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Vorgefertigtes Geschoßdeckenelement
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein vorgefertigtes Geschoßdeckenelement
aus Beton der Art, das längsgehende parallele Hohlräume und mit ihnen parallele
Haup1:bewehrung aufweise.
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Ein Geschoßdeckenelement dieser Art ist oft vorgespannt, muß es aber
nicht sein.
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Die Hohlräume sind normal gleichmäßig verteilt, w1d die dazwischenliegenden
Bereiche gleicher Breite nehmen iiauptbewehrungen auf.
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Bei bisher bekannten Geschoßdeckenplatten hat es sich jedoch gezeigt,
daß es nicht möglich war, eine genügend kräftige Bewehrung einzulegen, die aus dem
Element mit erforderlicher Verankerungslänge heraus ragt, oder vorspringende Bügel
anzuordnen, die mit- der Hauptbewehrung verbunden werden, um auf zufriedenstellende
Weise die Kräfle aufnehmen zu können,die bei Oberbeanspruchung, z.B. Explosionsgefahr,
Kollisionsgefahr, oder dann auftreten, wenn das Geschoßdeckenelement für Gebäude
in solchen Gebieten angewendet werden soll, in denen Erdbebengefahr besteht.
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Der Raum zwischen den Hohlräumen in vorhekannten Geschoßdeckenplatten
läßt nämlich eine solche Anordnung nicht zu. Um dieses
Problem zu
lösen, wählte man früher z.B. die Notlcsung, gewisse Hohlräume auszulassen, um dadurch
Platz fiir herausragende Bügel zu schaffen. Die Verbindung mit der Haup1bewehrung
war jedoch nicht durchgehend, da die Hauptbewehrung gleichmäßig über die Breil e
der Platte verteilt war. Das Element: erhält außerdem bei dieser Lösung ein wesentlich
höheres Gewicht, was beträchtliche Nachteile beim Elementbau verursacht.
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Andere Typen von Hohlbalken u.dgl. sind in den Pai:entschrifi:en Frankreicìl
1 523 255, Deul-schland 113 422, 803 674, 856 205 und Dänemark 75 761 beschrieben,
von denen jedoch keine ein vorgefertigtes Geschoßdeckenelement betrifft.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Beseitigung dieser
Nachteile von vorbekannten Geschoßdeckenelementen der genannten Art.
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Ein Geschoßdeckenelement nach der Erfindung ist- im wesent:lichen
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Bereich zwischen zwei angrenzenden Hohlräumen
eine größere Breite als die übrigen Bereiche zwischen Hohlräumen hat-, und daß die
lieup1-bewehrung im Bereich mit der größeren Breite angeordnet ist.
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Die Erfindung ergibt ein Geschoßdeckenelement-, das den bei Gefahr
von Oberbeanspruchung gestellten Forderungen genügt, ohne daß die gesamte Masse
des Elementes durch eine Verminderung des Volumens der Hohlräume nennenswert erhöht
wurde.
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Durch die Konzentrierung der Hauptbewehrung auf die angegebene Weise
können ferner gewünschte Öffnungen an beriebigen Stellen in übrigen Teilen des Elementes
angeordnet werden, ohne daß dies sich wesent:lich auf die Festigkeitseigenschaften
des Elementes auswirkt. Es ergibt: sich somit die Möglichkeit-, im Element große
Hohlräume und Ausnehmungen auszuführen, ohne damit nennenswert die Bewehrung zu
beeinflussen, die für Sonderanwendung des Elementes vorgeschrieben ist.
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Die modulare Anordnung der Hauptbewehrung bietet zugleich die Möglichkeit
einer Steuerung des Baugeschehens schon von einem frühen Stadium an. Störungen in
der Endphase des Prozesses können dadurch vermieden werden. Die für Installationen
usw.
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erforderlichen Lochungen können zwischen den Bewehrungssträngen erfolgen,
und die Bereiche hierfür erhält man direkt und auf einfache Weise durch die modulare
Anordnung. Mit der Querschniltsänderung ergibt sich auch eine für gewisse Beanspruchungen
höhere Kapazität. Insbesondere erfolgt eine Verbesserung der Fähigkeit-, Scherkräfte
aufzunehmen, d.h. innere Kräfte parallel mi der Platte in deren Tragrichtung. Dies
ist einmal auf die größere Betonfläche in den Bewehrungssträngen und zum anderen
auf die Möglichkeiten der dortigen Anordnung von Scherbewehrung zurückzuführen.
Das resultierende Element ist zäher und zuverlässiger.
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Das Geschoßdeckenelemeni gestattet ferner eine neue Produkionstechnik.
Der vergrößerte Querschnittsraum zwischen gewissen Hohlräumen ermöglicht somit die
Anwendung von Stabrüttelung nach dem Gießen, wodurch der Beton besser bearbeitet
und Ausschuß vermindert wird.
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Das Element soll vorzugsweise drei oder mehr parallele Plohlräume
und einen oder mehrere Bereiche mii größerer Breite haben, von denen jeder eine
Hauptbewehrung aufnimmt:.
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Ein Element mit: größerem horizontalem Quermaß kann folglich mehr
Hohlräume und mehr Bereiche mit größerer Breite zwischen den Hohlräumen enthalten.
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Ein Bereich mit größerer Breite soll sich vorzugsweise zwischen einem
einer Seilenkanle des Elementes nächstliegenden Ilohlraum und einem innen davorliegenden
Hohlraum befinden.
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Ein in der Praxis vom Lastverteilungsaspekt bevorzugtes Element weist
zwei Bereiche mit größerer Breit-e auf, je einen auf der Innenseite eines nächst
einer Seitenkante des Elementes liegenden Hohlraumes.
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In gewissen Fällen kann eine flauptbewehrung außerdem in einem Bereich
zwischen einer Seitenkante des Elementes und dem ihrn nächstliegenden wohlraum angeordnet
sein.
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Ein gegen Überbeanspruchung besonders widerstandsfähiges Geschoßdeckenelement
ergibt sich, wenn die Hauptbewehrung oder eine mit ihr verbundene zusätzliche Bewehrung
aus den Element herausragt, da dann die vorspringende Part-ie der Bewehrung zum
Zusammenwirken mit einer entsprechenden Bewehrung an einem anschließenden Element
oder Anordnung im Traglager gebracht werden kann.
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Die herausragende Partie der Bewehrung hat zu diesem Zweck vorzugsweise
die Form eines Bügels oder einer Öse.
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Weitere Kennzeichen eines Ges choßdeckenelemen-l:es nach der Erfindung
gehen aus nachstehender Beschreibung einer Ausführungsform desselben hervor, in
der auf die beigefügle Zeichnung Bezug genommen wird, in der Fig. 1 eine Perspektivansicht
ist, die einen Teil eines Geschoßdeckenelementes nach der Erfindung zeigt, Fig.
2 ein Schnitt durch das Elementes nach der Linie II-II in Fig. 1 ist, und Fig. 3
eine Seitenansicht des Elementes gem. Fig. 1 ist.
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Ein ggf. vorgespanntes Geschoßdeckenelement 1 aus Beton weist fünf
längsgehende Hohlräume A auf, die im wesentlichen dieselbe Querschnit-tsform haben.
Zwischen einer Seitenkante des Elementes und dem nächsten Hohlraum A befindet sich
ein Bereich oder eine Partie la, zwischen genanntem Hohlraum und dem darauffolgenden
Hohlraum befindet sich ein Bereich ib, und zwischen letztgenanntem Hohlraum und
dem mittig gelegenen Hohlraum befindet: sich ein Bereich lc. Von der anderen Seitenkante
des Elernentes sind entsprechenden Bereichen bis zum mittig gelegenen Hohlraum A
dieselben Bezugszeichen wie die vorstehenden, d.h. la, ib, lc, gegeben.
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Die Bereiche Ib haben eine größere Breile als die Bereiche lc, und
in jedem der Bereiche lb mit- größerer Breite befindet sich
eine
längsgehende Hauptbewehrung lg.
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Die Hauptbewehrungen 1g oder mit ihnen verbundene weitere Bewehrungen
ragen über das Element hinaus, und die herausragende Part-ie hat. die Form eines
Bügels oder einer Öse 1g', die dem Zweck dient, mit einer entsprechenden Bewehrung
an einem angrenzenden Geschoßdeckenelement oder einer Anordnung im Traglager zusammengekuppelt:
zu werden.
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Längs den Seitenkanten des Elementes sind auf übliche Weise mehrere
Ausnehmungen lj ausgebildet.
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Eine Anzahl quergehender Sekundärbewehrungen 1h kann in gleichmäßigen
Abständen entlang der Länge des Elementes uer den Hohlräumen A angeordnet sein,
was jedoch nicht notwendig ist.
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Die Bereiche lb mit größerer Breite gestati-en die Anbringung kräftiger
Hauptbewehrungen in diesen Bereichen. Das Geschoßdeckenelement kann infolgedessen
- obwohl die Masse und die allgemeine Ausbildung im übrigen dem entspricht, was
für ein herkömmliches Geschoßdeckenelement gilt - solche Beanspruchungen aufnehmen,
die bei Überbeanspruchung, z.B. Explosion, Kollision oder bei in Ländern mit Erdbebengefahr
errichi eten Gebduden voraussichtlich auftreten können. Die Verankerung mittels
der herausragenden. Partien 1g der Haupibewehrungen an anschließenden Geschoßdeckenelementen
leistet einen weiteren Beitrag zu diesem Zweck.
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Das Geschoßdeckenelement kann im Rahmen des Grundgedankens der Erfindung,
wie er in den beigefügten Ansprüchen definiert isi auf verschiedene Weise ausgebildet:
werden. -Außer in den Bereichen 1b mii: größerer Breite zwischen Hohlräumen im Geschoßdeckenelement
kann Hauptbewehrung auch an anderen <;i.ellen im Element: angeordnet sein, z.B.
in den Bereichen zwischen den Kanten des Elementes und den ihnen nächstbelegenen
Hohlräumen (nicht gezeigt).
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L e e r s e i t e