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Verfahren zur fotografischen V.rkehrsUberwachung
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und Vorrichtung zur Durchfuhrung des Verfahrens.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur fotografischen Überwachung
der Einhaltung des Sicherheitsabstandes zweier Kraftfahrzeuge ip fließenden Verkehr.
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Von den FUhrern von Kraftfahrzeugen im fließenden Verkehr wird durch
öffentlioh-rechtliche Vorschriften gefordert, daß sie von dem vor ihnen fahrenden
Kraftfahrzeug einen gewissen Mindestabstand einhalten, der es ihnen eroöglioht,
in Gefahrensituationen das eigene Kraftfahrzeug reehtzeitig abbremsen bzw. anhalten
zu können. Dieser gewöhnlich als "Sicherheitoabstandw bezeichnete Mindestabstand
ist abhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit. Bei höheren Geschwindigkeiten muß
er Naturgemäß größer sein als bei niedrigen Geschwindigkeiten. In den diesbezügliohen
Vorschriften ist der Sicherheitsabstand als diejenige Strekke definiert, die das
Fahrzeug bei der gerade gefahrenen Geschwindigkeit innerhalb einer bestimmten Zeit
wtw durohfährt, Die Größe der Zeit t ist in den einzelnen Ländern der Bundesrepublik
verschieden und schwankt zwischen 0,8 sec und 1,5 sec, d.h. der geforderte Sicherheitsabstand
ist in zweiten Fall fast doppelt so groß wie im ersten.
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Die Einhaltung des Sicherheitsabstandes muß von der Verkehrspolizei
wenigstens atiohprobenartig mit entspreohen-
den Kontrollen überwacht
werden. Dies geschah ursprUnglåoh duroh mehrere Polizeibeamte, die z.B. neben einer
Bundesautobahnteilstrecke mit Stopp-Uhr an vorher ausgemessenen Stellen die Uberwachung
vornahmen und entspreohende Aufzeiohnungen machten. Dies war ein umständliches und
zeitraubendes Verfahren.
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Eine Verbesserung des Verfahrens ergab sioh, als man dazu Uberging,
von einer erhöhten Stelle Uber der Straße (gewöhnlioh der Bundesautobahn) zwei fotografische
Aufnahmen des ankommenden (oder abfließenden) Verkehrs in zeitlich genau definierten
Abstand an einer Stelle der Straße zu machen, an der vorher eine Abstandsskala deutlich
siohtbar aufgetragen war.
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Auf den beiden Aufnahmen waren daher sowohl die jeweilige Stellung
der Kraftfahrzeuge relativ zu der Abstandsskala als auch die zwischen diesen beiden
Stellungen verstrichene Zeit erkennbar, da das Zifferblatt der Uhr jeweils mitfotografiert
wurde, Aus diesen Positionsangaben der Fahrzeuge und der Zeitangabe ließ sich dann
errechnen, a) mit welcher Geschwindigkeit die Fahrzeuge gefahren waren, und b) ließsich
anhand der Abstandsskala ersehen, ob das nachfolgende Fahrzeug den fUr diese Geschwindigkeit
erforderlichen Sicherheitsabstand eingehalten hatte.
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Obwohl dieses Verfahren gegenUber dem reinen Stoppuhr-Verfahren bereits
eine deutliche Verbesserung darstellt, ist es doch in verschiedener Hinsicht noch
sehr nachteilig. Nachteilig ist vor allem, daß immer erst durch Auszählen der Striohe
auf der Abstandsskala und der Zeitdifferenz zwischen den Aufnahmen Uber die Gesohwindigkeit
erreohnet werden muß, wie groß in einem speziellen Fall der Sicherheitsabstand hätte
sein mUssen, und daß
dann anhand der Striche abgezählt werden muß,ob
dieser Abstand auch eingehalten war. Das ist eine ziemlioh umständliohe Prozedur.
Der größte Nachteil besteht aber darin, daß dieses Verfahren nicht ohne eine auf
der Straße deutlich sichtbar aufgebraohte Abstandsskala auakommt.
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Nach kurzer Zeit haben nämlich die meisten Autofahrer erkannt, daß,
wenn auf einer Straße eine solche Abstand skala austaucht, die Gefahr einer Verkehrsüberwachung
besteht und daß es demzufolge ratsam ist, die Geschwindigkeit herabzusetzen, den
Sicherheitsabstand einzuhalten und überhaupt generell die Verkehrsvorsohriften zu
beachten. Das Erfassen von Verkehrssündern ist dadurch erheblich erschwert.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben,
mittels dessen die Einhaltung des Sicherheitsabstandes überwacht werden kann, ohne
daß es dazu einer größeren Rechenoperation bedarf, und das vor allem ohne die verräterisohe
Abstandsskala auf der Straße auskommt.
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Gemäß der Erfindung ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei unveränderter
Stellung der Kamera die beiden Aufnahmen in demJenigen genau definierten Zeit-Abstand
voneinander gemacht werden, der exakt der in der jeweiligen diesbezUglichen öffentlioh-rechtlichen
Vorsohrift angegebenen Zeit entspricht, die zur Durchfahrung des Sioherheitsabstandes
nicht unterschritten werden darf.
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Auf diese Weise ist es'möglich, bei der Uberprüfung der Einhaltung
des Sicherheitsabstandes ohne jegliche Abstandsskala auf der Straße auszukommen.
Da die zweite Aufnahme genau nach demjenigen Zeitintervall gemacht wird, das von
den jeweiligen Verkehrsvorschriften für die Duroh-
führung des Sicherheitsabstandes
vorgeschrieben ist, braucht bei der Auswertung der Aufnahmen lediglioh UberprUft
zu werden, ob auf der zweiten Aufnahme die Frontlinie des nachfolgenden Wagens bereits
diejenige Fluohtlinie erreicht hat, die auf der ersten Aufnahme etwa von der Hecklinie
des vorausfahrenden Fahrzeuges definiert wird. nit wFrontliniew bzw. Heckliniew
sind dabei gedaohte Linien bezeichnet, die, senkrecht zur Lings aohse der Fahrzeuge
verlaufend, die Frontpartie bzw.
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Heckpartie des Fahrzeuges tangieren.
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Zum Beispiel kann diese Auswertung dadurch geschehen, daß Uber die
beiden im Film ohnehin nebeneinander liegenden Aufnahmen eine Linie gelegt wird,
die in der ersten Aufnahme etwa Uber die Heckpartie des vorausfahrenden Fahrzeuges
gelegt wird. Hat das nachfolgende Fahrzeug in der zweiten Aufnahme diese Linie schon
überschritten, so ist erwiesen, daß der Sicherheitsabstand nicht eingehalten wurde.
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Die beiden transparenten Filmaufnahmen können aber auch auseinandergeschnitten
und höhen- und seitenorientiert Ubereinander gelegt werden0 Eg ist dann sofort ersiohtlich,
ob das zweite Fahrzeug der zweiten Aufnahme Uber den ersten Fahrzeug in der ersten
Aufnahme liegt. Trifft dies zu, so war auch in diesem Fall der Sicherheitsabstand
nicht eingehalten.
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Andere Auswerteverfahren - insbesondere unter Zuhilfenahme von Projektions
bzw. Betrachtungsgeräten - sind möglich, ohne daß dies der besonderen Erwähnung
bedarf.
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Aus praktischen Gründen kann als Fluohtlinie auch eine andere als
die Heoklinie des vorausfahrenden Fahrzeuges
gewählt werden, da
diese meist sohwer eindeutig festlegbar ist. Zum Beispiel könnte die Oberkante oder
Unterkante der Windschutzscheibe des ersten Fahrzeuges gewählt werden0 Es würde
dies keine Änderung des Verfahrens bedeuten, sondern lediglich eine Kulanz der Verkehrspolizei
gegenüber dem Autofahrer* da jede Verlagerung der Fluchtlinie in Fahrtrichtung nach
vorne eine Vergrößerung des vom nachfolgenden Fahrer tatsächlich eingehaltenen Abstandes
bedeutet.
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Die Aussage, ob der Sicherheitsabstand eingehalten wurde, ist somit
bei dem erfundenen Verfahren möglich, ohne daß eine Abstandsskala auf der Straße
aufgebracht sein muO.
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Die tatsächliche Geschwindigkeit der Fahrzeuge spielt dabei keine
Rolle.
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Die Vorrichtung zur DurchfUhrung des Verfahrens besteht aus einer
Kombination an sich bekannter Einzelelemente.
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Kernstück der Vorrichtung ist eine fotografische Kamera mit motorischem
Verschlußaufzug und Filmtransport, welohe die Aufnahmen macht. Die Kamera ist mit
einer als Steuergerät ausgebildeten Digitaluhr verbunden. Diese Digitaluhr bewirkt
automatisoh die Auslösung des Kameraversohlusses für die zweite Aufnahme zu einem
genau definierten Zeitpunkt, nachdem die erste, manuell eingeleitete Aufnahme getätigt
wurde. Außerdem zeigt die Digitaluhr verschiedene Aufnahmedaten, vor allem die Uhrzeit
in Stunden, Minuten, Sekunden und Bruchteilen davon in Leuchtziffern an, und die
räumliche Zuordnung der Uhr zur fotografischen Kamera ist derart getroffen, daß
die Leuchtziffern bei jeder Aufnahme mitfotografiert werden0 Für Nachtaufnahmen
kann die Vorrichtung zusätzlich mit Blitzlichtgeräten versehen sein, deren Zündung
ebenfalls
von der Digitaluhr zeitgerecht gesteuert wird. Damit
eine möglichst weite Ausleuchtung der Straße stattfindet, können die Blitzgeräte
auch Mittel zur BUndelung des Blitzes, sogenannte Blitzschleudern,besitzen. Vor
den Blitzliohtgeräten sind Infrarotfilter angeordnet, um die Autofahrer nicht zu
blenden. Die Aufnahmen werden in diesem Fall auf infrarotempfindlichem Film gemacht.
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Wie oben ausgeführt, spielt die tatsächliche Gesohwindigkeit der Fahrzeuge
bei diesem Verfahren im Prinzip keine Rolle. Es wird jedoch von der Verkehrspolizei
häufig die Forderung erhoben, die gefahrene Geschwindigkeit doch erkennbar zu maohen,
weil die Verkehrspolizei geneigt ist, Verstöße gegen die Einhaltung des Sicherheitsabstandes
dann nicht zu verfolgen, wenn die Geschwindigkeit der Fahrzeuge unter 80 km/h lag.
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Es bestand daher die zusätzliche Aufgabe, bei dem Verfahren der geschilderten
Art die Geschwindigkeit der Uberprüfen Fahrzeuge sichtbar zu machen, ohne daß dies
für die Fahrzeugführer im Moment der Überwaohung durch eine auf der Straße vorhandene
Abstandsskala erkennbar wäre.
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Diese zusätzliche Aufgabe ist dadurch gelöst, daß vor Beginn der Uberwaohung
auf der Straße eine Abstandsskala ausgelegt ist und von dem gleichen Kamerastandpunkt
eine Kontroll-Aufnahme der Straße mit der Skala gemacht und danach die Abstandsskala
wieder entfernt wird und daß bei der Auswertung die Filmbilder der Überwachungsaufnahmen
nach Höhe und Seite orientiert Uber das Negativ der Kontroll-Aufnahme gebracht werden.
Im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren werden daher nicht die Abstandsskala und
die Fahrzeuge auf einem gemeinsamen Bild erfaßt, sondern es wird erst die Abstandsskala
auf der Straße fotografiert und danaoh die einzelnen Fahrzeuge. Abstand
skala
und Fahrzeuge werden erst in dem Auswertevorgang zusammengebracht. Dies ermöglicht
dann in gleicher Weise eine Feststellung darüber, um wieviel Abstandsstriche ein
Fahrzeug während der beiden Überwaohungsaufnahmen vorangekommen ist, d.h. welohe
Geschwindigkeit es gefahren hat, als wenn Fahrzeuge und Skala auf der gleichen Aufnahme
wären. Voraussetzung ist lediglich, daß die Kontrollaufnahmen und die Uberwachungsaufnahmen
orientiert zur Deokunggebracht werden. Dies kann durch Mitfotografieren einer besonderen
Markierung geschehen, die sich dann beim Ubereinanderlegen mit den Markierungen
der Aufnahmen decken muß. Als solche Markierung kann aber auch die Struktur der
Straße dienen.
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Ubereinandergelegt werden können am einfachsten die Filmbilder der
Aufnahmen, wobei es keine Rolle spielt, ob diese Filmbilder Negativbilder oder Positivbilder
sind.
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Die Filmbilder können auch in ein Projektionsgerät eingelegt werden*
um eine entsprechende Vergrößerung zu erreichen.
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Als besonders zweckmäßiges Auswerteverfahren wird jedoch vorgesohlagen,
von der Kontrollaufnahme ein Diapositiv anzufertigen* auf dem mit großem Hell-Dunkel-Xontrast
nur die Straße und die Abstandsskala und, sofern vorhanden, die besondere Markierung
siohtbar sind, und dieses Diapositiv in die BildbUhne eines ProJektionsgerätes (Vergrößerungsgerätes)
zu legen. Von den Überwaohungsaufnahmen werden dann Positivbilder gefertigt und
die Abstandaskale wird vom Projektionsgerät her mit dem entspreohenden Vergrößerungsfaktor
auf die Positivbilder projiziert.
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Wesentliohes Merkmal dieses Verfahrens ist, daß die Ab-
standsskala
nach erfolgter Kontroll-Aufnahme wieder von der Straße entfernt werden kann, so
daß die Führer der Kraftfahrzeuge im Moment der Überwachung keinen Anhaltspunkt
für die erfolgte Überwachung haben.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem AusfUhrungsbeispiel dargestellt.
Es zeigen: Fig. la, lb eine sohematisohe Zeichnung zur Erläuterung des Uberwachungsverfahrens
nach dem Stand der Teohnik, Fig. 2a, 2b eine schematische Zeiohnung zur Erläuterung
des erfundenen Uberwaahungsverfahrens, Fig. 3 sohematisoh eine Vorrichtung zur DurohfUhrung
des Verfahrens, Fig. 4 schematisch das Diapositiv einer Kontroll-Aufnahme, Fig.
5 schematisch die Auswertung der Uberwaohungsaufnahmen in einem Vergrößerungsgerät
mit eingelegtem Diapositiv.
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In den Figuren la, 1b sind zwei Aufnahmen dargestellt, die eine Straße
1 zeigen, die zu einem Horizont 2 verläuft.
der Straße ist eine Abstandsskala 3 aufgebracht, deren Strichabstände festgelegt
und bekannt sind. Auf der Straße befinden sich ein vorausfahrendes Fahrzeug A sowie
ein nachfolgendes Fahrzeug B, die sich beide in Pfeilrichtung bewegen.
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Ferner zeigen die Aufnahmen noch eine Zeituhr 4, an der ablesbar ist,
um wieviel Zeit später die Aufnahme der Fig. lb gegenüber der Aufnahme der Fig.
la gemacht ist.
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Im vorliegenden Fall ist erkennbar, daß die zweite Aufnahme um t =
2,5 seo nach der ersten Aufnahme gemacht wurde, Die Auswertung dieser Aufnahmen
erfolgt gemäß dem
Stand der Technik in der Weise, daß zunächst
anhand der Versohiebung des Fahrzeuges B in den beiden Aufnahmen festgestellt wird,
welche Strecke "a" (Fig. lb) das Fahrzeug B innerhalb der Zeit t zurückgelegt hat.
Aus t und a wird dann die gefahrene Geschwindigkeit ermittelt.
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Danach wird in Fig. la der Abstand Rb" ermittelt, den das Fahrzeug
B von dem Fahrzeug A eingehalten hatte, undhes wird geprüft, ob dieser Abstand größer
oder kleiner war als der bei der ermittelten Geschwindigkeit erforderlich gewesene
Sioherheitsbastand.
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Es ist dies ein reoht umständliches Verfahren, zu dessen Durchführung
vor allem die Abstandsskala 3 auf der Straße erforderlich ist.
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Im Gegensatz dazu steht das Verfahren gemäß der Erfindung, das nunmehr
anhand der Figuren 2a, 2b erläutert wird. In den Figuren ist wiederum eine Straße
21 gezeigt, die zu einem Horizont 22 verläuft. Auf der Straße sind in Fig.
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2a die beiden Fahrzeuge A und B erkennbar, während in Fig. 2b nurmehr
das nachfahrende Fahrzeug B zu sehen ist.
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Am unteren Bildrand ist in beiden Aufnahmen eine Zahlenreihe 23 einer
noch zu besohreibenden Digitaluhr mitfotografiert. Diese Zahlenreihe enthält die
Information darüber, zu welohen Zeitpunkten beide Aufnahmen gemacht wurden. In vorliegenden
Ausführungsbeispiel geben die Zahlenreihen an, daß die erste Aufnahme (Fig. 2a)
gemaoht wurde im Jahr 75 im Monat 10 (Oktober) an dessen 27. Tag um 15.50 Uhr, 24,75
Sekunden.
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Die zweite Aufnahme (Fig, 2b) wurde dagegen gemacht in Jahr 75 in
Monat 10 (Oktober) an dessen 27. Tag um 13.50 Uhr, 25,56 Sekunden.
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Zwisohen beiden Aufnahmen liegen somit 0,81 sec.
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Unter der Annahme, daß die Aufnahmen in einem Land der Bundesrepublik
Deutschland gemacht wurden, in dem die diesbezüglichen Verkehrsvorsohriften als
Sioherheitsabstand zwischen zwei Fahrzeugen diejenige Strecke vor schreiben, die
bei der jeweiligen Geschwindigkeit in 0,8 seo durchfahren wird, so wurden beide
Aufnahmen genau innerhalb dieser vorgeschriebenen Zeit gemacht, - einer zulässigen
Toleranz.
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Es wurde damit die wesentliche Voraussetzung des erfundenen Verfahrens
erfüllt, die darin besteht, beide Aufnahmen inner genau in dem Zeitabstand zu machen,
der von den Verkehrsvorschriften in der erläuterten Weise im Zusannenhang mit dem
Sicherheitsabstand genannt ist. Sollte in einen anderen Land 1 seo genannt sein,
so mUssen beide Aufnahmen im Abstand von 1 sec gemacht sein, und sollte 1,9 seo
genannt sein, so müssen die Aufnahmen eben in Abstand von 1,5 seo gemacht sein.
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Die Auswertung der so gewonnenen Aufnahmen, d.h. die Feststellung,
ob das nachfahrende Fahrzeug B gegenüber den vorausfahrenden Fahrzeug A den erforderlichen
Sioherheitsabstand eingehalten hat, geschieht nun in einfaoher Weise dadurch, daß
überprüft wird, ob auf der zweiten Aufnahme die Frontlinie des nachfolgenden Wagens
bereits diejenige Fluchtlinie erreioht hat, die auf der ersten
Aufnahme
etwa von der Hecklinie des vorausfahrenden Fahrzeuges definiert wird.
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Wie bereits erläutert, seien dabei unter Hecklinie und Frontlinie
zwei Linien verstanden, die quer zu den Fahrzeugen verlaufen und jeweils die Frontpartie
bzw. die Heckpartie des jeweiligen Fahrzeuges tangieren.
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Hat nun die Frontlinie des nachfahrenden Fahrzeuges in der zweiten
Aufnahme die von der Heoklinie des vorausfahrenden Fahrzeuges in der ersten Aufnahme
definierte Fluohtlinie überschritten, so ist damit erwiesen, daß das nachfahrende
Fahrzeug B den erforderlichen Sioherheitsabstand nicht eingehalten hat, andernfalls
könnte es in der zweiten Aufnahme noch nicht soweit vorgerückt sein.
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Die Art und Weise, wie diese Überprüfung vorgenommen wird, ist für
das erfundene Verfahren belanglos. Es gibt dafür viele Mögliohkeiten. Zum Beispiel
können, wie in den Figuren 2a, 2b gezeigt, beide Aufnahmen höhenorientiert nebeneinander
gelegt sein und senkreoht zur Fahrrichtung eine Linie 24 in Fig. 2a über die Heckpartie
des vorausfahrenden Fahrzeuges A gelegt sein0 In Fig. 2b bersohreitet nun das nachfahrende
Fahrzeug B diese Linie 24 und läßt so erkennen, daß der Sicherheitsabstand tatsächlioh
nicht eingehalten war. Diese Art der Auswertung bietet sich deshalb an, weil die
beiden Aufnahmen auf dem Filmstreifen ohnehin nebeneinander liegen. Eine andere
Art der Auswertung kann z.B. darin bestehen, daß man die transparenten Aufnahmen
höhen- und seitenorientiert Ubereinander legt und dann sofort sehen kann, ob sich
das Fahrzeug B in der zweiten Aufnahme in den Raum vorgesohoben hat, der in der
ersten Aufnahme von dem voraus-
fahrenden Fahrzeug A eingenommen
wird. Bei diesem Auswerteverfahren müssen allerdings in der mitfotografierten Ziffernreihe
mindestens die letzten drei Ziffern in der zweiten Aufnahme seitlich versetzt sein
gegenüber der ersten Aufnahme, da sich sonst diese Ziffern überdeoken würden und
man die zwischen beiden Aufnahmen liegende Zeit nicht einwandfrei ablesen könnte.
Zu allen Auswertearten können Hilfsmittel der Projektion und dergleichen benutzt
werden Das Wesentliche des erfundenen Verfahrens ist jedenfalls aus den Figuren
2a, 2b deutlich erkennbar: daß nämlich eine zuverlässige Aussage Uber den eingehaltenen
bzw.
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nicht eingehaltenen Sicherheitsabstand möglich ist, ohne Verwendung
einer störenden Abstandsskala auf der Straße.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist schematisoh in
Fig. 3 dargestellt. Sie besteht aus der Kombination einer als Steuergerät ausgebildeten
Digitaluhr 31 mit einer fotografischen Kamera 32, an die ein Hotor 33 für den Filmtransport
und den Vers oh lußaufzug angesetzt ist. Mit der Digitaluhr 31 ist ein Impulsgeber
31a für die manuelle Einleitung der ersten Aufnahme verbunden. Die Funktion der
Digitaluhr 31 besteht darin, diesen manuell gegebenen Impuls an die Kamera 32 weiterzuleiten
und zu einem vorbestimmten Zeitpunkt nach erfolgter erster Aufnahme automatisch
die zweite Aufnahme auszulösen. An einem Einsteller 34 an der Digitaluhr kann dieses
Zeitintervall vorgewählt werden.
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Die Digitaluhr besitzt an ihrem einen Ende eine Leuchtzahlen-Leiste
23, in welcher die Leuchtzahlen aufleuchten, die den Tag und die Zeit der Aufnahmen
angeben, Über eine Zwischenoptik 35, die nur die Strahlen zu dem unteren Teil
des
Aufnahmeobjektivs beeinflußt, werden diese Zahlen auf den Film abgebildet.
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Für Nachtaufnahmen kann die Vorrichtung mit zwei Blitzgeräten ausgerüstet
sein, die ebenfalls von der Digitaluhr gesteuert werden.
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Zur Feststellung der Geschwindigkeit kann zunächst von der Straße
mit ausgelegter Abstandsskala eine Kontrollaufnahme.
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gemacht und von dieser Aufnahme ein Diapositiv angefertigt werden,
das in starkem Hell-Dunkel-Kontrast nur die Straße und die Skala zeigt. Ein solches
Diapositiv 40 ist in Fig. 4 gezeigt. Auf ihm ist im wesentlichen nur die Straße
41 sowie die Abstandsskala 43 enthalten.
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Fig. 5 zeigt ein Auswerteverfahren, bei dem ein solohes Diapositiv
verwendet ist. Dieses Diapositiv 40 ist in die 51 Bildbühne eines Projektionsgerätes
50 eingelegt, von dem nur das Lampengehäuse 52 und das Projektionsobjektiv 53 gezeigt
ist.
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Vor dem Projektionsobjektiv 53 wird der Film 54 mit den Überwachungsaufnahmen
vorbeigefUhrt, wobei ein Bild des Diapositivs auf die jeweils in der optischen Achse
befindliche Überwachungsaufnahme projiziert wird. Bei richtig eingestellter Projektionsvergrdßerung
decken sich dabei die Straßenränder der Uberwachungsaufnahme und des Diapositivs,
und auf der Straße erscheint die Abstandsskala 43.
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Anhand dieser Skala läßt sich dann im Vergleich der beiden zueinandergehörigen
Übersichtsaufnahmen feststellen, wieviele Abstandsstriche sich ein Fahrzeug innerhalb
der zwisohen den beiden Aufnahmen liegenden Zeit weiterbewegt hat, d.h. es läßt
sich feststellen, welche Gesohwindigkeit es gefahren hat.
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Bei der Ausarbeitung wurdenberUcksichtigtt DT-PS 1 054 757 Zeitungsaussohnitt
aus "Rheinische Post" vom 25.11.75 "auto magazin Journal" vom Oktober 76
siehe Anlage .Anlage