DE2644899A1 - Tunnelvortriebsmaschine - Google Patents
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Description
Patentanmeldung
Hoehtief AG für Hoch- und Tiefbauten vorm. Gebr. HeIfmann
Rellinghauser Str. 53-57
4300 Essen
Tunnelvortriebsmaschine
Die Erfindung betrifft eine Tunnelvortriebsmaschine mit einem längsverschiebbar in einem Schreitwerk gelagerten
Vollschnittkopf, wobei das Schreitwerk zwei in Tunnellängsrichtung hintereinander angeordnete, vermittels hydraulischer
Schreitzylinderkolbenanordnungen relativ zueinander längsbewegbare Gestellrahmen und eine radial gegen
die Tunnelwandung preßbare Abpratzanordnung aufweist.
Bei aus der Praxis bekannten Tunnelvortriebsmaschinen
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dieser Art besteht die Abpratzanordnung aus zumindest zwei
Pratzen jeweils am vorderen und hinteren Gestellrahmen. Der Vollschnittkopf wird gegen einen abgespannten Gestellrahmen
vorwärtsgedrückt, während gleichzeitig der andere nichtabgespannte Gestellrahmen vorfährt, um beim nächsten
Vortriebsabschnitt das Widerlager für den Vollschnittkopf zu bilden. Derartige Tunnelvortriebsmaschinen zeichnen sich
durch eine verhältnismäßig große Vortriebsgeschwindigkeit aus. Um dem Vollschnittkopf ein festes Widerlager zu bieten,
müssen die Pratzen jedoch mit erheblichem Druck gegen das Gebirge gestützt werden. Bei geringer Gebirgsfestigkeit
wird hierbei die Fels- bzw. Bodenstruktur zerstört. Hierdurch wird der Vortrieb behindert, weil das Schreitwerk
nicht genügend abgespannt werden kann. Außerdem wird die Bedienungsmannschaft durch herabfallende Gesteinsbrocken
gefährdet. Insbesondere bei geologischen Störungen reicht die Gebirgsfestigkeit für eine einwandfreie Abpratzung
nicht aus. Dadurch wird bei Tunneln mit unterschiedlichen Gebirgseigenschaften der Einsatz von an sich wirtschaftlichen
Vollschnittmaschinen verhindert.
Bekannt sind zwar auch sogenannte Messervortriebsmaschinen mit einem das Gebirge mehr oder weniger vollständig abschirmenden
Messerschild aus einer Mehrzahl von in Umfangsrichtung nebeneinander angeordneten und einzeln vorbewegbaren
Vortriebsmessern. Derartige Messervortriebsmaschinen sind jedoch nur für weiches, nachgiebiges Felsgestein geeignet,
d. h. bei wechselnden Gebirgseigenschaften ebenfalls nicht einsetzbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine lunne!vortriebsmaschine
der eingangs genannten Gattung so weiter zu entwickeln, daß sie unter Beibehaltung des wirtschaftlichen
¥ortriebes auch in geologisch schwierigen Strecken eingesetzt werden kann.
öle Erfindung besteht darin, daß die Abpratzanordnung aus
einem sich über beide Gestellrahmen erstreckenden Messerseiiild
aus einer Mehrzahl von in Utnfangsrichtung nebeneinander angeordneten Schildmessern besteht und daß jedes
SeM-ldtnesser vermittels einer eigenen, mit einem der beiden
Qestelirahmen verbundenen Vorsehubzylinderfcolbenanordnung
längsversehiebbar an beiden ßestellraimen gelagert sowie
vermittels einer eigenen ersten Hydrauiikpresse am vorderen
Gesiellrataien imd einer eigenen zweiten Uyciraislikpresse am
hdlateren Gestellrahmen gegen die Tunnelwandtaig preßbar ist.
Erf'indioasgsgemäß wird also der Messersöhilö bekannter Messervorfelebsmasehinen
als Abpratzanordnung ein@T VallsehöittmaseMne
eingesetzt» Hieraus ergeben sich folgende ¥orteilei
Bnreh die Möglichkeit, einzelne Schildmesser von der Tunnelleibung
zu lösen und dann, ohne Kontakt mit dem Boden vorzuschieben,
kann die Maschine auch durch druckhaftes Gebirge fateeiu Der Gebirgsdruck wird vom gesamten Messerschild
aufgenommen, nur auf die Breite des jeweils bewegten
Messers tmß die Scherfestigkeit des Gebirges selbst die Belastung übernehmen, wozu in aller Regel auch druckhaftes
Gebirge, in der Lage ist. Auch beim Vorschub eines der beiden
Gestellrahmen bleiben die Schildmesser gegen die Tunnel-
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wandung gepreßt und zwar durch die Hydraulikpressen des
anderen GestellralMens. So werden auch kleinere Auflockerungen
des umgebenden Gebirges mit Sicherheit vermieden.
Bas Gebirge kann sich nicht entspannen und behält seine Eigentragf ä-Mgkeit. Die im städtischen Verkehrstunnelbau
so gefürchteten Setzungen in der Geländeoberfläehe werden
weitgehend vermieden. Der Ausbau des Tunnels hinter der Vortriebsmaschine
kann wirtschaftlicher ausgeführt werden, weil
er gegen ein weitgehend ungestörtes Gebirge eingebracht
wird. Die dauernde direkte Abstützung des Gebirges während des gesamten Vorferiebsvorganges ist auch von großer Bedeutimg
beim Auf fahren· von Tunneln·
die weitere Atosgestalfciasg bestehen, ita Rahmen der Er-
nehrere Möglichkeiten. So ist aach einer bevorzugten,
sieh dtircJa konstruktive Einfaahiieit auszeichnenden Ausftibrtizigsfcrni
itn vorderen- Gestellrahmen eine Mittelbühne
fest angeordnet, in weicher der Vollschnittkopf gelagert
und an welcher dei3 hintere Gestellrahmsn geführt ist. Die
YorsciyabzylinderfcolbenanordBungen für die Sohildmesser sind
dann zweckmäßigerweise am vorderen Gestellrahmen befestigt <,
Hinsichtlich der Abpratzfunktion der Schildmesser ergeben sich besonders übersichtliche miü einfache Verhältnisse,
wenn die Hydraulikpressen am Auflenumfang der beiden im
wesentlichen kreiszyiinderförmlgen Gestellrahmen angeordnet
sind und Jeweils in eine innere Führungslängsausnehmung des
zugeordneten Schildmessers eingreifen. Der beschriebene Aufbau läßt auch auf einfachste Weise eine Steuerung der Vortriebsmaschine
in. jede beliebige Richtung zu, indem die
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Sohildmesser mit radialem Abstand von den Gestellrahmen gelagert sind und die Hydraulikpressen vermittels einer
Steuereinrichtung mit unterschiedlichen Anpreßdrucken beaufschlagbar sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Tunnelvortriebsmaschine
und
Fig. 2 einen Querschnitt A-A durch den Gegenstand nach
Fig. 1.
Die in den Figuren dargestellte Tunnelvortriebsmaschine besitzt einen Vollschnittkopf 1, der längsversohiebbar in
einem Schreitwerk gelagert ist. Das Schreitwerk weist zwei Gestellrahmen 2, 3, welche in Tunnellängsrichtung hintereinander
angeordnet und vermittels hydraulischer Schreitzylinderkolbenanordnung 4 relativ zueinander längsbewegbar sind,
und eine Abpratzanordnung auf, welche radial gegen die Tunnelwandung bzw. das Gebirge preßbar ist.
Die Abpratzanordnung besteht aus einem sich über beide Gestellrahmen 2, j5 erstreckenden Messerschild 5 aus einer
Mehrzahl von in Umfangsriohtung nebeneinander angeordneten
Schildmessern 6. Jedes Schildmesser 6 ist vermittels einer eigenen, mit dem vorderen Gestellrahmen 2 verbundenen Vorschubzylinderkolbenanordnung
1J längsverschiebbar an beiden
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Gesteilrahmen 2, 3 gelagert sowie vermittels einer eigenen
ersten Hydraulikpresse b am vorderen Gestellrahmen 2 und einer eigenen zweiten Hydraulikpresse 9 am hinteren Gestellrahmen
£3gegen die Tunnelwandung preßbar.
Im vorderen Gestellrahmen 2 ist eine Mittelbühne Io fest
angeordnet, in welcher der Vollschnittkopf 1 vermittels einer Vorschubeinrichtung Ii längsverschiebbar in Lagerungen
12 gelagert ist und an welcher der hintere Gestellrahmen 3 mit Führungslängsnuten 13 geführt ist. Die
Hydraulikpressen b, j sind am Außenumfang der beiden im
wesentlichen kreiszylinderförmigen Gestellrahmen 2, 3 angeordnet und greifen jeweils in eine innere Führungslängsausnehmung
l4 des zugeordneten Schildmessers 6 ein. Die Schildmesser 6 sind mit radialem Abstand von den Gestellrahmen
2, 3 gelagert, während die Hydraulikpressen b, 9 vermittels einer nicht dargestellten Steuereinrichtung
mit unterschiedlichen Anpreßdrucken beaufschlagbar sind, um so die Vortriebsmaschine in eine vorgegebene Richtung
lenken zu können.
Die in der Ausgangsstellung dargestellte Tunnelvortriebsmaschine arbeitet folgendermaßen: Der Vollschnittkopf 1
wird bei abgepratztem Messerschild 5 vermittels der Vorschubeinrichtung
11 um eine Schneidlänge vorgetrieben. Ausbruch wird über ein unter der Mittelbühne Io angeordnetes
Transportband 15 nach hinten abgeführt. Danach werden die Schildmesser 6 einzeln nacheinander nachgeschoben. Hierzu
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werden die beiden zugeordneten Hydraulikpressen 8, 9 entlastet
und das Schildmesser 6 durch Betätigen der zugeordneten
Vorschubzylinderkolbenanordnung 7 vorgeschoben sowie anschließend vermittels der Hydraulikpressen 8, 9
wieder festgesetzt. Sind alle Sohildmesser 6 vorgeschoben, werden alle Hydraulikpressen 8 am vorderen Gestellrahmen
2 entlastet, wird der vordere Gestellrahmen 2 vermittels der Schreitzylinderkolbenanordnungen 4 vorgeschoben und
werden danach die vorderen Hydraulikpressen 8 wieder angespannt. Abschließend werden die hinteren Hydraulikpressen
gelöst, wird der hintere Gestellrahmen 3 vermittels der Schreitzylinderkolbenanordnungen 4 nachgeholt und werden
die hinteren Hydraulikpressen 9 erneut betätigt. Alsdann wiederholt sich der beschriebene Punktionsablauf.
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L e
e γ s e i f e
Claims (5)
1. Ttmnelvortriebsmaschine mit einem längsverschiebbar in
einem Schreitwerk gelagerten Vollschnittkopf, wobei das Schreitwerk zwei in Tunnellängsrichtung hintereinander
angeordnete, vermittels hydraulischer Schreitzylinderkolbenanordnungen relativ zueinander längsbewegbare Gestellrahmen
und eine radial gegen die Tunnelwandung preßbare Abpratzanordnung aufweist, dadurch gekennzeichn et,
daß die Abpratzanordnung aus einem sich über beide Gestellrahmen (2, 3) erstreckenden Messerschild (5) aus einer
Mehrzahl von in Umfangsrichtung nebeneinander angeordneten Schildmessern (6) besteht und daß jedes Schildmesser (6)
vermittels einer eigenen, mit einem der beiden Gestellrahmen (2, 3) verbundenen Vorschubzylinderkolbenanordnung (7)
längsverschiebbar an beiden Gestellrahmen (2, 3) gelagert sowie vermittels einer eigenen ersten Hydraulikpresse (8)
am vorderen Gestellrahmen (2) und einer eigenen zweiten Hydraulikpresse (9) am hinteren Gestellrahmen (3) gegen
die Tunnelwandung preßbar ist.
2. Tunnelvortriebsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im vorderen Gestellrahmen (2) eine Mittelbühne (lo) fest angeordnet ist, in welcher der Vollschnittkopf
(l) gelagert und an welcher der hintere Gestellrahmen (3) geführt ist.
3. Tunnelvortriebsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
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gekennzeichnet, daß die Vorschubzylinderkolbenanordnungeri
(7) am vorderen Gestellrahmen (2) befestigt sind.
4. Tunnelvortriebsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis ß,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hydraulikpressen (8, 9) am Außenumfang der beiden im wesentlichen kreiszylinderförmigen
Gestellrahmen (2, Ji) angeordnet sind und jeweils in eine innere Pührungslängsausnehmung (]A) des zugeordneten 8childmessers
(6) eingreifen.
5. Tunnelvortriebsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohildmesser (6) mit radialem
Abstand von den Gestellrahmen (2, j5) gelagert sind und die Hydraulikpressen (8, 9) vermittels einer Steuereinrichtung
mit unterschiedlichen Anpreßdrucken beaufschlagbar sind.
8098H/0472
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