DE2659878B2 - Verfahren zur Herstellung von Kreatinamidinohydrolase - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von KreatinamidinohydrolaseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Kreatinamidinohydrolase hoher Wirksamkeit unter Verwendung eines Stammes, der zu der Gattung
Flavobacterium oder Gattung Corynebacterium gehörig ist und die Fähigkeit aufweist, Kreatinamidinohydro
lase zu erzeugen.
Kreatinamidinohydrolase
welches als Katalysator in
teilnimmt:
stellt ein Enzym dar, der folgenden Reaktion
Kreatin + H2O
Derzeit wird in der klinischen Medizin die Diagnose
von Muskel- und Nierenerkrankungen durch Bestimmung des Kreatins vorgenommen, welches im Serum
und Urin vorliegt.
Derzeit wird die Kreatinbestimmung üblicherweise durch Analyse von Kreatinin mit Hilfe der nicht
enzymatischen Jaffe-Reaktion auf Grundlage der charakteristischen Eigenschaft von Kreatin vorgenommen, daß Kreatin bei Erhitzung in saurem Medium eine
Dehydratisierung zu Kreatinin erfährt.
Die vorstehend erwähnte Methodik der Bestimmung von Kreatin ist dadurch nachteilig, daß die Jaffe-Reaktion nicht spezifisch ist, und daß das Serum und der Urin
eine erhebliche Menge anderer Substanzen enthält, die das Versuchsergebnis fehlerhaft gestalten können und
to hierdurch die Zuverlässigkeit des Meüergebnisses
beeinträchtigen. Es ist daher wünschenswert, ein Verfahren der enzymatischen Bestimmung von Kreatin
unter Verwendung eines Enzyms zu entwickeln, welches Kreatin spezifisch zersetzen kann.
(,■>
Es ist bekannt, daß Enzyme mit der Fähigkeit der Zersetzung von Kreatin in Mikroorganismen vorliegen,
die zu der Gattung Pseudomonas (Journal of General Microbiology, Band 14, S. 351 [1957], Gattung
Arthrobacter (Molecular und Cellular Biochemisty,
Band 3, S. 9,1974) und Gattung Alcaligenes (US-Patentschriften 38 06 416 und 38 06 420) zugehörig sind.
Jedoch ist die Verwendung von Kreatin-zersetzenden
Enzymen, die aus den vorstehend erwähnten Mikroorganismen gewonnen werden, nachteilig, da diese im
allgemeinen gegenüber Umwelteinflüssen, wie Temperatur, pH-Wert, Sauerstoff und dergleichen, labil sind
und weiter, weil sie alle in Mikroorganismen aufgefunden werden, so daß ihre Gewinnung ein Zweistufenverfahren erfordert Dieses Zweistufenverfahren umfaßt
einerseits eine Stufe des Anwachsens und der Kultivierung von Mikroorganismen und andererseits
eine Stufe der Gewinnung der kultivierten Bakterien und der Extraktion der Enzyme aus den Zellen durch
Vermahlung, chemische oder enzymatische Aufarbeitung, wodurch das Reinigungsverfahren ziemlich kornpliziert gestaltet und die Produktausbeute verringert
wird.
Angesichts dieses Sachverhaltes wurde eine umfangreiche Suche nach Stämmen durchgeführt, die zur
Erzeugung von Kreatinamidinohydrolase in hoher Ausbeute befähigt sind. Als Ergebnis wurde gefunden,
daß die Kultivierung von Mikroorganismen, die induktive Produktion von Enzym und die Anreicherung
des Enzyms in der Kulturlösung gleichzeitig erreicht werden kann, und deshalb Kreatinamidinohydrolase in
hohen Ausbeuten in nur einer Stufe ohne Extraktion der Enzyme aus den kultivierten Zellen dadurch gewonnen
werden können, daß man einen Stamm, der zu der Gattung Flavobacterium oder Gattung Corynebacterium gehörig ist, in Gegenwart von Kreatinin, Kreatin
oder eines Gemisches hiervor. kultiviert. Die Erfindung baut auf dieser Erkenntnis auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue
Kreatinamidinohydrolase und ein neues Verfahren zu deren Herstellung zu schaffen.
Das Enzym kann isoliert werden, indem man es auf eine Diäthylaminoäthylcellulosesäule, die zuvor mit
einer 0,05 m Phosphat-Pufferlösung (pH 8,0) equilibriert
worden ist, aufbringt, wobei Kreatinamidinohydrolase hindurchtritt und aus dem unadsorbierten Teil gewonnen wird.
Flavobacterium U-188, auf das vorstehend Bezug genommen worden ist (nachstehend Stamm U-188
genannt), stellt einen Stamm dar, der in Humuserde neu gefunden wurde. Seine bakteriologischen Eigenschaften
sind nachstehend aufgeführt. Die Beschreibung der bakteriologischen Eigenschaften wird gemäß der Weise
des »Manual of Microbiological Methods« (1957 durch McGraw-Hill-Book Company, Inc. veröffentlicht) vorgenommen. Das gleiche gilt für den anderen Stamm.
a Morphologie
Mikroskopische Beobachtungen (kultiviert in einem Bouillon-Agar-Medium bei 30°C während 48 Stunden)
(1) Form und Größe der Zellen:
Stäbchen einer Größe von 0,5 bis 0,7 χ 1,5 bis 1,7 μ
(Micron).
(2) Polymorphisms der Zelle:
Während des Lebenszyklus kann kein Polymorphismus beobachtet werden, und die Zellen treten
allein oder zu zweit auf.
(3) Motilität:
(4) Sporen: Es bildet keine Sporen aus.
(5) Gram-Färbung: Negativ.
(6) Säurefestigkeit: Negativ.
b Wachstumszustand in verschiedenen
Nährlösungen:
(1) Boullion-Agar-PIattenkultur(2Tagebei 30°C).
Die kreisförmigen Kolonien sind uneben, konvex, mit gewelltem Rand, schwachocker; Durchmesser
ίο von 2 bis 3 mm.
(2) Bouillon-Agar-Schrägkultur (2 Tage bei 30° C).
Gutes Wachstum, Ausbreitung, matter Glanz, Erzeugung eines wasserunlöslichen gelbbraunen
Pigmentes.
is (3) Eingetauchte BouiIlon-Kultur(lTagbei30°C).
Membranige Pellikeln mit schwerem Sediment.
(4) Bouillon-Gelatine-Stabkultur (1 bis 40 Tsge bei
20° C).
Gutes Wachstum auf der Oberfläche und in der oberen Schicht, keine Verflüssigung.
(5) Lackmusmilch (1 bis 14 Tage bei 30°C).
Unverändert (pH 6,8). Keine Reduktion des Lackmus, keine Koagulation, keine Peptonisierung.
(6) Kartoffel-Kultur (2 Tage bei 30° C).
Kein sichtbares Wachstum.
c Physiologische Eigenschaften
(1) Reduktion von Nitraten:Stark festgestellt
(2) Stickstoffentzugsreaktion: Nicht festgestellt.
(3) M R-Versuch !Negativ.
(4) VP-Versuch: Negativ.
(5) Indolbildung: Nicht festgestellt.
(6) Bildung von Schwefelwasserstoff: Festgestellt
(7) Stärkehydrolyse: Nicht festgestellt.
(8) Verwendung von Citronensäure: Nicht festgestellt. (Koser- und Christensen-Medisim werden in
Kombination verwendet)
(9) Anorganische Stickstoffquelle: Nicht verwendet. (Ammoniumsalze, Nitrate.)
(10) Pigmentbildung: Es wird ein wasserunlösliches, ockergefärbtes Pigment gebildet.
(11) Urease: Nicht gebildet.
(12) Oxidase: Gebildet
(13) Katalase: Gebildet
(14) Bedingungen des Wachstumsbereiches.
Optimale Wachsuimsbedingungen: 25 bis 35° C, pH 7 bis 9, aerob.
Bedingungen, die das Wachstum erlauben: Es kann unter aeroben bis geringfügig fakultativer anaerober Bedingung bei Temperaturen zwischen 5
und 40° C wachsen, wenngleich es bei 50° C (Bouillon-Schüttelkultur) kaum wächst Der
pH-Bereich, der ein Wachstum erlaubt, liegt zwischen 6 und 11. Bei Erhitzung auf 80°C während
30 Minuten wird dieses ausgelöscht.
(15) Verhalten gegenüber Sauerstoff: Aerob.
(16) O-F-Versuch (nach der Hugh Leifson-Methodik):
Negäfiv.
(17) Koagulation der Milch: Keine Milchkoagulation.
(18) Ausnutzung von Kohlenstoffquellen: Weder Säure noch Gas wird aus Kohlenstoffquellen, wie
L-Arabinose, D-Glukose, D-Mannose, D-Fruktose, D-Galaktose, Maltose, Sukrose (Saccharose), Laktose, Trehalose, D-Sorbit, D-Mannit, Inosit, Glycerin, Stärke, Raffinose, Dextrin, Inulin, Glykogen,
Cellulose und dergleichen gebildet.
d Physiologische Charakteristika
Stamm U-188 besitzt eine hohe Aktivität zur
Erzeugung von Kreatinamidinohydrolyse in Gegenwart
von Kreatinin und/oder Kreatin. Im Verlauf der Kultivierungszeit wird Harnstoff gebildet und in der
Kuiturlösung angesammelt. Das Medium wird unter Ammoniakerzeugung alkalisch. Die Erzeugung der
Enzyme und die Bildung von Harnstoff und Ammoniak werden in üblichem Nährmedium, das weder Kreatinin
noch Kreatin enthält, nicht festgestellt.
Durch Vergleich der vorstehend angeführten charakteristischen Eigenschaften des Stammes U-188 mit
der Klassifikation, die in »Bergey's Manual of Determinative Bacteriology, 8. Aufl.(1974)«, erwähnt ist,
kann festgestellt werden, daß Stamm U-188 zu der Gattung Flavobacterium zugehörig ist. Hinsichtlich der
Spezies wird jedoch festgestellt, daß Stamm U-188 keinem der bisher bekannten bakteriellen Spezies
entspricht. Daher kann Stamm U-188 aus den folgenden Gründen als neue Bakterienspezies angesehen werden:
Stamm U-188 ist ein gram-negatives, aerobes, nicht sporenbildendes, stäbchenförmiges Bakterium, das ein
ockergefärbtes Pigment (wasserunlöslich) in üblL-hem
Nährmedium ausbildet Es ist mit Hilfe von Peritrichous Flagella motil. Darüber hinaus erzeugt es weder Säure
noch Gas aus Kohlenstoffquellen und verändert Lackmusmilch nicht. Es gehört daher zur Gattii-ig
Flavobacterium. Es wird als analog zu Flavobacterium rigense angesehen, da es nicht aus Seewasser, sondern
aus Erde gewonnen wird, da es motil ist und bei 37°C gut wächst, weil es kein NaCI erfordert und weil es Nitrate
zu Nitriten reduziert.
Wie in Tabelle 1 gezeigt ist, gehört es jedoch zu einem
unterschiedlichen Spezies von Flavobacterium rigense, weil das durch Stamm U-188 erzeugte Pigment eine
Ocker-Farbe, unabhängig von den Kulturbedingungen aufweist und wasserunlöslich ist. weil es Gelatine nicht
verflüssigt, weil es weder Säure noch Gas aus Glukose und anderen Kohienstoffquellen erzeugt, und weil es auf
Kartoffel nicht wächst.
Art des Stammes
Flavobacterium U-188 Flavobacterium rigense
1. Pigmentbildung
2. Wachstum bei 37°C
3. Verflüssigung auf Gelatine
4. Peptonisierung von Casein
5. Ausnutzung von Zucker
(Bildung von Säure)
Glukose
(Bildung von Säure)
Glukose
Sukrose
Maltose
Maltose
6. Bildung von Schwefelwasserstoff
7. Reduktion von Nitraten
8. Wachstum auf Kartoffel
Ocker (wasserunlöslich)
gut
nicht festgestellt
nicht festgestellt
nicht festgestellt nicht festgestellt nicht festgestellt festgestellt
festgestellt
nicht festgestellt anfänglich gelb, was später zu orange
umgewandelt wird (löslich)
festgestellt
nicht festgestellt anfänglich gelb, was später zu orange
umgewandelt wird (löslich)
gut
trichterförmige Verflüssigung
nicht festgestellt
festgestellt
unbekannt
unbekannt
nicht festgestellt
festgestellt
gut
Flavobacterium U-188 ist im Fermentation Research Institute, Agency of Industrial Science and Technology,
Chiba, Japan, als FERM-P Nr. 2922 und in American Type Culture Collection (USA) als ATCC 31200
hinterlegt.
Corynebacterium U-41 (nachstehend als Stamm U-41
bezeichnet) stellt einen Stamm dar, welcher in Humuserde durch die Erfinder neu aufgefunden worden
ist. Seine bakteriologischen Eigenschaften sind nachstehend aufgeführt:
a Morphology
Mikroskopische Beobachtung (kultiviert in einem Bouillon-Agar-Medium bei 30°C während 6 Stunden)
(1) Form und Größe der Zelle: Kurze Stäbchen einer Größe von 0,3 bis 0,5 χ 1,0 bis 1,3 μ (micron),
(2) Polymorphismus der Zelle: Es wird ein Polymorphismus in Abhängigkeit von dem Lebenszyklus
festgestellt.
(3) Motilitäi." ht motil.
(4) Sporen: K.c ic
(5) Gram-Färbung: Positiv.
(6) Säurebeständigst: Negativ.
b Wachstumszustand in verschiedenen Medien
(1) Bouillon-Agar-Plattenkultur(2Tagebei30°C).
Die kreisförmigen Kolonien sind ganz, glatt, weisen eine gelbe Farbe auf, 2 mm Durchmesser matt.
Die kreisförmigen Kolonien sind ganz, glatt, weisen eine gelbe Farbe auf, 2 mm Durchmesser matt.
(2) Bouillon-Agar-Schrägkultur(2Tagebei30°C).
Gutes Wachstum, Fadenform, Erzeugung eines wasserunlöslichen, mattgelben Pigmentes.
Gutes Wachstum, Fadenform, Erzeugung eines wasserunlöslichen, mattgelben Pigmentes.
(Z) Untergetauchte Bouillon-Kultur (2 Tage bei 300C).
y> Geißeiförmige (flagile) Häutchen mit Rand.
(4) Bouillon-Gelatine-Stäbchenkultur (1 bis 40 Tage bei 200C).
Trichterförmige Verflüssigung.
(5) Lackmusmilch (1 bis 14 Tage bei 300C).
M> Reduktion von Lackmus zu rot (pH 7,9). Keine
K&agulierung, jedoch Peptonisierung.
c Physiologische Eigenschaften
hi (I) Reduktion von Nitraten: Festgestellt.
(2) Stickstoffemzug: Nicht festgestellt.
(3) MR-Versuch: Negativ.
(4) VP-Versuch: Negativ.
(5) Indolbildung: Nicht festgestellt.
(6) Schwefelwasserstoffbildung: Festgestellt.
(7) Stärkehydrolyse: Festgestellt.
(8) Ausnutzung von Citronensäure: Festgestellt. (Koser- und Christensen-Medium werden in Kombination
verwendet.)
(9) Anorganische Stickstoffquelle: Nicht verwendet. (Ammoniumsalze, Nitrate.)
(10) Pigmentbildung: Ein wasserunlösliches, schwachgelb gefärbtes Pigment wird gebildet.
(1!) Urease: Nicht gebildet.
(1!) Urease: Nicht gebildet.
(12) Oxidase: Gebildet
(13) Katalase: Gebildet.
(14) Bedingungen des Wachstumsbereiches:
Optimale Wachstumsbedingungen: 25 bis 35°C, pH 6 bis 9, aerob.
Optimale Wachstumsbedingungen: 25 bis 35°C, pH 6 bis 9, aerob.
Bedingungen, die das Wachstum erlauben: Es kann unter aernhen bis srhwaeh-falciiltativ anaprnhpn
Bedingungen bei Temperaturen zwischen 5 und 400C wachsen, es wächst jedoch kaum bei 45° C
(Bouillon-Schüttelkultur). Der pH-Bereich, der ein Wachstum gestattet, liegt bei 6 bis II. Bei
Erhitzung auf 80°C während 30 Minuten wird dieses ausgelöscht
(15) Verhaken gegenüber Sauerstoff: Aerob.
(16) OF-Versuch (Hugh Leifson-Methodik): Negativ.
(17) Milchkoagulierung: Nicht festgestellt.
(18) Ausnutzung von Kohlenstoffquellen: Weder Säure noch Gas werden aus Kohlenstoffquellen, wie
L-Arabinose, D-Glukose, D-Mannose, D-Fruktose, D-Galaktose, Maltose, Sukrose, Laktose, Trehalose,
D-Sorbit, D-Mannit, Inosit, Glycerin, Stärke, Raffinose, Dextrin, Inolin, Glykogen, Cellulose und
dergleichen gebildet.
d Physiologische Charakteristika
Stamm U-41 besitzt eine hohe Aktivität zur Erzeugung von Kreatinamidinohydrolase in Gegenwart
von Kreatinin und/oder Kreatin. Im Verlauf der Kultivierungszeit wird Harnstoff gebildet und in der
Kulturlösung angesammelt. Das Medium wird unter Ammoniakerzeugung alkalisch. Die Erzeugung der
Enzyme und die Bildung von Harnstoff und Ammoniak werden in üblichem Nährmedium nicht festgestellt, das
weder Kreatinin noch Kreatin enthält
Durch Vergleich der vorstehend erwähnten charakteristischen Eigenschaften des Stammes U-41 mit der
Klassifikation, die in »Bergey's Manual of Determinative and Bacteriology, 7. Aufl. (1957) und 8. Auflage
(1974)« erwähnt ist, kann die Entscheidung getroffen werden, daß Stamm U-41 zu der Gattung Corynebacterium
gehörig ist Hinsichtlich der Spezies wird jedoch festgestellt daß Stamm U-41 zu keinem der bekannten
bakteriellen Spezies zugehörig ist Daher kann Stamm U-41 als neue Bakterienspezies aus den folgenden
Gründen angesehen werden:
Stamm U-41 wird als zu der Gattung Corynebacterium
zugehörig angesehen, weil es Polymorphismus in Abhängigkeit von dem Lebenszyklus zeigt die Gram-Färbung
immer positiv und auf keine Weise negativ ist es ein nicht Sporen ausbildendes, stäbchenförmiges
Bakterium darstellt und im üblichen Nährmedium wächst weil es bei einer Temperatur oberhalb 50° C
nicht wächst und daher keine Hitzebeständigkeit aufweist und weil es keine Fähigkeit zur Zersetzung von
Cellulose besitzt
Es wird als analog zu Corynebacterium rathayi
angesehen, weil es nicht aus tierischem Ursprung isoliert wird, weil es Nitrate zu Nilriten reduziert, und weil e:
Gelatine verflüssigt. Stamm U-41 wird aus Erde gewonnen, stellt kein pathogenes Bakterium füi
Gemüse dar und verflüssigt darüber hinaus in intensivei
-, Weise Gelatine und nutzt Kohlenstoffquellen, wie ir Tabelle 2 gezeigt ist, nicht aus. Es unterscheidet sich
daher erheblich von Corynebacterium rathayi, so daß ei als neue Spezies angesehen werden muß.
Corynebacterium U-41 ist im Fermentation Research
κι Institute, Agency of Industrial Science and Technology
Chiba, Japan, als FERM-P No. 2923 und in der Americar Type Culture Collection als ATCC 31201 hinterlegt.
Art des Stammes Corynebac- Corynebacterium terium U-41 rathayi
stark
mild und langsam
gut
gut
festgestellt nicht festgestellt
1. Fähigkeit zur
:" Verflüssigung
:" Verflüssigung
von Gelatine
2. Wachstum in
Nährmedium
Nährmedium
3. Ausnutzung
von Zucker
(Saurebil.^Mng)
Glukose
Laktose
Sukrose
4. Ausnutzung
von Citronensäure
von Zucker
(Saurebil.^Mng)
Glukose
Laktose
Sukrose
4. Ausnutzung
von Citronensäure
Zur Herstellung von Kreatinamidinohydrolase unter Verwendung der vorstehend erwähnten Stämme
können herkömmliche feste Kulturen herangezogen werden. Es ist jedoch bevorzugt flüssige Kulturen
anzuwenden.
Das in der Erfindung verwendete Kulturmedium ist derart zusammengesetzt, daß eine oder mehrere Arten
von Stickstoffquellen, wie Hefeextrakt, Pepton, Fleischextrakt, Mais-Einweichflüssigkeit oder wäßrige Extrakte
von Sojabohnen oder Weizenkleie mit einer oder mehreren Arten von anorganischem Salz, wie primärem
Kaliumphosphat, sekundärem Kaliumphosphat, Magnesiumsulfat Magnesiumchlorid, Ferrichlorid, Ferrisulfat
oder Mangansulfat und, sofern erforderlich, weiter mit einem Zucker, wie Stärke, Vitaminen und dergleichen, in
geeigneter Weise eingebracht wird bzw. werden.
Bei der Erfindung wird einer der vorstehend erwähnten Stämme in Gegenwart von Kreatinin,
Kreatin oder einem Gemisch hiervon kultiviert Die Kultivierung kann beispielsweise durch Inokulierung
des Stammes in das vorstehend erwähnte Medium, das zuvor mit Kreatinin, Kreatin oder einem Gemisch
hiervon versetzt worden ist, durchgeführt werden. In alternativer Weise kann sie auch durch Zufügung von
Kreatinin, Kreatin oder eines Gemisches hiervon zu der Kultur innerhalb von 5 Stunden, nachdem die Kultivierung
begonnen worden ist, nämlich nachdem der Stamm in das Medium inokuliert worden ist durchgeführt
werden.
Die Menge an Kreatinin, Kreatin oder eines Gemisches hiervon, die zu dem vorstehend erwähnten
Kulturmedium hinzugefügt werden soll, liegt im Bereich von 0,01 bis 5,0% (Gewicht/Volumen [G/V]), Vorzugs-
weise im Bereich von 0,1 bis 1,0% (G/V), bezogen auf
das Gesamtgewicht des Mediums.
Es ist wünschenswert, den anfänglichen pH-Wert des Mediums auf 7 bis 9 einzustellen. Die Kultivierung wird
in einem aeroben Zustand mittels einer belüfteten, bewegten Eintauchkultur oder mittels einer Schüttelkultur
bei einer Temperatur zwischen 25 und 37°C, vorz.'jsweise etwa 300C, während eines Zeitraumes
von 10 bis 48 Stunden, vorzugsweise 15 bis 36 Stunden, durchgeführt. Durch die vorstehend erwähnten Stämme
kann die Erzeugung und Ansammlung einer großen Menge an Kreatininamidohydrolase und Kreatinamidinohydrolase
in der Kulturlösung mit hoher Effizienz durch eine einstufige Kultivierung erreicht werden.
Zur Gewinnung von Kreatinamidinohydrolase aus π der Kulturbrühe nach der Beendigung der Kultivierung
gemäß der Erfindung können herkömmliche Verfahren der Enzymgewinnung herangezogen werden.
r*_ j :_ η-. L* r? : — t : r* :_
ua uda 111 Lfctiauiii gc£ugcnc l.iiz.jiii in iitici ιviin in
der Kulturlösung vorliegt, kann eine Rohflüssigkeit, die das Enzym enthält, durch Entfernung der Zellen und
unlöslichen Materialien aus der Kultivierungslösung erhalten werden. Die Rohflüssigkeit kann entweder
direkt oder nach deren Umwandlung zu einem rohen Enzympulver mit Hilfe der Gefriertrocknung in
Gebrauch genommen werden.
Sofern gewünscht ist, die Kreatinamidinohydrolase, die in dem Mikroorganismus in einer kleinen Menge
noch verbleibt, zu extrahieren, werden diese nach Vermahlung der Zellen in üblicher Weise oder durch
enzyr.iatische Aufarbeitung bzw. Verdauung extrahiert.
In alternativer Weise werden die Zellen einer Autolyse durch Schüttlung oder durch Stehenlassen in Gegenwart
von Toluol oder dergleichen zur Freisetzung des Enzyms unterworfen, wonach die Lösung von den
Feststoffen durch Filtration oder Zentrifugieren abgetrennt und, sofern erforderlich, von Nukleinsäuren
durch Behandlung mit Streptomycinsulfat, Protaminsulfat
oder Mangansulfat befreit wird, und sodann durch Zugabe von Ammoniumsulfat, Alkohol oder Aceton
fraktioniert wird, die resultierende Ausfällung gesammelt wird, letztere gegen Wasser dialysiert wird, und
schließlich unter Vakuum unter Erhalt von Rohenzympulver getrocknet wird.
Kreatinamidinohydrolase wird aus der rohen Enzymzubereitung isoliert entweder durch Adsorptions-Elutions-Methodiken
mittels Ionenaustauschern, wie Diäthylaminoäthylcellulose, oder durch geeignete Kombination
einiger der Gelfiltrationsmethodiken, der Adsorptions-Elutions-Methodik mittels Hydroxylapatit, >o
und Elektrophorese-Methodik mittels Polyacrylamidgel und dergleichen. Dabei erhält man das hoch gereinigte
Enzym.
Die physikalischen und chemischen Eigenschaften der reinen Kreatinamidinohydrolase, die durch die vorstehend
erwähnten Reinigungsverfahren erhalten wurden, sind nachstehend aufgeführt:
(1) Aktions- und Substratsspezifität
Dieses Enzym besitzt eine Fähigkeit, Kreatin zu bo
Harnstoff und Sarkosin zu hydrolisieren. Der Kn,-Wert
(Michaelis-Konstan'e) beträgt für Kreatin 4,OxIO-2
Mol (37° C, pH 7,7). Gegenüber Kreatinin übt es keine Wirkung aus.
(2) Optimaler pH- und stabiler pH-Bereich
Der optimale pH-Wert beträgt 7,7 und der stabile pH-Bereich beträgt 5,0 bis 9,0.
(3) Verfahren der Messung der enzymatischen
Aktivität
Aktivität
Zu 0,8 ml 0,1 m Kreatinlösung werden 0,1 ml 0,3 m Phosphat-Puffer (pH 7,7) und 0,1 ml einer Lösung dieses
Enzyms, die eine geeignete Konzentration aufweist, hinzugegeben und das resultierende Gemisch wird bei
37°C während 10 Minuten umgesetzt. Sodann werden 2 ml einer 2%igen (G/V) p-Dimethylaminobenzaldehydlösung
(hergestellt durch Auflösung von 2 g p-Dimethylaminobenzaldehyd in 100 ml 99,5%igem
Äthanol, Zugabe von 15 ml konzentrierter Chlorwasserstoffsäure und Verdünnung des Gemisches mit destilliertem
Wasser auf eine zweifach größere Menge) hinzugefügt und das resultierende Gemisch wird bei
25°C während 30 Minuten stehengelassen. Sodann wird seine Absorption (O.D.-Wert) bei 435 τημ mittels eines
fotoelektrischen Colorimeters gemessen. Die Menge uc» gc'uiiueieii Harnstoffes wird durch Vergleich mit
einer Kalibrierungskurve für Harnstoff, die zuvor ermittelt wurde, abgeschätzt. Die Menge an Enzym, die
erforderlich ist, um 1 Mikromol Harnstoff pro Minute bei 37°C zu erzeugen, wird als Einheit herangezogen.
(4) Bereich der optimalen Temperatur
Er liegt im Bereich von 20 bis 45°C. Eine Temperatur
von etwa 37° C ist besonders bevorzugt.
(5) Thermische und pH-Stabilität
Es verliert die Aktivität bei einem pH-Wert oberhalb 10. Es verliert seine Aktivität vollständig bei 50°C in 10
Minuten.
(6) Inhibierung, Aktivierung und
Stabilisierung
Es wird durch p-CMB und Quecksilberschlorid inhibiert. Es wird durch Glutathion (reduzierte Form),
L-Cysteinhydrochlorid und 2-Mercaptoäthanol stabilisiert.
(7) Reinigungsmethodik
Nucleinsäure und Bakterien werden aus der Kulturflüssigkeit durch Zufügung von Mangansulfat und
Hyflow-Super-Cel und Filtration des resultierenden Gemisches eliminiert Das Filtrat wird gegenüber Puffer
A dialysiert, wonach die dialysierte Lösung auf eine Säule aufgebracht wird, die mit DEAE-Cellulose
(DEAE = Diäthylaminoäthyl) gefüllt ist, welche zuvor
mit Puffer A equilibriert worden war. Das unadsorbierte Enzym, das eine Kreatinamidinohydrolase-Aktivität
aufweist, wird an DEAE-Cellulose adsorbiert, welches zuvor mittels des vorstehend erwähnten Puffers A
equilibriert worden ist und sodann unter Ausnutzung eines linearen NaCl-Gradienten von 0 bis 0,5 m eluiert,
wobei das Enzym bei einer NaCl-Konzentration von 0,1 bis 03 m eluiert wird. Sodann wird das Eluat
konzentriert, durch eine Sepharose 6B-Säure geführt und mit Puffer A unter Gewinnung der Fraktion eluiert,
die die Enzymaktivität aufweist Die Fraktion wird konzentriert und lyophilisiert, wobei ein gereinigtes
Enzympulver erhalten wird.
(8) Molekulargewicht
Das Molekulargewicht dieses Enzyms wird durch Gelfiltration nach der Andrew's Methodik (P. Andrews,
Biochem. J, 96, 595 [1965J bestimmt Es wird zu etwa 60 000 ermittelt Die Säule wird mit 0,05 m
Phosphatpuffer (pH 8,0) equilibriert, welcher 0,1 m NaCI
und 1 Millimol 2-Mercaptoäthanol enthält und die
Elution wird bei 5°C vorgenommen.
Im Gegensatz hierzu weisen Kreatinamidinohydrolasen, die bereits früher beschrieben worden sind,
beispielsweise in (i) Journal of Genral Microbiology, Band 14, S. 351 bis 365 (1956) und (ii) US-Patentschriften
38 06 416 und 38 06 420, die vorstehend erwähnt worden sind, die folgendem physikalischen und chemischen
Eigenschaften auf:
Km-Wert für Kreatin: | (i) | (>) | 2,3xlO-2m |
(30°C,pH 7,8) | |||
(ü) | /;\ | 5,0xl0-Jm | |
\'ß
(') |
(25°C,pH7,6) | ||
Relative Aktivität für Kreatin: | (ü) | ||
etwa 0,1 Einheiten/mg | |||
Protein | |||
Ontimnlp Tpmnppofnr- | 30° C | ||
Optimaler pH: | 7,8 | ||
7,6 |
Darüber hinaus werden die Inhibitoreneffekte für Kreatinamidinohydrolase, die durch den Stand der
Technik beschrieben worden sind, mit denen der vorliegenden Erfindung nachstehend verglichen:
Inhibitor
Endkonzentration an
Inhibitor
Inhibitor
(m)
Prozentuale Inhibition der Kreatinentfernung
gemäß d.
Erfindung
Erfindung
Stand der Technik
Borat (pH 9,1)
Azid
Jodoacetat
5 X 10"2
2 X ΙΟ"2
1(T2
2 X ΙΟ"2
1(T2
40
0
0
80
18
20
18
20
Wie vorstehend erwähnt wurde, wird dieses Enzym
angesichts seiner enzymologischen und physiko-chemischen Eigenschaften als neue Kreatinamidinohydrolase
angesehen, die sich von jeder der bekannten Kreatinamidinohydrolasen
unterscheidet.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung weiter, ohne diese einzuschränken. Die Einheit der
Enzymaktivität, auf die in den Beispielen Bezug genommen worden ist, ist jene, die die Normalreaktion
in Gegenwart von Kreatinin oder Kreatin als Substrat betrifft.
1 1 eines Nährmediums (pH 7,6), welches 0,5% (G/V)
Kreatinin, 0,5% (G/V) Hefeextrakt, 036% (G/V)
jfj sekundäres Kaliumphosphat, 0,04% (G/V) primäres
^- Kaliumphosphat, 0,02% (G/V) Magnesiumsulfat,
^ 0,001% (G/V) Mangansulfat und 0,001 % (G/V) Eisensulfat
enthielt, wurde in eine Kulturvorrichtung geringer Größe eingebracht, die mit einem Rührer (hergestellt
durch Iwashiya Co, Japan) ausgestattet war, und bei hohem Druck sterilisiert Sodann wurde das Medium mit
20 ml einer bakteriellen Samenlösung inokuliert, die durch Vorkultivierung von Flavobacterium U-188
(ATCC 31200, FERM-P Nr. 2922) in einem Nährmsdium,
das die gleiche Zusammensetzung, wie sie vorstehend angegeben worden ist, aufwies, hergestellt
worden war, und einer belüfteten-bewegten Eintauchkultur
bei 30°C t iterworfen. Nach Kultivierung
während 24 Stunden wurde eine Kulturlösung erhalten, die 2,2 Einheiten/ml Kreatinamidinohydrolase enthielt.
Die Kulturlösung wurde von Bakterien durch Zugabe von 15 ml einer 23,6%igen (G/V) Mangansulfatlösung
unter Rühren, weiterer Zugabe von 15 g Hyflow Super CeI und Filtration des resultierenden Gemisches befreit.
Somit wurden 970 ml einer rohen Enzymlösung erhalten, die 2,1 Einheiten/ml Kreatinamidinohydrolase
in enthielt.
Die hierdurch erhaltene rohe Enzymlösung wurde auf ein Volumen von 95 ml konzentriert. Das Konzentrat
wurde gegenüber 5 I 0,05 m Phosphat-Puffer (pH 8,0) welcher ein Millimol 2-Mercapto-äthanol (nachstehend
i) als Pulver A bezeichnet) aufwies während 24 Stunden
dialysiert und sodann auf eine Säule (2 χ 30 cm) mit DEAE-Cellulose aufgebracht, welche zuvor mit Pufler
A equilibriert worden war. Der nicht adsorbierte Teil wies eine Kreatinamidinohydrolase-Aktivität auf.
Kreatinamidinohydrolase wird dadurch erhalten, daß man den unadsorbierten Teil, der in der vorstehend
angeführten DEAE-Cellulose-Säulenchromatografie erhalten
worden war, an einer DEAE-Sephadex A-50-Säule, die zuvor mit dem gleichen erwähnten Puffer
equilibriert worden war, absorbiert, und mit einem linearen NaCI-Gradienten von 0 bis 0,5 m eluiert.
Kreatinamidinohydrolase wurde bei einer NaCl-Konzentration von 0,1 bis 0,3 m eluiert. Die aktive Fraktion
des Eluates besaß eine spezifische Aktivität von 8,5
j» Einheiten/mg-Protein und eine Gesamtaktivität von
1530 Einheiten.
Nachfolgend wurde die vorstehend erwähnte aktive Fraktion auf ein Volumen von 2,0 ml mittels eines
Collodiumsackes konzentriert und das Konzentrat
ι--, durch eine Sepharose 6B-Säule (2 χ 108 cm) geführt,
welche zuvor mit dem gleichen Puffer A equilibriert worden war. Sodann wurde mit dem gleichen Puffer
eluiert und die Fraktionen, die die Kreatinamidinohydrolase-Aktivität
aufwiesen, wurden gesammelt. Die Fraktionen wurden unter Erhalt eines gereinigten
Kreatinamidinohydrolasepulvers konzentriert unu lyopholisiert.
Die hierdurch erhaltene gereinigte Kreatinamidinohydrolase besaß eine spezifische Aktivität von
11,3 Einheiten/mg-Protein und eine Gesamtaktivität von 1050 Einheiten. Die Ausbeute betrug 51,6%.
Die Einheit der Kreatinamidinohydrolase-Aktivität, auf die hier Bezug genommen ist, wurde derart definiert,
daß die Enzymmenge, die für die Zersetzung von 1 Mikromol Kreatin zu Harnstoff pro Minute in einem
Phosphat-Puffer (pH 7,7) bei 370C erforderlich war, als
eine Einheit herangezogen wurde.
1 1 eines Nährmediums (pH 7,6), welches 04% (G/V)
Polypepton, 0,5% (G/V) Hefeextrakt, 036% (G/V)
sekundäres Kaliumphosphat, 0,04% (G/V) primäres Kaliumphosphat, 0,02% (G/V) Magnesiumsulfat,
0,001 % (G/V) Mangansulfat und 0,001 % (G/V) Eisensulfat
enthielt, wurde in einen Kultivierungskolben einer Kapazität von 5 I eingebracht und bei hohem Druck
sterilisiert, wobei der Kolben mit Baumwolle zugestopft war. Das Medium wurde mit 10 ml einer Kulturlösung
inokuliert, die durch Vorkultivierung von Corynebacterium
CJ-41 (ATCC 31201, FERM-P No. 2923) während
24 Stunden in einem Nährmedium erhalten worden war. welches die gleiche Zusammensetzung, wie sie vorstehend
angegeben ist, aufweist. Das inokulierte Medium
wurde bei 300C unter Schuttlung kultiviert. Nach
5stündi^er Kultivierung wurden 100 ml sterilisierter,
5%iger (G/V) Kreatinlösung zu dem Medium hinzugegeben und die Kultivierung wurde während weiterer 24
Stunden fortgesetzt, wodurch eine Rohenzymlosung
erhalten wurde, die Kreatinamidinohydrolase (0,5 Einheiten/1 ml Kulturlösung) aufwies.
Die Rohenzymlösung wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1 unter Erhalt von reiner Kreatinamidinohydrolase
behandelt.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung von Kreatinamidinohydrolase, dadurch gekennzeichnet, daß
man Flavobacterium U-188 (ATCC 31200, FERM-P
No. 2922) oder Corynebacterium U-41 (ATCC31201, FERM-P No. 2923), der die Fähigkeit zur Erzeugung
von Kreatinamidinohydrolase aufweist, in einem Nährmedium in Gegenwart von Kreatinin, Kreatin
oder einer Mischung daraus kultiviert und Kreatinamiddinohydrolase aus der Kulturflüssigkeit gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Nährmedium zumindest eine der
Substanzen Hefeextrakt, Pepton, Fleischextrakt, Mais-Weichflüssigkeit und wäßriges Sojabohnen-
und Weizenkleieextrakt als Stickstoffquelle und zumindest eine Substanz, die unter primärem
Kaliumphosphat, sekundärem Kaliumphosphat, Magnesiumsulfat. Magnesiumchlorid, Ferrichlorid, Ferrisulfat und Mangansulfat als anorganisches Salz
ausgewählt ist, enthält
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zuckermateriai oder Vitamin in das
Nährmedium eingebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge an Kreatinin, Kreatin oder
eines Gemisches hiervon im Bereich von 0,01 bis 5,0% (G/V), bezogen auf das gesamte Nährmedium
beträgt
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgangs-pH-Wert des Nährmediums 7 bis 9 beträgt
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kultivierung bei einer
Temperatur von 25 bis 37° C durchführt
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kultivierung während 10 bis
48 Stunden durchführt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kultivierung unter Belüftung
durch eine Belüftungs-Bewegungs-Eintauchkultiir oder -Schüttelkultur durchführt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kultivierung durch Inokulierung eines der beiden Bakterienstämme in ein
Nährmedium durchführt, welches zuvor mit Kreatinin, Kreatin oder einem Gemisch hiervon versetzt
worden ist
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Kreatinin, Kreatin oder ein
Gemisch hiervon zu dem Nährmedium zu einer Zeit zugibt, die nicht später als 5 Stunden nach Beginn
der Kultivierung durch Inokulierung eines der beiden Bakterienstämme in das Nährmedium liegt
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Kreatinamidinohydrclase in Form
einer Rohenzymlösung durch Abtrennung und Entfernung der Zellen und unlöslichen Materialien
aus der Kultivierungslösung oder in Form eines rohen Enzympulvers durch weitere Lyophilisierung
der Rohenzymlösung gewinnt.
12. Verfahren nach Anspruch U, dadurch gekennzeichnet, daß man die Rohenzymlösung oder
das Rohenzympulver zu reiner Kreatinamidinohydrolase reinigt
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reinigung durch die
Adsorptions-Elutionsmethodik unier Verwendung eines lonenaustauschermaterials durchführt
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet daß man die Reinigung durch
Kombination der Gelfiltrationsmethodik, der Adsorptions-Elutions-Methodik und der Elektrophorese-Methodik durchführt
15. Kreatinamidinohydrolase mit einem Kn,-Wert
(Michaelis-Konstante) für Kreatin von 4,OxIO-2
MoI (37°C, pH 7,7), stabilem pH-Bereich von 53 bis
9,0, optimalem pH-Bereich von 7,7, Aktionstemperaturbereich von 20 bis 45°C, optimaler Aktionstemperatur von 37°C und einem Molekulargewicht von
60 000, erhältlich nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP4079375A JPS51118884A (en) | 1975-04-05 | 1975-04-05 | Process for preparing creatine amidinohydrolase |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2659878A1 DE2659878A1 (de) | 1977-11-10 |
DE2659878B2 true DE2659878B2 (de) | 1979-03-01 |
DE2659878C3 DE2659878C3 (de) | 1981-07-02 |
Family
ID=12590487
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762659878 Expired DE2659878C3 (de) | 1975-04-05 | 1976-04-01 | Verfahren zur Herstellung von Kreatinamidinohydrolase |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS51118884A (de) |
DE (1) | DE2659878C3 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS568687A (en) * | 1979-07-04 | 1981-01-29 | Toyo Jozo Co Ltd | Preparation of creatinase |
DE3500184A1 (de) * | 1985-01-04 | 1986-08-14 | Boehringer Mannheim Gmbh, 6800 Mannheim | Mikroorganismus und plasmid fuer konstitutive creatinamidinohydrolase-bildung sowie verfahren zur herstellung derselben |
CA2404293C (en) | 2001-09-20 | 2007-05-15 | F. Hoffmann-La Roche Ag | Variants of an erwinia-type creatinase |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2122298C3 (de) * | 1971-05-05 | 1979-02-22 | Boehringer Mannheim Gmbh, 6800 Mannheim | Verfahren zur Gewinnung von Creatininamidohydrolase |
DE2122294C3 (de) * | 1971-05-05 | 1979-08-16 | Boehringer Mannheim Gmbh, 6800 Mannheim | Verfahren zur Gewinnung von Creatininamidohydrolase |
-
1975
- 1975-04-05 JP JP4079375A patent/JPS51118884A/ja active Granted
-
1976
- 1976-04-01 DE DE19762659878 patent/DE2659878C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS51118884A (en) | 1976-10-19 |
DE2659878C3 (de) | 1981-07-02 |
JPS528395B2 (de) | 1977-03-09 |
DE2659878A1 (de) | 1977-11-10 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |