DE1567587A1 - Verfahren zur Herstellung von Chloraten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ChloratenInfo
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Description
Dipl.-Phys. Dr. K. Fincke Patentanwälte 1567587
8 MÜNCHEN 27, mohlstrasse 22, rufnummer 483921/22
Hooker Chemical Corporation
Niagara Falls, N.T. V.St.A,
I39I
Verfahren zur Herstellung von Chlorate«,
Di· Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herβteilung vofc
Alkalimetallchloraten unter Verwendung einer Chloralkalizelle.
Chlorate, insbesondere Natriumchlorat, wurden durch Elektrolyse
wäßriger Lösungen von Alkalimetallchloriden, wie Natrlum-
Chlorid in Elektrolysezellen hergestellt, die als Chloratzellen
bezeichnet wurden. „Diese Zellen bilden Chlorate duroh
Reaktion von an dar Anode gebildetem Chlor mit an der Kathode gebildeten Hydroxylionen. Anode und Kathode sind
nioht durch ein Diaphragaa getrennt und daher reagieren
Chlor und Lauge miteinander praktisch sobald sie gebildet werden.
Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von Alkalimetallcaloraten in wirksamerer
Weise mit Hilfe feiner zweifachen elektrochemischen und chemischen Reaktion. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist
die Schaffung eine» Verfahrens zur Herateilung von Chloraten
durch geregelte elektrochemische Zersetzung «ine« Alkalimetallchlorid· unter Bildung von Alkalilauge und Chlor und
anechlieflende Reaktion der Lauge und dea Chlors unter geregelten chemischen Reaktionsbedingungen.
Die·· Ziele werden durch das erfindungsgemttSe Verfahre*
erreicht unter Schaffung ein·· Verfahren» mit einem Stroawirkungsgrad bis iu 98^ und mehr.
Das erfindungsgemttte Verfahren zur Herstellung «ine· Alkalimetallohlorats durch elektrochemische Zersetzung eine· Alkali·
metallchlorida in einer Chloralkalizelle besteht darin, dal an eine wäßrige Lösung eine· Alkalimetallohlorida ein· Zersetzung· spannung angelegt wird unter Bildung von Chlor und
einem Alkalihydroxyd, Chlor und Alkalihydroxyd au· dar Zelle
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entfernt, gemischt und miteinander bei einem pH-Wert
zwischen etwa 6 und 8 umgesetzt werden unter Bildung
einer Reaktionsmischung, die Hypochlorit und anschließend Alkalichlorat enthält, mindestens ein Teil der Reaktionsmischung angesäuert wird und der angesäuerte Teil in den
Anolytenraum der Zelle zurückgeführt wird, wobei so stark
angesäuert wird, daß ein Anolyten-pH-Wert von etwa 1 bis
5 gebildet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren nutzt vorteilhaft sowohl
elektrochemische als auch chemische Prozesse zur Bildung von Chloraten in solcher Weise aus, daß die elektrische
Energie nicht unnötigerweise dazu benutzt wird, die chemische Reaktion von Hypochlorit zu Alkalichlorat zu bewirken. Durch
das erfindungsgemäße Verfahren wird der Stromwirkungsgrad gegenüber üblichen Chloratzellen um 10$ und mehr verbessert.
Daher können Alkalichlorate wie Natriumchlorat mit wesentlich
geringeren Kosten produziert werden.
Nachstehend wird die Erfindung eingehender beschrieben unter
Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung, die ein Flußdiagramm
der Erfindung zeigt. .
Die erfindungegeeäß erhaltenen hohen Wirkungsgrade werden
realisiert, indem die Elektrolyttemperatur, der pH-Wert und
die Salzkonzentrationen in der Zelle geregelt und die Re-
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aktion»bedingungen bei der Umsetzung von Chlor und Alkalihydroxyd
kontrolliert werden. Ohne diese Regelungen, insbesondere der pH-Bedingungen, verringert sich der Wirkungsgrad
des Verfahrens stark.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann zwar zur Herstellung aller Alkalichlorate, wie Lithiumchlorat, Kaliumchlorat,
Natriumchlorat, Cäsiumchlorat und dergleichen, aus ihren
jeweiligen Alkalichloriden verwendet werden, gewöhnlich wird es jedoch vorgezogen, Natriumchlorat aus Natriumchlorid
zu erzeugen und anschließend das Natriumchlorat in die gewünschten anderen Chlorate zu überführen. Daher erfolgt
die Beschreibung insbesondere anhand der Herstellung von Natriumchlorat. Die anderen Alkalichlorate außerNatriumchlorat
können jedoch ebenfalls wie beschrieben hergestellt werden.
In der Zeichnung wird eine Chloralkalidiaphragmazelle 10 unter Bedingungen betrieben, die erfindungsgemäß gewählt
werden unter Bildung von Chlor 12 und einem Alkalihydrojtyd
in einer Alkalichlorat-Chloridlösung. Das Chlor 12 wird aus dem Anolytenraum der Zelle, wo es gebildet wird, gasförmig
entnommen. Alkalihydroxyd Ik wird im Katholytenraum der
Chloralkallzelle gemischt mit nicht umgesetztem Alkalichlorid und rezyklisiertem Alkalichlorat gebildet. Das Chlor 12 und
di· Alkalihydroxydlösung 14 werden dem Reaktor 16 zugeführt,
wo sie gemischt und umgesetzt werden.
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Unter Verwendung des pH-Reglers 18 wird ein pH-Wert zwischen 6 iind 8, vorzugsweise zwischen etwa 6,5 und 7»5 im Reaktor
aufrechterhalten. Bei diesem pH-¥ert reagiert das Chlor mit
dem Alkalihydroxyd unter Bildung von Alkalihypochlorit, welches sich rasch in Alkalichlorat umwandelt. Beim bevorzugten pH-Wert
und einer Temperatur von etwa 60 bis etwa 110°C, und vorzugsweise etwa 70 bis 100°C bleibt der Hypochloritgehalt sehr
gering, auch bei kontinuierlichem Betrieb, Durch die erfindungsgemäße
pH-Wertregelung wird der Alkalihypochloritgehalt im Reaktor 16 leicht unter etwa 5 S Pr° Liter gehalten. Der pH-Wert
wird im gewünschten Bereich durch Zusatz von Lauge und/ oder Säure wie HCl eingestellt. Die Lauge kann als ZeIlflüaeigkeit
zusätzlich zu der in der Chloralkalizelle erzeugten zugesetzt werden und die Säure kann in Form von Chlor
sowie ale HCl über die in der Zelle produzierte Menge hinaus
zugesetzt werden« Wenn HCl verwendet wird« kann es durch Ab-* brennen von Wasserstoff- und Chlorgasen, die aus einer Chloralkalizelle
stammen, erhalten werden. Wenn Lauge zugesetzt
wird« erfolgt dies in einer Menge, die der Menge von HCl oder
Chlor entspricht ι welche 4er Anolytenbeschiokungelösung zugesetzt
wird, und kann in Form von Zsllflüasigkeit zugesetzt
werden.
Chlor und Lauge werden im Reaktor nach Üblichen Methoden, wia
Gagen'3'trotti von Gas au Lauga unter Versandung
.gasförmigem Chlor und/oder raschem Rühren völlig gemischt.
Die Reaktion verläuft rasch und exoterm.
Aus dem Reaktor 16 wird die Reaktionsmischung, die nun eine größere Alkalichloratmenge enthält als die Beschickungslösung
der Diaphragmazelle, sowie etwa O1I bis 5 g pro Liter Hypochlorit und Alkalichlorid aufweist, araLrd zum Speichertank 17
für eine Haltedauer von etwa 5 Minuten bis 2 Stunden zugeführt, um die Hypochloritkonzentration auf vorzugsweise unter
etwa 0,5 g pro Liter zu verringern. Der Speichertank 17 kann
derart betrieben werden, daß die Lösung darin durch den Reaktor 16 rezyklisiert wird unter Steigerung der Chloratkonzentration in der Flüssigkeit.
Vom Speichertank 17 wird ein Teil oder die gesaut· darin
befindlich· Flüssigkeit zu» Chloratkristallisationaprezeß
20 geleitet. Wahlweise kann ein Teil oder die gesajste
Flüssigkeit aus des) Speichertank 17 zu» Sättiger Sh geleitet werden» um schließlich zur Diaphragmazelle 10 rezyklisiert zu werde»* Das speziell angewendete Verfahren -hängt davon ab, wie rasch die Gram« pro Liter KaClO^ erhöht werden und welche NaClO -Menge in der Kristalllsationestufe entfernt wird. Gewöhnlich wird es bevorzugt, die NaClO-Menge im Speichertank 17 über die Menge zu erhöhen, die in
Zellenbeschickungsflüssigkeit enthalten ist. So kann die
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750 oder mehr Gramm pro Liter erhöht werden« Daher kann
beim Durchlaufen der ChloratkristallisationsstBfe 20 ein
Teil oder das gesamte Chlorat entfernt werden, wobei die Mutterlauge, die Natriumchlorid und restliches Chlorat
enthält, vorzugsweise zur Weiterreaktion zur Zelle zurückgeführt wird. Zum Auskristallisieren des Chlorats aus der
Reaktionsmischung können verschiedene Verfahren verwendet werden. Eine Temperaturverminderung der Lösung verändert
die Löslichkeit des Chlorate ohne'die Löslichkeit des
Natriumchlorids stark zu beeinflussen. Auch andere Verfahren zur Entfernung von Chloi-at aus Alkalichloridlösung
sind bekannt und auch diese können gegebenenfalls angewendet werden.
Gemäß der Erfindung wird es bevorzugt, den Chloratgehalt der Reaktionsmischung so weit zu erhöhen, daß eine Chloratkristallmenge
aus der Reaktionsmischung bei geringster
Änderung der Reaktionstemperatur entfernt werden kann. Jedoch wird der Chloratgehalt auf solcher Höhe gehalten, daß
mindestens 100 g pro Liter und vorzugsweise 130 bis 300 g
pro Liter Alkalichlorid in der Anolytenbeachickungelösung
zurückgehalten werden können, wenn das Alkalichlorid Natriumchlorid
1st. Etwas unterschiedliche Mengen anderer Alkalichloride
können Je nach ihrer speziellen Löslichkeit verwendet
werden. Die Wirkung der in der Beschickungslösung
vorhandenen Chlorate kann daher durch Regelung der Zellen-
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betriebsbedlngungen überwunden werden. Unabhängig vom angewendeten
Verfahren wird vorzugsweise ein Teil des Alkalichlorats
22 kontinuierlich oder periodisch entfernt, um in der Anolytenbeschickungslösung die gewünschte Konzentration an
ChX«rat und Chlorid aufrechtzuerhalten.
Die Rezyklisierungsflüssigkeit aus dem Anolytenkreislauf 32,
dem Speichertank 17 und dem Kristallisationsverfahren 20 wird wieder mit zusätzlichen Mengen NaCl 26 und/oder Wasser 28 in
Form von Salzwasser oder festem Salz im Sättiger 2k gesättigt,
so daß eine Beschickungslösung für die Diaphragmazelle gebildet wird, die mindestens 100 g pro Liter NaCl und bis zu etwa
750 g pro Liter Natriumöhlorat enthält. Vorzugsweise enthält die Beschickungslösung 50 bis etwa 600 g pro Liter Natriumchlorat
und 130 bis 300 g pro Liter Natriumchlorid. Im Sättiger 24 wird also die Änolytenbeschickungsflüssigkeit mit weiteren
Mengen Alkalichlorid 26 und weiterem Wasser 28 ergänzt, wie das im Verfahren zur Herstellung einer Anolytenbeschickungslösung,
die mindestens 100 g pro Liter Alkalichlorid enthält, erforderlich ist. Die wieder gesättigte Flüssigkeit wird dann
angesäuert 30, vorzugsweise mit gasförmigem Chlor oder HCl1 eh·
sie in den Anolytenraum der Diaphragmazelle 10 zurückgeleitet wird. Die zugesetzte Menge Säure oder Chlor soll ausreichen,
UBJ einen pH-Wert in Anolytenraiun der Chloralkalizelle von etwa
1 bis 5» vorzugsweise etwa 2 bis kt zu erzeugen»
AuBef zu» Betrieb der Chloralkalidiaphragmazelle wie be»ohrie-
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ben, kann die Anolytenrezirkulierungsmethode auch so durchgeführt
werden, daß Anolytenflüssigkeit JZ aus dem Anolytenraum
der Chloralkalizelle abgezogen und mit Alkalichlorid ergänzt, angesäuert, vorzugsweise mit HCl oder Chlor, und
in den Anolytenraum der Chloralkalizelle 10 zurückgeleitet
wird. Bei Anwendung dieses Verfahrens erfolgt die Beschickung der Chloralkalizelle mit größerer Geschwindigkeit als die Entnahme
von Zellflüssigkeit als Alkalihydroxyd 14 aus der Zelle. Die Beschickungsgeschwindigkeit ist etwa 1,5 bis 10 mal so
groß wie die Entnahmegeschwindigkeit aus dem Katholytenraum.
Die überschüssige Beschickungsflüssigkeit wird als Anolytenflüssigkeit 32 zur Rezirkulierung entnommen.
Als Chloralkalizelle 10 kann im Rahmen der Erfindung jede der vielen Arten von Chloralkalidiaphragmazellen verwendet
werden, in denen gasförmiges Chlor und wäßriges Alkalihydroxyd als Zellflüssigkeit produziert werden. Eine typische Chloralkalizelle
wird in der USA-Patentschrift 1 862 2kk beschrieben.
Auch wird auf die ACS-Monographiereihe, Bu«h Nr.15^»
unter dem Titel "Chlorine" von Sconce (1962) Reinhold Publishing
Co,, Seiten 81 bis 126 verwiesen, wo weitere Chloralkalidiaphragmazellen
beschrieben sind. Derartige Zellen besitzen gewöhnlich Graphitanoden und Kathoden aus Metall wie Stahl. Für
das Diaphragmamaterial werden Asbest oder synthetische Fasern verwendet. Beim Betrieb des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
normalerweise eine Gruppe von 50 bis 100 oder mehr Zellen, wie
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hier beschrieben, betrieben, wobei das erzeugte Chlor und die Lauge, wie hier beschrieben, miteinander umgesetzt werden.
Da die Beschickungslösung für die Chloralkalizelle gemäß der Erfindung außer dem Alkalichlorid auch ein Alkalichlorat
enthält und insbesondere weil das Alkalichlorat häufig in größerer Konzentration'vorliegt als das Alkalichlorid, werden
etwas andere Betriebsbedingungen, als sie gewöhnlich in Chloralkalizellen angewendet werden, bevorzugt. Die Zellenbetriebstemperatur
wird vorzugsweise im Bereich von etwa 60 bis 100°C, besonders bevorzugt im Bereich von 70 bis 95 C, geregelt.
Diese bevorzugten Bereiche liegen etwas niedriger als sie beim normalen Betrieb von Chloralkalizellen bevorzugt werden.
Bei Verwendung einer Zelle mit einer Kathode aus Stahl oder Eisen erwies es sich als günstig, ein Mittel zur Verhinderung
oder Verminderung einer Chloratreduktion in der Zelle zuzusetzen. Solche Stoffe wie Alkalidichromate oder Chromsäure
sind besonders wirksam, wobei sie außerdem als Corrosionsinhibitoren
wirken. Zwar besteht im Betrieb keine Gefahr eines Angriffes der Stahlkathode, es wurde jedoch gefunden, daß bei
einem Rosten der Kathode, wie es während zeitweiliger Unterbrechungen oder während Anlaufperioden auftreten kann, die
Eisenoxyde als Katalysatoren für die Reduktion von Alkalichlorat In Katholytenraura in Gegenwart von Wasserstoff zu
Alkaliohlorid wirken. Auf diese Weis· reagiert an der Kathode gebildeter Wasserstoff «ehr rasch alt da» gelöstes
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her wird eine Inhibitormenge verwendet, die ausreicht, um
die Oxydation des Metalls während zeitweiliger Unterbrechungen und während der Anlaufperioden zu hemmen. Wenn als Inhibitor
Natriumdichromat verwendet wird, nimmt man etwa 0,01 bis
etwa 1 Gew.-^, bezogen auf die Beschickungslösung. Wahlweise
kann als Kathodenmaterial rostfreier Stahl oder ein chromhaltiger Stahl verwendet werden, wodurch der erwünschte Zusatz
eines Mittels zur Verhinderung einer Chloratreduktion in Wegfall kommen kann.
Als Diaphragma kann in der Zelle jedes poröse Material verwendet werden, welches gegen die in der Zelle herrschenden
Bedingungen beständig ist. Besonders bevorzugte Stoffe sind Asbest, Teflon, nachchloriertes Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid
und ähnliche Stoffe. Die besonders bevorzugten Diaphragniamaterialien
sind die poröseren und säurebeständigen Asbeste, wie Anthophyllit und Asbestmischungen, die Anthophyllit
enthalten. Das in der Zelle verwendete Diaphragma ist vorzugsweise'poröser als das üblicherweise bei der normalen
Herstellung von Chlor und Lauge verwendete. Wenn abgeschiedener Asbest verwendet wird, beträgt das Diaphragmagewicht
vorzugsweise 25 bis 100$ des bei einer noroalen Chloralkaliproduktion
verwendeten.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter erläutern.
Soweit nicht andere angegeben, sind alle Temperaturen in
Celsiusgraden und alle Teile als Gewiohtstelle zu verstehen.
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Das Verfahren der Erfindung wurde der Zeichnung entsprechend
durchgeführt unter Verwendung einer Hooker-Chloralkalizelle Typ S-1, die kontinuierlich bei einer Stromstärke von 6000 A
betrieben wurde. Die verwendete Chloralkalizelle wies ein 13»6 kg Asbestdiaphragma auf, welches auf einer gewebten Fluß-
-drahtmaschen-StahlfpraxLkathode
mit 6 Litzen pro Zoll abgeschieden war. Die Zelle wurde unter kontinuierlicher Beschickung des Anolytenraums
mit einer sauren Lösung von etwa 150g pro Liter Natriumchlorid,
5OO g pro Liter Natriumchlorat, 2 g pro Liter Natriumdichromat
und etwa einem halben Gramm pro Liter Natriumhypochlorit mit einer Geschwindigkeit von 11 bis 12 Litern pro
Minute betrieben. Die Beschickungslösung wurde mit HCl auf
einen pH-Wert von etwa 3 angesäuert. Der Strom vom Anolytenraum
durch das Diaphragma in den Katholytenraum betrug etwa
2,5 1 pro Minute. Die überschüssige Beschickungslösung wurde
aus dem Anolytenraum mit einer Geschwindigkeit von etwa 8 1/2 bis 9 1/2 1 pro Minute abgezogen und zur Ergänzung des Natriumchlorids
einem Aufsättiger zugeführt.
Im Katholytenraum der Zelle wurde Lauge mit solcher Geschwindigkeit
erzeugt, daß die aus dem Katholytenraum abgezogene Zellflüssigkeit etwa 58 g pro Liter Natriu»hydroxyd
außer dem Natriumchlorat und restlichen Mengen Natriumchlorid enthielt. Die Zellflüssigkeit wurde einem Reaktor zugeleitet,
indem sie mit dem aus der Zelle gewonnenen Chlor gemischt
wurde. Die Betriebstemperatur der Zelle betrug 80 C, so daß die Zellflüssigkeit, die dem Reaktor zugeführt wurde,
etwa 80 C aufwies. Durch die im Reaktor ablaufende exoterme
Reaktion wurde die Reaktortemperatur bei etwa 80 C aufrechterhalten
. Der pH-Wert im Reaktor wurde durch Zugabe kleiner Mengen von zusätzlichem Natriumhydroxyd und/oder Säure auf
etwa 7 eingeregelt. Die Hypochloritkonzentration im Reaktor
erreichte ein Niveau von etwa 3 g pro Liter und blieb während
einer langdauernden kontinuierlichen Reaktion ziemlich konstant .
Die Lösung im Reaktor wurde einem Speichertank zugeführt,
der eine mittlere Haltezeit von etwa 1 bis 1 1/2 Stunden ergab, bevor die Lösung durch den Natriuiechloridaättiger
zur weiteren Elektrolyse zur Zelle zurückgeführt oder zur
Chloratkristallisation entnommen wurde. Die Hypochloritkonzentration im Speichertank lag im Bereich von etwa 0,5
bis 2,0 g pro Liter. Die Temperatur im Speichertank wurde bei etwa 80°C gehalten, um die Reaktion von Hypochlorit zu
Chlorat zu beschleunigen. Zwischen Speichertank und Reaktor wurde ein zirkulierender Strom aufrechterhalten. Sin zweiter
Flüssigkeitsstrom wurde aus dem Speichertank entnommen und
dem Sättiger zugeführt, um schließlich zur Zelle rezyklielert
zu werden,
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Sin dritter Flüssigkeitsstrom wird aus dem Speichertank
zur Kristallisation des Natriuuchlorats abgezogen. Natriumchlorat wird aus der Speichertanklösung in einer Menge von
etwa 3f86 kg pro Stunde kristallisiert durch Herabsetzung
der Temperatur der Lösung, so daß ein Natriumchlorat-Kristallanschuß auskristallisiert. Die Mutterlauge des Chloratkriatallisationsschrittee wird zum Sättiger geleitet, wo
sie mit der abgezogenen Anolytenlösung, deum Speichertankabstrom und Auffriechungsaengen an Natriumchlorid und Wasser
unter Bildung der Anolytenbeschickungslösung gemischt wird. Diese Lösung wird mit HCl angesäuert und zum Anolytenabteil
der Zelle zurückgeleitet und ergibt eine Beschickungskonzentration von etwa 150 g pro Liter Natriumchlorid, 500 g pro
Liter Natriumchlorat, 2 g pro Liter Natriumdichromat und etwa
einem halben Gramm pro Liter Natriumhypochlorit bei einem pH-Vert von etwa 3.
Das Beispiel zeigt, daß der Zellenwirkungsgrad unter den geregelten Zellen-pH-Wertbedingungen und geregelten Bedingungen
und geregeltem pH-Wert der Chlor-Lauge-Reaktion höher war »1»
er in üblichen Natriumchloratzellen erzielt werden kann.
Beispiele 2-5
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durchgeführt unter Verwendung einer Chloralkalidiaphragmaaelle, die «in· Graphit·*
, «node und eine Stahlsiebkathode aufweist, unter Verwendung eine· abgeschiedenen Anthephyllitasbestdiaphragma·
BAD
12!!
1587587
Wert des Elektrolyten im Anolytenafcte.il der Chlo^alkalizelle
wurde unter geregelten Bedingungen variiert, ran die Wirkung
auf den Anodenstrorawirkungsgrad zu bestimmen.
Der Betrieb der Chloralkalizelle zur Erzeugung von Ghlorat
wurde in gleicher ¥eise,wie in Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt
mit dem Unterschied, daß eine Stromdichte von 1 A pro
bei
Quadratzoll/ einer Zellentemperatur von 60 C angewendet wurde. Die Anolytenbeschickungslbsung wurde bei etwa 500 g pro Liter Natriumchlorat und 150 g pro Liter Natriumchlorid ziemlich konstant gehalten. Um den Anolyten-pH-Wert, wie er für die Beispiele 2-5 gezeigt wird, zu erhalten, wurden unterschiedliche Mengen Salzsäure der Beschickungslösung zugesetzt. Der Stromwirkungsgrad wurde nach der Orsat-Gasanalyse bestimmt« Tabelle I zeigt die erhaltenen Ergebnisse.
Quadratzoll/ einer Zellentemperatur von 60 C angewendet wurde. Die Anolytenbeschickungslbsung wurde bei etwa 500 g pro Liter Natriumchlorat und 150 g pro Liter Natriumchlorid ziemlich konstant gehalten. Um den Anolyten-pH-Wert, wie er für die Beispiele 2-5 gezeigt wird, zu erhalten, wurden unterschiedliche Mengen Salzsäure der Beschickungslösung zugesetzt. Der Stromwirkungsgrad wurde nach der Orsat-Gasanalyse bestimmt« Tabelle I zeigt die erhaltenen Ergebnisse.
Beispiel Aus der Zelle entnommener Elektro- Stromwirkungs-
____________ Iyt ( Anolyt) grad
'* pH = 0,9
2 Gesamt-Hypochlorit als NaClO -
0,2 g/L 96,3
pH = 1,1
3 Gesamt-Hypochlorit als NaClO -
0,3 g/l· 98,6
pH = 2,1
4 Gesamt-Hypochlorlt als NaClO -
0,3 g/L 98,0
pH m 3,1
5 Gesamt-Hypochlorit als NaClO -
0,2 g/L 97 8
Die obigen Beispiele zeigen, daß durch Aufrechterhaltung eines
niedrigen pH-Werts im Anolytenraum extrem hohe Stromwirkungs-
grade auch, in Gegenwart hoher Natriumchloratkonzentrationen
erhalten werden.
Beispiele 6-10
Das Verfahren der Erfindung wurde gemäß der beigefügten Zeichnung
in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise durchgeführt. Es wurden verschiedene Zellentemperaturen und Anolyten-pH-Werte
verwendet, um das Optimum für pH-Wert und Temperaturen bei einer Anolytenbeschickungskonzentration von etwa I50 g pro Liter
Natriumchlorid, 500 g pro Liter Natriumchlorat und etwa 2 g pro Liter Natriumdichromat zu bestimmen. Als Chloralkalizelle
wurde eine Hookerzelle Typ S-4 mit einer Graphitanode und einer Flußstahlsiebkathode verwendet, auf der ein Asbestdiaphragma
von 5^»^ kg abgeschieden war. Die Zelle wurde bei 55 000 A unter
Anwendung einer Anolytenbeschickungsgeschwindigkeit von etwa 75 Liter pro Minute betrieben.
Die Reaktion des im Katholytenraum der Zelle erzeugten Natriumhydroxyds
und des im Anodenraum erzeugten Chlors wurde bei einer Temperatur von etwa 80 C und einem pH-Vert zwischen 6,8 und 7i2
durchgeführt. Unter diesen pH-Wert- und Temperaturbedingungen
wurde praktisch das gesamte Chlor absorbiert und mit der ZeIlflüesigkeit
umgesetzt unter Anwendung einer GleichstroanBlschwirkung
im Reaktor. Unter kontinuierlichen Reaktionsbedingungea
wurd· dabei im Reaktor ein Hypochloritniveau von «tva t g pro
Liter erhalten. Die Reaktion verlief vollständig unter Bildung
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von Natriuinchlorat.
Tabelle II veranschaulicht den Gesamtzellenwirkungsgrad
bei verschiedenen Elektrolyt-pH-Wertesa im Anodenraum der
Zelle und bei verschiedenen Betriebstemperaturen. Der Gesamtzellenwirkungsgrad
beruht auf Stromwirkungsgrad, Graphitverbrauch, den Erfordernissen an Säure und Lauge zur pH-Wert-Einstellung
und den Stromkosten.' Die optimalen Bedingungen ergaben einen Kostenfaktor von 100,0, wobei die nicht optimalen
Kostenbedingungen in bezug auf das Optimum angegeben
werden, welches für die angegebene Chloralkalizelle bei einer Zellentemperatur von 80°C und einem Anοlyten-pH-Wert von 3»0
erhalten wird.
AnοIyten- | Tabelle II | Optimaler Gesamtzellenber- | |
Beispiel | pH-Wert | Ze11temperatur | tri©bskostenfaktor; |
0C | 100,0 = Optimum | ||
2,0 | 121,0 | ||
6 | 40 | 110,0 | |
60 | 105,5 | ||
80 | 107,2 | ||
90 | 107,8 | ||
3,0 | 95 | 113,9 | |
7 | 40 | 104,2 | |
60 | 100,0 | ||
80 | 101,5 | ||
90 | 102,2 | ||
3,5 | 95 | 115,9 | |
8 | ko | 106,8 | |
60 | 101,2 | ||
80 | 102,2 , | ||
90 | 103,2 | ||
4,0 | 95 | 118,0 | |
9 | 40 | 108,8 | |
60 | 103,6 | ||
80 | 104,0 | ||
90 | 104,6 | ||
95 | 117,5 | ||
10 | ko | 109,8 | |
6Q | 107,3 i | ||
80 | 109,8 | ||
90 | ·· 4 4 r% | ||
an | |||
Die obigen Werte zeigen, daß die besten Betriebsbedingungen
bei einem Anolyten-pH-Vert von 3*0 bis 4,0 und einer Zellenbetriebstemperatur von 6Ö bis 95°C erhalten werden.
Unter Ausnützung der in den Beispielen 6-10 enthaltenen
Informationen wurden Versuche auegeführt unter Verwendung
der Chloralkane c de und des Verfahrens von Beispiel 1,bei
denen die Konzentration des Katriumchlorids in der Anolytenbeschickungslösung von 50 g pro Liter bis 300 g pro Liter
und die Natriumchloratkonzentration von etwa 50 g pro Liter
bis etwa 750 g pro Liter variiert wurde, wobei des» Natriuachloridgehalt nahe am Sättigungspunkt bei den gegebenen
Natriutnchloratkonzentrationen lag. Venn die Lösung in Anolytenraum einen pH-Wert von etwa 3 Die k aufwies, wurden gute
Zellenwirkungsgrade in Temperaturbereich von 60 bis 95 C
bei Natriumchloridkonzentrationen über 100 g pro Liter erhalten. Die besten Stromwirkungegrade wurden bei Natriuachloridkonzentrationen über 130 g pro Liter erhalten, während
der Stromwirkungegrad bei Natriuechloridkonaentrationen unter
etwa 100 g pro Liter rapid abfiel. Die Konzentration an Natriunchlorat beeinflußt« den Strowwirkungsfrad nicht stark,
vorausgesetzt, dad saure Bedingungen und ein· Natriuwchleridkonzentration über 100c Pro Liter aufrechterhalten wurde».
00012371211
Claims (1)
- Patentansprüche. Verfahren zur Herstellung von Alkalichlorat durch elektrolytische Zersetzung eines AlkaliChlorids in einer Chloralkalidiaphragmaaelle durch Zersetstsng einer wäßrigen Alkalichloridlösurig bei einer Zersetzungsspanntang unter Bildung von Chlor und Alkalihydroxid, dadurch gekennzeichnet, daß das Chlor und das Alkalihydroxyd aus der· 2ο,11θ entfernt, geraischt und bei einem pH-Wert von etwa 6-8 umgesetzt werden, unter Bildung einer Reaktionsmischung, die Hypochlorit und danach Alkalichlorat enthält, mindestens ein Teil dieser Reaktionsmisehung angesäuert und zum Anolytenraum der Zelle zurückgeführt wird, wobei so stark angesäuert wird, daß ein Anoiyten-pH-Wert von ©twa 1 bis 5 erhalten wird.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Alkalichlorid und Alkalichlorat Natriumchlorid bzw. NatriumchloraLt verwendet werden.3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktioneiaieciiung mit Chlor, Salzsäure oder einer Mischung davon angesäuert wird.009829/1232k. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Chloralkalizelle einer Zersetzungsspannung ausgesetzte wäßrige Alkalichloridlösung aus einer angesäuerten Mischung von Natriumchlorid und Natriumchlorat besteht.5· Verfahren nach Anspruch k, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Beschickungslösung der Zelle 100 bis 300 g pro Liter Natriumchlorid und 50 bis 65O g pro Liter Natriumchlorat enthält.6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Vert des Anolyten bei etwa 2 bis k und die Zellentemperatur zwischen etwa 60 und 100 C gehalten wird.7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung von Chlor mit Natriumhydroxyd bei einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7»5 durchgeführt wird.8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des Natriumchlorats auskristallisiert und aus der Reaktionsmischung entfernt wird, bevor sie in den Anodenraum der Zelle zurückgeführt wird.9· Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Chloralkalizelle Anolytenbeschickungslösung in einer Menge zugeführt wird, die die Meng· übersteigt, die dttroh das Diaphragma fließt und die überschüssig« SalBlauge aus00982Ö/1232dem Anolytenraum abgezogen, mit Natriumchlorid wieder gesättigt, angesäuert und zur weiteren Elektrolyse in den Anolytenraum zurückgeführt wird.10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Diaphragmamaterial in der Chloralkalizelle Anthophyllit· asbest enthält.Ö fl 9 A ? Q / 1Leerseite
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