DE2650012C2 - Verfahren zur Aufarbeitung von Rückständen einer Chromatproduktion - Google Patents
Verfahren zur Aufarbeitung von Rückständen einer ChromatproduktionInfo
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Description
a) dem Rückstand alkalische Materialien in stöchiometrischer Menge bezogen auf den Chromgehalt
des Rückstandes zugegeben werden und
b) titandioxidhaltige Materialien in solcher Menge zugesetzt werden, die ausreicht, um das gesamte
Calcium aus dem Calciumchromat als unlösliches Calciumtitanat zu binden.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß als alkalische Materialien Alkalicarbonate. Alkalihydroxide und/oder Alkalioxide zugesetzt
werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß als titandioxidhaltige
Materialien Titandioxid. Brookit, Rutil. Anatas, Natriumtitanate
und solche Materialien, die einen hohen Titandioxidgehalt, jedoch kein Eisen enthalten,
zugesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die abfiltrierte Alkalichromatlösung in den Laugungsprozeß eines Chromerzaufschlußverfahrens
eingeleitet wird.
5. Verfahren nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die titandioxidhaltigen Materialien vor dem alkalisch oxidierenden Aufschluß des
Rückstandes zugesetzt werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Gewinnung von Alkali-Chromatlösungen aus Rückständen, die unlösliche Chromate und Vanadate, enthalten,
durch einen alkalisch oxidierenden Aufschluß bei Temperaturer, von 600 bis 12000C und Auslaugen des Sinters
mit Wasser.
Zum herkömmlichen chemischen Chromerzaufschluß gelangen Erze, die trotz der verschiedensten Aufbereitungsmethoden
gewisse Anteile an Vanadinerzen als Verunreinigungen enthalten (vgl. Gmelins Handbuch
der anorganischen Chemie, Vanadin 48. 8. Auflage, Teil A/l. 1968. Seiten 25, 31). Beim alkalisch oxidierenden
Aufschluß solcher Chromerze werden auch die Verunreinigungen mit aufgeschlossen, so gelangt fast das gesamte
Vanadin als wasserlösliches Vanadat beim Auslaugen des Schmelzgutes in die Chromatlauge (loc. cit.
Seite 199). Für manche Anwendungszwecke ist jedoch eine weitestgehende Abtrennung des Vanadins aus den
Chromatiaugen erwünscht. Eine solche Abtrennung basiert z. B. auf der Schwerlöslichkeil bestimmter Vanadate,
ζ. B. Bleivanadat oder Calziumvanadat. Um eine solche Abtrennung zu erreichen, wurden die Chromatlaugen
bisher mit Calcium- od>.r Sehwcrmetallsalzen versetzt
und das schwerlösliche Vanadatsalz ausgefällt.
Aus der deutschen Palentschrift 7 09 814 ist bekannt,
chrom- und vanadinhaltige Schlacken zur Gewinnung des Vanadiums allem oder gemeinsam mit dem Chrom
aufzuschließen. Eine Gewinnung des Chroms aus diesen Schlacken allein ohne gleichzeitige Auflösung des Vanadins
ist nach diesem Verfahren allerdings nicht möglich. Außerdem gehen bei diesem Verfahren große Mengen
Calcium zusammen mit dem gebildeten Chromai in Lösung.
Je nach Herkunftsort des aufgeschlossenen Erzes und des angewandten Chromerzaufschlußverfahrens enthalten
die Chromatiaugen stark unterschiedliche Mengen an Vanadat. Zur Verfahrensvereänfachung einer kontinuierlichen
Abtrennung wird oft eine solche Menge Fällungsmittel zugegeben, die sich am oberen Wert des
möglichen Vanadatgehaltes der Chromatlauge orientiert. Um möglichst das gesamte Vanadat auszufällen,
wird außerdem oft ein beträchtlicher Oberschuß an Fällungsmittel angewendet. Bei dieser Fällungsmethode
wird deshalb gleichzeitig auch schwerlöslich,-- Chromat
in beachtlicher Menge mit ausgefällt.
Die solchermaßen gemeinsam mit dem Vanadat ab-
>o getrennten Chromate bedeuten jedoch einen merklichen
Auäbcüicvci'iuäi für däi Gcsäintverfanren und
müssen außerdem unter erheblichen Aufwendungen behandelt und unschädlich gemacht werden, um depcniefähig
zu sein.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein Verfahren bereitzustellen, das die Ausbeute herkömmlicher
Chromerzaufschlußverfahren durch Aufarbeitung der Rückstände erhöht und gleichzeitig einen
deponiefähigen, chromfreien Rückstand ergibt.
jo Die gestellte Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Weitere Ausbildungen des vorgeschlagenen
Verfahrens sind in den Unteransprüchen 2 bis 5 angegeben.
:j5 Das vorliegende Verfahren ermöglicht eine relativ einfache Aufarbeitung Chromat- und Vanadat-haltiger
Rückstände unter praktisch quantitativer Abtrennung des gesamten Chroms in Form von wasserlöslichem Alkalichromat,
wobei der größte Anteil des unerwünschten Vanadins in dem unlöslichen Rückstand verbleibt.
Nach Mikrosondenuntersuchungen liegt bei der geschilderten Aufarbeitung von Calciumchromat- und Vanadatgemischen
Calcium als unleugbares Calciumtitanat CaTiOj und Vanadin als hochgeglühtes schwerlösliches
Calciumvanadat Caj(VO.t)2 vor, vorhandenes Chrom
wird nach diesem Verfahren bei ausreichenden Alkalimengen quantitativ in wasserlösliches Chromat überführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren v/'i'.d im folgenden
für Calciumchromat- und Calciumvanadat-haltige Rückstände beschrieben. Die Ausführungen gelten jedoch
gleichermaßen für solche Rückstände, die anstelle oder zusätzlich zu Calcium solche Mctallionen enthalten,
die zusammen mit Chromat- und Vanadatanionen schwerlösliche Niederschläge bilden.
Nach dem vorliegenden Verfahren wird der bei der Vanadin-Abtrennung durch Zusatz von Calciumverbindungen
anfallende Schlamm, gegebenenfalls nach einer Trocknung, mit Alkalien oxidierend bei Temperaturen
von ca. 600 bis ca. 12000C aufgeschlossen. Als Alkalien
werden vorzugsweise Natriumhydroxid und/oder Soda, gegebenenfalls auch die entsprechenden Kaliumverbindungen
eingesetzt, jedoch sind alle Alkalioxide, Hydroxide und/oder Carbonate gleichermaßen verwendbar.
6.5 Die zuzugebende Menge an Alkali erfolgt etwa stöchiometrisch, bezogen auf die im Rückstand vorhandene
Menge Hes Gesamtchroms zur Bildung von Alkalichromat.
jedoch macht auch ein geringer Überschuß das
3
Verfahren nicht kritisch. Der Aufschluß wird oxidierend lieh vorhandenen Vanadins in Form unlöslicher Verbindurchgeführt,
d.h. entweder in Gegenwart von Luft düngen; in der Lauge lag das gesamte Chrom als Alkali-
und/oder in Gegenwart von solchen Substanzen, die chromatvor.
Sauerstoff abspalten können.
Zusätzlich wird dieser Aufschlußmischung während, 5 B e i s ρ i e I
nach oder vorzugsweise vor dem Aufschluß TiO>-halti-
ges Material etwa in einer solchen Menge zugesetzt, die 100 Teile des vorgenannten Calciumchromat/Vana-
ausreicht, um das gesamte Calcium aus dem Calcium- datschlammes wurden diesmal mit 31,6 Teilen Soda und
chromat als unlösliches Calciumtitanat zu binden. Das 213 Teilen TiO2 analog Beispiel 1 umgesetzt. Die nach
TiO2-haltige Material wird also in etwa stöchiometri- 10 dem Laugen mit Wasser aus dem Klinker entstandene
scher Menge, bezogen auf den vorliegenden Gesamt- Alkalichromatlösung enthielt die gesamte Chrommenge
Calsiumgehalt, abzüglich der Menge, die zur Bildung des eingesetzten Vanadatschlammes; im ausgelaugten
von Calciumvanadat — entsprechend dem Vanadinge- Rückstand wurden 85,i% des gesamten Vanadins gehalt
des zu verarbeitenden Rückstandes — erforderlich fanden; Calcium war wieder ebenfalls quantitativ im
ist, zugesetzt. Ein Oberschuß an TiO2 bewirkt, daß auch 15 Rückstand als unlöslicher Bestandteil,
das vorliegende Calciumvanadat angegriffen wird, was einen erhöhten laugbaren Anteii an Vanadin zur Folge
hat; ein Unterschuß an TiO2 bewirkt hingegen wieder eine verringerte Chromatausbeute.
Unter Titandioxid-haltigen Materialien werden Titandioxid
selbst, Brookit, Anatas, Rutil verstanden, ferner Alkalititanate und solche Materialien, die zum großen
Teil Titandioxid enthalten, jedoch kein Eisen, z. B. partiell hydratisierte TiO2-Schlämme.
Anschließend wird die Mischung erhitzt. Werden die TiOrhaltigen Materialien vor oder auch während des
Aufschlusses zugegeben, so ist in diesem Fall die Aufschlußtemperatur
gleich der Erhitzungstemperatur. Werden die TiO2-haltigen Materialien jedoch nach bereits
beendetem Aufschluß zugegeben, so muß die Mi- jo schung noch eine -Zeit lang auf Temperaturen von ca.
500— 1300" C erhitzt werdea
Die Mengen an Calcium, Vanadin bzw. an Gesamtchrom, die in dem Rückstand enthalt?-! sind, lassen sich
z. B. durch einen Laborversuch sehr einfach bestimmen. Hieraus können die theoretisch erforderlichen Mengen
an Alkalien bzw. Titandioxid-haltigem Material, berechnet als Titandioxid, die zugesetzt werden müssen, leicht
berechnet werden.
Nach der erfolgten Reaktion wird die Aufschlußmischung,
der sogenannte Klinker, wie üblich gelaugt. Als Laugungsmittel können sowohl Wasser als auch Waschwasser
einer Chromatproduktion oder andere bereits Chrom(VI)-haltige Lösungen verwendet werden. Bei
dieser Laugung gelangt das gesamte im Rückstand vorhandene
Chrom praktisch quantitativ als Alkalichromat in Lösung.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es also möglich, das Chrom in sämtlichen im Rückstand vorliegenden
Oxidationsstufen aufzuschließen und aus dem so Rückstand durch Laugen zu entfernen. Dies bedeutet
jedoch eine hervorragende Ausbeute, wenn dieses Aufarbeitungsverfahren im Anschluß an ein konventionelles
Chromerzaufschlußverfahren betrieben wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der folgenden Beispiele noch näher beschrieben:
B e i s ρ i e I 1
100 Teile eines getrogkneten Calciumchromat- und Vanadat-haltigen Rückstandes mit einem Gesamtchromgehalt
von 20,6% als Cr2O3 gerechnet, 21,7% CaO
und 7,2% V2O5 wurden mit 21,7 Teilen NaOH und 31
Teilen TiO2 vermischt und 2 Stunden bei 11500C in Gegenwart
von Luft geglüht. Der so erhaltene Klinker enthielt nach der Laugung mit Wasser keinerlei Chrom,
weder in der 3wertigen noch 6wertigen Form, sondern vielmehr das gesamte Calcium sowie 80% des Ursprung-
Claims (1)
1. Verfahren zur Gewinnung von Alkali-Chromatlösungen aus Rückständen, die unlösliche Chromate
und Vanadate, insbesondere Calcium-Chromate und Calcium-Vanadate, enthalten, durch einen alkalisch
oxidierenden Aufschluß bei Temperaturen von 600 bis 1200° C und Auslaugen des Sinters mit Wasser,
dadurch gekennzeichnet, daß
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