DE2636930A1 - Verfahren zur herstellung von copolymeren mit elastomereigenschaften durch copolymerisation von olefinmonomeren - Google Patents
Verfahren zur herstellung von copolymeren mit elastomereigenschaften durch copolymerisation von olefinmonomerenInfo
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Description
DR. STEPHAN G. BESZEDES PATENTANWALT
806 DACHAU bei MÜNCHEN
POSTFACH 1168
AM HEIDEWEG 2
Konto-Nr. 1368 71
Bankkonto Nr. 90 637 bei der Krale· und Stadt-■parkatse Dachau-Indaradorf (BLZ 700 515 40)
P 938
zur Patentanmeldung
MÜANY.AGIPARI KUTATO INTEZET
Budapest, Ungarn
betreffend
Verfahren zur Herstellung von Copolymeren mit Elastomereigenschaften durch Copolymerisation
von Olefinmonomeren
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Oopolymeren mit Elastomereigenschaften durch Copolymerisation von Olefinmonomeren in Gegenwart eines mit Phosgen oder einem
Phosgenderivat modifizierten Katalysators vom Ziegler-Nefcba-Typ
in einem Medium auf Kohlenwasserstoff und/oder Chlorkohlenwasserstoffbasis und Fällen der erhaltenen Copolymere mit einem
ein Alterungsschutzmittel enthaltenden Alkohol.
Bekanntlich können aus Monoolefinen und konjugierten
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Diolefinen Copolymere, die Elastomereigenschaften haben, hergestellt
werden. · Weiterhin ist als solches Elastomer ein aus Propylen und Butadien in Gegenwart eines mit Phosgen modifizierten
Katalysators hergestelltes Copolymer (britische Patentschrift 1 527 664) bekannt. Es ist ebenfalls bekannt,
daß bei der Polymerisation von Gemischen von Isobutylen und Butadien mit einem Katalysator vom anionischen Koordinationstyp
das Gemisch der Homopolymere Polyisobutylen und Polybutadien entsteht (J. Pol. Sei. A £ [1971"J, 3 415). Schließlich
ist es bekannt, daß sich bei der Polymerisation von Gemischen von Butadien und Isobutylen mit einem Friedel-Crafts-
-Katalysator ein Copolymer, das höchstens 15»6 Mol-% Budadieneinheiten
enthält, bildet (J. P. Kennedy und E. G. H. Törnquist: "Polymer Chemistry of Synthetic Elastomers",
Teil I, Seite 322, Intersc. Publ. 1968). Die Eigenschaften dieses Copolymers, zum Beispiel sein Molekulargewicht und
seine Ungesättigtheit, wurden jedoch nicht angegeben. Aus seiner Zusammensetzung gefolgert sind beide Werte niedrig,
weswegen das erhaltene Copolymer keine Elastomereigenschaften haben kann.
Ein gemeinsamer Nachteil der bekannten Verfahren besteht darin, daß künstliche Gemische von reinen Monomeren verwendet
werden und es nicht möglich ist, bei geringem Aufwand anfallende und daher auch kostengünstige Rohstoffe, wie im Laufe
der Pyrolyse von Benzingemischen gewonnene Rohstoffe ohne deren Trennung, zu verwenden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Copolymeren mit Elastomereigenschaften,
die infolge des Grades und der Stellung ihrer Ungesättigtheit mit den üblichen Vulkanisationsverfahren vernetzbar
sind und deren Molekulargewicht so hoch ist, daß die mechanischen Eigenschaften des vernetzten Produktes den Werten
der als Elastomere verwendeten Materialien entsprechen, für
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welches als Ausgangsstoffe bei geringem Aufwand anfallende
kostengünstige Rohstoffe, zum Beispiel die im Laufe der Benzinpyrolyse
anfallende Ebaktion mit 4· Kohlenstoffatomen, verwendet
werden können, zu schaffen.
Die Erfindung beruht auf der überraschenden Feststellung, daß das Obige zu erreichen ist, wenn der Monoolefinbestandteil
des Copolymers oder dessen größter Teil 2 Methylseitengruppen aufweist und beide Methylgruppen an dasselbe Kohlenstoffatom
gebunden sind, wodurch die Kristallisation des Copolymers besser vermieden werden kann als im Falle vieler
anderer Monoolefin/Diolefin-Copolymere, zum Beispiel im Falle von Propylen/Butadien-Copolymeren, wobei es allgemein
bekannt ist, daß das Homopolymer und die Copolymere des Propylenes
stark zur Ausbildung einer kiistallinen Struktur neigen. Dazu ist eine weitere wichtige Grundlage der Erfindung die
überraschende Feststellung, daß das Obige, das heißt die Herstellung von Copolymeren von Budadien und Isobutylen und gegebenenfalls
n-Butenen mit den genannten Elastomereigenschaften, nur unter der Voraussetzung, daß Budadien und Isobutylen
und gegebenenfalls n-Butene, gegebenenfalls auch in Gegenwart von gesättigten Kohlenwasserstoffen, unter Verwendung von entsprechenden
Verhältnissen der Bestandteile mit Hilfe von an sich bekannten mit Phosgen oder einem Phosgenderivat modifizierten
Katalysatoren vom Ziegler-Natta-Typ, wie eines Katalysatorsystemes
aus Phosgen, Aluminiumalkyl und Titantetrachlorid (TiCl^,), copolymerisiert werden, erreicht werden kann.
Eine weitere bedeutende überraschende Feststellung für die Erfindung
ist es, daß die Polymerisation der Olefinmonomere auch in Gegenwart von gesättigten Kohlenwasserstoffen stattfindet
und es infolgedessen möglich ist, auch die im Laufe der Benzinpyrolyse gewonnene Fraktion mit 4· Kohlenstoffatomen
als Ausgangsmaterial zu verwenden.
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Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Copolymeren mit Elastomereigenschaften durch Copolymerisation
von Olefinmonomeren in Gegenwart eines mit Phosgen oder einem Phosgenderivat modifizierten Katalysators
vom Ziegler-Natta-Typ in einem Medium auf Kohlenwasserstoff-
und/oder Chlorkohlenwasserstoffbasis und Fällen der erhaltenen Copolymere mit einem ein Alterungsschutzmittel enthaltenden
Alkohol mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß als Olefinmonomere ein Gemisch von Isobutylen
und Butadien mit einem Butadienanteil von 30 bis 95 Gew.-%, gegebenenfalls mit einem Gehalt an höchstens
40 Gew.-%, vorzugsweise höchstens 20 Gew.-%, Buten-(1)
und/oder Buten-(2), bezogen auf die Gesamtmenge der Olefinmonomere,
verwendet wird.
Kach einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird als Olefinmonomere die bei der Benzinpyrolyse anfallende mindestens 30 Gew,-% Butadien enthaltende
Fraktion mit 4 Kohlenstoffatomen verwendet.
Gegebenenfalls wird der Katalysator vor der Fällung des Polymers mit einem ein Alterungsschutzmittel enthaltenden
Alkohol mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise Methanol, zersetzt, wobei der Alkohol in einer Menge von 2 bis 25 cm ,
■5 3
vorzugsweise 5 "bis 25 cm , insbesondere 15 bis 20 cm , ge Gramm
Titantetrachlorid im verwendeten Katalysator verwendet wird. Auch können der Polymerlösung 1 bis 60 Gew.-% Füllstoff, vorteilhaft
Ruß oder Siliciumdioxid (Aerosil), zugesetzt werden.
Die Hauptvorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind wie folgt:
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a) Die erfindungsgemäß hergestellten Copolymere haben im unbelasteten Zustand eine vollkommen
amorphe Struktur und bilden dabei lineare Moleküle, die nach der Vulkanisation im gestreckten
Zustand eine Gummiorientierung zeigen.
b) Die Zahl und Stellungen der Doppelbindungen
der erfindungsgemäß hergestellten Copolymere sind derart, daß sie in der in der Kautschukindustrie
üblichen Weise, zum Beispiel mit Schwefel, vulkanisierbar sind.
c) Bei der Herstellung des Copolymers tritt im Gegensatz zu zahlreichen Kunstkautschukherstellungsverfahren,
bei denen die auftretende Gelbildung beträchtliche Schwierigkeiten verursacht, praktisch keine Gelbildung auf.
d) Die Fällung des Copolymers und seine weitere Behandlung sind äußerst leicht, insbesondere
wenn vor der Fällung der Copolymerlösung ein Füllstoff zugemischt wird,
e) Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist die Verwendung
der bei der Benzinpyrolyse gebildeten Fraktion mit 4 Kohlenstoffatomen ohne jegliche
weitere Trennung oder Reinigung als Ausgangsstoff ermöglicht.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden nicht als Beschränkung
aufzufassenden Beispiele näher erläutert.
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Es wurden in ein mit einem inerten Gas gefülltes druckfestes 180 cm5 Metallgefäß bei 2O0C 50 cm5 Trichlorethylen
eingewogen, worauf unter Rühren beziehungsweise Schütteln 7 cur einer 0,5 m Lösung von Triäthylaluminium in Cyclohexan
und 0,57 cm einer 0,77 m Lösung von Phosgen in Trichloräthylen
zugesetzt wurden. Nach 10 Minuten langem Stehen wurden dem Gemisch 5 cnr einer 0,7 m Lösung von Titantetrachlorid
in Cyclohexan und dann ebenfalls bei 20°C 30 g eines aus 80 Gew.-% Butadien und 20 Gew.-% Isobutylen bestehenden
Monomergemisches.zugesetzt. Danach wurde das Gefäß
unter ständigem Rühren beziehungsweise Schütteln 4 Stunden lang bei 40 C gehalten. Dann wurden die restlichen Monomere
abgeblasen und die Polymerlösung wurde mit dem 15-fachen Volumen von 0,1 g Phenyl-ß-naphthylamin enthaltendem Methanol
gefällt. Das abgeschiedene Polymer wurde von der Mutterlauge getrennt, mit Methanol gewaschen und bei 400C unter Vakuum
getrocknet. Die Menge des erhaltenen Polymers betrug 10 g, seine in Toluol bei 300C gemessene Eigenviskosität war 1 und
seine nach Wijs bestimmte Ungesättigtheit betrug 390 g J2/100 g
Polymer.
Es wurde wie im Beispiel 1 beschrieben vorgegangen, jedoch mit dem Unterschied, daß 30 g eines aus 12 g Butadien,
8 g Isobutylen, 5 g Buten-(1) und 5 g Buten-(2) bestehenden Monomergemisehes sowie ferner statt des Trichloräthylenes dasselbe
Volumen Tetrachloräthylen verwendet wurden. Die Menge des erhaltenen Polymers betrug 8,5 g, seine in Toluol bei
300O gemessene Eigenviskosität war 0 ,79 und seine nach
bestimmte Ungesättigtheit betrug 340 g J2/100 g Polymer
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-V-
Es wurde wie im Beispiel 1 beschrieben vorgegangen, jedoch mit dem Unterschied, daß als Monomergemisch 30 g der
bei der Benzinpyrolyse angefallenen Fraktion mit 4 Kohlenstoffatomen, deren Zusammensetzung wie folgt war, verwendet
wurde:
Isobutylen 17,2 Gew.-%
Butadien 40,4 Gew.-%
trans-Buten-(2) 17,4 Gew.-%
cis-Buten-(2) 8,5 Gew.-%
Buten-(1) 5,0 Gew.-%
gesättigte Kohlenwasserstoffe mit ^ ,. „ „,
3 und 4 Kohlenstoffatomen
Die Menge des erhaltenen Polymers betrug 7»9 g, seine "bei
300C in Toluol gemessene Eigenviskosität war 0,8 und seine
nach Wijs bestimmte Ungesättigtheit betrug 330 g J2/100 g
Polymer.
Es wurde wie im Beispiel 3 beschrieben vorgegangen, jedoch mit dem Unterschied, daß statt der Phosgenlösung
0,44 cnr einer m Lösung von Acetylchlorid in Trichlorethylen verwendet wurde. Die Menge des erhaltenen Polymers betrug
5,0 gjseine in Toluol bei 30 0 gemessene.Ääaa»viskosität war
0,48 und seine nach Wijs bestimmte Ungesättigtheit betrug
361 g J2/100 g Polymer.
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Es wurde wie im Beispiel 3 beschrieben vorgegangen, jedoch
mit dem Unterschied, daß statt Trichlorethylen dasselbe Volumen Toluol verwendet wurde. Die Menge des erhaltenen
Polymers betrug 6,5 g» seine in Toluol bei 30° C gemessene Eigenviskosität war 0,58 und seine nach Wijs bestimmte
Ungesättigtheit betrug 360 g Jp/1OO g Polymer.
Unter Verwendung des so erhaltenen Copolymers wurde in einem Mischwalzwerk bei 200C das folgende Gemisch bereitet:
Copolymer 20 g
Zinkoxyd (ZnO) 1,0 g
Stearinsäure 0,2 g
Schwefel 0,6 g
Phenyl-ß-naphthylamin 0,2 g
2-Mercaptobenzthiazol 0,3 g
Siliciumdioxyd (Aerosil-300) 13,0 g
Titandioxyd (TiO2) 3,5 g
rotes Eisenoxyd (Fe2O,) 1,2 g
Das Gemisch wurde bei 1600C für 40 Minuten in eine Presse
gelegt. Die Kennwerte des so hergestellten Gummis waren wie folgt:
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Zugfestigkeit | 100% | gemesse- | 0,88 | kg/mm |
Höchstdehnung | 200% | gemesse- | 399% | |
bleibende Dehnung | 300% | gemeese- | 15% | |
Härte nach Shore | 74% | |||
bei einer Dehnung von ne Spannung |
0,32 | kg/mm | ||
bei einer Dehnung von ne Spannung |
0,55 | kg/mm | ||
bei einer Dehnung von ne Spannung |
0,76 | kg/mm | ||
Es wurde wie im Beispiel 1 beschrieben vorgegangen, vor der Fällung mit Methanol wurden aber der Polymerlösung 2 cnr
Methanol, die 0,1 g Phenyl-ß-naphthylamin enthielten, zugesetzt,
wodurch der Katalysator zersetzt wurde. Darauffolgend wurden die gefällten Katalysafcorrückstände durch Filtrieren
entfernt und der Polymerlösung wurden 50 Gew.-% Ruß, bezogen auf das Polymer, zugemischt. Dem so erhaltenen Gemisch wurde
das 15-fache Volumen von ein Alterungsschutzmittel enthaltendem Methanol zugesetzt. Das Copolymer wurde unter Rühren gefällt,
von der Mutterlauge getrennt, mit Methanol gewaschen und unter Vakuum bei 400O getrocknet. Die getrocknete Substanz war
kaum klebrig und ihre weitere Aufarbeitung war leicht durchführbar, zum Beispiel in der Weise, daß in einem Mischwalzwerk
bei 200G ein Gemisch der folgenden Zusammensetzung bereitet
wurde:
- 10 -
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- ίο -
Copolymer 16 * g
Naturkautschuk 4 g
RuB(Pn 75-HAP) 10 g
Stearinsäure 0,6 g
Zinkoxyd (ZnO) 1,0 g
Phenyl-ß-naphthylamin 0,2 g
Schwefel 1,0 g
2-Mercaptobenzthiazol 0,3 g
Dieses Gemisch wurde bei 143 G für 40 Minuten in eine
Presse gelegt. Die Kennwerte des so hergestellten Gummis waren wie folgt:
Zugfestigkeit | 0,92 g/mm2 |
Höchstdehnung | 300% |
bei einer Dehnung von.100% ge messene Spannung |
0,41 kg/mm2 |
bleibende Dehnung | 10% |
Härte nach Shore | 77 |
Pat ent ansprüche
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Claims (2)
- Patentansprüche;<Ί.) Verfahren zur Herstellung von Copolymeren mit Elasto- -// mereigenschaften durch Copolymerisation von -Glefinmonomeren in Gegenwart eines mit Phosgen oder einem;/... Phosgenderivat modifizierten Katalysators vom Ziegler- -Natta-Typ in einem Medium auf Kohlenwasserstoff- und/oder Chlorkohlenwasserstoffbasis und Fällen der erhaltenen Copolymere mit einem ein Alterungsschutzmittel enthaltenden Alkohol mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, dadurch gekennzeichnet, daß man als Olefinmonomere ein Gemisch von Isobutylen und Butadien mit einem Butadienanteil von 30 bis 95 Gew.-%, gegebenenfalls mit einem Gehalt an höchstens M-O Gew.-%, vorzugsweise höchstens 20 Gew.-%, Buten-(1) und/oder Buten-(2), bezogen auf die Gesamtmenge der Olefinmonomere, verwendet.
- 2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Olefinmonomere die bei der Benzinpyrolyse anfallende mindestens 30 Gew.-% Butadien enthaltende Fraktion mit 4 Kohlenstoffatomen verwendet.709809/1037ORIGINAL INSPECTED
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