DE1253088B - Verfahren zur Herstellung von Schiffskoerpern aus Schiffbauplatten - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

B 63b

Deutsche KI.: 65 al -16

Nummer: 1253 088

Aktenzeichen: G 39405 XI/65 al

Anmeldetag: 17. Dezember 1963

Auslegetag: 26. Oktober 1967

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Schiffskörpern aus Schiffbauplatten, und zwar aus Platten, die aus einer Sandwichkonstruktion mit mindestens zwei Abdeckplatten und diese im Abstand haltenden Profilstegen und einer Kunststoffschicht bestehen. Bei Schiffbauplatten dieser Bauart können die Stege schwächer gehalten werden als bei den bisher bekannten Konstruktionen, weil sie durch die Kunststoffschicht gegen Ausknicken geschützt sind, so daß auch hohe Belastungen sicher aufgenommen werden können.

Schiffbauplatten in Verbundbauweise, die aus einer Sandwichkonstruktion mit mindestens zwei Abdeckplatten und diese im Abstand haltenden Profilstegen sowie einer die Hohlräume vollständig ausfüllenden Kunststoffschicht bestehen, sind an sich bekannt. Es handelt sich hierbei um Schiffslukendeckel aus Kunststoff, die bereits fertiggeformt sind. Sollen sie als Bauelement für Schiffskörper dienen, so müssen sie von vornherein eine — in der Regel räumlich gekrümmte — Form erhalten, die ihrer Anordnung im Schiffsrumpf entspricht. Ebenso sind ähnliche Sandwichbauplatten für andere Anwendungsgebiete bekannt, zwischen deren Abdeckplatten eine beidseitig mit flüssigem Kunststoff bestrichene Kunstschaumschicht eingelegt ist. An den Stoßfugen der Schaumschicht sind Stoßfugenbänder aus harzgetränkter Glasfasermatte eingelegt, deren Ränder sich beim Einlegen umlegen, so daß die Mittelschichten aneinandergrenzender Bauplatten miteinander verbunden werden und ein tragendes, die einzelnen Mittelstücke verbindendes Profil entsteht.

Es sind auch Fahrzeuggehäuse aus Metall bekannt, bei denen zur Versteifung U-förmige oder hutförmige Profilschienen mit den die Gehäuseteile bildenden Blechen zu Starrschalen durch Nieten od. dgl. fest verbunden sind. Auch diese Gehäuseteile erhalten schon bei der Herstellung ihre endgültige Form.

Es ist ferner bekannt, Spantprofile als solche auf der Werft zu biegen und der gewünschten Form anzupassen. Dies gilt aber nur für Spantprofile, die anschließend zum Bau des Gerippes für einen Schiffskörper verwendet werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Schiffskörper aus Schiffbauplatten in Verbundbauweise derart herzustellen, daß das vorher hergestellte Halbzeug nicht nur die Schiffswände, sondern auch die Schiffsspanten liefert und beim Zusammenbau des Schiffskörpers in die jeweils benötigte Form biegbar ist.

Nach der Erfindung werden als Profilstege Hutprofile aus Kunststoff mit einem Glasfasergehalt von Verfahren zur Herstellung von Schiffskörpern
aus Schiffbauplatten

Anmelder:

EltroG.m. b.H.&Co.,
Gesellschaft für Strahlungstechnik,
Heidelberg, Schloßwolfsbrunnenweg 33-35

Als Erfinder benannt:

Dr. Ludwig Wesch, Glücksburg (Ostsee);

Dipl.-Ing. Wilfried Stummer, Hamburg

50 bis 80 «/0 verwendet und so angeordnet, daß sie die Längs- und Querspanten des Schiffes bilden, und werden die Profilstege zusammen mit ihren Abdeckplatten, insbesondere beim Zusammenbau des Schiffskörpers, jeweils entsprechend der Form des Schiffskörpers gebogen.

Glasfaserverstärkte Kunststoffe mit einem Glasanteil von etwa 10 bis etwa 80 Gewichtsprozent sind an sich bekannt. Der technische Fortschritt der Erfindung gegenüber dem Bekannten ergibt sich daraus, daß es nicht mehr erforderlich ist, die Fertigbauweise in Formen herzustellen, die der endgültigen Form der Sandwichbauplatten im Verband des Schiffskörpers entsprechen. Die Platten können vielmehr als ebene Platten in Serien hergestellt werden. Diese Herstellungsart ist wesentlich wirtschaftlicher und nimmt weniger Zeit in Anspruch als die Herstellung von vorgeformten Bauplatten. Ferner wird sogar die Herstellung des Schiffskörpers auf der Werft dadurch beschleunigt, daß die Notwendigkeit entfällt, zunächst ein Gerippe aufzubauen und an diesem eine Verplankung anzubringen, da sich die Profilstege der Bauteile zusammen mit den Bauplatten biegen lassen und dadurch als Längs- oder Querspanten verwendet werden können.

Für die Anwendung gemäß der Erfindung eignen sich sämtliche bekannten hutförmigen Profile.

Von besonderem Vorteil sind Hohlprofile, deren Hohlräume ebenfalls mit Schaumstoff ausgefüllt sind. Nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal können die Profile aus miteinander verklebten Einzelprofilen zusammengesetzt sein.

Nach einer besonders vorteilhaften Ausbildung der Erfindung sind zwei hutförmige Profile um die Ebene der neutralen Biegezone spiegelbildlich zu einem

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Claims (3)

Kastenprofil zusammengefügt und entlang der Krempenflanschen miteinander verklebt. Diese Ausbildung eignet sich insbesondere für Verbundplatten mit großer Beanspruchung auf Biegung und großem Abstand zwischen den Abdeckplatten. Es ist an sich bekannt, zwei hutförmige Profilstücke spiegelbildlich miteinander zu einem Bauelement zu vereinigen. Die Profilstücke bestehen aber aus Metall und bilden selbständige Bauelemente, die mit anderen Bauelementen unter Verwendung von Zwischenstücken baukastenartig zusammengesetzt werden. Als Bestandteile von vorgefertigten Schiffbauplatten, die erst beim Zusammenbau des Schiffskörpers entsprechend der Form des Schiffskörpers gebogen werden, sind sie nicht geeignet. Durch die Maßnahme, daß die Klebverbindung zwischen den beiden Teilprofilen in der Ebene der neutralen Zone liegt, ist die Gefahr eines Lösens dieser Verbindung beseitigt. Vor allem aber wird durch diese Maßnahme-die Notwendigkeit vermieden, im Fall hoher Abstände zwischen den Abdeckplatten die Profile aus einem Stück herzustellen, was bei diesen großen Profilhöhen teuer und nachteilig ist. Nach einem vorteilhaften Merkmal der Erfindung können auch bei einer Schiffbauplatte mit den beschriebenen Merkmalen die Abdeckplatten aus glasfaserverstärktem Kunststoff bestehen. In den Figuren sind als Beispiele einige bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ausschnittsweise im Schnitt dargestellt; dabei wurde im Interesse der Deutlichkeit auf eine Schraffierung der Schnittflächen verzichtet. F i g. 1 zeigt eine Schiffbauplatte mit einem einfachen Hutprofil; Fig. 2 zeigt eine Schiffbauplatte mit einem zu einem Kastenprofil zusammengesetzten Doppelhutprofil. In F i g. 1 ist eine Verbundplatte gemäß der Erfindung im Teilschnitt dargestellt, die zwei Abdeckplatten 1 und 2 aus glasfaserverstärktem Kunststoff aufweist. Diese Abdeckplatten sind durch Profilstege 3 mit Hutprofil im Abstand voneinander gehalten, die vollfiächig an den einwärts gewendeten Flächen der Abdeckplatten angeklebt sind. Der Hohlraum 4 zwischen je zwei Profilstegen ist mit Schaumstoff ausgefüllt, der sowohl an den Abdeckplatten 1 und 2 als auch an den Außenflächen des Profilsteges angeklebt ist. Zwischen den Abdeckplatten und dem die Hohlräume 4 ausfüllenden Schaumstoff kann eine zusätzliche Stützschicht aus hartem Schaumstoff vorgesehen sein, auf deren Darstellung jedoch verzichtet wurde. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Doppelhutprofilen als Profilstege. Bei der Ausbildung eines Steges nach F i g. 2 sind zwei hutförmige Profile 11 und 12 vorgesehen, die um die Ebene S-S der neutralen Biegezone spiegelbildlich angeordnet und in dieser Ebene mit ihren Krempenflanschen 13 miteinander verklebt sind. Der Hohlraum innerhalb des so gebildeten Kastenprofils wird zweckmäßigerweise ebenfalls mit Schaumstoff ausgefüllt, der im Verein mit dem Schaumstoff in den Hohlräumen die im rechten Winkel zu den Abdeckplatten stehenden Teile des Profilsteges gegen Ausknicken abstützt. ίο Unter den glasfaserverstärkten Kunststoffen, die als Material für solche Profile und gegebenenfalls auch für die Abdeckplatten geeignet sind, sind Butadien-Styrol-Polymerisate als besonders vorteilhaft anzusehen. Der Glasfaseranteil für die Profil· Stege beträgt 50 bis 80% und vorzugsweise 60 bis 75% für die Abdeckplatten. Zusätzlich können Hartschaumstoffperlen in der Schaumstoffschicht eingebettet sein. Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von Schiffskörpern aus Schiffbauplatten, die aus einer Sandwichkonstruktion mit mindestens zwei Abdeckplatten und diese im Abstand haltenden Profilas Stegen und einer Kunststoffschicht bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß als Profilstege Hutprofile aus Kunststoff mit einem Glasfasergehalt von 50 bis 80% verwendet und so angeordnet werden, daß sie die Längs- oder Querspanten des Schiffes bilden und daß diese Profilstege mit ihren Abdeckplatten insbesondere beim Zusammenbau des Schiffskörpers jeweils entsprechend der Form des Schiffskörpers gebogen werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Profilstege Kastenprofile verwendet werden, die aus zwei spiegelbildlich angeordneten Hutprofilen mit einem Glasfasergehalt von 50 bis 80 %> durch Zusammenkleben ihrer Kanten hergestellt sind und derart angeordnet werden, daß ihre Verbindungsflächen in der neutralen Biegezone liegen.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als glasfaserverstärkter Kunststoff Butadien - Styrol - Mischpolymerisatharze verwendet werden.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 877155;
deutsche Gebrauchsmuster Nr. 1770 917,
948, 1883 316;

französische Zusatzpatentschrift Nr. 58 803 zur
Nr. 963 178;

französische Patentschriften Nr. 1316 325,
1330244;

Schiff und Hafen, 1963, S. 748.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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