DE4209892A1 - Verfahren zum entfernen von vanadium aus einem waessrigen strom und verwendung des verfahrens bei der herstellung von natriumbichromat - Google Patents
Verfahren zum entfernen von vanadium aus einem waessrigen strom und verwendung des verfahrens bei der herstellung von natriumbichromatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verringerung des
Vanadiumgehalts eines wäßrigen Stroms. Insbesondere betrifft
die Erfindung ein Verfahren, gemäß welchem eine gelöstes Vana
dium enthaltende Natriumchromat- oder Natriumbichromatlauge
über eine unlösliche Verbindung von dreiwertigem Chrom geleitet
wird.
Die Hauptanwendungsgebiete für das Natriumbichromat sind das
Gerben von Ledern, die Metallbearbeitung, die Erzeugung von
metallischem Chrom und die Herstellung von Chromatpigmenten.
Beim Gerben von Leder wird das in der Lauge enthaltene Natrium
bichromat in basisches Chromsulfat umgewandelt, welches dann
für das Gerben von Leder dient. Selbst geringe Mengen an Vana
dium (z. B. weniger als 1000 ppm) in der Bichromatlauge können
zu einer Verfärbung des Leders Anlaß geben. Natriumbichromat
wird auch zur Herstellung von Cr2O3 gebraucht, welches dann
seinerseits in Chrommetall überführt wird. Chrommetall wird
zur Herstellung von Superlegierungen verwendet, wobei es sich
um hochtemperaturbeständige und hochfeste Legierungen von
Chrom handelt, welche für die Turbinenblätter von Düsenmotoren
benötigt werden. Die Eigenschaften dieser Legierungen reagieren
sehr sensitiv auf die Anwesenheit von Vanadium und anderen Ver
unreinigungen. Vanadiumkonzentrationen von mehr als etwa 100 ppm
sind nicht erwünscht. Vanadium in Konzentrationen von weni
ger als 100 ppm in Natriumbichromat kann auch die Eigenschaften
von Pigmenten auf der Basis von Chromaten beeinträchtigen.
Natriumbichromatlauge wird dadurch im kommerziellen Maßstab
hergestellt, daß man Chromiterz röstet, das Natriumchromat aus
dem Erz auslaugt und dann die Feststoffe abfiltriert. Die Anwe
senheit von Calciumoxid in dem Erz führt zu einem Niederschlag
von Calciumvanadat, wodurch dieses mit den Feststoffen beim
Filtrieren entfernt wird. Hierdurch wird die Vanadiumkonzentra
tion der Lauge bis auf etwa 120 ppm erniedrigt. Die Natrium
chromatlauge wird dann mit Schwefelsäure angesäuert und teil
weise abgedampft, um so das Natriumsulfat auszufällen und eine
Natriumbichromatlauge zu erhalten. Eine gewisse Anteilsmenge
der Natriumbichromatlauge wird als solche verkauft oder zur
Herstellung von Chromsäure eingesetzt und der Restanteil wird
gekühlt, wodurch dann Natriumbichromatkristalle ausgefällt wer
den. Die Restlauge wird der Verdampfungsstufe wieder zugeführt.
Da nur geringe Mengen des in der Lauge vorliegenden Vanadiums
an den Natriumbichromatkristallen zurückgehalten werden und da
andererseits die Natriumbichromatlauge im Kreislauf zurückge
führt und mit frischer vanadiumhaltiger Lauge verarbeitet wird,
erhöht sich die Vanadiumkonzentration in der Lauge im Laufe
der Zeit. In dem Maß, wie sich die Vanadiumkonzentration in der
Natriumbichromatlauge erhöht, erhöht sich auch der Vanadiumge
halt der abgetrennten Natriumbichromatkristalle. Falls die Er
zeugung und der Verkauf von Natriumbichromatlauge in großem
Maßstab erfolgt, verglichen mit der Erzeugung von Kristallen,
genügt der Verkauf an Lauge, um eine ausreichende Entfernung
von Vanadium sicherzustellen und die Vanadiumkonzentration auf
Werten zu halten, welche unterhalb der Spezifikationen der Kun
den liegen. Wenn jedoch die Erzeugung von Lauge verringert wird
oder die Erzeugung von Kristallen erhöht wird, kann die Vanadium
konzentration in der Lauge ohne eine zweite Entfernungsmethode
unannehmbar hoch werden. Daher wird unter bestimmten Marktbedin
gungen eine Methode für die Entfernung von Vanadium benötigt,
und zwar entweder aus der im Kreislauf geführten Natriumbichro
matlauge oder aus der Natriumchromatlösung, welche schließlich
dem Bichromatverfahren zugeführt wird. Bisher waren nur wenige
technologische Möglichkeiten verfügbar, um eine konzentrierte
Natriumbichromatlauge herzustellen, welche weniger als 100 ppm
Vanadium enthält. Eine Methode bestand darin, das Natriumbi
chromat zu kristallisieren und dann die so erhaltenen Kristalle
wieder aufzulösen, eine Maßnahme, welche jedoch zu viel Kosten
verursacht, als daß sie von kommerziellem Wert sein könnte.
Selbst Ionenaustauscherharze sind für die Entfernung von Vana
dium aus konzentrierten Bichromatlaugen nicht wirksam, weil
eine solche Lauge das Ionenaustauscherharz selbst angreift.
Es wurde nun gefunden, daß die Vanadiumkonzentration in konzen
trierten Natriumchromat- und Natriumbichromatlaugen von etwa
120 ppm bis auf etwa 20 ppm herabgesetzt werden kann, indem man
die betreffenden Laugen mit einer wasserunlöslichen Verbindung
von dreiwertigem Chrom kontaktiert. Die Natriumchromat- oder
-bichromatlauge kann in einer oder mehreren Stufen in der Kreis
lauf schleife im Verfahren zur Erzeugung von Natriumbichromat
über die Verbindung des dreiwertigen Chroms geleitet werden.
Sobald die Verbindung des dreiwertigen Chroms mit Vanadium ge
sättigt worden ist, kann sie zwecks Wiedergewinnung des Chroms
der Erz-Röstungsstufe zugeführt werden oder sie kann chemisch
regeneriert und wiederbenutzt werden. Durch Verhinderung eines
Konzentrationsaufbaus an Vanadium in der Kreislaufschleife des
Verfahrens ermöglicht es das erfindungsgemäße Verfahren in
wirtschaftlicher Weise, eine Natriumbichromatlauge herzustel
len, welche eine niedrige Vanadiumkonzentration aufweist,
wie sie für viele Anwendungszwecke erforderlich ist, und zwar
unabhängig von den vorherrschenden Produktmischungen oder
Marktbedingungen.
In der beigefügten Zeichnung ist ein Blockdiagramm dargestellt,das
eine bestimmte bevorzugte Ausführungsform eines Verfahrens
zur Erzeugung von Natriumbichromatlauge und Natriumbichromat
kristallen mit niedrigem Vanadiumgehalt wiedergibt, und zwar
unter Einschluß des erfindungsgemäßen Verfahrensschrittes.
In der Zeichnung werden Natriumcarbonat und Erz, welches so
wohl Chrom als auch Vanadium enthält, über Leitung 1 einem
Schachtofen oder einem rotierenden Gefäßofen 2 zugeführt, wo
die Masse bei einer Temperatur von etwa 1350°C geröstet wird.
Das geröstete Erz gelangt dann über Leitung 3 zu dem Auslaug
tank 4, dem Wasser über Leitung 5 zugesetzt wird und in wel
chem die Lauge bis auf einen pH-Wert von etwa 8,5 neutrali
siert wird. Hierdurch wird der Chromgehalt ausgelaugt, und es
bildet sich eine Lauge, welche Natriumchromat enthält und
außerdem mit etwa 120 ppm Vanadium verunreinigt ist, wobei an
genommen wird, daß dieses als Vanadation VO4 -3 vorliegt. Die
so gebildete Aufschlämmung aus Natriumchromatlauge und den
verschiedensten Feststoffen gelangt über Leitung 6 zu dem
Filter 7, wo die Feststoffe abfiltriert und über Leitung 8 ab
gezogen werden. Diese Feststoffe umfassen die Erzrückstände
und diejenigen Anteile des Vanadiums, welche als Calciumvana
dat ausgefällt worden sind. Das Filtrat gelangt über Leitung
9 zu dem Ansäuerungstank 10, wo Schwefelsäure aus Leitung 11
zugesetzt wird, um den pH-Wert bis auf etwa 3,7 zu senken und
dadurch das Natriumchromat Na2CrO4, in Natriumbichromat Na2Cr2O7
umzuwandeln. In der Praxis wird für diesen Zweck selten reine
Schwefelsäure verwendet. Typischerweise werden für die Neutra
lisations- und Ansäurerungsstufen Schwefelsäure und Natrium
bisulfat enthaltende Laugen aus den Chromsäureprozeß einge
setzt. Die Natriumbichromatlauge gelangt über Leitung 12 zu
dem Verdampfer 13, wo Wasser der Lauge bis zu einem Feststoff
gehalt von etwa 85 Gewichtsprozent verdampft wird, was zu einer
Ausfällung von Natriumsulfat führt, welches über Leitung 14
entfernt wird. Die 85 Gewichtsprozent Natriumbichromat enthal
tende Lauge gelangt über Leitungen 15 und 16 zum Reaktor 17,
welchem Schwefelsäure über Leitung 18 zugesetzt wird, um in
Leitung 19 Chromsäure zu erhalten. Die 85 Gew.% Natriumbichro
mat enthaltende Lauge gelangt außerdem über Leitung 20 zu dem
Vakuumkristallisator 21, wo sie zwecks Ausfällung von Natrium
bichromatkristallen unter Vakuum bis auf etwa 49 bis 54°C
abgekühlt wird. Die gebildeten Kristalle aus Natriumbichromat werden über
Leitung 22 abgezogen und das Filtrat wird über Leitung 23 zu dem das
Vanadium entfernende Bett 24 geführt, welches eine wasserunlös
liche Verbindung von dreiwertigem Chrom enthält. Während die
Lauge über die Verbindung des dreiwertigen Chroms geleitet wird,
setzt sich das Vanadium in der Lauge auf der Verbindung ab, und
die Lauge gelangt über Leitung 25 zurück zum Verdampfer 13.
Wenn die Verbindung des dreiwertigen Chroms mit Vanadium ge
sättigt ist und daher nicht länger für die Entfernung von Vana
dium wirksam ist, kann sie zur Ofeneinheit 2 zwecks Wiederge
winnung des Chroms in dieser Einheit zurückgeführt werden. Vor
zugsweise wird jedoch die Verbindung des dreiwertigen Chroms
regeneriert. Für diesen Zweck kann sie beispielsweise mit einer ver
dünnten Lösung einer starken Säure, wie Salpetersäure oder
Salzsäure, behandelt werden. Die Salzsäure wird bevorzugt,
weil sie das dreiwertige Chrom praktisch zu 100% regeneriert.
Aus der verbrauchten Säure kann das Vanadium wiedergewonnen
werden.
Im Rahmen der Erfindung sind selbstverständlich auch Varianten
des vorstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschriebenen
Verfahrens möglich. Beispielsweise könnte das Bett 24 zur Ent
fernung von Vanadium auch in einem Teil des Stromes 16 zur
Anwendung kommen, um je nach Bedarf Bichromatlauge mit niedri
gem Vanadiumgehalt herzustellen. Das Bett könnte auch in Lei
tung 9 angeordnet sein, insbesondere wenn der Kristallisator 21
periodisch abgeschaltet wird, so daß sich das Vanadium in der
Kreislauf schleife nicht mehr anreichert. Das Gesamtverfahren
zur Erzeugung von Natriumbichromat aus Chromiterz, jedoch ohne
die erfindungsgemäße Verfahrensstufe zur Entfernung von Vana
dium wird in den folgenden Literaturstellen beschrieben:
Kirk-Othmer "Encyclopedia of Chemical Technology", 3. Ausgabe,
Bd.6, Seiten 92 bis 94, und in "Chromium" von M.J. Udy, Bd.I,
Seite 268.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist bei jedem wäßrigen Strom
anwendbar, welcher mehr als 20 ppm Vanadium enthält. So kann
es zur Entfernung von Vanadium aus mehr oder weniger verun
reinigtem Wasser verwendet werden, es kann aber auch für die
Entfernung von Vanadium aus Strömen zur Anwendung kommen, die
Chromate enthalten. Zusätzlich zu dem in der Zeichnung darge
stellen Anwendungsverfahren eignet sich die Erfindung auch
für Bichromatverfahren, welche CO2 als Ansäuerungsmedium ver
wenden. In diesem Verfahren wird der pH-Wert der chromathal
tigen Lauge auf etwa 6,5 abgesenkt, indem man CO2 unter Druck
einspeist. Aus dieser Lösung werden Natriumbichromatkristalle
durch fraktionierte Kristallisation gewonnen und abgetrennt
und die Mutterlauge wird dem Kristallisator im Kreislauf wie
der zugeführt. Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders
nützlich zur Anwendung bei konzentrierten Bichromat- oder
Chromatlaugen (d. h. mit einer Natriumbichromatkonzentration
von mehr als 20 Gew.% oder mit einer Natriumchromatkonzentra
tion von mehr als 10 Gew.% und für Mischungen aus Natrium
chromat und Natriumbichromat), weil andere billige Methoden
zur Entfernung von Vanadium aus solchen Laugen nicht zur Ver
fügung stehen. Eine konzentrierte Natriumbichromatlauge hat
typischerweise einen pH-Wert von etwa 3,7 bis etwa 4 und ent
hält etwa 69 Gew.% Natriumbichromat, etwa 120 ppm Vanadium und
geringe Mengen an Chlorid, Aluminium, Sulfat, Eisen, Calcium
und Magnesium. Obwohl die Menge an Verbindung des dreiwertigen
Chroms beträchtlich variieren kann, wird es doch vorgezogen,
ein Verhältnis von entferntem Vanadium (berechnet als Vanadium)
zu Verbindung des dreiwertigen Chroms (berechnet als Chrom)
von etwa 10-5 bis 10-1 und noch bevorzugter von etwa 10-3 bis
10-2 einzuhalten.
Verbindungen des dreiwertigen Chroms, welche im Verfahren der
Erfindung eingesetzt werden können, müssen wasserunlöslich
sein (d. h. eine Löslichkeit von weniger als 0,01 g je Liter
aufweisen), so daß keine signifikanten Mengen an dreiwertigem
Chrom in die Natriumbichromatlauge übergehen. Selbstverständ
lich sollen die unlöslichen Verbindungen des dreiwertigen
Chroms nicht schon mit Vanadium gesättigt sein oder in anderer
Weise unwirksam geworden sein. Vorzugsweise handelt es sich bei
der Verbindung des dreiwertigen Chroms um eine solche mit einer
großen Oberflächenausdehnung, um auf diese Weise einen maximalen
Kontakt mit dem Vanadium in der Lösung sicherzustellen. Bei
spiele für geeignete unlösliche Verbindungen des dreiwertigen
Chroms umfassen Kupferchromit und Chromoxid, Cr2O3·H2O, wobei
x einen Wert von 0 bis 3 hat, aber auch höher liegen kann.
Die Formel Cr2O3·H2O umfaßt Chromoxid Cr2O3, wenn x den Wert
Null hat, die Verbindung CrOOH, wenn x den Wert 1 hat, die als
Gringnet′s Grün bekannte Verbindung, wenn x den Wert 2 hat, und
Chromhydroxid Cr(OH)3, wenn x den Wert 3 hat. Die bevorzugte
Verbindung von dreiwertigem Chrom ist wasserhaltiges Chromoxid
CrOOH, da diese Verbindung sich je Gewichtseinheit am wirksam
sten von allen untersuchten Verbindungen für die Entfernung
von Vanadium erwiesen hat. Ohne an irgendeine Theorie gebunden
zu sein, wird doch angenommen, daß die hohe Oberflächenausdeh
nung von CrOOH zu der Wirksamkeit dieser Verbindung mit bei
trägt. Die Herstellung einer solchen Verbindung wird nachstehend
im Beispiel 10 beschrieben.
Die Entfernung von Vanadium aus Natriumchromatlaugen erfolgt
entsprechend, mit der Ausnahme, daß der pH-Wert einer solchen
Lauge typischerweise zwischen etwa 8 bis 10 liegt. Die Entfer
nung von Vanadium aus Mischungen von Natriumchromat und Na
triumbichromat erfolgt bei pH-Werten zwischen etwa 3,7 und 9,5
in Abhängigkeit von den Konzentrationen an Chromat und Bichro
mat. Die während der Entfernung des Vanadiums herrschende
Temperatur und der pH-Wert scheinen nicht kritisch zu sein,
und das erfindungsgemäße Verfahren wird daher typischerweise
bei Umgebungstemperatur durchgeführt. Die Entfernung des
Vanadiums aus der Lauge erfolgt sehr schnell und benötigt
üblicherweise weniger als 2 Stunden Kontaktzeit zwischen der
Lauge und der Verbindung des dreiwertigen Chroms.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Frisch ausgefälltes Chromhydroxid Cr(OH)3 wurde hergestellt
durch Auflösen von Chromsulfathydrat in Wasser und Einregeln
des pH-Wertes auf 9 mit 1 n NaOH. Der Chromhydroxidniederschlag
wurde durch Vakuumfiltration gesammelt und dann an der Luft ge
trocknet. Anschließend wurden 5,5 g des Chromhydroxids mit 100 g
einer 69 Gew.% Natriumbichromat enthaltenden Lauge 2 Stunden
lang kontaktiert. Die Anfangskonzentration an Vanadium der Lö
sung betrug 110 ppm, aber nach dem Vermischen mit dem Chrom
hydroxid betrug sie nur noch 84 ppm. Dieser Versuch bestätigt,
daß Chromhydroxid Vanadium aus Bichromatlaugen entfernen kann.
Es wurden zwei verschiedene Proben Chromoxid Cr2O3 geprüft,
welche durch thermische Zersetzung von (NH4)2Cr2O7 erhalten
worden waren. In jedem Versuch wurden 12,5 g des Chromoxids
mit 100 g einer 69 Gew.% Natriumbichromat enthaltenden Lauge
2 Stunden lang vermischt. Die Ergebnisse sind nachstehend
wiedergegeben:
Dieser Versuch bestätigt, daß kristallines Chromoxid Vanadium
aus Bichromatlaugen entfernen kann.
100 g Natriumchromatlauge (enthaltend etwa 32 Gew.% Na2CrO4,
pH-Wert 8,4) wurden 2 Stunden lang mit 12,5 g der Verbindung
CrOOH vermischt. Die Anfangskonzentration an Vanadium betrug
76 ppm und die Endkonzentration an Vanadium betrug 1,1 ppm,
was nahe der Erkennbarkeitsgrenze für Vanadium liegt.
Dieser Versuch bestätigt, daß die Verbindung CrOOH für die
Entfernung von Vanadium aus Chromatlaugen wirksam ist.
Es wurde der Einschluß der Bichromatkonzentration in der Lauge
auf die Entfernung von Vanadium durch CrOOH bestimmt. Bei jedem
Versuch wurden 3,5 g CrOOH mit 100 g Natriumbichromatlauge un
terschiedlicher Konzentration vermischt. Die Ergebnisse sind
nachstehend wiedergegeben.
Dieser Versuch bestätigt, daß die Verbindung CrOOH zur Entfer
nung von Natrium aus Bichromatlaugen selbst dann wirksam ist,
wenn die Bichromatkonzentration sehr hoch ist.
Je 100 g-Proben einer 691% Bichromat enthaltenden Lauge, welche
Vanadium (als VO4 -3) enthielt, wurden mit unterschiedlichen
Mengenanteilen von CrOOH während 2 Stunden vermischt. Die fol
gende Tabelle zeigt die Menge an angewendetem CrOOH und die
Anfangs- und Endkonzentrationen an Vanadium.
Die Tabelle bestätigt, daß wachsende Gramm-Mengen an CrOOH,
welche mit der Bichromatlauge kontaktiert werden, den Vanadium
gehalt herabsetzen (d. h. die Wirksamkeit der Entfernung von
Vanadium verbessern).
Oberschüssiges V2O5 wird 16 Stunden lang mit 200 g entionisier
tem Wasser vermischt. Die Aufschlämmung wird dann filtriert
und das Filtrat wird gewonnen. 100 g dieses Filtrates, welches
mit V2O5 gesättigt ist, werden mit 10 g CrOOH 2 Stunden lang
vermischt und dann wird filtriert. Vor der Behandlung betrug
die Vanadiumkonzentration 500 ppm und nach der Behandlung be
trug sie nur noch 180 ppm. Dieses Beispiel bestätigt, daß drei
wertiges Chrom Vanadium auch ohne die Anwesenheit von vierwer
tigem Chrom entfernen kann.
Eine 12,5 g-Probe von CrOOH und 1,25 g eines Filterhilfsmittels
(Perlit) wurden 2 Stunden lang mit 100 g einer 69 Gew.% Na
triumbichromat enthaltenden Lösung vermischt. Für diesen Zweck
könnten auch andere Filterhilfsmittel, wie Diatomeenerde, ver
wendet werden. Viermal hintereinander wurde die Probe filtriert,
regeneriert und erneut 2 Stunden lang mit 100 g einer frischen
69 Gew.% Natriumbichromat enthaltenden Lösung behandelt. Eine
einzige Regenerierungsstufe bestand darin, die Probe 5 Minuten
in 50 ml einer 10-prozentigen HCl zu kochen und anschließend
mit 50 ml Wasser bei 25°C zu waschen. Die Anfangskonzentration
an Vanadium in der Bichromatlauge lag bei 110 bis 130 ppm. Die
nachstehende Tabelle gibt die Ergebnisse wieder.
Diese Tabelle bestätigt nicht nur, daß die CrOOH-Probe rege
neriert werden kann, sondern sie zeigt außerdem, daß die Rege
nerierung die Fähigkeit der Proben zum Entfernen von Vanadium
tatsächlich verbessert, obwohl die Wirksamkeit der Probe mit
den sich wiederholenden Regenerierungsbehandlungen abzunehmen
scheint. Die bei wiederholten Regenerierungsbehandlungen beob
achtete, wenn auch nur geringe Erhöhung der Vanadiumkonzentra
tion dürfte zurückzuführen sein auf Materialverluste, die beim
wiederholten Transfervorgang der Materialien erfolgen. Dies
dürfte jedoch bei einer im kommerziellen Maßstab betriebenen
Behandlung nicht auftreten.
Der Zweck dieses Beispiels war es festzustellen, ob eine Filter
hilfe für die Verringerung der für die Regenerierungsbehand
lung erforderlichen Filtrationszeit wirksam ist. Zwei Proben
des CrOOH von jeweils 12.5 g wurden getrennt mit jeweils 100 g
einer 69 Gew.% Natriumbichromat enthaltenden Lauge 2 Stunden
lang vermischt. Jede Probe wurde dann filtriert, aber eine
Probe wurde unter Zusatz von 10 Gew.% Perlit-Filterhilfsmittel
filtriert. Die Proben wurden dann bei Raumtemperatur mit 50 ml
einer 10-prozentigen Salzsäure 5 Minuten lang gewaschen und an
schließend mit 50 ml Wasser gespült. Die Proben wurden anschließend
getrennt erneut mit 100 g einer 69 Gew.% Natriumbichromat
enthaltenden Lauge während 2 Stunden gemischt und wiederum
filtriert, eine Probe ohne das Filterhilfsmittel und die andere
Probe mit dem Filterhilfsmittel. Die nachstehende Tabelle gibt
in Minuten und Sekunden die für diese Verfahrensmaßnahmen er
forderliche Zeit an.
Die vorstehende Tabelle bestätigt, daß die Verwendung eines
Filterhilfsmittels außerordentlich wirksam ist, um die Fil
trationszeit zu verringern.
In 5 getrennten Versuchen wurden jeweils 12.5 g der Verbindung
CrOOH zu 100 g einer Lösung zugesetzt, welche 69 Gew.% Natrium
bichromat und 120 ppm Vanadium enthielt. Nach kontinuierlichem
Vermischen während verschiedener Behandlungszeiten wurden die
Aufschlämmungen filtriert und der Vanadiumgehalt des Bichromats
bestimmt. Die folgende Tabelle zeigt die dabei erhaltenen Er
gebnisse.
Mischzeit (Minuten) | |
V (ppm) in Bichromat | |
10 | |
13.0 | |
30 | 9.9 |
60 | 9.3 |
120 | 8.2 |
1440 | 7.2 |
Dieses Beispiel bestätigt, daß die Reaktion sehr schnell ab
läuft und in etwa 10 Minuten zu etwa 97% zu Ende abgelaufen
war.
(Herstellung von CrOOH mit großer Oberflächenausdehnung)
Aus 36.43 g Raffinatzucker, 159.73 g der Verbindung
Na2Cr2O7·2H2O und 1465.8 g entionisiertem Wasser wurde eine
Mischung hergestellt. Diese Mischung wurde in einem Autoklaven
unter Rühren auf 300°C erhitzt und bei einem Druck von 91.4 kg/cm2
(1300 psi) 30 Minuten auf dieser Temperatur gehalten.
Nach Abkühlen und Filtrieren wurde der Filterkuchen wieder
aufgeschlämmt und mehrere Male gewaschen. Das so erhaltene
Produkt CrOOH wurde 16 Stunden lang bei 130°C getrocknet.
Claims (26)
1. Verfahren zum Entfernen von Vanadium aus einem wäßrigen
Strom, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Strom
mit einer wasserunlöslichen Verbindung von dreiwertigem Chrom
kontaktiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der wäßrige Strom eine Natriumchromat und/oder Natriumbichromat
enthaltende Lauge ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lauge Natriumchromat enthält und einen pH-Wert im Bereich von
8 bis 10 hat.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lauge Natriumbichromat enthält und einen pH-Wert von etwa 3,7
hat.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lauge eine Mischung aus Natriumchromat und Natriumbichromat
enthält und einen pH-Wert im Bereich von 3.7 bis 9.5 hat.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Verbindung von dreiwertigem Chrom CrOOH eingesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Verbindung von dreiwertigem Chrom Cr2O3·H2O eingesetzt
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lauge Natriumbichromat in einer Konzentration von mehr als
20 Gew.% enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lauge Natriumchromat in einer Konzentration von mehr als
10 Gew.% enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lauge eine Mischung von Natriumchromat und Natriumbichromat
mit einer Gesamtchromkonzentration von mehr als 10 Gew.%, be
rechnet auf der Basis von Natriumbichromat-dihydrat, enthält.
11. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis von aus der wäßrigen Lauge abgetrenntem Vana
dium zu eingesetzter Verbindung von dreiwertigem Chrom im Be
reich von 10-5 bis 10-1 liegt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das besagte Verhältnis im Bereich von 10-3 bis 10-2 liegt.
13. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 bei der Herstel
lung von Natriumbichromat, wobei eine bichromathaltige wäßrige
Lauge in einem Verdampfer behandelt und dann in einem Kristal
lisator zwecks Abscheidung von Natriumbicarbonatkristallen
gekühlt und mindestens eine Teilmenge der Lauge vom Kristalli
sator im Kreislauf in den Verdampf er zurückgeführt wird, da
durch gekennzeichnet, daß Vanadium aus dem Kreislaufstrom durch
Kontaktieren mit der wasserunlöslichen Verbindung von dreiwer
tigem Chrom entfernt wird.
14. Ausführungsform nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß CrOOH als Verbindung von dreiwertigem Chrom eingesetzt wird.
15. Ausführungsform nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung des dreiwertigen Chroms nach Absättigung
mit Vanadium zwecks Gewinnung des darin enthaltenen Chroms ge
röstet wird.
16. Ausführungsform nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung des dreiwertigen Chroms nach Absättigung
mit Vanadium zwecks Regenerierung mit einer verdünnten Lösung
einer starken Säure behandelt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
als starke Säure Salzsäure eingesetzt wird.
18. Ausführungsform nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis von aus der wäßrigen Lauge abgetrenntem
Vanadium zu eingesetzter Verbindung von dreiwertigem Chrom im
Bereich von 10-5 bis 10-1 liegt.
19. Ausführungsform nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß das besagte Verhältnis im Bereich von 10-3 bis 10-2 liegt.
20. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 bei der Her
stellung von Natriumbichromat, wobei eine chromathaltige Lauge
mit CO2 angesäuert, Bichromatkristalle abgetrennt und die so
behandelte Lauge in den Kreislauf zurückgeführt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß in der rückgeführten Lauge enthaltenes Vanadium durch
Kontaktieren derselben mit einer wasserunlöslichen Verbindung
von dreiwertigem Chrom entfernt wird.
21. Ausführungsform nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß CrOOH als Verbindung des dreiwertigen Chroms eingesetzt
wird.
22. Ausführungsform nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung des dreiwertigen Chroms nach Absättigung mit
Vanadium zwecks Gewinnung des darin enthaltenen Chroms geröstet
wird.
23. Ausführungsform nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung des dreiwertigen Chroms nach Absättigung mit
Vanadium zwecks Regenerierung mit einer verdünnten Lösung einer
starken Säure behandelt wird.
24. Ausführungsform nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet,
daß als starke Säure Salzsäure eingesetzt wird.
25. Ausführungsform nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis von aus der wäßrigen Lauge abgetrenntem
Vanadium zu eingesetzter Verbindung von dreiwertigem Chrom im
Bereich von 10-5 bis 10-1 liegt.
26. Ausführungsform nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß das besagte Verhältnis im Bereich von 10-3 bis 10-2 liegt.
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