DE2729920C2 - Verfahren zur Reinigung von zuckerhaltigen Lösungen - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von zuckerhaltigen LösungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von zuckerhaltigen Lösungen aus der sauren Hydrolyse
von pflanzlichen Rohstoffen.
Pflanzliche Rohstoffe werden heute in zunehmendem Maße durch Säuren hydrolysiert, um die in dem
Material enthaltenen Polysaccharide der Zellulose und Hemizellulose zu spalten und die gebildeten monomeren
Zucker zu gewinnen. Bei diesem Prozeß fällt ein Hydrolysat an, in dem die Zucker in einer Konzentration
von etwa 5% bis über 20% gelöst sind. Da für die Hydrolyse in den meisten Fällen Schwefelsäure
verwendet wird, enthält das Hydrolysat außerdem noch ca. 0,5 bis 5% H2SO4.
Ein Weg für die Verwertung der zuckerhaltigen Lösungen aus der Hydrolyse ist die Erzeugung von
Protein mit Hilfe von Mikroorganismen. Dieses Protein wird hauptsächlich als Viehfutter verwendet, es
kann aber auch, falls es frei von schädlichen Verunreinigungen
ist und einen guten Geschmack aufweist, für
die menschliche Ernährung eingesetzt werden.
Der als Fermentation bezeichnete Prozeß der Proteinerzeugung mit Hilfe von Mikroorganismen läuft
aber nur dann störungsfrei ab, ergibt hohe Ausbeuten und liefert ein Protein von guter Qualität, wenn das
als Ausgangsmaterial verwendete Hydrolysat sehr rein ist und keine Gifte oder wachstumshemmenden
Stoffe für die Mikroorganismen enthält. Es sind eine ganze Reihe solcher schädlicher Stoffe bekannt, z. B.
in Schwermetalle, bestimmte organische Verbindungen,
wie Phenole, Aldehyde, typische Desinfektionsmittel u. a. Es wird aber auch vermutet, daß im Substrat für
die Fermentation Giftstoffe enthalten sind, die wegen ihrer geringen Konzentration analytisch nicht nachge-
i) wiesen werden können. Bereits die Bestimmung der
genannten Giftstoffe erfordert einen großen analytischen Aufwand, da die Konzentrationen, cüe wachstumshemmend
wirken, sehr klein sind (im ppm-Bereich und teilweise darunter).
3ii Der Gehalt an schädlichen Stoffen im Hydrolysat
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sie aus dem Rohstoff stammen oder mit Verunreinigungen aus dem Rohstoff in die Hydrolyse eingeschleppt
werden. Weiterhin können Bestandteile aus den Werkstoffen der Apparate, Rohrleitungen und
Behältern herausgelöst werden und so in das Hydrolysat gelangen. Und schließlich können schädliche
Stoffe bei der Hydrolyse aus ursprünglich unschädlichen Verbindungen gebildet werden.
Bei den bisher bekannten Verfahren beschränkte man sich bei der Reinigung vom Hydrolysat darauf,
die Hauptmenge der darin enthaltenen Schwefelsäure durch Zugabe von Calciumcarbonat als Calciumsulfat
(Gips) auszufällen (Th. Riehm, »Die Hefen«, Band II [1962], S. 92-95). Diese Reinigungsoperation
bringt recht gute Resultate, wenn man einen pflanzlichen Rohstoff von gleichbleibender guter Qualität,
wie z. B. Buchenholz, einsetzt. Der Rohstoff Holz ist aber als Ausgangsmaterial für die Proteinerzeugung
zu teuer, und man ist deshalb bestrebt, Abfallprodukte aus der Land- und Forstwirtschaft dafür einzusetzen.
Typische Beispiele für derartige Rohstoffe sind Maiskolben,
Stroh und Spelzen (Schalen) der verschiedenen Getreidearten, Bagasse, Nußschalen, Abfallprodukte
verschiedener tropischer Früchte usw. Bei der Hydrolyse solcher Rohstoffe erhält man Hydrolysate
von sehr unterschiedlicher Qualität. Die Ursache dafür liegt in den unterschiedlichen Rohstoffen selbst,
aber auch in der Sorgfalt, mit der die Rohstoffe gesammelt, verarbeitet, gelagert und transportiert werden.
Außerdem spielen Anbaugebiet, Jahreszeit der Ernte und Witterungsbedingungen eine Rolle. Bei der
Vielzahl der Einflüsse erweist sich eine einfache Reinigung des Hydrolysats durch Behandlung mit Calciumearbonat
als nicht ausreichend, so daß es zu Störungen bei der nachfolgenden Fermentation kommt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und
das Bedürfnis nach einem Reinigungsverfahren für Hydrolysat, aus dem in einer nachfolgenden Fermentation
störungsfrei Protein in hoher Ausbeute und von guter Qualität erzeugt werden kann, zu befriedigen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man die saure, zuckerhaltige Lösung nacheinander
folgenden Verfahrensschritten unterwirft: a) Zugabe von Calciumcarbonat, bis der pH-Wert
der Lösung nach Entweichen des freigesetzten CO, einen Wert von mehr als 4,0 hat,
b) Abtrennen der Lösung von dem gebildeten Niederschlag und vom gegebenenfalls überschüssigen
CaCO3,
c) Zugabe von 20 bis 200 g NH3 pro kg Zucker in
Form von gasförmigem NH3 und/oder in Form einer wäßrigen Lösung unter gleichzeitiger Zugabe
von CO2 in Form von gasförmigen CO2
und/oder in Form einer wäßrigen NH3 enthaltenden Lösung, mit der Maßgabe, daß ein pH-Wert
von 7,0 bis 9,0 eingehalten wird,
d) Abtrennen der Lösung vom gebildeten Niederschlag,
e) Zugabe von 20 bis 200 g H1PO4 pro kg Zucker
oder einer entsprechenden Menge H1PO4-haltiger
Lösungen und
f) Abtrennen der Lösung vom gebildeten Niederschlag.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung verwendet man das im Verfahrensschritt a) freigesetzte
CO2 ocur ein Teil davon zur Einhaltung des
pH-Wertes iin v'eriahrenssehriii c).
Anstelle des im Verfahrensschritt c) zugesetzten gasförmigen NH3 oder einer wäßrigen Lösung von
NH3 kann im Rahmen der Erfindung auch eine wäßrige Lösung von NH4OH, (NHJ2CO3, NH4HCO3
und/oder NH4CO2NH2 zugegeben werden.
Anstelle gasförmigen CO2 und/oder in Form einer
wäßrigen NH3-enthaltenden Lösung können im Verfahrensschritt
c) durch Lösungen von (NH4J2CO3,
NH4HCO3 und/oder NH4CO2NH2 zugesetzt werden.
Führt man die Reinigung von zuckerhaltigen Lösungen der sauren Hydrolyse verschiedener pflanzlicher
Rohstoffe nach der Erfindung aus, dann erhält man Zuckerlösungen, aus den^n in der Fermentation
ohne Schwierigkeiten und ohne Störungen des Prozesses Protein erzeugt werden kann. Die Raum-Zeit-Ausbeute
an Protein ist sehr hoch, die Regenerationszeiten sind kurz, und die Qualität des erzeugten
Proteins ist so gut, daß es für die menschliche Ernährung eingesetzt werden kann. Besonders vorteilhaft
bei dem erfindungsgemäßen Reinigungsverfahren ist, daß außer Calciumcarbonat und CO2 nur Chemikalien
benötigt werden, die später beim Fermentationsprozeß ohnehin etwa in der angegebenen Menge als
Nährstoffe für die Mikroorganismen zugesetzt werden müßten. Auch das für das Reinigungsverfahren notwendige
CO2 muß nicht beschafft werden, da beim unter a) beschriebenen Verfahrensschritt CO2 anfällt,
das gesammelt und beim Verfahrensschritt c) zur pH-Kontrolle wiederverwendet werden kann.
Nachstehend ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Reinigung von Hydrolysat beschrieben:
Der pflanzliche Rohstoff, z. B. zerkleinertes Holz,
Maiskolben, Stroh oder Spelzen von Getreide, Bagasse, Nußschalen usw. wird unter Einwirkung von
Säuren nach an sich bekannten Verfahren bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur hydrolisiert. Das
zuckerhaltige saure Hydrolysat wird in einen Rührbehälter gegeben und dort, zweckmäßigerweise bei einer
Temperatur zwischen 60 und 80° C, mit Calciumcarbonat, z. B. gemahlenem Kalkstein, versetzt. Die
Menge an Calciumcarbonat richtet sich nach dem Säuregehalt des Hydrolysats. Es ist günstig, etwas
mehr als die aufgrund des Säuregehaltes berechnete Menge an CaCO3 zuzusetzen, z. B. 50 bis 100%, da
ein Überschuß nicht stört und auf diese Weise sichergestellt wird, daß der gemäß der Erfindung erforderliche
pH-Wert von 4,0 überschritten wird. Bei Anwendung eines Überschusses an CaCO3 stellt sich ein
pH-Wert von etwa 4,5 bis 5,0 ein.
Wurde bei der Hydrolyse Schwefelsäure zum Aufschluß verwendet, dann wird bei der Zugabe von
CaCO3 zum Hydrolysat Calciumsulfat (Gips) gebildet,
der als Niederschlag ausfällt. Außerdem fallen unlösliche Ca-Salze von organischen Säuren aus, die durch
den pflanzlichen Rohstoff in das Hydrolysat gelangten oder bei der Hydrolyse gebildet wurden. Weiterhin
werden durch den Niederschlag Stoffe mitgerissen, deren Natur im einzelnen nicht oder nur ungenügend
bekannt ist, z. B. lösliches Lignin, das durch pH-Wert-Änderung unlöslich wurde. Das gleiche gilt für
die anderen erfindungsgemäßen Fällungsreaktionen.
Die Lösung wird anschließend beispielsweise durch Dekantation und/oder Filtration vom Niederschlag
und evtl. überschüssigen CaCO3 befreit und wiederum in einen Rührbehälter gegeben.
In diesem Behälter wird der zuckerhaltigen Lösung
-u NH3 zugegeben, und zwar in einer Menge von 20 bis
200 g pro kg des im Hydrolysat gelösten Zuckers. Dabei ist es gleichgültig, ob das NH3 als Gas oder in Wasser
gelöst oder aber in Form einer Verbindung von NH3, CO2 und evtl. H2O, z.B. als (NH4)2CO3,
-'5 NH4HCO3, NH4CO2NH2, zugeführt wird. Wichtig für
das erfindungsgemäße Verfahren ist, daß durch Zugabe von NH3 oder <Jen angegebenen Verbindungen
in der zuckerhaltigen Lösung ein pH-Wert von 7,0 überschritten wird. Durch die Zugabe von NH3 kann
J« aber auch ein pH-Wert von 9,0 und darüber erreicht
werden. Bei derartig hohen pH-Werten und besonders bei gleichzeitig erhöhter Temperatur tritt eine
Zuckerzersetzung ein, die sich nachteilig auf die Proteinausbeute bei der nachfolgenden Fermentation
J5 auswirkt. Durch die erfindungsgemäße Zugabe von CO2 wird dies verhindert. Die Zugabe von CO2 kann
dabei in Form von gasförmigen CO2 erfolgen oder in
Form einer Verbindung von NH,, CO2 und evtl. H2O,
wie bereits oben beschrieben.
•40 Nach der Erfindung wird die Zugabe von CO2 so
geregelt, daß ein pH-Wert von 9,0 nicht überschritten wird. Besonders vorteilhaft und in besonderer Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als CO2-Quelle das im ersten Verfahrensschritt bei der
5 Zugabe von CaCO3 freigesetzte CO2 verwendet.
Durch Zugabe von NH3 und CO2 in diesem Verfahrensschritt
werden Calciumcarbonat und andere unlösliche Carbonate ausgefällt sowie andere nicht näher
bestimmbare Substanzen gefällt oder mitgerissen und dadurch eine zusätzliche Reinigung der zuckerhaltigen
Lösung erzielt.
Danach wird die Lösung wiederum z. B. durch Dekantation und/oder Filtration vom gebildeten Niederschlag
abgetrennt und für die weitere Verarbeitung
■n in einen Behälter gegeben. In diesem Behälter wird
der zuckerhaltigen Lösung erfindungsgemäß H3PO4
in einer Menge von 20 bis 200 g pro kg gelösten Zukker zugesetzt. Anstelle von Phosphorsäure kann auch
eine äquivalente saure phosphathaltige Lösung zuge-
bo geben werden, die Zusätze enthält, die für die anschließende
Fermentation erforderlich sind. Anschließend wird die Lösung nochmals beispielsweise
durch Dekantation und/oder Filtration oder auch durch Zentrifugieren von Feststoffen befreit.
85,5 kg zuckerhaltige Lösung aus der Hydrolyse von Bagasse mit einem Zuckergehalt von 9,5% (ent-
sprechend 8,1 kg Zucker) und 1,05% H2SO4 (entsprechend
ca. 900 g H2SO4) wurden in einem Rührbehälter
bei einer Temperatur von 70° C mit 1280 g CaCO3 versetzt. Nach dem Entweichen des gebildeten
CO2 hatte die Lösung einen pH-Wert von 4,1. Der '
gebildete Niederschlag wurde in einer Filterpresse abfiltriert und mit 10 I Wasser gewaschen. Dem Filtrat
wurden anschließend 650 ml 25%ige NH3-Lösung zugefügt, worauf der pH-Wert auf 8,3 anstieg. Nach
Zugabe von 270 g NH4HCO3 stellte sich ein pH-Wert ι«
von 8,4 ein. Die zugegebene NH3-Menge betrug 206 g, entsprechend ca. 25 g pro kg Zucker. Die Lösung
wurde über eine Filterpresse filtriert und anschließend mit 315 ml 85%iger Phosphorsäure versetzt.
Dies entspricht einer Gesamtmenge von 458 g oder ca. 57 g pro kg Zucker. Der pH-Wert betrug
danach 5,9. Die Lösung wurde anschließend nochmals über eine Filterpresse filtriert und dann einem Fermentationsprozeß
zugeführt.
90,4 kg zuckerhaltige Lösung aus der Hydiolyse von Bagasse mit einem Zuckergehalt von 8,4% (=
7.6 kg Zucker) und 0,95% H2SO5 (^ ca. S50 g
H2SO4) wurden in einem Rührbehälter bei 70° C mit
1400 g CaCO3 versetzt. Der pH-Wert nach Entweichen
des CO2 betrug 4,2. Anschließend wurde wie in Beispiel 1 filtriert und der Niederschlag gewaschen.
Nach Zugabe von 420 ml 25%iger NH3-Lösung und 410 g (NHJ2CO3 (^24Ig NH3 oder ca. 32 g NH3 jo
pro kg Zucker) zum Filtrat wurde ein pH-Wert von
7.7 gemessen. Danach wurde wieder filtriert und 200 ml 85%ige H3PO4 (Ä 291 g H3PO4 oder ca. 38 g
H3PO4 pro kg Zucker) zugefügt. Der pH-Wert betrug
daraufhin 6,3. Die Weiterverarbeitung der gereinigten r, zuckerhaltigen Lösung erfolgte wie in Beispiel 1.
131,7 kg zuckerhaltige Lösung aus der Hydrolyse von zerkleinertem Buchenholz mit einem Zuckcrgehalt
von 8,4% (= 11,1 kg Zucker) und 0,92% H2SO4
(= ca. 1210 g H2SO4) wurden wie in Beispiel 1 mit
2.8 kg CaCO3 versetzt. Der pH-Wert nach Entweichen
des CO2 betrug 4,7. Dann wurde wie in Beispiel 1 filtriert und gewaschen und zum Filtrat 610 ml
25%ige NH3-Lösung und 410 g NH4CO2NH2
(= 318 g NH3 oder ca. 29 g pro kg Zucker) zugegeben. Der pH-Wert betrug danach 7,8. Anschließend
v/urde wieder filtriert und 285 ml 85%ige H3FO4
(= 4i4g H3PO4 oder ca. 37 g H3PO4 pro kg Zucker)
zugesetzt. Der pH-Wert war danach 6,1. Die Weiterverarbeitung der gereinigten zuckerhaltigen Lösung
erfolgte wie in Beispiel 1.
129,5 kg zuckerhaltige Lösung aus der Hydrolyse von zerkleinerten Palmkernschalen mit einem Zukkergehalt
von 12,9% (= 16,7 kg Zucker) und 0,48% H2SO4 (= ca. 620 g H2SO4) wurden mit 950 g CaCO3
versetzt. Der pH-Wert nach Entweichen des CO2 betrug
4,5. Dann wurde wie in Beispiel 1 filtriert und gewaschen. In das Filtrat wurde gasförmiges NH3 eingeleitet.
Sobald ein pH-Wert von 7,2 überschritten wurde, wurde zusätzlich gasförmiges CO2 eingeleitet
und die Gasströme so reguliert, daß der pH-Wert zwischen 7,5 und 8,8 gehalten wurd'.· Nachdem die zukkerhaitige
Lösung 500 g NK3 (= 45 g NH3 pro kg
Zucker) aufgenommen hatte, wurde die Gaszufuhr gestoppt und die Lösung filtriert. Der pH-Wert betrug
am Ende der Gaszufuhr 8,1. Der filtrierten Lösung wurden dann 310 ml 85%ige H3PO4 (= 451 g H3PO4
oder ca. 41 g H3PO4 pro kg Zucker) zugesetzt. Der
pH-Wert nach der H3PO4-Zugabe war 5,9. Die Weiterverarbeitung
der gereinigten zuckerhaltigen Lösung erfolgte wie in Beispiel 1.
114,3 kg zuckerhaltige Lösung aus der Hydrolyse
von zerkleinertem Weizenstroh mit einem Zuckergehalt von 7,3% (= 8,3 kg Zucker) und 0,84% H2SO4
(= 960 g H2SO4) wurden mit 1500 g CaCO3 versetzt.
Der pH-Wert nach Entweichen des CO2 betrug 4,6. Die weitere Behandlung erfolgte wie in Beispiel 4 beschrieben.
Die zugesetzte NH3-Menge war 350 g
(= 42 g NH3 pro kg Zucker) und der pH-Wert nach
der NH3- und CO2-Zugabe 7,9. Der filtrierten Lösung
wurden dann noch 230 ml 85%ige H3PO4 (=334g
H3PO4 oder ca. 40 g H3PO4 pro kg Zucker) zugefügt
und der pH-Wert stellte sich daraufhin auf 6,2 ein. Die nochmals filtrierte zuckerhaltige Lösung wurde
anschließend dem Fermentationsprozeß zugeführt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Reinigung von zuckerhaltigen Lösungen aus der sauren Hydrolyse von pflanzlichen
Rohstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die saure zuckerhaltige Lösung nacheinander
folgenden Verfahrensschritten unterwirft:
a) Zugabe von Calciumcarbcnat, bis der pH-Wert der Lösung nach Entweichen des freigesetzten
CO2 einen Wert von mehr als 4,0 hat,
Abtrennen der Lösung von dem gebildeten Niederschlag und vom gegebenenfalls überschüssigen
CaCO3,
c) Zugabe von 20 bis 200 g NH3 pro kg Zucker
in Form von gasförmigem NH3 und/oder in Form einer wäßrigen Lösung unter gleichzeitiger
Zugabe von CO2 in Form von gasförmigem
CO2 und/oder in Form einer wäßrigen NH3 enthaltenden Losung mit der Maßgabe,
daß ein pH-Wert von 7,0 bis 9,0 eingehalten wird,
d) Abtrennen der Lösung vom gebildeten Niederschlag,
e) Zugabe von 20 bis 200 g H3PO4 pro kg Zukker
oder einer entsprechenden Menge H3PO4-haltiger Lösungen und
f) Abtrennen der Lösung vom gebildeten Niederschlag
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das im Verfahrensschritt
a) freigesetzte CO2 oder ein Teil davon zur Einhaltung des pH-Wertes im Verfahrensschritt c)
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Schritt c) NH3 in
Form einer wäßrigen Lösung von NH4OH, (NHJ2CO3, NH4HCO3 und/oder NH4CO2NH2
zugibt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Schritt c) CO2 in
Form einer wäßrigen Lösung von (NH4)2CO3,
NH4HCO3 und/oder NH4CO2NH2 zugibt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772729920 DE2729920C2 (de) | 1977-07-02 | 1977-07-02 | Verfahren zur Reinigung von zuckerhaltigen Lösungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772729920 DE2729920C2 (de) | 1977-07-02 | 1977-07-02 | Verfahren zur Reinigung von zuckerhaltigen Lösungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2729920B1 DE2729920B1 (de) | 1978-11-23 |
DE2729920C2 true DE2729920C2 (de) | 1984-05-24 |
Family
ID=6012982
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772729920 Expired DE2729920C2 (de) | 1977-07-02 | 1977-07-02 | Verfahren zur Reinigung von zuckerhaltigen Lösungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2729920C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US9175358B2 (en) * | 2009-11-11 | 2015-11-03 | Carbo-UA Limited | Compositions and processes for sugar treatment |
-
1977
- 1977-07-02 DE DE19772729920 patent/DE2729920C2/de not_active Expired
Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
Jander - Wendt: Lehrbuch für das anorganische Praktikum, Leipzig 1948, S. 122, 127 u. 128 * |
Riem: Die Hefen, Bd. II, 1962, S. 92-95 * |
Ullmann: Encyklopädie der Technischen Chemie, Bd. 8, 1957, S. 456, 480, 592, 595, 596 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2729920B1 (de) | 1978-11-23 |
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Legal Events
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