DE26830C

DE26830C - Alkalimeter und Titrirapparat

Info

Publication number: DE26830C
Application number: DENDAT26830D
Authority: DE
Original assignee: E. greiner in Stützerbach in Thüringen

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 42: Instrumente.

Patentirt im Deutschen Reiche,vom 11. August 1883 ab.

Der Zweck dieses Apparates ist, eine einfache uud sichere Bestimmung der Alkalität im Saturationssafte, der in Zuckerfabriken hergestellt wird, zu treffen, doch ist der Apparat auch als Titrirapparat zu allen Titrirarbeiten zu verwenden.

In der beiliegenden Zeichnung zeigt:

Fig. ι den vollständigen Apparat auf einem Holzgestell;

Fig. 2 die Zu- und Abflufshahnbürette im Durchschnitt;

Fig. 2 a die Bohrung des Kükens im Querschnitt, die Löcher α und b münden ganz fein in den aufsteigenden Kanal;

Fig. 3 die Scala der Bürette zum Gebrauch des Apparates als Alkälimeter in Zuckerfabriken, rechts vom Doppelstrich läuft die Eintheilung in Cubikcentimetern und deren Zehntel bis 10,7, links fällt 0,30 pCt. Kalk mit 10,7 cbcm Normalsäure rechts zusammen.

A ist das Normalsäuregefäfs, eine oben und unten tiibulirte Zweiliterflasche, in deren oberen Tubus ein Glasstöpsel mit ganz feiner Oeffnung eingeschliffen ist. B ist eine Zu- und Abflufshahnbürette, deren unterer Theil ein Hahnküken bildet, welches von oben nach unten, sowie von der Seite bis zur Mitte durchbohrt ist, Fig. 2 und 2 a. C ist das Holzgestell, auf welchem der Apparat montirt ist, und D ein Glasrohr, welches vermittelst Gummistopfen in dem unteren Tubus der Flasche und in dem Konus der Hahnbürette B befestigt ist und die Communication zwischen beiden herstellt. E ist eine Porcellan-, Glas- oder emaillirte Eisenblechschale von ca. 10 cm Durchmesser und F ein auf 100 cbcm Inhalt abgeschliffenes Henkelglas.

Die Anwendung des Apparates ist folgende: Man füllt die Flasche A mit Normalsäure, mifst mit dem Glase F die Saturationsflüssigkeit und thut sie in die Schale E; einige Tropfen Lackmustinctur färben dieselbe blau. Dreht man nun das Küken der Hahnbürette B, so fliefst die Normalsäure zu und steigt bis zum Nullstrich. Dann wird durch Rechtsdrehen weiteres Zufliefsen verhindert. Dreht man noch weiter nach rechts, so kann die Säure durch den Hahn abfliefsen und mischt sich tropfenweise mit dem gemessenen Saft in der Schale E. Tritt die violette Färbung ein, so dreht man das Küken zurück. Die Scala gestattet nun die directe Ablesung der Alkalität in Procenten. Diese Operation kann bis zum Leerwerden des Behälters A fortgesetzt werden.

Die Scala für vorstehend erläuterten Zweck kann auch für 20 cbcm Saft und ¹J₁ ₀ Normalsäure und 50 cbcm Saft und Y₁₀ Normalsäure justirt werden; bei ersterer fällt 0,14 pCt. Kalk und 10 cbcm Y₁₀ Normalsäure, hingegen bei letzterer 0,056 pCt. Kalk und 10 cbcm Y₁₀ Normalsäure am unteren Theile der Zu- und Abflufsglashahnbürette zusammen. Im Princip der Sache ändert dies nichts, es kommt nur eine geringere Quantität Saft zur Untersuchung.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Alkalimeter bezw. Titrirapparat, wesentlich gekennzeichnet durch die gleichzeitige Benutzung eines Gefäfses A, welches mit Normalsäure gefüllt ist, und einer graduirten Zu- und Abflufsglashahnbürette B, welche durch ein Rohr D mit einander derart verbunden sind, dafs bei entsprechender Stellung des das untere Ende der Bürette B bildenden Hahnkükens sich die letztere mit Normalsäure füllt und bei weiterer Drehung diese Säure in ein untergestelltes Gefäfs, welches die zu prüfende Flüssigkeit enthält, fiiefst, zwecks directer Bestimmung der Alkalität des Saturationssaftes der Zuckerfabriken, sowie für alle anderen Titrirarbeiten.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.