DE2714075C2 - Verfahren zur Oxidation von in wäßriger Lösung oxidierbaren Schadstoffen - Google Patents
Verfahren zur Oxidation von in wäßriger Lösung oxidierbaren SchadstoffenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Oxidation von in wäßriger Lösung enthaltenen oxidierbaren Schadstoffen an als Katalysator verwendeter
Aktivkohle unter Zufuhr von Sauerstoff zur wäßrigen Lösung.
Die Oxidation von Schadstoffen in wäßrigen Lösungen ist bekannt. Sie wird angewandt zur Reinigung von
Abwässern, deren Schadstoffgehalt wegen der toxischen Wirkung c!°r Schadstoffe auf niedrige Werte zu
begrenzen ist. Bekannt sind vor allem Verfahren zur Oxidation von zyanidhaltigcn wäbrigcn Lösungen, die
beispielsweise in der elektrochemischen Industrie beim Galvanisieren von Metalloberflächen, oder von an der
Oberfläche mit elektrisch leitenden Schichten versehenen Körpern aus elektrisch nichtleitendem Material
anfallen.
Zur Beseitigung von zyanidhaltigen Schadstoffen ist die Behandlung der wäßrigen Lösung mit Natriumhypochlorit
bekannt, wobei das Zyanid zum Zyanal oder weiter bis zum Carbonat oxidiert wird. Bei Zusatz von
Natriumhypochlorit, das ebenfalls toxisch wirkt, muß jedoch dafür Sorge getragen werden, daß überschüssiges
Natriumhypochlorit nicht in das Abwasser gelangt. Nachteilig ist die starke Aufsalzung der nach diesem
Verfahren behandelten wäßrigen Lösung durch Natriumchlorid.
Bekannt ist auch ein elektrochemisches Verfahren, vergleiche »Fachberichtc für Oberflächentechnik« 1973.
Heft 5, Seiten 151 ff. Durch Einleiten der zyanidhaltigcn
wäßrigen Lösung in eine elektrische ZcIU: werden die Zyanidioncn anodisch oxidiert und unter Bildung von
Zyanationen oder von Carbonal und Stickstoff abgebaut. Die Entgiftung der wäßrigen Lösungen gelingt
jedoch bei vertretbaren Slromausbcuten nur für hohe Zyanid-Konzentrationen in der Lösung. Schon weit
oberhalb der für die Abwasser ungefährlichen Maximalkonzentration sinkt die Stromausbeute unter 5% ab.
Auch ist die Behandlung von Schadstoffen enthaltenden wäßrigen Lösungen mit Wasserstoffperoxid und die
Oxidation der Schadstoffe unter Verwendung von Katalysatoren bekannt. Nachteilig ist dabei jedoch der
Verbrauch sehr teurer Chemikalien. In »Galvano-Technik«, 1970, Heft 6, Seite 468 ff. wird vorgeschlagen,
wäßrige Lösungen, die Nitrit, Zyanid oder oxidierbare organische Schadstoffe enthalten, mit einem Akiivkohlegemisch
zu Notieren und der wäßrigen lösung Luftsauersioff zuzuführen. Die Aktivkohle wirkt bei der
Umsetzung der Schadstoffe als Katalysator. Eine genügende Ausbeute ließ sich jedoch mit diesem
bekannten Verfahren bisher nicht erzielen, da die ·'■ Umsetzungsgeschwindigkeiten an Aktivkohlepulver zu
gering waren. Zur Zyanidbeseitigung wurde bereits vorgeschlagen, der Lösung zusätzlich Schwermetall
zuzusetzen, um die Katalyse an Aktivkohle zu beschleunigen, vergleiche »Oberflächen-Surface«, 1969,
in Heil I !,Seiten 798/799.
Bekannt: ist aus der US-PS 36 50M9 auch die
Verwendung von kupferimprägnierten Aktivkohletcilchen zur Beseitigung von Zyanid aus wäßrigen
Lösungen. Dabei wird jedoch die Adsorption des
i"· Zyanids an der Oberfläche der Aktivkohleteilchen und
die Bildung eines Kupfer-Zyanid-Komplcxes angestrebt.
Aber auch bei diesem Verfahren lassen sich keine ausreichenden Reaktionsgeschwindigkeiten erzielen.
Aufgabt: der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur
Aufgabt: der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur
.ι. Beseitigung von oxidierbaren Schadstoffen in wäßrigen
Losungen zu schaffen, bei dem unter Vermeidung einer
Aufsalzung der behandelten wäßrigen Lösungen und bei geringem Verbrauch zusätzlicher Chemikalien ein
wirtschaftlich ausreichender Umsatz bei der Oxidation
-·"· des Schadstoffs in der Lösung erreichbar ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung dadurch
gelöst, dall bei einer Temperatur von über IOO0°C in
reduzierender oder inerter Atmosphäre geglühte und
in abgekühlte Aktivkohle verwendet wird. Es hat sich
gezeigt, daß in dieser Weise behandelte Aktivkohle eine
Oberflächenstruktur aufweist, die für die Oxidation von Schadstoffen in der Lösung unter Zufuhr von Sauerstoff
besonders gut geeignet ist.
ι · Bevorzugt wird bei einer Temperatur von 1100 "C in
Wasserstoffatmosphäre wenigstens JO Minuten lang geglühte Aktivkohle verwendet. Geeignet ist mit
gleicher Wirkung daneben auch bei 1100"C in Vakuum wenigstens 30 Minuten lang geglühte Aktivkohle.
'" Im folgenden werden Ausführungsbcispiclc des
erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben. In der
Zeichnung ist der zeitliche Verlauf von Reaktionen bei Zyanid-Oxidation wiedergegeben, wobei die Konzentration
von Zyanid in wäßriger Lösung in mg/1 in
1' logarithmiüchcm Maßstab über der Reaktionszeit in h
aufgetragen ist.
"· wurde eine Stunde lang in Wasscr.sloffalmosphäre bei
110O0C geglüht und in dieser Atmosphäre abgekühlt.
" einen pH-Wert von 10 eingestellt worden war,
suspendiert. Die wäßrige Lösung wurde mit Luft begast.
zentration in der wäßrigen Lösung in Abhängigkeit von
der Reaktionszeit in Kurve ;; wiedergegeben. Nach b
'■" Stunden war die Zyankl Konzentration kontinuierlich
etwa auf 5 mg pro Liter abgesunken.
"■· gebenen, 250 mg Zyanid pro Liter enthaltenden Lösung
wurde die lOfachc Gcwk-hismcngc Aktivkohlcpulvcr
zugegeben, die Konzentration an Aktivkohle in der
nuierlich mil Luft begast. Nach 4 Stunden
lionsdaucr war die Zyanid-Konzentration bis zu
Konzentration von 0,1 mg pro Liier abgesunken. leaktionsverlauf zeigt Kurve öder Zeichnung.
Ausführungsbeispiel J
livkohlcpulver wurde bei einer Temperatur von C in Vakuum eine Stunde lang geglüht und in
um abgekühlt. Die so vorbehandeln Aktivkohle : in einer wäßrigen Lösung suspendiert, die mit
Ätznatron auf einen pll-Wert von Il eingestellt war.
Die Konzentration der Aktivkohle in Jer wolkigen
Losung betrug IOGi*w.-%. Durch Begasen der Lösung
mit SOi-hnlligcr Luft wurde in der Lösung Sulfit gelöst.
Das Sulfit wurde an der Aktivkohle zu Sulfat oxidiert, wobei gleichzeitig an der Oberfläche der Aktivkohle der
mit der Luft in die wa'Urige Lösung cingcblasene
Sauerstoff in einer für die Oxidation des Sulfits erforderlichen Menge reduziert wurde.
Hierzu I Blatt Zcichnunuen
Claims (2)
1. Verfahren zur Oxidation von in wäUriger
Lösung enthaltenen oxidierbaren Schadstoffen an als Katalysator verwendeter Aktivkohle unter
Zufuhr von Sauerstoff zur wäßrigen Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer
Temperatur von über 1000°C in reduzierender oder
inerter Atmosphäre geglühte und abgekühlte Aktivkohle verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß bei 1IOO°C in Wasserstoffatmosphäre
wenigstens 30 Minuten lang geglühte Aktivkohle verwendet wird.
J. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei I I00°C in Vakuum wenigstens 30 Minuten lang geglühte Aktivkohle verwendet wird.
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