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Kennwort: "Sicherungsdosen-Diagnose"
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Vorrichtung zur elektrischen Absicherung des elektrischen Leitungsnetzes
in Motorfahrzeugen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Absicherung
des elektrischen Leitungsnetzes in Motorfahrzeugen, umfassend einen Sicherungskasten
mit Kontakten zur Anordnung von elektrischen Schmelzsicherungen jeweils zwischen
einem Kontakt-Paar. Nachteil dieser Vorrichtung ist ihr hoher Platzbedarf und die
fehlende Isolierung zwischen den vorragenden zungenförmigen Kontakten. Weiterhin
ist die Anordnung der Sicherungen nicht ausreichend mechanisch fest, was bei Bewegungen
von Motorfahrzeugen sich nachteilig auswirkt.
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Weiterhin ist es bekannt, für die Überprüfung der elektrischen Wirksamkeit
von Anlage in Motorfahrzeugen Diagnoseeinrichtungen zu verwenden. Hierzu ist eine
besondere Steckdose vorgesehen, die gesonderte Anschlußleitungen mit den zu prüfenden
elektrischen Bauteilen erfordert. Deshalb beqnüqte man sich bislanq mit den wichtiqsten
Funktionen, wie
der Zündung. Durch den Anschluß eines Steckers einer Diagnoseeinrichtung an dieserbesonderen
Steckdose läßt sich die Funktionsgenauigkeit und Wirksamkeit von elektronischen
Geräten, elektrischen Bauteilen und elektrischen Leitungen überprüfen, messen und
beurteilen. Dazu besitzt die Diagnoseeinrichtung entsprechende Meß- und Kontrollgeräte.
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Nachteilig ist, daß für den Anschluß der Diagnoseeinrichtung immer
besondere Bauteile im Motorfahrzeug erforderlich waren, welche nicht nur Platz sondern
auch Kosten für das Bereitstellen und Montieren sowohl der Anschlußkupplung als
auch der diversen Verbindungsleitungen zu den zu prüfenden Elementen erforderten.
Der hierdurch hervorgerufene Aufwand ist beträchtlich. Die Diagnoseprüfung konnte
auch
nur die wichtigsten Funktionen des Fahrzeugs erfassen, weil
sonst ein noch höherer Aufwand an Leitungen und Platz für die Leitungen und für
die Anordnung der Kupplung erforderlich gewesen wäre. Es besteht aber gerade der
Bedarf, viele weitere Daten über die Funktionstüchtigkeit eines Fahrzeugs dadurch
mitzuerfassen, wie z.B.
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Wasserstand im Kühler und in der Waschanlage oder die Güte des vorliegenden
Reifenprofils. Aus Platzgründen mußte man sich auch mit einer schwierigen Zugänglichkeit
der Anschlußkupplung begnügen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine raumsparende, stabile
Vorrichtung der eingangs genannten Art zu entwickeln, die sich nicht nur bequemer
handhaben läßt sondern sich auch durch größere elektrische Zuverlässigkeit auszeichnet.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Sicherungskasten eine Schar
von lochartigen Kontaktaufnahmen für eine entsprechende Vielzahl von jeweils ein
Paar von schenkelartigen Steckeranschlüssen aufweisenden Flachsicherungen besitzt,
zwischen denen sich jeweils ein, in der gleichen Vertikalebene liegender, sie U-förmig
verbindender Schmelzstreifen befindet und die von Flachsicherungen freigelegten
Kontaktaufnahmen des Sicherungskastens zugleich die Anschlußkupplung für einen mit
einer Diagnoseeinrichtung verbundenen Stecker bilden, wobei das Anordnungsmuster
der Sicherungs-Kontaktaufnahmen im Sicherungskasten die Anordnung der einzelnen
Steckelemente innerhalb des Steckers bestimmt.
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Damit ergibt sich für den Sicherungskasten, eine neue, vorteilhafte
zweite Punktion, nämlich zugleich als Anschlußkupplung für das Ansetzen des zur
Diagnoseeinrichtung gehörenden Steckers zu dienen.
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Da ein solcher Sicherungskasten ohnehin zu jeder elektrischen Ausrüstung
eines Motorfahrzeugs gehört, ist der bisher erforderliche Platzbedarf für eine gesonderte
Anschlußkupplung grundsätzlich
eingespart. Weil weiterhin von vornherein
die verschiedensten Anschlüsse vom Sicherungskasten ausgehen, können diese zugleich
als Verbindungsleitungen bei der Funktionsprüfung im Rahmen der Diagnose ausgenutzt
werden, womit der sonst anfallende zusätzliche Aufwand an Raum, Material und Montagearbeit
bei den bekannten Vorrichtungen eingespart wird. Auch die Gewichtsersparnis wäre
hervorzuheben. Da der Sicherungskasten zur Aufnahme der Sicherungen ausreichende
Dimensionen aufweist, ist eine elektrisch zuverlässige Trennung der verschiedensten
Steckelemente bei der Erfindung ermöglicht, die auch der mechanischen Stabilität
des Anschlusses und des Aufbaus der erfindungsgemäßen Vorrichtung dienlich ist.
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Da ein Sicherungskasten ohnehin für das Auswechseln der Sicherungen
bequem zugänglich sein muß, ist auch die beq-ueme Handhabung zum Aufsetzen oder
Abnehmen des zur Diagnoseeinrichtung gehörenden Steckers bei der Erfindung ohne
besonderes Zutun gewährleistet.
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Bedarfsweise könnte man im Sicherungskasten noch zusätzliche Kontaktaufnahmen
für jene Leitungen vorsehen, die nicht notwendigerweise mit einer Sicherung abgesichert
zu werden brauchen. Umgekehrt kann man zur getrennten Funktionsüberprüfung bisher
an eine gemeinsame Sicherung angeschlossene Bauteile des Motorfahrzeugs nunmehr
getrennt im Sicherungskasten an verschiedene Kontaktaufnahmen verbinden.
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In den weiteren Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung sind
zusätzliche Vorteile der Erfindung angeführt, auf die nunmehr verwiesen wird. Hervorzuheben
ist dabei die bestehende Möglichkeit, die Sicherungen im Kasten gemeinsam herauszuheben
und in ihrem Anordnungsmuster solange zu fixieren, daß sie auch gemeinsam wieder
eingeführt werden können. Schließlich besteht wegen des grossen, im Bereich des
Sicherungskastens zur Verfügung stehenden Raums die Möglichkeit, die benötigten
Meßgeräte und Kontrollmittel zu einer zusammenhängenden Baueinheit mit dem Stecker
zu verbinden,
weshalbbeim Anbringen des Steckers zugleich die abzulesenden
Geräte an Ort und Stelle angebracht sind, bzw. beim Abziehen des Steckers mit entfernt
werden.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
auf welches die Erfindung allerdings nicht beschränkt ist. Es zeigen: Fig. 1 eine
schematische Seitenansicht eines Sicherungskastens nach der Erfindung, teilweise
ausgebrochen gezeichnet, Fig. 2 eine Längsschnittansicht durch den Deckel des Sicherungskastens
in abgehobenem Zustand, Fig. 3 eine besondere Ausführung des mit der Diagnoseeinrichtung
zu einer gemeinsamen Baueinheit vereinigten Steckers, Fig. 4 die Seitenansicht auf
eine hier verwendete Flachsicherung.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 ist anwendbar bei Motorfahrzeugen
aller Art, wie Kraftfahrzeugen, Elektrokarren, Gabelstaplern, Flugzeugen usw. Auf
Seiten des Motorfahrzeugs befindet sich ein in Fig. 1 nur in seinem Endstück schematisch
angedeutetes Leitungsnetz 11, in welchem ein Sicherungskasten 12 geschaltet ist.
Wenn in der Beschreibung von "Sicherungskasten" die Rede ist, so ist darunter auch
eine "Zentralelektrik" zu verstehen, an welcher nicht nur die entsprechenden elektrischen
Sicherungen sondern auch verschiedene Anschlüsse für besondere Kabelsätze, Relais
u.
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dgl. angeordnet sind. Im vorliegenden, einfachsten Fall sind im Sicherungskasten
12 eine Reihe von Kontaktaufnahmen 13 angeordnet, die in der Regel in mehreren parallelen,
hintereinanderliegenden Reihen angeordnet sind. Im vorliegenden Fall handelt es
sich um Kontaktaufnahmen für besonders platzsparende elektrische
Flachsicherungen,
deren Aussehen in Fig. 4 näher gezeigt ist. Bedarfsweise kann die Erfindung auch
bei Sicherungen anderer Art angewendet werden.
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Die vorerwähnten Flachsicherungen der Fig. 4 haben sich aber besonders
bewährt. Diese bestehen aus einem elektrischen Funktionsteil 14, der durch Umspritzen
od.dgl. mit Kunststoff mit einem oberen Handhabungsteil versehen ist. Zum elektrischen
Funktionsteil 14 gehören zunächst ein Paar von Steckeranschlüssen 16, zwischen denen,
in der gleichen Ebene liegend, ein U-förmiger Schmelzstreifen 17 in einem geeigneten
Raum, wie Hohlraum 18, im Handhabungsteil 15 angeordnet ist. Die Zungen desSteckeranschlusses
16 sind blattförmig gestaltet, könnten natürlich auch andere, an sich bekannte Profilgebungen
aufweisen.
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Im Handhabungsteil 15 ist eine Schulter 19 vorgesehen, die im vorliegenden
Falle durch die Unterseite einer kopfartigen Verbreiterung 21 dieser Flachsicherung
20 gebildet ist. Derartige Schultern 19 könnten auch durch Vorsprünge oder Flanken
von eingebrachten Nuten gebildet sein.
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Im Ausgangszustand befinden sich solche Sicherungen 20 in eingestecktem
Zustand mit den zugehörigen Kontaktaufnahmen 13 in den verschiedenen Einsätzen 22
des Sicherungskastens 12. Damit diese Kontaktaufnahmen 13 im Sicherungskasten 12
zugleich als die verschiedenen Anschlußkupplungen für einen Stecker einer Diagnoseeinrichtung
30 verwendet werden können, müssen die Sicherungen 20 vorher entfernt werden. Hierzu
schlägt die Erfindung ein besonderes Vorgehen vor.
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Zur Vorrichtung gehört noch eine Aushebe- und Einführeinrichtung,
welche eine einzelweise Entfernung der Sicherungen überflüssig
macht
und zugleich den Vorteil einer schnellen und zuverlässigen Entfernung und Einsetzung
der einzelnen Sicherungen ermöglicht.
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Eine solche Einrichtung 23 besteht grundsätzlich aus Greifbacken 24,
die an den Handhaben 15 aller oder zumindest einer Vielzahl der einzelnen Sicherungen
20 gemeinsam angreifen. Mit solchen Greifbacken werden die Flachsicherungen in ihrer
Einstecklage im Sicherungskasten erfaßt und in ihrer gegenseitigen Position zueinander
fixiert. Die Einrichtung 23 wird daraufhin im Entkupplungssinne der Sicherungen
20 bewegt, so daß die Kontaktaufnahmen 13 für das Einsetzen eines Steckers freiliegen.
Mit der Einrichtung 23 ist es aber zugleich möglich, die in ihrer Position fixierten
Sicherungen 20 wieder gemeinsam in die Aufnahmen 13 des Sicherungskastens 12 einzuführen.
Damit ist eine schnelle und zuverlässige Entfernung und Einführung aller Sicherungen
gewährleistet.
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Eine solche Einrichtung 23 kann als gesonderter Bauteil ausgebildet
sein, wie auch Bestandteil der Diagnoseeinrichtung sein. Im einfachsten Fall wird
man aber eine solche Einrichtung als Bestandteil des Sicherungskastens 12 machen,
wobei sich die Anwendung des Kastendeckels 25 besonders anbietet. Im vorliegenden
Fall bestehen die Greifbacken 24 aus einer Schiene, die unter die bereits in Fig.
4 erwähnten Schultern der einzelnen Sicherungen 20 faßt und diese mit ihrem Kopfteil
21 gegen eine Platte 26 drückt. Zu diesem Zwecke können die Schienen 24 hub- und
querbeweglich innerhalb des Deckels 25 angeordnet sein, wozu geeignete, an sich
hekannte Triebmittel verwendet werden. Beim Abheben des Kastendeckels 25 werden
daher die verschiedenen Sicherungen 20 mit entfernt. Statt dessen könnte man auch
einen besonderen Einsatz im Kasten 12 verwenden, der die Funktion der Greifbacken
und die Halterung der Sicherungen 20 in den gewünschten Positionen besorgt.
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Im vorliegenden Falle ist der bei der Funktionsprüfung zur Anwendung
kommende Stecker 27 zu einer integrierten Baueinheit 35 mit der Diagnoseeinrichtung
30 vereinigt, weil damit hinsichtlich Platzbedarf, Bequemlichkeit der handhabung
und Stabilität die günstigsten Möglichkeiten verwirklicht sind. Es versteht sich
aber, daß im Bedarfsfall der mit Ablesegeräten versehene Teil der Diagnoseeinrichtung
30 über mehr oder weniger lange Verbindungsleitungen mit seinem Stecker 27 verbunden
sein kann. Die Diagnoseeinrichtung 30 umfaßt die verschiedensten Meßgeräte 31 und
Ableseanzeigen 32 sowie verschiedene Kontrollmittel 33, wie Anzeigelampen, die auf
Grenzwerte ansprechen, und Bedienungsknöpfe 34. Die in dieser Einrichtung 30 angewendeten
Mittel sind von an sich bekannter Bauart und brauchen nicht näher beschrieben zu
werden; ihre Auswahl und Gestaltung richtet sich nach den gewünschten, zu messenden
physikalischen Größen und Werten.
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Der zugehörige Stecker 27 besitzt eine Anzahl von Steckelementen 28,
deren gegenseitige Abstände so gewählt sind, wie das Anordnungsmuster der Sicherungs-Kontaktaufnahmen
13 im Sicherungskasten 12 es vorschreibt. Im Kupplungsfall greifen diese Steckelemente
28 in die Kontakte 29, gemäß Fig.- 1, des Sicherungskastens 12 ein.
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Die besonderen Sicherungen, der in Fig. 4 gezeigten Bauform, lassen
sich auch schräg in den Sicherungskasten einsetzen. Sie zeichnen sich durch eine
verkantungssichere Anordnung aus und gewährleisten damit eine ebenso sichere Anordnung
des Steckers 27 und damit eines gut kontaktierten elektrischen Übergangs. Mit diesen
Sicherungen ist es erstmals möglich, einen Sicherungskasten zu entwickeln, der zugleich
als Anschlußkupplung für die Diagnose verwendet werden kann. Dies ist mit bekannten
Sicherungsdosen unmöglich gewesen. Diese Flachsicherungen ermöglichen auch eine
räumlich
dichte Anordnung der Kontaktaufnahmen.
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Es wäre noch nachzutragen, daß man dadurch eine glattflächige Oberseite
erhält über den Kontaktaufnahmen im Sicherungskasten, weil die Kontakte selbst in
den lochartigen Aufnahmen versenkt angeordnet sind. Die schenkelartigen Steckeranschlüsse
der Flachsicherungen sind in der Tiefe dieser Aufnahmen versenkt angeordnet, wodurch
benachbarte Kontakte durch die Isolation dieser Kammerwände gegeneinander getrennt
sind. Die Schenkel dieser Flachsicherungen rasten ein. Die Gestaltung dieser besonderen
Aufnahmen im Sicherungskasten gibt ihnen die Funktion von Kupplungsaufnahmen, womit
ein weiteres neues Anwendungsgebiet des Sicherungskastens erzielt ist.