DE2727514C2 - Vorrichtung zum kontinuierlichen Pressen und Dekatieren von bahnförmigem Textilgut wie Gewebe, Gewirke o.dgl. - Google Patents
Vorrichtung zum kontinuierlichen Pressen und Dekatieren von bahnförmigem Textilgut wie Gewebe, Gewirke o.dgl.Info
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Pressen und Dekatieren von bahnförmigem
Textilgut wie Gewebe, Gewirke o.dgl, mit einem drehbar gelagerten, beheizbaren Zylinder und
einem über Umlenkwalzen geführten Druckband.
Die DE-AS 24 56 921 offenbart eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Pressen und Dekatieren von Geweben,
Gewirken u.dgl., mit einem drehbaren, beheizbaren Zylinder und einem über Umlenkwalzen geführten
Druckband, zwischen welchem und dem Zylinder die Ware und ein Mitläufer einlaufen. Derartige Mitläufer so
stellen bei Vorrichtungen dieser Art insofern stets ein kritisches Element dar, als sie wegen der stets
abwechselnden thermischen und dynamischen Beanspruchungen einem beachtlichen Verschleiß unterliegen
mit der Folge des Ersatzes nach einer vergleichsweise geringen Lebensdauer. Die damit verbundenen Kosten
sind außerordentlich hoch; sie liegen erfahrungsgemäß in der Größenordnung von 300 000,— bis
000,- DM pro Jahr. Ein weiterer Nachteil des Mitläufers ist in der Beeinträchtigung des Warenausfal- ω
les durch den progressiven Verschleiß zu erblicken, ganz abgesehen von dem Isoliereffekt, durch welchen
der Mitläufer einen unmittelbaren Wärmekontakt des beheizten Zylinders mit der Ware verhindert.
Wird auf den Mitläufer verzichtet, d. h. die Ware unmittelbar mit dem beheizten Zylinder in Berührung
gebracht, dann ist bei dem für einen einwandfreien Preß- und Dekatiervorgang erforderlichen Anpreßdruck
des Druckbandes mit einem übermäßigen Glanzeffekt zu rechnen, der als »Speckglanz« bezeichnet zu werden pflegt, ein Effekt, der in dieser Intensität
höchst unerwünscht ist
Die Erfindung geht von der Überlegung aus, diese bekannte Vorrichtung so zu verbessern, daß trotz
Verzicht auf den verschleißintensiven Mitläufer ein einwandfreier Preß- und Dekatiereffekt der Ware zu
verzeichnen ist, ohne jedoch dabei eine verstärkte Glanzbildung in Form eines Speckglanzes in Kauf
nehmen zu müssen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß das Druckband auf den den Zylinder umgebenden Teil unmittelbar auf dem Textilgut aufliegt und
Druckkräfte ausübt und daß die Oberflächentemperatur des Druckbandes über die in Bewegungsrichtung
desselben vor dem Zylinder liegende Umlenkwalze unabhängig von der Oberflächentemperatur des Zylinders
veränderbar ist
Durch die erfindungsgemäße Maßnahme kann auf den verschleißintensiven und hohe Kosten verursachenden
Mitläufer völlig verzichtet werden; durch die Möglichkeit der stufenlosen Regelung der Druckbandtemperatur
wird trotz der unmittelbaren Anlage der Ware mit ihrer rechten oder linken Seite an dem
beheizten Zylinder sowie der außerordentlich hohen Druckkräfte, welche das Band auf die Ware ausübt, ein
nur mäßiger Glanz derselben verwirklicht Soll die
rechte Warenseite in unmittelbare Berührung mit dem Zylinder stehen, dann wird die Temperatur der
Zylinderwandung gegenüber derjenigen des Druckbandes abgesenkt während bei unmittelbarem Kontakt der
linken Warenseite mit dem Zylinder die Temperatur der Zylinderwandung gegenüber derjenigen des Druckbandes
herabgesetzt wird. Diese Glanzminderung bei vollem Preßeffekt kommt im übrigen den Forderungen
der Praxis entgegen; da nämlich der größte Teil des aufgebrachten Preßglanzes gegenüber dem Dampfbügel-Tes*.
in der Konfektion nicht permanent ist und damit während des Abbügelns wieder verschwindet, ist
der Effekt mit geringerer Glanzprägung in jedem Falle interessanter. Durch diese Maßnahmen können höhere
Flächendrücke beim Pressen angewandt werden, ohne daß der sogenannte »Speckglanz« zu stark wird. Bei
einer derartigen Betrachtung kann man davon ausgehen, daß der höhere Preßdruck mit seiner Einwirkungszeit letzten Endes zur Glättung und Verdichtung des
Faserverbandes führt, eine Forderung, die in erster Linie gestellt wird. Bei den herkömmlichen Preßmethoden
waren dieser Forderung echte Grenzen gesetzt; einerseits mußte die Erhöhung des Preßdruckes aus
Gründen der progressiv zunehmenden Dehnung der Ware und andererseits durch zu starke »Speckglanz«-
Entwicklung unterlassen werden. Nach dem System der Muldenpresse war in vielen Fällen die Größe des
Druckes bereits dadurch begrenzt, daß plötzlich Schiebefalten in der Ware auftraten. Diese Erscheinung
ist auf die Relativbewegung zwischen der feststehenden Mulde einerseits und dem rotierenden Preßzylinder
andererseits zurückzuführen.
Wie die zwischenzeitlich gewonnenen Erfahrungen eindeutig bestätigen, wird durch die unter Schutz
gestellte Vorrichtung ein unvergleichbarer Preß- und Fixiereffekt erreicht, der so ausgeprägt stark ist, daß ein
permanenter Effekt verwirklicht werden kann. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann im übrigen auch
zum Naßfixieren eingesetzt werden und stellt somit eine echte Konkurrenz gegenüber kontinuierlichen Koch-
und Fixiermaschinen dar. Durch diese universelle
Verwendbarkeit ist die Vorrichtung gemäß der Erfindung auch für Kleinbetriebe interessant
Bei der Vorrichtung nach dem DE-GM 19 59114 handelt es sich um eine Vorrichtung zum Glätten und s
Trocknen von Geweben, insbesondere baumwolle. Zum
Dekatieren und Pressen ist diese bekannte Vorrichtung weder geeignet noch bestimmt Dabei ist eine beheizte
Trommel vorgesehen, welche teilweise von einem
Mitläufer umschlungen wird. Das Textilgut bewegt sich dabei zwischen der Trommel und dem Mitläufer und
liegt an der beheizten Trommel unmittelbar an. Ein Druckband im Sinne der Erfindung fehlt dort vollständig.
Der Mitläufer hat lediglich den Zweck, die Ware mit dem Zylinder in Berührung zu halten und durch seine
Voreilung gegenüber der sich bewegenden Umfangsfläche der Trommel etwaige Falten des Gewebes
auszustreichen.
Die DE-PS 5 73 623 zeigt eine Dekatiermaschine, bei welcher die Ware zwischen einem an eine.- beheizten
Trommel anliegenden inneren Mitläufer und einem äußeren, durchlässigen Mitläuferfilz bewegt wird. Da
die Mitläufer befeuchtet werden, müssen sie zur Erhaltung einer hohen Lebensdauer getrocknet werden.
Hierzu sind zwei Trockenzylinder vorgesehen, von welchen der entsprechende Mitläufer getrocknet wird.
Da weder die Trommel noch die beider Trockenzylinder in ihrer Temperatur regelbar sind, haben die beiden
Mitläufer stets eine bestimmte, unveränderbare Temperatur. Die Folge davon ist, daß der durch die
erfindungsgemäße Vorrichtung erzielte Preß- und Fixiereffekt aber auch nicht annähernd erreicht werden
kann; dies auch deswegen nicht, weil zumindest der Mitläuferfilz durchlässig ist.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung, bei welcher die Umlenkwalze und der Zylinder
mit Dampf beheizbar sind, ist der Umlenkwalze und dem Zylinder je ein Dampfmengenregler zugeordnet,
von welchen ein jeder über einen Meßwertverstärker an einen Temperaturregler angeschlossen ist, von welchen <o
der eine mit einem das Druckband im Umschlingungsbereich der Umlenkwalze und der andere die Oberfläche
des Zylinders berührenden Temperaturfühler in Verbindung steht.
Zweckmäßig ist eine ausschließlich das Textilgut vor +5
dem Dämpfen behandelnde Befeuchtungsvorrichtung vorgesehen.
Vorteilhaft weist die Befeuchtungsvorrichtung einen bzw. mehrere Däinpfkästen oder einen Dämpfzylinder
auf. so
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist nachstehend anhand der Zeichnung veranschaulicht. In dieser zeigt in
rein schematischer Weise
F i g. 1 eine Ansicht, teilweise im Schnitt der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit vorgeschalteter
Befeuchtungsvorrichtung,
Fig.2 einen senkrechten Schnitt durch eine etwas
abgewandelte Ausführungsform der Befeuchtungsvorrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
F i g. 2a einen senkrechten Schnitt durch eine weitere &o
Ausführungsform der Befeuchtungsvorrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
F i g. 3 einen Teilschnitt in vergrößertem Maßstab des beheizbaren Zylinders, dessen Oberflächeniemperatur
höher ist als diejenige des Druckbandes,
F i g. 4 einen Teilschnitt in vergrößertem Maßstab des beheizbaren Zylinders, dessen Oberflächentemperatur
kleiner ist als diejenige des Druckbandes.
Mit 1 ist das Textilgut bezeichnet, welches mit Hilfe
eines unter erhöhtem Längszug stehenden Druckbandes 2 unmittelbar gegen die Oberfläche des beheizten
Zylinders 3 gepreßt wird.
Das Druckband 2 ist um die Umlenkwalzen 4,5 und 6 herumgeschlungen, wobei die Umlenkwalze 4 die
Antriebswalze und die Umlenkwalze 6 die Spannwalze des Druckbandes 2 bildet, während die Umlenkwalze 5
des Druckbandes 2 beheizt ist und dahei als Heizwalze
geeignet und bestimmt ist
Die Umlenkwalzen 5, 6 sowie der beheizbare Zylinder 3 laufen eigenantriebslos und damit frei um. Es
ist ferner eine Bandsteuerwalze 7 zum spurtreuen Lauf des Druckbandes 2 vorgesehen, die gleichzeitig dafür
sorgt daß der Umlauf desselben stets mittig erfolgt
Vor der eigentlichen Preßbehandlung wird ein Befeuchtungsvorgang auf einem Trageband 8 durchgeführt,
unterhalb welchem bei der Ausführungsform nach Fig. 1 mehrere Dämpfkästen 9, 9a angeordnet sind,
welche den Dampf von unten nach oben ausblasen.
Oberhalb des Tragebandes 8 ist eine Absaughaube 10
angeordnet, die an einen Ventilator angeschlossen ist welcher die freigewordenen Dampfschwaden absaugt
Die F i g. 2 und 2a zeigen abgewandelte Ausführungsformen derartiger Befeuchtungsvorrichtungen.
Bei der Ausführungsform nach Fig.2 bewegt sich
eine Schlaufe des Textilgutes innerhalb einer Dämpfkammer It. Der Dampf wird dabei von innen über einen
beidseitig perforierten Dämpfkasten 12 zugeführt und tritt durch diese Perforierung aus. Es ist ferner eine
berührungslos arbeitende Luftdüse 13 vorgesehen, welche den Zustand der Warenschlaufe überwacht und
für eine selbsttätige Nachregelung der Abnehmerwalze 14 gegenüber der Zubringerwalze 15 sorgt
Bei der Ausführungsform nach Fig.2a weist die
Befeuchtungsvorrichtung einen Dämpfzylinder 16 auf, der gleichzeitig auch für den Transport der Ware sorgt.
In diesem Falle übernimmt der Dämpfzylinder 16 die Aufgabe der Abnehmerwalze 14 (F i g. 2) und läuft in
Übereinstimmung mit den F i g. 1 oder 2 mit der Geschwindigkeit v\ um.
Wie aus F i g. 1 der Zeichnung ersichtlich, sorgt die mit der Geschwindigkeit vo angetriebene Zubringerwalze
15 für den Transport des Textilgutes 1 vom Stapel bis zum Trageband 8.
Die Antriebswalze 14 des Tragebandes 8 läuft dabei mit der automatisch geregelten Umfangsgeschwindigkeit
Vi um. Für diesen Regelvorgang sorgt die Luftdüse 13, welche bei Annäherung des Textilgutes 1 ohne
jeglichen Zug transportiert wird. Mit der Bezugsziffer 18 ist eine Zubringerwalze bezeichnet, deren Umfangsgeschwindigkeit
V2 ebenfalls selbsttätig geregelt wird. Das vom Trageband 8 über die Antriebswalze 14
abgelieferte Textilgut 1 wird unmittelbar hinter der Antriebswalze 14 mittels der Meßeinrichtung 17
berührungslos gemessen, wobei die Stellimpulse dem Regelgetriebe der Zubringerwalze 18 zugeführt werden.
Die Umlenkwalze 4 läuft mit der Umfangsgeschwindigkeit vj um und bestimmt dabei die Geschwindigkeit
des Druckbandes 2 sowie die eigentliche Durchlaufgeschwindigkeit des Textilgutes 1 durch das Preßwerk.
Sobald das Textilgut 1 das Preßwerk verlassen hat, wird es über die frei drehbare Leitwalze 19 von der
angetriebenen und regelbaren Warenabnehmer-Walze 20 übernommen und dem Warentafler 21 zugeführt. Die
Meßvorrichtung 22 überwacht dabei den Zustand des Textilgutes 1 und sorgt für eine selbsttätige Nachregelung
der Umfangsgeschwindigkeit v4 der Warenabrieh-
mer-Walze 20.
Die Oberflächentemperatur des Druckbandes 2 wird über die beheizbare Umlenkwalze 5 im Verhältnis zur
Oberflächentemperatur des beheizbaren Zylinders 3 unabhängig geregelt
Die Oberfläche des Zylinders 3 ist dabei spiegelblank und riefenfrei. Zwei Temperaturfühler 23, 24 registrieren
dabei andauernd die Oberflächentemperatur des Zylinders 3 einerseits und des Druckbandes 2 andererseits
und arbeiten über einen nachgeschalteten Meßwertverstärker 25, 25a und Temperaturregler 26, 26a
auf einen motorisch arbeitenden Regler, insbesondere Dampfmengenregler 27,27a für den Zylinder 3 und für
die beheizbare Umlenkwalze 5. Wenn die Temperatur des Zylinders 3 höher ist als diejenige des Druckbandes
2, so ist — wie aus F i g. 3 der Zeichnung hervorgeht — auf der dem Druckband 2 zugewandten Warenseite
(linke Warenseite) eine Kondensation zu verzeichnen.
Wird hingegen die Temperatur des Zylinders 3 niedriger als diejenige des Druckbandes 2 vorgewählt,
so tritt — wie aus F i g. 4 der Zeichnung ersichtlich — auf der dem Zylinder 3 zugewandten Warenseite (rechte
Warenseite) eine Kondensation auf. In jedem Falle entsteht auf der feuchteren Warenseite trotz des hohen
spezifischen Flächendruckes beim Pressen weniger Oberflächenglanz.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Pressen und Dekatieren von bahnförmigem Textilgut wie Gewebe,
Gewirke o. dgl, mit einem drehbar gelagerten, beheizbaren Zylinder und einem Ober Umlenkwalzen
geführten Druckband, dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckband (2) auf den den Zylinder (3) umgebenden Teil unmittelbar auf dem
Textilgut (1) aufliegt und Druckkräfte ausübt und daß die Oberflächentemperatur des Druckbandes (2)
Ober die in Bewegungsrichtung desselben vor dem Zylinder (3) liegende Umlenkwalze (5) unabhängig
von der Oberflächentemperatur des Zylinders (3) veränderbar ist '5
2. Vorrichtung nach Anspruch!, wobei die Umlenkwalze und der Zylinder mit Dampf beheizbar
sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Umlenkwalze
(5) und dem Zylinder (3) je ein Dampf mengen-Regler (27, 27a) zugeordnet ist, und daß ein jeder
Dampfmengenregler (27,27 a) über einen Meßwertverstärker (25,25a,>
an einen Temperaturregler (26, 2Sa) angeschlossen ist, von welchen der eine mit
einem das Druckband (2) im Umschlingungsbereich der Umlenkwalze (5) und der andere die Oberfläche
des Zylinders (3) berührenden Temperaturfühler (23, 24) in Verbindung steht
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine ausschließlich das Textilgut (1) vor dem Dämpfen behandelnde Befeuchtungsvorrichtung
vorgesehen ist
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Befeuchtungsvorrichtung einen
bzw. mehrere Dämpfkästen (9, 9a, 12) oder einen Dämpfzylinder (16) aufweist
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