DE267860C - Vorrichtung zum Trocknen von zähflüssigen Massen, insbesondere von kondensierter Milch und Gemischen von Milch mit Kakao, Kaffee u.dgl. - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vr 267860 ~ KLASSE 53 e. GRUPPE

MAURICE VOUGA in NEUENBURG, Schweiz.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. Juni 1911 ab.

Die bisher gebräuchlichen Apparate zur Herstellung getrockneter Milch zeigen mehr oder weniger den Nachteil, daß die Milch mit zu heißen metallischen Flächen in Berührung kommt, was zur Folge hat, daß die eiweißhaltigen Stoffe oder das Fett der Milch Veränderungen erfahren, das fertige Produkt daher einen unangenehmen Geschmack besitzt.

Mit Hilfe der den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildenden Vorrichtung sollen diese Nachteile beseitigt werden. Bei dieser Vorrichtung wird die kondensierte Milch in bekannter Weise zu dünnen Milchblättern oder Milchfäden geformt, welche von einem heißen,

±5 trockenen Luftstrom allseitig bestrichen und so getrocknet werden.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Vorrichtung in Fig. ι in einem Vertikalschnitt, in Fig. 2 in einem Horizontalschnitt nach Linie II-II von Fig. ι dargestellt.

Die kondensierte Milch oder Gemische von Milch mit Kakao, Kaffee o. dgl. werden in Gefäße α gebracht, die mit einem zylindrischen Gefäße c vermittels geeigneter mit Absperrventilen b versehener Rohrteilungen in Verbindung gebracht werden können. In dem einen der Gefäße α wird ein Überdruck mit-. tels keimfreier Luft erzeugt, wodurch die kondensierte Milch oder deren Gemische in das Gefäß c gedrückt werden, wo sie auf eine feuerrostartige Einrichtung d gelangen. Diese besteht aus einem System von stabförmigen Hohlkörpern f, welche unten zu der Längsachse der Hohlkörper parallele Öffnungen g besitzen; die Abstände e dieser Hohlkörper sind regulierbar. Die Hohlräume stehen durch Öffnungen h' mit einem an eine Luftleitung angeschlossenen Luftkanal h in Verbindung.

Der Überdruck in dem einen der Gefäße «, der die kondensierte Milch oder deren Gemische auf die Einrichtung d gedrückt hat, preßt die Milch durch die schmalen Spalten e, wodurch die Milch die Form von hängenden Blättern oder Fäden annimmt. Diese werden allseitig von dem aus der Leitung h bzw. den Öffnungen g im Gleichstrom zum Trockengut ausströmenden trockenen, heißen Windstrom von beliebig regelbarer Temperatur bestrichen, wodurch die Milchblätter, indem sie nur auf einem ganz kurzen Weg mit einem festen Material in Berührung gelangen, getrocknet werden. Die durch das Entziehen der Feuchtigkeit aus der Milch kälter gewordene Luft wird unten durch am ganzen Umfange des Behälters verteilte Öffnungen i, welche mit der Leitung k in Verbindung stehen, abgesogen. Die am untern Ende des Behälters anlangenden getrockneten Milchblätter werden von einem sich drehenden, mit Flügeln I versehenen Mechanismus m in Stücke zerschlagen, welche in mit Absperrventilen versehene Behälter 0 zur Weiterverarbeitung abgefüllt werden. In letzteren ist eine auf einer hohlen Welle s befestigte mit einem Holzmantel q bekleidete Trommel ft angeordnet. Durch die mit Hilfe einer Transmission gedrehte Welle kann Dampf von bestimmter Temperatur

oder aber kaltes Wasser zum raschen Abkühlen der Masse in die Trommel f> geschickt werden. Die auf der letzteren befestigten Stäbe r haben den Zweck, die auf der Außenseite der Trommel p befindlichen Milchstücke besser verarbeiten bzw. zerkleinern zu können. Je nach der Höhe der Temperatur in der Trommel und der Zeitdauer, während welcher die Milchstücke verarbeitet werden, wird ein Produkt erzielt,

ίο das heller oder dunkler aussieht, gröbere oder feinere Struktur aufweist und mehr oder weniger karamellartigen Geschmack besitzt. Die Behälter ο stehen mit nicht gezeichneten Behältern in Verbindung, in die das fertige Produkt abgefüllt wird.

Statt die Milch in Blätter zu formen, kann sie auch zu Milchfäden oder Milchröhren geformt werden.

Es sind mehrere Behälter α und 0 vorgesehen, damit ein ununterbrochener Betrieb gesichert werden kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung zum Trocknen von zähflüssigen Massen, insbesondere von kondensierter Milch und Gemischen von Milch mit Kakao, Kaffee u. dgl., mittels· eines heißen Luftstromes, dadurch gekennzeichnet, daß der die zähflüssige Masse in Blätter, Fäden o. dgl. zerlegende Rost aus Hohlkörpern (f) besteht, welche mit nach unten gerichteten öffnungen (g) versehen sind, aus denen die dem Innern der Hohlkörper durch eine Leitung (Ji) zugeführte heiße Luft im Gleichstrom zum Trockengut ausströmt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.