DE1082120B - Photographische Dosismessung von energiereicher Strahlung - Google Patents

Description

• Photographische Dosismessung von energiereicher Strahlung Für eine exakte Dosismessung energiereicher Strahlen auf photographischem Wege ist es notwendig, daß die Registrierung von der Wellenlänge der Strahlung möglichst unabhängig ist. Die photographischen Emulsionen haben an sich die Eigenschaft, daß die Schwärzung der Schicht mit zunehmender Energie der Strahlung für die gleiche eingestrahlte Dosis immer geringer wird. Um diesen Nachteil zu vermeiden, sind bereits verschiedene Verfahren vorgeschlagen worden. Nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 830229 wird durch eine zusätzliche Filteranalyse die Strahlungshärte ermittelt.
• Diese Methode ist aber verhältnismäßig umständlich und gibt bei inhomogener Strahlungszusammensetzung keine befriedigenden Werte. Weiterhin ist es schon lange bekannt, zur Steigerung der Röntgenstrahlenempfindlichkeit von photographischen Schichten bzw. zur Kontraststeigerung von Röntgenbildern den photographischen Emulsionen fluoreszierende Substanzen zuzusetzen. Diese Maßnahmen haben sich in der Praxis der Röntgenphotographie nicht eingeführt. Vielmehr hat man sich darauf beschränkt, die fluoreszierenden Substanzen in Sonderschichten, insbesondere in sogenannten Verstärkerfolien, unterzubringen. Für die Zwecke der Dosismessung von energiereicher Strahlung wurde auch bereits die Verwendung von Fluoreszenzschirmen vorgeschlagen, wobei der photographische Film zwischen zwei Fluoreszenzschirmen angeordnet wurde. Hierbei hat sich gezeigt, daß dadurch die Abhängigkeit von der Wellenlänge der Strahlung weitgehend gemindert wurde.
• Es wurde nun gefunden, daß man für die Dosismessung die Emulsionsempfindlichkeit noch weitgehender wellenlängenunabhängig machen kann, wenn man photographische Schichten verwendet, denen die fluoreszierende Substanz direkt einverleibt ist. Zweckmäßig erfolgt dies vor dem Vergießen der Emulsion.
• Als fluoreszierende Substanzen kommen sowohl anorganische als auch organische Verbindungen in Frage.
• Genannt seien beispielsweise Zinkoxyd, Magnesiumwolframat, Kalziumwolframat, Bariumwolframat mit Bleizusatz, Zinksilikat mit Manganzusatz, ferner Naphthalin, Anthracen, Terphenyl, Phenanthren, Stilben, insbesondere Transstilben, Diphenyläthan, Tolan, Fluoren Fluoranthren, Chrysen. Das Mengenverhältnis von fluoreszierender Substanz zu Silberhalogenid der Emulsion kann zwischen 6:1 und 1:1 variiert werden.
• Bei der Auswahl der fluoreszierenden Substanz muß das Fluoreszenzspektrum bzw. das Fluoreszenzmaximum der Substanz der Eigenempfindlichkeit bzw. der optischen Sensibilisierung der Halogensilberemulsion angepaßt werden. Zweckmäßig wählt man Emulsionen, die von sich aus bereits eine möglichst geringe Wellenlängenabhängigkeit zeigen. Es sind dies besonders grobkörnige Emulsionen von hohem Reifungsgrad.
• Zur Erzielung eines möglichst hohen Wirkungsgrades ist es erforderlich, die Korngröße des Fluoreszenzkörpers möglichst herabzusetzen. Zweckmäßig verwendet man eine Korngröße von etwa 1 ,u. Das Verhältnis der Korngröße der fluoreszierenden Substanz zu der Teilchengröße des Halogensilbers soll vorzugsweise zwischen 1 :1 und 10:1 liegen. Weiterhin ist es wesentlich, die fluoreszierende Substanz in Gelatine oder einem anderen Bindemittel gut zu verteilen, was beispielsweise durch Vermahlen in Gelatinelösung erreicht werden kann. Von besonderer Bedeutung ist auch der Reinheitsgrad des Fluoreszenzkörpers, um nachteilige Wirkungen auf die Emulsionen zu vermeiden. Aus diesem Grunde werden auch Fluoreszenzkörper bevorzugt, die im Wasser möglichst unlöslich sind.
• Die Schwärzungsmessung der bestrahlten und entwickelten photographischen Schicht ist möglich, ohne daß der Fluoreszenzkörper nach der Entwicklung aus der Schicht herausgelöst werden muß. Die photographische Schicht ist zwar wegen Lichtstreuung völlig opak, besitzt aber eine Transparenz von 80 bis 900/,, so daß die Schwärzungsmessung kaum behindert wird.
• Auf den Dosismeßfilm gemäß der Erfindung wird zweckmäßig vor der Bestrahlung ein Stufenkeil aufbelichtet, wodurch es durch Schwärzungsvergleich möglich ist, ohne Schwärzungsmessung die Dosis zu bestimmen.
• Für bestimmte Fälle kann es zweckmäßig sein, mit dem Film Filter und/oder Fluorenszenzfolien zu kombinieren.

Claims (6)

1. PATENTANSPROCHE: 1. Verwendung eines photographischen Films mit mindestens einer Halogensilberemulsionsschicht, die einen Zusatz von fluoreszierenden Substanzen enthält, für die exakte Dosismessung energiereicher Strahlung.
2. 2. Dosismessung energiereicher Strahlung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Halogen--silberemulsionsschicht verwendet wird, deren (spektrale) Empfindlichkeit auf die (spektrale) Emission der fluoreszierenden Zusatzstoffe durch Sensibilisierung, Lichtfilter und zusätzliche Fluoreszenzschichten oder mehrere dieser Mittel nebeneinander genau abgestimmt ist.
3. 3. Photographischer Film mit mindestens einer Halogensilberschicht, die einen Zusatz von fluoreszierenden Substanzen enthält für die Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Mengenverhältnis von fluo- reszierender Substanz und Halogensilber zwischen 1:1 und 6:1 liegt.
4. 4. Photographischer Film nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Korngröße der fluoreszierenden Substanz zu der Teilchengröße des Halogensilbers zwischen 1:1 und 10:1 liegt.
5. 5. Photographischer Film für exakte Dosismessung energiereicher Strahlung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die photographische Schicht mit einem Stufenkeil versehen ist, der vor der Dosismessung aufkopiert worden ist.
6. 6. Photographischer Film für exakte Dosismessung energiereicher Strahlung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit der photographischen Schicht Filter- und/oder Fluoreszenzschichten kombiniert sind.