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Boot, insbesondere Ruder- oder Paddelboot
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Boot, insbesondere ein Ruder- oder
Paddelboot, mit einem Bootskörper, der aus mehreren Einzelplatten besteht, die von
einer Bootsaußenhaut überspannt und zusammengehalten sind.
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Es ist bekannt, sogenannte Faltboote aus einem tragenden Gerüst zu
bilden, über das eine Außenhaut gezogen ist.
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Während Faltboote im allgemeinen aus einem Rohr- oder Rahmengestell
bestehen, ist es auch bekannt (DT-AS 12 07 232), den Bootskörper, der die Außenhaut
aussteift, aus Einzelplatten zu bilden, die entweder zusammengesteckt oder über
Scharniere verbunden sind.
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Durch die Verwendung von Scharnieren wird der Aufbau des Bootskörpers
aus Einzelplatten relativ verwickelt, und Steckverbindungen erfordern besondere
Bohr- und Fräsmaßnahmen an den Platten.
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Es'ist Aufgabe der Erfindung, ein Boot zu schaffen, bei dem der Bootskörper
aus Einzelplatten zusammengesetzt ist, die für sich einzeln zur Anwendung kommen.
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Die gestellte Aufgabe ist bei einem Boot der eingangs erwähnten Art
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die
Außenhaut auf ihrer
Innenseite mit einseitig offenen Taschen versehen ist, in die die Einzelplatten
eingeschoben sind, und daß die oben offenen Taschen an den Bootsseitenwänden mit
Überschlaglappen versehen sind, die von einem den oberen Bootsrand versteifenden
Rahmen festgelegt sind.
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Werden die einzelnen Platten in die für sie vorgesehenen Taschen eingesteckt,
dann entsteht von sich aus ein Bootskörper, der durch den versteifenden Rahmen absolut
steif ist.
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Die Montage ist außerordentlich einfach, und an den Platten sind nur
wenige normale Bohrungen ohne besondere Profilgebung vorhanden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Bodentasche
mit einem Lappen versehen, der mit den an seine seitlichen Lappenränder angrenzenden
Bootswandtaschen wenigstens teilweise zum oberen Bootsrand wasserdicht verbunden
ist. Dieser Aufbau hat den Vorteil, daß die durch das Aufsetzen der Taschen erzielte
Doppelwandigkeit der Außenhaut zugleich zu einer doppelten Sicherheit führt. Sollte
im Bodenbereich ein Leck in der Außenhaut zustandekommen, dann führt dieses Leck
nicht zu einer Undichtigkeit des gesamten Bootes. Das Wasser kann innerhalb der
Bodentasche ansteigen zwischen Bootswand und hochgezogenem Lappen. Das Wasser bleibt
dann stehen im Bereich des Außenwasserniveaus. Es muß bei der Konstruktion des Lappens
der Bödenwandtasche nur darauf geachtet werden, daß der Lappen der Bodentasche weiter
hochgezogen ist als der Tiefgang des Schiffes.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Bodenplatte
auf ihrer Außenseite mit einer vorstehenden Kielrippe versehen. Diese Kielrippe
prägt sich im Wasser deutlich aus, da sich die elastische Außenhaut an das Profil
der Bodenplatte anlegt. Damit erhält das Boot eine bessere Richtwirkung.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Bodentasche
in zwei Taschen unterteilt, die, in Bootslängsrichtung gesehen, zur Bootsmitte hin
offen sind, wobei jede Bodentasche eine Bodenplatte aufnimmt. Da sich die Bodenplatten
gegeneinander bewegen können, müssen sie gegeneinander versteift werden. Dies erfolgt
nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung dadurch, daß die Bodenplatten von
beiden Seiten gegen den Mittelsteg einer T-Schiene stoßen, deren Querbalken sich
unter die Bodenplatten schiebt, und daß sich am Mittelsteg abstützende V-Schienen
gleichzeitig auf die Oberseiten der Bodenplatten drücken. Am Mittelsteg der T-Schiene
ist dabei ein Mittelschott befestigt, das auf seiner Oberkante eine Sitzbank trägt.
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Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Teil des Bootes nach der Erfindung in perspektivischer
Darstellung und zugleich im Schnitt, Fig. 2 ebenfalls in perspektivischer Darstellung
einen Ausschnitt des Bootes mit geöffneter Seitentasche, Fig. 3 die Bootsmitte anhand
eines Längsschnittes.
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Das Boot nach der Erfindung weist eine Außenhaut 3 auf, die über den
aus Einzelplatten 5, 7, 9 bestehenden Bootskörper gespannt ist. Die Platten 5, 7,
9 sind Einzelplatten und werden beim Bootskörper nach seinem Zusammenstellen auch
nicht miteinander verbunden.
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Zum Festlegen der Einzelplatten 5, 7, 9 und damit zur Herstellung
des steifen Bootskörpers ist die Außenhaut 3 auf ihrer Innenseite mit Taschen 11,
13, 15 versehen. Die Taschen sind dadurch gebildet, daß auf die geschlossene Außenhaut
innenseitig
eine weitere Haut aufgeschweißt oder linear geklebt ist, und zwar längs der Bootskörperkanten
17, 19 und 20. Dadurch bilden sich im Bereich der Bootsseitenwände 21, des Heckspiegels
23 sowie des Bugspiegels und des Bodens 25 Hohlräume aus, die Einstecktaschen 27,
29, 31 für die Wandplatten 5, 7 und die Bodenplatte 9 bilden.
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Wie Fig. 2 zeigt, sind die Taschen 27 der Bootswände 21 ebenso wie
die in Fig. 2 nicht dargestellten Taschen von Bug- und Heckspiegel am oberen Bootsrand
32 oben offen und mit Lappen 33, 35 versehen. Ist die Wandplatte 5 in die Tasche
27 eingeschoben, dann werden die Lappen 35 und 33 übereinander gelegt. Der Lappen
33 kommt dabei über den Lappen 35, wie aus Fig. 1 zu ersehen ist. Die Lappen werden
festgelegt, wie ebenfalls Fig. 1 zeigt, mit Hilfe von Leisten 37, 39, die über Eckwinkel
41 zu einem festen Rahmen verbunden werden. Die übergeschlagenen Lappen 33 werden
zusammen mit den darunterliegenden Lappen 35 von den Leisten 37, 39 mittels Zugschrauben
43 gegen die Wandplatte 5 gezogen.
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Um die Zugschraube 43 durch die Seitenwand hindurchführen zu können,
sind in der Wandplatte 5 Bohrungen 45 und in den Lappen 33, 35 Durchbrüche 47 vorgesehen.
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Fig. 1 zeigt, daß die Unterseite 49 der Bodenplatte 9 mit einer Kielleiste
51 versehen ist. Diese Kielleiste 51 erstreckt sich längs der Mittellinie der Bodenplatte
9 bzw.
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des Bootes. Die elastische Außenhaut 3 legt sich unter dem Druck des
Wassers gegen die Bodenplatte und die Kielleiste 51 an, so daß die Kielleiste 51
deutlich hervortritt und bei der Fahrt eine richtungsstabilisierende Wirkung ausüben
kann.
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Auch die Bodentasche 31 ist an ihrer in Fig. 1 vorn gelegenen offenen
Seite mit einem Lappen 51 versehen. Dieser Lappen 51 ist mit der an seine seitlichen
Lappenränder 53 angrenzenden Bootswandtasche 27 zum obe;rren'Bootsrand 32 hin
wasserdicht
verbunden, was beispielsweise durch ein Anschweißen oder Verkleben erfolgen kann.
Die Verschweißungshöhe muß dabei größer sein als der Tiefgang des Bootes. Es wird
damit nämlich erreicht, daß im Falle eines Lecks in der Außenhaut 3 das Wasser nicht
in die Nutzräume im Bootsinneren eindringen kann.
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Ein Ruderboot normaler Länge wird mit einer geteilten Bodenplatte
9', 9" versehen sein. Damit wird es nämlich zugleich möglich, in der Mitte des Bootes
ein Mittelschott 55 zu befestigen, auf dem dann eine Sitzbank 57 ruhen kann. Um
die beiden Bodenplatten 9' und 9" in die Taschen 31', 31" einbringen zu können,
sind beide Taschen zur Bootsmitte hin offen und mit hochgeschweißten Lappen 53',
53" versehen, wie es in Verbindung mit Fig. 1 erläutert wurde. Die beiden Bodenplatten
9 und 9" sind gegen den Mittelsteg 59 eines Aluminium-T-Trägers 61 gelegt. Dabei
liegen die aufeinander zuweisenden Kanten der Bodenplatten auf dem Querbalken 63
des T-Trägers 59 auf. Um die Bodenplatte 9' und 9 festzulegen, sind zwei L-Schienen
65 vorgesehen, die über eine Zugschraube 67 mit dem Mittelsteg 59 des T-Trägers
61 verbunden sind. Zwischen den L-Schienen 65 und dem Querbalken 59 der T-Schiene
sind die Bodenplatten 9' und 9" festgeklemmt.
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Wie Fig. 3 zeigt, spannt die Zugschraube 67 zugleich auch noch das
Mittelschott 55 ein, auf dem der Sitz 57 ruht. Das Mittelschott 55 liegt auf der
Bodenplatte 9 auf und führt damit eine gute Abstützung der Sitzbank 57 auf dem Bootsboden
herbei.
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Patentansprüche: