DE2649015C2 - Vorrichtung zum Abziehen von Bändern aus einer Mehrfachstranggieeanlage - Google Patents

Description

Vorrichtung lirm Abziehen von aus einer horizontalen Stranggießkokille nebeneinander austretenden Bändern in einer Mehrfachstranggießanlage mit die Bänder !'.wischen sich einspannenden Ober- und Unterrollen, wobei die Unterrolle angetrieben und die Oberrolle gegen die Bänder gepreßt wird, die Andrückrollen auf einer gemeinsamen Achse gelagert und die Enden der Achse mit den Kolbenstangen von Hydraulikzylindern verbunden sind.

Bei bekanntgewordenen Abziehvorrichtungen wird jede Oberrolle zentrisch gegen die Mitte des für sie bestimmten Banden durch einen gesonderten Preßstempel gedrückt. Durch die von den abgezogenen Bändern abgestrahlte und aufsteigende Hitze werden die die Preßstempel beaufschlagenden Hydraulikzylinder ungünstig beeinflußt Außerdem wird die Bauweise der Maschine durch die dabei notwendigen Quertraversen für die Hydraulikzylinder und Versteifungen kompliziert und verteuert

Um die Hitzewirkung weitgehend zu eliminieren und die Bauweise zu vereinfachen, hat man die Oberrollen entsprechend der im Oberbegriff beschriebenen Ausführung auf einer gemeinsamen Achse gelagert und die Enden der Achse mit den Kolbenstangen von Hydraulikzylindern verbunden, die in den rechten und linken Grundrahmenhälften der Abzugseinheit sitzen. Diese vorbekannte Vorrichtung hat den Nachteil, daß bei beispielsweise zwei nebeneinander abgezogenen, gleich dicken Bändern eines der Bänder bereits bei geringfügigem Untermaß ihrer Kokille unzureichend angedrückt wird und infolge Schlupfes zwischen dem Band und den Rollen nicht einwandfrei abgezogen wird.

Zur Beseitigung dieses Mangels ist auch schon vorgeschlagen worden, mindestens eine der Andrückrollen spreizbar auszubilden. Die Spreizung muß aber auf dip verschiedenen Abmaße des betreffenden Bandes genau eingestellt und von Zeit zu Zeit neu einjustiert werden, wodurch sich die Rüstzeiten in nachteiliger Weise verlängern.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung ium Abziehen von mindestens zwei aus einer Gießkokill'e nebeneinander austretenden Bändern in Stranggiciianlagen der eingangs genannten Art zu »chaffcn, bei der sich die Andrückrolle automatisch auf die unterschiedlichen Dicken der Bänder einstellen.

Die Aufgäbe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die die Andrückrollen tragende Achse in ihrer Lagerung lose drehbar angeordnet ist und die beiden Lagerstellen für die Andriickrollen exzentrisch zur Achsmittellinie und um 180° zueinander versetzt auf der Achse angebracht sind. Dies hat den Vorteil, daß sich die beiden *> Andrückrollen auf die unterschiedlichen Dicken der Bänder automatisch einstellen. Wenn nämlich zwei Stränge oder Bänder mit unterschiedlicher Dicke zwischen die Ober- und Unterrollen der erfindungsgemäßen Abzugseinheit gelangen und die Andrückrollen auf die Bänder abgesenkt werden, bekommt zugehst die dem dickeren Band zugeordnete Rolle Kontakt mit ihrem Band. Heim weiteren Absenken der Achse wird ein Drehmoment entsprechend der von den Hydraulikzylindern erzeugten Kraft und der Exzentrizität der Rolle zur Achsmittellinie auf die Achse ausgeübt, so daß ' sich die Achse um sich selbst dreht, bis auch die andere Rolle an ihrem Band anliegt. Durch die beiden um 180° zueinander versetzten Exzentritziläten wird in Kraftausgleich an beiden Druckrollen derart herbeigeführt, daß jedes Band bei gleicher absoluten Größe der Exzentrizitäten mit gleicher Preßkraft unabhängig von der Dicke der Bänder angedrückt wird.

Vorzugsweise können auch größere Dickenunterschiede durch Achsen mit größeren Exzentrizitäten ausgeglichen werden, so daß nicht nur geringfügige unbeabsichtigte, infolge der Toleranzabweichungen der Kokillen erzeugte Dickenunterschiecle der Bänder kompensiert, sondern, auch Bänder mit größeren) maßiichen Abweichungen durch die Druckrollen mit der erfindungsgemäßen Lagerung erfaßt und ohne Schlupf abgezogen werden können.

Ein Ausfühirungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch die Ober- und Unterrollen einer Abzugseinheit und

Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie 11-11 in Fig. I in vergrößertem Maßstab.

Zwei Bänder 1 und 2, die aus einer nicht dargestellten Gießkokille austreten, werden durch eine Unterrolle 3 und Oberrollen 4,5 erfaßt. Die Achse 3.1 der Unterrolle 3 ist im Grundrahmen der Abzugseinheit drehbar gelagert und an einem Ende mit einem Zahnrad lest verbunden. Durch das Zahnrad 6 wird die Unterrolle 3 mittels eines nicht dargestellten Getriebes in Umdrehung versetzt. Die Oberrollen 4,5 sind auf einer Achse 7 drehbar gelagert, die in Preßstempeln 8,9 ihrerseits lose drehbar gelagert ist. Die Preßstempel 8, 9 können durch Hydraulikzylinder 10,11 auf und ab bewegt werden.

Die Oberrollen 4, 5 sind zur Achsmittellinie 7.1 der Achse 7 exzentrisch angeordnet und weisen ;r.ur Achsmittellinie 7.1 um 180° versetzte Enzenterabstände 12 auf.

F i g. 2 zeigt einen Schnitt durch die Oberrollen 4,5. in den· die F.xzenterabstände 12 vergrößert dargestellt sind. In diesem Beispiel berührt die Oberrolle 4 das Band 1. Beim weiteren Absenken der Achse 7 durch die Hydraulikzylinder 10, 11 in Richtung des Pfeiles 13 wird die Achse 7 durch den Hebelarm der F.xzenirizitäl 12 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, bis die Oberrolle 5 ihr Band 2 berührt. Erst dann kann die Summe der Kräfte der Hydraulikzylinder 10, 11 voll auf die Bänder 1,2 wirken- Sie teilt sich gleichmäßig entsprechend der Größe der gewählten Exzentrizitäten 12 auf beide Bänder 1,2 auf, da sich die Von den Öberrollen 4, 5 auf die Achse 7 ausgeübten Drehmomente aufheben, so daß beide Bänder 1₍ 2 mit der Unterrolle 3 Vollen Reibungsschluß haben und die Bänder 1,2 ohne Schlupf aus der Gießkokille abgezogen werden können, Die

erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch vorteilhafterweise dann eingesetzt werden, wenn die Bänder I₁ 2 größere als durch zufällige Maßunterschiede der Kokillen hervorgerufene Dickenabweichungen aufweisen. Zu diesem Zweck wird eine Achse 7 verwendet, die mit größeren Exzenterabständen 12 ausgerüstet ist.

Hierzu 2 Blait Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zum Abziehen von aus einer horizontalen Stranggießkokille nebeneinander austretenden Bändern in einer Mehrfachstranggießanlage mit die Bänder zwischen sich einspannenden Ober- und Unterrollen, wobei die Unterrolle angetrieben und die Oberrolle gegen die Bänder gepreßt wird, die Andrückrollen auf einer gemeinsamen Achse gelagert und die Enden der Achse mit den Kolbenstangen von Hydraulikzylindern verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die die Andrückrollen (4, 5) tragende Achse (7) in ihrer Lagerung lose drehbar angeordnet ist und die beiden Lagerstellen für die Andrückrollen (4,5) exzentrisch zur Achsmittellinie (7.1) und um 180" zueinander versetzt auf der Achse (7) angebracht sind.