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Verfahren zum Bau eines Bootes Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren zum Bau eines Bootes.
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Die bis jetzt üblichen Verfahren sind kompliziert, da meistens vor
dem Bau eine Vielzahl von Teilen in die erforderliche Form gebogen werden muß.
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Die Erfindung bezweckt ein recht einfaches Verfahren. Hierbei wird
davon ausgegangen, daß es bekannt ist, die Außenhaut eines Bootes aus einer einzigen
ebenen Platte herzustellen und die vorderen Ränder dieser Platte an dem Vorsteven
zu, befestigen und die hinteren Ränder durch einen Spiegel zu verbinden sowie Querspanten
in das so geformte Fahrzeug einzubauen.
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Gemäß der Erfindung wird die Außenhautbeplattung um je eine auf jeder
Bootsseite von dem unteren Teil des Buges schräg nach oben hinten und außen - etwa
in der Kimm - bis wenigstens zur Mitte der Bootslänge verlaufende geradlinige Biegestütze
nach oben gebogen, worauf in bekannter Weise die Vorderränder der Beplattung an
dem Bug der Vordersteven befestigt und die Hinterränder durch einen Spiegel verbunden
und schließlich Querspanten in dem so geformten Fahrzeug angebracht werden.
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Somit ergibt sich der Vorteil, daß zur Formgebung der Außenhaut nicht
ein Lehrspantengerüst und auch nicht eine Form wie bei einem Preßvorgang benötigt
werden. Vielmehr geschieht die Formgebung lediglich mit Hilfe der vorgeschlagenen
an jeder Bootsseite von vorn unten nach oben, hinten, außen - also im Bereich der
Kimm, d. h. der stärksten Rundung der Außenhaut -verlaufenden, geradlinigen Biegestützen.
Hierbei wird die elastische Steifigkeit des Außenhautbleches eine Knickung im Bereich
der Biegestütze und die Bildung von Beulen oder flachen Stellen in der Außenhaut
verhindern.
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Ein Ausführungsbeispiel eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
gebauten Fahrzeuges wird an Hand der Zeichnung näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines gemäß der Erfindung hergestellten
Fahrzeuges; Fig. 2 zeigt eine Draufsicht des gleichen Fahrzeuges; Fig. 3 zeigt die
Form zweier Spanten; Fig. 4 zeigt die Außenhaut einer der Seiten des Schiffes in
Abwicklung; Fig. 5 zeigt einen Schnitt quer zum Kiel des Fahrzeuges.
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Nachdem zunächst der Kiel gelegt worden ist, z. B. in der in Fig.
5 gezeichneten Weise, werden an Steuerbord und an Backbord geradlinige Biegestützen
15, z. B. eiserne oder hölzerne Stäbe, aufgestellt, die von dem unteren Teil des
Buges in Schrägrichtung nach oben, hinten und außen bis an den Spiegel verlaufen.
Darauf wird sowohl an Steuerbord wie an Backbord eine flache Platte 9 mit dem unteren
Rande an der Kielplatte 1 befestigt und um den Stab 15 gebogen. Dann werden die
Vorderränder beider Platten 9 an dem Bug oder Vordersteven 3 befestigt, während
die Hinterränder an einem Spiegel 5 befestigt werden. Darauf werden die erforderlichen
Querversteifungen in Form von Querspanten angebracht.
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Nach Fig. 1 geht der Kiel 1 des Fahrzeuges mit einer Spitze 2 in den
Vorsteven 3 über und endet in einer Spitze 4 des Hinterstevens, der mit einem Spiegel
5 (s. auch die Fig. 2 und 3) verbunden ist. Das Deck 6 des Fahrzeuges wird an Steuerbord
durch eine Linie 7 und an Backbord durch eine Linie 8 begrenzt. Zwischen dem Kiel
1, dem Vorsteven 3, der Linie 7 und der Steuerbordhälfte des Spiegels 5 befindet
sich die Außenhautplatte 9. Zwischen dem Kiel 1 und der Linie 8 befindet sich eine
gleiche Platte, die mit der ersteren in bezug auf eine Vertikalebene durch den Kiel
symmetrisch ist.
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Zwischen der Mitte 4 des Spiegels 5 und dessen Enden 10 und 11 liegen
Punkte 12 und 13, in denen die Randlinie des Spiegels stark gekrümmt ist und ihre
flach verlaufenden horizontalen Teile in die aufrechten Teile übergehen. In Fig.3
ist außer dem Querschnitt des Fahrzeuges an der Stelle des Spiegels 5 noch ein Querschnitt
14 in einer Ebene durch den Punkt 2 dargestellt. Die räumliche Form der Außenhaut
9 zeigen die Schnittlinien 19 bis 23, die in Ebenen parallel zur Symmetrieebene
des Fahrzeuges in unter sich gleichen Abständen verlaufen.
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In der Abwicklung hat die Außenhaut die in Fig. 4 wiedergegebene Form,
wobei die Linien 1 und 7 in zwei gerade Linien übergegangen sind, die einen kleinen
Winkel miteinander bilden, was die Herstellung
der Außenhaut vereinfacht.
Bei sehr kleinen Fahrzeugen könnte die abgewickelte Außenhaut aus einer einzigen
Platte hergestellt werden. Meistens wird man jedoch die Außenhaut aus mehreren Platten
aufbauen, wenn auch aus einer erheblich geringeren Anzahl Platten als bei anderen
Fahrzeugen. Recht günstig ist es, daß man bei kleinen Fahrzeugen gar keine Nähte
in Längsrichtung braucht und sich mit einigen wenigen Stößen 26, 27 quer zur Längsrichtung
begnügen kann. Man kann diese Stöße, falls erwünscht, mit Spanten zusammenfallen
lassen, um die Nietarbeit zu verringern.
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Weil Nähte in Längsrichtung der Außenhaut fehlen oder ihre Anzahl
stark herabgesetzt ist, wird die Befestigung der Ränder am Kiel 1 und bei der Linie
7 von verhältnismäßig weit größerer Bedeutung. Eine recht einfache und billig auszuführende
Befestigung der fraglichen Außenhautränder erhält man, indem man die Ränder mit
einem runden Flansch eines Profils verschweißt, wodurch eine komplizierte und aufs
genaueste auszuführende Formgebung der unter sehr verschiedenen Winkeln auf die
Profile beim Kiel 1 und die Linie 7 zulaufenden Außenhaut vermieden wird. Fig. 5
zeigt diese Befestigungsweise für den Kiel, der hier aus zwei miteinander vernieteten
Winkelprofilen 28 besteht, die, falls erwünscht, bei 29 miteinander verschweißt
werden können und deren Flansche 30 über die ganze Länge nach einem Kreisbogen gekrümmt
sind. Die Außenhautplatten 9 lassen sich leicht durch Schweißnähte 31 an diesem
Kiel befestigen. Bei 9A sind die gleichen Außenhautplatten unter einem anderen Winkel
dargestellt; diese Lage haben sie näher dem Hintersteven. Mit der beschriebenen
Ausbildung lassen sich kleine Abweichungen sehr leicht beheben. Es ist deutlich,
daß an Stelle eines Kieles aus zwei Spanteneisen auch andere aus einem oder mehreren
Profilstäben aufgebaute Ausbildungen verwendet werden können. So wäre es möglich,
beim Kiel 1 und gegebenenfalls auch bei der Linie 7 einfach ein rundes Rohr zu benutzen.
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Für die Außenhautplatten kann man sowohl dünnes Metallblech wie Holz,
z. B. Multiplex, benutzen.