DE272540C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 45«. GRUPPE

Zusatz zum Patent 270215.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. Oktober 1913 ab. Längste Dauer: 23. Januar 1928.

Die Erfindung bezieht sich auf solche bekannten Einrichtungen zum gleichzeitigen und gleichmäßigen Heben und Senken der Pflugschare bei Motorpflügen, bei welchen die drehbar gelagerten Pflugbalken oder Griessäulen unter der Einwirkung von Federn stehen, derart, daß das Schar, wenn es auf einen bestimmten Widerstand, z. B. einen schweren Stein o. dgl. trifft, entgegen der Feder angehoben und dadurch eine Beschädigung usw. des Pfluges verhindert wird. Demgegenüber be-. steht die Erfindung darin, daß eine solche Sicherung in einfacher Weise vind unter Ausnutzung der besonderen Ausbildung bei der Heb- und Senkvorrichtung nach dem Patent 270215 geschaffen wird, bei welcher die zur Befestigung der Pflugbalken dienenden Wellen durch auf ihnen sitzende Schneckenräder mit Schnecken einer drehbar auf dem Pflugscharwagen gelagerten Welle gekuppelt sind. Zu diesem Zwecke werden gemäß vorliegender Erfindung die Schnecken verschiebbar, aber nicht drehbar auf ihren Wellen angeordnet und für gewöhnlich durch die entsprechend stark bemessenen Federn in der Arbeitsstellung festgehalten, d. h. in einer solchen Stellung, daß die vermittels ihrer Wellen und Schneckenräder mit den Schnecken gekuppelten Pflugschare ihre richtige Lage einnehmen. Trifft nun das Schar auf einen bestimmten Widerstand, so kann es diesem nachgeben bzw. ausweichen, indem es durch die genannte Kupplung die zugehörige Schnecke auf deren Welle entgegen der Feder verschiebt und dadurch angehoben wird. Es ist ferner bei Motorpflügen bekannt, die Pflugschare derart an ihrer Heb- und Senkvorrichtung anzuordnen, daß sie stets parallel zu sich selbst gehoben und gesenkt werden können. Ein weiteres Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, auch' diese Möglichkeit bei der Heb- und Senkvorrichtung der erwähnten Art zu schaffen. Zu diesem Zwecke steht die drehbar gelagerte Griessäule mit einer auf der zugehörigen Welle lose drehbaren Kurven- ⁴S scheibe in Eingriff, welche derart gestaltet ist und bei der Drehung der zugehörigen Welle, z. B. vermittels eines Zahnradvorgeleges, derart gedreht wird, daß beim Heben oder Senken des Schars dieses durch eine entsprechende Drehung der Griessäule ständig parallel zu sich selbst auf- bzw. abwärts bewegt wird.

Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht.

Fig. ι ist eine Aufsicht auf einen Teil des Wagenrahmens des Motorpfluges nach Patent 270215, Fig. 2 ist eine Seitenansicht der Einrichtung nach Fig. 1, und Fig. 3 ist ein Schnitt durch die Schnecke nach Linie A-B der Fig. 1.

Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel dienen zur Befestigung der Pflugbalken oder Griessäulen 14, wie bei dem Patent 270215, Wellen 16, welche in dem Pflugscharwagenrahmen 2 drehbar gelagert sind und durch auf ihnen sitzende Schneckenradsektoren 21 mit den Schnecken 22 der in Lagern 30 drehbar auf dem Pflugscharwagen gelagerten Welle 23 gekuppelt sind. Die Schnecken 22 sind vermittels Feder 31 und Nut 32 (vgl. Fig. 3) derart befestigt, daß sie sich auf der Welle 23 zwar nicht drehen, aber hin und her verschieben können. Für gewöhnlich werden die Schnecken 22 in ihrer Normalstellung, in welcher also die mit ihnen gekuppelten Pflugschare 32 ihre richtige Lage einnehmen, durch Federn 33 festgehalten, welche sich einerseits gegen das eine Ende der Schnecke 22 und andererseits gegen das benachbarte¹ Lager 30 legen.

Der Pflugbalken 14 ist mittels des Bolzens 34 drehbar in der auf der Welle 16 befestigten Gabel 15 gelagert und ruht an seinem Ende auf einer Kurvenscheibe 35 auf, die lose auf der Welle 16 drehbar ist und einen Teil eines Zahnsektors 35' bildet bzw. mit letzterem fest verbunden ist. Die Zähne des Sektors 35' kämmen mit einem Zahnsektor 36, welcher auf einer im Rahmen 2 drehbar gelagerten Welle 37 befestigt ist. Ferner steht ein auf der Welle 37 befestigtes Zahnsegment 38 mit einem auf, der Welle 16 befestigten Zahnsegment 39 in Eingriff. Die Kurve der Scheibe 35 und das Übersetzungsverhältnis von deren Vorgelege 35' bis 39 ist derart bemessen, daß, wenn die Kurvenscheibe 35 gedreht wird, die auf ihr ruhende Griessäule 14 ebenfalls in der Gabel 15 sich derart dreht, daß das Schar 32 stets parallel zu sich selbst angehoben oder gesenkt wird.

Die beschriebene Einrichtung wirkt folgendermaßen.

• Soll das Schar 32 z. B. in den Boden gesenkt werden, so wird die Welle 23, wie in dem Patent 270215 beschrieben, entsprechend gedreht. Hierdurch wird, nicht allein vermittels des Sektors 21, der Welle 16 und der Gabel 15 das Schar 32 nach unten bewegt, sondern es wird auch vermittels der Sektoren 39, 38, 36 und 35' die Kurvenscheibe 35 auf der Welle 16 in Richtung des Pfeiles (Fig. 2) gedreht. Infolgedessen kommt das Ende der Griessäule 14 mit immer tiefer gelegenen Punkten der Kurvenscheibe 35 in Eingriff, so daß also die Griessäule 14 um den Bolzen 34 gedreht wird, und zwar, wie bereits erwähnt, infolge der Gestaltung der Kurvenscheibe 35 und des Übersetzungsverhältnisses von dessen Vorgelege 35' bis 39 derart, daß das Schar 32 immer parallel zu sich selbst gesenkt wird. In gleicher Weise wirkt die beschriebene Einrichtung beim Heben des Schars bzw. bei einer Einstellung desselben auf andere Pflugtiefe.

Hierbei und beim Pflügen werden die Schnecken 22 durch die Federn 33 in ihrer auf. der Zeichnung veranschaulichten wirksamen Stellung erhalten. Überschreitet aber der Widerstand, den das Schar 32 findet, eine bestimmte Größe, so kann dasselbe nach oben ausweichen, indem es vermittels der Gabel 15, der Welle 16 und des Sektors 21 die Schnecke 22 entgegen der entsprechend bemessenen Feder 33 nach rechts (in Fig. 1) verschiebt. Ist das Hindernis beseitigt oder überwunden, so wird die Schnecke 22 und damit das Schar 32 durch die Feder 33 wieder selbsttätig in an sich bekannter Weise in die wirksame Stellung zurückbewegt.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Einrichtung zum gleichzeitigen und gleichmäßigen Heben und Senken der Pflugschare bei Motorpflügen mit drehbar gelagerten und unter Federwirkung stehenden Pflugbalken nach Patent 270215, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnecken (22) auf ihrer Welle (23) verschiebbar, aber nicht drehbar angeordnet sind und unter der Einwirkung von Federn (33) stehen, welche sie für gewöhnlich in ihrer wirksamen Stellung festhalten.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, bei welcher die Pflugschare parallel zu sich selbst gehoben und gesenkt werden können, dadurch gekennzeichent, daß die drehbar gelagerten Pflugbalken (14) mit auf den Wellen (16) lose drehbaren Kurvenscheiben (35) in Eingriff stehen, welche von den Wellen (16) durch Vorgelege (35' bis 39) derart gedreht werden, daß die Pflugschare (32) beim Heben und Senken vermittels der hierbei durch die Kurvenscheibe (35) bewirkten Drehung der Pflugbalken (14) parallel zu sich selbst gehoben und gesenkt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.