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Verfahren zur Herstellung von Chlordioxyd Die Erfindung betrifft ein
kontinuierliches oder Halbkontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Chlordioxyd
guter Dualität aus Alkalichloraten und Reduktionsmitteln wie insbesondere Schwefeldioxyd,
Methanol. Zucker und verbrauchten Sulfitlaugen in Gegenwart von Schwefelsäure, bei
dem die Chloratkonzentration im Generator verhältnismäßig niedrig gehalten wird.
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Bei bekannten Verfahren wurden bisher verhältnismäßig hohe Chloratkonzentrationen,
beispielsweise von etwa 25 bis 50"/o oder etwa 2,5 bis 5 111o1/1. angewendet. Die
Schwefelsäure ist vorzugsweise wenigstens doppelt normal oder molar. Chlordioxydgas
mit einem Gehalt von weniger als 5 Volumprozent Chlor wird für gut angesehen. Dieser
Gehalt bezieht sich auf das vorhandene Chlor und Chlordioxyd, da üblicherweise Luft,
Stickstoff oder andere Inertgase als Verdünnungsmittel für Chlordioxyd verwendet
«-erden.
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ach einem neueren Vorschlag wird ein Gas oben N N
angegebener
Güte in einem kontinuierlichen Verfahren unter Einhaltung einer niedrigen Chloratkonzentration
im Generator hergestellt. Festes Chlorat oder eine wäßrige Lösung von Chlorat werden
kontinuierlich oder chargenweise zugeführt. Schwefeldioxyd wird kontinuierlich in
die Reaktionsmischung eingeführt und eine geeignete Menge der Mischung kontinuierlich
oder chargenweise aus dem Generator abgezogen. Aus der abgezogenen Flüssigkeit können
atriuinbisulfat oder \Tatriumsulfat zurückgewonnen werden.
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Bei diesen noch nicht bekannten Verfahren wird die Chloratkonzentration
in der Flüssigkeit zwischen 0,1 und 0,5 Mol/1, vorzugsweise zwischen 0,12 und 0,25
l@lol/1, eingestellt. Die Schwefelsäurekonzentration liegt zwischen etwa 1 und 5,5
Mol/1, vorzugsweise zwischen 4 und 4,8 Mol/1. Bei Verwendung von Natrium- oder Kaliumchlorat
guter Qualität bleibt die Chloridkonzentration in der Flüssigkeit normalerweise
unter 0,1 Mol/1, und unter diesen Bedingungen ist der Gehalt an Chlor im Chlordioxyd
weniger als 5 Volumprozent.
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Bei diesen bekannten kontinuierlichen Verfahren wird die Chloratkonzentration
vorteilhafterweise niedrig gehalten, weil dann das Flüssigkeitsvolumen auf einer
konstanten Höhe durch kontinuierliches oder chargenweises Ablassen gehalten werden
kann. Das mit der abgelassenen Flüssigkeit verlorene Chlorat kann bis zu 10% des
zugeführten Chlorates oder gelegentlich auch weniger ausmachen, beträgt durchschnittlich
aber etwa 511/o.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden die Chloratverluste herabgesetzt,
und praktisch wird das gesamte angewendete Chlorat in Chlordioxyd umgewandelt. Außerdem
wird die Qualität des hergestellten gasförmigen Chlordioxy des verbessert, da es
wesentlich weniger als 511/o, üblicherweise weniger als 111/o, Chlor enthält.
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Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung werden Chlor oder in bekannter
Weise ein anorganisches Chlorid, meist ein Alkalichlorid wie Natrium- oder Kaliunichlorid
in die Reaktionsmischung zusätzlich eingeführt. Das Chlor kann als Gas oder wäßrige
Lösung von unterchloriger Säure oder als Hypochlorit, meist als Alkalihypochlorit,
z. B. als Natrium- oder Kaliuinhypochlorit, eingeführt werden. Chlorid wird, beispielsweise
als Natriumchlorid oder als Chlorwasserstoffsäure, gasförmig, fest oder in wäßriger
Lösung zugeführt.
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Durch dieses Verfahren wird weder die Chlormenge im Chlordioxyd erhöht
noch die Ausbeute an Chlordioxyd, bezogen auf Chlorat, verringert, sondern überraschenderweise
Chlordioxyd höherer Reinheit mit einem Gehalt von meist weniger als 1% Chlor erhalten
und der Umsatz von Chlorat zu Chlordioxyd erhöht. Außerdem wird die Chloratkonzentration
in der abgelassenen Flüssigkeit verringert und beträgt im Durchschnitt nur etwa
1 % des angewendeten
Chlorates. Da Chlorid ein wesentliches
Zwischenprodukt bei der Herstellung von Chlordioxyd zu sein scheint. wird es zusammen
mit den oben aufgeführten Reduktionsmitteln wirksam.
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Zur Erzielung der angegebenen Vorteile liegt bei dem Verfahren gemäß
der Erfindung die Chloratkonzentration in der Generatorflüssigkeit zwischen etwa
0,01 und 0,5 Nlol/l, vorzugsweise zwischen 0,03 und 0,2 Moll. Bei einer Chloratkonzentration
von mehr als 0,2 Mol/1 steigt jedoch der Chloratverlust in der abgezogenen Flüssigkeit,
so daß dann das Verfahren weniger wirtschaftlich wird. Die Chloratkonzentration
sollte nicht unter 0,01 Mol/1 liegen, um einen ungenutzten Durchgang des Schwefeldioxydes
oder anderer Reduktionsmittel durch die Mischung zu vermeiden.
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Die Schwefelsäurekonzentration in der wäßrigen Reaktionsmischung sollte
wenigstens einmolar oder doppeltnormal sein, damit vollständige Reaktion mit angemessener
Geschwindigkeit erfolgt. Die Schwefelsäurekonzentration sollte aber nicht mehr als
5,5 Mol/1 betragen, da die Lösung sonst schäumt. Große Mengen schäumender Lösungen
lassen sich technisch schwer handhaben, und außerdem erhöht sich anscheinend hierdurch
auch die Clormenge im Chlordioxyd. Die Schwefelsäurekonzentration wird vorzugsweise
bei etwa 4,0 bis 4,8 Mol/1 gehalten. Die Reaktion ist zwar mit Bezug auf die Säure
selbsttragend, da durch die Oxydation des Schwefeldioxydes bei der Absorption Schwefelsäure
gebildet wird. Wenn aber keine zusätzliche Schwefelsäure zugegeben wird, um die
in der abgelassenen Flüssigkeit verlorene zu ergänzen, so fällt das Molverhältnis
unter den bevorzugten Bereich, und der Chlorgehalt des Gases steigt.
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Die Chloridkonzentration in der Reaktionsmischung wird durch Zusatz
von Chlor oder Chlorid auf 0,05 bis 0,25 Mol/1 gehalten. Bei Verwendung von Natriumchlorid
werden üblicherweise etwa 1 bis 20 Molprozent, bezogen auf Mole zugeführtes Natriumchlorat,
eingeführt. Um wesentlich verbesserte Ergebnisse zu erhalten, müssen etwa 1 Molprozent
Natriumchlorid oder mehr, bezogen auf zugeführtes Natriumchlorat, zugegeben werden.
Mit mehr als 20 Molprozent Natriumchlorid tritt eine merkliche Erhöhung des Chlor«
asserstoffgehaltes im Abgas auf, und es wird unnötig viel Schwefelsäure verbraucht,
ohne daß eine weitere Verbesserung der Umwandlung von Chlorat in Chlordioxyd erzielt
wird.
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Durch das Verfahren gemäß der Erfindung werden wesentliche Ersparnisse
erzielt. Wird beispielsweise Natriumchlorid in Mengen bis zu 10 Molprozent mit Natriumchlorat
angewendet, so steigt die Ausbeute an Chlordioxyd von 90 auf 97% und die gesamten
Chemikalienkosten belaufen sich auf 3 0,162 pro 454g Chlordioxyd. Ohne Chloridzusatz
belaufen sich die Kosten auf 8 0,173 pro 454- Chlordioxyd. Die mit Chlorid
erzielten Ersparnisse an Chemikalienkosten betragen etwa 7%.
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Schwefeldioxyd oder andere, mit Luft oder einem inerten Verdünnungsgas
verdünnte Reduktionsmittel wie Methanol werden zu der angesäuerten Chloratlösung
in erforderlicher Menge gegeben. Geeigneterweise werden z. B. 5 1/Std. Schwefeldioxyd
und 40 1/Std. Luft zu etwa 2,5 1 Reaktionsmischung gegeben. Hierdurch läßt sich
Chlordioxyd mit einem Partialdruck von etwa 125 bis 180 mm und einem Chlorgehalt
von weniger als 1,5%herstellen. Luft mit 18°/o Schwefeldioxyd wird durch einen gewöhnlichen
Schwefelbrenner hergestellt, und mit dieser Konzentration wird ein Chlordioxydpartialdruck
von etwa 260 mm erzeugt. Die Konzentration des Schwefeldioxydes in Luft sollte nur
so hoch sein, daß der Chlordioxydpartialdrucle nicht über der Explosionsgrenze von
etwa 300 mm liegt.
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Die aus dem Generator abgezogene Flüssigkeit ergibt nach dem Abkühlen
oder nach dem Verdampfen und Abkühlen Natriumbisulfat oder -sesquisulfat als Nebenprodukt.
Wenn Natriumsulfat als Nebenprodukt erstrebt wird, kann die Natriumbisulfat- oder
-sesquisulfatlösung, z. B. durch Zugabe von Ätznatron oder anderen Alkalien in Form
von Feststoffen oder deren Lösungen neutralisiert werden. Nach dem Abkühlen bzw.
dem Verdampfen und Abkühlen fällt das Natriumsulfat als Nebenprodukt an und wird
durch Filtrieren, Zentrifugieren oder nach anderen üblichen Verfahren abgetrennt.
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Zur Erzielung von Gasen bester Qualität wird die Temperatur vorteilhafterweise
bei etwa 25 bis 35° C gehalten, obgleich unter gewissen Bedingungen gegebenenfalls
auch bei niedrigeren oder höheren Temperaturen gearbeitet werden kann. In bestimmten
Fällen kann gefahrlos auch bei Temperaturen bis zu 90° C gearbeitet werden. Wenn
ausreichende und billige Kühlung verfügbar ist, wird jedoch vorteilhafterweise bei
niedrigeren Temperaturen gearbeitet, da hierdurch das Chlorat besser ausgenutzt
wird. Bei steigender Temperatur wird also mehr Chlorat zur Herstellung der gleichen
Menge Chlordioxyd benötigt. Der große Nutzeffekt des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist im allgemeinen durch die sehr geringen Chlorat- und Chloridverluste in der Abfallflüssigkeit
und an über Kopf austretenden Chlor gewährleistet. Durch eine Erhöhung des Verhältnisses
von Schwefeldioxyd zu Chlorat, die durch geregelte Schwefeldioxydzufuhr erzielt
wird, kann der Chloratverlust bis zu einem Punkt verringert werden, bei dem das
Schwefeldioxyd -nicht mehr umgesetzt wird oder die Chloratkonzentration des Ablaufes
unter 0,01 Mol/1 sinkt. Die Chloridkonzentration im Generator erhöht die Umwandlung
dies Chlorates zu Chlordioxyd und bewirkt, daß in der abgelassenen Flüssigkeit weniger
als 1% des zugeführten Chlorates enthalten ist. Das Chlor im Chlordioxyd wird auf
1,5% oder weniger, bezogen auf Chlor plus Chlordioxyd, verringert.
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Es kann jede geeignete Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens verwendet werden. Eine besonders geeignete Ausführungsform besteht in
einem senkrechten Turm, in dem die Gase durch Diffuseure am Boden eingeführt werden.
Die Diffuseure sind v orteilhafterweise unter einem kleineren konzentrischen, senkrechten
Rohr angeordnet, so daß die Flüssigkeit durch das Gas in dem kleineren Rohr nach
oben mitgerissen und dann in dem das Rohr umgebenden Raum nach unten geführt wird.
Ein Überlauf zur Konstanthaltung des Volumens der Reaktionsmischung und Zufuhröffnungen
und Gasaustrittsöffnungen sind ebenfalls vorgesehen. Der Materialfloß und eine Ausführungsart
eines Generators sind in der Zeichnung schematisch dargestellt.
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Der Chlordioxydgenerator 10 wird mit Wasser und Natriumchlorat durch
Leitung 11 aus dem Natriumchlorat-Aufbereitungstank 12 und mit wäßriger Schwefelsäure
durch Leitung 13 aus dem Verdünnungstank 14 für die Schwefelsäure beschickt. Zur
Regelung der Temperatur ist der Generator 10 mit einem Mantel umkleidet, und Kühlwasser
wird durch Leitung 16 oder aus einer anderen Quelle 41 zugeführt und durch Leitung
42 abgeführt.
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Die Natriumchloratlösung wird in Tank 12 durch Zugabe von Chlorat
durch Leitung 17 und Zufuhr von Wasser durch Leitung 18 aufgearbeitet. Leitung 19
dient
als Abzugsleitung. Die saure Lösung wird in Behälter 14 durch Zusatz von Schwefelsäure
durch Leitung 20 und Wasser durch Leitung 21 aufbereitet. Leitung 22 dient als Abzugsleitung.
Beide Behälter sind geeigneterweise mit Rührvorrichtungen versehen.
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Zur leichteren Temperaturregelung kann die Säurelösung auch in zwei
Stufen hergestellt werden.
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Das Schwefeldioxyd wird aus dem Behälter 23, der ein handelsüblicher
gewöhnlicher Behälter mit einem Fassungsvermögen von 1 t sein kann, und durch Leitung
24 in den ummantelten Verdampfer 25 geleitet, der mit Dampf aus dem Dampfbehälter
27 durch Lei,twng26@gespeist wird. DieDampfzufuhrleitungen28 und 29 zum Tank 12
bzw. Generator 10 sind zur Regelung der Temperatur und zur Entfernung der gegebenenfalls
in der Diffusionsvorrichtung gebildeten Kristalle vorgesehen. Das verdampfte Schwefeldioxyd
wird in Leitung 30 mit der durch Leitung 32 aus dem Luftbläser 31 gelieferten Luft
vermischt. Die Mischung wird in den Generator 10 am Boden eingeführt, vorteilhafterweise
durch den Diffuseur 33. Ein konzentrisches, senkrechtes Rohr oder ein Kamin 34 ist
über der Verteilerzufuhrleitung im Generator angeordnet. Die Chlordioxydgasmischung
wird über Kopf durch die mit einer Entlüftungsleitung 36 und einem Sicherheitsventil
37 versehene Leitung 35 abgezogen. Bei Betrieb wird die Reaktionsflüssigkeit kontinuierlich
oder absatzweise durch die Leitungen 38 und 39 in eine nicht dargestellte Vorrichtung
zum Verdampfen und zur Sulfatrückgewimiung abgelassen. Die Rückführung der Reaktionsflüssigkeit
erfolgt gegebenenfalls durch Leitung 40.
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Die Natriumchloridlösung wird in Tank 43 durch Zugeben von Salz durch
44 und Wasser durch Leitung 45 aufbereitet. Leitung 46 dient als Abzugsleitung.
Die Lösung wird zum Generator 10 durch Leitung 47 geleitet. Die Zufuhrleitungen
zum Generator sind mit nicht dargestellten 1Ießvorrichtungen versehen.
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Das Verfahren wird kontinuierlich oder halbkontinuierlich durchgeführt
und kann durch Abschalten der Schwefeldioxvdzufuhr unterbrochen werden. Die Aufbereitung
der Säure-, Salz- und Chloratlösungen kann nach Wunsch kontinuierlich oder absatzweise
erfolgen. Zur Handhabung der Säuren, Salze, Chlorate und des Chlordioxydes wird
zweckmäßig mit korrosionsbeständigen Werkstoffen gearbeitet. Das Chlordioxyd wird
meist direkt verwendet oder zur Natriumchloritherstellung benutzt. Zur Verringerung
des Chlorwasserstoffgehaltes kann es gegebenenfalls mit Wasser oder konstant siedender
Salzsäure oder einer Lösung zur Herstellung von Chlorat gewaschen werden. Der Chlorwasserstoff
kann zurückgewonnen und wieder in den Generator geleitet werden, indem die konzentrierte
Waschflüssigkeit destilliert wird, bis der Destillationsrückstand auf die Konzentration
der konstant siedenden Lösung reduziert ist. Bei geeigneter Konzentration des Chlorwasserstoffs
im Gas kann dieses direkt in Wasser gelöst und so eine zum Bleichen geeignete saure
Chlordioxydlösung erhalten werden. Die Erfindung wird in den nachstehenden Beispielen
erläutert. Beispiel 1 In einen Reaktionsturm werden Luft und Schwefeldioxyd durch
einen Diffuseur am Boden eingeleitet. Die Zuleitungen für das Natriumchlorat, Natriumchlorid
und die Schwefelsäure sind gerade über der Gasverteilungsvorrichtung angebracht.
Durch einen Überlauf am Kopf des Turmes wird die Reaktionsflüssigkeit kontinuierlich
abgezogen. Die Temperatur im Turm wird durch Kühlschlangen auf 30° C gehalten.
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Der Reaktionsturm wird zuerst mit 9 n-Schwefelsäure beschickt. Anschließend
wird eine 5,7molare Natriumchloratlösung mit einer Geschwindigkeit von 2,83 mMol
Natriumchlorat pro Minute eingeführt. Eine 0,25molare N atriumchloridlösung wird
mit einer Geschwindigkeit von 0,12 mMol NaC1 pro Minute eingeführt. Das Schwefeldioxyd
wird als 8%iges, mit 9211/o Luft verdünntes Gas mit einer Geschwindigkeit von 1,5
mMol pro Minute eingeführt. Gleichzeitig wird 28,4 n-Schwefelsäure mit der erforderlichen
Geschwindigkeit in den Turm gegeben, um den Säuregrad der Reaktionsflüssigkeit auf
etwa 9,2n zu halten.
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Die Analyse des erhaltenen Gases und der nach Einstellung des Gleichgewichtes
erhaltenen Flüssigkeit ergibt eine Ausbeute von 2,68 mMol Chlordioxyd pro Minute,
d. h. eine 94,7%ige Chlordioxydausbeute, bezogen auf das eingesetzte Natriumchlorat.
Der Rückstand an Natriumchlorat im Endprodukt beträgt 2% des eingeführten Natriumchlorats.
Die restlichen 3,3% Chlorat werden weiterreduziert und bilden hierbei 0,4 mMol Chlor
und 0,2 mMol Natriumchlorid pro Minute. Die Chlordioxydgasmischung ist nur mit 1,3'%
Chlor verunreinigt. Bei dieser günstigen Ausbeute enthält das anfallende flüssige
Endprodukt 0,06 Mol Natriumchlorat pro Liter und 0,10 Mol N atriumchlorid pro Liter.
Beispiel 2 Das Reaktionsgefäß des Beispiels 1 wird mit 9 n-Schwefelsäure beschickt.
Eine 5,7molare Natriumchloratlösung wird mit einer Geschwindigkeit von 2,72 mMol/Min.
Natriumchlorat und eine 0,25molare Natriumchloridlösung in Mengen von 0,11 mMol
Na Cl pro Minute eingeführt. Das eingeführte Natriumchlorid beträgt etwa 4 Molprozent
des eingesetzten Chlorates. Auf 8% mit Luft verdünntes Schwefeldioxyd wird in einer
Menge von 1,5 Mol/Min. eingeführt. Gleichzeitig wird 28,4 n-Schwefelsäure mit der
erforderlichen Geschwindigkeit in den Turm gegeben, um die Reaktionsflüssigkeit
etwa 10n zu halten.
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Nach Einstellung des Gleichgewichtes bei etwa 30° C enthält die austretende
Flüssigkeit 0,03 Mol Natriumchlorat pro Liter und 0,16 Mol Natriumchlorid pro Liter,
so daß nur 1% des eingesetzten Chlorats verlorengeht. Das in einer Menge von 2,55
mMol/Min. hergestellte Chlordioxyd stellt eine 93,8%ige Ausbeute, bezogen auf das
eingesetzte Natriumchlorat, dar. Das restliche N atriumchlorat wird zu 0,4 Gewichtsprozent
zu Chlor und zu 4,8 Gewichtsprozent zu Chlorid, bezogen auf verbrauchtes Chlorat,
weiterreduziert. Das Chlordioxyd enthält 0,4 Volumprozent Chlor, bezogen auf Chlordioxyd
plus Chlor. Beispiel 3 Das Reaktionsgefäß des Beispiels 1 wird mit 9 n-Schwefelsäure
beschickt. Natriumchloratlösung mit einer Konzentration von 5,1 Mol/1 wird in Mengen
von 2,56 mMol/Min. und Natriumchloridlösung in einer Konzentration von 0,5 Mol/1
in Mengen von 0,25 mMol/Min. eingeführt. Das Natriumchlorid beträgt 9,75 Molprozent
des Chlorates. Das Molverhältnis von Natriumchlorat zu Schwefeldioxyd wird auf 1,8
: 1 eingestellt. Eine 28,4 n-Schwefelsäurelösung wird in der erforderlichen Menge
zugegeben, um den Säuregrad der Reaktionsflüssigkeit bei etwa 7,6n zu halten.
Nach
Einstellung des Gleichgewichtes bei etwa 31° C, wird Chlordioxyd in Mengen von 2,49
mMol/ Uin., entsprechend einer Ausbeute von 97,3%, bewgen auf das eingesetzte Chlorat,
hergestellt. Das iüssige Endprodukt enthält 0,05 Mol '.#,Tatriumchlorat -)ro Liter,
was einen Gewichtsverlust von 2% dar-@tellt. Die austretende Flüssigkeit enthält
0,13 Mal #Zatriumchlorid pro Liter und 0,02 Mol Chlor pro Liter. Das erzeugte Chlor
beträgt 1%, bezogen auf ,las verbrauchte Chlorat. Es erfolgt keime Weiterreduktion
zum Chlorid.
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Beispiel 4 Das Reaktionsgefäß des Beispiels 1 wird mit n-Schwefelsäure
beschickt. Eine 5,lmolareNatriumchloratlösung wird in Mengen von 2,28 mMol/Min.
eingeführt. Eine 0,5molare Natriumchloridlösung wird in Mengen von 0,23 mMol/Min.
Chlorid eingeführt. Das Natriumchlorid beträgt 10,1 Molprozent des Chlorates. Das
Molverhältnis von N atriumchlorat zu Schwefeldioxyd beträgt 1,8 : 1.
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Nach Einstellung des Gleichgewichtes bei etwa 33° C ist die Reaktionsflüssigkeit
etwa 9,5n an Säure und enthält 0,01 Mol N atriumchlorat pro Liter und 0.17 Mol Chlorid
pro Liter. Die Chlordioxydausbeute beträgt 97,6%, bezogen auf das eingesetzte Chlorat.
Die Weiterreduktion von Chlorat zu Chlor beträgt 0,7% und zu Chlorid 1,1%. Der Chlorgehalt
des Chlordioxydes l)eträgt 0, 7 %, bezogen auf das Volumen der beiden Substanzen.
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Zu -`ergleichszwecken wird ein entsprechender Versuch ohne Zusatz
von Chlorid durchgeführt. Die Vorrichtung des Beispiels 1 wird mit 9 n-Schwefelsäure
beschickt.
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Eine 6,7molare Natriumchloratlösung wird in Mengen von 2,2 mMol/1lin.
zugegeben. Auf 8% verdünntes Schwefeldioxyd wird in Mengen von 1,27 mMol/Min. eingeführt.
Durch kontinuierliche Zufuhr von 28,4 n-Schwefelsäure wird die Reaktionsflüssigkeit
auf einer Konzentration von etwa 11n gehalten. Die Temperatur beträgt etwa 30° C.
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Nach Einstellung des Gleichgewichtes im System wird Chlordioxyd in
einer Menge von 1,98 mMol/Min., Chlor in einer Menge von 0.0525 mMol/Min. und Chlorid
in einer Menge von 0.043 rnMol/Min. erhalten. Bezogen auf das eingesetzte Chlorat
beträgt die Chlordioxydausbeute nur 90,2%.
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Beispiel s Die Vorrichtung des Beispiels 1 wird durch Zusatz einer
Chlorgaszufuhrleitung modifiziert, die in einer Gasverteilungseinheit endet. Der
Turm wird mit 9n-Schwefelsäure beschickt. Natriumchioratlösung wird in Mengen von
5,41 mMo1/Min. zugegeben. Chlorgas wird in Mengen von 0,53 mMol/Min. zugegeben und
Schwefeldioxyd in Mengen von 3 mMol/ Min. Das Austrittsgas enthält 5,21 mMol Chlordioxyd
pro Minute, 0,05 mMol Chlor pro Minute und 0,04 mMol Chlorwasserstoff pro Minute.
Zum Zeitpunkt der Entnahme der Gasprobe enthält die Reaktionsmischung 4,3 Mol Schwefelsäure
pro Liter, 0,02 11o1 Natriumchlorat pro Liter und 0,28 Mol Chlorid pro Liter. Die
Chlordioxydausbeute beträgt 96,3%, bezogen auf das eingesetzte Natriumchlorat. Es
werden weniger als 1% Natriumchlorat in der austretenden Flüssigkeit verloren.