DE2724228B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Verbrennen eines Zweitbrennstoffes mit einem Grundbrennstoff in Großfeuerungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Verbrennen eines Zweitbrennstoffes mit einem Grundbrennstoff in GroßfeuerungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Verbrennen eines Zweitbrennstoffes mit einem Grundbrennstoff in einer Feuerung, gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es ist bekannt (DE-Gm 7146 998), feuchte Abfälle oder Schlamm mittels eines Rotorzuteiltrockners aus
einem Aufgiibetrichter abzuziehen, vorzutrocknen und innerhalb eines aufwärts gerichteten Heißgasstromes
fallen zu lassen und so in zerteilter Form auf den Grundbrennstoff aufzugeben. Der Rotortrockner
weist sägezahnartige Kammern am Umfang eines großen Rades auf, das sich langsam in den heißen Rauchgasen
dreht, so daß die einzelnen dem Kammervolumen entsprechenden Schlammportionen bis zum
Zeitpunkt des Herausrutschens aus den Kammern weitgehendst vom Wasser befreit sind. Während des
freien Falls aus verhältnismäßig großer Höhe verbrennen die feinsten Anteile bereits in der Schwebe,
während die größeren Teile, in die der vorgetrocknete Kuchen nach dem Herausrutschen aus der sägeartigen
Kammer zerbricht, außen noch stärker durchtrocknen, so daß bei größeren Schlammteilen eine ausgetrocknete
Kruste um einen noch feuchten Kern entsteht.
Aus dieser Betriebsweise ergeben sich grundsätzliche Nachteile, ein Nachteil besteht darin, daß durch
die vollständige Trocknung kleiner Teile und die Verbrennung in der Schwebe eine starke Umweltbeeinflussung
durch unnötig ausgetragenes Feingut eintritt, weil die durchgetrockneten feinen Teilchen und einige
der in der Schwebe verbrannten Teilchen so leicht sind, daß sie mit dem aufsteigenden Heißgasstrom
mitgerissen werden können.
Ein weiterer wesentlicher Nachteil neben der starken Umweltbeeinflussung durch unnötig ausgetragenes
Feingut besteht darin, daß die größeren Schlammteile mit einer krustenartigen, verfestigten Schicht auf
den Grundbrennstoff gelangen. Diese Schicht bricht in der Regel nicht mehr auf und erschwert, unterstützt
durch ihre geringe Wärmeleitfähigkeit, das völlige Durchbrennen dieser Schlammteile und macht es in
vielen Fällen sogar unmöglich. Die Folge davon ist, daß mit der Rostschlacke ein großer Anteil nicht volles
ständig durchgebrannten, sondern nur außen verkokten Schlamms wieder ausgetragen wird, was aus vielerlei
Gründen, insbesondere hygienischen Gründen, unerwünscht ist.
Bei einem weiteren bekannten Verfahren (CH-PS 434 539), das auf dem gleichen Grundprinzip beruht,
wird Klärschlamm in fein zerteilter Form innerhalb eines aufwärts gerichteten Heißgasstromes fallen gelassen,
wobei die Fallhöhe für die Schlammteilchen derart bemessen ist, daß ein Teil der Schlammteilchen
während der Fallzeit ganz trocknet und der restliche Teil vorgetrocknet wird. Hierbei treten die obenerwähnten
Nachteile in gleicher Form auf. Um größere Einschlüsse von unverbranntem Schlamm zu vermeiden,
muß die Zerkleinerung der Schlamm-Massen so weit vorangetrieben werden, daß die Schlammteilchen
weitgehend vorgetrocknet auf den Grundbrennstoff fallen. Dabei muß insbesondere angestrebt werden,
daß ein beträchtlicher Teil bereits in der Schwebe verbrennt. Diese feine Zerteilung der Schlamm-Massen
erfordert einen hohen Energieaufwand. Außerdem lassen sich feucht-klebrige Schlammassen, die eine
große Neigung zur Wiedervereinigung rufweisen, nicht in beliebig kleine Teile zerteilen, so daß die erwähnten
Nachteile, die mit der äußeren Verkokung zusammenhängen, nicht beseitigt werden können.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung aufzuzeigen, mit dessen bzw. deren
Hilfe Zweitbrennstoffe, insbesondere solche, die auf Grund ihrer Eigenschaften zum Zusammenbacken
oder Zusammenfließen neigen, bei verhältnismäßig geringem Feingutanteil in den abziehenden Feuergasen
und bei einem geringen Energieaufwand bei der Zerkleinerung des zu verbrennenden Zweitbrennstoffes
vollständig verbrannt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 bzw.
Patentanspruchs 11 angegebenen Merkmale gelöst. Dem Verfahren nach der Erfindung liegt im Gegensatz
zu den bekannten Verfahren der Gedanke zugrunde, den Zweitbrennstoff, also beispielsweise den
zerkleinerten Schlamm, so rasch wie möglich durch die heißen Feuergase hindurch auf den im intensiven
Abbrand befindlichen Grundbrennstoff bzw. auf das Grundfeuer zu bringen, so daß diese Teilchen nicht
in der Weise vortrocknen, daß sie eine äußere durch Antrocknen verhärtete Kruste erhalten, die ein
Durchbrennen der Teilchen verhindert, so daß die zerkleinerten Teilchen das Grundfeiier in einem weitgehend
unveränderten Zustand nach der Zerkleinerung erreichen. Unter dem Ausdruck »Grundfeuer«
wird eine im intensiven Abbrand befindliche und dadurch glühende Brennschicht verstanden, die auch als
Glutmasse bezeichnet werden kann. Durch das Verteilen des Zweitbrennstoffes auf das Grundfeuer unmittelbar
nach seiner Zerteilung wird erreicht, daß der Zweitbrennstoff, also beispielsweise der Schlamm,
nicht zusammenbacken kann, da dieser zerteilt auf eine Brennschicht mit hoher Temperatur trifft und
teilweise in sie hineinfällt, so daß das in jedem Schlammteilchen enthaltene Wasser infolge der allseitigen
Wärmeeinwirkung durch Berührung, Konvektion und Strahlung explosionsartig verdampft und
so die Teilchen von innen heraus zersprengt, was ihr Verhältnis Oberfläche zu Volumen stark vergrößert
und ihre unmittelbar anschließende Verbrennung zwangsläufig herbeiführt. Hierdurch wird ein Abdekken
des Grundbrennstoffes durch eine Deckschicht aus Zweitbrennstoff vermieden und ein gutes Zünden
des Zweitbrennstoffes durch das intensive Feuer des im Abbrand befindlichen Grundbrennstoffes erzielt.
Die eingangs geschilderten Nachteile bezüglich der Verkokung und der Bildung von nicht durchgebrannten
Einschlüssen sind durch die erfindungsgemäße Lehre vermieden und außerdem wird erreicht, daß der
Anteil von mitgerissenem Feingut gegenüber der Vortrocknung in großen Fallhöhen entscheidend verringert
wird. Da die Teile des Zweitbrennstoffes durch die erwähnte allseitige Wärmeeinwirkung explosionsartig
zersprengt werden, ist eine feine Zerieilung nicht notwendig, wie sie bei den bekannten Verfahren unumgänglich
ist. Hierdurch wird der mechanische Aufwand für die Zerteilung des Zweitbrennstoffes wesentlich
verringert.
Eine geringe Verweilzeit innerhalb des Feuerraumes kann für den zerteilten Zweitbrennstoff durch
Wahl einer möglichst geringen Fallhöhe, durch eine hohe Beschleunigung der zerkleinerten Teilchen des
Zweitbrennstoffes, durch Beeinflussung der Geschwindigkeit der aufsteigenden Feuergase oder durch
andere geeignete Maßnahmen verwirklicht werden. Vorteilhafte Weiterbildungen, die diesen Zwecken
dienen, sind in den Unteransprüchen angegeben.
Da kleinere Teilchen stärker durch die einwirkende Wärme der Feuergase beeinflußt werden als dies bei
größeren Teilen der Fall ist und es nach dem vorliegenden Verfahren im wesentlichen darauf ankommt,
die Teilchen oder Teile des Zweitbrennstoffes weitgehend unbeeinflußt hinsichtlich ihrer Teilchengröße,
ihrer Oberflächenbeschaffenheit und insbesondere hinsichtlich ihres Feuchtigkeitsgehaltes auf das
Grundfeuer zu bringen, ist es vorteilhaft, wenn die Teile des Zweitbrennstoffes nach ihrer Zerkleinerung
eine mittlere Teilchengröße zwischen 5 und 50 mm aufweisen. Hierdurch wird einerseits erreicht, daß die
mechanische Energie zum Zerteilen des Zweitbrennstoffes verhältnismäßig gering gehalten werden kann,
und außerdem sind größere Teile einer nicht so großen Beeinflussung durch die Feuergase. ausgesetzt, wie
dies bei kleineren Teilchen der Fall ist. Da nach der vorliegenden Erfindung die zerkleinerten Teile des
Zweitbrennstoffes auf einen im intensiven Abbrand befindlichen Grundbrennstoff bzw. auf das Grundfeuer
oder eine Glutmasse fallen, ist es möglich, daß auch Schlammteile mit Abmessungen bis zu 50 mm
vollständig verbrennen, da sie auf Grund der sehr hohen Wärmeeinwirkung bei der Berührung mit der
Glutmasse rasch zerfallen und innerhalb der üblichen Verweilzeit vollständig ausbrennen.
Ordnet man mehrere Einrichtungen nach der Erfindung zur Durchführung des Verfahrens an, so führt
dies mit der steigenden Zahl der Einrichtungen zu einer immer gleichmäßigeren Verteilung und ermöglicht
kürzere Verweilzeiten als bei nur einer solchen Einrichtung, die bei einer größeren zu beaufschlagenden
Fläche einem entsprechend größeren Teil des Zweitbrennstoffes eine längere Flugbahn erteilen
muß. Der zerkleinerte Zweitbrennstoff kann entweder durch die Zerkleinerungseinrichtung unmittelbar
oder durch eine separate mechanische Wurfeinrichtung oder durch Einblasen beispielsweise mittels Luft
auf das Grundfeuer geworfen werden. Der Schutz gegen Einstrahlung kann erforderlich werden, um bei
stillstehender Zerkleinerungs- und/oder Wurf- bzw. Verteileinrichtung ein Festbrennen oder Anbacken
des zu zerteilenden Zweitbrennstoffes an den Gliedern dieser Einrichtung zu verhindern und somit die
Funktionsfähigkeit dieser Einrichtung aufrechtzuerhalten.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nach-
folgend an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch einen Feuerraum,
Fig. 2 einen schematischen Querschnitt durch den Feuerraum nach Fig. 1 entlang der Linie II-II in
Fig. 1,
Fig. 3 einen schematischen Querschnitt durch einen breiteren Feuerraum nach der Erfindung,
Fig. 4 eine graphische Darstellung der Flugbahnen von Teilchen des Zweitbrennstoffes, und
Fig. 5 eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung von Flugbahnen der in den Feuerraum geschleuderten
Teilchen bei einem anderen Anfangswinkel.
Der Grundbrennstoff, der beispielsweise aus Müll, |5
sonstigem Abfall oder auch konventionellen Brennstoffen bestehen kann, wird durch eine nicht dargestellte
Beschickungseinrichtung zur Oberfallkante 1 geschoben und fällt dort auf einen Verbrennungsrost 2. Hier wird der Grundbrennstoff in üblicher
Weise gezündet und verbrennt in seiner Brennstoffschicht 3. Durch eine Öffnung 4 in einer Wand, z. B.
der Seitenwand des Feuerraumes S, wird ein Zweitbrennstoff in pastöser Form eingebracht, der über eine
Schurre 6 zu einer Zerkleinerungseinrichtung 7 gelangt, die Zerteil- und Wurf- bzw. Verteilglieder 8
aufweist, welche den zerteilten Brennstoff 9 in fein verteilter Form auf die bereits in intensivem Abbrand
befindliche, durchgezündete und dadurch glühende Brennstoffschicht 3 werfen, so daß die einzelnen Teilchen
9 des Zweitbrennstoffes direkt mit der Glutmasse in Berührung kommen, wodurch ein Zusammenbacken
d ;r noch fließfähigen Teilchen vermieden wird. Dieser aufgeworfene Brennstoff 9, der aus fein
zerteilten Zweitbrennstoffteilchen besteht, welche durch die weiter oben beschriebene explosionsartige
Verdampfung des in den Teilchen enthaltenen Wassers wesentlich kleiner werden als sie unmittelbar nach
der Zerkleinerung durch die Zerkleinerungseinrichtung 7 sind, wird durch die Brennstoff schicht 3 gezündet
und verbrannt und wandert stetig und zusammen mit der ausbrennenden Brennstoffschicht 3 zum Austragende
10 der Feuerung. Die öffnung 4, durch die der Zweitbrennstoff auf die bereits glühende Brennstoffschicht
3, also auf das Grundfeuer, aufgestreut wird, kann je nach vorliegenden Besonderheiten an
unterschiedlichen Stellen vorgesehen sein, um eine möglichst geringe Verweilzeit der zerteilten Teilchen
in dem Feuerraum bis zum Auftreffen auf das Grundfeuer zu erzielen. So kann die öffnung 4 in einer der
Seitenwände oder auch in der vorderen oder der hinteren Wand, die den Feuerraum S begrenzen, vorgesehen
sein.
In den Fig. 1 und 2 ist mit strichpunktierten Linien eine weitere Zerkleinerungseinrichtung Ta vorgesehen,
der Zweitbrennstoff über die Schurre 60 zugeführt wird und die mittels Zerteil- und Wurf- bzw.
Verteilgliedern 8 a den zugeführten Zweitbrennstoff durch eine öffnung 4a in der hinteren Wand des Feuerraumes
5 auf die Brennstoffschicht 3 schleudert. Die Zerkleinerungseinrichtung 7 α kann entweder zusätzlich
zur Zerkleinerungseinrichtuiig 7 oder an Stelle der Zerkleinerungseinrichtung 7 vorgesehen
sein.
In Fig. 3 ist ein gegenüber der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 breiterer Verbrennungsrost 2
dargestellt, auf dem eine Brennstoffschicht 3 in der
gleichen Weise abbrennt und weiterbefördert wird, wie dies bei der Ausführungsform nach den Fig. 1
und 2 der Fall ist. Die Aufgabe des Zweitbrennstoffes auf die Brennstoffschicht 3 des Grundbrennstoffes erfolgt
durch jeweils eine oder mehrere Zerkleinerungseinrichtungen 7, T, die beispielsweise in einander gegenüberliegenden
Seitenwänden des Feuerraumes 5 vorgesehen sind und den zerteilten Brennstoff 9 durch
Öffnungen 4 und 4' auf die Brennstoffschicht 3 verteilen. Zusätzlich zu den in den Seitenwänden vorgesehenen
öffnungen 4 und 4' können in einer vorderen oder einer hinteren Wand des Feuerraumes eine oder
mehrere öffnungen 4" und 4'" vorgesehen sein, durch die weitere Zerkleinerungseinrichtungen Zweitbrennstoff
9 auf bestimmte Bereiche der Brennstoffschicht 3 schleudern. Die Öffnungen 4" und 4'" sowie
die dazugehörigen Zerkleinerungseinrichtungen können zusätzlich oder an Stelle der öffnungen 4 und 4'
und den dazugehörigen Zerkleinerungseinrichtungen 7 und 7' vorgesehen sein.
Zum Schütze der Zerkleinerungseinrichtungen sind, wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich, beispielsweise
mechanische Schieber 11 vorgesehen. Zusätzlich oder an Stelle der Schieber 11 können Zuführungsleitungen
12 für ein Sperrfluid in Form eines Gases oder Dampfes vorgesehen sein, das in oder vor
den öffnungen 4 eingeführt wird.
Die Durchführung des Verfahrens ist nicht an eine bestimmte Feuerungsart gebunden, sondern die Zerkleinerungs-
und Wurf- bzw. Verteileinrichtung kann mit rostfeuerungsfreien öfen (z. B. Wirbelschichtofen),
Feuerungen beliebiger Art (z. B. Vorschub-, Rückschub-, Wanderrost-Feuerungen etc.) als auch
in Drehöfen zur Anwendung kommen, wenn nur gewährleistet ist, daß der Zweitbrennstoff in zerteilter
Form auf das Grundfeuer des Grundbrennstoffes gelangt, ohne daß ihm Gelegenheit zum Zusammenbakken
vor dem Auffall auf das Grundfeuer gegeben wird.
In Fig. 4 sind verschiedene Flugbahnen von Teilchen des Zweitbrennstoffes mit unterschiedlichen
Anfangsgeschwindigkeiten dargestellt. Die vier gezeigten Flugbahnen beziehen sich auf Anfangsgeschwindigkeiten
von 1 m/s, 2 m/s, 3 m/s und 5 m/s. Bei dieser graphischen Darstellung ist von einem
schräg nach oben gerichteten Wurf mit einem Anfangswinkel von 15 ° gegenüber der Horizontalen ausgegangen
worden. In senkrechter Richtung ist dabei die Fallhöhe und in waagrechter Richtung wie Wurfweite
aufgetragen. Aus dieser Darstellung ist ersichtlich, daß beispielsweise ein mit einer Anfangsgeschwindigkeit
von 5 m/s in den Feuerraum geschleudertes Schlammteilchen in 0,3 Sekunden in waagrechter
Richtung eine Wurfweite von rund 1,5 m und in senkrechter Richtung eine Fallhöhe von 0,85 m zurückgelegt
hat. Nach dieser Zeitspanne treffen bereits die meisten Teilchen auf das Grundfeuer auf.
Fig. 5 zeigt eine graphische Darstellung der Flugbahnen
der in den Feuerraum geschleuderten Teilchen des Zweitbrennstoffes, wobei wieder in senkrechter
Richtung die Fallhöhe und in waagrechtei Richtung die Wurfweite aufgetragen sind. Zum Unterschied
gegenüber Fig. 4 handelt es sich hier um einen waagrechten Wurf, d. h. die Teilchen verlasser
die Wurfeinrichtung in' horizontaler Richtung. Die fünf dargestellten Flugbahnen sind für die Anfangsgeschwindigkeiten
1 m/s, 2 m/s, 3 m/s, 5 m/s und IG m/s berechnet worden. Nach der gleichen Zeitspanne
von 0,3 s und ebenfalls der gleichen Anfangsgeschwindigkeit von 5 m/s, wie dies weiter oben erwähn!
wurde, hat ein Teilchen in senkrechter Richtung eine Fallhöhe von rund 2,0 m und in waagrechter Richtung
eine Wurfweite von 1,5 m erreicht, d. h. in waagrechter Richtung fliegt das Teilchen bei gleicher Anfangsgeschwindigkeit in etwa genauso weit wie das Teilchen,
welches unter 15° gegenüber der Horizontalen nach oben geschleudert wurde, jedoch ist die Fallhöhe
bei dem waagrechten Wurf mehr als doppelt so hoch bei der gleichen Flugdauer, d. h. der gleichen Verweilzeit
im Feuerraum.
Die Darstellungen zeigen, daß bei den üblichen Rostbreiten und einer entsprechend niedrigen Anordnung
der Wurfvorrichtung über dem Feuerungs-
rost Verweilzeiten für die Teilchen des Zweitbrennstoffes zwischen 0,1 bis 0,4 s eintreten. Während
dieser kurzen Zeitspanne tritt bei Schlammteilchen mit mehreren mm Durchmesser keine nennenswerte
Veränderung ein.
In den Fig. 4 und 5 sind die Wurfweiten bzw. Fallhöhen in m angegeben, während der Ort eines Teilchens
nach einer bestimmten Zeitdauer durch nachstehende Symbole verdeutlicht ist. Es sind dies:
Ort des Teilchens nach 0,1 s Ort des Teilchens nach 0,2 s Ort des Teilchens nach 0,3 s
Ort des Teilchens nach 0,4 s.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (14)
1. Verfahren zum Verbrennen eines Zweitbrennstoffes in Form von unaufbereitetem oder
auch teil «eise entwässertem Schlamm oder ähnlichen feucht-klebrigen Massen mit einem Grundbrennstoff,
insbesondere Müll, in Feuerungen, wobei der Zweitbrennstoff zerkleinert und auf den
Grundbrennstoff aufgegeben wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zweitbrennstoff unmittelbar nach seiner Zerkleinerung rasch im Sinne einer weitgehenden Beibehaltung des Feuchtigkeitsgehaltes
in dosierter Menge auf den im intensiven Abbrand befindlichen Grundbrennstoff verteilt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flugdauer der zerkleinerten
Teile des; Zweitbrennstoffes innerhalb des Feuerraumes bis zum Auftreffen auf den im intensiven
Abbrand befindlichen Grundbrennstoff höchstens eine Sekunde beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flugdauer der zerkleinerten
Teile des Zweitbrennstoffes innerhalb des Feuerraumes !wischen 0,1 und 0,5 s beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die zerkleinerten Teile des Zweitbiennstoffes mit einer Anfangsgeschwindigkeit
von 1 bis 10 m/s in den Feuerraum geschleudert werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fallhöhe der zerkleinerten Teile des Zweitbrennstoffes innerhalb
des Feuerraumes zwischen 0,5 und 2 m und die Wurfweite zwischen 0,2 und 2 m beträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile des Zweitbrennstoffes nach ihrer Zerkleinerung eine
mittlere Teilcheiiigröße zwischen 5 und 50 mm aufweisen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die eingebrachte Menge des Zweitbrennstoffes in Abhängigkeit von
der Feuerraumtemperatur geregelt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die eingebrachte
Menge des Zweitbrennstoffes in Abhängigkeit vom CO2- bzw. O2-Gehalt der Abgase geregelt
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die eingebrachte
Menge des Zweitbrennstoffes in Abhängigkeit von dem Abbrandverhalten des Brenngutes, z. B. der
Feuerlänge, geregelt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die eingebrachte
Menge des Zweitbrennstoffes entsprechend einer beliebigen Kombination aus Feuerraumtemperatur,
CO2- oder O2-Gehalt der Abgase und/oder
dem Abbrandverhalten geregelt wird.
11. Vorrichtuni; zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Wand des Feuerraumes
(5) mindestens eine öffnung (4, 4a, 4', 4", 4'") mit jeweils hinter der öffnung zugeordneter
Zerkleinerungs- und Wurf- bzw. Verteileinrichtung (7, la, T), mit rotierenden Zerteilgliedern
(8, 8 a, 8') vorgesehen sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schutz (11, 12) gegen
Einstrahlung auf die hinter der öffnung (4, Aa,
4', 4", 4"') liegende Zerkleinerungs- und Wurfbzw. Verteileinrichtung (7, la, 7', 8,8a, 8') vorgesehen
ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zum Schutz gegen Einstrahlung
ein die öffnung (4) bei stillstehender Zerkleinerungseinrichtung (7) absperrender Schieber
(11) oder eine Klappe vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zum Schutz der öffnung (4)
gegen Einstrahlung ein Sperrfluid (12), beispielsweise Luft, Gas, Wasser oder Dampf dient.
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