DE2647315A1 - Loesung zum polieren von aluminiumgegenstaenden - Google Patents
Loesung zum polieren von aluminiumgegenstaendenInfo
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Description
Dipl. Ing. Hans-Jis rp3n Müller
Dr. rer. nat THvMa8 Bcrendt . ^ Dr. Be/Hin
Mönchen 80 Lucilö-Giohn-Straße 38 ^ ρ cyj '
ALBRIGHT & WILSON LIMITED
Qldburv, Warley, West Midlands, Großbritannien
Lösung zum Polieren von Aluminiumgegenständen
Die Erfindung betrifft Zusammensetzungen für das Polieren von Aluminium, insbesondere Lösungen zum
Polieren von Aluminiumgegenständen des Typus, welcher ein Gemisch aus Phosphorsäure und Salpetersäure und
insbesondere zusätzlich noch Schwefelsäure enthält.
Die Verwendung von Zubereitungen des genannten Typus ist an sich bekannt. Die wesentlichen Bestandteile
sind Phosphorsäure und Salpetersäure. Wegen der hohen Kosten der Phosphorsäure wurde es jedoch häufig für
wirtschaftlich vorteilhaft gefunden, einen Teil der Phosphorsäure durch die billigere Schwefelsäure zu
ersetzen.
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Typische Poliermittel dieser Art enthalten etwa 70 bis 76 Gew.-% Phosphorsäure (Dichte 1,75), etwa 15 Ms 20
Gew.-% konzentrierte Schwefelsäure, etwa 5 Gew.-% konzentrierte
Salpetersäure (Dichte 1,50). Polierbäder enthalten außerdem eine kleine Menge von z.B. etwa 0,1
Gew.-% Schwermetall, was für notwendig befunden wurde, einen glänzenden, attraktiven Oberflächenglanz zu erzeugen.
Allgemein kann das Schwermetall Kupfer, Nickel oder Eisen sein. In Bädern, die eine erhebliche Menge
Schwefelsäure enthalten, wurde die Verwendung von Kupfer jedoch als wesentlich gefunden. Die Zubereitungen können
zweckmäßig auch eine kleine Menge Borsäure und ein Netzmittel enthalten. Ammoniumionen und substituierte Ammoniumionen
wurden auch bereits in Lösungen zum Polieren von Aluminiumgegenständen verwendet, um das Rauchen der Lösung
zu inhibieren.
Es würde wirtschaftlich vorteilhaft sein, die Menge Schwefelsäure in solchen Lösungen zu erhöhen. Eine bestimmte
Schwierigkeit, die bei Poliermitteln aus Phosphorsäure-Schwefelsäure-Salpetersäure
auftritt, hat jedoch die kommerzielle Einführung von solchen Zubereitungen verhindert,
die mehr als etwa 24 Gew.-% Schwefelsäure entsprechend einem Gewichtsteil handelsüblicher konzentrierter
Schwefelsäure (Dichte 1,84) zu 3 Teilen konzentrierter Phosphorsäure
(Dichte 1,75) enthalten. Dieses Problem wird als "Übertragungsätzung11 bezeichnet.
Die "Übertragungsätzung11 tritt dann auf, wenn das polierte
Werkstück aus dem Polierbad entfernt wird und hiervon die Lösung ablaufen gelassen wird zur Vorbereitung der Überführung
auf die nächste Behandlungsstufe (gewöhnlich eine Stufe der Spülung), Wenn das Werkstück zu lange abtropfen
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'it-
gelassen wird, wird dessen Oberfläche durch einen unansehnlich, weißen geätzten Oberflächenffekt verdorben. In
Bädern, die einen hohen Mengenanteil Phosphorsäure enthalten, ist das Einsetzen der Übertragungsätzung allgemein
ausreichend langsam, so daß das Werkstück übertragen werden kann, bevor eine erhebliche Ätzung auftreten kann.
Wenn jedoch der Mengenanteil der Schwefelsäure erhöht wird, setzt die Übertragungsätzung schneller ein und verkürzt
die für die Überführung des Werkstücks verfügbare Zeit derart, daß es gegebenenfalls unmöglich ist, in der
Praxis das Werkstück zu polieren, ohne daß bereits ein völlig unakzeptierbarer Verätzungsgrad eingetreten ist.
Im allgemeinen wird die Übertragungsätzung dann zu einem ernsthaften Problem, wenn das Mengenverhältnis der Schwefelsäure
zur Phosphorsäure im Bad etwa 1 : 3 überschreitet (gemessen in Gewichtsteilen der handelsüblichen, konzentrierten
Säuren).
Es wurde nun gefunden, daß bestimmte aromatische organische Verbindungen einen günstigen Einfluß zur Reduktion des Auftretens
der Übertragungsätzung bei Lösungen zum Polieren von Aluminiumgegenständen aufweisen. Die Gegenwart solcher
Ätzungsinhibitoren erlaubt daher eine erhebliche Erhöhung des Mengenanteils von Schwefelsäure in einer derartigen
Polierlösung für Aluminium.
Die Erfindung betrifft daher eine Lösung zum Polieren von Aluminiumgegenständen, enthaltend Phosphorsäure, Schwefelsäure,
Salpetersäure, Wasser und Schwermetallionen, insbesondere Kupferionen, neben üblichen Zusätzen und ist dadurch
gekennzeichnet, daß sie zusätzlich ein Anti-Ätzmittel ent-
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-Λ -
hält, welches eine organische Verbindung mit einem aromatischen Ringsystem ist, das zu wenigstens 2
Heteroatomen in Konjugation steht.
Das Anti-Ätzmittel oder der Ätzinhibitor kann jede aromatische Ringverbindung sein, einschließlich heteroaromatischer
Ringe, welche wenigstens 2 Heteroatome in dem aromatischen Ring oder in Konjugation mit dem aromatischen
Ring enthält. Der aromatische Ring ist vorzugsweise ein Benzolring, kann jedoch auch ein Naphtalinring
oder ein Pyridin-, Pyrazin- oder anderer heteroaromatischer Ring sein. Die Heteroatome sind vorzugsweise
Stickstoff-, Sauerstoff- oder Schwefelatome, welche Elektronenpaare aufweisen, die zum aromatischen Ring
konjugiert sind.
Wegen der aggresiven Natur der Polierlösung mit deren stark saurem Charakter und den Nitrierbadeigenschaften
muß das Anti-Ätzmittel, das in der Lösung wirksam sein soll, ausreichend stabil sein, um einem solchen feindlichen
Medium gegenüber beständig zu sein. Dies wird, wie gefunden wurde, ausreichend durch die Gegenwart von
Verbindungen erreicht, welche ein aromatisches Ringsystem enthalten, dessen StruktuijResonanz-stabilisiert ist. Die
Resonanz muß sich über wenigstens 2 Heteroatome erstrecken, die in der Lage sind, Komplexe zu bilden und die konjugiert
(oder konjugierbar) im Ring oder zum Ring angeordnet sind. Jedoch wird wegen der chemischen Aktivität der Lösung
der in der Zubereitung vorhandene Ätzinhibitor in vielen Fällen merklich verschieden sein von derjenigen Verbindung,
die ursprünglich dem Bad zugesetzt wurde. Jede Verbindung, die durch das Medium so verändert wird, daß sie ein Antiätz-
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Mittel gemäß obiger Definition bildet, kann als Vorläufer Verwendung finden. Solche Verbindungen,
die den wesentlichen Kern als Ringstruktur zusammen z.B. mit einer oxidierbaren oder in ähnlicher Weise umwandelbaren
Substituentengruppe aufweisen, können dann gebraucht werden, wenn in der Praxis die instabilen Substituenten
derart zerstört werden, daß der wirksame Kern mit den konjugierten Heteroatomen zurückbleibt.
Die Heteroatome können einen Teil jeder Gruppe bilden, welche diese Atome nicht vor einer Konjugation mit oder
als Teil von dem aromatischen Ring abschließt. Die Nitrierung des aromatischen Kerns durch das Medium hat,
wie gefunden wurde, keinen nachteiligen Effekt auf die Wirksamkeit des Anti-Ätzmittels. Wenn z.B. Benztriazol,
das einen der bevorzugten Ätzinhibitoren gemäß der Erfindung darstellt, zu der Zubereitung zugefügt wird,
wird die anfangs rötliche Färbung der Lösung allmählich durch eine Grünfärbung ersetzt, die mit der Nitrierung
des Bentriazols verbunden ist. Jedoch wird die Wirksamkeit des Ätzinhibitors nicht beeinträchtigt.
Iminogruppe,
Das Heteroatom kann Teil einer Aminogruppe,'Hydroxylgruppe,
der Ketogruppe eines Chinons oder eines heterozyklischen Rings, wie Triazol, Thiazol oder dem Thiadiazolring
sein.
Vorzugsweise weist der Ätzinhibitor oder das Anti-Ätzmittel einen Benzolring oder Benzoring auf, der mit einem
heterozyklischen Ring verschmolzen ist, z.B. mit einem 5-gliedrigen heterozyklischen Ring. Wie gefunden wurde,
ist Benztriazol KY1^w besonders wirksam.
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Substituierte Benztriazole, in welchen der Benzolkern
substituiert ist, z.B. mit Hydroxy-, Alkoxy-, Amino-, Nitro- oder Alkylgruppen, sind ebenfalls wirksam, wie
auch halogensubstituierte Benztriazole. Andere Triazolverbindungen, die verwendet werden können, umfassen
Naphthalintriazol und Naphthalinbistriazol.
Benzofuroxan r^V^Nx sowie substituierte Benzofuroxane,
wie die Nitro-, Hydroxy-, Alkoxy-, Amino-, Alkyl- oder Halogen-benzofuroxane sind ebenfalls hochwirksam. Andere
Verbindungen,die besonders wirksam sind, sind Benzthiadiazol
{ί^{έ\ substituierte Benzthiadiazole, Benz-
WW3
thiazol und substituierte Benzthiazole einschließlich Benzthiazole der Formel i^^^1^ _ , in der R = Wasser-
stoff oder eine Alkyl-, Hydroxy-, Alkoxy-, Amino-, Mercapto-, Alkylsulfid- oder andere Gruppe ist, wie z.B. 2-Mercaptobenzthiazol.
Benzimidazol und substituierte Benzimidazole der Formel fPNi|/^ in. welcher R die genannte Bedeutung
1^V C-R
H
hat, sind ebenfalls wirksam wie auch die Benzimidazole, welche Substituenten am Benzolring aufweisen. Benzoxazol, substituierte Benzoxazole der Formel r*!?VN^ in
hat, sind ebenfalls wirksam wie auch die Benzimidazole, welche Substituenten am Benzolring aufweisen. Benzoxazol, substituierte Benzoxazole der Formel r*!?VN^ in
G—ti.
der R die genannte Bedeutung hat und kernsubstituierte Benzoxazole sind in ähnlicher Weise als Ätzinhibitoren
wirksam.
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Wirksam sind auch di- und polysubstituierte Benzole, in welchen wenigstens 2 Substituentengruppen ausgewählt
sind aus Amino-, Nitro-, Hydroxy- und Alkoxygruppen,
wie z.B. o-Phenylendiamin, o-Aminophenol, m-Phenylendiamin,
Catechin, Dinitrobenzol. In ähnlicher ¥eise sind auch di- und polysubstituierte Naphthaline, wie Tetraaminonaphthaline,
wirksam. Zwar würden Diaminonaphthaline zweifellos wirksam sein, wurden jedoch nicht verwendet wegen ihrer cancerogenen
Eigenschaften, o- und p-Benzochinon und ihre Mono- und Diimine
sind wirksam, wie auch heteroaromatische Verbindungen, die ein oder mehrere Heteroatome in einem aromatischen Ringsystem aufweisen, wie z.B. heterosubstituierte Pyridine,
Pyrazin, substituierte Pyrazine und Melamin wirksam sind.
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß als Ätzinhibitoren oder Anti-Ätzmittel eine sehr große Zahl Verbindungen gemäß
der Erfindung wirksam ist. In vielen Fällen werden die genannten Verbindungen in der Lösung chemischen Veränderungen
unterworfen, z.B. einer Nitrierung, Oxidation oder Kupplung unter Bildung von Azoverbindungen, so daß der in der Lösung
vorhandene wirksame Ätzinhibitor sich von der Verbindung unterscheidet, die ursprünglich der Zubereitung zugesetzt
wurde. Aus diesem Grunde ist es häufig möglich, eine Übertragungsätzung dadurch zu inhibieren, daß der Lösung oder
Zubereitung eine Verbindung zugefügt wird, die nicht selbst ein Ätzinhibitor gemäß obiger Definitionkst, sondern einen
Vorläufer darstellt, der in situ durch das saure Medium in einen Ätzinhibitor überführt wird.
Wirksame Ätzinhibitoren werden leicht durch die Gegenwart eines aromatischen Ringsystems (gewöhnlich aber nicht durchweg
ein Ring mit 6 Kohlenstoffatomen) gekennzeichnet, welches
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-θ-
in dem stark sauren Medium stabil ist und wenigstens 2 Heteroatome aufweist, welche konjugiert oder konjugierbar
zum Ring angeordnet sind. Ein aromatisches System ist wesentlich für die Stabilität der Verbindung in der
aggresiven Polierlösung. Verbindungen, welche kein aromatisches Ringsystem aufweisen, wie Thiazol, Thiadiazol,
Dimercaptothiadiazol oder Triazol sind unwirksam, wahrscheinlich weil sie in dem Medium instabil sind. Wenigstens
2 Heteroatome, vorzugsweise Stickstoff, Sauerstoff oder Schwefel, insbesondere Stickstoff, die durch Konjugation
mit dem Ring stabilisiert sind, sind notwendig, wahrscheinlich wegen ihrer Neigung zur Bildung von Chelat-Komplexen.
Der Ätzinhibitor ist vorzugsweise in einem Mengenverhältnis von 0,05 Gew.-% bis zu 0,7 Gew.-% oder mehr vorhanden.
Mengen oberhalb 0,5 Gew.-% sind zwar nicht schädlich, gewöhnlich aber unnötig und daher aus wirtschaftlichen Gründen
unerwünscht. Mengen unter 0,05 Gew.-% ergeben gewöhnlich nicht ausreichende Inhibierung der Übertragungsätzung. Allgemein
ist es erwünscht, höhere Mengen des Ätzinhibitors in Bädern zu verwenden, die bereits einige Zeit gebraucht worden
waren, als in frisch hergestellten Bädern notwendig sind. Beispielsweise arbeiten Bäder, welche weniger als etwa 30 g
je Liter gelöstes Aluminium enthalten, zufriedenstellend mit 2 bis 4 g je Liter Ätzinhibitor während Bäder, die mehr als
30 g je Liter Aluminium enthalten, zweckmäßig 4 bis 6 g je Liter Ätzinhibitor enthalten können.
Die Mengen Salpetersäure in den erfindungsgemäßen Polierlösungen können gewöhnlich die gleichen sein wie die übliche
Menge in Polierbädern für Aluminium, z.B. 3 bis 10 Vol.-% als konzentrierte Salpetersäure (Dichte 1,42) oder 1,2 bis
4,2 Gew.-% 100%-ige Salpetersäure. Es ist bevorzugt, die
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Menge Salpetersäure entsprechend dem Aluminiumgehalt der Lösung einzustellen. Gewöhnlich befindet sich im
oberen Teil ein frisch hergestelltes Bad und im unteren Teil im Gleichgewichtszustand ein voll gealtertes Bad
in einem bevorzugten Bereich von 4 bis 8 Vol.-% konzentrierter Salpetersäure. Vorzugsweise beträgt die Menge
100%-iger Salpetersäure 1,6 bis 3,5 Gew.-% und am meisten
bevorzugt zwischen 2,4 und 3,1 Gew.-%. Der Mengenanteil von Phosphorsäure zu Schwefelsäure in den erfindungsgemäßen
Lösungen kann nur 1:2, bezogen auf das Gewicht und gemessen als handelsübliche konzentrierte Säuren
betragen, z.B. 40 Gew.-% P2O5-PhOsphorsäure (Dichte 1,75)
und 98 Gew.-% Schwefelsäure (Dichte 1,84). Niedrigere Mengen werden vorzugsweise vermieden wegen des Risikos
der Reduktion von Schwefelsäure, wobei Dämpfe von Schwefeldioxid
und Schwefelwasserstoff entstehen, wegen der Ablagerung von Schwefel auf dem Werkstück und wegen der
Fällung von Kupfersulfid.
Das maximale Mengenverhältnis ist nicht kritisch und kann z.B. bis zu 3 : 1 oder noch höher betragen. Solche hohen
Mengenverhältnisse sind jedoch aus wirtschaftlichen Gründen nicht erwünscht. Darüber hinaus ist bei derart hohen
Mengen Phosphorsäure die Übertragungsätzung nicht mehr ein derart ernsthaftes Problem. Es wird daher bevorzugt, Mengenverhältnisse
von Phosphorsäure zu Schwefelsäure unter 3 : zu verwenden, z.B. 1,5 bis 1 : 1,5, vorzugsweise 1,2 : 1 bis
1 : 1,2, im typischen Fall 1:1. Schwefelsäure und Phosphorsäure stellen zusammen gewöhnlich wenigstens 90 %, vorzugsweise
wenigstens 93 %, z.B. wenigstens 95 % des Gewichts der Zubereitung dar.
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Die Menge Wasser ist nicht kritisch und beträgt gewöhnlich unterhalb 5 Gew.-%. Wenn die Zubereitung in
gewöhnlicher Weise angesetzt wird unter Verwendung der gewöhnlichen technischen konzentrierten Phosphorsäuren,
Salpetersäuren und Schwefelsäuren, die kleine Mengen Wasser enthalten, ist es gewöhnlich nicht erforderlich,
weiteres Wasser zuzugeben. Wenn jedoch die Menge Phosphorsäure hoch ist und/oder der Aluminiumgehalt der
Lösung auf einen höhen Stand angestiegen ist, kann es erforderlich sein, Wasser zuzufügen, um die Ausfällung
von Aluminiumphosphat zu verhindern. Wenn die Wassermenge zu hoch ist, gibt es einen Abfall des Spiegelglanzes.
Es ist demgemäß bevorzugt, die Mindestmenge Wasser zuzufügen, die benötigt wird, um die Ausfällung
von Aluminiumphosphat zu verhindern, während ein guter Spiegelglanz beibehalten wird.
Die erfindungsgemäßen Lösungen enthalten Kupfer als wesentlichen Bestandteil, z.B. in einer Menge von bis
zu 0,2 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 0,16 Gew.-%, am
meisten bevorzugt 0,1 bis 0,15 Gew.-%. Das Kupfer wird zweckmäßig durch Zugabe eines Kupfersalzes eingeführt,
vorzugsweise als Salz eines der sauren Anionen in dem System, z.B. in Form von 1 bis 10 g je Liter, vorzugsweise
4 bis 5 g je Liter Kupfersulfat -Hydrat.
Polierbäder gemäß der Erfindung können gegebenenfalls Ammonium oder substituierte Ammoniumverbindungen enthalten,
um die Bildung von Dämpfen zu vermindern. Beispielsweise kann das Bad zwischen 0,05 und 0,75 Mol des
Ammoniumsalzes oder substituierten Ammoniumverbindung enthalten, vorzugsweise 0,2 bis 0,4 Mol. Die Konzentration
kann zweckmäßig angehoben werden bis zu einem Überschuß von 0,75 Mol oder 100 g/l z.B. der Verbindung
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in Erneuerungslösungen, um die Konzentration von Ammoniumionen oder substituierten Ammoniumionen im Bad auf dem
optimalen Arbeitsniveau zu halten. Das Ammonium oder substituierte Ammonium wird vorzugsweise in Form eines Ammoniumsalzes
zugegeben, und zwar als Salz einer der Säurekomponenten des Bades, z.B. in der Form von Ammoniumsulfat oder Diammoniumphosphat.
Zubereitungen gemäß der Erfindung können auch gegebenenfalls etwas Borsäure enthalten.
Zusätzlich zu den vorgenannten Bestandteilen enthalten Polierbäder
üblicherweise Wetzmittel, die auch in den erfindungsgemäßen Lösungen und Bädern vorhanden sind. Es können alle Netzmittel,
die bisher in Polierlösungen und -bädern verwendet worden sind, verwendet werden, z.B. nicht-ionische oberflächenaktive
Mittel, wie Alkylpolyäther. Das Netzmittel liegt gewöhnlich in Spuren von z.B. bis zu 0,01 Gew.-% vor, obwohl
auch höhere Mengen verwendet werden können.
Nach einem gewissen Zeitraum der Verwendung sammelt das Bad ebenfalls gelöstes Aluminium an, wobei diese Menge gewöhnlich
bis zu einem Gleichgewichtswert ansteigt, wenn eine frische Auflösung von Aluminium im Bad durch Verluste durch die Herausnahme
aufgehoben wird. Der Gleichgewichtswert hängt bis zu einem gewissen Umfang von den Arbeitsbedingungen des Bades ab,
beträgt aber unter normalen Bedingungen etwa 30 bis 50 g
Aluminium je Liter Lösung.
Die normale Arbeitstemperatur der erfindungsgemäßen Lösungen beträgt 90 bis 115°C
Die erfindungsgemäßen Lösungen können zum Polieren von Aluminiumgegenständen
und vielen verschiedenen aluminiumhaltigen Legierungen verwendet werden.
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-ήV
Das Werkstück wird gewöhnlich 0,5 bis 5 Minuten, je nach der Legierung, aber am häufigsten etwa 3 Minuten
in die Lösung oder das Bad eingetaucht.
Es ist ebenfalls möglich, die erfindungsgemäßen Lösungen zum Elektropolieren zu verwenden. Das Werkstück wird
hierbei gewöhnlich nach einem vorgeschalteten Eintauchzeitraum in dem Bad hinsichtlich des Tanks, welcher das
Bad enthält, oder gegenüber einer getrennten Elektrode, die in das Bad eintaucht, anodisch gemacht.
Das Bad kann durch periodisches Auffüllen mit frischer Lösung zum Ersatz von Ausfällungsverlusten in seiner Zusammensetzung
im wesentlichen konstant gehalten werden. Gelegentliche Zugaben von Salpetersäure oder von Wasser
können erforderlich sein, um Verdampfungsverluste zu ersetzen.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert:
Eine chemische Polierlösung wurde hergestellt, die 45
Gew.-?ü Phosphorsäure IUPO, (Dichte 1,75), 50 Gew.-%
Schwefelsäure H2SO^ (Dichte 1,84), 1,5 Gew.-% Diammoniumphosphat,
0,25 Gew.-% Kupfersulfat , 2 Gew.-% Salpetersäure
(Dichte 1,50), Rest Wasser enthielt. Das Bad wurde durch Lösen von Aluminium auf einen Aluminiumgehalt von
30 g/l gealtert und der Salpetersäuregehalt erneut auf 2 Gew.-% eingestellt. Es wurden Werkstücke aus Legierungen
HE9 und BA211( glänzende Schmucklegierung) 3 Minuten bei
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100°C in diesem Bad poliert und vor dem Spülen in heißem Wasser verschiede / Abtropf-Zeiträumen unterworfen.
Es wurde gefunden, daß bei Abtropf-Zeiträumen größer als 10 Sekunden ein grauer Schleier
einer "Übertragungsätzung" auf der äußeren Oberfläche der Werkstücke auftrat, der nicht in einer
Reinigungslösung, bestehend aus 50%-iger Salpetersäure
entfernt werden konnte.
Zu der genannten Polierlösung wurden 3g/l Benztriazol zugefügt und erneut die Versuche durchgeführt. Eine
Übertragungsätzung erschien lediglich nach einer Abtropfzeit von 25 bis 30 Sekunden, im Gegensatz zu
der gleichen Lösung ohne Benztriazol-Zusatz. Die Lösung wurde zum Polieren verwendet, bis der Aluminiumgehalt
auf 35 g/l anstieg. Danach wurden weitere 2 g/l Benztriazol zugefügt. Diese Lösung ergab weiterhin gute
Ergebnisse und es konnte kein Verlust an Benztriazol festgestellt werden. Die Lösung wurde in gewöhnlicher
Weise durch Zugabe von frischer Polierlösung und Salpetersäure nach Bedarf aufgefrischt. Die Auffrischungslösung enthielt 5 g/l Benztriazol.
Es wurde eine Polierlösung folgenden Zusammensetzung verwendet:
Bestandteil Gew.
-%
H3PO4 | (Dichte | 1 | ,75) | 56,0 |
H2SO4 | (Dichte | 1 | ,84; | 38,5 |
HNO3 | (Dichte | 1 | ,50; | 3,4 |
CuSO4 | • 5H2O | 0,25 | ||
H0O | 1,85 |
Dichte nach dem Altern - 1,80 709817/1069
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Proben dieser Zubereitung wurden gealtert, d.h. ihr Aluminiumgehalt wurde auf 30 g/l Aluminium erhöht,
was eine typische Konzentration ist, die in chemischen Polierlösungen für Aluminium in der Praxis gefunden
wird.
Es wurde eine Probe der gealterten Polierlösung auf 1050C erhitzt und auf den optimalen Salpetersäuregehalt
von 3 Gew.-?ü Säure der Dichte 1,50 eingestellt. Es wurden Versuchsstücke einer Aluminiumlegierung,
die für das chemische Polieren geeignet war (BA 211) 2 Minuten durch Eintauchen in die Lösung unter sanftem
Rühren behandelt. Diese Versuchsstücke wurden an der Luft abtropfen gelassen, und zwar erstens weniger als
1 Sekunde und zweitens 30 Sekunden vor dem Spülen, Die kurze Abtropfzeit war zu kurz für eine Manifestation
einer Übertragungsätzung und wurde als Standard dafür hergenommen, daß sich die Probelösung zufriedenstellend
verhielt. Eine Übertragungszeit von 30 Sekunden ist die längste Zeit, die in der Praxis in der Wirtschaft angewendet
wird. Bei Lösungen der genannten Zusammensetzung ergaben sich hierbei vollständige Überzüge einer leichten
grauen Übertragungsätzung über die ganze Oberfläche des Versuchstücks.
Die Verbindung, die geprüft werden sollte, wurde der Probelösung in Anteilen von 1 g/l zugefügt und jeweils
zwischen den Zugaben nach der vollständigen Lösung wurden Versuchstücke wie oben behandelt und an der Luft 30 Sekunden
abtropfen gelassen, bevor sie in Wasser gespült wurden. Die Wirksamkeit der Verbindungen bei jeder Konzentration
wurde durch visuelle Prüfung der Ausdehnung
- 15 709817/1069
2 G Λ 7 31
der Fläche des Versuchstückes abgeschätzt, welche mit einer Übertragungsätzung nächst zum Werte 10 %
bedeckt war. Weitere Zugaben wurden durchgeführt bis
1. eine 100%-ige Entfernung der Übertragungsätzung
erzielt wurde,
2. die Übertragungsätzung ein Minimum erreichte, das nicht durch weitere Zugaben vermindert
werden konnte oder
3. keine Wirkung beobachtet wurde bei der Verminderung der Übertragungsätzung und die Zugaben
insgesamt 10 g/l betrugen.
1, 2, 3-Benztriazol selbst wurde bis zu einer Menge von 50 g/l geprüft, ohne daß eine weitere Wirkung
aufgefunden wurde, wie sie bereits nach einer vollständigen Unterdrückung der Übertragungsätzung bei
einer Menge von 5 g/l beobachtet worden war.
Die Verbindungen, welche geprüft wurden, sind in absteigender Reihenfolge der Spiegelbild-Klarheit (Spiegelglanz)
der Oberfläche und in ansteigender Reihenfolge der Übertragungsätzungsverminderung aufgeführt.
- 16 -
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Verbindung Formel
Konzentration
g/l
g/l
°/q Reduktion der
tJbertragungs-
ätzung
1, 2, 3-Benztriazol
'V
%
Benzofuroxan
100
/0
2, 1, 3-Benzothiadia- zol
100
o-Phenylen diamin
90 %
m-Phenylendiamin
'NH.
NiC 90
Catechin
cc 90 %
o-Aminophenol
90 %
- 17 -
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Verbindung
Formel Konzentration % Reduktion d g/l Übertragungs-
ätzung
2-Mercaptobenzthiazol (MTB)
•Ν.
C-SH
90 %
2-Mercaptobenzimidazol (MBT)
C-SH
80 %
2-Mercaptobenzoxazol
C-SH 70
NH,
Melamin
60
1,2,4
Triazol
Triazol
HN 10
0 %
2, 5 -Dimercapto-1, 3t 4-thiadiazol
HS S SH 10
O %
Pentamethylentetrazol
N-N 10
O %
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Claims (2)
1. Lösung zum Polieren von Aluminiumgegenständen, enthaltend Phosphorsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure,
Wasser und Schwermetallionen, insbesondere Kupferionen, neben üblichen Zusätzen, dadurch gekennzeichnet,
daß sie 0,05 bis 0,7 Gew.-% eines Anti-Ätzmittels enthält, welches eine organische Verbindung mit einem
aromatischen Ringsystem, das zu wenigstens 2 Heteroatomen, insbesondere Stickstoff, Sauerstoff oder
Schwefel, in Konjugation steht, darstellt.
2. Lösung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Anti-Ätzmittel Benztriazol enthält.
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ORIGINAL INSPECTED
Applications Claiming Priority (1)
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