DE2708168C2 - Vorrichtung zum kontinuierlichen Behandeln von Material, insbesondere zum kontinuierlichen Sterilisieren - Google Patents
Vorrichtung zum kontinuierlichen Behandeln von Material, insbesondere zum kontinuierlichen SterilisierenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Behandeln von Material r<t einem gasförmigen
Medium unter einem Druck, der vom Atmosphärendruck abweicht, insbesondere zum kontinuierlichen
Sterilisieren von Material, bestehend aus einem geschlossenen Behandlungsraum, an dem eine gasdichie
Beschickungseinrichtung, eine gasdichte Abzugseinrichtung für das Material und mindestens ein Einlaß für das
gasförmige Medium angeschlossen ist, und aus einer im Behandlungsraum angeordneten Schüttelrinne, die aur
einem Materialträger und einem Schüttelorgan zur Erzeugung einer vertikalen Vibrationskomponente besteht.
Eine derartige Vorrichtung zum Behandeln von pflanzlichen Produkten ist im wesentlichen aus der US-PS
26 92 200 bekannt.
Beim kontinuierlichen Sterilisieren von z. B. Tiermehl
tritt der Nachteil auf, daß die Verweilzeit in der Vorrichtung relativ groß ist, was damit zusammenhängt, daß das
zu sterilisierende Mehl verhältnismäßig kompakt liegt, wodurch ein mangelhafter Kontakt zwischen dem Behandlungsmedium
und dem Sterilisierungsmaterial zustande kommt und demzufolge mit sehr langen Verweilzeiten
gearbeitet werden muß.
Bei der Anwendung einer solchen Vorrichtung zum kontinuierlichen Entfernen von Flüssigkeiten aus diesen
Materialien treten Mängel ungenügender Trocknung oder ungenügender Entfernung von in den zu behandelnden
Stoffen vorhandenen wertvollen Materialien auf, die man während der Behandlung zurückgewinnen
will.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Behandeln eines Materials
oben genannter Art zu schaffen, die bei sehr kurzen Verweilzeiten und vorzugsweise auch bei guter Reproduzierbarkeit
der notwendigen Verweilzeit eine gute Sterilisierang bzw. Behandlung oder Trocknung gewährleistet
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung im wesentliehen
dadurch gelöst, daß der mit öffnungen versehene Boden des Materialträgers mit flexiblen Streifen oder
einer perforierten, biegsamen Platte so abgedeckt ist, daß diese sich durch die vertikale Vibrationskomponente
nach oben und nach unten bewegen und dabei die
ίο öffnungen im Boden zyklisch öffnen und schließen und
daß unterhalb des Bodens eine Kammer angeordnet ist in die der Einlaß für das gasförmige Medium mündet
In dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Materialteilchen periodisch durch die vertikale Vibrationskomponente
auseinandergerissen, wobei gleichzeitig das Behandlungsmedium, wie Druckdampf, in die
aufgelockerte Masse der Materialteilchen fließt so daß das Behandlungsmedium tief in die Masse der Materialteilchen
hineindringt und seine Wirkung ausübt
Diese Wirkung des Behandlungsmediums wird noch dadurch verstärkt daß nach kurzer Zeit die Beschikkung
mit Behandlungsrnediuni eingestellt wird und die
Materialteilchen mit noch dazwischen anwesendem Behandlungsmedium wieder kompakt aufeinander zu liegen
kommen, wodurch auch diese Masse noch den Einfluß des Behandlungsmediums erfährt
Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Materialteilchen periodisch getrennt und wieder zusammengeführt
und die Beschickung von Behandlungsmedium kann sehr leicht auf das Material abgestimmt werden,
während die Materialteilchen auch noch vorwärts bewegt werden können, so daß auf sehr einfache Weise
ein kontinuierlicher Betrieb realisierbar ist
Insbesondere durch die zyklische Wiederholung des Trennens und Zusammenführens der Teilchen erzielt
man, z. B. beim Sterilisieren mit Druckdampf, durch den wiederholten Kontakt eine effiziente Wärme- und/oder
Stoffübertragung und demzufolge eine durchaus zuverlässige Sterilisierung des Materials.
Durch die erfindungsgemäße Vorv'.chtung wird somit
eine einwandfreie Sterilisierung ermöglicht.
Auch können mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung z. B. aus Materialien, die wertvolle Stoffe enthalten,
diese wertvollen Stoffe leicht abgetrennt werden, beispielsweise bei Traubenschalen, die Alkoholreste
enthalten. Beim Einlassen von Dampf wird der Alkohol durch das Behandlungsmedium mitgerissen, wonach
dieser mitgeschleppte Alkohol z. B. in einem Kondensator ausgeschieden werden kann. Danach kann das Material
in bekannter Weise mit warmer Luft nachgetrocknet werden.
Vorzugsweise liegt die vertikale Amplitude der Vibration
der Schüttelrinne zwischen 10 und 40 mm.
Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt
Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt
F i g. 1 schematisch eine Vorrichtung gemäß der Erfindung;
F i g. 2 eine Schüttelrinne, angewandt bei der Vorrichtung
gemäß der Erfindung;
F i g. 3 einen Längsschnitt durch die fördernde Oberfläche einer Schüttelrinne gemäß der Erfindung;
Fig.4 eine Draufsicht auf die fördernde Oberfläche
einer Schüttelrinne nach F i g. 3 und
Fig.5 einen Längsschnitt durch einen Teil einer
Schüttelrinne in einem gegenüber der F i g. 3 abgewandelten Ausführungsbeispiel.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung zum kontinuierlichen
Behandeln von Material, insbesondere zum Sterilisieren
27 üb Ib8
von Tiermehl mit Hochdruckdampf, abgebildet
Die Vorrichtung umfaßt einen abgeschlossenen Behandlungsraum 1, an den eine Beschickungsvorrichtung
2 gasdicht angeschlossen ist. Diese steht in Verbindung mit einem Beschickungstrichter 17, der aus einem Dosiergerät
16 mit zu sterilisierendem Tiermehl beschickt wird.
Da im Behandlungsraum 1 mit Hochdruckdampf gearbeitet wird, ist es notwendig, eine gasdichte Beschikkungsvorrichtung
2 zu verwenden, um einem Entweichen von Dampf aus dem Behandlungsraum 1 vorzubeugen.
Aus diesem Grunde ist die Beschickungsvorrichtung 2 als Schleuse zur Zufuhr von Material, z. B. zu sterilisierendem
Tiermehl, ausgebildet
Andererseits ist der abgeschlossene Behandlungsraum 1 gasdicht mit einer Abzugsvorrichtung 3 verbunden,
die gleichfalls eine Schleuse, durch die hindurch das behandeln" Material aus dem Behandlungsraum 1 abgelassen
wird, aufweist
Zum Sterilisieren von z. B. Tiermehi, das durch die
gasdichte Beschickungsvorrichtung 2 eingeführt wird, ist ein Dampfeinlaß 5 vorhanden, der mit einer Drurkdampfqueile
6 in Verbindung steht
Der Dampfeinlaß 5 mündet in einen Raum 25 unter eine Transporteinrichtung 4 innerhalb des Behandlungsraums
1. Diese besteht aus einer Schüttelrinne mit einem Gestell, das von flexiblen Streben 19 unterstützt ist
Die Streben 19 sind an ihren unteren Enden am Fundament 20 befestigt und mit ihren oberen Enden mit der
Schüttelrinne verbunden. In der Transporteinrichtung 4 sind zwischen den Seitenwänden der Rinne sich erstrekkende
Streifen 21 aus perforiertem Material angeordnet Diese Streifen 21 bilden einen horizontalen Boden,
während zwischen jedem Paar einander benachbarte Streifen 21 ein Streifen 23 aus dünnem, flexiblem Material,
wie Gummi, bei 22 befestigt ist, welches den angrenzenden metallischen Streifen 21 überlappt
Gemäß einer abgewandelten Ausbildung nach F i g. 5 ist ein Boden aus einer perforierten Metallplatte 21a mit
Öffnungen 27 vorgesehen, auf der sich eine biegsame Platte 26, z. B. aus Teflon, mit feineren Perforationen
befindet Die biegsame Platte 26 ist an den Enden 29,30
der Metallplatte 21a befestigt, öffnungen 2£, 27 in der
biegsamen Platte 26 und in der Metallplatte 21a sind versetzt gegeneinander derart angeordnet, daß in Ruhelage
sämtliche Öffnungen in der Metallplatte 21a und in der Platte 26 geschlossen sind. Bei Einwirkung der vertikalen Vibrationskomponente wird die biegsame Platte
26 angehoben (außer an ihren Enden) und von der Metallplatte 21a abgehoben, wodurch die auf der Platte 26
anwesenden Teilchen hochgeworfen werden und sich voneinander trennen. Gleichzeitig fließt dann Behandlungsmedium
durch die Öffnungen 27 in der Metaliplatte 21a und durch die Öffnungen 28 in der biegsamen
Platte 26 in die gelockerte Masse der Materialteilchen. Kurze Zeit später nach Beendigung der durch die Streifen
19 erzeugten Vibrationskomponente, wird die biegsame Platte 26 sich wieder gegen Metallplatte 21a anlegen,
wodurch die Materialteilchen wieder aufeinander zu liegen kommen.
Die Schüttelrinne ist an einem ihrer Enden verbunden mit dem Dampfeinlaß 5 zum Einlassen eines Sterilisierungsmediums,
oder z. B. Trockengas in den Raum 25 unterhalb der Streifen 21 bzw. der Metallplatte 21a.
Das zu behandelnde Material wird der Rinne durch einen Einlaß 24 zugeführt.
Die Schüttelfrequenz der Rinne beträgt höchstens 1000 Vibrationen pro Minute, zweckmäßig 200 bis 40Ci
Vibrationen pro Minute, während die Gesamtamplitude der Rinne sich vorzugsweise auf über 10 mm und höchstens 40 mn beläuft; die Mindestamplitude ist 5 mm.
Angewandte Schüttelfrequenz und Amplitude sind abhängig von dem zu behandelnden Material. Für faserige
Produkte belaufen sich Frequenz und Amplitude auf 200 bis 400, bzw. 20 bis 40 mm, während bei körnigem Material,
das nicht klebt, die Frequenz höchstens 1000
ίο Schwingungen pro Minute und die Amplitude 5 mm betragen.
Bei der Transporteinrichtung 4 in Form einer Schüttelrinne
handelt es sich also nicht um eine herkömmliche Vibrationsrinne, in der 3000 Schwingungen pro Minute
und Amplituden von höchstens 1 mm auftreten.
Der abgeschlossene Behandlungsraum 1 kann mit einem Kondensationsablaß 18 versehen sein, sowie mit
einem Gasablaß 7, aus dem nach der Sterilisierung noch anwesendes Gas, z. B. Dampf, entweichen kann, das danach
in einem Kondensator 8 kondensiert wird.
Das Kondensat aus dem Kondensator 8 wird über eine Kondensatleitung 10 abgelas?·.■:,, während evt
wertvolle Stoffe aus dem Kondensator 8 über einen
Ablaß 11 rückgewonnen werden können.
Zur Erzielung einer guten Entlüftung der Vorrichtung kann eine Entlüftungspumpe 9 angeschlossen sein.
Das a'!S der gasdichten Abzugsvorrichtung 3 austretende
Material gelangt nach seiner Sterilisierung in einen Flash-Trockner 12 und von dort über einen Ablaß
13 in eine Transportkühlschraube 14.
Diese Transportkühlschraube 14 ist mit einem Ablaß 15 versehen, über den das sterilisierte Material ausgegeben
wird.
Falls das aus dem Behandlungsraum 1 austretende Material zu feucht ist, kann man es nachtrocknen. Bei
Sterilisierung von Material im Behandlungsraum 1, etwa von Tiermehl, das nach Passieren der Abzugsvorrichtung
3 einen Feuchtigkeitsgehalt von z. B. 12% besitzt, während die zulässige Feuchtigkeit des Endproduktes
z. B. 9% nicht überschreiten soll, erfolgt im Flash-Trockner 12 das Nachtrocknen.
Der zum Sterilisieren angewandte Dampf aus der Drujkdampfquelle 6 besitzt eine Temperatur von ca.
135° C. Dieser feuchte Dampf wird in die Schüttelrinne
eingeleitet.
Es hat sich herausgestellt, daß in dieser Weise eine
sehr gute Sterilisierung erzielt werden kann.
Bei einer solchen Sterilisierung beträgt der Druck im Behandlungsraum 2,2 atü.
Oben bezeichnete Vorrichtung kann auch zum Gewinnen von Alkohol aus z. B. Traubenschalen angewandt
werden, wobei dann die nassen Schalen der Einwirkung von Dampf aus der Dampfquelle 6 unterworfen
werden. In diesem Falle wird aus dem Gas, das beim AbIaP 7 aus dem Behandlungsraum 1 austritt, im Kondensator
8 der Alkohol gewonnen. Danach können die Schalen mit trockner Luft nachgetrocknet werden.
Die bei der vorliegenden Vorrichtung angewandte Schüttelrinne wird vorzugsweise mit einer Gesamtamplitude
von 30 mm und einer Frequenz von 300 Vibrationen pro Minute oetrieben.
In eine Vorrichtung mit einer Schüttelrinne gemäß F i g. 5 werden pro Stunde 1 Tonne Traubenschalen eingeleitet,
die noch A!koholreste enthalten. Über den Dampfeinlaß 5 wird Dampf mit einer Temperatur von
110°C unter die Metallplatte 21a geleitet. Die Rinne
wird 30 Minuten lang mit chier Frequenz von 300 Vibrationen
pro Minute betrieben.
Durch die Einwirkung des Dampfes werden anwesende Alkoholrestc mitgeschleppt und durch Kondensierung
im Kondensator 8 rückgewunnen.
Beispiel Il
Auf einen Schütteirinnenboden wie in Beispiel I wird 10 Tonnen Fischmehl pro Stunde aufgebracht. Das Sterilisierungsmedium
ist Hochdruckdampf von 2,2 atü. Das abgezogene Fischmehl ist vollkommen keimfrei,
was bei den bekannten Vorrichtungen eine dreimal lungere Sterilisierungsdauer erfordert.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
25
JO
40
45
50
60
65
Claims (2)
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Behandeln von Material mit einem gasförmigen Medium unter
einem Druck, der vom Atmosphärendruck abweicht, insbesondere zum kontinuierlichen Sterilisieren von
Material, bestehend aus einem geschlossenen Behandlungsraum, an dem eine gasdichte Beschikkurgseinrichtung,
eine gasdichte Abzugseinrichtung für das Material und mindestens ein Einlaß für das
gasförmige Medium angeschlossen ist, und aus einer im Behandlungsraum angeordneten Schüttelrinne,
die aus einem Materialträger und einem Schüttelorgan zur Erzeugung einer vertikalem Vibrationskomponente
besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der mit Öffnungen (22; 27) versehene Boden (21,
2\a) des Materialträgers mit flexiblen Streifen (23) oder einer perforierten, biegsamen Platte (26) so abgedeckt
ist, daß diese sich durch die vertikale Vibrationskomponente nach oben und nach unten bewegen
und dabei die Öffnungen (22,27) im Boden (2i, 2Ia^ zyklisch öffnen und schließen und daß unterhalb
des Bodens (21, 2IaJ eine Kammer (2S) angeordnet
ist, in die der Einlaß (5) für das gasförmige Medium
mündet
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vertikale Vibrationsamplitude der
Schüttelrinne zwischen 10 und 40 mm liegt
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