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Laufwerk für Großkabinen-Pendelseilbahnen
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Laufwerk für Großkabinen-Pendelseilbahnen,
mit einem im wesentlichen I-förmigen Hauptträger und an dessen beiden Enden ein-
oder beidseitig zugeordneten inneren und äußeren Wippen sowie einer vertikal zum
Hauptträger in dessen Mitte angeordneter Achse für ein Gehänge, an dem ortsfest
und drehbar eine Seilbahnkabine gelagert ist,
dem ein Tragseil und
ein Zugseil zugeordnet ist.
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Bei bekannten Seilbahn-Laufwerken der eingangs gekennzeichneten Gattung
sind die Zugseilenden am Wagen in Puffen eingegossen, die ihrerseits wieder unter
Zwischenschaltung von Druckfedern in Hülsen unverdrehbar stecken, welche am Gehängebolzen
gelenkig befestigt sind. (S. Seilschwebebahnen, Czitary, S. 303, S. 399-400, Springer
Verlag, 1961). Das Abbremsen des Wagens am Tragseil ist langsam und auf einem größeren
Bewegungsweg vorgesehen, was wegen der bei Pendelbetrieb angewandten großen Fahrgeschwindigkeiten
unbedingt erforderlich ist. Bei Seilriß eines Zugseiles jedoch, beispielsweise in
Bergrichtung, werden bei dem zweiten Zugseilstrang, beispielsweise in Talrichtung,
die gesamten freiwerdenden Seilspannungskräfte auf das gesamte Fahrzeug wirksam.
Durch diese außerordentlich hohen auf das gesamte Laufwerk von außen einwirkenden
Kräfte besteht eine starke Unfallgefahr, wobei insbesondere in Stationsnähe ein
ausreichendes Abbremsen des Fahrzeugs und dadurch ein Verhindern einer Kollision
nicht gewährleistet werden kann. Dabei hat es sich auch als nachteilig erwiesen,
daß das Zugseil aus zwei Strängen besteht, die über Muffen fest mit dem Laufwerk
verbunden sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Laufwerk der eingangs
gekennzeichneten Gattung die Nachteile der bekannten Laufwerke zu vermeiden und
zu gewährleisten, daß bei Zugseilriß die freiwerdenden Kräfte nicht auf das Laufwerk
wirken und daß sich das Zugseil mit den gesamten Klemmen von der Halterung löst,
wobei ein Abbremsen nur der Hangabtriebskräfte ohne die aus dem Zugseilriß resultierenden
Kräfte erforderlich ist, daß bei normalem Seilbahnbetrieb Längsbewegungen des Zugseiles
am Laufwerk sowie Drehbewegungen des Zugseiles in der Seilklemme ausgeschlossen
sind, sowie eine wesentlich längere Lebensdauer des Zugseiles vorgesehen ist.
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Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch1 daß das Zugseil endlos ausgebildet
und mittels beidseitig dieses zur Übertragung der Zugkräfte vorgesehener in Hauptführungsbahnen
mit beidseitig in Zugseilrichtung angebrachter Verriegelungen angeordneter innerer
Hauptklemmen sowie in Führungsbahnen mit einseitig angebrachter Verriegelung verlagerter
äußerer Vorsatzklemmen, so am Hauptträger lösbar befestigt ist, daß bei normalem
Seilbahnbetrieb Längsbewegungen des intakten Zugseiles ausgeschlossen sind, wobei
formschlüssig mit den Vorsatzklemmen ein inneres Hauptgestänge verbunden ist, welches
in Abhängigkeit von der Position der Vorsatzklemme eine Entriegelung der Hauptklemmen
bzw. bei Zugseilriß ein Lösen des Zugseiles mit Vorsatz- und Hauptklemmen aus dem
Laufwerk sowie über Endschalter ein Abschalten des Antriebes und der Seilbahnanlage
bewirkt.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, daß den Vorsatzklemmen am Zugseil eine Seilspannungsmeßvorrichtung vorgelagert
ist, die mit zwei in vorgegebenen Abständen angeordneten Auflageflächen, einem druckfederbetätigten
Druckstempel, einem flexiblen Zugmittel ausgestaltet ist, welches mit einem am Hauptträger
ortsfest und schwenkbar angebrachten äußerren Gestänge verbunden ist, wobei bei
einem Nachlassen der Spannung des Zugseiles über ein vorgegebenes Toleranzbereich
das flexible Zugmittel betätigt wird und eine Schwenkbewegung des äußeren Gestänges
sowie ein Entriegeln der äußeren Vorsatzklemmen vorgesehen ist.
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Ferner kann es sich empfehlen, daß die Hauptführungsbahnen der Hauptklemmen
sowie die Führungsbahnen der Vorsatzklemmen schwalbenschwanzförmig ausgestaltet
sind und die Führungsbahn mit nur einer einseitig angebrachten Verriegelung so vorgesehen
ist, daß ein Verschieben der Vorsatzklemme zur Laufwerksmitte vermieden wird.
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Weitere Vorteile und Merlumale der Erfindung folgen aus der nachstehenden
Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Erfindungsbeispieles.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Gesamtansicht auf das Laufwerk, mit Gehänge
und Seilbahnkabine, in der Seitenansicht, Fig. 2 das Laufwerk im Detail, in der
Seitenansicht, Fig. 3 hierzu eine Draufsicht, Fig. 4 einen Schnitt, geführt durch
die Ebene a-a der Fig. 2, wobei die Anordnung für den normalen Betriebszustand mit
verriegelten Klemmen vorgesehen ist, Fig. 5 ebenfalls einen Schnitt durch die Ebene
a-a der Fig. 2, wobei die Anordnung mit Entriegelung der Vorsatzklemmen bei Schlappseil
bzw. verminderter Spannung vorgesehen ist, Fig. 6 schließlich einen Schnitt durch
die Ebene a-a der Fig. 2, wobei bei Zugseilriß eine Entriegelung der Hauptklemmen
vorgesehen ist, Fig. 7 schematisch die Spannungsmeßvorrichtung als solche, für das
Zugseil und Fig. 8 die beidseitige Verriegelung der Hauptklemmen.
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Das Laufwerk 20 umfaßt einen im wesentlichen I-förmigen Hauptträger
1, mit einer vertikal zu diesem vorgesehenen in dessen Mitte angeordneten Achse
2 für ein Gehänge 4, an dem eine Seilbahnkabine 3 drehbar gelagert ist. An beiden
Enden des Laufwerk-I-Hauptträgers 1 sind ein- oder beidseitig dieses innere Wippen
5 sowie äußere Wippen 11 ortsfest und schwenkbar angeordnet.
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Das Laufwerk 20 ist mit einer Tragseilbremse 6 versehen, welche am
Tragseil 9 angeordnete Bremsbacken 7 und Betätigungsfe der 8 umfaßt und mit einer
nicht näher zu beschreibenden, weil konventionellen Betätigungsvorrichtung 10 verbunden
ist.
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In den Wippen 5, 11 sind am Tragseil 9 verfahrbare Seilrollen 12 vorgesehen.
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Das Zugseil 13 ist endlos ausgebildet, besteht somit nicht wie usuell
aus zwei mittels Nuffen am Laufwerk befestigten Seilstücken Das Zugseil 13 ist mittels
Hauptklemmen 14 und Vorsatzklemmen 15 am Hauptträger 1 lösbar befestigt. Die Hauptklemmen
14 sind in beispielsweise schwalbenschwanzförmigen Hauptführungsbahnen 16, mit beidseitig
in Zugseilrichtung vorgesehenen Verriegelungen 17, im unteren Bereich des Hauptträgers
1 angeordnet. Analog sind den Vorsatzklemmen 15 schlfalbenschwanzförmige Führungsbahnen
18 mit einseitig angebrachter Verriegelung 19 so zugeordnet, daß ein Verschieben
der Vorsatzklemmen 15 zur Laufwerksmitte verhindert wird.
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Die Hauptklemmen i4 übertragen die eigentlichen Zugkräfte, die über
das Zugseil 13 in den Hauptträger 1 und das ganze Laufwerk 20 mit Gehänge 4 und
Seilbahnkabine 3 wirksam werden.
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Formschlüssig mit den Vorsatzklemmen 15 ist ein inneres bzw.
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Hauptgestänge 26 verbunden, welches in Abhängigkeit von der Position
der Vorsatzklemme 15 eine Ent- bzw. Verriegelung der Hauptklemmen 14 an der Führungsbahn
16 bewirkt.
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Den Vorsatzklemmen 15 am Zugseil 13 vorgelagert ist eine Seilspannungsmeßvorrichtung
21 bzw. eine Vorrichtung zum federbetätigten Auslösen einer in einem gewissen Bereich
vorgegebenen Seilbiegung, mit zwei in vorgegebenen Abständen angeordneten Auflageflächen
22 und einem Druckstempel 23, der mit einer Druckfeder od. dgl. versehen ist. An
der Spannungsmeßeinrichtung 21 ist ein flexibles Zugmittel 24, wie Seil od. dgl.
vorgesehen, welches mit einem am Hauptträger 1 ortsfest und schwenkbar angebrachten
äußeren Gestänge 25 verbunden ist.
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Die Arbeitsweise ist folgende: Bei üblichem störungsfreiem Betrieb
sind alle Klemmen, d.h.
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sowohl die Hauptklemmen 14 als auch die Vorsatzklemmen 15 in den jeweiligen
Führungsbahnen 16, 18 mit Verriegelungen 17, 19 in verriegeltem Zustand. Durch die
kraftschlüssige Verbindung des endlosen Zugseiles über die Vorsatz- und Hauptklemmen
einerseits, andererseits der formschlüssigen Verbindung der Vorsatz- und Hauptklemmen
mit dem Hauptträger, werden Längsbewegungen des Zugseiles gegenüber dem Laufwerk
grundsätzlich verhindert. Ferner ist hierbei eine optische Überprüfung des Verriegelungszustandes,
laut Fig. 4, möglich.
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Bei einem Nachlassen der Spannung des Zugseiles 13 über ein vorgegebenes
Toleranzmaß hinaus (Schlappseil), am Laufwerk der Kabine bzw. zwischen den Auflageflächen
22 der Seilspannungsmeßvorrichtung 21, betätigt der Druckstempel 23 das flexible
Zugmittel 24, welches eine Schwenkbewegung des äußeren Gestänges 25 und ein Entriegeln
der Vorsatzklemmen 15 bewirkt. (Fig. 5).
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In Abhängigkeit von der Betätigung der Seilspannungsmeßvorrich tung,
bei Überschreiten eines vorgegebenen Toleranzbereiches, wird der Antrieb, beispielsweise
über Endschalter od. dgl. abgeschaltet, die Tragseilbremse zum Einfallen gebracht
und die Seilbahnanlage stillgelegt. Längsbewegungen (Rutschen) des intakten Seiles
sind hierbei ausgeschlossen, da die Hauptklemmen 14 weiterhin verriegelt sind.
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Bei einem Zugseilriß sinken die Spannungen des gerissenen Zugseiles
gegen 0, wobei auf der anderen Seite des Laufwerkes das Zugseil noch eine vorgegebene
Spannung aufweist (S. Fig. 6), die am Zugseil 13 fest angeklemmten, in den Führungsbahnen
18 jedoch freien Vorsatzklemmen 15 bewegen sich zusammen mit dem Zugseil und verursachen
über das Hauptgestänge 26 eine Entriegelung der Hauptklemmen 14 an der Führungsbahn
16.
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Da keine Gegenkraft besteht, kann sich das Zugseil mit den dazu gehörenden
Klemmen frei vom Laufwerk lösen.
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