DE2655553A1

DE2655553A1 - Mittels einer diazoniumverbindung sensibilisierte waesserige loesung eines polymerisates sowie verwendung einer solchen loesung zur herstellung von leuchtschirmen fuer farbbildkathodenstrahlroehren

Info

Publication number: DE2655553A1
Application number: DE19762655553
Authority: DE
Inventors: Werner Dipl Chem Dr Re Moeller; Leo Okruch
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1976-12-08
Filing date: 1976-12-08
Publication date: 1978-06-15

Description

Mittels einer Diazoniumverbindung sensibilisierte
wässerige Lösung eines Polymerisates sowie Verwendung einer solchen Lösung zur Herstellung von Leuchtschirmen für Farbbildkathodenstrahlröhren Die vorliegende Erfindung betrifft eine mittels einer wasserlöslichen Diazoniumverbindung lichtempfindlich gemachte wässerige Lösung eines Polymerisates, wie Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Gelatine oder dergleichen.
Verfahren zum Herstellen von Rasterleuchtschirmen für Kathodenstrahlröhren unter Verwendung von Diazoniumsalzverbindungen als Sensibilisator sind z. B. aus der BT-OS 22 57 920 und DT-OS 23 10 617 bekannt. Solche Diazoniumsalzverbindungen, die bevorzugt zur Sensibilisierung von Polymerisaten, wie Polyvinylalkohol verwendet werden, sind auch in den deutschen Offenlegungsschriften 20 41 395 und 20 19 426 beschrieben.
Es sind auch bereits Vorschläge gemacht worden, die Sensibiliösierung durch Zusatz von Formaldehyd zu verstärken, um zu kürzeren Belichtungszeiten bei dem Belichtungsvorgang zur Herstellung der Leuchtschirme zu gelangen. Dabei kann es jedoch auftreten, daß eine Schleierbildung auftritt, die äußerst unerwünscht ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine neuartige Sensibilisierung für Lösungen oder Suspensionen der eingangs genannten Art anzugeben, die zu einer erheblichen Verkürzung der Belichtungszeit führt, und die, da sie nur in äußerst geringer Menge zugesetzt werden, keine weiteren nachteiligen Auswirkungen auf die Suspensionen bzw. Lösungen hat.
Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der Lösung bzw. der Suspension wenigstens ein organischer fluoreszierender Stoff, wie Anthracen, Eosin, Erythrosin, Phenantthren, ß-Naphtol/ß-Naphtholat, O-Methoxybenzoe-Säure, Floureszein in Mengen von 0,001 bis 1 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,05 bis 0,5 Qewichtsprozent zugesetzt wird.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen eines Leuchtschirmes für Kathodenstrahlröhren unter-Verwendung einer solchen Lösung bzw. Suspension mit erhöhter Sensibilisierung angegeben.
Es konnte festgestellt werden, daß insbesondere bei der Herstellung von Leuchtschirmen für Kathodenstrahlröhren durch die erfindungsgemäße zusätzliche Sensibilisierung eine erhebliche Verkürzung der erforderlichen Belichtungszeit erreicht werden konnte.
Ganz besonders eignet sich die erfindungsgemäß sensibilisierte Lösung zum Aufbringen der grün- und blau emittierenden Leuchtstoffe auf die Frontschale einer Farbbildkathodenstrahlröhre. So läßt sich die Belichtungwvon Grün- und Blauleuchtstoffsnspensionen durch die Systeme Anthracen/Eosin (1#. 10 4/5 . 1085 mol), Eosin Erythrosin, die im Empfindlichkeitsbereich des PVA-Diazo-System eine verzögerte Fluoreszenz zeigen, um bis zu 30 % vermindern, Besonders wirksam ist der Zusatz eines solchen fluoreszierenden Stoffes bei weicher UV- und Blau-Belichtung, bei harter UV-Strahlung dagegen kaum bemerkbar. Eine Viskositätsänderung oder sonstige Beeinflussung der Suspension konnte nicht beobachtet werden.
Vermutlich beruht die Sensibilisierung der Diazoniumsale auf verzögerter Fluoreszenz oder auf einer sensibilisierten Zersetzung: Anhand der nachfolgend beschriebenen bevorzugten Ausführungs beispiele wird die Erfindung näher erläutert.
Beispiel 1: 200 g Zn(Cd)S:Cu-Leuchtstoff (Grün-Leuchtstoff) mit einer durchschnittlichen Korngröße von 7 /um und einer Kornverteilung von 2 bis 20 jum werden nacheinander mit 200 ml ca. 3%igen Polyvinylalkohols unter Zusatz von etwas Oktanol als Antischaummittel in einer 1 l-Kugelmühle mit 300 ml Keramikkugeln mit einem Durchmesser von 2 bis 3 mm eta zwei Stunden lang gemahlen. Anschließend wird die Suspension filtriert und mit weiteren 400 ml etwa 3,'igem PVA verdünnt und mit einer Lösung eines Kondensates von 5 g 3-Methoxy-diphenylamin-4-diazoniumsulfonat in 50 ml Wasser und mit 1 g Anthracen sowie 0,5 g Eosin in Äthanol gelöst sensibilisiert. Dieser Suspension wurden ca. 0,05 Vol°% Glyoxalhydrat zugesetzt. Die Viskosität dieser sensibilisierten Leuchtstoff-Bindemittelsuspension 3 beträgt bei 230 ca. 16 cps, die Dichte etwa 1,20 g/cm und der pH-Wert etwa 3,0.
Beispiel 2: 300 g ZnS:Ag Leuchtstoff (blau emittierend) wurden zusammen mit 300 ml etwa 3%igem PVA und etwa 50 ml eines Kondensats einer 105'igen 3-Methoxydiphenylami#-4-diazoniumsulfonatlö.sung in Wasser in einer 1 l-Kugelmühle zusammen mit 300 ml Mahlkugeln etwa fünf Minuten gemahlen, dann drei Tropfen Oktanol und 1 g Erythrosin zugesetzt und nochmals etwa 80 bis 90 Minuten gemachlon. Zur Einstellung der gewünschten Verarbeitungssuspension wurden dann etwa 220 ml Wasser und 570 ml etwa 3%igen PVA sowie etwa 0,2 Vol% Formaldehyd zugesetzt.
Beispiel 3: 350 g Schwarzemail (Degussa o-14125), 46 cm3 wässerige 0,005%ige Fluoreszein-Lösung sowie eine Mischung aus 12 cm3 0,005X Fluoreszeinlösung, 1,0 g Ahtylencarbonat, 1 cm3 20#ige Marasperse N 22 -3 und 1 cm 1,o'ige Pluronic L 62-Lösung werden mit 50 cm3 Mah#kugeln (# 3 mm) 3 Stunden gemahlen, anschließend die Suspension filtriert und verwendet.
Besonders geeignet zur erfindungsbemäßen herstellung von Leuchtschirmen für Farbbildkathodenstrahlröhren sind fluoreszierende Farbstoffe als Zusatz zu den Leuchtstoffsuspensionen. Dabei haben sich ganz besonders solche fluoreszierende Stoffe, insbesondere Farbstoffe als zweckmäßig bewährt, die durch UV-Licht zur Fluoreszenz anregbar sind. Fluoreszierende Farbstoffe werden zum Teil auch als Szintillatoren bezeichnet,

Claims

Patentansprüche 1. Mittels einer wasserlöslichen Diazoniumverbindung lichtempfindlich gemachte wässerige Lösung eines Polymerisates wie Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Gelatine oder dergleichen, gekennzeichnet durch, einen Zusatz wenigstens eines organischen fluoreszierenden Stoffes, wie Anthracen, Eosin, Erythrosin, Phenanthren, ß-Naphthol /ß-Naphtholat, O-Methoxybenzoe-Säure, Fluoreszein in Mengen von 0,001 bis 1 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,05 bis 0,5 Gewichtsprozent.
2. Wässerige Lösung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung zur Aufbereitung einer Suspension-*; insbesondere einer Leuchtstoffsuspension zur Herstellung eines Leuchtschirmes für Kathodenstrahlröhren, insbesondere für Farbbildkathodenstrahlröhren.
3. Wässerige Lösung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der fluoreszierende Stoff ein fluoreszierender Farbstoff ist.
Verfahren zum Herstellen eines Leuchtschirmes für Kathodenstrahlröhren unter Verwendung einer wässerigen Suspension, die pulverförmigen Leuchtstoff und ein mittels einer Diazoniumverbindung sensibilisiertes Polymerisat wie Polyvinylalkohol, Gelatine, Polyvinylpyrrolydon oder dergleichen enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der Suspension zur weiteren Sensibilisierung ein organischer fluoreszierender Stoff, wie Anthracen, Eosin, Erythrosin, Phenanthren, ß-NaphtholZ B-Naphtholat, 0-Methoxybenzoe-Säure, Flooreszein in Mengen von 0,001 bis 1 Gewichtsprozent, insbesondere 0,05 bis 0,5 Gewichtsprozent zugesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet, durch die Anwendung zur Herstellung eines Leuchtschirmes für Farbbildkathodenstrahlröhren.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß als fluoreszierender Stoff ein fluoreszierender Farbstoff verwendet wird.