DE2649553B2 - Verfahren zur Beseitigung von Arsen aus arsen- und kupferhaltigen Elektrolyten - Google Patents
Verfahren zur Beseitigung von Arsen aus arsen- und kupferhaltigen ElektrolytenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beseitigung von Arsen aus arsen- und kupferhaltigen Elektrolyten
durch Elektrolyse, wobei die Bildung von toxischem Arsengas möglichst klein gehalten wird, insbesondere
ein Verfahren, bei welchem durch einen periodischen Rückstrom während der Elektrolyse Arsen, Kupfer und
gegebenenfalls andere metallische Elemente, welche im Elektrolyten vorhanden sind, an der Kathode niedergeschlagen
werden, wobei die Bildung von Ar.'.engas verringert wird. Dieses entsteht normalerweise an der
Kathode bei den gleichen Elektrolysebedingungen, jedoch unter der herkömmlichen Anwendung von
Gleichstrom.
Das Verfahren gemäß der Erfindung eignet sich insbesondere zur Reinigung von Kupferraffinierungselektrolyten.
Die Verwendung periodischer Rückströme ist beim Galvanisieren schon seit langem bekannt. Beispielsweise
ist aus der US-Patentschrift 15 34 709 ein Verfahren zur Durchführung elektrolytischer Vorgänge bekannt,
bei weichem eine periodische Umkehrung des elektrischen Stromes verwendet wird, um während der
Galvaniiierung des Kupfers die Elektroden zu entpolarisieren, wobei die Galvanisierung in einem Säurebad
bei hoher Stromdichte durchgeführt wird. Aus den US-Patentschriften 2451341 und 2575712 ist das
Galvanisieren von Metallen bekannt, welche ausgewählt sind aus der Gruppe Kupfer, Messing, Silber, Zink,
Zinn, Kadmium und Gold. Auch hierbei kommt ein periodischer Rückstrom zur Anwendung.
Darüber hinaus ist die Verwendung eines periodischen Rückstromes bei der elektrolytischen Reinigung
von Kupfer bekannt. Es kann hierzu beispielsweise auf das britische Patent 11 57 686 und die US-Patentschriften
38 24 162 sowie 38 64 227 verwiesen werden.
Darüber hinaus ist die Anwendung von periodischem Rückstrom bei der elektrischen Gewinnung von Kupfer
(kanadisches Patent 8 76 284) und bei der elektrolytischen Extraktion von Zink (kanadisches Patent 9 23 845)
bekannt.
Außerdem ist bekannt, daß beispielsweise während der elektrischen Reinigung von unreinem Kupfer die
Verunreinigungen in der Anode entweder in der Lösung als lösliche Verbindungen oder ausgefällt in Form
unlöslicher Verbindungen vorliegen Um eine Verunreinigung des Kathodenkupfers zu vermeiden, ist es
wesentlich die Konzentration unerwünschter gelöster Verunreinigungen durch Reinigung des Elektrolyten zu
steuern bzw. zu überwachen. Eine derartige Reinigung des Elektrolyten kann man beispielsweise dadurch
ausführen, daß man einen Teil der Lösung im Behälter durch sogenannte Befreiungszellen, welche unlösliche
Anoden enthalten, hindurchleitet. Derartige Anoden können beispielsweise aus Blei oder Bleilsgierungen
bestehen. Deren Hauptaufgabe ist es hierbei, den Kupfergehalt des Elektrolyten zu steuern. Nach
teilweiser Entkupferung des Elektrolyten wird die Lösung in Reinigungszellen geleitet. Diese sind als
elektrolytische Metallgewinnungszellen ausgebildet, in welchen der Kupferanteil auf einen niedrigen Anteil
gebracht wird. Währenddessen werden Arsen, Antimon, Wismuth und andere evtl. vorhandene Verunreinigungen
an der Kathode ebenfalls abgeschieden. Auf diese Weise gewinnt man eine Einrichtung zur Steuerung der
Konzentration von diesen Verunreinigungen im Elektrolyten. Während der Abscheidung an der Kathode
wird Arsen an der Kathode in seine metallische Form reduziert. Bei niedrigen Kupferkonzentrationen erfolgt
die Reduktion in die Hydridform. Hierbei wird das toxische Arsengas frei. Das Freiwerden dieses Arsengases
bedeutet ein schwerwiegendes Problem für jede Kupferraffineiie wegen gesundheitsschädlicher Auswirkunge-i
auf das Arbeitsperronal. Bekanntlich ist Arsengas extrem toxisch, und ein Aufenthalt von 30
Minuten in einer Umgebung mit einer Konzentration von 250 ppm wirkt sich katastrophal aus, während ein
Aufenthalt in einer Umgebung mit Konzentrationen
ίο von etwa 10 ppm innerhalb von wenigen Stunden zu
Vergiftungserscheinungen führen kann. Es ist daher äußerst wichtig, die Entstehung von Arsengas bei allen
Vorgängen, welche die Ausscheidung von Arsen aus der elektrolytischen Lösung hervorrufen können, so gering
wie möglich zu halten. Es hat sich herausgestellt, daß die Arsengasentstehung durch gutes Umrühren des Elektrolyten
sowie durch die Anwendung niedriger Stromdichten und hoher Elektrolyttemperaturen verringert
werden kann. Dies allein genügt jedoch nicht, und es ist daher in aller Regel auch noch ein starkes Ventilationssystem notwendig, um gefährliche Konzentrationen des
toxischen Arsengases in der Nähe der Reinigungszellen zu vermeiden. Ein derartiges Ventilationssystem transportiert
jedoch lediglich das toxische Gas von einem
2-5 Platz zu einem anderen, nämlich aus dem Arbeitsraum
an die Atmosphäre. Dies ist jedoch im Hinblick auf Bestrebungen zur Vermeidung von Umweltverschmutzung
nicht zulässig und wird von Behörden verboten. Darüber hinaus sind Ventilationssysteme sehr anfällig
jo gegenüber Beschädigungen und benötigen einen hohen
Wartungsaufwand.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zu zeigen, bei welchem die Bildung von Arsengas an der
Quelle, nämlich an der Kathode, möglichst gering
3) gehalten wird und demzufolge die im vorstehenden
aufgeführten Nachteile vermieden werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ein Verfahren zur Beseitigung von Arsen aus arsen- und
kupferhaltigen Elektrolyten vor, bei welchem eine
4» elektrolytische Abscheidung von Arsen an der Kathode
durchgeführt wird, indem durch den Elektrolyten ein Gleichstrom und ein periodisch seine Polarität umkehrender
Strom hindurchgeschickt wird, so daß die Bildung von Arsengas an der Kathode während der
3 elektrolytischen Abscheidung verringert bzw. möglichst gering gehalten wird.
Die Erfindung macht sich die Erkenntnis zunutze, daß in überraschender Weise durch die Anwendung eines
periodischen Rückstromes bei der Beseitigung von Arsen aus arsen- und kupferhaltigen Elektrolyten
vorteilhaft ist in der Weise, daß die Bildung von toxischem Arsengas, welches zu Gesundheitsschäden
führen kann, auf ein Minimum herabgesetzt wird.
Als Elektrolyt kommt bevorzugt ein saurer Elektrolyt, beispielsweise eine wäßrige Lösung, die Schwefelsäure
und Kupferionen enthält, zur Anwendung. Dieser Elektrolyt wird bevorzugterweise auf einer Temperatur
zwischen etwa 50 und 750C während de- elektrolytischen Abscheidung gehalten. Ferner kann der Elektrolyt
bo mit einer bestimmten Geschwindigkeit im Umlauf gehalten werden, wobei diese Geschwindigkeit etwa
150 bis 265 Liter pro Minute für Zellen beträgt, welche eine Kathodenoberfläche von etwa jeweils 93 m2
beträgt. Es können auch niedrigere oder höhere Geschwindigkeiten jedoch geeignet sein.
Die Anfangsarsenkonzentration des Elektrolyten kann innerhalb eines großen Bereiches variieren und
kann beispielsweise zwischen etwa 4 ε Dro Liter und
30 g pro Liter liegen. Dies ist der normale Bereich für Arsen, welcher in Elektrolyten in der Industrie enthalten
ist. Die verwendete Anode bei einer derartigen elektrolytischen Ausfällung ist bevorzugt eine unlösliche
Anode, beispielsweise kann sie aus Blei oder Bleilegierungen bestehen. Die Kathode kann hierbei aus
einem Metall, beispielsweise Kupfer oder rostfreiem Stahl, bestehen.
Die Stromdichte, welche während der elektrolytischen Abscheidung zur Anwendung kommen kann,
kann etwa zwischen 50 und 300 Ampere pro m2 betragen. Der Vorwärtsstrom wird dabei während einer
Zeit von 5—30 Sekunden angelegt, während der Rückstrom während einer Zeit von 1 —4 Sekunden
abwechselnd mit dem Vorwärtsstrom zur Anwendung kommt. Das Verhältnis von Rückstrom zu Vorwärtsstrom
kann zwischen xli und 1Ao liegen.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in einem Verfahren zur Reinigung eines Kupferraffinerierungselektrolyten
gesehen, bei welchem der Elektrolyt durch elektrolytische Zellen, die unlösliche
Anoden enthalten, hindurchgeleitet wird und ein Gleichstrom durch diese Zellen hindurchgeschickt wird,
so daß an den Kathoden dieser Zellen sich Kupfer, Arsen, Antimon und Wismuth, welche im Elektrolyten
vorhanden sind, abscheiden und ferner periodisch die Polarität dieses Stromes umgekehrt wird, so daß die
Bildung von Arsengas während der Abscheidung von Kupfer und Arsen an den Kathoden auf ein Minimum
gehalten wird.
Der Elektrolyt, welcher bei diesen Bedingungen in die Zellen, in welchen die Polarität periodisch umgekehrt
wird, eingeleitet wird, enthält etwa 6—12 g pro Liter Kupfer und etwa 4—8 g pro Liter Arsen. Das
gleichzeitige Abscheiden von Kupfer und Arsen kann so weit durchgeführt werden, daß der die Zellen verlassende
Elektrolyt etwa 0,3 — 1 pro Liter Kupfer und etwa 1 —2 g pro Liter Arsen enthält.
Die Zellen, welche hierbei zur Anwendung kommen, haben eine Kathodenoberfläche von etwa 93 m2 und
enthalten etwa 5300 Liter Elektrolyt. Die Fließgeschwindigkeit des Elektrolyten durch diese Zellen
beträgt etwa 150—265 liter pro Minute während der gemeinsamen Abscheidung von Kupfer und Arsen an
den Kathoden. Diese bestehen bevorzugt aus Kupfermutterblechen. Die Temperatur des Elektrolyten wird
ίο bevorzugt zwischen 50 und 75°C gehalten. Die
Stromdichte beträgt etwa 100—250 Ampere pro m2.
Die Stromdichte kann während des gemeinsamen Ausscheidens von Kupfer und Arsen geändert werden.
Die Anfangsstromdichte kannn bevorzugt am unteren
is Ende, etwa bei 100 Ampere pro m2 gehalten werden.
Nach einigen Stunden des Betriebes kann die Stromdichte erhöht werden bis in die Nähe der obersten
Grenze von etwa 250 Ampere pro in2. Es zeigt sich dabei kein wesentliches Anwachsen an Arsengasbildung.
Die Polarität des Vorwärtsstromes wird in Perioden von 5 — 30 Sekunden und die Polarität des Rückwärtsstromes
in Perioden von 1 —4 Sekunden zur Anwendung gebracht. Das Verhältnis der Dauer von
Polaritäten des Rückstromes zu Polaritäten des Vorwärtsstromes liegt dabei zwischen V2 und V10.
Zusätzlich zu Arsen und Kupfer kann der Elektrolyt, welcher in die Zellen gelangt, auch noch geringe Anteile
(etwa 0,1—0,4 g pro Liter) an Sb und an Bi enthalten.
3u Der Elektrolyt, welcher die Zellen verläßt, besitzt einen
verringerten Anteil an diesen Elementen von etwa 0,01-0,05 g pro Liter.
Im folgenden sollen zur Erläuterung der Erfindung Beispiele beschrieben werden, welche bevorzugte
Betriebsbedingungen und Vorteile der Erfindung erläutern.
Beispiele 1 bis 11
Es wurden 10 Beispiele der Reinigung eines Elektrolyten bei periodischem Rückstrom (P. R. C.) und
Gleichstrom (D. C.) mit Hilfe der Elektrolyse im Labormaßstab durchgeführt. Hierzu wurde eine Zelle
von 40 Liter Inhalt und Kupfermutterbleche als Kathoden und Bleiantimon als unlösliche Anoden
verwendet.
Die Elektrolytzugabegeschwindigkeit in die Zelle betrug 21 ml/min., und der Elektrolyt wurde in dieser
Zelle mit einer Geschwindigkeit von 800 ml/min, in Zirkulation versetzt, wobei der Elektrolyt auf einer
Temperatur bei 65° C gehalten wurde.
Die ersten 8 Beispiele wurden unter Rückstrombedingungen durchgeführt mit den folgenden Werten:
Vorwärtsstrom (If) = 62 Ampere
Rückstrom (Ir)
Vorwärtszeit (Tf) =
Rückwärtszeit (Tr) =
Rückwärtszeit (Tr) =
(entspricht 210 Ampere pro m2
Stromdichte)
36 Ampere
Stromdichte)
36 Ampere
(entspricht 122 Ampere pro m2
Stromdichte)
10 Sekunden
2 Sekunden.
Stromdichte)
10 Sekunden
2 Sekunden.
Die letzten drei Beispiele, insbesondere die Beispiele 19 und 11 wurden bei Gleichstrombedingungen mil
einem Gleichstrom von (I)-30 Ampere (entspricht IOC
Ampere pro m2 Stromdichte) durchgeführt.
Die Ergebnisse, welche bei diesen Versuchsbedingungen sich ergaben, wurden dann auf eine großindustrielle
Anlage extrapoliert, und zwar für die Anwendung vor 18 Betriebszellen, von denen jede 93 m2 Kathodenoberfläche
und etwa 5300 Liter Elektrolyt enthielten. E< wurde eine Betriebszeit von 5 Tagen mit 16 Stunden unc
2 Tagen mit 24 Stunden zugrundegelegt
Die Resultate der Ergebnisse sind in der folgender Tabelle I und die auf den großindustriellen Betriet
extrapolierten Werte sind in der Tabelle II wiedergegeben.
In den Tabellen bedeuten die Angaben in den ml· »Ein« gekennzeichneten Spalten Konzentrationen dei
entsprechenden Elemente im Elektrolyt, der in das System einströmt und die Angaben in den mit »Aus«
gekennzeichneten Spalten Konzentrationen der entsprechenden Elemente im Elektrolyt, der vom Systen
abfließt ·
Mit »% C. E.« ist in den Tabellen die Stromausbeute
in Prozent angegeben.
Ergebnisse der Reinigung bei periodischen Rückstrom- und Gleichstromelektrolysebedingungen
Zuführgeschwindigkeit: 21 ml/min (entspricht 7,65 mVh in Fabrikmaßstab)
Periodischer Rückstrom: I1 = 62 A (etwa 210 A/m2)
Ir = 36 A (etwa 122 A/m2)
Tr = 10 s
Tr - 2*
Gleichstrom: / = 30 A (100 A/m2)
Elektrolyttemperatur: 65° C
Elektrolytumwälzgeschwindigkeit: 800 ml/min (entspricht etwa 270 l/min im Fabrikmaßstab)
Elektrolytumwälzgeschwindigkeit: 800 ml/min (entspricht etwa 270 l/min im Fabrikmaßstab)
Nr. | Stromart | Cu | g/i | g Cu/A · h | % C. E. | As(<) | g/i | g As/ A h |
Cu | Aus | As | Aus | r\ · Π | ||||
Ein | 0,43 | 0,141 | 11,86 | Ein | 3,25(') | 0,168(2) | ||
1 | PRC | 7,35 | 0,46 | 0,139 | 11,80 | 5,98 | 2,500) | 0,127(2) |
2 | PRC | 7,35 | 0,46 | 0,171 | 14,46 | 5,98 | l,80(") | 0,097(2) |
3 | PRC | 8,90 | 0,51 | 0,215 | 18,2 | 5,83 | 1,550 | 0,096(2) |
4 | PRC | 11,15 | 0,31 | 0,108 | 9,15 | 5,50 | 1,420 | 0,116(2) |
5 | PRC | 5,65 | 0,18 | 0,062 | 5,26 | 5,75 | 1,23 | 0,097 |
6 | PRC | 3,25 | 0,27 | 0,150 | 12,70 | 5,87 | 1.17 | 0,087 |
7 | PRC | 7,70 | 0,31 | 0,152 | 12,83 | 5,45 | 1.210 | 0,097(2) |
8 | PRC | 7,80 | 0,38 | 0,341 | 28,74 | 7,50 | 1,19 | 0,206 |
9 | DC | 8,50 | 0,40 | 0,441 | 37,2 | 6,10 | 1,18 | 0,181 |
10 | DC | 10,90 | 0,6 | 0,345 | 29,0 | 5,50 | 0,55 | 0,048 |
11 | DC | 11,00 | 2,0 | |||||
Tabelle I (Fortsetzung)
Nr. | Stromart | Sb | g/l | g Sb/A ■ h | Bi | g/i | g Bi/A · h | AsH3- |
Aus | Aus | Emission | ||||||
Sb | 0,1010 | 0,0043(2) | Bi | 0,018(1) | 0,0018(2) | mg/A ■ h HKore |
||
Ein | 0,078(1) | 0,0029(2) | Ein | 0,01 | 0,0019 | UDcrc Grenze^) |
||
1 | PRC | 0,220 | 0,0580 | 0,0032(2) | 0,105 | 0,01 | 0,0019 | < 0,0005 |
2 | PRC | 0,220 | 0,05 | 0,0037 | 0,105 | 0,01 | 0,0019 | < 0,0005 |
3 | PRC | 0,216 | 0,04 | 0,0034 | 0,105 | 0,01 | 0,0020 | < 0,0005 |
4 | PRC | 0,216 | 0,03 | 0,0038 | 0,105 | 0,01 | 0,0020 | < 0,0005 |
5 | PRC | 0,210 | 0,03 | 0,0037 | 0,109 | 0,01 | 0,0019 | < 0,0005 |
6 | PRC | 0,218 | 0,03 | 0,0039 | 0,106 | 0,01 | 0,0020 | < 0,0005 |
7 | PRC | 0,214 | 0,03 | 0,0091 | 0,102 | 0,01 | 0,0045 | < 0,0005 |
8 | PRC | 0,224 | 0,02 | 0,0090 | 0,106 | 0,01 | 0,0047 | < 0,0005 |
9 | DC | 0,246 | bestimmt | nicht | 0,118 | bestimmt | nicht | 0384 |
10 | DC | 0,234 | bestimmt | 0,122 | bestimmt | 0,246 | ||
11 | DC | nicht | nicht | 3,0(5) | ||||
g/A - h ist aus den Differenzen zwischen Einlaß- und Auslaßkonzentrationen und aus dem Abfall der Konzentrationen als
Funktion der Zeit im Elektrolysesystem ermittelt
Die Geschwindigkeit der AsH3-Entwicklung ist der höchste Wert, welcher während der Elektrolyse überhaupt gefunden wurde.
Die Geschwindigkeit bei der As-Beseitigung (11 000 kg/Monat) entspricht Beseitigungsgeschwindigkeiten von 0,052 und
0,109 g/A - h bei periodischen Rückstrom- und Gleichstrombedingungen. (5) Die höhere Arsenemissionsgeschwindigkeit ergab sich aus der Verwendung von neuen Kathoden.
ίο
Tabelle II | 18 | |
Anzahl der Zellen | = | 265 l/min pro Zelle |
Umwalzgeschwindigkeit | = | 65° C |
Elektrolyttemperatur | ||
Zuflußgeschwindigkeit | = | 7,65 mVh (4250 mVMonat) |
der Lösung | ||
Zellenstrom: | // = | 21,00OA |
period. Rückstrom: | Ir = | 12.200A |
Tf = | 10 Sekunden | |
Tr — | 2 Sekunden | |
/ = | 10,00OA | |
Gleichstrom: | = | 555 h/Monat (5 Tage während 16 h + 2 Tage während 24 h |
Betrieb: | ||
Stromari
Cu
Cu
Cu
Ein
g/l Aus
kg Cu/ Monat
% C. E.
As
As
As
Ein
g/l
Aus
Aus
kg As/ Monat
1 | PRC | 7,35 | 0,43 | 29622,4 | 11,86 | 5,98 |
2 | PRC | 735 | 0,46 | 29202,3 | 11,80 | 5,98 |
3 | PRC | 8,90 | 0,46 | 35925,1 | 14,46 | 5,83 |
4 | PRC | 11,15 | 0,51 | 45169,0 | 18,23 | 5,50 |
5 | PRC | 5,65 | 0,31 | 22689,5 | 9,15 | 5,75 |
6 | PRC | 3,25 | 0,18 | 13088,5 | 5,26 | 5,87 |
7 | PRC | 7,70 | 0,27 | 31513,2 | 12,70 | 5,45 |
8 | PRC | 7,80 | 0,31 | 31933,4 | 12,83 | 7,50 |
9 | DC | 8,50 | 0,38 | 34114,3 | 28,74 | 6,10 |
10 | DC | 10,90 | 0,40 | 44118,4 | 37,2 | 5,50 |
11 | DC | 11,00 | 0,60 | 44212,4 | 29,0 | 2,0 |
3,25 2,50 1,80 1,55 1,42 1,23 1,17
1,19 1,18 0,55
35294,8 26050,9 20378,7 20168,4 24370,2 20378,7 18277,7 20378,6
20608,6
18107,6
6164,2
Tabelle II (Fortsetzung)
Nr. | Stromart | Sb | g/i | kg Sb/ | Bi | g/l | kg Bi/ | AsH3- |
Monat | Monat | Emission | ||||||
Sb | Aus | Bi | Aus | g/h (Obere |
||||
0,101 | 903,4 | 0,018 | 371,8 | Grenze) | ||||
Ein | 0,078 | 609,3 | Ein | 0,01 | 403,4 | <0,19 | ||
1 | PRC | 0,220 | 0,058 | 672,3 | 0,105 | 0,01 | 403,4 | <0,19 |
2 | PRC | 0,220 | 0,05 | 777,3 | 0,105 | 0,01 | 403,4 | <0,19 |
3 | PRC | 0,216 | 0,04 | 714,3 | 0,105 | 0,01 | 422,3 | <0,19 |
4 | PRC | 0,216 | 0,03 | 798,3 | 0,105 | 0,01 | 409,7 | <0,19 |
5 | PRC | 0,210 | 0,03 | 777,3 | 0,109 | 0,01 | 392,9 | <0,19 |
6 | PRC | 0,218 | 0,03 | 819,3 | 0,106 | 0,01 | 409,7 | <0,19 |
7 | PRC | 0,214 | 0,03 | 910,4 | 0,102 | 0,01 | 454,2 | <0,19 |
8 | PRC | 0,224 | 0,02 | 900,4 | 0,106 | 0,01 | 470,2 | 68,18 |
9 | DC | 0,246 | N.D. | N.D. | 0,118 | N-D. | N.D. | 45,45 |
10 | DC | 0,234 | 0,122 | 540,91 | ||||
11 | DC | N.D. | N.D. | |||||
N.D.=Nicht bestimmt
Die vorstehenden Tabellen und insbesondere die Ergebnisse in den letzten Spalten zeigen die beträchtliche
Verringerung der Arsengasbildung und Arsengasemission wenn anstelle von Gleichstrombedingungen
periodische ROckstrombedingungen verwendet werden.
Diese Ergebnisse sind äußerst überraschend, wenn
man ferner bedenkt, daß bei den periodischen Rückstrombedingungen höhere Stromdichten verwendet
worden sind als bei den Gleichstrombedingungen. Normalerweise erhöht sich nämlich die Entwicklung
von Arsengas bei erhöhter Stromdichte.
Die Ergebnisse bei verschiedenen periodischen Rückstrombedingungen sowie bei Änderung der Temperatur
der Umwälzgeschwindigkeit der Dauer der Elektrolyse und dgl. sind untersucht worden, und diese
Ergebnisse sind in graphischer Darstellung in den Figuren wiedergegeben. Es zeigt
F i g. 1 eine graphische Darstellung der Änderung der Arsenkonzentration im Abgas als Funktion der Dauer
der Elektrolyse bei verschiedenen periodischen Rückstrombedingungen für 18 Zellen, welche mit frischen
Kupferkathoden betrieben sind,
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Auswirkung der Elektrolyttemperatur auf die Arsengaskonzentration
für 18 Zellen mit frischen Kathoden und
F i g. 3 eine graphische Darstellung des Einflusses der Elektrolytumwälzgeschwindigkeit auf die Arsengaskonzentration
für 18 Zellen mit frischen Kathoden bei bestimmten periodischen Rückstrombedingungen.
Die Fig. 1 zeigt in graphischer Darstellung, daß verschiedene Bedingungen für die Vorwärtsstromdichten
und die Rückstromdichten als auch für die Dauer des Vorwärtsstromes und des Rückwärtsstromes bei der
Elektrolyse zu unterschiedlichen Mengen entstandenen Arsengases führt. Diese Mengen sind in Pfund pro Tag
in der Tabelle und in ppm für das im Abgas enthaltene Arsen bei einer Abgasgeschwindigkeit von etwa
566 m3/min. (20 000 cfm) für einen Fabrikationsbetrieb mit 18 Zellen unter Verwendung von frischen
Kupferkathoden wiedergegeben.
Die graphische Darstellung ergibt sich aus den Daten der folgenden Tabelle III, welche experimentell ermittelt
worden sind.
Änderung der Arsenkonzentration im Abgas als
Funktion der Zeit bei verschiedenen periodischen
Rückstrombedingungen für einen 18-Zellen-Betrieb mit frischen Kathoden, wie in F i g. 1 dargestellt
Funktion der Zeit bei verschiedenen periodischen
Rückstrombedingungen für einen 18-Zellen-Betrieb mit frischen Kathoden, wie in F i g. 1 dargestellt
Sym | If | Ir | Tt | Tr | Ib AsH3/ | Cu | As |
bole | Tag | aus | aus | ||||
Amp/m2 | Amp/m2 | Sek. | Sek. | 18 Zellen | g/i | g/i | |
X | 100 | 10 | 10 | 2 | 0,01 | 0,75 | 0.9 |
100 | 10 | 10 | 3 | 0,02 | 1,0 | 1,1 | |
α | 100 | 5 | 10 | 3 | 0,13 | 1,0 | 1,4 |
» | 100 | 15 | 15 | 2 | 0,08 | 0,9 | 1,1 |
α | 100 | 10 | 15 | 3 | 0,22 | 1,0 | 1,0 |
100 | 7 | 15 | 3 | 0,69 | 0,8 | 1,2 | |
• | 100 | 10 | 15 | 4 | 0,14 | 1,0 | 1,2 |
■ | 100 | 7 | 15 | 4 | 0,17 | 0,85 | 1,2 |
100 | 5 | 15 | 4 | 0,28 | 0,8 | 1,1 | |
+ | 210 | 12 | 10 | 2 | 1,63 | 0,45 | 0,8 |
Diese graphische Darstellung zeigt, daß nach einigen
Betriebsstunden in allen Fällen die Arsenentwicklung sehr stark abnimmt Es kann angenommen werden, daß
dies bei fortschreitender Betriebsdauer daran liegt, daß Kupfer und Arsen sowie auch andere Verunreinigungen
sich als Pulver an den frischen Kathoden niederschlagen. Auf diese Weise wird die effektive Oberfläche
derselben beträchtlich vergrößert, und damit wird die effektive Stromdichte an der Kathode beträchtlich
verringert, und zwar bis zu einem solchen Punkt, daß praktisch ke;rc Arsenentwicklung mehr stattfindet. Wie
schon erwähnt, verringert sich die Arsenentwicklung bei Erniedrigung der Stromdichte. Bei einem bestimmten
Wert der Stromdichte fällt eine Arsenentwicklung vollständig weg, wie das auch aus der F i g. 1 zu ersehen
ist. Nach einer bestimmten Dauer der Elektrolyse muß
ίο die Kathode ersetzt werden, und das Arsen beginnt sich
zunächst am Anfang für einige Stunden zu entwickeln. Bei einer Reinigungsanlage mit 18 Zellen kann das
Auswechseln der Kathode in bestimmten Intervallen durchgeführt werden. Dies kann so geschehen, daß
immer nur ein Teil der Kathoden zu einer bestimmten Zeit ausgewechselt wird. Auf diese Weise erhält man
eine weitere Verringerung der gesamten Arsenemission pro Tag.
Hierbei die geeignetsten Betriebsbedingungen für die entsprechende Fabrikations- bzw. Reinigungsanlage zu
finden, wird von der höchstmöglichen Verringerung der Arsengasemission im entsprechenden System abhängen.
Der erwünschte Wert, auf welchen die Arsengasemission abgesenkt werden soll, hängt natürlich auch
von der Arsenmenge und/oder Kupfermenge ab, welche beseitigt werden soll.
Untersuchungen haben ergeben, daß die besten Bedingungen bei //■=/,·= 100 Amp./m2 und bei 7}= 10
Sek.und Tr=2oder3Sek.bestehen.
κι In der F i g. 2 ist die Auswirkung der Elektrolyttemperatur
dargestellt.
Es wurden bestimmte periodische Rückstrombedingungen gewählt. Diese waren //■= 100 Amp./m2, /r= 100
Amp./m2, 7}=10 Sek. und 7"r= 3 Sek. Es wurde ein
System mit 18 Zellen mit frischen Kathoden verwendet
Aus der F i g. ergibt sich, daß bei einer Elektrolyttemperatur von 65 oder 7O0C eine bedeutend niedrigere
Arsenentwicklung in der Abluft im Abzug bei einer Fließgeschwindigkeit von 1700 m3/min. herrscht als bei
40°C. Der bevorzugte Temperaturbereich für den Elektrolyt liegt daher zwischen etwa 50 und 75° C.
Die F i g. 3 zeigt den Einfluß der Elektrolytumwälzung bei periodischen Rückstrombedingungen, für
welche folgende Werte gewählt wurden: //-=100
V) AmpVm2, /r=100 AmpVm2. 7>= 10 Sek. und Tr=3Sek.
Es wurde ein System mit 18 Zellen und frischen Kathoden verwendet. Bei einer Umwälzung von etwa
19 Liter pro Minute ist die Arsenentwicklung höher als bei einer Umwälzung von etwa 227 Liter pro Minute.
so Das Unterschiedsverhältnis beträgt 10:1. Bei 19 Liter pro Minute erhält man pro Tag für die 18 Zellen etwa
220 g Arsen. Bei 227 Liter pro Minute erhält man jedoch nur etwa 20 g Arsen pro Tag bei einer Abgasfließgeschwindigkeit
von 1700 mVmin.
Falls andere Verhältnisse in den Reinigungssystemen vorhanden sind, können natürlich auch andere Temperaturbedingungen
und Elektrolytumwälzgeschwindigkeiten bei der Arsenentfernung gewählt werden, das
hängt von den jeweiligen Gegebenheiten ab.
Es wurden noch andere Effekte untersucht Beispielsweise die Auswirkung der Dauer der Impulse mit
umgekehrter Polarität in Sekunden bei experimentellen Bedingungen, die in den vorstehenden Ausführungsbeispieien
zur Anwendung gekommen sind.
Die folgende Tabelle IV zeigt Ergebnisse dieser Versuche, wobei die Arsengasemission für einen Betrieb
von 18 Zellen bei 100 AmpVm2 mit frischen Kathoden
angegeben ist
Ergebnisse bei der Reinigung von arsenhaltigen Lösungen bei periodischen Rückstrombedingungen für die Elektn
lyse
21 ml/min (entspricht 7,65 mVh für Fabrikbetrieb) 65°C
Zugabegeschwindigkeit:
Elektrolyttemperatur:
Eisktrolytumwalz-
geschwindigkeit: 800 ml/min (entspricht 270 l/min für Fabrikbetrieb)
Zugabekonzentration: 7,5—8,1 g/l Cu, 4,3 bis 5,5 g/I As
Vorwärtsimpulsstromdichte: 100 A/m2
Arsengasemission für alle 18 Zellen bei 100 A/m2 (10,000 A) mit frischen Kathoden
Cu- und As-Konzentrationen sind Auslaßkonzentrationen vom letzten Reinigungsschritt
Vorwärtsimpuls
dauer
in
Sekunden
dauer
in
Sekunden
Rückwärtsimpuls-
stromdichten
in
A/m*
stromdichten
in
A/m*
Umkehrimpulsdauer, Sekunden
g/l Cu g/! As g AsH3/Tag g/l Cu g/l As g AsH3H^g g/l Cu g/l As g AsHij/Tag
10 150
100
70
50
15 150
100
70
50
0,75 | 0,9 | 4,54 | 1,0 | 1,1 | 9,09 | — | — | — |
— | — | — | 1,0 | 1,4 | 59,09 | — | — | — |
0,9 | 1,1 | 36,36 | 1,0 0,8 |
1,0 1,2 |
100,0 313,64 |
1,0 0,85 0,8 |
1,2 1,2 1,1 |
63,63 77,27 127,27 |
Die vorstehende Tabelle zeigt, daß bei verschiedenen Vorwärts- und Umkehrimpulsdauern mit verschiedenen
Stromdichten unterschiedliche Ergebnisse erzielt werden können, so daß es möglich ist, die gewünschten
Betriebsbedingungen einzustellen. Die geringste Arsenentwicklung ergibt sich bei Vorwärts- und Rückstromdichten
bei 100 Amp./m2 und für Vorwärtsimpulse mit 3> 10 Sek. und Umkehr- bzw. Rückimpulsen von 2 bzw. 3
Sekunden.
Es wurde auch die Wirkung der anwachsenden Stromdichte während der letzten Stufe der Reinigung
bei periodischen Rückstrombedingungen untersucht. Es hat sich ergeben, daß eine Erhöhung der Stromdichte
nach 3 oder 4 Stunden der Elektrolyse von 100 Amp./m2
auf 150 bzw. 200 Amp./m2 für den Rest des Elektrolysezyklus (dieser betrug im Untersuchungsfall
16 Stunden) kein merkliches Anwachsen der Arsenemissionsgeschwindigkeit
stattgefunden hat, da die Kathoden relativ alt waren und mit einer pulverförmigen
Abscheidung umhüllt waren, wodurch die effektive Stromdichte an den Kathoden erheblich verringert ist.
Die vorliegende Erfindung kann bei verschiedenen ;o
Elektrolysesystemen zur Anwendung kommen. Beispielsweise kann eine kontinuierliche Zuführung und ein
kontinuierlicher Abzug mit Umwälzung des Elektrolyten zur Anwendung kommen. Auch kann man ein
sogenanntes »Kaskaden«-System verwenden, bei welehern
der Elektrolyt nur einmal durch mehrere Zellen, welche in Reihe geschaltet sind, hindurchgelangt. Auch
ist ein Badsystem verwendbar, bei welchem der Elektrolyt unter Umrühren in den Zellen verbleibt bis Tabelle V
eine bestimmte Menge an Kupfer und Arsen erhalten bo
worden ist. Unter Verwendung eines Bades sind Elektrolysetyp Elektrolyseversuche durchgeführt worden, wobei kleine
Zellen (700 ml Volumen) und große Zellen (40 ltr. Volumen) verwendet worden sind und die Arsengasentwicklung
sowohl bei Gleichstrom- als auch bei br>
periodischen Rückstrombedingungen untersucht worden i>; Der Elektrolyt in den Zellen, welcher 6 bis 10 g/l P.R.C.
Kupfer und etwa 6 g/l Arsen enthielt, wurde umgerührt D.C.
und auf niedrige Konzentrationen entkupfert. Dif Elektrolyttemperatur betrug etwa 60 bis 65° C. Bei dei
Umrührung wurde in beiden Fällen (kleine Behälter unc große Behälter) eine Fließgeschwindigkeit des Elektrolyten
von etwa 227 Liter pro Minute in einer Zelle mil etwa 93 m2 Kathodenfläche erhalten.
Die periodischen Rückstrombedingungen waren:
1. Für den Versuch in kleinem Maßstab:
If = 210Amp./m2
If = 210Amp./m2
Ir = 170Amp./m2
Tr = 10 Sek.
Tr = 2 Sek.
Tr = 10 Sek.
Tr = 2 Sek.
2. Für die Versuche im großen Maßstab:
If = Ir= 21Amp./m2
If = Ir= 21Amp./m2
Tf = 10 Sek. Tr = 2 Sek. und
// = 15AmpVm2 Ir = 100Amp./m2
Tf = 10 Sek. Tr = 2 Sek.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle \ wiedergegeben, welche die Arsenemissionsgeschwindigkeiten
bei periodischen Rückstrom- und Gleichstrombedingungen zeigen. Aus diesen Ergebnissen kanr
geschlossen werden, daß die Anwendung einer periodischen Rückstromelektrolyse (P. R. C.) bei der Entkupferung
eine wesentliche Verringerung der Arsengasentwicklung bringt.
Zellenkapazität
Arsengasentwicklungsgeschwindigkeit
(mg/Amp.hr.) bei
(mg/Amp.hr.) bei
0,52-0,57
g/l Cu
g/l Cu
210 Amp/m2 0,7 Liter
210 Amp/m2
210 Amp/m2
0,513
12,89
12,89
0,3-0,34 g/l Cu
2.05
39,4
39,4
Fortsetzung
Elektrolysetyp
Zellenkapazität
Arsengasentwicldungsgeschwindigkeit
(mg/Amp.hr.) bei
0,52-0,57 g/l Cu
03-034 g/l Cu
RR-C. 210 Amp/m2 40 Liter 0 0,042
P.R.C. 150 Amp/m2 0 0
D.C 210 Amp/m2 7,0 9,7
D.C. 100 Amp/m2 4,7 9,0
Schließlich wurde noch eine Fabrikreinigungsanlage mit dem erfmdungsgemäßen Verfahren betrieben. Diese
Fabrikanlage enthält 27 Befreiungszellen, welche den Kupfergehalt im Elektrolyten regeln. Der Elektrolyt
enthält bis zu 30 g/l Cu. Etwa 70% des Elektrolyten werden in den Tankbehälter zurückgebracht, und 30%
des Elektrolyten werden in 9 Zellen weiterbehandelt, so daß der Kupfergehalt auf etwa 9 g/l Cu fällt
Von diesen 9 Zellen wird dann der Elektrolyt, welcher einen Kupfergehalt von 9 g/l Cu enthält, in 18
Reinigungszellen eingebracht, weiche den Reinigungsprozeß unter den vorbeschriebenen periodischen
Rückstrombedingungen durchführen. Jede Reinigungszelle enthält eine Kathodenfläche von etwa 93 m2. In
diesen Zellen wird der Elektrolyt mit einer Geschwindigkeit von etwa 190 Litern pro Minute und pro Zelle
umgewälzt. Es ergibt sich eine Kupferverarmung bei diesen periodischen Rückstrombedingungen auf etwa
0,4 g/l.
Die Betriebsbedingungen, welche in dieser Anlage bei einem Versuch zur Anwendung gekommen sind, waren
die folgenden:
Betriebsdaten
Stromdichte:
Vorwärtsstrom 147 Amp7m2 —
Rückstrom 106 Amp7m2
Impulsdauer:
Impulsdauer:
Vorwärtsstrom 10 Sekunden —
Rückwärtsstrom 2 Sekunden
Abluftströmgeschwindigkeit im Stapel:
Abluftströmgeschwindigkeit im Stapel:
1700m3/min.
Arsen im Abzug
Arsen im Abzug
— Durchschnittsbetriebsbedingungen: 20 ppb (parts per billion)
— Neue Kathoden in einer Reihe: 200 ppb (parts per billion)
Umwälzgeschwindigkeit:
190 Liter pro Minute pro Zelle
190 Liter pro Minute pro Zelle
Temperatur:
60-650C
Analyse der zugeführten Lösung:
Analyse der zugeführten Lösung:
Kupfer 9,4 g/l
Arsen 6,18 g/l
Antimon 0^8 g/l
Wismuth 0,28 g/l
Zuführgeschwindigkeit der Lösung:
Zuführgeschwindigkeit der Lösung:
91 Liter pro Minute
Analyse der Lösung am Auslaß:
Analyse der Lösung am Auslaß:
Kupfer
Arsen
Antimon
Wismuth
Arsen
Antimon
Wismuth
036 g/l
1,70 g/l
0,08 g/l
0,02 g/l
1,70 g/l
0,08 g/l
0,02 g/l
Es werden zwei automatische Arsendetektoren verwendet, um die Bedingungen im Arbeitsraum und die
Emission in den Zellen zu überwachen. Ein dritter Detektor ist in Reserve vorgesehen. Der Arsenmonitor
im Abzug dient zum Abschalten der Energieversorgung für die Befreiungszellen und für die Reinigungszellen,
wenn im Abzug die Emission einen bestimmten Arsenwert erreicht. Der Versuch wurde in der Anlage
über eine bestimmte Zeit hin durchgeführt und die Anlage arbeitete einwandfrei. Es ergab sich eine
einwandfreie Reinigung der Lösung bei Beseitigung von etwa 454 kg Arsen pro Tag. Dieses hat sich an den
Kathoden zusammen mit Kupfer, Wismuth und Antimon niedergeschlagen. Die Kathoden werden
entfernt und zur Rückgewinnung des Kupfers eingeschmolzen. Die Arsengasentwicklung ist geringer als
'/2 kg pro Tag, und die obere Grenze im Abzug ist auf
1,5 ppm gesetzt.
Aus dem vorstehenden ergibt sich, daß durch die Erfindung eine beträchtliche Verbesserung bei der Reinigung des Elektrolyten, welcher zur Kupferraffinerieruiig dient, erzielt wird. Diese Verbesserung ist darin zu sehen, daß die Arsenemission auf ein Mindestmaß heruntergedrückt ist. Auf diese Weise werden Beeinträchtigungen der Gesundheit und/oder Umweltverschmutzung vermieden. Auch liefert die Erfindung einen Beitrag zur elektrolytischen Arsenabscheidung im allgemeinen und bei der Reinigung von Elektrolyten für die Kupferraffinerierung im besonderen.
Aus dem vorstehenden ergibt sich, daß durch die Erfindung eine beträchtliche Verbesserung bei der Reinigung des Elektrolyten, welcher zur Kupferraffinerieruiig dient, erzielt wird. Diese Verbesserung ist darin zu sehen, daß die Arsenemission auf ein Mindestmaß heruntergedrückt ist. Auf diese Weise werden Beeinträchtigungen der Gesundheit und/oder Umweltverschmutzung vermieden. Auch liefert die Erfindung einen Beitrag zur elektrolytischen Arsenabscheidung im allgemeinen und bei der Reinigung von Elektrolyten für die Kupferraffinerierung im besonderen.
Die Erfindung zeigt somit ein Verfahren, bei dem Arsen aus arsen- und kupferhaltigen Elektrolyten bei
der Elektrolyse entfernt wird, wobei die Bildung von Arsengas sehr niedrig gehalten wird bzw. auf ein
Minimum gedrückt ist. Dieser Vorteil ergibt sich durch die Anwendung eines periodischen Rückstromes während
der Elektrolyse. Die Erfindung ist insbesondere bei der Reinigung von Elektrolyten für die Kupferraffinerierung
geeignet.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (20)
1. Verfahren zur Beseitigung von Arsen aus einem arsen- und kupferhaltigen Elektrolyten durch elektrolytische
Abscheidung des Arsens an einer Kathode, dadurch gekennzeichnet, daß zur elektrolytischen Abscheidung des Arsens an den
Elektrolyten ein Gleichstrom und ein Strom mit periodisch sich umkehrender Polarität gelegt ist, so
daS die Bildung von Arsengas an der Kathode während der elektrolytischen Abscheidung verringert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Elektrolyt ein saurer Elektrolyt
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Elektrolyt eine wäßrige Lösung mit
Schwefelsäure und Kupferionen verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt auf
einer Temperatur zwischen 500C und 75° C während
der elektrolytischen Abscheidung gehalten wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß während der elektrolytischen
Abscheidung der Elektrolyt umgewälzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anfangsarsenkonzentration
des Elektrolyten auf etwa 30 g pro Liter eingestellt wird. jo
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß für den Gleichstrom,
welcher an den Elektrolyten gelegt wird, eine Stromdichte zwischen etwa 50 bis 300 AmpVm2
(5—30 Ampisquare foot) gewählt wird und daß der
Gleichstrom in Perioden von 5—30 Sekunden angelegt wird und seine Polarität in Perioden von
1 —4 Sekunden umgekehrt wird, wobei das Verhältnis der Dauer des Rückstromes zum Vorwärtsstrom
zwischen V2 und '/io liegt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kathode aus
Kupfer verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 für die Reinigung eines Elektrolyten, welcher bei der Kupferraffinierung
verwendet wird, unter Verwendung von elektrolytischen Zellen mit unlöslichen Anoden,
durch welche der Elektrolyt hindurchgeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gleichstrom an
diese Zellen gelegt wird, so daß gleichzeitig Kupfer, Arsen, Antimon und Wismuth, welche im Elektrolyt
vorhanden sind, sich an den Kathoden der Zellen abscheiden und die Polarität des Stromes periodisch
umgekehrt wird, so daß die Bildung von Arsengas während der gemeinsamen Abscheidung von Kupfer
und Arsen an den Kathoden verringert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt, welcher in die Zellen
eingebracht wird, etwa 6 bis 12 g pro Liter Kupfer und etwa 4 bis 8 g pro Liter Arsen aufweist und daß ω
die gemeinsame Abscheidung von Kupfer und Arsen so lange durchgeführt wird, bis der Elektrolyt in der
Zelle zwischen etwa 0,3 und etwa 1 g pro Liter Kupfer und zwischen etwa 1 g und etwa 2 g pro Liter
Arsen enthält
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß in jeder Zelle eine Kathodenoberfläche von etwa 93 m2 verwendet werden und
eine Fließrate des Elektrolyten durch diese Zellen zwischen etwa 150 und etwa 265 Liter pro Minute
während der Abscheidung von Kupfer und Arsen an den Kathoden eingestellt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolyttemperatur in den Zellen zwischen etwa 500C und etwa 75° C
gehalten wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromdichte
zwischen etwa 100 bis etwa 250 AmpJm2 gehalten
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Anfangsstromdichte nahe
der unteren Grenze eingestellt wird und dann für den restlichen Teil des elektrolytischeri Abscheidungsprozesses
bis auf einen Wert in der1 Nähe der
Höchstgrenze erhöht wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Polarität für den
Vorwärtsstrom während einer Zeit von 5 bis 30 Sekunden und die Polarität für den Rückwärtsstrom
während einer Zeit von 1 bis 4 Sekunden unter Zugrundelegung eines Verhältnisses für die Dauer
der umgekehrten Polarität zur Vorwärtspolarität zwischen '/2 bis Vio eingestellt werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß als unlösliche Anode eine Blei- oder Bleilegierungsanode ausgewählt wird
und die Kathode aus Kupfer oder rostfreiem Stahl hergestellt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt, welcher in die Zellen eingebracht wird, außerdem 0,1 bis etwa
0,4 g/l Antimon und Wismuth enthält und daß der Elektrolyt, welcher die Zellen verläßt, etwa 0,01 bis
0,05 g/l Antimon und Wismuth enthält.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt ständig
dem System zugeführt und gleichzeitig eine Umwälzung stattfindet.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt durch mehrere in Reihe geschaltete Zellen eines Kaskadensystems
hindurchgeleitet wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt in
Zellen eines Badsystems unter Umrührung so lange gehalten wird, bis der gewünschte Kupfer- und
Arsengehalt erreicht wird.
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