DE69118120T2 - Verfahren zur Entfernung von Chlorat aus einer wässrigen Natriumchloridlösung - Google Patents

Verfahren zur Entfernung von Chlorat aus einer wässrigen Natriumchloridlösung

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    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

    Hintergrund der Erfindung Gebiet der Erfindung
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Reinigung einer wäßrigen Alkalichloridlösung (nachstehend wird darauf als Salzlösung Bezug genommen) für eine Kationenaustauschmembranelektrolyse von Alkalichlorid, insbesondere auf ein Verfahren zur Entfernung eines in einer Salzlösung, die in einem Elektrolysesystem zirkuliert, angehäuften Chloratsalzes.
  • Beschreibung des verwandten Stands der Technik
  • Verschiedene Verfahren, die die Entfernung eines Chloratsalzes aus einer Salzlösung betreffen, wurden offenbart. In einem typischen Verfahren wird ein Chloratsalz in einer Salzlösung durch Zugabe von Salzsäure mittels der nachstehend gezeigten Umsetzungen zersetzt und daraus entfernt.
  • ClO&sub3;&supmin; + 2 HCl T ClO&sub2; + 1/2 Cl&sub2; + Cl&supmin; + H&sub2;O ... (1) oder ClO&sub3;&supmin; + 6 HCl T 3 Cl&sub2; + Cl&supmin; + 3 H&sub2;O ... (2)
  • Dieses Verfahren ist insofern nachteilig, als daß zur Entfernung des Chloratsalzes eine lange Zeitdauer erforderlich ist, da die Umsetzung der Salzsäure mit dem Chloratsalz langsam ist.
  • Dementsprechend wurden weitere Verbesserungen offenbart, um ein Chloratsalz rasch aus einer Salzlösung zu entfernen: zum Beispiel ein Verfahren der Sättigung der Salzlösung mit Alkalichlorid und eine anschließende Zugabe von Salzsäure (Japanische Patentoffenlegungsschrift Nr. Sho 59-20483) und ein Verfahren der Aufrechterhaltung der Salzsäurekonzentration in der Salzlösung auf einem Niveau von höher als 150 g/l (Japanische Patentoffenlegungsschrift Nr. Sho 57- 191225). In dem ersten Verfahren, welches das Sättigen einer Salzlösung mit einem Alkalichlorid und eine darauffolgende Zugabe von Salzsäure umfaßt, kommt es jedoch aufgrund der Abscheidung von Salzen bei der Zugabe von Salzsäure leicht zu Schwierigkeiten, während in dem letzteren Verfahren, welches die Aufrechterhaltung der Salzsäurekonzentration auf einem Niveau von höher 150 g/l umfaßt, die Salzsäurekonzentration nach der Zersetzung des Chloratsalzes überflüssigerweise hoch ist. So erfordern diese Verfahren nachteiligerweise zusätzliche, komplizierte Nachbehandlungen und Behandlungschemikalien, wie eine Behandlung des abgeschiedenen Salzes, und die Zugabe von neutralisierendem Alkali, um die Salzsäurekonzentration zu erniedrigen.
  • In dem Verfahren der Zersetzung eines Chloratsalzes in der Salzlösung durch Zugabe einer relativ geringen Menge Salzsäure wird wie in der vorstehenden Gleichung (1) gezeigt Chlordioxid gebildet. Zur Rückgewinnung des nützlichen Chlors aus dem Chlordioxid, das bei der Zersetzung gebildet wurde, und zur Entfernung eines Chloratsalzes in der Salzlösung wurde ein Verfahren offenbart, bei dem das gebildete Chlordioxid durch Erhitzen zu Chlor und Sauerstoff zersetzt wird (Japanische Patenoffenlegungsschrift Nr. Sho 61-101402). Dieses Verfahren erfordert nachteiligerweise jedoch die Schritte der Zersetzung des Chlordioxids und die Trennung des gebildeten Chlors und Sauerstoffs, was das Verfahren kompliziert macht.
  • Ein anderes Verfahren zur Entfernung eines Chloratsalzes aus einer Salzlösung ist offenbart, in dem eine Katalysatorschicht in einer Rohrleitung für die Zirkulation der Salzlösung, durch die die Salzlösung einer Alkalichlorid- Elektrolysezelle eines Ionenaustauschmembranverfahrens zugeführt wird, bereitgestellt wird und das Chloratsalz zersetzt und durch Einleiten von Wasserstoff oder eines wasserstoffhaltigen Gases entfernt wird (Japanische Patentoffenlegungsschrift Nr. Sho 56-163286). Dieses Verfahren schließt die Probleme der Zunahme an Verunreinigungen, verursacht durch die Elution des Katalysators, und die Zunahme der Kosten aufgrund der Komplexizität des Verfahrens ein. Noch ein anderes Verfahren zur Entfernung eines Chloratsalzes ist bekannt, in dem die zirkulierende Salzlösung teilweise entnommen und abgekühlt wird, damit das Chloratsalz auskristallisiert und abgetrennt wird (Japanische Patentoffenlegungsschrift Nr. Sho 51-144399). Dieses Verfahren schließt die Probleme einer unvollständigen Entfernung des Chloratsalzes, eines komplexen Prozesses und hoher Kühlungskosten ein. In noch anderen Verfahren wird ein Chloratsalz durch Zugabe eines Reduktionsmittels, wie Natriumsulfit und Hydrogensulfid, zu einer Salzlösung entfernt (Japanische Patentoffenlegungsschrift Nr. Sho 53-123396 und Sho 60-77982), oder durch Zersetzung eines Chloratsalzes unter sauren Bedingungen in Gegenwart einer Ionenaustauschmembran (Japanische Patentoffenlegungsschrift Nr. Sho 63-129015). Solche Verfahren schließen die Probleme der Anhäufung eines Sulfatsalzes und hoher Kosten der Behandlungschemikalien ein, beziehungsweise die Probleme eines geringen Zersetzungsgrades des Chloratsalzes und die Schwierigkeit einer industriellen Umsetzung.
  • Die Erfinder der Erfindung fanden nach ausgedehnten Forschungen bezüglich der Verfahre der Zersetzung eines Chloratsalzes in einer Salzlösung, daß das Chloratsalz wirkungsvoll und effizient durch Zugabe von Salzsäure zu der Salzlösung und Halten der Salzlösung in einem Zersetzungsgefäß unter vermindertem Druck innerhalb eines festgelegten Bereichs entfernt wird.
  • Zusammenfassung der Erfindung:
  • Es ist beabsichtigt mit der Erfindung ein Verfahren zur Entfernung eines Chloratsalzes aus einer Salzlösung unter Verwendung von Salzsäure zur Verfügung zu stellen, wobei das Chloratsalz mit einer kleinen Menge Salzsäure schnell zersetzt wird, die Salzlösung wirkungsvoll und effizient gereinigt und das nützliche Chlor in hoher Reinheit zurückgewonnen wird.
  • Die Erfindung stellt ein Verfahren zur Entfernung eines Chloratsalzes aus einer wäßrigen Alkalichloridlösung, die einer Kationenaustauschmembranelektrolyse unterzogen werden soll, zur Verfügung, das die Herstellung einer Reaktionslösung durch die Zugabe von Salzsäure zu der wäßrigen Alkalichloridlösung und das Halten der Reaktionslösung in einem Zersetzungsgefäß unter einem absoluten Druck von nicht höher als 80,0 kPa (600 mmHg) und nicht niedriger als der Sättigungsdampfdruck der Lösung umfaßt. Bevorzugt wird die Reaktionslösung dem Bodenbereich (bottom portion) eines Zersetzungsgefäßes zugeführt und die Reaktionslösung veranlaßt, von da aus nach oben zu fließen.
  • Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform:
  • Gemäß dem Verfahren der Erfindung wird ein Chloratsalz in einer Salzlösung wirkungsvoll und effizient zersetzt und mit einer geringeren Menge Salzsäure entfernt. Insbesondere wird ein Chloratsalz in einer Salzlösung wirkungsvoll und effizient zersetzt und entfernt, wenn die durch Zugabe von Salzsäure zu der Salzlösung hergestellte Reaktionslösung in einem Zersetzungsgefäß unter einem absoluten Druck von nicht höher als 80,0 kPa (600 mmHg) und nicht tiefer als der Sättigungsdampfdruck der Lösung gehalten wird, und zusätzlich die Reaktionslösung einem Bodenbereich eines Zersetzungsgefäßes zugeführt wird und zu einem Fließen nach oben in dem Zersetzungsgefäß veranlaßt wird. Das aus dem Chlorat gebildete Zersetzungsprodukt schließt ein Alkalichlorid und nützliches Chlor ein, von denen wirkungsvoll Gebrauch gemacht wird.
  • Die Erfindung wird nachstehend im Detail beschrieben.
  • Zunächst wird die Erfindung unter Bezugnahme auf das Verfahren beschrieben, bei dem der absolute Druck in dem Zersetzungsgefäß bei einem Druck von nicht höher als 80,0 kPa (600 mmHg) und nicht tiefer als der Sättigungsdampfdruck der Reaktionslösung gehalten wird. In der Erfindung ist mit dem Begriff "Salzlösung" eine wäßrige Natriumchloridlösung, Kaliumchloridlösung oder ähnliches gemeint. Das Verfahren ist wirkungsvoll auf eine Salzlösung mit der Salzkonzentration einer üblichen Elektrolysesalzlösung anwendbar, nämlich von ungefähr 150 g/l bis ungefähr 300 g/l.
  • In diesem Verfahren kann die zu der Salzlösung hinzuzufügende Salzsäure entweder in eine Rohrleitung für die Zufuhr der Salzlösung zu einem Zersetzungsgefäß oder in das Zersetzungsgefäß selbst gegeben werden. Die Zugabe zu der Rohrleitung ist unter dem Gesichtspunkt der Gleichförmigkeit der Umsetzung und der Einfachheit des Betriebs bevorzugt. Je größer die Menge an zugegebener Salzsäure ist, desto wirkungsvoller wird das Chloratsalz in der Salzlösung zersetzt. Wenn die Salzsäure jedoch in einer übermäßig großen Menge zugesetzt wird, muß der Salzsäureüberschuß neutralisiert werden. Da das Chloratsalz in diesem Verfahren wirkungsvoll und effizient zersetzt wird, sollte die zuzufügende Salzsäure bevorzugt in einer geringeren Menge zugesetzt werden. Die Menge der Salzsäure liegt innerhalb eines Bereichs von 10 bis 50 Mol, bevorzugt 15 bis 30 Mol, pro Mol des Chloratsalzes in der Salzlösung. Die Salzsäure kann als gasförmiger Chlorwasserstoff zu der Salzlösung gegeben werden.
  • Anschließend wird die vorstehend erwähnte Reaktionslösung, die eine Mischung aus der Salzlösung und der Salzsäure ist, in einem Zersetzungsgefäß aufbewahrt, in dem der Druck (absolut) im wesentlichen so eingestellt wird, daß er nicht höher als 80,0 kPa (600 mmHg) und nicht niedriger als der Sättigungsdampfdruck der Reaktionslösung ist. Dadurch wird die Zersetzung des Chloratsalzes in der Salzlösung wirkungsvoll beschleunigt. Bei einem absoluten Druck in dem Zersetzungsgefäß von höher als 80,0 kPa (600 mmHg) schreitet die Zersetzung des Chlorats durch die Salzsäure weniger wirkungsvoll voran, und die Entfernung des Chlorgases wird unzureichend, während bei einem Druck von 80,0 kPa (600 mmHg) oder niedriger die Wirkung tatsächlich bemerkenswert ist. Auf der anderen Seite wird, wenn der absolute Druck in dem Zersetzungsgefäß niedriger als der Sättigungsdampfdruck der Reaktionslösung ist, Wasserdampf in großer Menge abgegeben, der eine große Menge an Wärmeenergie verbraucht, und ferner den Wassergehalt in dem erzeugten Chlor vergrößert, was die Trennung des Chlors von dem Wasserdampf erforderlich macht, ohne daß eine bemerkenswerte Wirkung in bezug auf die Zersetzung des Chloratsalzes erzielt wird. Ferner verbraucht die Erzeugung von Wasserdampf Verdampfungswärme, was die Reaktionstemperatur erniedrigt und die Reaktionsgeschwindigkeit herabsetzt. Dementsprechend wird nur durch das Beibehalten des Drucks in dem Zersetzungsgefäß innerhalb des Bereichs der Erfindung eine ausreichende Wirkug erzielt. Bevorzugter liegt der Druck nicht über 66,7 kPa (500 mmHg) und nicht tiefer als 1,33 kPa (10 mmHg) oberhalb des Sättigungsdampfdrucks der Reaktionslösung. Der Sättigungsdampfdruck hängt von der Art der Salzlösung, der Konzentration des Chloratsalzes und der Konzentration der Verunreinigungen ab und wird geeigneterweise gemessen. Zum Beispiel weist eine wäßrige Natriumchloridlösung bei 90 ºC bei einer Konzentration des NaCl von 150 g/l einen Sättigungsdampfdruck von ungefähr 62,7 kPa (470 mmHg) auf, bei einer Konzentration von 200 g/l von ungefähr 60,0 kPa (450 mmHg) und bei einer Konzentration von 250 g/l von ungefähr 56,0 kPa (420 mmHg). Die Verringerung des Drucks in dem Zersetzungsgefäß kann mittels einer Vakuumpumpe, einer Wasserstrahlpumpe, eines Dampfstrahlejektors oder ähnlichem erfolgen. Die Verwendung einer Warmwasserstrahlpumpe ist beson ders bevorzugt, da sie die Gewinnung eines Chlorgases von hoher Reinheit oder von verflüssigtem Chlor als Nebenprodukt auf eine Weise ermöglicht, bei der die aus der Saugstrahlpumpe ausgestoßene Flüssigkeits-Gas-Mischung (liquid-gas mixture) in einen Tank eingeleitet wird, um darin zu verbleiben, und die flüssige Phase in die Saugstrahlpumpe zurückgeführt und die Gasphase abgetrennt und dehydratisiert wird.
  • Für den Zersetzungsgefäßtyp, der in diesem Verfahren verwendet wird, gibt es keine besondere Einschränkungen und er kann zum Beispiel vom Tanktyp oder vom Säulentyp sein. Zur wirkungsvollen Zersetzung eines Chloratsalzes in einer Salzlösung wird der Behälter vpm Tanktyp bevorzugt gerührt und der Behälter vom Säulentyp bevorzugt nicht gerührt und nicht mit Füllmaterialien (packings) gefüllt. Die Höhe der Flüssigkeitsschicht in dem Zersetzungsgefäß beträgt bevorzugt nicht weniger als 1 m, bevorzugter nicht weniger als 2 m, wodurch die Menge an dem Chlordioxid-Nebenprodukt verringert wird. Die Zersetzung eines Chloratsalzes kann entweder durch ein kontinuierliches Verfahren oder ein diskontinuierliches Verfahren durchgeführt werden, wobei kontinuierliche Verfahren in Hinblick auf die Produktivität und die Bedienbarkeit bzw. Ausführbarkeit bevorzugt sind.
  • Zum zweiten wird die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung in Bezug auf das Verfahren beschrieben, bei dem die Reaktionslösung dem Bodenbereich eines Zersetzungsgefäßes zugeführt wird und zum Fließen nach oben in dem Gefäß veranlaßt wird. Eine verwendbare Salzlösung ist eine wäßrige Lösung von Natriumchlorid, Kaliumchlorid oder ähnlichem. Dieses bevorzugte Ausführungsbeispiel wird wirkungsvoll auf eine Salzlösung mit der Konzentration einer üblichen Elektrolyse-Salzlösung angewandt, das heißt einer Konzentration von ungefähr 150 g/l bis ungefähr 300 g/l.
  • In dieser bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die zu der Salzlösung zuzugebende Salzsäure entweder in eine Rohrleitung für die Zufuhr der Flüssigkeit zu dem Zersetzungsgefäß oder in den Bodenbereich des Zersetzungsgefäßes gegeben werden. Bevorzugt wird die Salzsäure in eine Rohrleitung gegeben, die die Salzlösung dem Zersetzungsgefäß zuführt, und bevorzugter werden vom Standpunkt einer gleich förmigen Umsetzung und der Einfachheit des Betriebs die Salzlösung und die Salzsäure darin mechanisch gemischt. Eine größere Menge an der zugegebenen Salzsäure zersetzt das Chloratsalz in der Salzlösung wirksamer. Wenn die Salzsäure jedoch in einer übermäßig großen Menge zugegeben wird, muß der Überschuß an Salzsäure neutralisiert werden. In dieser bevorzugten Ausführungsform muß die Salzsäure bevorzugt in einer geringeren Menge zugegeben werden, da das Chloratsalz wirkungsvoll und effizient zersetzt wird. Die Menge an der Salzsäure liegt innerhalb eines Bereichs von 10 bis 50 Mol, bevorzugt von 15 bis 30 Mol, pro Mol Chloratsalz in der Salzlösung. Die Salzsäure kann als gasförmiger Chlorwasserstoff zu der Salzlösung zugegeben werden.
  • Anschließend wird die vorstehend erwähnte Reaktionslösung, die durch Zugabe von Salzsäure zu der Salzlösung hergestellt wurde, einem Bodenbereich eines Zersetzungsgefäßes zugeführt und zum Fließen nach oben in dem Zersetzungsgefäß veranlaßt, wodurch die Zersetzung des Chloratsalzes in der Salzlösung wirkungsvoll beschleunigt wird.
  • Für die Gestalt und die Größe des Zersetzungsgefäßes gibt es keine Einschränkungen. Es ist jedoch ein Gefäß vom Typ einer langen Säule bevorzugt, der es der Reaktionslösung gestattet ungefähr in einer Kolbenströmung (piston flow) zu fließen. Der Begriff Kolbenströmung meint eine ideale Strömung, bei der es weder zu einem Vermischen noch zu einer Diffusion der fließenden Flüssigkeit in Richtung des Flüssigkeitstroms kommt und die Geschwindigkeit des Flüssigkeitsstroms in der Ebene senkrecht zur Strömungsrichtung einheitlich ist. Für den Fall, daß die Reaktionslösung abwärts fließt, ist die Zersetzungswirkung äußerst gering, sogar dann, wenn die Reaktionslösung in einer Kolbenströmung fließt. Es wird angenommen, daß der Grund darin besteht, daß die tatsächliche Verweilzeit der Reaktionslösung aufgrund einer ungenügenden Entgasung des gebildeten Chlors abnimmt und es zu der später erwähnten Rückreaktion kommt. Ferner wird beim Fließen nach unten das Verhältnis an Chlordioxid in dem gebildeten Chlorgas größer. Obwohl das Zersetzungsgefäß mit einem Rührer ausgestattet sein kann, erhöht der Rührer die Kosten für die Einrichtung und erfordert Energie für das Rühren und verbessert doch die Wirksamkeit der Chloratzersetzung nicht. Dshalb wird in Anbetracht der Kosten der Einrichtung, der Einfachheit des Betriebs und der Wirksamkeit der Zersetzung bevorzugt kein Rührer installiert.
  • Das Zersetzungsgefäß ist bevorzugt vom Typ einer langen Säule, insbesondere mit einem inneren Durchmesser der Säule von 0,03 bis 3 m und einer Flüssigkeitshöhe von 0,5 bis 20 m, bevorzugter mit einem inneren Durchmesser von 0,04 bis 2 m und einer Flüssigkeitshöhe von 2 bis 15 m.
  • Ein übertrieben kleinerer Innendurchmesser verursacht einen größeren Druckverlust und eine größere Komplexität der Apparatur und des Betriebs, und vergrößert das Vermischen in vertikaler Richtung, das durch Chlorgasblasen verursacht wird, und verringert die Wirksamkeit der Zersetzung. Ein übertrieben größerer Innendurchmesser verursacht unter Abnahme der Zersetzungswirksamkeit eine zunehmende Vermischung in vertikaler Richtung.
  • Eine übertrieben kleinere Flüssigkeitshöhe in dem Zersetzungsgefäß vergrößert unter Verringerung der Zersetzungswirksamkeit das Vermischen der Flüssigkeit in der vertikalen Richtung, während ein übertrieben große Flüssigkeitshöhe die Einrichtungskosten erhöht und den Betrieb verkompliziert.
  • Wenn eine größere Flüssigkeitshöhe erforderlich ist, können mehrere Zersetzungsgefäße verwendet und in Reihe geschaltet werden, wobei das gebildete Chlorgas bevorzugt in jedem der Zersetzungsgefäße abgetrennt und wiedergewonnen wird.
  • Ein übliches Zersetzungsgefäß vom Tanktyp kann für den Fall verwendet werden, daß ein Zersetzungsgefäß vom Säulentyp nicht verwendet werden kann. Natürlich wird auch in diesem Fall die Lösung veranlaßt aufwärts zu fließen. In dem Zersetzungsgefäß vom Tanktyp ist der Zersetzungsgrad etwas geringer, aufgrund der Zunahme des Vermischens der Lösung in vertikaler Richtung. Um den Zersetzungsgrad in dem Zersetzungsgefäß vom Tanktyp zu erhöhen, wird das Gefäß bevorzugt entlang der Richtung des Flüssigkeitsstromes unterteilt, das heißt in vertikaler Richtung, zum Beispiel durch Einfügen der Röhren mit dem vorstehend erwähnten Innendurchmesser des Zersetzungsgefäßes vom Säulentyp, oder durch Bereitstellung von Trennplatten vom Gittertyp (grid type). Jeder der unterteilten Abschnitte weist bevorzugt eine Schnittfläche auf, die derjenigen Schnittfläche des vorstehend erwähnten Zersetzungsgefäßes vom Säulentyp entspricht, das heißt im Bereich von 7 cm² bis 7 m², bevorzugter von 12 cm² bis 3 m², noch bevorzugter von 12 cm² bis 0,5 m² liegt. In diesem Fall entspricht die Höhe der Flüssigkeitsschicht in dem Zersetzungsgefäß bevorzugt derjenigen des vorstehend erwähnten Zersetzungsgefäßes vom Säulentyp. Die Geschwindigkeit des Auf stroms der Reaktionslösung liegt sowohl beim Tanktyp als auch beim Säulentyp bevorzugt im Bereich von 0,3 bis 40 m/h (m/hr), bevorzugter von 0,5 bis 25 m/h. Dieser Wert wird aus dem Volumen der Reaktionslösung in dem Zersetzungsgefäß und der Strömungsgeschwindigkeit der Reaktionslösung berechnet. Eine übertrieben große Geschwindigkeit des Aufstroms vergrößert den Druckverlust und die erforderliche Länge der Apparatur, erhöht die Kosten der Apparatur und verkompliziert den Betrieb, während eine übertrieben kleinere Geschwindigkeit des Aufstroms das Vermischen in vertikaler Richtung vergrößert und die Wirksamkeit der Zersetzung herabsetzt.
  • In dieser bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Zersetzung kontinuierlich durchgeführt, was die Produktivität und die Ausführbarkeit verbessert.
  • Das Chloratsalz wird in dem vorstehend erwähnten Fall, bei dem eine aus einer Salzlösung und Salzsäure bestehende Reaktionslösung in einem Zersetzungsgefäß unter einem absoluten Druck von nicht höher als 80,0 kPa (600 mmHg) und nicht niedriger als der Sättigungsdampfdruck der Lösung gehalten wird, und zusätzlich die Reaktionslösung einem Bodenbereich eines Zersetzungsgefäßes zugeführt und veranlaßt wird, in dem Zersetzungsgefäß nach oben zu fließen, mit einer zufriedenstellend hohen Wirksamkeit zersetzt. Die verwendete Salzlösung wurde bereits erwähnt.
  • In dem Zersetzungsgefäß vom Tanktyp wird die Salzsäure der Salzlösung auf derselben Stelle, durch das gleiche Verfahren und in der gleichen Menge zugesetzt, wie dies in bezug auf die Aufwärtsströmung in dem Zersetzungsgefäß vom Säulentyp beschrieben wurden. Der innere Druck des Zersetzungsgefäßes wird bei einem absoluten Druck von nicht höher als 80,0 kPa (600 mmHg) und nicht tiefer als der Sättigungsdampfdruck gehalten. Der verringerte Druck verbessert in Verbindung mit dem Aufwärtsströmen in dem Zersetzungsgefäß merklich die Wirksamkeit der Zersetzung des Chloratsalzes durch die Salzsäure. Unter einem absoluten Druck in dem Zersetzungsgefäß von höher als 80,0 kPa (600 mmHhg) schreitet die Zersetzung des Chlorats durch die Salzsäure weniger wirkungsvoll voran und die Entfernung des Chlorgases wird unzureichend, während bei einem Druck von 80,0 kPa (600 mmHg) oder weniger die Wirkung tatsächlich bemerkenswert ist. Andererseits wird bei einem absoluten Druck in dem Zersetzungsgefäß, der geringer ist als der Sättigungsdampfdruck der Reaktionslösung, Wasserdampf in großer Menge abgegeben, der eine übermäßig große Menge an Wärmeenergie verbraucht und ferner den Wassergehalt in dem erzeugten Chlor vergrößert, was eine Abtrennung des gebildeten Chlors von dem Wasserdampf notwendig macht, und keine deutliche Wirkung auf die Zersetzung des Chloratsalzes ausübt. Ferner wird Verdampfungswärme durch die Erzeugung des Wasserdampfes verbraucht, was die Reaktionstemperatur erniedrigt und die Reaktionsgeschwindigkeit herabsetzt. Dementsprechend wird eine ausreichende Wirkung nur durch die Beibehaltung des Drucks in dem Zer setzungsgefäß innerhalb des Bereichs der Erfindung erreicht. Bevorzugter liegt der Druck nicht über 66,7 kPa (500 mmHg) und nicht tiefer als 1,33 kPa (10 mmHg) oberhalb des Sättigungsdampfdrucks der Reaktionslösung. Der Sättigungsdampfdruck hängt von der Art der Salzlösung, der Chloratsalz konzentration und den Arten und der Konzentration der Verunreinigungen ab und wird geeigneterweise ermittelt. Zum Beispiel weist eine wäßrige Natriumchloridlösung bei 90 ºC und einer Konzentration an NaCl von 150 g/l einen Sättigungsdampfdruck von ungefähr 62,7 kPa (470 mmHg) auf, bei einer Konzentration von 200 g/l von ungefähr 60,0 kPa (450 mmHg) und bei einer Konzentration von 250 g/l von ungefähr 56, kPa (420 mmHg). Die Verringerung des Drucks in dem Zersetzungsgefäß kann mittels einer Vakuumpumpe, einer Wasserstrahlpumpe, eines Dampfstrahlejektors oder ähnlichem erfolgen. Die Verwendung einer Warmwasserstrahlpumpe ist besonders bevorzugt, da sie die Gewinnung eines Chlorgases von hoher Reinheit oder von verflussigtem Chlor als Nebenprodukt auf eine Weise ermöglicht, bei der die aus der Saug strahlpumpe ausgestoßene Flüssigkeits-Gas-Mischung in einen Tank eingeleitet wird, um darin zu verbleiben, und die flüssige Phase in die Saugstrahlpump zurückgeführt und die Gasphase abgetrennt und dehydratisiert wird.
  • Der Flüssigkeitsstrom in dem Zersetzungsgefäß ist der gleiche wie derjenige, der in bezug auf den vorstehend beschriebenen Aufwärtsstrom beschrieben wurde.
  • In diesem Verfahren wird das Chloratsalz in einem kontinuierlichen Verfahren zersetzt, so daß die Produktivität und Ausführbarkeit verbesssert werden.
  • In der Erfindung gibt es keine besonderen Einschränkungen für die Bedingungen der Aufbewhrung der Reaktionslösung in dem Zersetzungsgefäß. Je höher die Temperatur ist, desto kürzer ist die Zeit, die für die Zersetzung eines Chloratsalzes in der Salzlösung erforderlich ist. Je länger die Verweilzeit ist, desto größer ist das Zersetzungsverhältnis des Chloratsalzes. Üblicherweise wird das Chloratsalz in der Salzlösung bei einer Temperatur im Bereich von ungefähr 70 bis ungefähr 100 ºC ausreichend zersetzt und entfernt und die Verweilzeit liegt im Bereich von ungefähr 0,1 bis ungefähr 3 Stunden.
  • Gemäß dem vorstehend beschriebenen Verfahren kann das Chloratsalz in der Lösung wirkungsvoll zersetzt und effektiv entfernt werden. Gemäß dem Verfahren der Erfindung kann ein in einer Salzlösung während dessen Elektrolyse üblicherweise in einer Menge von 2 bis 50 g/l angereichertes Chloratsalz einfach auf ein Konzentrationsniveau von 1 bis 30 g/l verringert werden, wie es für einen normalen Elektrolysebetrieb erforderlich ist. Deshalb wird das Verfahren wirkungsvoll als ein Mittel zur Entfernung eines Chloratsalzes aus der Salzlösung bei der Elektrolyse angewandt.
  • Die erfindungsgemäße Entfernung des Chloratsalzes kann an jeder Stelle der Rohrleitungen durchgeführt werden, die die Umlaufsalzlösung (return salt solution) von der Elektrolysezelle zu einem Tank zum Lösen des Ausgangssalzes transportieren und die die Salzlösung nach der Aufsättigung der Salzlösung mit dem Ausgangssalz zu der Elektrolysezelle transportieren. Die Entfernungsoperation wird besonders bevorzugt in der Rohrleitung durchgeführt, die die Salzlösung, die mit dem Alkalichlorid erneuert wurde, zu der Elektrolysezelle transportiert, da an dieser Stelle der Rohrleitung die Konzentration der Salzlösung hoch ist, so daß die Zersetzung des Chlorats rascher voranschreitet. Andererseits wird die Entfernungsoperation bevorzugt an der Stelle durchgeführt, an der Salzsäure in das System eingeleitet wird, in dem Salzsäure zu der Umlaufsalzlösung gegeben und ein Teil der Salzlösung der Elektrolysezelle wieder zugeführt wird. Der erste Fall ist insofern vorteilhaft, als daß die zuzusetzende Menge an Salzsäure verringert werden kann, womit die Abscheidung von Salz nahezu vollständig vermieden werden kann. Der letzte Fall ist insofern vorteilhaft, als daß die Menge an hinzuzufügender Salzsäure desweiteren erniedrigt werden kann und die Temperatur der Salzlösung noch auf einen hohen Wert gehalten werden kann. Ferner kann in diesen Fällen die gesamte Salzlösung behandelt werden oder ein Teil der Salzlösung kann abgezweigt und behandelt werden.
  • Die Chloratsalzlösung wird wirkungsvoll und effizient entfernt und das Chlordioxid als Nebenprodukt wird durch Halten der Reaktionslösung, die aus einer chlorathaltigen Salzlösung und Salzsäure zusammengesetzt ist, unter einem Druck innerhalb des angegebenen Bereichs verringert. Obgleich der Grund dafür nicht völlig klar ist, wird das nachstehende angenommen. Es wird vermutet, daß sich als ein Zwischenprodukt in der Zersetzungsreaktion eines Chloratsalzes durch Salzsäure unter Bildung von Chlor und Chlordioxid ein Hypochloritsalz bildet, und es wird angenommen, daß gleichzeitig eine Rückreaktion der Bildung eines Chlorats aus dem Hypochloritsalz stattfindet. Die Verringerung des Drucks wird für die Beschleunigung der Umwandlung des Hypochloritsalzes in Chlor und die Unterdrückung der Bildung von Chlordioxid als dem Nebenprodukt verantwortlich gemacht.
  • Ferner wird das Chloratsalz dadurch wirkungsvoll und effizient entfernt und das Verhältnis der Bildung von Chlordioxid dadurch verringert, daß die Reaktionslösung, die durch Zugabe von Salzsäure zu der chlorathaltigen Salzlösung hergestellt worden war, veranlaßt wird in dem Zersetzungsgefäß nach oben zu fließen. Obgleich der Grund nicht ausreichend bekannt ist, wird nachstehendes angenommen. Dadurch, daß die Reaktionslösung veranlaßt wird aufwärts zu strömen, wird das Vermischen der Flüssigkeit in vertikaler Richtung unterdrückt und ein Kurzdurchlauf (short-pass) der unzersetzten Reaktionslösung wird selbst in dem System verringert, in dem Chlorgas erzeugt wird. Dementsprechend erfolgt eine gleichmäßigere Vermischung der Salzsäure mit dem Chloratsalz, was die Zersetzung des Chlorats beschleunigt und die Bildung von Chlordioxid als Nebenprodukt unterdrückt.
  • Die Erfindung führt zu den nachstehend erwähnten Wirkungen.
  • (1) Die Menge an verwendeter Salzsäure kann verringert werden, da die Zersetzung eines Chloratsalzes durch einen verringerten Druck in einem Reaktionsgefäß beschleunigt wird, so daß der Schritt der Neutralisierung eines Salzsäureüberschusses durch Alkali nicht notwendig ist.
  • (2) Die Apparatur kann kleiner gemacht werden, da die Zersetzung des Chloratsalzes schnell voranschreitet.
  • (3) Der verringerte Druck in dem Zersetzungsgefäß dient auch dazu, das Chlorgas aus der Salzlösung zu entfernen. Deshalb kann das Verfahren der Erfindung mit einem Verfahren zur Reinigung der Salzlösung in einer Salzlösungselektrolyse kombiniert werden.
  • (4) Die Anhäufung eines Chloratsalzes in einer zirkulierenden Salzlösung in einer Salzlösungselektrolyse wird verhindert. Deshalb ist erfindungsgemäß keine Reinigung (purge) der Salzlösung erforderlich, die üblicherweise zur Verhinderung der Anhäufung eines Chloratsalzes durchgeführt wird, und die Salzlösungselektrolyse kann in einem vollständig geschlossenen System durchgeführt werden.
  • (5) Der Chloratgehalt in Ätzalkali als dem Produkt der Salzlösungselektrolyse kann verringert werden, so daß die Qualität des Produkts verbessert wird.
  • (6) Bei der Zersetzung eines Chloratsalzes werden Chlor und Chlordioxid gebildet. Die Praxis der Erfindung führt zu einer Erniedrigung des Verhältnisses der Chlordioxidbildung, die eine wirkungsvolle Verwendung des erzeugten Gases als Ausgangsmaterial für verflüssigtes Chlor, synthetische Salzsäure, Hypochloritsalzen und ähnliches gestattet.
  • Durch Kombinieren der Operation der Druckminderung und der Operation des Veranlassens der Lösung nach oben zu fließen wird die Wirkung merklich erhöht.
  • Die Erfindung wird genauer unter Bezugnahme auf Beispiele und Vergleichsbeispiele beschrieben, ohne daß dadurch die Erfindung in irgendeiner Weise eingeschränkt würde.
  • In der Erfindung erfolgte die Analyse des Chloratsalzes wie nachstehend angegeben. Eisensulfat (FeSO&sub4;) wird im Überschuß zu der Salzlösung gegeben. Nachdem die Mischung zum Sieden erhitzt wurde, wird das verbleibende Eisensulfat mit Kaliumdichromat (K&sub2;Cr&sub2;O&sub7;) unter Verwendung von Bariumdiphenylaminsulfonat als Indikator titriert. Das Chlordioxid in dem erzeugten Gas wurde nach dem in "Bosai Shishin (Führer für die Gefahrenverhinderung) II-8", Seite 6: "Bunseki Shiken Hoho" (Analytische Prüfverfahren), herausgegeben von der Japanischen Chemischen Gesellschaft, veröffentlicht von Maruzen, Tokyo, beschriebenen Verfahren ermittelt.
  • Beispiel 1
  • Eine Umlaufsalzlösung (enthaltend 209 g/l NaCl und 10,5 g/l NaClO&sub3;) aus einer Kationenaustauschmembran-Elektrolysezelle für wäßriges Natriumchlorid mit einer Fließgeschwindigkeit von 5,3 l/h (1/hr) und wäßrige 35%ige Salzsäure mit einer Fließgeschwindigkeit von 0,70 l/h (l/Stunde) wurden getrennt kontinuierlich einem zylindrischen 3-Liter-Zersetzungsgefäß, das aus Glas gefertigt und mit einem Rührbiatt versehen war, zugeführt. Die Temperatur in dem Zersetzungsgefäß wurde auf 80 ºC gehalten und die Lösungsmischung wurde mit einer Geschwindigkeit von 200 rpm (Umdrehungen pro Minute) gerührt, um die aus der Salzlösung und der Salzsäure bestehende Reaktionslösung zu vereinheitlichen. Der absolute Druck in dem Zersetzungsgefäß wurde auf 44,0 kPa (330 mmHg) gehalten, da der Sättigungsdampfdruck der Reaktionslösung 40,0 kPa (300 mmHg) betrug. Die Reaktionslösung, die mit einer konstanten Fließgeschwindigkeit zugeführt wurde, wurde nach der Reaktion kontinuierlich entnommen. Die Konzentration des Natriumchlorats wurde alle 30 Minuten ermittelt. Nachdem die Reaktion 15 Stunden fortgeführt worden war, betrug der Zersetzungsgrad des Natriumchlorats im stationären Zustand 78,3%.
  • Vergleichsbeispiel 1
  • Das Natriumchlorat in der Salzlösung wurde unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 zersetzt, außer daß der innere Druck des Zersetzungsgefäßes auf Atmosphärendruck gehalten wurde. Der Zersetzungsgrad des Natriumchlorats in der Salzlösung betrug 62,9% im stationären Zustand.
  • Beispiel 2
  • Eine Umlaufsalzlösung (enthaltend 198 g/l NaCl und 13,2 g/l NaClO&sub3;) aus einer Kationenaustauschmembran-Elektrolysezelle für wäßriges Natriumchlorid mit einer Fließgeschwindigkeit von 10,7 l/h und wäßrige 35%ige Salzsäure mit einer Fließgeschwindigkeit von 2,41 l/h wurden getrennt kontinuierlich dem Bodenbereich eines zylindrischen Zersetzungsgefäßes, das aus Glas gefertigt war und einen inneren Durchmesser von 42 mm und eine Höhe von 2700 mm aufwies und mit einer Ummantelung versehen war, zugeführt. Die Temperatur in dem Zersetzungsgefäß wurde auf 80 ºC gehalten und der innere Druck in dem Zersetzungsgefäß wurde auf 44,0 kPa (330 mmHg) gehalten. Die Reaktionslösung, die mit einer konstanten Fließgeschwindigkeit zugeführt wurde, wurde an einem Punkt der Flüssigkeitshöhe von 2400 mm entnommen und die Natriumchloratkonzentration darin wurde alle 15 Minuten gemessen. Nachdem die Reaktion 8 Stunden fortgeführt worden war, be trug der Zersetzungsgrad des Natriumchlorats am Auslaß des Zersetzungsgefäßes im stationären Zustand 84,9%. Die Konzentration des Chlordioxids in dem Gas, das durch die Zersetzung des Natriumchlorats gebildet worden war, betrug nicht mehr als 2 Volumen-%. Deshalb konnte das gebildete Gas als verflüssigtes Chlor gesammelt werden.
  • Beispiel 3
  • Die Salzlösung, die in Beispiel 2 verwendet worden war, mit einer Fließgeschwindigkeit von 9,82 l/h und wäßrige 35%ige Salzsäure mit einer Fließgeschwindigkeit von 2,14 l/h wurden getrennt kontinuierlich dem gleichen Zersetzungsgefäß zugeführt, wie es in Beispiel 1 verwendet worden war. Die Temperatur in dem Zersetzungsgefäß wurde auf 80 ºC gehalten und die Lösungsmischung wurde mit einer Geschwindigkeit von 200 rpm gerührt, um die aus der Salzlösung und der Salzsäure bestehende Reaktionslösung zu vereinheitlichen. Der absolute Druck in dem Zersetzungsgefäß wurde auf 44,0 kPa (330 mmHg) gehalten. Die Reaktionslösung, die mit einer konstanten Fließgeschwindigkeit zugeführt wurde, wurde nach der Reaktion kontinuierlich entnommen und die Konzentration des Natriumchlorats wurde alle 15 Minuten ermittelt. Nachdem die Reaktion 8 Stunden fortgeführt worden war, betrug der Zersetzungsgrad des Natriumchlorats im stationären Zustand 76,2%.
  • Vergleichsbeispiel 2
  • Das Natriumchlorat in der Salzlösung wurde unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 3 zersetzt, außer daß der innere Druck des Zersetzungsgefäßes auf Atmosphärendruck gehalten wurde. Der Zersetzungsgrad des Natriumchlorats in der Salzlösung betrug im stationären Zustand 55,4%. Die Konzentration des Chlordioxids in dem Gas, das durch die Zersetzung des Natriumchlorats gebildet worden war, betrug 5,4 Volumen-%. Folglich konnte das gebildete Gas nicht als verflüssigtes Chlor gewonnen werden.
  • Vergleichsbeispiel 3
  • Das Natriumchlorat in der Salzlösung wurde unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 2 zersetzt, außer daß die Reaktionslösung, die aus der Salzlösung und der Salzsäure bestand, dem oberen Teil des Zersetzungsgefäßes zugeführt und vom Boden des Gefäßes entnommen wurde. Als Ergebnis betrug der Zersetzungsgrad des Natriumchlorats in der Salzlösung im stationären Zustand 49,8%.
  • Beispiel 4
  • Eine Umlaufsalzlösung (enthaltend 201 g/l NaCl und 12,1 g/l NaClO&sub3;) aus einer Kationenaustauschmembran-Elektrolysezelle für wäßriges Natriumchlorid mit einer Fließgeschwindigkeit von 2,64 l/h und wäßrige 35%ige Salzsäure mit einer Fließgeschwindigkeit von 0,66 l/h wurden getrennt kontinuierlich dem Bodenbereich des gleichen Zersetzungsgefäßes, wie es in Beispiel 2 verwendet worden war, zugeführt. Die Temperatur in dem Zersetzungsgefäß wurde auf 70 ºC gehalten und der absolute Druck in dem Zersetzungsgefäß wurde auf 30,6 kPa (230 mmHg) gehalten, da der Sättigungsdampfdruck der Reaktionslösung bei 70 ºC 26,7 kPa (200 mmHg) betrug. Die Reaktionslösung, die mit einer konstanten Fließgeschwindigkeit zugeführt wurde, wurde kontinuierlich entnommen und die Konzentration des Natriumchlorats darin wurde jede Stunde gemessen. Nachdem die Reaktion 13 Stunden fortgeführt worden war, betrug der Zersetzungsgrad des Natriumchlorats im stationären Zustand 82,3%.
  • Vergleichsbeispiel 4
  • Die Salzlösung, die in Beispiel 4 verwendet worden war, mit einer Fließgeschwindigkeit von 2,41 l/h und wäßrige 35%ige Salzsäure mit einer Fließgeschwindigkeit von 0,60 l/h wurden getrennt kontinuierlich dem gleichen Zersetzungsgefäß zugeführt, wie es in Beispiel 1 verwendet worden war. Die Temperatur in dem Zersetzungsgefäß wurde auf 70 ºC gehalten und die Lösungsmischung wurde mit einer Geschwindigkeit von 200 rpm gerührt, um die aus der Salzlösung und der Salzsäure bestehende Reaktionslösung zu vereinheitlichen. Der absolute Druck in dem Zersetzungsgefäß wurde auf 86,7 kPa (650 mmHg) gehalten. Die Reaktionslösung, die mit einer konstanten Fließgeschwindigkeit zugeführt wurde, wurde nach der Reaktion kontinuierlich entnommen. Die Konzentration des Natriumchlorats wurde jede Stunde ermittelt. Nachdem die Reaktion 10 Stunden fortgeführt worden war, betrug der Zersetzungsgrad des Natriumchlorats im stationären Zustand 51,4%.
  • Beispiel 5
  • Eine Umlaufsalzlösung (enthaltend 203 g/l NaCl und 6,2 g/l NaClO&sub3;) aus einer Kationenaustauschmembran-Elektrolysezelle für wäßriges Natriumchlorid mit einer Fließgeschwindigkeit von 29,9 l/h und wäßrige 35%ige Salzsäure mit einer Fließgeschwindigkeit von 3,11 l/h wurden getrennt kontinuierlich dem Bodenbereich des gleichen Zersetzungsgefäßes, wie es in Beispiel 2 verwendet worden war, zugeführt. Die Temperatur in dem Zersetzungsgefäß wurde auf 90 ºC gehalten und der absolute Druck in dem Zersetzungsgefäß wurde auf 60,0 kPa (450 mmHg) gehalten, da der Sättigungsdampfdruck der Reaktionslösung bei 90 ºC 60,0 kPa (450 mmHg) betrug. Die Reaktionslösung, die mit einer konstanten Fließgeschwindigkeit zugeführt wurde, wurde kontinuierlich entnommen. Die Konzentration des Natriumchlorats darin wurde alle 10 Minuten gemessen. Nachdem die Reaktion 5 Stunden fortgeführt worden war, betrug der Zersetzungsgrad des Natriumchlorats im stationären Zustand 83,5%.
  • Vergleichsbeispiel 5
  • Die Salzlösung, die in Beispiel 5 verwendet worden war, mit einer Fließgeschwindigkeit von 27,2 l/h und wäßrige 35%ige Salzsäure mit einer Fließgeschwindigkeit von 2,80 l/h wurden getrennt kontinuierlich dem gleichen Zersetzungsgefäß zugeführt, wie es in Beispiel 1 verwendet worden war. Die Temperatur in dem Zersetzungsgefäß wurde auf 90 ºC gehalten und die Lösungsmischung wurde mit einer Geschwindigkeit von 200 rpm gerührt, um die aus der Salzlösung und der Salzsäure bestehende Reaktionslösung zu vereinheitlichen. Der Druck in dem Zersetzungsgefäß wurde auf Atmosphärendruck gehalten. Die Reaktionslösung, die mit einer konstanten Fließgeschwindigkeit zugeführt wurde, wurde nach der Reaktion kontinuierlich entnommen. Die Konzentration des Natriumchlorats wurde alle 10 Minuten ermittelt. Nachdem die Reaktion 4 Stunden fortgeführt worden war, betrug der Zersetzungsgrad des Natriumchlorats im stationären Zustand 52,4%.

Claims (4)

1. Verfahren zur Entfernung eines Chloratsalzes aus einer wäßrigen Alkalichloridlösung, die einer Kationenaustauschmembranelektrolyse unterzogen werden soll, umfassend die Herstellungeiner Reaktionslösung durch Zugabe von Salzsäure zu der wäßrigen Alkalichloridlösung und das Halten der Reaktionslösung in einem Zersetzungsgefäß unter einem absoluten Druck von nicht höher als 600 mmHg und nicht niedriger als der Sättigungsdampfdruck der Lösung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Reaktionslösung durch den Bodenbereich des Zersetzungsgefäßes geführt wird und es der Reaktionslösung gestattet wird, darin nach oben zu fließen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, in dem die der wäßrigen Alkalisalzlösung zuzusetzende Salzsäuremenge 10 bis 50 Mol pro Mol Chloratsalz beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die Geschwindigkeit der nach oben gerichteten Strömung der Reaktionslösung in dem Gefäß 0,3 bis 40 m/h beträgt.
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