DE2723165C3 - Verfahren zur Herstellung eines Polysaccharide - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines PolysaccharideInfo
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- DE2723165C3 DE2723165C3 DE2723165A DE2723165A DE2723165C3 DE 2723165 C3 DE2723165 C3 DE 2723165C3 DE 2723165 A DE2723165 A DE 2723165A DE 2723165 A DE2723165 A DE 2723165A DE 2723165 C3 DE2723165 C3 DE 2723165C3
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines alginatartigen Polysaccharids durch Kultivieren
von Bakterien der Spezies Azobacter vinelandii.
Alginsäure, eine hydrophile kolloidale Kohlenwasserstoffsäure,
besteht aus einem unterschiedlichen Block-Copolymeren
zusammengesetzt aus D-Mannuronsäureeinheiten und L-Guluronsäureeinheiten. Obwohl Alginsäure
selbst praktisch unlöslich in Wasser ist, kann sie durch Neutralisation mit einem geeigneten Alkali leicht
löslich gemacht werden. Eine der besonderen Eigenschaften von Alginatlösungen ist deren hohe Viskosität
bei sehr niedrigen Konzentrationen; wobei bei Zugabe von gewissen zweiwertigen loneii, wie Kalzium oder
Magnesium zu Lösungen von Alginaten, eine Gelierurig
eingeleitet wird. Die ungewöhnlichen physikalischen Eigenschaften von Alginsäure und Alginaten ermöglichen
einen weiten technischen Anwendungsbereich als Emulgatoren, Stabilisatoren und Verdickungsmittel. Sie
können beispielsweise in der Nahrungsmittelindustrie
als Emulsionsstabilisatoren für Eiscreme verwendet werden, als Gelierungstnittci Iu.· Miiehpudding ui.d als
Verdickungsmittel für Soßen, sowie als Schaumstabilisatoren für Hier, pluü :ι.,ι/ι' ■. h können si1.· «ils
Emulatoren uii.l (.Ίτλ',ιη'Ά--:- :■:.'<
iur Tablette, ah Susp-.-nsionr.r-i":! f-"'r ':-:>'-■■- ! ils absorbicbare
(...■Ic fiir 1.1 ■ ::^:-.<J·. v ■ n ■ · 'endet werden. In
der !'.1.111:1 ':i.l "lt;\i ■: werden yr als
Leime, für Beschichtungsmassen, Überzugsmassen, Farbstoffe und Druckfarben verwendet und in der
Landwirtschaft können sie als Bodenverbesserer eingesetzt werden.
Alginate und Aiginsäuren werden technisch durch Extraktion gewisser Spezies von braunem Seetang,
beispielsweise Laminaria digitata und Ascophyllum nodosum gewonnen, wobei sie einen erheblichen Anteil
der Zellwandungen bilden.
Dieses übliche Extraktionsverfahren von Seetang weist den Nachteil auf, daß man auf den Nachschub von
Alginat enthaltendem Seetang als Ausgangsmaterial angewiesen ist. Das Verfahren läßt sich auch nur
schwierig durchführen wegen der Mengen an zu verarbeitendem Seetang und eine erhebliche weitere
Reinigung wird manchmal erforderlich, insbesondere wenn ein Material für Nahrungsmittel und pharmazeutische
Anwendungen benötigt wird.
Aufgrund dieser Schwierigkeiten sind in den vergan genen Jahren alginatähnliche Polysaccharide hergestelli
worden durch Kultivierung von verschiedenen Spezies von Azotobacter insbesondere Azotobacter vinelandii
Die Alginsäure die durch diese Mikroorganismer gebildet wird, ist strukturell ähn'ich der aus Seetang
gewonnenen, mit der Ausnahme, daß sie zum Tei acetyliert ist.
Es ist bekannt, daß die Herstellung von Polysacchariden unter Verwendung eines Stammes von Azotobactei
vinelandii kritisch abhängig von einer Zahl vor Faktoren ist, insbesondere von dem pH des Medium;
und auch von der Menge des Phosphats in dem Medium.
In der GB-PS 13 31771 wird ein Verfahren zui
Herstellung von Polysacchariden beschrieben, das au: einem partiell acetylierten variablen Block-Copolymei
von 1 —4-verbundenen D-Mannuronsäure- und L-GuIu
ronsäure-Resten besteht, bei dem ein Mikroorganismu: der Spezies Azotobacter vinelandii unter aerober
Bedingungen in einem wäßrigen Nährmedium enthal tend wenigstens ein Monosaccharid und/oder Disaccha
rid als Kohlenstoffquelle und enthaltend als wcsentlicht Bestandteile Quellen von Molybdän, Eisen, Phosphat
Magnesium, Kalium, Natrium, Kalzium und Sulfat, unte; kontrollierten pH-Bedingungen, so daß ein pH in
Bereich von 6,5 bis 8,5 für wenigstens die erste Hälft« der Fermentationsperiode und im Bereich von 4,5 bis 8,!
für den Rest der Fermentationsperiode sofern eini solche vorliegt, kultiviert wird, bis eine wesentlichi
Bildung des Polysaccharids stattgefunden hat, worau das gebildete Polysaccharid isoliert wird. Die in diesen
Verfahren angewendete Kultivierungsmethodc kam
absatzweise oder kontinuierlich sein.
In der Beschreibung wird betont, daß die Menge ai Phosphat in dem Wachstumsmedium eine wesentlich'
Rolle hinsichtlich der Ausbeute an Polysaccharid spiel· Es wird in der dortigen Beschreibung vorgeschlager
daß niedrige Phosphatmengen die Ausbeute erhöhei und es wird eine Phosphatkonzentration von 0,015 bi
1.4 mMol, vorzugsweise 0,2 bis 0.7 mMol vorgeschlagcr
Unter diesen Bedingungen werden Polysacchariden /entrationen von etwa 2,5 bis 3.0 g/l erhalten.
in der GB-PS 13 34 413 wird eine besondere Auswar
der Bedingungen zur Erzielung besonders gute Ausbeuten an Polysacchariden beschrieben. In diese
Patentschrift wird ein iihnli: hi:s Verfahren v. if in rlc
vorerwähnten Patentschrift . esc!i;icben und bean
sprucht. n'ier dir Ko" cntr't·'
Mediun. ist auf 0 ' bi··- i milder Kultiviorun!· viril : τ ρ"
Mediun. ist auf 0 ' bi··- i milder Kultiviorun!· viril : τ ρ"
Verfahren ν. ι
■eschücben und
φ .1' Ptiosph:!' in der I begirii/t um! 'vihre:i !fi M<· liimi1, im Heren·
■eschücben und
φ .1' Ptiosph:!' in der I begirii/t um! 'vihre:i !fi M<· liimi1, im Heren·
von 7,0 bis 8,2 gehalten. Unier diesen Bedingungen können Polysaccharidkonzentrationen von 3 bis 3,5 g/l
erhalten werden.
In der GB-PS 13 94 413 wird wiederum betont, daß die besten Ergebnisse bei niedrigen Phosphatkonzentrationen
erzielt werden.
Es wurde nun gefunden, daß bei einem kontinuierlichen Fermentationsverfahren dieser Art die tatsächliche
Konzentration an Phosphat in dem Medium unter bestimmten Bedingungen erheblich höher sein kann als
in den früheren Patentschriften betont wurde.
Unter kontinuierlichen Fermentierungsbedingungen
ist es ein wesentliches Erfordernis, daß die Kultur unter begrenzten Phosphatbedingungen durchgeführt wird.
Das heißt, daß es die Menge an Phosphat in dem Medium ist, welche der bestimmende Faktor für die
Konzentration des Mikroorganismus wird.
Dabei ist zu beachten, daß die Konzentration an Zellen des in dem Ferment vorhandenen Mikroorganismus
eine Funktion der Konzentration des Phosphates ist, welche Grenzbedingungen bei einer kontinuierlichen
Kultur ergibt. Je höher die Phosphatkonzentration, um so höher ist die Konzentration an vorhandenen
Zellen bei Grenzbedingungen. Unter der Voraussetzung, daß dieses Prinzip angewendet wird, ist es
möglich, phosphatbegrenzte Bedingungen bei kontinuierlichen Kulturen zu erzeugen, bd Phosphatmengen,
die erheblich im Überschuß über denen liegen, die in den früheren Patentschriften offenbart wurden und wobei
man viel höhere Polysaccharidkonzentrationen, beispielsweise bis zu 27 g/l Polysaccharid, erzielt, insbesondere
wenn man niedrigere Verdünnungsgrade anwendet
Gemäß der vorliegenden Crfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines Poiysai iiarids aus einem
partiell acetylierten variablen Block-Copolymeren aus
1 —4-verbundenen D-Mannuron- und L-Guluronsäure-Resten
zur Verfügung gestellt, bei dem ein Bakterium der Spezies Azotobacter vinelandii unter aeroben
Bedingungen in einem wäßrigen Kulturmedium, enthaltend als wesentlichen Bestandteil wenigstens ein
Monosaccharid oder ein Disaccharid als Kohlenstoffquelle und Quellen von Phosphat, Molybdän, Eisen,
Magnesium, Kalium, Natrium, Kalzium und Sulfat, kontinuierlich kultiviert wird, wobei das wäßrige
Kulturmedium eine bestimmte Menge an Stickstoff und/oder Stickstoff enthaltendem Belüftungsgas enthält
und die Konzentration des Phosphates in dem Medium begrenzend wirkt auf die Konzentration der Bakterien
und wenigstens 1,OmMoI beträgt, und wobei während der Kultivierung der pH des Mediums im Bereich von
6,0 bis 8,2 gehalten wild.
Jeder Stamm von Azotobacter vinelandii kann beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden. Besonders
wertvolle Stämme, weiche besonders gute Ausbeuten an dem Polysaccharid ergeben sind die in
den beiden früheren Patentschriften erwähnten, welche die Kultur-Sammelnr. NCIB 9068 und NCIB 8799
(ragen, sowie der Stamm, welcher die Kultur-Sammelnr.
NCIB 8660 trägt. Diese Stämme sind erhältlich vom National Collection of Industrial Bacteria, Terry
Research Station, P.O. Box .31, 135 Abbey Road, Aberdeen, Schottland, und werden in dem Sammlungskitalog
beschrieben.
Die Phosphatmenge, die in dem Medium verwendet wird, variier! in Abhängigkeit vor der Zellkonzentra-I
ion in dem Fermcntatiot^gdaß: je höher die
/.ellkonzeniration, um so hohe. 1Si die Phosphatmenge,
die limitierend ist Es wurde beispielsweise gefunden, daß bei Verwendung eines chemisch definierten
Mediums der Art, wie es in Beispiel 1 der GB-PS 13 31 771 beschrieben wird, einer Phosphatkonzentration
von 1,0 mMol und einer Verdünnungsgeschwindigkeit von 0,15 l/h wirksam limitierend ist bei einer
Zellkonzentration von etwa 2,3 g/l.
Eine Phosphatkonzentration von 2,0 mMol ist wirksam limitierend bei einer Zellkonzentration vou etwa
4 g/l, während eine Phosphatkonzentration, die so hoch wie 2,0 mMol ist, wirksam limitierend bei einer
Zellkonzentration von etwa 4,7 g/l ist Bei niedrigeren Verdünnungsgraden erhöht sich die Zellkonzentration,
d. h. die gesamte Zellmasse bei einer speziellen !imitierenden Phosphatkonzentration, wahrscheinlich
durch eine Erhöhung des einzelnen Zellgewichtes. Somit ist bei einem Verdünnungsgrad von 0,05 l/h
3,0 mM Phosphat limitierend bei einer Zellkonzentration von etwa 14 g/l.
In jedem speziellen Fall kann ein Anzeichen dafür, ob die Phosphatkonzentration tatsächlich limitierend ist,
durch Erhöhung der Phosphatkonzentration und Beobachten der Auswirkung auf die Zellkonzentration
erkannt werden. Wenn die Konzentration einer nicht limitierenden Komponente in dem Medium erhöht wird,
wird keine erhebliche Veränderung der Zeükonzeniration
beobachtet; wird dagegen die Konzentration der limitierenden Komponente erhöht, so spricht die
Zellkonzentration sehr schnell durch eine Erhöhung an. Beispielsweise bewirkt eine Erhöhung der limitierenden
Phosphatkonzentration um das 2fache eine wenigstens 10%ige Erhöhung der Zellkonzentration innerhalb 5
Stunden.
Es wurde gefunden, daß unter üblichen kontinuierlichen Kultivierungsbedingungen, beispielsweise unter
Verwendung eines Chemostats (siehe Herbert EIsworth
und Teilung, 1956, Journal of General Microbiology, 14,601) besonders vorteilhafte Phosphatmengen
im Bereich von 2,0 bis 3,0 mMol liegen, wobei man eine Zeilkonzentration von etwa 4 bis etwa 4,7 g/l
bei Verdünnungsgraden von 0,15 h~' oder etwa 14 g/l bei 0,05 h-' erzielt. Bei Anwendung dieser Mengen
wurde eine Polysaccharidkonzentration von bis zu etwa 27 g/l gefunden. Es kann keine obere Grenze der
Phosphatkonzentration festgelegt werden, angenommen von der Grenze, die durch praktische Überlegungen
diktiert wird, wie sie bei kontinuierlichen Fermentierungsverfahren
wesentlich sind.
In der erwähnteil früheren Patentschrift wurde angezeigt, daß ein weiterer Faktor wichtig ist bei der
Bildung von Polysaccharid unter Verwendung von Azotobacter vinelandii, und zwar die Menge an
Sauerstoff, welche dem Fermentationssystem zugeführt wird. Sauerstofflösungsmengen von etwa 5 bis 50,
vorzugsweise etwa 8 bis etwa 20 mMol Sauerstoff pro 1 Kulturmedium pro Stunde werden wort erwähnt.
Es wurde gefunden, daß die Wirksamkeit, mit welcher das angewendete Monosaccharid oder Disaccharid in
ein Polysaccharid umgewandelt wird, in Beziehung steht zu der Menge der Sauerstoffzufuhr. Bei kontinuierlichen
Kultävierungsbedingüngen trifft dasselbe für Sauerstoff
zu, was auch für Phosphat zutrifft, nämlich daß eine Beziehung zwischen dem Sauerstoffgehalt und der
Zellkonzentration besteht, die wesentlich ist und nicht die Sauerstoffkonzentration im Medium als solche. Es
wurde festgestellt, daß zwar eine Sauerstoffzufuhr von etwa 50 mMol/g Zelle/h unter pbosphatlimitierenden
Bedingungen eine Sacrharoseiitr.vanrllijng von etwa
9% ergibt, daß aber eine Sauerstoffzufuhr von etwa 7 bis etwa 22 mMol/g Zelle/h eine Saccharoseumwandlung
von über 40% ergibt. Eine Sauerstoffzufuhr von 20,5 mMol/g Zelle/h hat eine Saccharoseumwandlung
von etwa 49% ergeben.
Die tatsächliche Sauerstoffaufnahme in mMol/l/h
entsprechend diesen Zahlen hängt selbstverständlich von der Zellkonzentration im Fermentationsgefäß ab.
Die Aufnahme pro l/h liegt im allgemeinen in dem in den früheren Patentschriften beschriebenen Bereich, aber es
n?uß betont werden, daß es die Beziehung zwischen Sauerstoffzufuhr und Zellkonzentration ist, die wesentlich
ist.
Eine Veränderung der Sauerstoffzufuhr zu der Kultur kann auf verschiedene Weise bewirkt werden. Zunächst
kann die Konzentration an Sauerstoff in dem Gas, im allgemeinen Luft, welches in die Kultur während der
Fermentierung eingeleitet wird, verändert werden, indem man die Luft mit Stickstoff oder einem Inertgas
verdünnt oder indem man die Luft durch Extrasauerstoff anreichert. Weiterhin kann man dm Druck des in
die Kultur eingeleiteten Gases verändern, so daß die Lösungsgeschwindigkeit variiert. Drittens kann die
Wirksamkeit, mit welcher der Sauerstoff in der Gasphase in die flüssige Phase überführt wird, verändert
werden, indem man die Gas-Flüssigkeits-Mischeigenschaften verändert, was am einfachsten durch eine
Veränderung der Geschwindigkeit und der Wirksamkeit des Rührers erfolgt. Eine Kombination von zwei
oder mehreren dieser Verfahren kann auch angewendet werden, um das korrekte Gleichgewicht zwis.hen
Stickstoff und Sauerstoff sicherzustellen.
Um das Polysaccharid in hohen Mengen zu erzielen. und eine gute Wirksamkeit hinsichtlich der Umwand-
Zusammensetzung des Wachstumsmediums
IJcslanCiCil | Konzentration | (g/1) [millimolar |
Beispiel 1 | Beispiel | |
Saccharose | 60 | 60 |
KII2PO4 | °-032l[l,G] | 0,064 ι |
K2HPO4 | 0,12 I | 0.25 ' |
MgSO47H2O | 1.6 | 1,6 |
NaCI | 1,6 | 1,6 |
Na2MoO4 | 0,008 | 0.008 |
CaCI-2H2O | 0,34 | 0,34 |
FeCMH2O | 0,017 | 0,017 |
H1BO4 | 0,023 | 0,023 |
CoSO47H2O | 0,009 | 0,009 |
MnCMH2O | 0,007 | 0,007 |
ZnSO47H,O | 0,009 | 0,009 |
CuSO47H2O | 0,0008 | 0,0008 |
FeSO47II2O | - | - |
[2,0|
Vier kontinuierliche Kulturen vom Chemostat-Typ (Herbert et al., wie vorher erwähnt) unter Verwendung
von Azotobacter vinelandii NCIB 9068 in einer kontinuierlichen Kulturvorrichtung mit einem Kulturvolumen
von 1,0 ! wurden jeweils mit einem der sterilen Medien, wie in Tabelle 1 angegeben, versetzt, und zwar
mit den dort angegebenen Phosphatkonzentrationen.
lung des Mono- oder Disaccharids zu erhalten, ist es
erforderlich, die Wschstumi.geschwindigkeil der Bakterien
zu überwachen und gelrennt davon den Respira
lionsgrad, so daß die Zufuhr von Sauerstoff zu den Bakterien einerseits nicht begrenzt ist und andererseits
nicht unnötig hoch ist. Dabei muß betont werden, daß die Sauerstoffzufuhr nicht limitierend sein muß, weil
dadurch die Bildung des Polysaccharids erniedrigt wird. Andererseits bewirken unnötig hohe Respirationsgrade,
die durch einen hohen Sauerstoffgehalt sich ergeben, daß ein großer Anteil der Kohlehydf atquelle zu
Kohlendioxid oxidiert wird, wodurch eine niedrige Umwandlungswirksamkeit sich ergibt.
In den folgenden Beispielen wird die Erfindung näher
erläutert.
Beispiele i bis 4
Es wurden verschiedene Medien gemäß Tabelle 1 verwendet:
Die Medien wurden hergestellt und den Kulturen in
zwei Ansätzen zugegeben: Ansatz (ι) wurde autoklavisiert
mit 1 kg/cm2 während 1 Stunde in zwei Teilen, die nach dem Abkühlen aseptisch kombiniert werden. Der
eine Teil enthielt Saccharose. KH2PO4 und K3HPOj in
14 i, der andere Teil enthielt MgSOi · NaCI und Spurenelemente mit Ausnahme von Kalzium und Eisen
in 4 1. Ansatz (2) enthielt CaCl2 und FeCI2 in 2 I; das CaC l·
wurde in 1.9 1 autoklavisiert und das FeCI2 wurdc
nltersterilisiert in 100 ml und dann zu der Masse des
Ansatzes (2) gegeben. Ansätze (1) und (2) wurden zu dem Kulturmedium durch gersnnte Leitungen zugeführt,
wobei (1) mit der 9facher: jesch windigkeit von (?) zugegeben wurde, so daß qk Konzentration in c-jr
Kultur wie in Tabelle 1 angegeben, sich einstellte.
0.096 1
0.38 '
1.6
1.6
0.38 '
1.6
1.6
0.008
0.34
0.017
0.023
0.009
0.007
0,009
0,0008
0.34
0.017
0.023
0.009
0.007
0,009
0,0008
[3,01
Bespiel 4
120
0.096 ;
0.38 !
1.6
1.6
0.38 !
1.6
1.6
0.008
0.34
0.025
0.23
0.009
0,007
0,009
0,0008
0.34
0.025
0.23
0.009
0,007
0,009
0,0008
13.01
20
0,008 I 0,032 ' 0,2 0,2 0,008 0,043
10.251
0,003
Die Ansätze (1) und (2) wurden den Kulturen in einer kombinierten Menge zugepumpt, wobei man die
Verdünnungsg-ade, die in Tabelle 2 angegeben werden, erhielt, und die Kulturbrühe floß über einen Standrohrüberlauf
in ein Aufnahmegefäß. Die Temperatur wurde wie in Tabelle 2 angegeben, eingestellt.
Der pH wurde auf 7.4 durch automatische Zugabe von
21 23 165
I M NaOh eingestellt. I.lift wurde in die Fermentations
vorrichtung in einer Menge von I l/Min, geperlt und die
Rührgeschwindigkeit wurde so eingestellt, daß die Saueraufnahme im Bereich von IO bis (0 mMo|/g
Zelle/h lag. Aus dem lermentationsg'.'fäß wurden
täglich Proben entnommen und I Intersiichiingen der
Zcllmassen und der Poiysaccharidkonzentrationen durchgeführt. Zu jeder 40 ml Probe wurden O1H ml
Ο,1) M KDTA und 0,8 ml 5 M NaCI gegeben. Die Proben
wurden dann 40 Minuten mit 25 00Og zentrifugiert. Die
erhaltenen Zcllkügelchen wurden in destilliertem Wasser wieder suspendiert. 40 Minuten mit 25 000 g
zentrifugiert und das Überstehende wurde dekantiert.
Libelle 2
PoK saeebariilbildung unter phosphallimitierien Bedingungen
I.in \<>rher gewogenes Kohl, eiilhallend das Sedimenl
■Aiirde 12 S'unden Ihm 10") ( getrocknei und dam
gewogen. Das Poksaccharid wurde von dem I !herste
lienden iler ersien Zentrifiigierung durch Zugabe von
Voltimenteile Propan-.' öl ausgefällt. Der Niederschlag wurde durch Filtration gesammelt und im Vakuum 2« Stunden bei 45 ( getrocknet Die Phosphatlimitieniitf. wiirJe bei Phosphatkonzentralionen von 1.OmMi)I In1 5.0 mMol erzielt. Besonders geeignete Konzenti aiionei an Polysacchariden wurden unter Verwendung \oi Medien, einhalten.1 2.0 bis i.O mMol zugefügten Phosphat, erhallen.
Voltimenteile Propan-.' öl ausgefällt. Der Niederschlag wurde durch Filtration gesammelt und im Vakuum 2« Stunden bei 45 ( getrocknet Die Phosphatlimitieniitf. wiirJe bei Phosphatkonzentralionen von 1.OmMi)I In1 5.0 mMol erzielt. Besonders geeignete Konzenti aiionei an Polysacchariden wurden unter Verwendung \oi Medien, einhalten.1 2.0 bis i.O mMol zugefügten Phosphat, erhallen.
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kiin/enlraliiin | erad | peratur | Ir.ition | 'Miii/enlr,itKMi | prm! | iukn\ π.Μ | ||
(pci | (I | ι ■ p.c. | ||||||
imMl | < 1ί 1I | ι ι | I | Ig/Ii | ι μ/11 | I l! Ί / | h ι | |
I | 0.15 | 30 | 4.4 | 0.66 | ||||
2 | 0.15 | 36 | 4.0 | 1.V) | ||||
0.12 | V. | 4." | l\l | I.Xl | ||||
0.05 | .!() | 14 | 26 > | 1.32 | ||||
In allen Fällen wird gezeigt, daß die Phosphatkon/.entration
die Zellkonzentraiion limitiert, indem die
Phosphatkonzentration auf das 2fache erhöht wird: innerhalb von 5 Stunden beobachtete man eine
Erhöhung der Zellkonzentration von wenigstens 10%.
Auswirkung auf die Polysaccharidausbeute durch
verschiedene Belüftungsgeschwindigkeiten im
Kulturgefäß unter phosphatlimitierten Bedingungen
Kulturgefäß unter phosphatlimitierten Bedingungen
150 ml/h) /ugcgeb-.:n. Fuft wurde zu der Kultur in einei
Menge von 1.7 l/Min, gegeben. Der Respirationsgrat des Organismus wurde durch Veränderung der Rührgc
schwindigkeit eingestellt, wobei man die Kultur eir konstantes Stadium erreichen ließ, (eweils wenn eir
konstantes Stadium erreicht wurde, wurde die Polysac
charidbildung gemessen, indem man mit Propan-2-o einen Niederschlag bildete und anschließend da;
Trockengewicht feststellte, das Zellprodukt wurde durch Bestimmung des Trockengewichtes gemesser
und die rückständige Saccharose wurde durch g. I. c
kontinuierlichen Kultur unter Verwendung eines wäßrigen Kulturmediums der Zusammensetzung der Tabelle
I in einer gerührten Tankfermentiervorrichtung gezüchtet.
Zu dem Medium in der Fermentiervorrichtung wurde ein auf einem Agar-Nährboden gewachsener Impfstoff
zugegeben und die Fermentierung wurde absatzweise 24 Stunden bei 30°C bei einem pH von 7.5
vorgenommen. Zine kontinuierliche Mediumzufuhr wurde mit einem Verdünnungsgrad von 0.15h1 (d.h.
unter Verwendung eines paramagnetischen Sauerstoff analysators und die COj-Entwicklung unter Verwen
dung eines infrarot-COrAnalysators.
Immer wenn ein konstantes Stadium erreicht war wurden zu dem KulturgefäQ 2 ml sterile Phosphatlösunt
(0.125 M) zugegeben. In jedem Fall erhöhte sich die Konzentration an Bakterien, wodurch angezeigt wird
daß die Zellkonzentration durch die Phosphatkonzen tration limitiert worden ist. Die Ergebnisse sind ir
Tabelle 3 angegeben.
Auswirkung des Respirationsgrades auf die Wirksamkeit der Saccharoseumwandlung in ein Poiysaccharid
S1IUCr-U)Il- .lutnahme |
/cllkon | zentration | Pol>saccharid- konzentration |
Verwendete Saccharose |
l mwandlung von Saccharose in Poiysaccharid |
Rührge- schwindigkeit |
immol/g Zelie/h) | tg/h | (5/1) | (g/l) | (LpMl | ||
7.0 | 0.5 | 0.70 | 1.65 | 42% | 400 | |
Ϊ2.4 | 0.42 | 0.84 | 1.8 | 47"-;, | 500 | |
20.5 | 0.44 | 1.09 | 2.2 | 49% | 600 | |
2S.2 | 0.44 | 1.16 | 4.7 | 25% | 700 | |
51.0 | 0.60 | 0.89 | 9.9 | 9% | 870 |
Aus Tabelle 3 ist ersichtlich, daß die Ausbeute an Poiysaccharid aus Saccharose von 9% bei höheren
Belüftungsgraden (und infolgedessen höheren Respirationsgraden) auf 47 bis 49% erhöht werden kann bei
Sauerstoffaufnahmen zwischen 12 und 20 mMol/g Zelle/h.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines Polysaccharids aus einem partiell acetjlierten variablen Block-Copolymer
aus 1 —4-verbundenen D-Mannuron- und
L-Guluronsäure-Resten, bei dem ein Bakterium der Spe/ies Azotobacter vinelandii kontinuierlich unter
aeroben Bedingungen in einem wäßrigen Kulturmedium kultiviert wird, wobei das Kulturmedium als
wesentliche Bestandteile wenigstens ein Monosaccharid oder Disaccharid als Kohlenstoffquelle und
Quellen von Phosphat, Molybdän, Eisen, Magnesium, Kalium, Natrium, Kalzium und Sulfat enthält, und
das Medium eine bestimmte Quelle an Stickstoff und/oder ein Belüftungsgas enthaltend Stickstoff,
enthält und der pH des Mediums im Bereich zwischen 6,0 und 8,2 gehalten wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Konzentration an Phosphat in dem Medium limitierend auf die
Konzentration des Bakteriums ist und wenigstens I1OmMoI beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als A. vinelandii ein Stamm NCIB 9068, 8789 oder 8660 verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Phosphatkonzentration in dem
Medium 2,0 bis 3,0 mMol beträgt
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sauerstoffaufnahme durch die
Kultur auf ein Niveau beschränkt wird, das eine optimale Umwandlung des Monosaccharids oder
Disaccharide in das Polysaccharid ergibt.
5 Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sauerstoffaufnahme auf eine Menge von etwa 7 bis 22 mMol/g Zelle/h beschränkt
wird.
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