DE2705669C3 - Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Hydrolyseprodukten aus keratinhaltigen Rohstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Hydrolyseprodukten aus keratinhaltigen Rohstoffen

Info

Publication number
DE2705669C3
DE2705669C3 DE2705669A DE2705669A DE2705669C3 DE 2705669 C3 DE2705669 C3 DE 2705669C3 DE 2705669 A DE2705669 A DE 2705669A DE 2705669 A DE2705669 A DE 2705669A DE 2705669 C3 DE2705669 C3 DE 2705669C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
hair
degradation
water
raw materials
keratin
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE2705669A
Other languages
English (en)
Other versions
DE2705669A1 (de
DE2705669B2 (de
Inventor
Zdenek Dipl.-Chem. Dr. 6900 Heidelberg Eckmayer
Rolf Dr. Monsheimer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Roehm GmbH Darmstadt
Original Assignee
Roehm GmbH Darmstadt
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Roehm GmbH Darmstadt filed Critical Roehm GmbH Darmstadt
Priority to DE2705669A priority Critical patent/DE2705669C3/de
Priority to CH1474677A priority patent/CH634078A5/de
Priority to IT52157/77A priority patent/IT1090738B/it
Priority to ES465731A priority patent/ES465731A1/es
Priority to FR7803703A priority patent/FR2380293A1/fr
Priority to AU33193/78A priority patent/AU519641B2/en
Priority to NZ186451A priority patent/NZ186451A/xx
Priority to BR7800815A priority patent/BR7800815A/pt
Priority to CA296,687A priority patent/CA1108542A/en
Publication of DE2705669A1 publication Critical patent/DE2705669A1/de
Priority to US06/055,963 priority patent/US4232123A/en
Publication of DE2705669B2 publication Critical patent/DE2705669B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2705669C3 publication Critical patent/DE2705669C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K8/00Cosmetics or similar toiletry preparations
    • A61K8/18Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition
    • A61K8/96Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition containing materials, or derivatives thereof of undetermined constitution
    • A61K8/98Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition containing materials, or derivatives thereof of undetermined constitution of animal origin
    • A61K8/981Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition containing materials, or derivatives thereof of undetermined constitution of animal origin of mammals or bird
    • A61K8/985Skin or skin outgrowth, e.g. hair, nails
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K8/00Cosmetics or similar toiletry preparations
    • A61K8/18Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition
    • A61K8/30Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition containing organic compounds
    • A61K8/64Proteins; Peptides; Derivatives or degradation products thereof
    • A61K8/65Collagen; Gelatin; Keratin; Derivatives or degradation products thereof
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61QSPECIFIC USE OF COSMETICS OR SIMILAR TOILETRY PREPARATIONS
    • A61Q19/00Preparations for care of the skin

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Birds (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Dermatology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
  • Cosmetics (AREA)
  • Peptides Or Proteins (AREA)

Description

a) bei Temperaturen oberhalb 800C und pH-Werten unterhalb von 2 für die Dauer von wenigstens 4 Stunden einer Säurehydrolyse und anschließend nach Reinigen mit Wasser
b) bei Temperaturen von 30—7O0C und pH-Werten von mindestens 8,5 in Gegenwart von Alkalien und 0,01 — 1,0 Mol/Ltr. Harnstoff mittels alkalischer Bakterienproteinasen eines pH-Optimums zwischen 9—13 einer enzymatischen Hydrolyse unterworfen werden, die im jeweiligen pH-Optimum des angesetzten Enzyms erfolgt, worauf
c) nach beendetem Abbau die Enzyme durch Hitze inaktiviert v/erden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Einsatz von Äscherhaargemisch als Rohstoff das Ausgangsmaterial vor der Stufe a durch Zugabe von verdünnten Säuren auf einen pH-Wert von 7 eingestellt und die Mischung abgepreßt und gewaschen wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als alkalische Proteinasen solche aus Bacillusstämmen wie z. B. Bacillus licheniformis. Bacillus alcalophilus. Bacillus subtilis. Bacillus mesentericus oder Bacillus firmus verwendet werden und/oder Enzyme aus Streptomyces speciae, wie z. B. Streptomyces grisens.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Hydrolysaten aus faserigen Keratin-Rohstoffen wie Haaren, Wolle oder dergleichen. Es handelt sich somit um ein Verfahren zum Aufarbeiten von Abfällen, insbesondere Haarabfällen aus der Gerberei oder Wolleabfällen aus der Textilindustrie. Die erfindungsgemäß hergestellten Hydrolysate sind Eiweißstoffe, welche auf kosmetischem Gebiet, insbesondere bei der Behandlung von Haut und Haaren Anwendung finden.
Es ist bekannt, daß Eiweißhydrolysate, insbesondere hydrolysierte Proteine kollagener Herkunft als Wirkstoffe für Kosmetika eingesetzt werden. Hydrolysierte Proteine sind auch für die Haarbehandlung wie Färben. Bleichen, Anfertigen von Formteilen usw. geeignet und es werden bereits seit langem große Mengen hydrolysierter Proteine für diese Zwecke eingesetzt. Die Proteine werden durch Abbau von kollagenhaltigem Material erhalten, insbesondere durch chemische, alkalische oder saure Hydrolyse.
Die Wirkung der Proteine besteht insbesondere in der Ausbildung als Schutzkolioide für Haare, Die Schutzkolloide Verhindern Schäden, Welche durch oxidative Einflüsse, z. B. von Bleichmitteln Und die reduzierenden Dauerwellmittel entstehen/ Unter dem Einfluß der Hydrolysate Verbessert sich die Geschmeiß digkeit und Festigkeit des Haares, die Spaltung der Haarenden wird vermieden und das Haar erhält einen erhöhten Glanz, volles Aussehen und angenehmen Griff. Gleichzeitig wird die Kopfhaut durch die Behandlung mit den Eiweißhydrolysaten günstig beeinflußt und der verbesserte Zustand der Haut verursacht wiederum ein schnelleres Wachstum der Haare durch die zugeführten Grundstoffe für die Eiweißsynthese.
Es sind bereits zahlreiche Präparate, die Eiweißhydrolysate enthalten, im Handel. Die Wirkung dieser Präparate ist jedoch unterschiedlich. Eine gewisse Wirkung ist stets vorhanden, sie ist jedoch selbst bei dem gleichen Präparat sehr schwankend und schwer reproduzierbar. Die bekannten Produkte sind somit von dem theoretisch denkbaren günstigsten Einfluß auf Haar- und Kopfhaut mehr oder weniger weit entfernt
Der relativ geringe Wirkungsgrad bekannter Produkte liegt unter anderem daran, daß die MoleLuIargewichte der Abbaustoffe stark schwanken, denn es ist nicht möglich, durch chemische Hydrolyse reproduzierbare Molekulargewichte zu erreichen. Neben Abbauprodukten mit dem entsprechenden optimalen Molekulargewicht entstehen immer solche mit niedrigeren und höheren Molekulargewichten, so daß die Wirksamkeit insgesamt herabgesetzt ist Auch die Aminosäurezusammensetzung ist für die Heilkosmetik nicht ideal. Einige Aminosäuren, welche für Keratin typisch sind, z. B. Cystein und Cystin fehlen völlig, während andere wichtige Aminosäuren, z. B. Tyrosin, in nur ganz geringen Mengen vorhanden sind. Ohne Cystein und Cystin kann aber der Haarv/uchs nicht wirksam gefördert w erden.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher Hydrolysate zu entwickeln, welche die als wichtig erkannte Aminosäurezusammensetzung aufweisen und deren Molekulargewichte in reproduzierbarer Weise gesteuert werden können. Es sollen dabei Produkte hergestellt werden, welche alle in Haaren vorhandenen als wertvoll erkannten Eiweißbausleine enthalten und dies bei optimaler Molekulargröße.
Es wird ein Verfahren beansprucht, welches von fasrigen. keratinlialtigen Abfallprodukten, wie Haaren oder Wolle ausgeht und welches dadurch gekennzeichnet ist. daß die gereinigten Rohstoffe
a) bei Temperaturen oberhalb 800C und pH-Werten unterhalb von 2 für die Dauer von wenigstens 4 Stunden einer Säurehydrolyse und anschließend nach Reinigen mit Wasser
b) bei Temperaturen von 30 — 70°C und pH-Werten von mindestens 8,5 in Gegenwart von Alkalien und 0.01-1,0 Mol/Ltr. Harnstoff mittels alkalischer Bakterienproteinasen eines pH-Optimums zwisehen 9—13 einer enzymatischen Hydrolyse unterworfen werden, die im jeweiligen pH-Optimum des angesetzten Enzyms erfolgt, worauf
c) nach beendetem Abbau die Enzyme durch Hitze inaktiviert werden.
Bei Einsatz von Äscherhaargemischen als Rohstoff wird das Ausgangsmaterial hierbei vor der Stufe a durch Zugabe Von verdünnten Säuren auf einen pH^Wert Von 7 eingestellt. Die Mischung wird abgepreßt und gewaschen und dann wie vorstehend beschrieben behandelt.
Das Verfahren wird zweckmäßig bei einer Harnstoffkonzentration zwischen etwa 0,01 und 1,0 mol/Litef durchgeführt und in Gegenwart von alkalischen
Proteinasen aus Bacillus-Stämmen wie Bacillus licheniformis, Bacillus alcalophilus, Bacillus subtilis, Bacillus mesentericus oder Bacillus firmus und/oder aus Streptomyces erhaltene Proteinasen wie z, B. Streptomyces grisens. Die vor dem enzymatischen Abbau durchgeführte milde Hydrolyse sollte zweckmäßig über einen Zeitraum von mehreren Stunden, in der Regel von wenigstens 4 Stunden, durchgeführt werden. Als Säure eignen sich Mineralsäuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure oder Phosphorsäure usw. Der pH-Wert liegt dabei unter 2.
Während die enzymfreie saure Hydrolyse in der Regel bei Temperaturen um etwa 8O0C durchgeführt wird, liegt die Temperatur während des enzymatischen Abbaues bei etwa 30 bis 700C, vorzugsweise zwischen etwa 40 und 65° C. Die Inaktivierung des nach erfolgtem Abbau etwa noch vorhandenen Enzyms erfolgt zwischen etwa 80 und 100° C.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt die Aufarbeitung von Abfäl'en, weiche bisher keiner wirtschaftlichen Verwendung zugeführt werden konnten. Es sind dies insbesondere die in der Gerberei anfallenden Haarabfälle und die Wollabfälle aus der Textilindustrie.
Die in der Gerberei anfallenden Haare werden im Laufe des Verarbeitungsprozesses bekanntlich mit Alkalien versetzt Es ist zwar möglich, durch einen sehr starken alkalischen Abbau lösliciie Produkte zu erhalten, die immer noch hochmolekular aber einem enzymatischen Angriff zugänglich sind. Derartige Produkte sind nicht Gegenstand der Erfindung, denn ein derartiger enzymatischer Abbau von Haaren aus der Gerberei hat gravierende Nachteile bei der Verwendung der Abbauprodukte z. E. in der 'iosmetikindustrie. Die so gewonnene Lösung enthält große Mengen an unerwünschten Mineralstoffen. Dur Ii den starken alkalischen Abbau entstehen überdies die toxischen Peptide Lanthionin und Lysino-Alanin. Es ist verständlich, daß aus diesen Gründen die Abbauprodukte zur Verwendung in der Haarkosmetik ungeeignet bzw. schädlich sind. -to
Wenn auch das erfindungsgemäße Verfahren die Aufarbeitung von Abfällen erlaubt, so handelt es sich doch nicht um einen Abbau des Keratins »um jeden Preis«. Angestrebt wird vielmehr ein kontrollierter Abbau von fasrigen, keratinhaltigen Farbprodukten zu wertvollen, wasserlöslichen Hydrolysaten, welche die als wichtig erkannte Aminosäurezusammensetzung aufweisen und deren Molekulargewicht in reproduzierbarer Weise gesteuert werden kann. Demgemäß sind alle Arbeitsbedingungen untauglich bzw. zu vermeiden, bei denen die als toxisch bekannten Stoffe Lanthionin und Lysino-Alanin gebildet werden. Verfahren, wie sie ζ B. in »Hoppe-Seyler/Thierfelder« Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse, Band II. Teil 1. 1960, Seite 495 zum Abbau von Keratin durch übliche Proteasen beschrieben sind, müssen aus den vorstehend dargelegten Gründen geradezu von dem erfindungsgemäß beschrittenen Lösungsweg abhalten. So wird nach dem bekannten Stand der Technik durch Hydrolyse von verschiedenen Keratinen durch eine O,O5°/oige Pankreatinlösung auch nach 6 χ 24 Stünden bei 40°C nur ein Verhältnismäßig bescheidenes Resultat erhalten. Es wurde a. a. O< auch Weiterhin vorgeschlagen, mit Blausäure aktiviertes Papain zu verwenden, eine Methode, welche großtechnisch sowieso nicht durchführbar ist, jedoch auch hier wird kein Produkt erhalten, daß der effiridüngsgemäß gestellten Aufgabe gerecht würde. Der bekannte Stand der Technik betrifft im übrigen ausschließlich den Abbau bzw. die Auflösung von Keratin, nicht aber die Herstellung wertvoller keratinhaltiger Rohstoffe.
Aus GB-PS 14 14 634 und »J. Biochem. 1955«, Band 59, Seite 459—464, sind weitere Abbauverfahren für Keratin beschrieben, wobei eine teilwsise Aufspaltung der Endpeptidbrücken, vermutlich also der Telo-Peptide, durch Enzyme beschrieben ist Es werden neutrale und alkalische Proteasen verwandt, um im wesent'ichen Collagen abzubauen. Ein Rückschluß auf Keratin und insbesondere den gezielten Aufbau keratinhaltiger Produkte ist nicht möglich, denn bekanntlich variiert das Verhalten der verschiedenen Proteine und insbesondere auch der verschiedenen Keratintypen selbst bei identischer enzymatischer Behandlung, wobei die Übertragung von Verfahren zur Lösung andersartiger Probleme selbst bei ähnlichen Ausgangsstoffen nicht möglich ist
Aus den vorstehend dargelegten Gründen ist es wesentlich, den enzymatischen Abbau in der erfindungsgemäßen Weise vorzunehmen. Hierbei werden die Haare von einer zu starken Schädigung durch Alkali aus dem Gerbereiprozeß abgetrennt Die Haare sind zwar schon leicht alkalisch beschädigt jedoch noch unlöslich, weil ihre Struktur erhalten geblieben ist. In diesem Zustand sind die Haare enzymatisch nicht angreifbar und müssen nach der Lehre der Erfindung vor dem eigentlichen enzymatischen Abbau durch Säurebehandlung einer milden Hydrolyse unterworfen werden. Zu diesem Zwecke werden die Haarabfälle aus der alkalischen Lösung abfiltriert, mit verdünnter Säure neutralisiert und durch wiederholtes Auswaschen von Mineralsalzen befreit. Die nunmehr sauberen Haare dienen als Ausgangsprodukt für das erfindungsgemäße Verfahren, welches aus dem hydrolytischen und enzymatischen Abbau besteht Abfälle aus der Wollindustrie sind leichter aufzubereiten. Sie werden durch Waschen von Staub gereinigt und können so direkt dem erfindungsgemäßen Verfahren als Rohstoff zugeführt werden.
Die in der vorstehend geschilderten Weise vorbereiteten Rohstoffe werden nun bei pH-Werten unterhalb von 2 und bei erhöhter Temperatur oberhalb 8O0C unter der Einwirkung von Säuren hydrolysiert. Um die Entstehung der toxischen Peptide zu vermeiden, muß jede Alkalibehandlung unterbleiben. Aus diesem Grunde wird das Rohmaterial ausschließlich mit Säuren behandelt. Es bleibt hierbei wasserunlöslich.
Das Ansäuern des Rohmaterials erfolgt mit Mineralsäuren, z. B. Schwefelsäure. Bei einem pH-Wert unterhalb von 2 werden die Sulfidbrücken des angesäuerten Materials beim mehrstündigen, mindestem etwa zweistündigen Kochen gespalten. Das Material wird hiermit für die nachfolgende Enzymbehandlung zugänglich gemacht. Der enzymatische Abbau erfolgt dann ohne Schwierigkeiten. Die Abbauprodukte stimmen in ihrer Aminosäurezusammensetzung weitgehend mit den Ausgangsstoffen überein, womit bewiesen ist, daß die wichtigen Bestandteile der Haare nicht zerstört werden.
Für die anschließende enzymatische Verflüssigung im alkalischen Bereich eignen sich insbesondere Proteina* sen aus Bacillus-Stämmen, wie Bacillus subtilis, Bacillus mesentericus, Bacillus firmus, Bacillus lidheniformis, Bacillus alcalophilus oder Enzyme aus Streptomyces speziae, wie z, B.. Streptomyces grisens. Es ist möglich, durch geeignete Wähl des Enzynis, der Enzymkönzeti' tration, Einwirkungszeit und Temperatur den Abbau-
grad des Produktes in reproduzierbarer Weise zu beeinflussen. Die im sauren Bereich spaltenden Enzyme sind für das erfindungsgemäße Verfahren weniger geeignet, weil der Abbau hierbei zu langsam erfolgt. Eine technische Verwertbarkeit ist deshalb in der Regel 5 nicht gegeben.
Der enzymatische Abbau erfolgt bei ρ H-Werten über etwa 8,5, zweckmäßig über 9 und ergänzt den chemischen Abbau durch die saure Behandlung.
Je nach den gewählten Bedingungen des enzymatisehen Abbaues kann man kurz- oder mittelkettige Keratinhydrolysate herstellen. Ist die Umsetzung in modifizierte Proteinderivate erwünscht, ist es zweckmäßig, den Abbau zu kurzkettigen Hydrolysaten mit Molekulargewichten von etwa 1000 durchzuführen. Mittelkettige Keratinhydrolysate mit Molekulargewichten über 3000 haben besonders gute Eigenschaften für den Einsatz in kosmetischen Produkten.
In -zielen Fällen ist es zweckmäßig, die saure, enzymfreie Behandlung durch Zugabe von Oxydationsmitteln, ζ. B. einer 0,5%igen Wasserstoffperoxydlösung zu den angesäuerten Haaren vor dem Kochen zu ergänzen. Hierdurch kann die Einwirkungsdauer für die saure Vorbehandlung oft erheblich abgekürzt werden.
Die Hydrolysatlösung wird gegebenenfalls von Verunreinigungen und Nebenprodukten durch Filtration gereinigt und auf die gewünschte Konzentration eingeengt Sie kann auch zu einem Pulver getrocknet werden. Das Hydrolysat hat eine gute Wirkung, die deutlich über der Wirkung bekannter Keratinproteine liegt. Das Hydrolysat kann grundsätzlich in allen Einsatzgebieten verwendet werde" welche für Eiweißhydrolysate bekannt sind.
Die proteolytische Wirksamkeit von Enzymen, die dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrunde liegen. wird in der an sich bekannten Weise nach der Anson-Hämoglobin-Methode (M. L Anson: »J. Gen. Physiologie« 22, 79 (1939) bzw. nach der Löhlein-Volhard-Methode (die Löhlein-Volhardsche Methode zur Bestimmung der proteolytischen Aktivität: »Gerbereichemisches Taschenbuch«, Dresden-Leipzig 1955) als »LVE« (Löhlein-Volhard-Einheit) bestimmt. Unter einer Löhlein-Volhard-Einheit ist diejenige Enzymmenge zu verstehen, welche unter den spezifischen Bedingungen der Methode 1,725 mg Casein verdaut.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Veranschaulichung der Erfindung, ohne daß d'ese auf die Beispiele beschränkt ist.
B e i s ρ i e I 1 5Q
100 kg Äscherhaargemisch aus der Gerbereiproduktion werden in einem mit Rührwerk versehenen Behälter eingebracht Der pH-Wert der Mischung beträgt etwa 12. Durch Zugabe von verdünnter Salzsäure wird der pH-Wert unter guter Durchmischung auf 7,0 eingestellt Die Mischung wird abgepreßt und mehrmals mit destilliertem Wasser gewaschen.
wobei der Filterrückstand nach jedem Waschen erneut abgepreßt wird. Der letzte Waschvorgang v/ird mit auf 70° C erwärmtem Wasser durchgeführt
20 kg feuchte, abgepreßte, in der vorstehend beschriebenen Weise gereinigte Haare werdi:n in einen Heizkessel gefüllt und der pH-Wert der Mischung mit Schwefelsäure auf 2,0 eingestellt Die Mischung wird b Stunden gekocht. Anschließend werden die Haare mit destilliertem Wasser mehrfach ausgewaschen und abgepreßt.
Dei anschließende enzymatische Abbau der wie vorstehend beschrieben behandelten Haare erlolgt in einem Heizkessel unter Zugabe von 80 1 destilliertem Wasser. Die Mischung wird durch Ammoniak auf einen pH-Wert von 9,5 eingestellt, auf 500C erwärmt und 10 g alkalische Bakterienproteinase aus Bacillus licheniformis mit 9000 LVE, 40 g Harnstoff und 50 g Ammoniumsulfat zugefügt Die Mischung wird zum Abbau 10 Stunden bei 500C gehalten. Während dieser Zeit lösen sich die Haare fast vollständig auf. Nach dem Abbau wird das Material auf 95°C erhitzt um eventuell noch vorhandenes Enzym zu zerstören i^.d dann abgekühlt
Das abgebaute Material wird uurch ein Tuch vorfiltriert und anschließend einmal zentrifugiert Anschließend erfolgt eine weitere Filtration durch Schichtenfilter. Die Ausbeute nach den1 Filtrieren beträgt 801 dunkelfarbige Flüssigkeit mit einem Trockengewicht von 9,4% und einem pH-Wert von 9,5. Die Flüssigkeit wird auf einen pH-Wert von 7,0 eingestellt und sprühgetrocknet Ein Teil wird auf ca. 35% Trockengewicht eingeengt Das durchschnittliche Molekulargewicht des Hydrolysates beträgt etwa 3500.
Beispiel 2
651 destilliertes Wasser werden zusi mmen mit vorgereinigter Wolle, (Trockengewicht 4,5 ig) in einen Heizbehälter eingebracht Das Material wird durch Zugabe von Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 1,5 eingestellt und 8 Stunden gekocht Nach dem Kochen wird die Wolle abgekühlt, mit destilliertem Wasser gewaschen und abgepreßt.
Die gereinigte Wolle wird mit 951 Wasser in einen Heizkessel eingefüllt und wie in Beispiel 1 beschrieben auf 55°C erwärmt Durch Ammoniak wird öer pH-Wert auf 93 eingestellt und anschließend 4,0 g Bi.kterienproteinase aus Bacillus subilis mit 7000 LVE, 18 g Harnstoff und 23 g Ammoniumsulfat zugegeben. Die Mischung bleibt 20 Stunden bei dieser Temperatur und wird ab und zu umgerührt. Der pH-Wert beträgt am Ende der Hydrolyse 7,8 Anschließend wird die Lösung auf 95" C erwärmt. Nach Abkühlung auf etwa 400C erfolgt eine Filtration mit Schichtenfilter und anschließende Sprühtrocknung. Die Ausbeute beträgt 3,6 g eines Pulvers mit einem Trockengewicht von 96,9%. Das durchschnittlich'. Molekulargewicht des Hydrolysats beträgt etwa 1000.

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Herstellen von wasserlöslichen Hydrolysaten aus fasrigen Keratinrohstoffen, wie Haaren, Wolle oder dergleichen durch chemische Hydrolyse und enzysnatischen Abbau mittels Proteinasen, dadurch gekennzeichnet, daß die gereinigten Rohstoffe
DE2705669A 1977-02-11 1977-02-11 Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Hydrolyseprodukten aus keratinhaltigen Rohstoffen Expired DE2705669C3 (de)

Priority Applications (10)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2705669A DE2705669C3 (de) 1977-02-11 1977-02-11 Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Hydrolyseprodukten aus keratinhaltigen Rohstoffen
CH1474677A CH634078A5 (de) 1977-02-11 1977-12-02 Verfahren zur herstellung von wasserloeslichen hydrolysaten aus faserigen keratinrohstoffen.
IT52157/77A IT1090738B (it) 1977-02-11 1977-12-12 Procedimento per la produzione di prodotti di idrolisi idrosulibili di materie prime contenenti cheratina
ES465731A ES465731A1 (es) 1977-02-11 1978-01-03 Procedimiento para la fabricacion de productos hidrolizados solubles en agua a base de materias queratinosas utilizablesespecialmente como agentes cosmeticos para la piel y el cabello.
FR7803703A FR2380293A1 (fr) 1977-02-11 1978-02-09 Procede de preparation de produits d'hydrolyse hydrosolubles a partir de matieres premieres keratiniques, produits obtenus et leur utilisation pour les soins de la chevelure ou de la peau
NZ186451A NZ186451A (en) 1977-02-11 1978-02-10 Water-soluble hydrolysates from keratincontaining material
AU33193/78A AU519641B2 (en) 1977-02-11 1978-02-10 Preparation of water-soluble hydrolysates from keratinous material
BR7800815A BR7800815A (pt) 1977-02-11 1978-02-10 Processo para a producao de hidrolisados hidrossoluveis a partir de materias-primas queratinicas
CA296,687A CA1108542A (en) 1977-02-11 1978-02-10 Hydrolysis process
US06/055,963 US4232123A (en) 1977-02-11 1979-07-09 Method for making water-soluble hydrolyzates of keratinaceous materials

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2705669A DE2705669C3 (de) 1977-02-11 1977-02-11 Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Hydrolyseprodukten aus keratinhaltigen Rohstoffen

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2705669A1 DE2705669A1 (de) 1978-08-17
DE2705669B2 DE2705669B2 (de) 1980-11-20
DE2705669C3 true DE2705669C3 (de) 1982-02-25

Family

ID=6000858

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2705669A Expired DE2705669C3 (de) 1977-02-11 1977-02-11 Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Hydrolyseprodukten aus keratinhaltigen Rohstoffen

Country Status (10)

Country Link
US (1) US4232123A (de)
AU (1) AU519641B2 (de)
BR (1) BR7800815A (de)
CA (1) CA1108542A (de)
CH (1) CH634078A5 (de)
DE (1) DE2705669C3 (de)
ES (1) ES465731A1 (de)
FR (1) FR2380293A1 (de)
IT (1) IT1090738B (de)
NZ (1) NZ186451A (de)

Families Citing this family (17)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4279996A (en) * 1978-10-09 1981-07-21 Seiwa Kasei Co., Ltd. Keratin hydrolyzate useful as hair fixatives
GB2053228B (en) * 1979-07-11 1983-02-23 Novo Industri As Method of production soy protein hydrolyzate from fat-containing soy material and such soy protein hydrolyzate
FR2533438B2 (fr) * 1979-12-27 1986-03-07 Sederma Sarl Utilisation en cosmetologie des facteurs de croissance et d'extraits biologiques contenant ceux-ci
FR2472385A1 (fr) * 1979-12-27 1981-07-03 Sederma Sa Nouveaux extraits biologiques utilisables en cosmetologie, et procedes d'obtention de ces extraits
FR2494282A1 (fr) * 1980-11-14 1982-05-21 Oreal Procede de preparation d'hydrolysats de keratine et composition oligopeptidique obtenue par ce procede
JPS5785308A (en) * 1980-11-17 1982-05-28 Kao Corp Hair rinse composition
JPS57126410A (en) * 1981-01-27 1982-08-06 Kao Corp Hair rinse agent composition
JPS57130911A (en) * 1981-02-06 1982-08-13 Kao Corp Second composition for permanent wave treatment
JPS57192309A (en) * 1981-05-20 1982-11-26 Kao Corp Hair dyeing agent composition
FR2533129B1 (fr) * 1982-09-22 1985-12-06 Thorel Jean Noel Produits de protection et desensibilisation solaire cutanees et de reparation tissulaire a base de filtrats cellulaires et d'acide 18 b glycyrrhetinique
JPS61178913A (ja) * 1986-02-21 1986-08-11 Kao Corp パーマネントウエーブ第2剤組成物
FI910722A (fi) * 1991-02-14 1992-08-15 Broilertalo Oy Foerfarande foer hydrolysering av keratin.
US6270791B1 (en) 1999-06-11 2001-08-07 Keraplast Technologies, Ltd. Soluble keratin peptide
BR112016002108B1 (pt) 2013-07-30 2022-01-11 Tessenderlo Chemie N.V. Método para produzir material queratinoso digestível, e, material queratinoso parcialmente insolúvel hidrolisado
DK2832236T4 (da) * 2013-07-30 2022-12-05 Tessenderlo Group Nv/Sa Fremgangsmåde til fremstilling af hydrolyseret keratinholdigt materiale
CZ2013900A3 (cs) 2013-11-18 2015-05-27 Tonak A.S. Způsob přípravy roztoků bílkovinných materiálů na bázi keratinu
ES2913151T3 (es) 2016-09-13 2022-05-31 Basf Se Hidrolizados de queratina de bajo peso molecular.

Family Cites Families (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2322313A (en) * 1938-04-21 1943-06-22 Phillips Henry Treatment of wool to diminish shrinkage
US2212750A (en) * 1939-02-16 1940-08-27 Wallerstein Co Inc Method of treating hides, skins, and pelts
US2363646A (en) * 1941-05-08 1944-11-28 Armour & Co Hide treatment
US2817342A (en) * 1953-12-17 1957-12-24 Colgate Palmolive Co Method of permanently reshaping a keratin-containing substance
US2988487A (en) * 1957-08-29 1961-06-13 Rutgers Res And Educational Fo Process of treating keratinaceous material and a keratinase produced thereby
US2988488A (en) * 1958-04-11 1961-06-13 Mearl Corp Enzymatic dehairing of hides and skins
JPS5242777B2 (de) * 1971-10-28 1977-10-26

Also Published As

Publication number Publication date
DE2705669A1 (de) 1978-08-17
ES465731A1 (es) 1980-01-16
US4232123A (en) 1980-11-04
DE2705669B2 (de) 1980-11-20
AU3319378A (en) 1979-08-16
NZ186451A (en) 1980-09-12
CH634078A5 (de) 1983-01-14
AU519641B2 (en) 1981-12-17
BR7800815A (pt) 1979-01-02
CA1108542A (en) 1981-09-08
FR2380293A1 (fr) 1978-09-08
IT1090738B (it) 1985-06-26

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2705669C3 (de) Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Hydrolyseprodukten aus keratinhaltigen Rohstoffen
DE69007057T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Gelatine aus Fischhaut.
DE2705670C3 (de) Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Elastin-Hydrolysaten
DE2943520C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Kollagenschwamm für medizinische oder kosmetische Zwecke
DE2813075C2 (de)
DE3305305A1 (de) Polymerisat auf keratin-basis, verfahren zu seiner herstellung und mittel, das dieses polymerisat enthaelt
DE3429047C2 (de)
DE2629594A1 (de) Verbesserungen bei oder im zusammenhang mit der extraktion von gelatine
DE2250864A1 (de) Volleiweiss-haarwaschmittel
DE19502167C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Reisproteinhydrolysaten
DE2705671C3 (de) Verfahren zum Aufarbeiten von Hautabfällen
DE2712228A1 (de) Eiweisshydrolysat aus kollagenhaltigen materialien als zusatz zu waschmitteln und zahnpflegemitteln
DE10054516A1 (de) Extrudiertes Proteinhydrolysat, Verfahren zu dessen Herstellung und dessen Verwendung
DE60009858T2 (de) Hydrolysate aus Proteinen von Schwämmen und Verfahren zur deren Herstellung
EP0187147A1 (de) Präparat zur haar- und nagelpflege und verfahren zu seiner herstellung
DE1145904B (de) Verfahren zur Verbesserung der Gewinnung von Kollagen oder Kollagenloesungen
DE2519859A1 (de) Kosmetikum
DE2831338C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines weitgehend hämfreien, partiell hydrolysierten Blut-Eiweißprodukts und Blut-Eiweißprodukt
DE2060485A1 (de) Fluessiges biologisches Geschirrspuelmittel
DE10106541B4 (de) Enzympräparat und dessen Verwendung in der Gerberei
AT360824B (de) Verfahren zur herstellung von futtermitteln, insbesondere futtermittelkonzentraten aus geruestproteinen
DE2462221A1 (de) Kosmetisches mittel, enthaltend loesliches, natives human-kollagen
DE2842918A1 (de) Verfahren zum enzymatischen abbau von blut
AT159950B (de) Verfahren zur Herstellung von Hilfsmitteln zur Bearbeitung und Veredlung von Werkstoffen aller Art, insbesondere von Textilien.
DD243715A1 (de) Enzymatische gewinnung von proteinhydrosaten

Legal Events

Date Code Title Description
OAP Request for examination filed
OD Request for examination
OGA New person/name/address of the applicant
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)