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Lamellenfenster
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Die vor Liegende Erfindung betifft ein Lamellenfenster gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Lamellen- oder Jalousiefenster sind seit langem bekannt. Trotz vieler
Vorteile hat dieser Fenstertyp in der Praxis jedoch nur dort größere Anwendung gefunden,
wo keine besonderen Anforderungen hinsichtlich der Wärmedämmung und der Dichtigkeit
gestellt werden. Außerdem sind die meisten Konstruktionen verhältnismäßig teuer
und störanfällig.
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Z.B. erfordert das aus der DT-PS 1 509 775 bekannte Jalousiefenster
relativ komplizierte Kastenprofile für die Seitenteile, die Lamellen bestehen aus
einfachem Glas, so daß die Wärmedämmung zu wünschen übrig läßt, und es ist nur mit
hohem Aufwand und praktisch nur für begrenzte Zeit zu erreichen, daß im Schließzustand
alle Lamellen gleichzeitig einwandfrei abdichtend aneinander anliegen.
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Eine etwas einfachere Konstruktion, die mit einem im Querschnitt
etwa U-förmigen offenen Profil für die Seitenteile auskommt, ist aus der US-PS 2
954 590 bekannt.
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Die die Seitenteile bildenden Profilstangen sind so angeordnet, daß
die Schenkel des U vom Rahmeninneren wegweisen und der die Schenkel verbindende
Stegteil ist mit Bohrungen versehen, die Lagerzapfen von seitlichen Lamellenhalterungen
aufnehmen. Die Lagerzapfen der im einen Seitenteil gelagerten Lamellenhalterungen
sind jeweils mit einem Zahnrad versehen, dessen Zähne in eine Lochreihe einer dem
betreffenden Seitenteil längsverschiblich gelagerten, im Querschnitt U-förmigen
Schubstange eingreifen.Die Lamellen bestehen aus glasfaserverstärktem Kunststoff
und weisen an ihren Längsrändern komplementäre Abstufungen oder Rillen auf, die
eine gute Abdichtung gewährleisten sollen. Wegen des in der Praxis notwendigerweise
großen Spieles zwischen den Zahnrädern der Lamellenhalterungen und der als Zahnstange
dienenden Lochreihe der Schubstange ist jedoch auch hier nicht gewährleistet, daß
alle Lamellen gleichzeitig dicht schließen. Es hat sich außerdem gezeigt, daß die
in der Praxis oft relativ langen Schubstangen zum Verklemmen neigen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde,
ein Lamellenfenster der eingangs genannten Art anzugeben, das auch unter erschwerten
Bedingungen mit Erfolg verwendet werden kann, also insbesondere eine einwandfreie
Wärmedämmung gewährleistet und dementsprechend gut schließt, das ferner auch bei
häufigem und langem Gebrauch einwandfrei arbeitet und das schließlich preiswert
in der Herstellung ist sowie leicht an die verschiedensten Anforderungen angepaßt
werden kann.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch das im Anspruch 1 unter
Schutz gestellte Lamellenfenster gelöst.
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Die Unteransprüche betreffen Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen
des Lamellenfensters gemäß der Erfindung.
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Das Lamellenfenster gemäß der Erfindung ist einwandfrei dicht, gewährleistet
aus diesem Grunde und bei bevorzugten Ausgestaltungen auch wegen der Art der verwendeten
Lamellen eine einwandfreie Wärmedämmung, und es ist einfach und preiswert in der
Herstellung, so daß Teile vorgefertigt und an den Vertrieb geliefert werden können,
die dann einfach und ohne die Gefahr einer Beeinträchtigung der Funktion an die
verschiedenen Anforderungen angepaßt werden können.
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Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert, dabei werden auch noch weitere Merkmale und Vorteile
der Erfindung zur Sprache kommen.
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Es zeigt: Fig. 1 eine Draufsicht auf die Außenseite eines in eine
Wand eingebauten Lamellenfensters gemäß einer Ausführungsform der Erfindung; Fig.
2 einen Schnitt in einer Ebene II-II der Fig. 1; Fig. 3 eine ähnliche Ansicht wie
Fig. 2, jedoch mit geöffneten Lamellen; Fig. 4 eine Schnittansicht in einer Ebene
IV-IV der Fig. 1; Fig. 5 eine Ansicht in Richtung der Pfeile V-V der Fig. 1; Fig.
6 eine Schnittansicht in einer Ebene VI-VI der Fig. 5; Fig. 7 eine Schnittansicht
in einer Ebene VII-VII der Fig. 5; Fig. 8 eine Schnittansicht entsprechend Fig.
6 in der Höhe der Betätigungsvorrichtung; Fig. 9a, Fig. 9b und Fig. 9c eine Stirnansicht,
Seitenansicht bzw. Draufsicht auf eine Lamellenhalterung; Fig. 10 und 11 Ansichten
entsprechend Fig. 2 bzw. 3 einer Ausführungsform mit Glaslamellen und
Fig.
12 eine Fig. 3 entsprechende Ansicht einer weiteren Ausführungsform.
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Das Lamellenfenster gemäß der in den Figuren 1 bis 9 dargestellten
Ausführungsform hat, wie die von der Außenseite eines Gebäudes oder dgl. gesehene
Ansicht in Fig.
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1 zeigt, einen Rahmen 10 aus einem oberen und einem unteren Querteil
12 bzw. 14 sowie zwei Seitenteilen 16 und 18. Wie am besten aus den Figuren 5 bis
8 ersichtlich ist, hat das Seitenteil 16 einen im wesentlichen U-förmigen Querschnitt
mit zwei Schenkeln 16a und 16b sowie einem Stegteil 16c, welcher in der Mitte eine
Verdickung 20 aufweist, die auf beiden Seiten des Stegteiles einen in Längsrichtung
des Seitenteiles verlaufenden leistenartigen Vorsprung bildet. Die Verdickung 20
ist mit Bohrungen 22 versehen, die als Lager für Lagerzapfen 24 von seitlichen Lamellenhalterungen
26 (Fig. 9) dienen. Das Ende der Lagerzapfen 24 springt in den von den Schenkeln
16a, 16b umschlossenen Innenraum des Seitenteils 16 vor und ist als Vierkant 28
ausgebildet, auf dem durch Kleben oder eine andere Befestigungsart ein Zahnrad 30,
das aus einem geeigneten Kunststoff, wie Nylon, bestehen kann, befestigt ist.
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Der Schenkel 16b hat im Abstand vom Stegteil 16c einen kleinen Vorsprung
16d, der zusammen mit der Verdickung 20 und dem Stegteil 16c eine Führung für eine
Schubstange 32 bildet, die einen U-förmigen Querschnitt hat und z.B. aus Aluminium
oder einem Kunststoff bestehen kann. Auf der freiliegenden, am Rande vom Vorsprung
d geführten Seite der Schubstange 32 sind bei jedem Zahnrad kurze Zahnstangenstücke
34 befestigt. Die Befestigung erfolgt vorzugsweise
durch Schrauben
36, die Langlöcher 38 in den Zahnstangenstücken 34 durchsetzen, so daß letztere
bezüglich der Schubstange justiert werden können Die endgültige Fixierung nach der
Justierung, auf die noch eingegangen wird, kann durch einen Fixierstift 40 erfolgen,
der durch ein im Zahnstangenstück 34 vorgesehenes Loch in eine nach der Justierung
in der Zahnstange hergestellte Bohrung eingeschlagen wird In der im Querschnitt
U-förmigen Schubstange sind in Abständen kleine Laufrollen 42 (Fig. 5 und 7) vorn
gesehen, die durch einen Lagerstift drehbar gelagert sind und ein Festklemmen der
Schubstange in ihrer Führung verhinderen. Zur Betätigung der Schubstange dient eine
Betätigungsvorrichtunggdie bei dem dargestellten Beispiel in bekannter Weise aus
einem am Seitenteil 16 schwenkbar gelagerten Griff 44 besteht, der über ein gabelförmiges
Teil 46 und einen mit der Schubstange verbundenen Stift diese in ihrer Längsricha
tung zu verschieben gestattet Das Seitenteil 18 besteht vorzugsweise der Einfachheit
halber aus dem gleichen Profil wie das beschriebene Seitenteil 16, im allgemeinen
werden hier jedoch keine Schubstange, Zahnräder, Zahnstangenstücke und dgl. zur
Betätigung der Lamellen vorgesehen sein, so daß auch der Ansatz 16d und die Verdickung
20 entfallen könnten. Gewünschtenfalls können jedoch in beiden Seitenteilen Vorrichtungen
zum Antrieb der Lamellenhalterungen und damit der Lamellen vorgesehen sein.
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Die Lamelinhalterungen, von denen eine in Fig.
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9 genauer dargestellt ist, enthalten einen mit dem Lager -zapfen 24
verbundenen Stegteil 48, an dessen Längsrändern Seitenteile 50a und 50b vorgesehen
sind, deren in Richtung
des Lagerzapfens 24 vorspringende Teile
sich bei geschlossenem Fenster an die Verdickung 20 anlegen, wie z.B./Fig. 6 ersichtlich
ist, während die in der anderen Richtung vorspringenden Teile zur Halterung von
Lamellen 52 dienen.
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Die Lamellen 52 bestehen vorzugsweise aus doppelschaligen, vorzugsweise
zumindest durchscheinenden Kunststoffplatten, welche zwei im wesentlichen ebene,
plattenartige Außenwände sowie diese verbindende Querstege enthält, wie es z.B.
in den Figuren 2 und 3 dargestellt ist. Solche doppelschaligen Kunststoffplatten
aus Polyacryl oder Polycarbonat sind unter der Bezeichnung "StegdoppelplattenS'
im handel. Die Außenwände 54 bzw. 56 sind, wie aus ig, 2 und 3 ersichtlich ist,
versetzt abgeschnitten und in die durch das Verschneiden gebildeten Hohlräume sind
streifenförmige Dichtungen 58 eingeklebt, die z.B. aus Weich-PVC bestehen können.
Die Dichtungen 58 sind so geformt, daß bei geschlossenen Lamellen (Fig. 2) eine
einwandfreie Abdichtung gewährleistet ist. Sie haben einen etwa trapezförmigen Querschnitt
und die abdichtenden Seiten können zur Verbesserung der Abdichtung etwas nach außen
gewölbt sein (nicht dargestellt). Selbstverständlich können auch massive Dichtungen
verwendet werden.
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Das Lamellenfenster mit den Lamellen aus versetzt zugeschnittenen
Stegdoppelplatten hat im geschlossenen Zustand völlig glatte Außen- und Innenseiten
(Fig. 2).
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Die Dichtungen 58 sind bei Verwendung eines durchsichtigen Kunststoffs
kaum sichtbar, trotzdem gewährleisten sie eine einwandfreie Abdichtung und verhindern,
daß sich in die Höhlungen an den Längsrändern der Lamellen Feuchtigkeit und Verunreinigungen
absetzen.
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Das obere und das untere Querteil 12 bzw. 14 bestehen aus gleichartigen
Profilleisten, z.B. aus Kunststoff oder Aluminium, die, wie insbesondere aus Fig.
2 und 3 ersichtlich ist,Ansätze 60 aufweisen, an denen die unterste und oberste
Lamelle anliegen, wenn das Fenster geschlossen ist (Fig. 2). Ferner sind im Inneren
der sonst im wesentlichen U-förmigen Profile schlitzrohrartige Vorsprünge 62 vorgesehen-,
welche -zur Aufnahme von selbstschneidenden Schrauben 64 (Fig. 2 bis 4) dienen,
mit denen die Seitenteile 16 und 18 aus den Querteilen 12 und 14 befestigt werden.
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Die Montage des beschriebenen Lamellenfensters ist äußerst einfach.
Die Seitenteile werden für verschiedene Lamellenzahlen fertig mit den Bohrungen
22 für die Lagerzapfen 24 der Lamellenhalterungen 26 und Bohrungen für die Schraubne
64 zur Befestigung der Querteile geliefert. Die Lamellenhalterungen können bereits
eingesetzt sein und an einen oder beiden Seitenteilen mit den Zahnrädern 30 verbunden
sein.
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Vorzugsweise ist auch die Schubstange mit den Laufrollen 42 eingesetzt
und die Zahnstangenstücke 34 sind bereits justiert.
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Zur Justierung werden die mit den Zahnrädern 30 verbundenen Halterungen
in die geschlossene Stellung gedreht und die Zahnstangenstücke werden an die Zahnradflanken
so angedrückt, daß sich bei allen Lamellenhalterungen der gleiche Schließdruck ergi20)Nun
werden die Schrauben 36 angezogen und der Fixierstift eingeschlagen. Selbstverständlich
kann die Befestigung der Zahnstangenstücke auch auf andere Weise erfolgen, z.B.
durch Verkleben oder Verschmelzen.
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Die Querteile des Rahmens und die Lamellen, vorzugsweise mit bereits
angebrachter Dichtung, können als Meterware zur Verfügung gestellt und auf die gewünschte
Fensterbreite zugeschnitten werden. Nach dem Zusammenstecken
der
Teile wird der Rahmen an den vier Ecken mit jeweils zwei Selbstschneideschrauben
64 verschraubt. Die Betätigungsvorrichtung kann in üblicher Weise angebracht werden.
Bei Verwendung der beschriebenen Betätigungsvorrichtung mit dem hebelartigen Griff
44 wird an einer gewünschten Stelle in den Schenkel 16b (Fig. 8) ein Schlitz eingeschnitten,
durch den die Gabel 46 in die Schubstange 32 eingreift und in die Schubstange wird
ein Stift und eine Schraube eingesetzt, an der die Gabel angreifen kann. Der Griff
44 wird dann mit seiner Lagerung 66 an dem betreffenden Seitenteil angeschraubt.
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Die Ausführungsform gemäß Fig. 10 und 11 entspricht der im Vorstehenden
beschriebenen Ausführungsform mit der Ausnahme, daß anstelleder Lamellen aus Stegdoppelplatten
Lamellen 52' aus Glas entsprechender Dicke verwendet werden. Die Abdichtung erfolgt
durch Dichtungsstreifen 58', die wieder aus einem elastischen, durchsichtigen Kunststoff
bestehen können und, wie dargestellt, einen U-förmigen, mit dem unteren Rand der
Glas lamelle verklebten Fuß haben, von dem eine Dichtungslippe 68 vorspringt, deren
Querschnitt sich bis zu einer Kante keilartig vergrößert und dann wieder bis zu
einer Abtropfspitze verjüngt. Die Lamellenhalterungen können entweder der Dicke
der Glasplatte angepaßt werden oder man kann die Glasplatten durch elastische, eingepreßte
Zwischenstücke 70 haltern.
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Die in Fig. 12 dargestellte Ausführungsform, die z.B. für Kühlräume
und dgl. verwendet werden kann, entspricht bis auf die Ausführung der Lamellen wieder
dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 bis 9. Die Lamellen 52" bestehen aus einer
Sandwich-Struktur, die zwei äußere dünne, eloxierte Aluminiumplatten 72 und einen
Schaumstoffkern 74 enthalten. Die Dichtungen 58" bestehen aus einem elastischen
Kunststoffstreifen
mit im Querschnitt ellipsenförmigem Hohlraum.
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L e e r s e i t e