DE2711052C3 - Kalthärtende Formmasse zur Herstellung von Gießformen und Kernen - Google Patents
Kalthärtende Formmasse zur Herstellung von Gießformen und KernenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine kalthärtende Formmasse nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es ist eine kalthärtende Formmasse bekannt, die einen feuerfesten Füllstoff, ein Phenolformaldehydharz,
Polyisocyanat. ein organisches Lösungsmittel und als Beschleuniger Oxide, Hydroxide einwertiger oder
zweiwertiger Metalle, darunter auch der Erdalkalimetalle,
enthäli. Weiterhin ist bekannt, daß durch basische Verbindungen insbesondere Amine. Pyridine, Chinoline
die Polyisocyanatreaktion katalysiert wird. Es ist ferner aus »Kunststoff-Handbuch« Band VII. Polyurethane,
Auflage 1966. Seite 101. letzter Absatz bis Seite 102.
Absatz 2. bekannt, daß zur Herstellung von Elastomeren aus hochmolekularen Hydroxyl-Verbindungen und
Isocyanaten als Katalysatoren Hydroxide von Alkali- und Erdalkalimetallen und basische Alkalisalze, nämlich
Natriumcarbonat oder Kaliumcarbonat verwendet werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Beschleuniger für kalthärtende Formmassen
zur Herstellung von Gießformen anzugeben, die leicht erhältlich und preiswert sind und die Herstellung einer
Formmasse mit den gewünschten Eigenschaften leicht ermöglichen.
Dies wird bei einer kalthärtenden Formmasse der eingangs angegebenen Gattung erreicht durch die im
Anspruch 1 angegebene Zusammensetzung.
Die Verwendung von Zement als selbsthärtendes Bindemittel in selbsthärtenden Formmassen für Zementsandformen
ist beispielsweise aus der DE-AS 15 58107 und der DE-OS 2344677 bekannt. Dabei
handelt es sirh jedoch nicht um die Verwendung von Zement als Katalysator für gattungsgemäße Formmassen
mit Phenolformaldehydharzen und Polyisocyanaten. Gemäß bevorzugter Ausgestaltungen der Erfindung
kann man als Beschleuniger verschiedene Zemente in
ίο einer Menge von 0,05 bis 5,0 Gew.-Teile verwenden.
Man kann auch Schlacken verwenden, die bei der Ferrochromproduktion hergestellt worden sind, in einer
Menge von 0,05 bis 5,0 Gew.-Teile oder Nephelinschlamm in einer Menge von 0,05 bis 5,0 Gew.-Teile, der
ein Abfallprodukt bei der Produktion von Aluminiumoxid ist Das gibt die Möglichkeit, das genannte
Abfallprodukt zu verwerten. Weiter kai«·-, man als
Beschleuniger auch pulverförmigen Perlit in einer Menge von 0,05 bis 5,0 Gew.-Teile benutzen. Pulverförmigen
Perlit erhält man bei der Erwärmung von Perlitgestein.
Die Einführung von Zement, Schlacke aus der Ferrochromproduktion oder von Nephelinschlamm
sowie auch von Perlit in die Zusammensetzung der kalthärtenden Formmasse für Gießformen und Kerne
vereinfacht und verbilligt die Aufbereitung der genannten Formmasse, da die genannten Komponenten sich
leicht dosieren lassen und gut erhältlich sind.
Als feuerfesten Füllstoff kann man Quarzsand.
Als feuerfesten Füllstoff kann man Quarzsand.
Olivinsand oder Disthensilimonitsand und andere
feuerfeste Stoffe verwenden.
Als organisches Lösungsmittel kann man Toluol, Azeton, Dioxan. Zellosolveazetat, Alkohole und andere
Lösungsmittel verwenden, die imstande sind, das
Ji Phenolformaldehydharz aufzulösen.
Die Verwendung der genannten Stoffe als Katalysator vereinfacht die Technologie der Aufbereitung der
kalthärtenden Formmasse, da sie sich leicht dosieren und fördern lassen und die Arbeitsbedingungen
verbessern, da die genannten Stoffe nicht toxisch sind.
Der erwähnte Beschleuniger ermöglicht die Regelung der Härtungsgeschwindigkeit der Formmasse in einem
umfangreichen Bereich, und zwar von 30 sek bis 30 min, dadurch erweitert sich der Anwendungsbereich der
4-, erfindungsgemäßen kalthärtenden Formmassen und kann den Forderungen verschiedener Gießereien
entsprechen.
Der genannte Beschleuniger ermöglicht eine Mengenverringerung des kostspieligen Poiyisocyanats. wo·
>o durch die Kosten der erfindungsgemäßen kalthärtenden Fo. mmasse wesentlich reduziert werden. Die Verringerung
der Polyisocyanatmenge in der Formmasse reduziert seine Gasbildung, dadurch wird die Qualität
der Gußstücke verbessert.
ü Zur industriellen Herstellung von Gießformen und Kernen aus den erfindungsgemäßen Formmassen kann
man verschiedene Typen der bekannten Ausrüstung in Abhängigkeit von der Topfzeit der erfindungsgemäßen
Formmasse benutzen, die im Bereich von 0,12 bis 15 min
bo liegt.
Die Formmassen mit einer Topfzeit bis 0,1 min können mit handelsüblichen Anlagen aufbereitet und
verwendet werden, Formmassen mit einer Topfzeit von 3 bis 5 min sind zweckmäßig in kontinuierlichen
Schneckenmischmaschinen verschiedener Konstruktionen aufzubereiten. Formmassen mit einer Topfzeit über
5 min kann man in Mischern mit periodischem Betrieb bei unterschiedlichem Fassungsvermögen aufbereiten.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird ein Beispiel angeführt
Die kalthärtende Formmasse wird in einem Mischer mit einem Rührwerk aufbereitet. Für die Aufbereitung
einer Portion der Formmasse werden in den Mischer 2 kg Quarzsand aufgegeben, die als 100 Gew.-Teile
genommen werden, und entsprechende Mengen der anderen genannten Komponenten in Obereinstimmung
mit der ohen angeführten Rezeptur. Das Novolak-Phenolformaldehydharz
wird vorher in einem organischen Lösungsmittel aufgelöst. Sämtliche Komponenten der
Formmasse werden innerhalb von 10 sek durchgemischt Danach wird die Formmasse dem Mischer
entnommen, und man fertigt daraus zylinderförmige Standardprobestücke an, die einen Durchmesser von ΐϊ
50 mm und eine Höhe von 50 mm haben. Das Gewicht der Probestücke betrug 160 g. Die Druckfestigkeitsprüfung
der hergestellten Probestücke wurde nach 0,1, 0,5, 13 und nach 24 Stunden nach ihrer Herstellung
durchgeführt
Die Zusammensetzungen der aufbereiteten kalthärtenden Formmassen sind in der Tabelle 1 und die
Ergebnisse ihrer Prüfungen in der Tabelle 2 angeführt.
Wie aus den Tabellen 1 und 2 zu sehen ist, verfugen die erfindungsgemäßen kalthärtenden Formmassen
über hohe Festigkeitswerte. Die Topfzeit der erfindungsgemäßen Formmassen, die in der Tabelle 1
angeführt sind, liegt im Bereich von 0,02 bis 15 min und wird durch die Menge des Beschleunigers geregelt
Die Formmassen Nr. 2 und Nr. 8 haben eine Topfzeit von 0,06 bis 0,1 min. Die Formmasse Nr. 3 hat eine
Topfzeit von 0,2 min. Die Topfzeit der restlichen Formmassen, die in der Tabelle 1 angeführt sind, betrug
über 1 min.
Für die Formmassen Nr. 3, Nr. 4, Nr. 7 und Nr. 8 (optimale Eigenschaften) betrug die Gasdurchlässigkeit
über 120 bedingte Einheiten, die Verschüttung von 0,1 bis 0,2%, die Gasbildung von 9 bis 11 cmVg.
Die angeführten Charakteristiken der erfindungsgemäßen Formmassen zeigen ihre guten technologischen
Eigenschaften, was letzten Endes die Qualität der hergestellten Formen und Kerne und folglich auch die
Qualität der hergestellten Gußstücke erhöht
Bezeichnung der Bestandteile | Bestandteile in Gew.-Teilen | 1 2 | 3 | Formmassen | 4 | 5 | 5 | 6 | 7 | 7 | 8 | 8 |
Nr. der ] | 2 3 | 100 | too | 100 | 100 | 100 | ||||||
1 | 100 100 | 135 | 5,0 | 5,0 | 1.4 | 1,4 | ||||||
Quarzsand | 100 | 0,5 1,35 | ||||||||||
Novolack-Phenolformaldehydharz | 0,5 | 1,35 | 5,0 | 5,0 | — | — | ||||||
Lösungsmittel | 0,5 1,35 | |||||||||||
Azeton | 0,5 | |||||||||||
Lösungsmittel | — | — | — | 1,4 | 1,4 | |||||||
50% Azeton | — — | 0,15 | 1,0 | 1,0 | — | 0,1 | ||||||
50% Toluol | — | 0.05 0.15 | ||||||||||
Polyisocyanat, der 55% Diphenylmethan- | 0,05 | - | - | - | 0,1 | - | ||||||
diisocyanat enthält | - - | - | — | - | - | - | ||||||
Toluylendiisocyanat | - | - - | — | 5,0 | — | — | — | |||||
Doppeikohlensaures Natrium | - | - 1.0 | 0,2 | — | 5,0 | — | — | |||||
Zement | 0,05 | 0,05 - | - | - | - | 0,5 | - | |||||
Ferrochromschlacke | — | - - | — | - | — | — | 2,0 | |||||
Nephelinschlamm | - | — — | ||||||||||
Perlit | — | |||||||||||
Tabelle 2 | in kp/cm2 | |||||||||||
Zeitspanne nach Druckfestigkeit der Probestücke | ||||||||||||
Qcr nersiciiung der Probestücke Nr. der Formmassen |
6 | |||||||||||
in Stunden | 4 | |||||||||||
0.4
1,5
2,0
5,0
7,5
1,5
2,0
5,0
7,5
0,3
1,0
2,5
4,5
7,0
1,0
2,5
4,5
7,0
2,0
19,5
46,0
67,5
73,0
19,5
46,0
67,5
73,0
0,5
5,0
8,0
20,5
129.5
0,3
7.5
11,0
22,5
108,0
0,5
15,5
25,0
38,5
68,5
15,5
25,0
38,5
68,5
4,5
10,5
24,0
47,0
70,5
10,5
24,0
47,0
70,5
Claims (5)
1. Kalthärtende Formmasse zur Herstellung von Gießformen und -kernen, die einen feuerfesten
Füllstoff, als Bindemittel ein Phenolformaldehydharz,
ein organisches Lösungsmittel, als Härter ein Polyisocyanat und einen Beschleuniger enthält,
gekennzeichnet durch folgende Zusammensetzung:
100 Gewichtsteile feuerfesten Füllstoff,
0,5 bis 5,0 Gewichtsteile Novolak-Phenolformaldehydharz,
0,5 bis 5,0 Gewichtsteile Novolak-Phenolformaldehydharz,
0,005 bis 1,0 Gewichtsteile Polyisocyanat,
0,5 bis 5,0 Gewichtsteile organisches Lösungsmittel,
0,5 bis 5,0 Gewichtsteile organisches Lösungsmittel,
0,0025 bis 5,0 Gewichtsteile eines Gemisches aus Silikaten und Aluminaten der Erdalkalimetalle
als Beschleuniger.
2. Kalthärtende Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Beschleuniger
Zement in einer Menge von 0,05 bis 5,0 Gew.-Teile enthält.
3. Kalthärtende Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Beschleuniger
Schlacke aus der Ferrochromproduktion in einer Menge von 0,05 bis 5,0 Gew.-Teile enthält.
4. Kalthärtende Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Beschleuniger
Nephelinschlamm in einer Menge von 0,05 bis 5,0 Gew.-Teile enthält.
5. Kalthärtende Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Beschleuniger
pulverförmigen Perlit in einer Menge von 0,05 bis 5,0 Gew.-Teile enthält.
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