DE2724682C2 - Chromeno[4,3-b]indolverbindungen - Google Patents
Chromeno[4,3-b]indolverbindungenInfo
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Description
worin
Ri und R. unabhängig voneinander Wasserstoff, unsubstituiertes oder durch Halogen, Hydroxyl, Cyano oder
Niederaikoxy substituiertes Alkyl mit höchstens 12 Kohlenstoffatomen, Cycloalkyl, Phenyl, Benzyl oder
durch Halogen, Niederalkyl oder Niederaikoxy substituiertes Phenyl oder Benzyl oder
R, und R: zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen Pyrrolidino-, Piperidino-oder Morpholinoresl,
bedeuten und die Ringe A und B unabhängig voneinander durch Halogen, Nitro, Niederalkyl, Niederaikoxy,
Phenoxy oder eine gegebenenfalls durch Niederalkyl, Phenyl oder Benzyl substituierte Aminogruppe weiter
substituiert sein können.
Niederalkyl und Niederaikoxy stellen bei der Definition der Reste der Chromenoindolverbindungen in der
Regel solche Gruppen dar, die 1 bis 5, insbesondere 1 bis 3 Kohlenstoffatome aufweisen, wie z. B. Methyl, Äthyi,
n-Propyl, Isopropyl, η-Butyl, sek.-Butyl, tert.-Butyl oder Ainyl bzw. Methoxy, Äthoxy oder lsopropoxy.
Stellen die Substituenten R|, R2 und Y Alkylgruppen dar, so können sie geradkettige oder verzweigte Alkylrcstc sein. Beispiele für solche Alkylreste sind Methyl, Äthyl, n-Propyl, Isopropyl, η-Butyl, sek.-Butyl, n-Hexyl,
n-Oclyl oder n-Dodecyl.
Sind die Alkylreste R1 und R2 substituiert, so handelt es sich vor allem um Cyanoalkyl, Halogenalkyl, Hydroxyalkyl, Alkoxyalkyl jeweils mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie z. B.jS-Cyanoäthyl^/S-ChloräthyUjS-Hydroxyäthyl,./i-MethoxyäthyI oder^-Äthoxyäthyl.
Bevorzugte Substituenten in der Benzyl- und Phenylgruppe der R-Reste sind z. B. Halogene, Methyl oder
Methoxy. Beispiele für derartige araliphatische bzw. aromatische Reste sind p-Methylbenzyl, o* oder p-Chlorbenzyl, ο- oder p-Tolyl, XyIyI, o-, m- oder p-Chlorphenyl oder o- oder p-Methoxyphenyl.
Die Substituenten R, und R2 sind vorzugsweise Benzyl oder Niederalkyl. Der N-Substituent Y ist insbesondere Wasserstoff, Phenyl, Benzyl oder Alkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, z. B. n-Octyl oder vor allem Methyl
oder Äthyl.
Die Ringe A und B sind vorzugsweise nicht weiter substituiert oder unabhängig voneinander durch Halogen,
Niederalkyl oder Niederaikoxy, z. B. Chlor, Methyl, tert.-Butyl oder Methoxy weiter substituiert. Der Ring B
kann jiuch eine Aminogruppe aufweisen, die gegebenenfalls durch Niederalkyl. insbesondere durch Methyl
oder Äthyl substituiert ist.
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Von ganz besonderem Interesse sind Chromenoindolverbindungen der allgemeinen Formel
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(2)
worin
R: und R4 unabhängig voneinander Niederalfcyl oder Benzyl,
W, Wasserstoff, Chlor, Methyl oder Mt/ihoxy,
X: Wasserstoff, Methyl, Methoxy oder Ä.thoxy,
Y; Wasserstoff, Niederalkyl, Benzyl oder Phenyl und
W, Wasserstoff, Chlor, Methyl oder Mt/ihoxy,
X: Wasserstoff, Methyl, Methoxy oder Ä.thoxy,
Y; Wasserstoff, Niederalkyl, Benzyl oder Phenyl und
Z| Wasserstoff, Chlor, Methyl, Methoxy oder eine durch Niederalkyl mono- oder disubstituierle Aminogruppe
bedeuten. Dabei bedeutet Z, bevorzugt Wasserstoff, Chlor oder Methyl.
Unter diesen Verbindungen der Formel (2) sind diejenigen besonders bevorzugt, bei denen Rs und R4 Methyl
oder Äthyl, X| Wasserstoff, Methyl oder Äthoxy, W1 und Z1 jeweils Wasserstoff und Y, Wasserstoff, Methyl oder
Äthyl bedeuten.
Die erfindungsgemäßen Chromenoindolverbindungen werden dadurch hergestellt, daß man eine 2-(2'-HydroxyphenylH'ndolverbindung
der allgemeinen Formel
(3)
mit einer Ketoverbindung der allgemeinen Formel
(4)
worin A, B, Y, R1, R2, X und Q die angegebene Bedeutung haben, umsetzt.
Die keaktion wird so durchgeführt, daß man die Reaktionskomponenten in Abwesenheit eines sauren Entwässerungsmittels
zur Reaktion bringt. Beispiele für derartige Kcfidensationsmittel sind Schwefelsäure, Olcum,
Phosphorpentcxid oder vorzugsweise Säurehalogenide.
Als Säurehalogenide können Säurebromide oder vorzugsweise Säurechloride der phosphorigen oder schwefligen
Säure, der Phosphorsäure, der Schwefelsäure, der Kohlensäure oder Oxalsäure in Betracht kommen. Mit
Vorteil verwendet man Oxalylchlorid, Oxalylbromid, Thionylchlorid, Sulfurylchlorid, Phosphortrichlorid, Phosphortribromid
oder vorzugsweise Phosgen oder insbesondere Phosphoraxichlorid.
Die Umsetzung der Indolverbindung der Formel (3) mit der Ketoverbindung der Formel (4) kann bei einer
Temperatur zwischen 20 und 1200C vorgenommen werden. Es ist vorteilhaft, wasserfreie Bedingungen einzuhalten.
Als Reaktionsmedium kann ein Überschuß des Säurehalogenids verwendet werden, jedoch kar.n auch
ein unter den Reaktionsbedingungen inertes Lösungsmittel zugesetzt werden.
Als Lösungsmittel kommen beispielsweise in Betracht: cycloaliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie z. B. Cyclohexan, Benzol, Toluol oder Xylol; Chlorkohlenwasserstoffe, wie Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff,
Äthylenchlorid oder Chlorbenzole; ÄUier, wie Dioxan, Diäthyläther, Glykoldimethyläthcr oder
Tetrahydrofuran.
Die Konzentration der Rcaktionsleilnehmer ist nicht kritisch; man verwendet jedoch mit Vorteil je ein MoI-iiquivalcnl
der Reaklionskomponenten. Die Herstellung wird in der Regel so durchgerührt, daß man alle Rcak-
tionsteilnchmcr, d. h. die Verbindung der Formel (3), die Verbindung der Formel (4) und das Säurehalogenid
gleichzeitig zusammengibt. Man kann jedoch auch so vorgehen, daB man zuerst die Indolverbindung der Formel
(3) und das Säurehalogenid reagieren läßt und dann die Verbindung der Formel (4) zugibt. Die Isolierung des
Endproduktes der Formel (I) erfolgt in allgemein bekannter Weise, z. B. durch Eingießen des Reaktionsgemisches in Eiswasser, gegebenenfalls unter Abstumpfen der Säuren mit einer alkalischen Verbindung, z. B. Alkalimetallhydroxiden oder Alkalimetallcarbonate^ Abfiltrieren des gebildeten Niederschlages, Waschen und
Trocknen sowie gegebenenfalls durch Chromatographie oder Umkristallisieren des Produktes. Flüssige Endprodukte können durch Extraktion mit geeigneten organischen Lösungsmitteln gewonnen und gegebenenfalls
durch Destillation gereinigt werden.
Die Ausgangsstoffe der Formel (3) werden in der Regel gemäß der Arbeitsvorschrift nach A. Calvaire, R. PaI-lciud, Compt. rend. 250 (1960), 3194-95, hergestellt, indem man ein o-Hydroxyacetophenon der Formel
OH
COCH,
mit einem Phenylhydrazin der Formel
worin A, B und Y die angegebene Bedeutung haben, umsetzt und das erhaltene Pheny Ihydra/on durch Erhitzen
in einem geeigneten Cyclisierungsmittel, z. 3. Polyphosphorsäuren in die gewünschte 2-(2'-Hydroxyphenyl)-indolverbindung überführt.
Die Chromenoindolverbindungen der Formel (1) sind normalervrsise farblos oder schwach gefärbt. Wenn
diese Farbbildner mit einem sauren Entwickler, d. h. einem Elektronenakzeptor, in Kontakt gebracht werden, so
ergehen sie intensive rote bis blaue Farbtöne, die ausgezeichnet lichtecht sind. Sie sind deshalb auch sehr wertvoll im Gemisch mit anderen bekannten Farbbildnern, z. B. 3,3-(Bis-aminophenyl-)phthaliden, 3,3-(Bis-indolyltphthaliden, 2,6-Diaminofluoranen oder Benzoylleucomethylenblau, um blaue, marineblaue, graue oder
schwur/e Färbungen zu ergeben.
Die neuen Farbbildner zeigen sowohl auf Ton als auch auf phenolischen Unterlagen eine verbesserte Farbintensitiit und Lichtechtheit. Sie eignen sich vor allem für die Verwendung in einem druck- oder wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterial, das sowohl Kopier- als auch Registriermaterial sein kann.
Hin druckempfindliches Material besieht beispielsweise aus mindestens einem Paar von Biütiern, die mindestens einen Farbbildner der Formel (1) gelöst in einem organischen Lösungsmittel und einen festen Elektronenakzeptor als Entwickler enthalten. Der Farbbildner liefert an den Punkten, an denen er mit dem Elektronenak/eptor in Kontakt kommt, eine gefärbte Markierung.
Die fortschrittlichen Eigenschaften der beanspruchten Verbindungen sind aus folgendem Versuchsbericht
erkennbar.
Versuchsbericht
Untersuchte Verbindungen:
1*» Erfindungsgemäße Chromenoindolverbindung der Formel
(CHOuN
N(CHj)2
IO
2(1
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CH,
gemäß Beispiel 2.
65
2) Spirodipyranverbindung der Formel
N(C2H5)2
gemäß DE-OS 23 23 803, Beispiel 1.
Färbungen
Jeweils 0.5 g der zu untersuchenden Verbindungen 1* und 2 wurden bei 400C in 99,5 g partiell hydriertem Tcrphcnyl
eingerührt, bis eine klare Lösung erhalten wurde. Hierauf wurde jede Lösung miiieis eines Tiefdruckgi:-
riites auf ein mit
(A) Säureton (Silton) bzw.
(B) Copisil-Ton
beschichtetes Papier gedruckt, worauf sich entsprechende blaue Färbungen entwickelten. Die entsprechenden
Muster sind auf beiliegender Tafel aufgezogen. Die aus den Färbungen bestimmte prozentuale relative !•■arbstärke
ist in der folgenden Tabelle I angegeben.
.Aulnahmeblatt % relative Farbstärke
Verbindung 1* Verbindung 2
(A) Säureton 100 58,3
(B) Copisil-Ton 100 57,6
Ferner wurde die Reaktionsgeschwindigkeit zur Erzielung der maximalen Farbstärke von 100% nach 24 Stunden
beobachtet. Die entsprechenden nach 15 Sekunden, 1 Minute und 1 Stunde bestimmte prozentuale !•■arbstärke
ist in folgender Tabelle 2 angegeben.
Verbindung/ Farbstärke in % nach
Papierblatt ,5„ 6()„ 6Q. 24 Su]
Verbindung 1*
(A) Siltonton 40 70 100 100
(B) Copisilton 40 60 90 100
Verbindung 2
(A) Siltonton 10 30 80 100
(B) Copisilton 5 Iu 70 100
Ergebnis
Tabellen 1 und 2 zeigen, daß der Farbbildner 1* gemäß Beispiel 2, unabhängig vom beschichteten Papier, der
aus der DE-OS 23 23 803 bekannten Spirodipyranverbindung deutlich in der Farbstärke überlegen ist. Die mit
dem Farbbildner 1* erzeugten Färbungen zeigen bereits nach 15 Sekunden und 1 Minute eine 40 bis 70%igc
Farbdichte, während die mit dem Farbbildner 2 erhaltenen Färbungen nach dieser Zeit lediglich eine 5 bis
30%ige Farbdichte aufweisen.
21 g (0,1 Mol) 2-{2'-HydroxyphenyI)-indol und 27 g (0,1 Mol) Bis-(4,4'-dimethyIamino)-benzophcnon werden
in 100 ml Phosphoroxychlorid 5 Stunden am Rückfluß gerührt Das Reaktionsgemisch wird auf Eis gegossen und
mit Natriumhydroxid alkalisch gestellt. Hierauf wird der erhaltene Niederschlag abfiltriert und über 2500 g Kie-
sclgcl mit einem üemisehaus Benzol und Athylacetat im Verhältnis 9 : 1 chinmatographiert. Die erste Fraktion
wird aus Methanol unter Zusatz von etwas verdünntem Ammoniak kristallisiert. Man erhält 29 g6,6-Bis(4-dimelhykimino-phenyl)-6H-chromeno[4,3-b]-indol
der Formel
<CH,)?N
N(CHj)2
in Form weißer Kristalle vom Schmelzpunkt 145-1500C (Zersetzung). Auf Silton-Ton entwickelt dieser Farbbildner
eine blaue Farbe von λ max 620 nm.
lirsct/.t man in Beispiel 1 das 2-(2'-Hydroxyphenyl)-indol durch 22,3 g2-(2'-Hydroxy-5'-methyl-pheny!)-indol
und verfahrt im übrigen wie in Beispiel 1 beschrieben, so werden 19,2 g einer Verbindung der Formel
(CIIj)2N
N(CHj)2
erhalten. Diese Verbindung schmilzt bei 151-155°C (Zersetzung). Auf Silton-Ton entwickelt sie eine blaue
Farbe von /. max 615 nm.
Hrsetzl man in Beispiel 1 das 2-(2'-Hydroxyphenyl)-indol durch 24,4 g 2-(2'-Hydroxy-5'-chlorphenyl)-indol
und verfährt im übrigen wie in Beispiel 1 beschrieben, so werden 25,3 g einer Verbindung der Formel
(CHj)2N
N(CHj)2
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erhallen. Diese Verbindung schmilzt bei 165-1700C (Zersetzung) und entwickelt auf Siiton-Ton eine blaue
Farbe von / max 620 nm.
Claims (1)
- Patentansprüche: I. Chromeno[4,3-b]indolverbindungen der allgemeinen FormelR1 und R2 unabhängig voneinander Wasserstoff, unsubstituiertes oder durch Halogen, Hydroxyl, Cyano oder Niederalkoxy substituiertes Alkyl mit höchstens 12 Kohlenstoffatomen, Cycloalkyl, Phenyl, Benzyl oder durch Halogen, Niederalkyl oder Niederalkoxy substituiertes Phenyl oder Benzyl oderR, und R: zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen Pyrrolidino-, Piperidino- oder Morpholinoresl,X Wasserstoff, Halogen, Niederalkyl oder Niederalkoxy,Y Wasserstoff. Alkyl mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, Phenyl oder Benzylbedeuten und die Ringe A und B unabhängig voneinander durch Halogen, Nitro, Niederalkyl, Niederalkoxy, Phenoxy oder eine gegebenenfalls durch Niederalkyl, Phenyl oder Benzyl substituierte Aminogruppc weiter substituiert sein können. 2. o.o-BisH-dimethylaminophenylJ-oH^-methyl-chrorneno^J-blindoI der Formel(CHj)2NN(CHj)2CH,3. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der in Anspruch 1 angegebenen Formel, dadurch gekennzeichnet, daß man eine 2-(2'-Hydroxyphenyl)-indolverbindung der allgemeinen FormelOH(4)mil einer Ketoverbindung der allgemeinen Formelcoworin A, B, R1, R2 X und Y die im Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben, in Gegenwart eines sauren Entwässerungsmittels umsetzt. ίο4. Verwendung einer Verbindung gemäß Anspruch 1 als Farbbildner in einem druckempfindlichen oder wärmeempfindlichen Aufzeichnungssystem.Die vorliegende Erfindung betrifft neue Chromenoindolverbindungen, Verfahren zur Herstellung und ihre Verwendung als Farbbildner in druckempfindlichen oder wärmeempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien. Die neuen Chromen'oindolverbindungen entsprechen der allgemeinen Formel
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