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Die Erfindung betrifft horizontale Klappmechanismen zur Breitenverringerung von Mehrrumpfbooten, insbesondere zur Breitenverringerung von Mehrrumpfbooten mit zwei Rümpfen (Katamaranen) oder drei Rümpfen (Trimaranen). Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Betreiben eines solchen erfindungsgemäßen Mehrrumpfboots.
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Mehrrumpfboote benötigen wegen ihrer großen Breite keinen Ballast zur Stabilisierung gegen Kentern und besitzen in der Regel wesentlich schlankere Rümpfe als Einrumpfboote. Die daraus resultierenden besseren Fahreigenschaften insbesondere unter Segel werden unter anderem mit dem Nachteil erkauft, dass Straßentransport, enge Liegeplätze und enge Durchfahrten auf den Gewässern Probleme bereiten können. Daher existieren verschiedene horizontale oder vertikale Klappmechanismen, die eine Breitenverringerung von Mehrrumpfbooten erlauben, vorzugsweise auf dem Wasser und ohne, dass eine Demontage dieser Mechanismen erforderlich ist.
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Bei vertikalen Klappmechanismen ergibt sich meist eine Erhöhung dieser Vorrichtung im eingeklappten Zustand, was zu Problemen beim Straßentransport oder der Durchfahrt unter niedrigen Brücken führen kann. Einen vertikalen Klappmechanismus stellt beispielsweise die US 3 937 166 vor.
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Horizontale Klappmechanismen erfordern im allgemeinen eine aufwendige Konstruktion der bei ihnen verwendeten Scharniere an Drehpunkten, da ungünstige Hebelverhältnisse wegen der begrenzten Scharnierlänge bestehen.
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Es existieren scherenförmige horizontale Mechanismen, beispielsweise zur Anwendung bei Katamaranen, bei denen das scherenförmige Gestänge zwischen den beiden Rümpfen sitzt. Bei Trimaranen wird häufig die Verbindung zwischen dem Mittelrumpf und den Auslegern nach hinten geklappt, wobei jeweils an jeder Verbindung je ein drehbares Scharnier sowohl am Mittelrumpf als auch am Ausleger sitzt. In der Regel tritt hierbei jedoch im eingeklappten Zustand eine Verlängerung des Boots ein, was einen längeren Liegeplatz erforderlich macht. In der
DE10 2005 034 981 B3 wird beispielsweise ein solcher horizontaler Klappmechanismus verwendet.
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Weitere horizontale Mechanismen verwenden teleskopartige Verbindungen, beispielsweise zwischen dem Hauptrumpf und den Auslegern bei Trimaranen und mitunter auch zwischen den beiden Rümpfen von Katamaranen. Die
WO 2006/013591 schlägt einen solchen teleskopartigen Mechanismus beispielsweise zur Breitenverringerung sowohl von Trimaranen als auch von Katamaranen vor. Hierbei ist aber die Breitenverringerung begrenzt, da ein Teleskoprohr den Rumpf quer durchläuft und das andere sich in ihm bewegt, aber nicht über die Rumpfbreite hinausragen kann, da dies wieder zur Verbreiterung führen würde. Diese Variante ist zudem sehr störungsanfällig, da schon geringe Beschädigungen zur Blockade dieses Mechanismus führen können. Zudem können die Rohre, die durch den Rumpf laufen, die Bewegungen der Besatzung behindern.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, den Stand der Technik zu bereichern und die sich aus diesem ergebenden Nachteile zu überwinden oder zumindest zu verringern und einen verbesserten horizontalen Klappmechanismus zur Breitenverringerung von Mehrrumpfbooten bereitzustellen.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird gelöst durch ein Mehrrumpfboot und ein Verfahren zum Betreiben eines Mehrrumpfboots gemäß den Patentansprüchen. Bevorzugte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein erster Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft ein Mehrrumpfboot. Ein Mehrrumpfboot ist im Sinne dieser Offenbarung ein Boot oder Schiff, bevorzugt ein Segelboot oder-schiff, mit parallel angeordneten, schmalen Rümpfen.
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Das erfindungsgemäße Mehrrumpfboot weist einen ersten Rumpf und einen zweiten Rumpf auf. Die beiden Rümpfe sind bevorzugt symmetrisch zueinander. Mit anderen Worten ist das erfindungsgemäße Mehrrumpfboot bevorzugt ein Katamaran. Bevorzugt sind der erste Rumpf und der zweite Rumpf beweglich zueinander ausgebildet. Bevorzugt können der erste und der zweite Rumpf horizontal voneinander weg oder aufeinander zu bewegt werden. Eine Bewegung des ersten und zweiten Rumpfes in einer horizontalen Ebene der Rümpfe wird in dieser Offenbarung als Klappvorgang des Mehrrumpfboots bezeichnet. Das erfindungsgemäße Mehrrumpfboot befindet sich bevorzugt in einem eingeklappten Zustand, wenn sich die Rümpfe in einer minimalen Entfernung zueinander befinden. Das erfindungsgemäße Mehrrumpfboot befindet sich bevorzugt in einem ausgeklappten Zustand, wenn sich die Rümpfe in einer maximalen Entfernung zueinander befinden.
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Das Mehrrumpfboot weist ferner eine erste Klappvorrichtung auf. Die erste Klappvorrichtung weist ein erstes starres Verbindungselement, ein zweites starres Verbindungselement und ein drittes starres Verbindungselement auf. Das erste Verbindungselement und das zweite Verbindungselement sind bevorzugt länger ausgebildet als das dritte Verbindungselement. Bevorzugt sind das erste Verbindungselement und das zweite Verbindungselement symmetrisch zueinander ausgebildet. Bevorzugt sind das erste, zweite und dritte Verbindungselement parallel zu einer Ebene, in der die Oberseiten des ersten und zweiten Rumpfes liegen, angeordnet. Mit anderen Worten sind das erste, zweite und dritte Verbindungselement bevorzugt parallel zum Deck der Rümpfe des Mehrrumpfbootes angeordnet.
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Der erste Rumpf ist mit dem ersten Verbindungselement und der zweite Rumpf mit dem zweiten Verbindungselement verbunden. Bevorzugt sind das erste Verbindungselement und das zweite Verbindungselement jeweils mit der Oberseite des ersten Rumpfes beziehungsweise des zweiten Rumpfes verbunden. Mit anderen Worten sind das erste und zweite Verbindungselement bevorzugt jeweils mit dem Deck der Rümpfe des Mehrrumpfbootes verbunden. Ferner bevorzugt sind das erste Verbindungselement und das zweite Verbindungselement jeweils an einem Ende mit dem ersten beziehungsweise zweiten Rumpf verbunden.
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Ferner ist das dritte Verbindungselement mit dem ersten Verbindungselement und mit dem zweiten Verbindungselement drehbeweglich verbunden. Mit anderen Worten werden durch das dritte Verbindungselement das erste und das zweite Verbindungselement drehbar miteinander verbunden. Bevorzugt sind das erste Verbindungselement und das zweite Verbindungselement jeweils nahe eines Endes, an dem keiner der Rümpfe verbunden ist, mit dem dritten Verbindungselement drehbeweglich verbunden. Ferner ist das dritte Verbindungselement bevorzugt an einem Ende mit dem ersten Verbindungselement und an einem anderen Ende mit dem zweiten Verbindungselement drehbeweglich verbunden.
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Das erfindungsgemäße Mehrrumpfboot, insbesondere der erfindungsgemäße Katamaran, weist einen vorteilhaften horizontalen Klappmechanismus auf, durch den die Breite des Mehrrumpfbootes stark verringert werden kann, wobei sich das Mehrrumpfboot gleichzeitig nur minimal verlängert. Dazu weist das Mehrrumpfboot eine vorteilhafte einfache Klappvorrichtung mit geringer Anfälligkeit für Störungen auf.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mehrrumpfboots ist der erste Rumpf mit dem ersten Verbindungselement und der zweite Rumpf mit dem zweiten Verbindungselement starr verbunden. Mit anderen Worten sind das erste und zweite Verbindungselement jeweils unbeweglich an den Rümpfen des Mehrrumpfbootes befestigt. Das erste und zweite Verbindungselement und der erste und zweite Rumpf weisen bevorzugt eine Längserstreckung auf. Bevorzugt sind das erste und zweite Verbindungselement so mit dem ersten beziehungsweise zweiten Rumpf verbunden, dass die Längsachsen der Verbindungselemente jeweils rechtwinklig zu denen der Rümpfe sind. Ebenfalls bevorzugt sind das erste und zweite Verbindungselement mittels Schrauben an den Rümpfen befestigt und können durch Lösen der Schrauben von den Rümpfen entfernt werden.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mehrrumpfboots sieht vor, dass das erste Verbindungselement an einem ersten Drehpunkt um eine erste Drehachse mit dem dritten Verbindungselement drehbeweglich verbunden ist. Das zweite Verbindungselement ist bevorzugt an einem zweiten Drehpunkt um eine zweite Drehachse mit dem dritten Verbindungselement drehbeweglich verbunden. Bevorzugt weisen das erste Verbindungselement und das dritte Verbindungselement jeweils am ersten Drehpunkt ein Scharnier auf, durch welches sie an der ersten Drehachse drehbeweglich miteinander verbunden sind. Ebenfalls bevorzugt weisen das zweite Verbindungselement und das dritte Verbindungselement jeweils am zweiten Drehpunkt ein Scharnier auf, durch welches sie an der zweiten Drehachse drehbeweglich miteinander verbunden sind.
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In einer ferner bevorzugten Ausführungsform weisen der erste Rumpf und der zweite Rumpf eine Längserstreckung auf. Längsachsen des ersten Rumpfes und des zweiten Rumpfes spannen dabei bevorzugt eine Ebene auf. Bevorzugt sind die erste Drehachse und die zweite Drehachse senkrecht zu der Ebene ausgerichtet. Mit anderen Worten sind die erste und zweite Drehachse bevorzugt parallel zueinander und senkrecht zum Deck der Rümpfe des Mehrrumpfboots ausgerichtet.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mehrrumpfboots ist vorgesehen, dass das dritte Verbindungselement eine erste Verbindungsstange und eine zweite Verbindungsstange aufweist. Die erste Verbindungsstange ist bevorzugt parallel zur zweiten Verbindungsstange ausgerichtet. Bevorzugt ist das erste Verbindungselement an der ersten Drehachse zwischen der ersten Verbindungsstange und der zweite Verbindungsstange angeordnet. Ebenfalls bevorzugt ist das zweite Verbindungselement an der zweiten Drehachse zwischen der ersten Verbindungsstange und der zweiten Verbindungsstange angeordnet. Die bevorzugte Ausführungsform ermöglicht so vorteilhaft eine stabilere drehbewegliche Verbindung des ersten Verbindungselements mit dem zweiten Verbindungselement.
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Bei einer ferner bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mehrrumpfboots liegen in einem ausgeklappten Zustand des Mehrrumpfboots, ein erster Punkt des ersten Verbindungselements, ein zweiter Punkt des zweiten Verbindungselements und ein dritter Punkt des dritten Verbindungselements auf einer Achse. Der erste Punkt befindet sich bevorzugt an einem Ende des ersten Verbindungselements, das nicht mit dem ersten Rumpf verbunden ist. Der zweite Punkt befindet sich bevorzugt an einem Ende des zweiten Verbindungselements das nicht mit dem zweiten Rumpf verbunden ist. Der dritte Punkt befindet sich bevorzugt in der Mitte des dritten Verbindungselements. Die Achse ist bevorzugt parallel zur ersten und zweiten Drehachse ausgerichtet. Bevorzugt sind das erste und zweite Verbindungselement mit Aussparungen versehen, die in einem ausgeklappten Zustand des Mehrrumpfboots ineinanderpassen.
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Bevorzugt sind in einem ausgeklappten Zustand des Mehrrumpfboots das erste Verbindungselement, das zweite Verbindungselement und das dritte Verbindungselement an der Achse verbindbar angeordnet. Mit anderen Worten sind das erste, zweite und dritte Verbindungselement in einem ausgeklappten Zustand des Mehrrumpfboots bevorzugt so angeordnet, dass sie an der Achse starr miteinander verbunden werden können. Bevorzugt weisen die Verbindungselemente Aussparungen an der Achse auf, in die ein Bolzen und/oder eine Schraube eingefügt werden kann, um eine starre Verbindung an der Achse zu schaffen. Bevorzugt weist das zu unterst an der Achse liegende Verbindungselement, besonders bevorzugt die zweite Verbindungsstange, ein Gewinde in der Aussparung auf, sodass ein Bolzen und/oder eine Schraube mit einem passenden Gewinde darin befestigt werden kann.
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Ferner sind die Verbindungselemente bevorzugt an der ersten und/oder zweiten Drehachse verbindbar ausgebildet. Besonders bevorzugt weisen die Verbindungselemente Aussparungen an der ersten und/oder zweiten Drehachse auf, in die ein Bolzen und/oder eine Schraube eingefügt werden kann, um eine starre Verbindung an der ersten und/oder zweiten Drehachse zu schaffen. Bevorzugt weist das zu unterst an der ersten und/oder zweiten Drehachse liegende Verbindungselement, besonders bevorzugt die zweite Verbindungsstange, ein Gewinde in der Aussparung auf, sodass ein Bolzen und/oder eine Schraube mit einem passenden Gewinde darin befestigt werden kann. Die starren Verbindungen können vorteilhaft eingesetzt werden, um die Klappvorrichtung in einem bestimmten Zustand, insbesondere in einem eingeklappten oder ausgeklappten Zustand, zu versteifen und zu stabilisieren.
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Eine ebenfalls bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass in einem eingeklappten Zustand des Mehrrumpfboots das zweite Verbindungselement mit dem ersten Rumpf und/oder das erste Verbindungselement mit dem zweiten Rumpf verbindbar angeordnet sind. Bevorzugt weisen das erste und/oder zweite Verbindungselement sowie der zweite und/oder erste Rumpf Aussparungen auf, die in einem eingeklappten Zustand des Mehrrumpfboots jeweils übereinander liegen. Mit anderen Worten liegen die Aussparungen des ersten und/oder zweiten Verbindungselements sowie des zweiten und/oder ersten Rumpfs in einem eingeklappten Zustand des Mehrrumpfboots so übereinander, dass sie starr miteinander verbunden werden können, beispielsweise indem ein Bolzen oder eine Schraube in die Aussparungen eingefügt wird. Besonders bevorzugt weist der erste und/oder zweite Rumpf ein Gewinde in der Aussparung auf, sodass ein Bolzen und/oder eine Schraube mit einem passenden Gewinde darin befestigt werden kann. Die Aussparungen des ersten und/oder zweiten Verbindungselements befinden sich bevorzugt an dem ersten und/oder zweiten Punkt und/oder an dem ersten und/oder zweiten Drehpunkt.
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Die vorgenannten bevorzugten Ausführungsformen erlauben es vorteilhaft, das Mehrrumpfboot in einem eingeklappten beziehungsweise ausgeklappten Zustand auf einfache Weise zu stabilisieren. Dies ist insbesondere in einem ausgeklappten Zustand für die Nutzung des Mehrrumpfbootes von Vorteil und in einem eingeklappten Zustand für einen sicheren und bequemen Transport. Die Befestigung ist dabei vor einem Klappvorgang besonders einfach wieder lösbar indem die Bolzen an der Achse und/oder an den Punkten entfernt und/oder an den Drehachsen gelockert werden.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mehrrumpfboots weist ferner eine zweite Klappvorrichtung auf. Bevorzugt ist in dieser bevorzugten Ausführungsform die erste Klappvorrichtung am Heck des Mehrrumpfboots und die zweite Klappvorrichtung im vorderen Teil des Mehrrumpfboots ausgebildet. Die zweite Klappvorrichtung weist bevorzugt ein viertes starres Verbindungselement, ein fünftes starres Verbindungselement und ein sechstes starres Verbindungselement auf. Bevorzugt ist die zweite Klappvorrichtung baugleich zur ersten Klappvorrichtung ausgebildet ist und parallel zur ersten Klappvorrichtung angeordnet. Bevorzugt ist das vierte Verbindungselement baugleich zum ersten Verbindungselement, das fünfte Verbindungselement baugleich zum zweiten Verbindungselement und das sechste Verbindungselement baugleich zum dritten Verbindungselement ausgebildet.
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Der erste Rumpf ist bevorzugt mit dem vierten Verbindungselement und der zweite Rumpf mit dem fünften Verbindungselement verbunden. Bevorzugt sind das vierte Verbindungselement und das fünfte Verbindungselement jeweils mit der Oberseite des ersten Rumpfes beziehungsweise des zweiten Rumpfes verbunden. Ferner bevorzugt sind das vierte Verbindungselement und das fünfte Verbindungselement jeweils an einem Ende mit dem ersten beziehungsweise zweiten Rumpf verbunden. Bevorzugt ist der erste Rumpf mit dem vierten Verbindungselement und der zweite Rumpf mit dem fünften Verbindungselement starr verbunden. Ebenfalls bevorzugt sind das vierte und fünfte Verbindungselement mittels Schrauben an den Rümpfen befestigt und können durch Lösen der Schrauben von den Rümpfen entfernt werden.
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Ferner bevorzugt ist das sechste Verbindungselement mit dem vierten Verbindungselement und mit dem fünften Verbindungselement drehbeweglich verbunden. Mit anderen Worten werden durch das sechste Verbindungselement das vierte und das fünfte Verbindungselement drehbar miteinander verbunden. Bevorzugt sind das vierte Verbindungselement und das fünfte Verbindungselement jeweils nahe eines Endes, an dem keiner der Rümpfe verbunden ist, mit dem sechsten Verbindungselement drehbeweglich verbunden. Ferner ist das sechste Verbindungselement bevorzugt an einem Ende mit dem vierten Verbindungselement und an einem anderen Ende mit dem fünften Verbindungselement drehbeweglich verbunden.
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Bevorzugt ist das vierte Verbindungselement an einem vierten Drehpunkt um eine vierte Drehachse mit dem sechsten Verbindungselement drehbeweglich verbunden. Das fünfte Verbindungselement ist bevorzugt an einem fünften Drehpunkt um eine fünfte Drehachse mit dem sechsten Verbindungselement drehbeweglich verbunden. Die vierte und fünfte Drehachse sind bevorzugt parallel zur ersten und zweiten Drehachse ausgerichtet. Bevorzugt weisen die Verbindungselemente an den Drehpunkten jeweils Scharniere auf mit denen sie an den Drehachsen drehbeweglich miteinander verbunden sind.
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Die zweite Klappvorrichtung kann bevorzugt wie die erste Klappvorrichtung in einem Zustand, insbesondere in einem eingeklappten oder ausgeklappten Zustand, des Mehrrumpfboots durch starre Verbindungen der Verbindungselemente versteift und stabilisiert werden. Besonders bevorzugt wird dabei zumindest ein Bolzen und/oder eine Schraube verwendet.
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Die bevorzugte Ausführungsform ermöglicht vorteilhaft eine stabilere Verbindung der Rümpfe des Mehrrumpfboots, insbesondere in einem eingeklappten oder ausgeklappten Zustand.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mehrrumpfboots weist ferner ein siebtes starres Verbindungselement auf. Das siebte starre Verbindungselement ist bevorzugt mit dem dritten starren Verbindungselement und mit dem sechsten starren Verbindungselement drehbeweglich verbunden. Bevorzugt sind das dritte Verbindungselement und das sechste Verbindungselement jeweils in der Mitte mit dem sechsten Verbindungselement drehbeweglich verbunden. Ferner ist das siebte Verbindungselement bevorzugt an einem Ende mit dem dritten Verbindungselement und an einem anderen Ende mit dem sechsten Verbindungselement drehbeweglich verbunden.
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Bevorzugt ist das dritte Verbindungselement an einem dritten Drehpunkt um eine dritte Drehachse mit dem siebten Verbindungselement drehbeweglich verbunden. Das sechste Verbindungselement ist bevorzugt an einem sechsten Drehpunkt um eine sechste Drehachse mit dem siebten Verbindungselement drehbeweglich verbunden. Die dritte und sechste Drehachse sind bevorzugt parallel zur ersten, zweiten, vierten und fünften Drehachse ausgerichtet. Bevorzugt weisen die Verbindungselemente an den Drehpunkten jeweils Scharniere auf mit denen sie an den Drehachsen drehbeweglich miteinander verbunden sind. Besonders bevorzugt stimmt die dritte Drehachse mit der Achse überein. Ferner bevorzugt stimmt die sechste Drehachse mit einer zweiten Achse überein, wobei die zweite Achse parallel zur Achse in der baugleichen zweiten Klappvorrichtung ausgebildet ist.
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Das Mehrrumpfboot weist ferner bevorzugt ein Trampolin auf, wobei das Trampolin bevorzugt aus Netzen und/oder wasserdichtem Material besteht und zwischen den Rümpfen aufgespannt ist. Besonders bevorzugt liegt das Trampolin auf dem siebten starren Verbindungselement auf und/oder ist an diesem befestigt.
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Durch die bevorzugte Ausführungsform werden die Klappvorrichtungen vorteilhaft weiter stabilisiert. Eine Abweichung von der Parallelität der Rümpfe kann durch das siebte Verbindungselement vorteilhaft auch während des Klappvorgangs verhindert werden. Mit anderen Worten können sich die Rümpfe so während des Klappvorgangs nicht gegeneinander verdrehen. Ein weiterer Vorteil der Ausführungsform ist, dass das siebte Verbindungselement zur Abstützung eines zwischen den Rümpfen aufgespannten Trampolins dienen kann.
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Eine ferner bevorzugte Ausführungsform weist einen ersten Motor zur Bewegung des ersten Rumpfes und einen zweiten Motor zur Bewegung des zweiten Rumpfes auf. Mit anderen Worten kann mittels des ersten Motors der erste Rumpf und mittels des zweiten Motors der zweite Rumpf angetrieben werden, sodass die Rümpfe auf dem Wasser, insbesondere auch unabhängig voneinander, bewegt werden können.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das siebte starre Verbindungselement ein dritter Rumpf. Bevorzugt ist das Mehrrumpfboot in dieser bevorzugten Ausführungsform ein Trimaran. Der erste und zweite Rumpf sind in dieser bevorzugten Ausführungsform insbesondere kleiner ausgebildet als der dritte Rumpf. Ferner sind der erste zweite Rumpf in dieser bevorzugten Ausführungsform weit genug voneinander entfernt, um Platz für den dritten Rumpf zu schaffen.
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Die bevorzugte Ausführungsform ist ein Trimaran mit einem vorteilhaften horizontalen Klappmechanismus, durch den die Breite des Trimarans stark verringert werden kann, wobei sich das Boot gleichzeitig nur minimal verlängert. Dazu weist der Trimaran eine vorteilhafte einfache Klappvorrichtung mit geringer Anfälligkeit für Störungen auf.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind in einem ausgeklappten Zustand des Mehrrumpfboots das erste Verbindungselement, das zweite Verbindungselement, das dritte Verbindungselement und der dritte Rumpf an der Achse verbindbar angeordnet. Mit anderen Worten sind das erste, zweite und dritte Verbindungselement und der dritte Rumpf in einem ausgeklappten Zustand des Mehrrumpfboots bevorzugt so angeordnet, dass sie an der Achse starr miteinander verbunden werden können. Bevorzugt weisen die Verbindungselemente und der dritte Rumpf Aussparungen an der Achse auf, in die ein Bolzen und/oder eine Schraube eingefügt werden kann, um eine starre Verbindung an der Achse zu schaffen. Bevorzugt weist der dritte Rumpf ein Gewinde in der Aussparung auf, sodass ein Bolzen und/oder eine Schraube mit einem passenden Gewinde darin befestigt werden kann. Die starren Verbindungen können bevorzugt symmetrisch dazu auch in der baugleichen zweiten Klappvorrichtung geschaffen werden.
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Eine ferner bevorzugte Ausführungsform des Mehrrumpfboots gemäß der vorliegenden Offenbarung sieht vor, dass in einem eingeklappten Zustand des Mehrrumpfboots das erste Verbindungselement, das zweite Verbindungselement, das dritte Verbindungselement und der dritte Rumpf an der Achse verbindbar angeordnet sind. Mit anderen Worten sind das erste, zweite und dritte Verbindungselement und der dritte Rumpf in einem eingeklappten Zustand des Mehrrumpfboots bevorzugt so angeordnet, dass sie an der Achse starr miteinander verbunden werden können. Bevorzugt weisen die Verbindungselemente und der dritte Rumpf Aussparungen an der Achse auf, in die ein Bolzen und/oder eine Schraube eingefügt werden kann, um eine starre Verbindung an der Achse zu schaffen. Bevorzugt weist der dritte Rumpf ein Gewinde in der Aussparung auf, sodass ein Bolzen und/oder eine Schraube mit einem passenden Gewinde darin befestigt werden kann. Die Aussparung des dritten Rumpfes die im eingeklappten Zustand des Mehrrumpfboots auf der Achse liegt unterscheidet sich bevorzugt von der Aussparung des dritten Rumpfes, die im ausgeklappten Zustand des Mehrrumpfboots auf der Achse liegt. Die starren Verbindungen können bevorzugt symmetrisch dazu auch in der baugleichen zweiten Klappvorrichtung geschaffen werden.
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Ferner sind die Verbindungselemente und der dritte Rumpf bevorzugt an der ersten und/oder zweiten Drehachse verbindbar ausgebildet. Besonders bevorzugt weisen die Verbindungselemente und der dritte Rumpf Aussparungen an der ersten und/oder zweiten Drehachse auf, in die jeweils ein Bolzen und/oder eine Schraube eingefügt werden kann, um eine starre Verbindung an der ersten und/oder zweiten Drehachse zu schaffen. Bevorzugt weist der dritte Rumpf jeweils ein Gewinde in den Aussparungen auf, sodass ein Bolzen und/oder eine Schraube mit einem passenden Gewinde darin befestigt werden kann. Die starren Verbindungen können bevorzugt symmetrisch dazu auch in der baugleichen zweiten Klappvorrichtung geschaffen werden. Die Verbindungen können vorteilhaft eingesetzt werden, um die Klappvorrichtungen in einem eingeklappten oder ausgeklappten Zustand weiter zu versteifen und zu stabilisieren.
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Die vorgenannten bevorzugten Ausführungsformen erlauben es vorteilhaft, den Trimaran in einem eingeklappten beziehungsweise ausgeklappten Zustand auf einfache Weise zu stabilisieren. Dies ist insbesondere in einem ausgeklappten Zustand für die Nutzung des Trimarans von Vorteil und in einem eingeklappten Zustand für einen sicheren und bequemen Transport.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines wie zuvor beschriebenen Mehrrumpfboots. Das Verfahren weist als einen Verfahrensschritt ein Bewegen des ersten Rumpfes und des zweiten Rumpfes in voneinander entgegengesetzten Richtungen mittels Motoren auf. Bevorzugt wird der erste Rumpf von einem ersten Motor bewegt und der zweite Rumpf wird von einem zweiten Motor bewegt. Bevorzugt wird einer der Rümpfe vorwärts und der andere Rumpf rückwärts bewegt. Wenn sich das Mehrrumpfboot in einem ersten Zustand befindet werden die Richtungen umgekehrt. Bevorzugt wird, ab dem Zeitpunkt in dem sich das Mehrrumpfboot in dem ersten Zustand befindet der jeweils andere Rumpf vorwärts beziehungsweise rückwärts bewegt. Der erste Zustand ist bevorzugt ein Zustand des Mehrrumpfboots während des Klappvorgangs, in dem die beiden Rümpfe am weitesten in Längsrichtung gegeneinander verschoben sind. Ferner bevorzugt ist der erste Zustand ein Zustand des Mehrrumpfboots während des Klappvorgangs, in dem das Mehrrumpfboot eine maximale Länge besitzt. Der Verfahrensschritt wird bevorzugt während eines Klappvorgangs des Mehrrumpfboots durchgeführt. Bevorzugt wird der Verfahrensschritt von einer Steuereinheit durchgeführt, die dazu ausgebildet ist, die Motoren zu steuern. Die Steuereinheit startet bevorzugt den Verfahrensschritt basierend auf einer Nutzereingabe. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird vorteilhaft der Klappvorgang des Mehrrumpfboots durch Motorkraft unterstützt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass in einem eingeklappten und/oder ausgeklappten Zustand des Mehrrumpfboots zumindest eine der zuvor beschriebenen verbindbaren Anordnungen starr verbunden wird. Besonders bevorzugt wird die zumindest eine verbindbare Anordnung mittels einer Schraube und/oder eines Bolzens starr verbunden.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechen den bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Mehrrumpfboots.
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Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Draufsicht eines erfindungsgemäßen Mehrrumpfbootes in einer beispielhaften Ausführungsform;
- 2 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Mehrrumpfbootes in einer anderen beispielhaften Ausführungsform in einem ausgeklappten Zustand;
- 3 eine Draufsicht des in 2 gezeigten erfindungsgemäßen Mehrrumpfbootes in einem ausgeklappten Zustand;
- 4 eine Draufsicht eines erfindungsgemäßen Mehrrumpfbootes in einer weiteren beispielhaften Ausführungsform in einem eingeklappten Zustand;
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1 zeigt eine Draufsicht eines erfindungsgemäßen Mehrrumpfbootes, insbesondere eines Katamarans, in einer beispielhaften Ausführungsform. Der Katamaran weist einen ersten Rumpf 100 und einen zweiten Rumpf 200 auf. Die beiden Rümpfe 100, 200 sind insbesondere symmetrisch und beweglich zueinander ausgebildet. Als eine erste Klappvorrichtung weist der Katamaran am Heck ein erstes starres Verbindungselement 10, ein zweites starres Verbindungselement 20 und ein drittes starres Verbindungselement 30 auf die parallel zum Deck der Rümpfe 100, 200 ausgerichtet sind. Symmetrisch dazu ist im vorderen Teil des Mehrrumpfboots eine zweite Klappvorrichtung angebracht, die ein viertes starres Verbindungselement 10', ein fünftes starres Verbindungselement 20' und ein sechstes starres Verbindungselement 30' aufweist. Da beide Klappvorrichtungen von gleicher Konstruktion sind, beschränkt sich die nachfolgende Erläuterung nur auf die erste Klappvorrichtung am Heck, sie gilt jedoch gleichermaßen für die zweite Klappvorrichtung. Sich entsprechende Bauteile sind jeweils mit derselben Referenz und einem Apostroph gekennzeichnet.
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Am ersten Rumpf 100 ist das erste Verbindungselement 10 und am zweiten Rumpf 200 das zweite Verbindungselement 20 fest angebracht. Sie können dort ebenfalls abnehmbar angeschraubt werden. Ferner ist das dritte Verbindungselement 30 mit dem ersten Verbindungselement 10 und mit dem zweiten Verbindungselement 20 drehbeweglich verbunden, insbesondere an einem ersten Drehpunkt 1 um eine erste Drehachse und an einem zweiten Drehpunkt 2 um eine zweite Drehachse. Die Drehachsen sind mit Scharnieren versehen und in der in 1 dargestellten Draufsicht nicht erkennbar, da sie senkrecht zu einer Deck-Ebene des Mehrrumpfboots und zueinander parallel ausgerichtet sind. Der Klappmechanismus weist ferner einen dritten Drehpunkt 3 in der Mitte des dritten Verbindungselements 30, und einen ersten Punkt 4 und einen zweiten Punkt 5 an den freien Enden des ersten und zweiten Verbindungselements 10, 20 auf. Die Punkte 3, 4, 5 liegen in einem ausgeklappten Zustand des Katamarans übereinander, was in 2 und 3 gezeigt ist und im späteren Verlauf der Beschreibung im Detail erläutert wird.
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Das in 1 dargestellte Mehrrumpfboot weist ferner eine erste Kajüte 101, eine zweite Kajüte 102 und ein zwischen den Rümpfen 100, 200 gespanntes Trampolin 103 auf. Mit einem Klappvorgang kann die Breite des Mehrrumpfboots mit Hilfe der Klappvorrichtungen stark verringert werden, wobei sich das Mehrrumpfboot gleichzeitig nur minimal verlängert. Beim Klappen können die Rümpfe 100, 200 in einer parallelen Position verbleiben oder auch von dieser abweichen, so dass sie dann wieder parallel ausgerichtet werden müssen, was leicht möglich ist. 1 zeigt ferner, wie während des Klappvorgangs die erste Klappvorrichtung den hinteren Teil des Mehrrumpfboots überstreicht. Die zweite Klappvorrichtung überstreicht dabei den vorderen Teil des Bootes. Die durch die Vierecke auf den Rümpfen 100, 200 angedeuteten Positionen der ersten und zweiten Kajüte 101, 102 werden beim Klappen durch die Klappvorrichtungen ausgespart.
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Die 2 und 3 zeigen eine andere beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mehrrumpfboots in einem ausgeklappten Zustand. Insbesondere zeigt 2 eine Seitenansicht und 3 eine Draufsicht der anderen beispielhaften Ausführungsform. Die andere beispielhafte Ausführungsform unterscheidet sich von der in 1 gezeigten Ausführungsform lediglich dadurch, dass das dritte Verbindungselement 30 eine erste Verbindungsstange 30a und eine zweite Verbindungsstange 30b aufweist, wie in 2 zu sehen ist. In 2 sind ferner die in der Draufsicht nicht erkennbaren Drehachsen 11, 12 zu sehen, insbesondere die erste Drehachse 11 und die zweite Drehachse 12.
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In dem gezeigten ausgeklappten Zustand liegen insbesondere der erste Punkt 4 des ersten Verbindungselements 10, der zweite Punkt 5 des zweiten Verbindungselements 20 und der dritte Drehpunkt 3 des dritten Verbindungselements 30 auf einer Achse 13. Insbesondere sind das erste und zweite Verbindungselement 10, 20 mit Aussparungen versehen, die in dem ausgeklappten Zustand ineinanderpassen, wie in 2 gezeigt ist. An den Punkten 3, 4, 5 weisen die Verbindungselemente 10, 20, 30 jeweils ein Loch zum Einfügen eines dritten Bolzens b3 auf, welcher an seinem unteren Teil ein Gewinde trägt. Das Loch in der zweiten Verbindungsstange 30b weist dabei ebenfalls ein Gewinde auf, was zu dem Gewinde des Bolzens b3 passt. Die ganze Struktur kann durch Einführen und Festschrauben des vorgenannten Bolzens b3 an der Achse 13 stabilisiert werden. Die Verbindungselemente 10, 20, 30 weisen ferner Aussparungen an der ersten und zweiten Drehachse 11, 12 auf, in die ein Bolzen und/oder eine Schraube eingefügt werden kann, um eine starre Verbindung an der ersten beziehungsweise zweiten Drehachse 11, 12 zu schaffen. Wenn auch ein erster und zweiter Bolzen b1, b2 an den Drehachsen 11, 12 festgeschraubt sind, ergibt sich eine sehr starre und stabile Struktur. Für einen Klappvorgang müssen die Bolzen b1, b2 an den Drehachsen 11, 12 nur um ca. eine halbe Drehung gelockert und der dritte Bolzen b3 entfernt werden.
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Das erfindungsgemäße Mehrrumpfboot bietet zusätzlich verschiedene, in den Figuren nicht dargestellte, Möglichkeiten zur Erweiterung des Kajütenraums. Der Raum über dem Trampolin 103 aus Netzen oder wasserdichtem Material zwischen den Rümpfen 100, 200 kann beispielsweise durch ein Hardtop überbrückt werden. Ferner kann durch eine Erweiterung der ersten Kajüte 101 bis zur Bootsmitte im ausgeklappten Zustand mit festem Boden Raum für den Aufenthalt von Personen und für Schlafplätze geschaffen werden. Beim Einklappen gleitet diese Kajüte 101 über den zweiten Rumpf 200, der feste Boden der Kajüte 101 liegt also mit anderen Worten geringfügig höher als das Trampolin 103 und das Deck des zweiten Rumpfes 200. Voraussetzung hierfür ist, dass die zweite Kajüte 102 innen, unten und hinten offen ist, damit die erste Kajüte 101 beim Einklappen darunter verschwinden kann. Die Höhe der Kajütendächer kann dabei gleich sein, wenn die Dächer leicht nach vorne geneigt sind. Nur in der Bootsmitte muss die Höhe etwas unterschiedlich sein, wenn die beiden Kajütendächer dort überlappen sollen.
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4 zeigt eine Draufsicht eines erfindungsgemäßen Mehrrumpfbootes in einer weiteren beispielhaften Ausführungsform. Das gezeigte Mehrrumpfboot in der weiteren beispielhaften Ausführungsform weist im Gegensatz zu den in 1 bis 3 gezeigten Mehrrumpfbooten ein siebtes starres Verbindungselement 40 auf. Das siebte Verbindungselement 40 ist mit dem dritten Verbindungselement 30 an dem dritten Drehpunkt 3 um die Achse 13 drehbeweglich verbunden. Ferner ist das siebte Verbindungselement mit dem sechsten Verbindungselement 30' an einem sechsten Drehpunkt 3' um eine zweite Achse, die parallel zur Achse 13 ist, drehbeweglich verbunden.
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Durch das gezeigte siebte Verbindungselement 40 werden die Klappvorrichtungen vorteilhaft weiter stabilisiert. Ferner wird eine Abweichung von der Parallelität der Rümpfe 100, 200 während des Klappvorgangs verhindert, die Rümpfe 100, 200 können sich also während des Klappvorgangs nicht gegeneinander verdrehen. Ein weiterer Vorteil der Ausführungsform ist, dass das siebte Verbindungselement 40 zur Abstützung des zwischen den Rümpfen 100, 200 aufgespannten Trampolins 103 dienen kann.
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Das Mehrrumpfboot ist in 4 in einem eingeklappten Zustand gezeigt. Hier sieht man auch, dass die Gesamtlänge des Bootes sich in diesem Zustand nur unwesentlich vergrößert. Das zweite Verbindungselement 20 ist mit dem ersten Rumpf 100 am zweiten Drehpunkt 2 und das erste Verbindungselement 10 mit dem zweiten Rumpf 200 am ersten Drehpunkt 1 verbindbar angeordnet. Die Verbindungselemente 10, 20 und die Rümpfe 100, 200 weisen Aussparungen auf, die in dem gezeigten eingeklappten Zustand jeweils übereinander liegen, sodass sie starr miteinander verbunden werden können, beispielsweise indem ein Bolzen oder eine Schraube in die Aussparungen eingefügt wird. Ferner weisen die Rümpfe 100, 200 jeweils ein Gewinde in der Aussparung auf, sodass ein Bolzen und/oder eine Schraube mit einem passenden Gewinde darin befestigt werden kann. Die Aussparungen für die starren Verbindungen im eingeklappten Zustand können sich auch an anderen Punkten, beispielsweise am ersten und zweiten Punkt 4, 5 oder am dritten Drehpunkt, befinden.
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Der erste Rumpf 100 weist insbesondere einen ersten Motor (nicht dargestellt) und der zweite Rumpf 200 einen zweiten Motor (nicht dargestellt) auf. Ein Klappvorgang des Mehrrumpfboots kann deshalb durch Motorkraft unterstützt werden. Dazu müssen die Motoren in unterschiedliche Richtungen ziehen. Insbesondere zieht der zweite Motor zunächst vorwärts und der erste Motor rückwärts. Beim Erreichen eines „toten Punktes“, wenn sich die Klapprichtung ändert, wird die Drehrichtung beider Motoren umgekehrt. Der „tote Punkt“ ist insbesondere ein erster Zustand des Mehrrumpfbootes, in dem das Mehrrumpfboot eine maximale Länge erreicht hat. Die Motoren sind insbesondere Elektromotoren und der Vorgang programmgesteuert mit Hilfe einer Steuereinheit (nicht dargestellt) des Mehrrumpfboots automatisiert.
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In einer weiteren, nicht dargestellten, beispielhaften Ausführungsform ist das siebte Verbindungselement 40 ein dritter Rumpf, insbesondere der Mittelrumpf eines Trimarans. Die Außenrümpfe 100, 200 sind dabei schlanker gestaltet und nach außen verlagert, um Platz für den Mittelrumpf zu schaffen, der statt des siebten Verbindungselements 40 zwischen den Drehpunkten 3 und 3' sitzt. Dort ist der dritte Rumpf unter den Klappvorrichtungen mit zusätzlichen Scharnieren befestigt, die wie alle anderen Scharniere eine senkrechte Drehachse besitzen. Diese Scharniere sind innen hohl, damit die Bolzen und/oder Schrauben an den Drehpunkten 3 und 3' hindurch passen und mit Hilfe ihrer Gewinde an ihrem unteren Ende und eines passendes Gewindes im Mittelrumpf nach dem Ausklappen verschraubt werden können. Bei größeren Schiffen werden zusätzlich längere Bolzen und/oder Schrauben an den Drehpunkten 1, 1', 2 und 2' verwendet und mit dem Mittelrumpf auf gleiche Weise zusätzlich verschraubt, wobei dann das für Katamarane beschriebene Gewinde in der zweiten Verbindungsstange 30b entfällt. Ferner ist unter den Drehpunkten 3 bzw. 3' ein (zusätzliches) Gewinde im Rumpf vorhanden, damit die Klappvorrichtungen in einem eingeklappten Zustand fixiert werden können. Dazu wird noch eine zusätzliche Schraube und/oder ein zusätzlicher Bolzen nötig, die etwas länger als jene für die Fixierung im ausgeklappten Zustand sind. Das Gewinde der zusätzlichen Schraube und/oder des zusätzlichen Bolzens sitzt etwas tiefer um in das besagte Gewinde im dritten Rumpf zu passen.
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In den Figuren ist keine Besegelung des erfindungsgemäßen Mehrrumpfbootes dargestellt. In allen Ausführungsformen können bei den Mehrrumpfbooten absenkbare Masten verwendet werden, die in der Bootsmitte aufgestellt werden oder fest angebrachte Masten auf jedem einzelnen der Rümpfe. Es können auch Dreieckssegel mit Segelstangen am Vorder- und Unterliek verwendet werden, welche in einem Rahmen mittig im Boot eingehängt sind. Sind die Segelstangen gebogen, werden diese Segel wegen ihrer Form auch als Krebsscherensegel bezeichnet. Der Rahmen kann bei einem vertikalen Mechanismus mit Scharnieren an beiden Rümpfen und oben in der Mitte miteinander befestigt werden. Alle Scharniere besitzen eine Drehachse in Längsrichtung des Bootes. Im oberen Teil sitzt meist noch eine Querverbindung zum Aufhängen des Segels. Wegen seiner Form wird dieses Gebilde auch A-Rahmen genannt. Ist die Querverbindung nicht fest, z. B. ein Seil, bewegen sich die Rahmen beim Klappvorgang mit, so dass keine Demontage nötig ist. Lediglich eine bei geeigneter Anbringung permanent verbleibende Verstagung ist nötig und der Rahmen kann schlanker als senkrechte Masten konstruiert werden, wegen der seitlichen Abstützung, die die auftretenden Lasten besser verteilt. Beim erfindungsgemäßen horizontalen Mechanismus muss der Rahmen allerdings wegen der starken Verschiebung der Rümpfe gegeneinander während des Klappvorgangs auf dem Zwischenstück zwischen den Drehpunkten 1 und 2 bzw. 1' und 2' sitzen. Er kann dort an den Enden des oberen Zwischenstücks fest angebracht und an seiner oberen Spitze fest verbunden werden, so dass er beim Klappen mit rotiert und aufrecht stehen bleibt. Das Segel muss während eines Klappvorgangs entfernt oder eingerollt aufgestellt werden, wenn das Unterliek länger als die Bootsbreite ist. Ein Teil der Stage muss beim Klappen entfernt werden, was beispielsweise mit Karabinerhaken möglich ist. Sollte der A-Rahmen zu hoch sein, kann auch ein rechteckiger Rahmen verwendet werden, der oben mit der zuvor erwähnten hier fest eingebauten Querverbindung endet. Bei einem rechteckigen Rahmen ist jedoch die Lastverteilung anders als beim dreieckigen A-Rahmen, so dass eine massivere Konstruktion bzw. Verstagung nötig ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erster Drehpunkt
- 2
- zweiter Drehpunkt
- 3
- dritter Drehpunkt
- 4
- erster Punkt
- 5
- zweiter Punkt
- 10
- erstes starres Verbindungselement
- 11
- erste Drehachse
- 12
- zweite Drehachse
- 13
- Achse
- 20
- zweites starres Verbindungselement
- 30
- drittes starres Verbindungselement
- 30a
- erste Verbindungsstange
- 30b
- zweite Verbindungsstange
- 40
- siebtes starres Verbindungselement
- 100
- erster Rumpf
- 101
- erste Kajüte
- 102
- zweite Kajüte
- 103
- Trampolin
- 200
- zweiter Rumpf
- 1'
- vierter Drehpunkt
- 2'
- fünfter Drehpunkt
- 3'
- sechster Drehpunkt
- 4'
- dritter Punkt
- 5`
- vierter Punkt
- 10'
- viertes starres Verbindungselement
- 20'
- fünftes starres Verbindungselement
- 30'
- sechstes starres Verbindungselement
- b1
- erster Bolzen
- b2
- zweiter Bolzen
- b3
- dritter Bolzen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005034981 B3 [0005]
- WO 2006013591 [0006]