DE2645455A1

DE2645455A1 - Vorrichtung zum beschleunigen bzw. verzoegern von fahrzeugen einer seilschwebebahn

Info

Publication number: DE2645455A1
Application number: DE19762645455
Authority: DE
Inventors: Erich Scherb
Original assignee: Willy Habegger AG
Current assignee: Willy Habegger AG
Priority date: 1976-10-08
Filing date: 1976-10-08
Publication date: 1978-04-13
Also published as: DE2645455B2; DE2645455C3

Description

Vorrichtung zum Beschleunigen bzw. Verzögern von Fahr-
zeugen einer Seilschwebebahn Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Beschleunigen bzw. Verzögern von Laufwerke aufweisenden Fahrzeugen einer Seilschwebebahn mit zumindest einer Tragschiene, diesen vor- bzw. nachgeschalteten Hängebahnschienen und zumindest einem endlos umlaufenden Zugseil, - bestehend aus einer angetriebenen, der jeweiligen Hängebahnschiene zugeordneten sowie mit den vom Zugseil entkoppelten Laufwerken der Fahrzeuge weohselwirkenden Rotationsmittelanordnung.
Bei aus der Praxis bekannten Vorrichtungen dieser Art besteht die Rotationsmittelanordnung aus einer Mehrzahl von aufeinanderfolgenden Pneurädern, die vermittels des Zugseiles mit zu- bzw. abnehmender Umfangsgeschwindigkeit angetrieben sind und die Laufwerke durch Reibkontakt stufig auf Zugseilgeschwindigkeit beschleunigen bzw. auf eine niedrigere Auslaufgeschwindigkeit verzögern. Das gelingt nur dann mehr oder weniger ruckfrei, wenn die Differenz der Umlaufgeschwindigkeiten aufeinanderfolgender Pneuräder nicht zu groß ist und gleichbleibende Reibungsverhältnisse gegeben sind. In neuerer Zeit ist es nun gelungen, dickere Zugseile, zuverlässig zu spleißen, die wesentlich höhere Fahrzeugdichten und -geschwindigkeiten zulassen. Diese höheren Fahrzeuggeschwindigkeiten ziehen für eine ruckfreie Beschleunigung bzw.
Verzögerung der Fahrzeuge eine Verlängerung der Beschleunigungs- bzw. Abbremsstrecke nach sich, wodurch die Stationen der Seilschwebebahn eine verhältnismäßig große Länge erhalten, die an steilen Hängen oftmals nicht verwirklicht werden kann.
Darüber hinaus kommen bei diesen höheren Fahrzeuggeschwindigkeiten durch die Witterung, wie Regen, Schnee, Eis, bedingte unterschiedliche Reibungsverhältnisse zum Tragen; beim Beschleunigen erreichen die Fahrzeuge nicht die zum ruckfreien Ankoppeln an das Zugseil erforderliche Zugseilgeschwindigkeit - mit der Folge eines erhöhten Laufwerkkupplungs- und Zugseilverschleisses - bzw. beim Verzögern der Fahrzeuge reicht der Abbremsweg nicht aus, so daß es in den Stationen zu einem Auffahren der Fahrzeuge kommen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung anzugeben, die bei gleiohbleibend kurzer Baulänge unabhängig von den herrschenden Witterungsverhältnissen eine ruckfreie Besohleunigung der Fahrzeuge auf Zugseilgeschwindigkeit bzw. eine definierte Verzögerung der Fahrzeuge von Zugseilgeschwindigkeit auf eine vorgegebene Auslaufgeschwindigkeit zuläßt.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Rotationsmittelanordnung aus einem endlos umlaufenden Zahnfördermittel in Form eines Zahnriemens, einer Zahnkette od. dgl. besteht, daß die Laufwerke der Fahrzeuge dem Zahnfördermittel komplementäre Zahnstangenabschnitte aufweisen, und daß das Zahnfördermittel von einem drehzahlgesteuerten Motor angetrieben ist.
Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß durch die Ausbildung der RotationsmitDelanordnung als Zahnfördermittel und die Anordnung der Zahnstangenabschnitte an den Laufwerken der Fahrzeuge eine formschlüssige und schlupffreie, d. h. witterungsunabhängige Kupplung zwischen der Vorrichtung und dem jeweiligen Fahrzeug gewährleistet ist, während der drehzahlgesteuerte Motor ein ruckfreies exaktes Beschleunigen bzw. Verzögern der Fahrzeuge auch bei unterschiedlichen Zu- und Auslaufgeschwindigkeiten mit optimalem Beschleunigungs- bzw. Verzögerungsverlauf zuläßt.
Für die weitere Ausgestaltung bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten. So besteht der Motor vorzugsweise aus einem Gleichstrom-, Hydro- oder Druckluftmotor. Um ein Abheben des Zahnfördermittels von einem Zahnstangenabschnitt eines zu beschleunigenden bzw. verzögernden Fahrzeugen zu verhindern, empfiehlt die Erfindung nach einer bevorzugten Ausführungsform, den der Hängebahnschiene zugeordneten Trum des mit federnd gelagerten Anpreßrollen zu beaufschlagen.
Selbstverständlich wird man für den Fall eines Ausfalles des drehzahlgesteuerten Motors der Vorrichtung aus Sicherheitsgründen bzw. zur Aufrechterhaltung des Betriebes der Seilschwebebahn noch eine mechanische Notbremse bzw. eine von hand zu betätigende Beschleunigungseinrichtung zuordnen. Dazu können nach einer weiterhin bevorzugten Ausführungsform die Anpreßrollen als mechanische Notbremse ausgebildet sein, beispielsweise in dem bei Ausfall des Motors der Anpreßdruck der Anpreßrollen selbsttätig in beachtlichem Umfang erhöht wird. Ferner empfiehlt die Erfindung, dem Zahnfördermittel und/oder den Zahnstangenabschnitten Schnee- und Eisschutz-bzw. Heinigungseinrichtungen zuzuordnen; hierzu eignen sich insbesondere ggf. selbsttätig wegschwenkbare Schutzbleche oder Heizungen. Der Motor weist vorzugsweise eine Steuereinrichtung - als Gleichstrommotor insbesondere Thyristorsteuereinrichtung - mit die Zulaufgeschwindigkeit der Laufwerke und/ oder die Zugseilgeschwindigkeit abtastenden Eingabegliedern auf. Außerdem sollte diese Steuereinrichtung noch die Zulaufzeitpunkte der Laufwerke abtastende Eingabeglieder aufweisen, um ein von Anfang an formschlüssiges Ineinandergreifen von Zahnfördermittel und Zahnstangenabschnitt eines Fahrzeuglaufwerkes sicherzustellen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausrührungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und Fig. 2 einen Ausschnitt A aus dem Gegenstand nach Fig. 1 in vergrößerter Darstellung.
Vorrichtung der in den Figuren dargestellten Art dienen zum Beschleunigen bzw. Verzögern von Laufwerke aufweisenden Fahrzeugen einer Seilschwebebahn mit zumindest einer Tragschiene, diesen vor- bzw. nachgeschalteten Hängebahnschienen und zumindest einem endlos umlaufenden Zugseil. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Beschleunigungsvorrichtung. Dargestellt ist ein Fahrzeug 1 mit Laufwerk 2, ein Tragschiene 3, eine diesem vorgeschaltete Hängebahnschiene 4 und ein Zugseil 5. Eine Verzögerungsvorrichtung wäre entsprechend aufgebaut.
Die dargestellte Beschleunigungsvorrichtung besteht in ihrem grundsätzlichen Aufbau zunächst aus einer angetriebenen, der Hängebahnschiene 4 zugeordneten sowie mit dem vom Zugseil 5 noch entkoppelten Laufwerk 2 des Fahrzeuges 1 wechselwirkenden Rotationsmittelanordnung. Diese besteht im Detail aus einem über zwei Umlenkräder 6, 7 endlos umlaufenden Zahnfördermittel 8 - hier in Form eines Zahnriemens.
Das Laufwerk 2 des Fahrzeuges 1 weist einen dem Zahnfördermittel 8 komplementären Zahnstangenabschnitt 9 auf. Das Zahnfördermittel 8 ist über das eine Umlenkrad 6 von einem drehzahlgesteuerten Gleichstrommotor lo angetrieben, während das andere Umlenkrad 7 als Spannrad ausgeführt ist. Der der Hängebahnschiene 4 zugeordnete Trum des Zahnfördermittels 8 ist mit federnd gelagerten Anpreßrollen 11 beaufschlagt.
Der Gleichstrommotor lo weist eine Steuereinrichtung 12 mit die Zulaufgeschwindigkeit und Zulaufzeitpunkte der Laufwerke 2 sowie die Creschindigkeit des Zugseiles 5 abtastenden Eingabegliedern 13 auf.
Die Rtnktion aer beschriebenen Beschleunigungsvorrichtung ergibt sich unschwer aus den Figuren. Das in Richtung des Pfeiles 14 auf die Vorrichtng zulaufende Fahrzeug 1 wird mit seinem Laufwerk 2 an den vorgeschalteten Eingabegliedern 15 vorbeigeführt, die Geschwindigkeit und Zeitpunkt des Fahrzuges 1 messen. Über die Steuereinrichtung 12 und den Gleichsstrommotor lo wird dem Zahnfördermittel 8 eine dem Laufwerk 2 entsprechende Umlaufgeschwindigkeit erteilt und zwar so, daß Zahnfördermittel 8 und Zahnstangenabschnitt 9 formschlüssig miteinander verkuppelt werden. Gleichzeitig miidt das nachgeschaltete Eingabeglied 13 die Geschwindigkeit des Zugseiles 5. Sobald das Zahnfördermittel 8 mit dem Zahnstangenabschnitt 9 vollständig verkuppelt ist, wird die Umlaufgeschwindigkeit des Zahnfördermittels 8 kontinuierlicii so weit erhöht, daß das Fahrzeug 1 beim Verlassen der Vorrichtung eine der Zugseilgeschwindigkeit entsprechende Geschwindigkeit besitzt und somit ruckfrei an das Zugseil 5 angekuppelt werden kann.

Claims

Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Beschleunigen bzw. Verzögern von Laufwerke aufweisenden Fahrzeugen einer Seilschwebebahn mit zumindest einer Tragschiene, diesen vor- bzw. nachgeschalteten Hängebahnschienen und zumindest einem endlos umlaufenden Zugseil, - bestehend aus einer angetriebenen, der jeweiligen Hängebahnschiene zugeordneten sowie mit den vom Zugseil entkoppelten Laufwerken der Fahrzeuge wechselwirkenden Rotationsmittelanordnung> d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t, daß die Rotationsmittelanordnung aus einem endlos umlaufenden Zahnfördermittel (8) in Form eines Zahnriemens, einer Zahnkette od. dgl. besteht, daß die Laufwerke (2) der Fahrzeuge (1) dem Zahnfordermittel (8) komplementäre Zahnstangenabschnitte (9) aufweisen, und daß das Zahnfördermittel (8) von einem drehzahlgesteuerten Motor (lo) angetrieben ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (lo) aus einem Gleichstrom-, Hydro- oder Druckluftmotor besteht.
). Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der der Hangebahnschiene (4) zugeordnete Trum des Zahnfördermittels (8) mit federnd gelagerten Anpreßrollen (11) beaufschlagt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßrollen (11) als mechanische Notbremse ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zahnfördermittel (8) und/oder den Zahnstangenabschnitten (9) Schnee- und Eisschutz- bzw.

Reinigungseinrichtungen zugeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (lo) eine Steuereinrichtung (12) mit die Zulaufgeschwindigkeit der Laufwerke (2) und/ oder die Zugseilgeschwindigkeit abtastenden Eingabegliedern (13) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (12) außerdem ein die Zulaufzeitpunkte der Laufwerke (2) abtastenden Eingabeglied (13) aufweist.