DE2738491C2 - Formmasse zur Herstellung von duroplastischen, chemisch beständigen Apparaten, Behältern und Rohren - Google Patents
Formmasse zur Herstellung von duroplastischen, chemisch beständigen Apparaten, Behältern und RohrenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Formmasse zur Herstellung von duroplastischen, chemisch beständigen
Apparaten, Behältern und Rohren, bestehend aus einer Mischung von etwa 50 Gewichtsprozent heißhärtenden
Phenolformaldehyd- oder Furanharzen und etwa 50 Gewichtsprozent Füllstoffen.
Aus der Zeitschrift »Gummi — Asbest — Kunststoffe« (1974), Seiten 153—160, sind Formmassen zur Herstellung
von Behältern, Rohren und Apparaten für die chemische, metallurgische und Viskosespinnfaser-Industrie
bekannt, die aus einem mit Asbestfasern verstärkten Phenol- oder Furanharz bestehen. Vorkondensierte
Phenol- und Furanharze härten bei hohen Temperaturen und unter Druck aus. Sie besitzen eine ausgezeichnete
Chemikalien- und Temperaturbeständigkeit. Asbestfasern weisen einen so geringen säurelöslichen Anteil
auf, daß sie praktisch als vollkommen säurebeständig anzusehen sind. Sie haben einen sehr kleinen Durchmesser
und eine mittlere Faserlänge von 15 mm.
Die Asbestfasern, denen bedarfsweise noch Graphitpuder und/oder Ruß zugegeben werden kann, werden
durch einen Knetvorgang innig in das Phenol- oder Furanharz eingebettet, so daß sich eine allseitige Benetzung
der Asbestfasern ergibt. Grenzflächenprobleme zwischen dem Phenol- oder Furanharz und den Asbestfasern
sind so gut wie unbekannt. Die teigige Formmasse läßt sich von Hand oder mittels geeigneter Werkzeuge
auf ebene und senkrechte Flächen auftragen, in Vertiefungen eindrücken und um Dorne legen, so daß auch
Teile mit komplizierter Form hergestellt werden können. Dabei wird die Formgebungsmöglichkeit noch dadurch
erweitert, daß sich bereits ausgehärtete Formmasse mit frischer, plastischer Formmasse durch weiteres
Ausheizen fest miteinander verbinden läßt. Diese Verbindung ist zum Teil eine mechanische Haftung; jedoch
zu einem gewissen Grad auch eine Angliederung von noch freien Molekülgruppen an solche der plastischen
Formmasse. Ausgeheizte bzw. ausgehärtete Behälter.
Rohre und Apparate lassen sich sehr gut mechanisch bearbeiten; sie können geschliffen, gebohrt, gesägt,
gedreht, gefräst und gehobelt werden.
Beim Bearbeiten. Transportieren, Sortieren und Verwenden
von Asbest oder asbesthalligcn Formtcilen entsteht Staub mit unterschiedlicher Teilchengröße, der
durch die Atemwege in die Lunge gelangen kann. Der dabei anfallende, sogenannte lungengängige Feinststaub
ist als gesundheitsschädlich anzusehen und kann zur Asbestose führen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Formmasse zur Herstellung von duroplastischen,
chemisch beständigen Apparaten, Behältern und Rohren zu schaffen, die ähnlich gute Eigenschaften wie Asbestfasern
als Füllstoff enthaltende Formmassen aufweisen und bei denen bei der Herstellung, bei der Verarbeitung
und Bearbeitung keine gesundheitlichen Schäden auftreten.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist der Füllstoff aus pulverförmigen und/oder porösen Bestandteilen und mindestens
5 Gewichtsprozent Kohlenstoffasern gebildet Kohlenstoffasern lassen sich gut in das Phenolformaldehyd-
oder Furanharz einarbeiten; sie weisen ebenfalls eine gute Chemikalienbeständigkeit auf und verleihen
den ausgehärteten Formteilen die angestrebten Festigkeitseigenschaften. Bei der Verarbeitung dieser Fasern,
die einen bedeutend größeren Durchmesser als Asbestfasern besitzen, sind bisher keine gesundheitlichen
Schäden bekannt. Durch die industrielle Fertigung der vorgeschlagenen Fasern bedingt ist eine gleichmäßige
Qualität der Fasern und damit aber auch der Formteile sichergestellt.
Es ist möglich, den Kohlenstoffasern Glasfasern zuzusetzen, die ebenfalls eine gute Chemikalienbeständigkeit
aufweisen. Als zusätzliche Füllstoffe können Graphit. Ruß, Schwerspat Quarz und dgl. in Pulverform
zugegeben werden. Als poröser Füllstoff kann Koksgrieß verwendet werden. Durch die Zugabe von Koksgrieß
wird eine Verbesserung des Rißverhaltens der fertigen Formteile erreicht.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der Füllstoff einen Anteil von
10—30 Gewichtsprozent Mikrohohlkugeln mit einem Durchmesser von 0,01 bis 1,5 mm enthält, die in vorteilhafter
Weise aus Silikatverbindungen oder Kohlenstoff bestehen. Die Mikrohohlkugeln werden beim mechanischen
Bearbeiten der Formteile durch einen Schneidoder Schleifvorgang aufgeschnitten, so daß eine beträchtliche
Oberflächenvergrößerung entsteht. Dies wirkt sich besonders vorteilhaft beim Verbinden bzw.
Verkleben von bereits ausgehärteten und bearbeiteten Formteilen mit der noch plastischen Formmasse aus.
Durch den Zusatz der Mikrohohlkugeln wird darüber hinaus eine beträchtliche Verringerung des spezifischen
Gewichtes ohne nennenswerten Festigkeitsabfall erreicht, was eine Verringerung des Rohstoffeinsatzes mit
sich bringt. Durch die Zugabe der Hohlkugeln wird außerdem ein günstiger Einfluß auf das Rißverhalten der
fertigen Formteile bewirkt.
Claims (3)
1. Formmasse zur Herstellung von duroplastischen, chemisch beständigen Apparaten, Behältern
und Rohren, bestehend aus einer Mischung von etwa 50 Gewichtsprozent heißhärtenden Phenolformaldehyd-
oder Furanharzen und etwa 50 Gewichtsprozent Füllstoffen, dadurch gekennzeichnet,
daß der Füllstoff aus pulverförmigen und/oder porösen
Bestandteilen und mindestens 5 Gewichtsprozent Kohlenstoffasern gebildet ist
2. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstoff etwa 10—30 Gewichtsprozent
Mikrohohlkugel mit einem Durchmesser von 0,01 bis 1,5 mm enthält.
3. Formmasse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der poröse Füllstoff aus geschäumten
Silikatverbindungen oder geschäumtem Kohlenstoff besteht.
Priority Applications (1)
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DE19772738491 DE2738491C2 (de) | 1977-08-26 | 1977-08-26 | Formmasse zur Herstellung von duroplastischen, chemisch beständigen Apparaten, Behältern und Rohren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19772738491 DE2738491C2 (de) | 1977-08-26 | 1977-08-26 | Formmasse zur Herstellung von duroplastischen, chemisch beständigen Apparaten, Behältern und Rohren |
Publications (2)
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DE2738491A1 DE2738491A1 (de) | 1979-03-01 |
DE2738491C2 true DE2738491C2 (de) | 1984-06-20 |
Family
ID=6017357
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19772738491 Expired DE2738491C2 (de) | 1977-08-26 | 1977-08-26 | Formmasse zur Herstellung von duroplastischen, chemisch beständigen Apparaten, Behältern und Rohren |
Country Status (1)
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Cited By (1)
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- 1977-08-26 DE DE19772738491 patent/DE2738491C2/de not_active Expired
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Also Published As
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