DE263717C

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Publication number: DE263717C
Application number: DENDAT263717D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 263717 KLASSE 35 b. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Juni 1912 ab.

Es ist bekannt, daß bei großen fahrbaren Gegenständen, Verladebrücken, Portalkranen usw., zumal wenn dieselben größere Höhenabmessungen erhalten, der Fahrwiderstand der Antriebsräder auf der Bahn durch horizontal gerichtete Kräfte, wie Wind und Massenkräfte in weiten Grenzen wechselt. Diese wechselnde Belastung der Antriebsräder ist jedoch für das ganze Triebwerk äußerst nachteilig und

ίο führt zu einem eckenden, ungleichmäßigen Fahren, wodurch stets neue, den Fahrwiderstand ändernde Massenwirkungen hervorgerufen werden. Die Folge dieser Umstände ist ein hoher Verschleiß sämtlicher treibenden Teile und hierdurch wiederum bedingte häufige Reparaturen und erhebliche Unkosten.

Durch die Erfindung ist ein Fahrwerk für Verladebrücken, Portal- und Bockkrane usw. geschaffen, dessen Antriebsräder von Horizontalkräften völlig unbeeinflußt bleiben und somit eine gleichmäßige, möglichst günstige Beanspruchung des Triebwerkes gewährleisten.

Es wird dies dadurch erreicht, daß die je

auf gleichen Schienen laufenden Räder in an sich bekannter Weise in zwei gelenkig miteinander verbundenen, das Gewicht der Brücke ο. dgl. aufnehmenden Balanciers angeordnet werden, und daß die angetriebenen Räder bzw. Rädergruppen an den gemeinsamen Gelenkpunkten der Balanciers gelagert sind.

Treten nun Horizontalkräfte auf, welche das Hebezeug bzw. die Brücke nach der einen oder anderen Richtung zu kippen suchen, so wird eine Änderung' des Raddruckes lediglich bei den auf der Seite der Kraftwirkung liegenden leer laufenden Außenrädern eintreten, während sich der Fahrwiderstand bei den im Gelenkpunkt der Balanciers gelagerten Antriebsrädern nicht ändert, da im gleichen Maße, mit welchem sich der Widerstand in den betreffenden Außenrädern und somit der Druck der zugehörigen Balanciers auf den Gelenkpunkt verringert, die anderen Balanciers mehr belastet werden, der Druck im Gelenkpunkt also konstant bleibt.

Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt, und zwar zeigt .

Fig. ι die Seitenansicht einer Verladebrücke mit darauf verfahrbarem Drehkran bei Ver-Wendung von nur je drei Rädern auf jeder Schiene, während

Fig. 2 ein Fahrwerk mit beiderseitig je drei Räderpaaren veranschaulicht.

Die Fig. 1 stellt die einfachste Form des Erfindungsgegenstandes dar. Hierbei stützt sich die Verladebrücke α mit den beiden Füßen δ und c ihrer Seitenstützen gelenkig auf j e einen Balancier d bzw. e, an welchen die Räder f, g und h derart angeordnet sind, daß das angetriebene Rad g auf dem gemeinsamen Gelenkbolzen i der beiden Balanciers d und e sitzt.

Bei dem Beispiel nach Fig. 2 sind je zwei Räder ff, g g' und h h' in je einem gemeinsamen Rahmen I, m und η untergebracht, welche ihrerseits nach Art der Räder in Fig. 1 in den Balanciers d, e gelagert sind, wie dies aus der Zeichnung ohne weiteres ersichtlich ist.

Die Wirkungsweise dieser Ausführungsform' ist natürlich genau die gleiche wie bei der in Fig. ι dargestellten Einrichtung.

In analoger Weise können auch mehr als zwei Räder zu einem gemeinsamen Element vereinigt werden, z. B. derart, daß auf jeder Seite der Brücke oder des Kranes Doppelgleise liegen, auf denen je zwei oder je vier Räder neben- bzw. neben- und hintereinander laufen.

Bei dem neuen Fahrwerk ist es auch möglich, durch entsprechende Bemessung der beiden Arme jedes Balanciers, d. h. durch Verlegung der Stützpunkte auf denselben die Antriebsräder mehr oder minder stark zu belasten.

Die Art und Gestaltung der Balanciers, die Art des Antriebes usw. sind selbstverständlich für den Erßndungsgegenstand ohne Belang.

Claims

Patent-Anspruch:

Fahrwerk für Verladebrücken, Portalkrane, Bockkrane 0. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die je auf gleichen Schienen laufenden Räder (f, h) in zwei gelenkig miteinander verbundenen, das Gewicht der Brücke o. dgl. aufnehmenden Balanciers (e, d) angeordnet sind, und daß die angetriebenen Räder bzw. Rädergruppen (g, g'J an den gemeinsamen Gelenkpunkten der Balanciers gelagert sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.