DE2721239A1 - Verfahren zur elektrolytischen herstellung von chlorit - Google Patents
Verfahren zur elektrolytischen herstellung von chloritInfo
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Description
Dr. F. Zumstein sen. - Dr. E. Assmann - Or. R. Kc?nigzberger
Dipl.-Phys. R. Holzbauer - Dipl.-lng. F. Klingsoisen - Dr. F. Zumstein jun.
TrLLFON SAMMELNR 225341 PATENTANWÄLTE
POSTSCHECKKONTO:
MÜNCHEN 91139 8Ο9. BLZ 7O01OO8O
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BANKKONTO: BANKHAUS H AUFHÄUSER L· / £. 1 £. 3 9
Case 1046
Kema Nord AB, Stockholm / Schweden Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Chlorlt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Chlorit aus Chlorat.
Chlorit ist ein Oxidationsmittel und seine wichtigste Verwendung
ist diejenige als Bleichungsmittel vorzugsweise
für Textilien. Chlorit wird auch zur lokalen Herstellung geringerer Mengen an Chlordioxid durch Oxidation mit Chlor verwendet.
Ein derartiger Produktstrom von Chlordioxid ist lediglich durch Chloridionen verunreinigt und kann daher ohne Abtrennstufen
beispielsweise zur Reinigung von Wasser verwendet werden.
Trotz Untersuchungen in anderen Richtungen wird fast sämtliches Chlorit gegenwärtig durch chemische Reduktion von Chlordioxid
hergestellt. Wird Chlordioxid in Natriumhydroxid geleitet, so findet eine Disproportionierung statt und es werden nach dem
folgenden Schema Chlorit und Chlorat gebildet
2 ClO2 + 2 NaOH-^Na ClO3 + NaClO5 + H3O
Somit wird 1 Mol Chlorit aus 2 Mol Chlordioxid erhalten. Gibt man ein Reduktionsmittel zu, so ist es theoretisch möglich»
eine äquimolare Menge an Chlorit aus Chlordioxid zu erhalten. Als Reduktionsmittel sind eine Vielzahl von Substanzen wie
Zink, Wasserstoffperoxid, Kohlenstoffpulver, Blei(II)-oxld und Natriumamalgam empfohlen worden:
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I. 2 ClO2 + Zn + 2 NaOH -} 2 NaClO2 + Zn(OH)2
II. 2 ClO2 + H3O2 + 2 NaOH -* 2 NaClO3 + O3 + 2 Hg0
III. 4 ClO2 + C + 6 OH -» 4 ClO2" + C0,2" + 3 H2O
IV. 2 ClO2 + PbO + 2 NaOH -) 2 NaClO3 + PbO3 + H3O
V. ClO2 + Na/„ ν-) NaClO2 (siehe britische Patentschrift
764 019)
Bei Verwendung von Zink als Reduktionsmittel werden Zinkhydroxid oder Zinkcarbonat als Nebenprodukte erhalten, die
abgetrennt und aufgearbeitet oder niedergeschlagen werden müssen,
Wasserstoffperoxid ist ein kostspieliges chemisches Mittel und ergibt außerdem bei der. Reduktion kein Nebenprodukt von Wert.
Überdies führt die Handhabung von Wasserstoffperoxid zu einigen Problemen hinsichtlich der Sicherheit. Da gasförmiger Sauerstoff
als einziges Nebenprodukt erhalten wird, sind Jedoch die Abtrennprobleme bei der Aufarbeitung herabgesetzt.
Bei der Reduktion mit Kohlenstoff muß eine unangenehm zu handhabende
Kohlenstoffsuspension gehandhabt werden und es wird als Nebenprodukt Carbonat erhalten, das abgetrennt werden muß.
Die Bleioxidreduktion ergibt die technisch wichtige Chemikalie PbO3 als Nebenprodukt nach der Abtrennung. Jedoch führt die
Verwendung von Blei bei dem Verfahren aufgrund der Toxizität der Substanz zu Handhabungsproblemen.
Verfahren auf der Basis von Natriumamalgam als Reduktionsmittel besitzen zwei Nachteile. Quecksilber ist per se eine unangenehme
und toxische Chemikalie. Überdies ist der Natriumgehalt in dem Amalgam niedrig und es müssen daher große Mengen an Amalgam
gehandhabt werden.
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Bei all diesen Verfahren ist eine Zugabe an Reduktionsmittel erforderlich und die Art der zugefügten Chemikalie entscheidet
die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens zu einem hohen Ausmaß.
Somit beinhaltet die Herabsetzung der Zugabe von chemischen Reduktionsmitteln eine Anzahl von Nachteilen. Es wurden Versuche
unternommen, um Chlorit elektrolytisch herzustellen. Eine direkte elektrolytische Oxidation von Chloridionen, Chlor oder
Hypochloritionen zu Chloritionen scheint thermodynamisch nicht möglich zu sein, wobei das gleiche für eine direkte elektrolytische
Reduktion von Chlorat zu Chlorit gilt. Die britische Patentschrift 644 309 betrifft ein Verfahren, bei dem Chlordioxid
elektrolytisch zu Chlorit reduziert wird. Bei diesem Verfahren wird das Chlordioxid der Kathodenabteilung zugeführt,
die von der Anodenabteilung mit Hilfe eines Diaphragmas abgetrennt ist. Dieses Verfahren besitzt jedoch eine Reihe von
Nachteilen.
Bei sämtlichen Ausführungsformen gemäß diesem Patent sind
Chemikalien erforderlich, um ein Anodenverfahren in Ergänzung zu der Chloroxidreduktion an der Kathode zu ermöglichen. Es
werden entweder Natriumhydroxid, Natriumchlorid oder Natriumamalgam zugegeben. Bei diesen erforderlichen chemischen
Additiven wird die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens beeinträchtigt, insbesondere, da Nebenprodukte von keinem hohen
Wert erhalten werden. Wie vorstehend erwähnt, führt die Verwendung von Amalgam zu anderen Nachteilen zusätzlich zu der
Kostenfrage. Wird eine Natriumchloridlösung als Anolyt verwendet, so ist es auch besonders ungünstig, daß die Zellhälften
lediglich durch ein Diaphragma getrennt sind, da dies bedeutet, daß der Katholyt mit Chloridionen vermischt wird, die eine
Zersetzung des gebildeten Chlorits katalysieren.
Zu den vorstehend genannten Problemen bei der Herstellung von Chlorit nach bekannten Methoden müssen die Probleme zugefügt
werden, die verbunden sind mit der Herstellung von Chlordioxid, das als Ausgangsmaterial für die Herstellung von
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Chlorit verwendet wird.
Wie vorstehend festgestellt, findet jede Chloritherstellun?
durch Reduktion von Chlordioxid statt. Da diese Substanz außerordentlich reaktiv, explosiv und gesundheitsschädlich ist,
beinhaltet ein Transport derselben technische Probleme, die bisher nicht überwunden wurden. Dies bedeutet, daß das erforderliche
Chlordioxid am Ort seiner Reduktion zu Chlorit hergestellt werden muß. Die größten mit der Herstellung von Chlordioxid
verbundenen Probleme stehen im Zusammenhang mit der Aufarbeitung der verbliebenen Lösung aus dem Reaktor.
Normalerweise wird Chlordioxid durch Reduktion von Chlorat hergestellt,und die üblichsten Verfahren hierfür können anhand
der folgenden Schemata zusammengefaßt werden:
VI. 2 NaClO, 4- SO3 —>
2 ClO3 + Na3SO4
(Mathieson-Verfahren)
VII. 2 NaClO, + CH5OH + H3SO4 —* 2 ClO3 + HCOOH + H3O + Na3SO4
(Solvey-Verfahren)
VIH. NaClO, + NaCl + H3SO4 —* ClO3 + 1/2 Cl3 + H3O + Na3SO4
(Rapson-R-2-Verfahren, siehe kanadische Patentschrift 543 589)
Somit ist bei diesen Verfahren das Reduktionsmittel Schwefeldioxid,
Methanol bzw. das Chloridion. Andere Reduktionsmittel wie Chromsäure oder Stickstoffoxide wurden ebenfalls
untersucht, Jedoch wurden sie hauptsächlich aufgrund ihrer höheren Kosten nicht in einem beträchtlichem Ausmaß kommerziell
verwendet.
All diese Verfahren finden mit einem Überschuß an einer starken Säure, gewöhnlich Schwefelsäure, statt und daher besteht
die verbrauchte Flüssigkeit des Reaktors aus Natriumsulfat in starker Schwefelsäure.
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Vom wirtschaftlichen Standpunkt sowie auch im Hinblick auf
den Umweltschutz ist es wesentlich, daß diese Flüssigkeit entnommen und verwendet werden kann. Früher kam es vor, daß
diese Flüssigkeit einfach in das Abwassersystem entleert wurde. Jedoch machten immer strenger werdende Anforderungen an den
Umweltschutz größere Anstrengungen im Hinblick auf eine andere Behandlung der verbrauchten Flüssigkeit erforderlich.
Durch Verwendung eines kombinierten Reaktor/Verdampfers kann die
Schwefelsäure in dem Reaktor beibehalten und lediglich festes Natriumsulfat entnommen werden, d.h. die geringstmögliche Menge
an Nebenprodukt für dieses Verfahren (Rapson R-3-Verfahren, siehe schwedische Patentschrift 312 789).
Durch Ersetzen der Zugabe von Natriumchlorid und eines Teils der Zugabe von Schwefelsäure mit Salzsäure, die jedoch
eine teurere chemische Substanz ist als Schwefelsäure, kann die gebildete Menge an Natriumsulfat zusätzlich herabgesetzt
werden.
Jedoch führen diese Verfahren noch zur Bildung des schwer verwendbaren
Natriumsulfats und es wurde daher empfohlen, dieses in Natriumchlorid und Schwefelsäure umzuwandeln:
IX. Na2SO1^ + 2 HCl-HI 2 NaCl + HgSO^
(Rapson-R-4-Verfahren)
Somit erfordert dieses Verfahren ein anderes Reaktorsystem
nach dem Chlordioxidreaktor, um Schwefelsäure zu gewinnen und dann ist das Natriumchloridprodukt noch nicht verwendbar gemacht.
Ein ähnliches Ergebnis, d.h. eine Natriumchlorid enthaltende
verbrauchte Flüssigkeit wird erhalten, wenn die Chloratreduktion lediglich mit Salzsäure durchgeführt wird:
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X. NaClO, + 2 HCl —>
ClO2 + 1/2 Cig + H3O + NaCl
Versucht man bei diesem Verfahren wie in den vorstehenden einen hohen Umwandlungsgrad des Chlorate mit Hilfe eines
hohen Säuregehalts zu erhalten, so treten einesteils Probleme aufgrund der folgenden Nebenreaktion
XI. NaClO3 + 6 HCl -^ 3 Cl2 + NaCl + 3 H3O
(siehe kanadische Patentschrift 920 773)
die die zunehmende Konzentration an Chloridionen erhöht und anderenteils im Hinblick auf die verbrauchte Flüssigkeit
auf, die aufgrund der hohen Kosten der Salzsäure nicht verworfen werden darf, noch aufgrund ihrer Acidität nicht wirtschaftlich
in einer elektrolytischen Zelle unter Bildung von Chlorat aufgearbeitet werden kann, da die Lösung zuerst elektrolytisch
neutralisiert werden muß.
Daher arbeiten Verfahren dieser Art (siehe schwedische Patentschriften I55 759 und 337 007) mit einem niedrigen Säuregehalt,
der die elektrolytische Aufarbeitung der Flüssigkeit in Chlorat gestattet. Diese Verfahren erfordern jedoch wiederum
eine lange Verweilzeit bei der Reaktion zwischen dem Chlorat und der Salzsäure und infolgedessen verschiedene und große
Reaktoren. Es wird auch eine hohe Temperatur verwendet, um die Umwandlungsrate zu erhöhen, was erhöhte Explosionsrisiken
mit sich bringt, deren Beherrschung eine zunehmende Anzahl an Apparaturen und verfahrenstechnischen Kompromissen
erfordert.
Zusammenfassend führten sowohl Versuche im Hinblick auf die rein chemische Aufarbeitung durch Zugabe von Reagentien als
auch Versuche einer Aufarbeitung durch Elektrolyse bei verbliebenen Lösungen aus den Chlordioxidreaktoren zu schwer lösbaren
Problemen. Es entstanden auch Probleme sowohl bei der Ansäuerung mit Schwefelsäure als auch mit Salzsäure, bei denen
es sich um die dominierenden Säuren handelt.
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Die vorliegende Erfindung soll die vorgenannten Probleme ausschalten
und einen neuen Weg zur Herstellung von Chlorit aus Chlorat eröffnen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, bei dem Chlorat in einem Reaktor unter Bildung von Chlordioxid reduziert wird, wobei
das Chlordioxid und die verbliebene Lösung aus dem Reaktor einer elektrolytischen Zelle zur elektrolytischen Reduktion des
Chlordioxid unter Bildung von Chlorit zugeführt werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält
die verwendete elektrolytische Zelle zumindest eine Ionen-selektive
Membran.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
läßt man eine Wasserzersetzung an der Anode stattfinden, wobei eine mit Säure angereicherte Fraktion des Elektrolyten von der
Anode abgezogen und zu dem Chlordioxidreaktor rezyklisiert wird.
Durch dieses neue Verfahren wird somit erreicht, daß die mit
einer rein chemischen Reduktion von Chlordioxid verbundenen Schwierigkeiten vermieden werden, daß die Schwierigkeiten und
Nachteile von bekannten Verfahren zur elektrolytischen Reduktion von Chlordioxid vermieden werden, und daß die Schwierigkelten
bei der Handhabung der verbliebenen Lösung aus dem Chlordioxidreaktor durch die Verwendung dieser verbliebenen Lösung als
Rohmaterial bei der elektrolytischen Reduktion von Chlordioxid zu Chlorit ausgeschaltet werden.
Werden erfindungsgemäß Chlordioxid und verbliebene Lösung von
dem Chlordioxidreaktor einer elektrolytischen Zelle zugeführt, und wird die Zellenspannung in geeigneter Weise eingestellt, so
werden Chlordioxidmoleküle an der Kathode zu Chloritlonen gemäß dem folgenden allgemeinen Schema reduziert:
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XII. ClO2 + e" = ClO2"
Liegen geeignete Kationen zusammen mit den so gebildeten Chloritionen in dem Elektrolyten vor, so kann der Elektrolyt
abgezogen und Chlorit durch Verdampfen und Kristallisation oder in anderer Weise abgetrennt werden. Geeignete Kationen
werden dem Elektrolyten mit der verbliebenen Lösung zugefügt, die die Kationen enthält, die in dem ansatzweise dem Chlordioxidreaktor
zugefügten Chlorat eingeschlossen sind, wobei es sich gewöhnlich um Alkalimetall- oder Erdalkalimetallkationen,
vorzugsweise Natriumkationen handelt. Im Gegensatz zu bekannten Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Chlorit braucht
kein fremder chemischer Stoff als Kationenquelle beim erfindungsgemäßen
Verfahren zugegeben werden, sondern die bei dem Verfahren gebildete zurückbleibende Lösung kann diese Quelle sein,
wobei Jedoch auch eine Aufarbeitung der zurückbleibenden Lösung angestrebt wird. Die Kationen wandern in dem elektrischen Feld
auf die Kathode zu, wo sie zusammen mit den an der Kathode gebildeten Chloritionen das abtrennbare Chlor!tprodukt bilden.
Da im wesentlichen das einzige Erfordernis für das vorstehend erläuterte Verfahren darin besteht, daß eine ausreichende
Chlordioxidkonzentration an der Kathode aufrecht erhalten wird, und daß die erforderlichen Kationen die zurückbleibende Lösung
zu dem Elektrolytgefäß begleiten, kann die Grundreaktion innerhalb eines weiten Bereichs der anderen Verfahrensbedingungen
durchgeführt werden.
Daher läßt die Erfindung beispielsweise Wahlfreiheit im Hinblick auf den Säuregehalt in dem Reaktor und die verwendete Säure zu.
Somit muß diese nicht Schwefelsäure oder Salzsäure sein, sondern es können auch andere Säuren ausgewählt werden. Ebenso sind
Mischungen von Säuren möglich. Aus dem gleichen Grund kann das verwendete Reduktionsmittel sehr frei gewählt werden und die
Auswahl ist nicht auf bisher verwendete Mittel beschränkt. Außerdem ist es nicht notwendig, daß die Reduktion zu Chlordioxid
durch Zugabe eines chemischen Reduktionsmittels durchgeführt wird,
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sondern die Erfindung ist auch bei einer möglichen elektrolytischer
Reduktion von Chlorat anwendbar. Bei der Erfindung besteht auch Wahlfreiheit im Hinblick auf den Reaktortyp, Temperatur, Konzentrationen
und Endprodukte. Der Chloridionengehalt kann beispielsweise ohne Nachteil für das elektrolytische Verfahren auf niedrigem
Niveau gehalten werden, um Nebenreaktionen,wie sie im Zusammenhang mit der Salzsäurereduktion vorstehend erörtert
wurden, zu vermeiden.
In Ergänzung zur Chlordioxidreduktion an der Kathode sind eine
Vielzahl von Anodenreaktionen möglich. Wird die Anodenreaktion nicht in eine andere Richtung durch eine spezielle Anordnung
der Membranen und Zufuhr von zusätzlichen chemischen Produkten geleitet, so wird die Anodenreaktion durch die in dem Elektrolyten
vorliegenden Anionen und durch die gewählten Verfahrensbedingungen bestimmt. Wie vorstehend angegeben, besteht der
Anionengehalt der verbleibenden Lösung meistens aus Sulfat- und/ oder Chloridionen. Enthält die verbleibende Lösung Chloridionen,
so können die Verfahrensbedingungen derart eingestellt werden, daß eine Entwicklung von gasförmigem Chlor an der Anode auf
tritt, wobei die Chloridionen aus der Lösung mit der gleichen Geschwindigkeit entfernt werden wie die Natriumionen in Form
von Natriumchlorat an der Kathode abgezogen werden. Enthält die verbleibende Lösung Sulfationen, so kann die elektrolytische
Zelle in bestimmten Fällen derart eingestellt werden, daß gewünschtenfalls
Peroxiddisulfationen an der Anode gebildet werden. Liegen in der verbleibenden Lösung andere Substanzen vor, so
können an der Anode andere Produkte erhalten werden.
Eine andere Möglichkeit einer Anodenreaktion besteht darin, daß
man eine Wasserzersetzung stattfinden läßt, wobei in der Lösung Protonen gebildet werden, während gasförmiger Sauerstoff an der
Anode freigesetzt wird, wenn keine depolarisierende Substanz wie gasförmiger Wasserstoff zusätzlich an der Anode zugegeben
wird. Zusammen mit den Anionen, die zu der Anode wandern, bilden
die Protonen eine Säure, die zusätzlich zu der Protonenanreicherung eine geringere Menge an Natriumionen enthält. Die so
erhaltene angereicherte S^ure kann mit Vorteil zu dem Chlordioxid-
Al
reaktor für eine erneute Verwendung als Ansäuerungsmittel zugeführt werden.
Diese Art der Herstellung einer Säure durch Zersetzen von Wasser besitzt zahlreiche Vorteile.
Es kann immer zumindest ein Teil der Säure zu dem Reaktor rezyklisiert
werden und auf diese Weise werden gleichzeitig Ablagerungsprobleme des Anodenprodukts herabgesetzt, da die Notwendigkeit
einer zusätzlichen Zugabe von Säure behoben ist.
Auf diese Weise wird auch ein hoher Grad an Wahlfreiheitim Hinblick
auf den Umwandlungsgrad des Chlorats in dem Reaktor erreicht,
da möglicherweise nicht umgewandelte Chlorationen dazu neigen, auf den Anodenbereich in dem folgenden elektrolytischen
Verfahren zuzuwandern und den Säure angereicherten Strom zurück zu dem Reaktor zu begleiten.
Im Vergleich zur Handhabung der verbliebenen Lösung von Chlor oder Peroxiddisulfat wird der Vorteil erzielt, daß eine Anodenreaktion,
d.h. eine Wasserzersetzung verwendet wird, die eine niedrigerere Zellenspannung als die andere erforderlich macht,
was gleichbedeutend damit ist, daß diese Reaktion leichter mit einer höheren Selektivität durchführbar ist und somit keinen
unwesentlichen Vorteil im Hinblick auf die energetische Wirtschaftlichkeit ergibt.
Da die Wasserzersetzung im Prinzip lediglich die Anwesenheit von Wasser und einen Ladungsträger an der Anode erfordert, kann
diese Reaktion unabhängig sowohl von der Zusammensetzung als auch von der Konzentration des Elektrolyten zu einem hohen Ausmaß
durchgeführt werden.
Auf diese Weise wird in weitem Umfang eine Wahlfreiheit im
Hinblick auf den Säuregehalt in dem Reaktor erhalten, da die Wasserzersetzung durch geeignete Wahl der Zellenspannung, der
Stromdichte, des Elektrodenmaterials, der Misch- und Strom-
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Al
bedingungen an der Elektrodenoberfläche innerhalb eines breiten Spektrums von pH-Werten, nämlich von stark sauren zu
alkalischen stattfinden kann.
Auch im Hinblick auf andere Reaktanten in dem Reaktor wird ein hoher Grad an Wahlfreiheit erhalten, da die Wasserzersetzung
in Anwesenheit der meisten in dem Reaktor möglichen Anionen stattfinden kann.
Das bei der Wasserzersetzung gebildete Produkt,das Proton, führt
zu keiner zusätzlichen Seiten- oder Nebenreaktion unvorhergesehener Natur, die schwierig in ihrer Wechselwirkung mit
anderen in dem Elektrolyten vorliegenden Substanzen zu beherrschen wäre. Die Wirkung der Protonen ist im allgemeinen
leicht vorherzusehen und die verbliebene Lösung enthält bereits von Anfang an Protonen.
Selbst wenn die vorstehend beschriebenen Reaktionen und Produkte in einer Elektrolysezelle ohne Membranen oder in einer solchen,
die lediglich ein oder mehrere herkömmliche Diaphragmen enthält, durch Abziehen der Elektrolytfraktionen an der Anode und Kathode
erhalten werden können, so besteht die bevorzugte AusfUhrungsform
der Erfindung darin, daß die Zelle mit ein oder mehreren Ionen-selektiven Membranen ausgestattet ist. Im allgemeinen
stellt das Einbringen von Ionen-selektiven Membranen ein weiteres Kontrollmittel für die Reaktionen in der Zelle dar, da die
Ionenwanderung in der Zelle selektiv gemacht werden kann und ein möglicherweise zugefügter Ionentyp oder deren Reaktionsprodukte
innerhalb des gewünschten Bereichs in dem Reaktor erhalten bzw. beibehalten werden können. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist es beispielsweise möglich, mit Hilfe von Ionen-selektiven Membranen andere Anodenreaktionen als die vorstehend angegebenen
durchzuführen.
Zusätzlich zu dem Vorteil einer erhöhten Wahlfreiheit führen die Ionen-selektiven Membranen zu verschiedenen anderen Vorteilen.
Im Vergleich zu herkömmlichen Diaphragmen sind die Ionen-selek-
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tiven Membranen im allgemeinen dünner und ermöglichen eine kompaktere Zellenkonstruktion mit geringen Zwischenräumen
zwischen den Elektroden, wobei der Spannungsabfall in dem Elektrolyt bei einer infolgedessen verbesserten Energieausbeute
herabgesetzt ist. Die Ionen-selektiven Membranen halten die gebildeten Ionen von einer Rückwanderung ab und verhindern das
Vermischen der Elektrolyten in den Anoden- und Kathodenabteilungen mit nicht erwünschten Ionentypen, wobei Nebenreaktionen vermieden
werden, was zu einer verbesserten Elektronenausbeute führt. Die Endprodukte sind auch reiner, was deren Verwendbarkeit erhöht.
Diese Möglichkeit der Erzielung von reinen Endprodukten ist von besonderer Bedeutung, wenn korrosive Substanzen in dem Elektrolyt
enthalten sind. Die zurückbleibenden Lösungen aus den Chlordioxidreaktoren enthalten beispielsweise im allgemeinen Chloridionen
und es könnten schwierige Korrosionsprobleme in den Apparaturen auftreten, zu denen noch ein aufgrund dieser Ionen
beträchtlich verunreinigter Produktstrom hinzukommt.
Ist gemäß der Erfindung die Zelle mit einer Kationen-selektiven Membran ausgestattet, so wird das Chlordioxid vorzugsweise zu
der Kathodenabteilung und die verbliebene Lösung zu der Anodenabteilung zugeführt. Da die Ionen-selektiven Membranen gegenüber
einer Diffusion erheblich dichter sind als Diaphragmen, wird das zu der Kathodenabteilung zugefügte Chlordioxid dort
wirksam zurückgehalten und die gewünschte Reduktion an der Kathode findet statt, während die Anwesenheit von Chlordioxid
an der Anode und demzufolge unerwünschte Oxidationsreaktionen von Chlordioxid vermieden werden.Die Membran hält das Chlordioxid
sogar dann wirksam zurück, wenn der Gehalt auf einem hohen Niveau gehalten wird, um die Reaktion zu erleichtern und
Nebenreaktionen zu vermeiden. Um einen Zerfall des Chlordioxids in Chlorat und Chlorit zu vermeiden, kann man geringere Mengen
an Wasserstoffperoxid in der Kathodenabteilung zufügen und die Kationen-selektive Membran führt auch in diesem Fall zu
einer Zurückhaltung der Substanz in dem Katholyten und dazu, daß der Anolyt unbeeinflußt bleibt.
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A1S
Kationen, gewöhnlich Natriumionen und Protonen, wandern aus
der auf der anderen Seite der Membran verbliebenen Lösung in den Katholyten. Ein gewisser Grad der Protonenwanderung kann
toleriert werden. Jedoch sollte die Protonenwanderung nicht zu groß sein, da das gebildete Chlorit dazu neigt, sich bei
niedrigen pH-Werten zu zersetzen. Ist die verbliebene Lösung sehr sauer, so sollte eine gewisse Neutralisation derselben
oder des Katholyten in einem Stadium ihrer Behandlung möglicherweise durch Einbringen einer weiteren Kationen-selektiven Membran
zusätzlich zu der ersten,zwischen denen die Neutralisation durchgeführt
wird, bewirkt werden.
Überdies besitzt die Kationen-selektive Membran die sehr wichtige Funktion einer Zurückhaltung von in der Kathooenabteilung
gebildeten Chloritionen derart, daß diese nicht auf die Anode zuwandern und oxidiert werden, was zu einer herabgesetzten
Ausbeute führen würde. Dies verhindert auch, daß nicht gewünschte Ionentypen in den Katholyt aus der Anodenabteilung
diffundieren. Beispielsweise können diffundierte Chloridionen die vorgenannte Chloritzersetzung durch einen katalytischen
Effekt beschleunigen.
Wie vorstehend erwähnt, wird die verbliebene Lösung in die Anodenabteilung auf der anderen Seite der Kationen-selektiven
Membran zugeführt und die gewünschte Anodenreaktion findet gemäß einer der vorstehend erläuterten AusfUhrungsformen
statt. Die mit der verbliebenen Lösung zugeführten Anionen werden an einem Zugang zu der Kathodenabteilung durch die
Kationen-selektive Membran gehindert und werden in nicht umgesetzter
oder umgesetzter Form in den Produktströmen aus der Anodenabteilung abgezogen. Im einfachsten Fall im Hinblick auf
die Abtrennung, wenn das Produkt in Form eines Gases entweicht, beispielsweise wenn der Anionengehalt in der verbliebenen Lösung
aus Chloridionen besteht und das Produkt gasförmiges Chlor ist, verarmt die Lösung in sehr einfacher V/eise hinsichtlich seines
Ionengehaltes. In anderen Fällen, wie bei der Bildung einer Persäure- oder Säureanreicherung in der Anodenabteilung, liegt
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ein Produkt in dem Anolyten vor. In diesen Fällen liegt in dem Anolyten ein Protonengehalt vor, der dort erwünschtermaßen
beibehalten werden soll, was jedoch schwierig erzielbar ist, da die einzige Membran der Zelle Kationen durchläßt.
Daher ist es gemäß einer besonderen Ausfiihrungsform der Erfindung
bevorzugt, daß die Zelle mit Hilfe einer Anionen-selektiven Membran in Nachbarschaft zur Anode und einer Kationen-selektiven
Membran in Nachbarschaft zu der Kathode in drei Abteilungen geteilt wird, wobei das Chlordioxid der Kathodenabteilung
zugeführt wird und die verbliebene Lösung der mittleren Abteilung. In diesem Fall wird das Anodenverfahren insoweit verbessert
als der Anionengehalt der verbliebenen Lösung in die Anodenabteilung wandern kann und eine abziehbare Lösung in der
mittleren Abteilung, die an Ionen verarmt ist, hinterläßt, während an der Anode gebildete oder zugefügte Kationen die Ariodenabtellung
nicht verlassen können. Bei der Säureanreicherung in der Anodenabteilung kann auf diese Weise eine reine und hochkonzentrierte
Säure mit hoher Elektronenausbeute erhalten werden. Bei der Herstellung von Persäure kann der Anodenabteilung eine
starke Schwefelsäure zugeführt werden, ohne daß die Arbeitsweise der mittleren Abteilung nachteilig beeinflußt wird, oder
der Chlordioxidgehalt an der Kathode herabgesetzt wird.
Schließlich sollte die Möglichkeit des Einbringens der weiteren Kationen-selektiven Membran in die vorstehend erläuterte
aus drei Abteilungen bestehende Zelle zwischen die Anionen-seletive
Membran und die Anode hervorgehoben werden. In diesem Fall wandern die in der verbliebenen Lösung vorliegenden
Anionen wie vorstehend auf die Anode zu, passieren die Anionen-selektive Membran, werden jedoch daran gehindert, die
Anodenabteilung durch die Kationen-selektive Membran zu erreichen. Somit verbleiben die Anionen zwischen den beiden
Membranen,während der Ladungstransport durch die anderen Ionen in der Anodenabteilung aufrechterhalten wird. Die in der Anodenabteilung
gebildeten Protonen wandern auf die Kathode zu, passieren die Kationen-selektive Membran, werden jedoch an einer
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weiteren Wanderung durch die Anionen-selektive Membran gehindert.
Somit verbleiben sowohl die Anionen als auch die Protonen zwischen den beiden Membranen und bilden die hieraus
abziehbare Säure. Auf diese Weise ist die Anodenabteilung frei von Anionen aus der verbliebenen Lösung, was von Vorteil sein
kann, wenn es erwünscht ist, andere Substanzen in der Anodenabteilung für andere Zwecke zuzufügen, oder wenn es erwünscht
ist, Nebenreaktionen zu der Zersetzung von V/asser an der Anode, beispielsweise eine Entwicklung von gasförmigem Chlor, wenn
Chlorionen in der verbliebenen Lösung vorliegen, zu vermeiden.
Der Konstruktionsplan der Zellenabteilungen beeinflußt die Zusammensetzung und die Qualität der entnommenen Produktströme.
Enthält die Zelle überhaupt keine Membranen, so sollten die Produktströme in Nachbarschaft zu einer Kathode und einer
Anode mit einer derart eingestellten Geschwindigkeit entnommen werden, daß die an den Elektroden gebildeten Ionen im wesentlichen
die jeweiligen Produktströme begleiten und nicht in erheblichem Ausmaß mit dem Rest des Elektrolyten vermischt werden.
Nur unter dieser Voraussetzung können Produktströme einer verschiedenartigen Zusammensetzung entnommen werden, die mit der
eintretenden verbliebenen Lösung nicht in einem zu hohen Ausmaß vermischt werden. Selbst wenn die Zelle mit herkömmlichen
Diaphragmen ausgestattet ist, so sollte sie in bekannter Weise geplant sein und die Produktströme in derartiger Weise abgezogen
werden, daß ein Verlust an Produktionen hauptsächlich Chloritionen,durch Rückwanderung nicht entsteht. Da die Zelle
mit Ionen-selektiven Membranen ausgestattet ist, ist die Vermischung der Lösungen in den Zellenabteilungen vernachlässigbar.
Jedoch ist es in diesem Fall erwünscht, die Zellenabteilungenln
derartiger Weise vorzusehen, daß bei einem Passieren einer Lösung durch die Zellenabteilung eine sukkzessive
Verarmung bzw. Anreicherung eines Ionentyps erhalten wird derart, daß die Lösung eine kontinuierlich zwischen dem Einlaß und
dem Auslaß geänderte Zusammensetzung hat. Dies kann in bekannter Weise erreicht werden, indem man die Zellenabteilung mit einem
derartigen Querschnitt vorsieht, daß ein im wesentlichen
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laminarer Strom ohne RUckvermischung erhalten wird.
Sind beispielsweise in der vorstehend erläuterten Zelle, die eine Kationen-selektive Membran enthält, die Zellenabteilungen
nicht in dieser Weise geplant und werden die Lösungen der Zellenabteilungen anstatt dessen im wesentlichen vollständig
vermischt, so enthält der Produktstrom aus der Kathodenabteilung einen großen Anteil des zugefügten Chlordioxids zusammen
mit dem gebildeten Chlorit, während der Produktstrom aus der Anodenabteilung mit eintretender verbliebener Lösung
verunreinigt ist. Werden die Lösungen anstatt dessen in einem laminaren Strom durch die Zellenabteilungen geleitet, so kann
ein Produktstrom mit einem höheren Verhältnis an Chlorit/Chlordioxid
aus der Kathodenabteilung und ein Produktstrom, der weniger durch verbliebene Lösung verunreinigt ist, aus der Anodenabteilung
abgezogen werden.
In entsprechender Weise wird bei einer laminaren Perkolation bei einer Zelle mit drei Abteilungen der Vorteil erhalten,
daß die Lösung in der mittleren Abteilung unabhängig vom Einlaßgehalt nahezu vollständig entionisiert werden kann, bevor
sie verworfen wird.
Aus dem Vorstehenden ist es ersichtlich, d aß die erfindungsgemäße
Grundideej sowohl das Chlordioxid als auch die verbliebene
Lösung aus dem Reaktor für die Chloratreduktion der elektrolytischen Zelle zur Herstellung von Chlorit zuzuführen,
eine Reihe von Änderungsmöglichkeiten beinhaltet, denen gemeinsam ist, daß keine fremde Quelle für Chloritkationen zugegeben
werden muß, da das Gesamtverfahren in dieser Hinsicht völlig ausgeglichen ist, so daß der unbequeme Strom der verbliebenen
Lösung als Beschickung eingesetzt und in das Verfahren integriert wird und die Vorteile einer elektrolytischen Chloritherstellung
verwertet werden.
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Es ist innerhalb des Bereichs der erfindungsgemäßen Grundidee möglich, das elektrolytische Verfahren unterschiedlichen Verfahren
für die Chloratreduktion anzupassen und demzufolge lokale Erfordernisse im Hinblick auf die Versorgung mit Rohmaterialien,
bestehende Anlagen u.dgl. zu variieren. Es ist auch möglich, das Verfahren verschiedenartigen Erfordernissen in Hinblick auf die
Produkte aus dem Anodenverfahren und dem Aufarbeitungsgrad der verbliebenen Lösung anzupassen, da diese von einem beliebigen
Erschöpfungsgrad hinsichtlich des Ionengehalts der letzteren bis zu einer vollständigen Aufarbeitung zu reinen verkaufbaren Produktströmen
oder solchen,die bei dem Verfahren verwendbar sind,variieren
kann und keine in irgendeiner V/eise verunreinigte Restfraktion, die in das Abwässersystem entleert werden müßte, verbleibt.
Die Erfindung wird nun im Zusammenhang mit der Figur beschrieben,
die die Erfindung unter Verwendung einer Zelle mit drei Abteilungen beschreibt, wobei die in dem Chlordioxidreaktor
verwendete Säure an der Anode angereichert wird.
Die Äufarbeitungszelle besteht aus einem Elektrolytgefäß 1, das
bei den Anwendungen gemäß der Darstellung einer herkömmlichen Anordnung entspricht, das Jedoch auch eine andere geometrische
Anordnung aufweisen könnte, um beispielsweise eine laminare Strömung zu verursachen oder eine RUckvermischung der Produktströme
zu verhindern, wenn diese aus einem Reaktor ohne Membranen entnommen werden. -/
Die Bezugszahl 2 bezeichnet eine Anode und 3 eine Kathode, die
im Hinblick auf ihre Beständigkeit gegenüber dem Elektrolyten auftretenden Überspannungen und gewünschten Vermischungseffekten
ausgewählt sein sollten. Das Anodenmaterial kann aus einem Edelmetall, einem Edelmetalloxid, Graphit oder Titan oder einem anderen
Material bestehen. Das Kathodenmaterial kann Titan, platinlertes Titan, Titan überzogen mit Rutheniumoxid, Magnetit, Platin oder
Graphit oder ein anderes geeignetes Material sein. Möglicherweise können die Anode und die Kathode als Gaselektroden angeordnet sein,
beispielsweise als poröse Elektroden, die es ermöglichen, ein
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depolarisierendes Gas an der Kathode einzuleiten, oder als Elektroden,
durch die eine Flüssigkeit passieren kann, beispielsweise für die Zufuhr von Chlordioxidlösung zu der Kathodenabteilung.
4 ist eine Anionen-selektive Membran und 5 eine Kationen-selektive
Membran. In den AusfUhrungsformen gemäß der Figur werden nicht mehr als zwei Ionen-selektive Membranen in einer Zelle
verwendet, wobei diese eine verschiedene Ionenselektivität besitzen und die Anionen-selektive Membran die Anodenabteilung
und die Kationen-selektive Membran die Kathodenabteilung begrenzt.
Jedoch sind andere fortschrittlichere Zellentypen mit mehr Membranen, gegebenenfalls in einer anderen Anordnung,
bei anderen gewünschten Zellenverfahren möglich. Die verwendeten Membranen sollten im Hinblick auf eine gute Selektivität gegenüber
den eingeschlossenen Ionen ausgewählt sein, wobei die Selektivität gegenüber Protonen und Chloritionen natürlich von
besonderem Interesse für das Verfahren gemäß der Darstellung ist. Die verwendeten Membranen können beispielsweise vom
Molekülsiebtyp, vom Ionenaustauschertyp oder möglicherweise vom Salzbrückentyp,homogener oder heterogener Natur sein.
Die Anodenabteilung ist mit 6, die Kathodenabteilung mit 7 und die dazwischen liegende Abteilung mit 8 bezeichnet. Der Elektrolyt
kann in der Abteilung mit getrennten Pumpen für Jede Abteilung durch Pumpen umgewälzt werden und durch lediglich
eine geleitet und dann abgezogen werden.
Die Zufuhrleitung für die verbliebene Lösung besitzt die
Bezugszahl 9, während 10 und 11 den gasförmigen Sauerstoff bzw. die an der Anode abgezogene angereicherte Säure bezeichnen und
12 und 13 Chlordioxid bzw. das der Kathode zugeführte Kathodenprodukt
angeben. Wie gesagt sind andere Anodenverfähren möglich, bei denen kein gasförmiger Sauerstoff entwickelt werden muß.
Andere Zufuhrleitungen können in anderen Zellenverfahren oder im Fall einer Verwendung von Gaselektroden erforderlich sein.
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1β.
Der verbliebene Strom aus der mittleren Abteilung wird mit 14 bezeichnet und enthält bei einer fortgeschrittenen Elektrolyse
im wesentlichen lediglich Wasser.
Da keine merkliche Diffusion von Wasser durch die Ionen-selektiven
Membranen stattfindet und kein Wasser enthaltender Materialstrom der Anodenabteilung zugeführt wird, sollte die
Wassermenge,die erforderlich ist, um eine Säure mit einer erhöhten Konzentration bei 11 abzuziehen, der Anodenabteilung
durch eine spezielle Leitung zugeführt werden, beispielsweise durch Zufuhr des gesamten Stroms 14 oder eines Teils hiervon.
Jedoch ist eine derartige Leitung nicht in der Darstellung angegeben.
Der Säurestrom 11 wird dem Chlordioxidreaktor 15 zusammen
mit einem Strom 16 des Reduktionsmittels und einem Chloratstrom
17 zugeführt. Eine Chlordioxidleitung 18 führt zusätzlich zu der Leitung 9 für die verbliebene Lösung von dem Reaktor weg.
Der Produktstrom 1jJ, der aus der Kathodenabteilung entnommen
wird, enthält Chlorit in Lösung. Dieser wird zu einem System für das Eindampfen und die Kristallisation, die Extraktion oder
eine: andere Abtrennung zugeführt, bei dem festes Chlorit bei 20 extrahiert wird. Der verbliebene Katholytstrom 21
wird zu einer Anlage 22 für die Chlordioxidabsorption zusammen mit dem Chlordioxidstrom 18 aus dem Chlordioxidreaktor geleitet.
Das Chlordioxid wird in dem Katholyten gelöst und diese Lösung über die Leitung 12 der Kathodenabteilung zugeführt.
Der Gehalt an Inertgas in dem Chlordioxidstrom 18 wird zu dem Reaktor 15 über die Leitung 23 zurückgeführt.
Alle diese Leitungen können natürlich in bekannter Weise mit den notwendigen Ventilen,Entnahme- und Zufuhrleitungen, Zufuhrtanks,
Kontrollmitteln etc. ausgestattet sein.
7 U b 8 A 6 / 1 1 3 3
Jl
Gemäß einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
läuft die Reaktorreaktion gemäß der vorstehenden Reaktionsgleichung VI ab.Dieses Verfahren zur Herstellung von Chlordioxid
aus Schwefeldioxid, Schwefelsäure und Natriumchlorat unter Erzielung einer verbleibenden verbrauchten Flüssigkeit aus
Schwefelsäure und Natriumsulfat und einem Natriumchloritprodukt besitzt eine große Anzahl an Vorteilen. Schwefeldioxid
sowie Schwefelsäure sind billige chemische Produkte, überdies wird Schwefeldioxid in verschiedenen Industriezweigen
lokal gebildet. Das Schwefeldioxid wird zu Sulfat oxidiert und bildet keinen gasförmigen Rückstand, der das Chlordioxidprodukt
begleiten könnte. Das Schwefeldioxid wird vollständig umgewandelt und verursacht im Vergleich zu vorwiegend Chloridionen
in geringerem Ausmaß Nebenreaktionen, die die Ausbeute beeinträchtigen und daher kann der Gehalt an Säure und Schwefel
und Schwefeldioxid ohne Nachteile für die Umwandlung auf e'inem hohen Niveau gehalten werden. Auch verursacht das gebildete
Sulfation keine Nebenreaktionen in dem Chlorat. Im Vergleich zu Chloridionen verursacht das Sulfation in dem Reaktor, in
der elektrolytischen Zelle sowie möglicherweise bei den
folgenden Verfahren in geringerem Ausmaß eine Korrosion. Dies bedeutet eine vereinfachte Materialauswahl. Bei der elektrolytischen
Aufarbeitung führt der Widerstand des Sulfations gegenüber einer Oxidation dazu, daß die Wasserzersetzung
leicht mit hoher Selektivität stattfinden kann. Weiterhin wird das große Sulfation leicht durch die Membranen zurückgehalten.
In der Darstellung wird Natriumchlorat dem Chlordioxidreaktor 15 bei 17, Schwefeldioxid bei 16 und Schwefelsäure bei 11
zugeführt, wobei aus dem Reaktor ein Chlordioxidstrom bei 18 und ein Strom an verbliebener Lösung von Natriumsulfat und
Schwefelsäure bei 9 entnommen wird, und der Strom 9 einem Elektrolysegefäß zugeführt wird.
Mit Hilfe einer Anionen-selektiven Membran 4, die sich in der
Nähe der Anode 2 befindet, und mit Hilfe einer Kationen-selektiven
Membran 5, die sich in der Nähe der Kathode 5 befindet, wird das Elektrolysegefäß 1 in drei Abteilungen geteilt, d.h.
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die Anodenabteilung 6, die Kathodenabteilung 7 und die dazwischen liegende Abteilung 8. Der Strom 9 an verbliebener
Lösung wird der mittleren Abteilung 8 zugeführt und die Chlordioxidlösung wird der Kathodenabteilung J über die Leitung 12
zugeführt.
Wird an die Zelle eine Spannung angelegt, so wandern die Sulfationen aus der mittleren Abteilung 8 durch die Membran 4
in die Anodenabteilung 6. An der Anode wird Wasser zersetzt, wobei ein Strom 10 von gasförmigem Sauerstoff das Gefäß verläßt,
wohingegen Protonen verbleiben und zusammen mit den gewanderten Sulfationen die angereicherte Säure bilden, die bei 11 entnommen
und dem Reaktor 15 zurückgeführt wird.
Die in der mittleren Abteilung vorliegenden Kationen,haupt··
sächlich Natriumionen und Protonen, wandern durch die Membran 5 und bilden zusammen mit den an eier Kathode 3 gebildeten Chloritlonen
und der über Leitung 12 zupeführten Chlordioxidlösung
die Losung der Kathodenabteilung* aus der ein Strom 20 an
festem Natriumchlorat in dem Krintallisationssystem 19 ausgefällt
werden kann. Der genaue Realctionsablauf an der Kathode
ist nicht bekannt, jedoch geht die Gesamtreaktion aus der vorstehenden Gleichung XII hervor.
Ist die Reaktion soweit vorangeschritten, ά&Ά keine durch Ionon
verunreinigte Lösung mehr aus der mittleren Abteilung 8 abgezogen werden muß, so wird an der Anode eine Menge an Schwefelsäure
erhalten, die äquivalent ist der eingesetzten Menge von Schwefeldioxid plus der Menge an Schwefelsäure, die in der
verbliebenen Lösung vorliegt. Da die Schwefelsäure auf diese
Weise (siehe Gleichung VI) Schwefelsäure bildet,und da lediglich die anfänglich vorhandene Menge an Schwefelsäure zu dem Reaktor
rezyklisiert werden muß, kann ein Nebenproduktstrom an Schwefelsäure
für den Verkauf oder eine anderweitige Verwendung wie durch die Abzweigleitung der Leitung 11 in dem Schema gezeigt, abgezogen
werden. Wenn der Protonengehalt in der verbliebenen Lösung nicht zu hoch ist, wird eine dem Gehalt der Natriumionen in der
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verbliebenen Lösung äquivalente Menge an Chloritionen an der Kathode erhalten. Ist der Protonengehalt in der verbliebenen
Lösung jedoch hoch, so kann es erforderlich sein, den Katholyten durch Zugabe von Alkali wie vorstehend erwähnt
zu neutralisieren. Vorzugsweise liegt der pH-Wert in der verbliebenen Lösung zwischen 1 und 7 und am bevorzugsten
zwischen 3 und 7.
Selbst wenn das vorstehend beschriebene Verfahren bevorzugt ist, so ist es doch möglich, die Erfindung auch bei anderen
Reaktorverfahren anzuwenden. Besteht das Reduktionsmittel aus Chloridionen und die Säure aus Salzsäure, so enthält
die verbliebene Lösung Natriumchlorid und Salzsäure und diese Säure wird in der Anodenabteilung konzentriert. Das Reduktionsmittel,
nämlich die Chloridionen, bilden gasförmiges Chlor, das den Chlordioxidstrom begleitet. Besteht das Reduktionsmittel
aus Methanol und die Säure aus Schwefelsäure, so besteht die verbliebene Lösung aus Natriumsulfat und Schwefelsäure
sowie aus Ameisensäure oder Formaldehyd, wobei der Formaldehyddie mittlere Abteilung passiert, ohne daß er beeinflußt wird,
während die Schwefelsäure in der Anodenabteilung angereichert wird. In diesen Fällen bildet das umgesetzte Reduktionsmittel
keine Anionen, die in der verbliebenen Lösung verbleiben, wobei zusätzlich zu der in dem Reaktor erforderlichen Säure kein
Säureüberschuß gebildet wird und daher die Gesamtmenge an Säure aus der Anodenabteilung vorzugsweise zu dem Reaktor rezyklisiert
wird.
Wird Methanol als Reduktionsmittel verwendet und enthält die verbliebene Lösung Formaldehyd, so ist es möglich, den Formaldehyd
aus dem Strom I4,der aus der Elektrolytzelle kommt, durch Destillation abzutrennen und dann möglicherweise durch
Zugabe von gasförmigem Wasserstoff den Formaldehyd unter Bildung von Methanol zu reduzieren, um den letzteren als Reduktionsmittel
in dem Reaktor erneut zu verwenden.
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Bei der Chloratreduktion in dem Reaktor 15 wird Chlordioxid innerhalb weiter Bereiche hinsichtlich der Arbeitsbedingungen
erhalten. Der Chloratgehalt in der Reaktionslösung kann zwischen 0,05 N und 10 N variieren. Ein max. Umwandlungsgrad des Chlorats
wird bei Maximalwerten des Säuregehalts erhalten, jedoch ist dann die verbliebene Restlösung aus dem Reaktor sehr sauer.
Um eine umfassendere Neutralisation der verbliebenen Lösung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zu vermeiden, ist ein
niedrigerer Säuregehalt bevorzugt. Der niedrigere Umwandlungsgrad des Chlorats wird dann die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens
nicht in erheblichem Ausmaß herabsetzen, da aufgrund der vorstehenden Ausführungen nicht umgewandelte Chlorationen bei
dem folgenden ElektiOlysevorgang auf die Anode zuwandern und
die angereicherte Säure zurück zu dem Reaktor begleiten. Ebenso kehren normalerweise verwendete katalytische Ionen
in der gleichen Weise zu dem Reaktor zurück. Somit ist es im Bereich der Erfindung möglich, dem Elektrolytgefäß verbliebene
Lösungen mit einem Säuregehalt von 5 N oder mehr zuzuführen, wobei die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens verbessert wird,
wenn die Lösung neutral oder leicht sauer ist.
Es sollte auch bemerkt werden, daß die verbliebene Lösung selbst dann neutral oder leicht sauer sein kann, wenn der
Säuregehalt in dem Reaktor hoch ist. Das vorgenannte Rapson-R-3-Verfahren
bildet beispielsweise zur Herstellung von Chlordioxid lediglich ein festes neutrales Natriumsulfat trotz des
beträchtlichen Säuregehalts in dem Reaktor,und wenn dieses Natriumsulfat die verbliebene Lösung bilden soll, wird die
letztere fast neutral.
Das Reduktionsmittel wird dem Reaktor in Mengen entsprechend der ansatzweise zugefügten Chloratmenge zugeführt. Wird das
Reduktionsmittel in Form von Natriumchlorid zugegeben, so kann dieses in einem Gehalt von 0,01 bis 4 M vorliegen. Ein Chloridionengehalt
der den Chloratgehalt um mehr als ca. das Zweifache übersteigt, führt zu einem zu hohen Grad an Nebenreaktionen,wie stet
vorstehend erörtert wurden, wobei sich gasförmiges Chlor anstelle
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von Chlordioxid bildet. Ist das Reduktionsmittel Schwefelsäure, so kann der Gehalt freier gewählt werden, jedoch sollten auch
in diesem Fall zu hohe Überschüsse an Reduktionsmittel vermieden werden.
Die Temperatur in dem Reaktor kann eine beliebige zwischen dem Gefrierpunkt der Reaktionslösung und einer oberen Grenze sein,
die durch die Zersetzung des Chlordioxids und das Risiko einer Explosion bestimmt wird und die normalerweise nicht höher als
1000C gehalten wird. Um die Abtrennung des gasförmigen Chlordioxids
zu vereinfachen, werden höhere Temperaturen gewählt, wohingegen niedrigere Temperaturen verwendet werden, wenn es
erwünscht ist, das Chlordioxid in der Lösung zu halten, beispielsweise für eine herkömmliche Abwärtsführung des Chlordioxids
und der verbliebenen Lösung in die Elektrolytzelle.
Der Druck in dem Reaktionsgefäß ist normalerweise Atmosphärendruck,
jedoch kann ein leichter negativer Druck bzw. Unterdrude angewendet werden, um die Verdampfung des gasförmigen Chlordioxids
zu erleichtern, oder um die Lösung durch Sieden bei niedrigeren Temperaturen einzudampfen. Normalerweise wird auch
Inertgas durch den Reaktor geleitet, um das Chlordioxid zu verdampfen und um seinen Partialdruck bei explosionssicheren Werten
niedrig zu halten, vorzugsweise unter 100 mm; Hg.
Es sind bestimmte Bedingungen hinsichtlich der Reinheit des
Chlordioxids einzuhalten, um eine geeignete Arbeitsweise des Verfahrens sicherzustellen. Im allgemeinen ist gasförmiges
Chlor in dem Chlordioxidgasstrom, der den Reaktor verläßt, anwesend.
Dieses Chlorgas sowie die aus diesem in dem Katholyten gebildeten Hypochloritionen reagieren mit den Chloritionen unter
Bildung von Chlorat oder Chloridionen, die die Wirtschaftlichkeit und die Stabilität des Verfahrens herabsetzen. Demgemäß ist es
erwünscht, daß nicht mehr als 10 Vol.-# des absorbierten Gases und vorzugsweise nicht mehr als 5 Vol.-# Chlorgas sind. Dies kann
beispielsweise durch Regulierung oder Auswahl geeigneter Reaktionsparameter erfolgen, indem man den Produktgasstrom reinigt oder auf
andere Weise.
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Xt
Die Reaktion kann in einem Tankreaktor^einer Reihe von
Tankreaktoren oder in einem rohrförmigen Reaktor durchgeführt werden.
Der Säuregehalt der verbliebenen Lösung kann zwischen neutral oder leicht sauer und ca. 5 M wie vorstehend erwähnt variieren.
Nach den Änderungen der Konzentration in dem Reaktor kann dessen Salzgehalt zwischen 0,01 und 6 M variieren.
Die Anlage der Elektrolytzelle wurde vorstehend erläutert. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besitzt die Anodenabteilung
einen Säuregehalt, der hoch genug ist, um den dort gewünschten Säuregehalt bei der Rezyklisierung zu dem
Reaktor zu ergeben. Der pH des Katholyten wird zwischen 4 und 9 gehalten, da sowohl niedrigere als auch höhere Werte wie vor-
stehend beschrieben in einem nicht erwünschten Ausmaß zu Nebenreaktionen
führen. Der Katholyt sollte einen relativ hohen Chloritgehalt aufweisen, um die Ausfällung in dem Verdampfer 19
zu erleichtern. Die aus der Absorptionsanlage kommende Lösung ist vorzugsweise im Hinblick auf Chlordioxid gesättigt entsprechend
einem Gehalt von ca. 0,01 bis 1 M in Abhängigkeit von den Absorptionsbedingungen. Wie vorstehend erläutert, kann
das Chlordioxid auch der Zelle in Form eines Gases möglicherweise durch eine Gaselektrode zugeführt werden. Das Normalpotential der Chlordioxidreduktion beträgt 0,95^ V und die
Kathodenspannung sollte beim Betrieb der Zelle zwischen +0,2 und + 1 V bezogen auf die Normalwasserstoffgaselektrode
gehalten werden. Bei niedrigeren Potentialen werden durch nicht erwünschte Nebenreaktion Chloritionen zu Chlorid reduziert.
Bei höheren Spannungen können andere Reduktionsreaktionen als die gewünschten auftreten. Die Gesamtspannung über der
Zelle variiert stark mit den Arbeitsbedingungen, Jedoch beträgt sie normalerweise zwischen 0,1 und 10 V. Die Stromdichte an
der Elektrodenoberfläche kann zwischen 0,01 und 20 A/dm2 variieren.
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-ae-
Da das Chlordioxid und das Chlorit dazu neigen, einen instabilen Komplex zu bilden, der Verluste bei dem Verfahren ergeben kann,
ist es bevorzugt, die Konzentration des Komplexes unter 0,05 molar zu halten, indem man zumindest eine der Komponenten in
dem Komplex in dem gesamten System bei einer niedrigen Konzentration hält. Es ist auch zur Vermeidung einer Desintegration
der Komplexverbindungen bevorzugt, die Produktionsgeschwindigkeit aufrecht zu erhalten, indem man einen Zellenstrom von
zumindest 10 A/dnr zirkulierende Katholytlösung verwendet.
Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsform und die
beschriebenen Beispiele beschränkt, jedoch kann sie in verschiedenartiger Weise innerhalb des Bereichs der Patentansprüche
variiert werden.
Der gasförmige Sauerstoff aus der Anodenabteilung kann beispielsweise
in dem Reaktor als VerdUnnungsgas verwendet werden. Alternativ kann or nach der Reinigung zu einem späteren Zeitpunkt
in Brennzellen verwendet werden.
Werden die verbliebene Lösung und das Chlordioxid gemeinsam zu der Elektrolytzelle geleitet, so wird der Strom vorzugsweise
in die Kathodenabteilung einer Zelle mit drei Abteilungen gemäß dem beigefügten Schema eingeleitet, wonach die Lösung
in der Kathodenabteilung nach der Chloritanreicherung zu einer Stufe für die Chloritabtrennung geführt wird, aus der die verbliebene
Lösung für die Aufarbeitung zu der mittleren Abteilung übergeführt wird.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Man stellte eine Zelle her, die aus einer Graphitkathode, einer Rutheniumoxid überzogenen Titanmetallanode und einer dazwischenliegenden
Nafion (ein fluorierter Kohlenwasserstoffkunststoff mit Sulfonsäuregruppen als Ionenaustauschmittel) Kationen-selek-
. 709846/1133
as
tiven Membran bestand. Man leitete gasförmiges Chlordioxid in eine Chlorit enthaltende Lösung ein, um einen Katholyten
mit einem pH von 5 zu bilden, der 0,1 M ClO2, 0,1 M NaClO2 und
0,3 M Acetatpuffer enthielt. Man stellte einen Anolyten her,
der 0,5 M Natriumionen enthielt. V/ährend 6 Stdn. wurde bei einer Temperatur von 200C durch die Zelle ein Strom geleitet.
Die Stromdichte variierte sowohl an der Anode als auch an der Kathode zwischen 1,5 und 0,3 A/dm und das Zellenpotential
variierte zwischen 0,75 bis 0,06 V,während das Kathodenpotential bei +0,75 V in Bezug auf die Standardwasserstoffelektrode
gehalten wurde. Es bildete sich eine Chloritmenge entsprechend einer Stromausbeute von 94 %.
Man stellte eine Zelle gemäß Beispiel 1 her. Man leitete das gasförmige Chlordioxid in eine Chlorit enthaltende Lösung ein,
um einen Katholyten mit einem pH von 5 zu bilden, der 0,2 M gasförmiges Chlor, 1,2 M NaClO2 und 0,4 M Acetatpuffer enthielt.
Man stellte auch einen Anolyten her, der 4 M Natriumionen enthielt. Man leitete während 3 Stdn. bei einer Temperatur von
100C einen Strom durch die Zelle. Die Stromdichte an der
Kathode variierte von 0,6 bis 0,2 A/dm und an der Anode
zwischen 2,2 und 0,7 A/dm . Das Zellenpotential variierte von 0,12 bis 0,04 V, während das Kathodenpotential in Bezug auf
die Standardwasserstoffelektrode bei +0,65 V gehalten wurde.
Nach der Elektrolyse enthielt der Katholyt 0,02 M ClOp und es war eine ;Chloritmenge entsprechend einer Stromausbeute von
83 % gebildet worden.
Man stellte eine Zelle her, die aus einer Rutheniumoxid überzogenen
Titanmetallkathode und einer Platintitanmetallanode mit einer dazwischenliegenden Membran gemäß Beispiel 1 bestand.
Man leitete gasförmiges Chlordioxid in eine Chlorit enthaltende Lösung ein, um einen Katholyten mit einem pH von 5 zu bilden,
der 0,24 M ClOg, 0,02 M NaClO3 und 0,3 M Acetatpuffer enthielt.
Man stellte auch einen Anolyten mit einem Natriumionengehalt
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SO
von 0,1 M her. Man leitete während 6 Stdn. bei einer Temperatur von 14°C einen Strom durch die Zelle. Die Stromdichte
wurde an der Kathode und an der Anode bei 0,5^ bzw. 0,j5 A/dm gehalten. Das Kathodenpotential wurde bei +0,5 V in Bezug auf die Standardwasserstoffelektrode gehalten. Es wurde ein Katholyt, der 0,14 M ClO2 und 0,08 M NaClO2 enthielt, entsprechend einer Stromausbeute von 92 % gebildet.
wurde an der Kathode und an der Anode bei 0,5^ bzw. 0,j5 A/dm gehalten. Das Kathodenpotential wurde bei +0,5 V in Bezug auf die Standardwasserstoffelektrode gehalten. Es wurde ein Katholyt, der 0,14 M ClO2 und 0,08 M NaClO2 enthielt, entsprechend einer Stromausbeute von 92 % gebildet.
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Claims (1)
- PatentansprücheVerfahren zur Herstellung von Chlorit aus Chlorat, dadurch gekennzeichnet, daß das Chlorat unter Bildung von Chlordioxid in einem Reaktor reduziert wird, und daß das Chlordioxid und die verbliebene Lösung aus dem Reaktor in eine Elektrolysezelle zur elektrolytischen Reduktion von Chlordioxid unter Bildung von Chlorit geleitet werden.2.) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion von Chlorat mit Hilfe eines chemischen Reduktionsmittels wie Schwefeldioxid, Chloridionen oder Methanol durchgeführt wird.5.) Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolysezelle mit Hilfe einer Kationen-selektiven Membran in zwei Abteilungen geteilt ist, daß das Chlordioxid in die Kathodenabteilung zugeführt wird, daß die verbliebene Lösung in die Anodenabteilung zugeführt wird, und daß die Chlorit angereicherte Fraktion aus der Kathodenabteilung abgezogen wird.4.) Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zersetzung von Wasser an der Anode durchgeführt wird, und daß eine Säure angereicherte Fraktion des Elektrolyten aus dem Anodenbereich abgezogen wird.5.) Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Chloratreduktion in Anwesenheit einer Säure durchgeführt wird, und daß die Säure aus dem Anodenbereich dem Reaktor zugeführt wird.6.) Verfahren gemäß Anspruch 4 oder 5,dadurch gekennzeichnet,daß die Elektrolytzelle mit Hilfe einer Kationen-selektiven Membran in Nachbarschaft zur Kathode und einer Anionen-selektiven Membran in Nachbarschaft zur Anode in drei Abteilungen aufge-709846/1133teilt ist, daß die verbliebene Lösung in die mittlere Abteilung zugeführt wird, daß das Chlordioxid in die Kathodenabteilung der Zelle zugeführt wird, daß die Chlorit angereicherte Fraktion aus der Kathodenabteilung abgezogen wird,und daß die Säure angereicherte Fraktion aus der Anodenabteilung abgezogen wird.7.) Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert der in die Zelle eintretenden verbliebenen Lösung zwischen 1 und 7 liegt.8.) Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert der in die Zelle eintretenden verbliebenen Lösung zwischen 3 und 7 liegt.9·) Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nicht mehr als 10 MoI-Ji des Chlordioxid enthaltenden Gases gasförmiges Chlor sind.10.) Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nicht mehr als 5 Mol-# des Chlordioxid enthaltenden Gases gasförmiges Chlor sind.709846/1133
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