DE818257C - Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisationsprodukten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von MischpolymerisationsproduktenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Mischpolymerisaten aus Isobutylen und Polyenen von der
Art des Divinylbenzols, z. B. Divinylbehzol selbst und seinen Analogen, und bezweckt die Gewinnung
entweder eines in höherem Maße vulkanisierbaren Polymeren oder eines Polymeren, das sich besonders
als druckempfindlicher Klebstoff verwenden läßt, dessen Kaltfließbarkeit merklich vermindert ist.
Es ist bekannt, hochwertige Mischpolymerisate in
Es ist bekannt, hochwertige Mischpolymerisate in
ίο größerer Anzahl aus Isobutylen und Diolefinen sowie
Polyenen wie Butadien, Isopren, Dimethyl butadien, Mercen u. dgl. m. herzustellen, wobei Mischpolymerisate
entstehen, die Polyene mit 4 bis etwa 14 Kohlenstoffatomen im Molekül enthalten; ferner war es
bekannt, daß die Eigenschaften dieser Mischpolymerisate durch spurenweisen Zusatz von Divinylbenzol in
Mengen von 1Z10 bis 5/10 Teilen auf 100 Teile Isobutylen
bei Anwendung von 2 bis 30 oder 40 Teilen von Polyenen abgewandelt werden können. Alle
diese Polymerisate weisen aber mehr oder weniger den Mangel auf, daß sie vor der Vulkanisation in
hohem Maße kaltfließbar sind und ziemlich langsam vulkanisiert werden.
Erfindungsgemäß lassen sich hochwertige Mischpolymerisate aus Isobutylen und Divinylbenzol oder as
substituierten Divinylbenzolen herstellen. Man erhält Produkte mit merklich verminderter Kaltfließbarkeit;
dies tritt namentlich in Erscheinung, wenn die Produkte zur Fabrikation von Bereifungsschläuchen
oder anderen kautschukartigen Waren benutzt werden, wobei es auf hohe Standfestigkeit oder mechanische
Festigkeit vor der Vulkanisation ankommt. Weiter
wurde gefunden, daß ein Polymerisat, welches erheb-;
liehe Mengen von etwa 1Z2 bis 5 bzw. 10 Teilen oder
sogar 15 bis 20 Teile Divinylbenzol auf 100 Teile Isobutylen
enthält, namentlich für solche Anwendungsgebiete in Betracht kommt, bei denen die Vulkanisation
entfällt, z. B. für druckempfindliche Überzüge {■»Scotch tape#-Typus [Klebeband] von Konstruktion
nen) wegen der stark verminderten Kaltfließbarkeit und Erhaltung bedeutender Klebkraft.
Vorliegende Erfindung liegt in der Herstellung eines einfachen Mischpolymerisates aus Isobutylen , und
einer Divinylverbindung. Die Erfindung geht zweckmäßig von hochgereinigtem Isobutylen aus, vorzugsweise mit einem Reinheitsgrad von wenigstens 95 °/0,
am besten von 98 bis 99 °/0, welches mit Divinylbenzol,
vorteilhaft in einer Menge von 1Z2 Teil bis zu höchstens
20 Teilen auf 100 Teile Isobutylen vermischt wird. .
An Stelle von Divinylbenzol können andere aro-
ao matische Divinylverbindungen, wie Divinyltoluol, Divinylxylol, Divinylnaphthalin usw. Anwendung
finden; allgemein gesprochen, jede Verbindung mit einem oder mehreren aromatischen Kernen, die wenigstens
durch zwei Vinylgruppen substituiert sind, mit
s»5 dem Vorbehalt, daß die anderen Substituenten die
Polymerisation nicht stören oder daß ausreichende sterische Hindernisse Störungen ausschließen. Aromatische
halogensubstituierte Divinylverbindungen sind ebenso brauchbar wie die einfachen Divinylbenzole.
Die Zahl der Kohlenstoffatome der gesättigten Substituenten ist gleichfalls ohne Bedeutung. Ein
Divinylbenzol, welches eine Methylgruppe enthält, also ein Divinyltoluol, ist auch im Sinne der Erfindung
geeignet; ferner können eine oder mehrere größere aliphatische Radikale vorhanden sein, ohne das
Reaktionsvermögen der Divinylverbindung zu beeinträchtigen. Genannt seien als Beispiele Diyinyläthylbenzol,
Divinylpropylbenzol, Divinylbutylbenzol und ähnliche Verbindungen bis wenigstens zum Divinyldodecylbenzol.
Augenscheinlich besteht kein wesentlicher Unterschied im Reaktionsvermögen zwischen
den verschiedenen isomeren Verbindungen. Der Substituent braucht wahrscheinlich auch nicht völlig
gesättigt zu sein, sondern kann eine oder mehrere Kohlenstoffverbindungen enthalten.
Alle diese Verbindungen müssen als Analoge des Divinylbenzols angesehen werden; sie sind nur Vertreter
dieses Verbindungstypus; denn es gibt zahlreiche analoge Verbindungen, die gleichfalls anwendbar
sind.
Das Gemisch wird dann auf etwa —10 bis etwa — ioo° abgekühlt mit Hilfe von Kühlmitteln und durch
Senkung des Druckes in einem mit flüssigem Äthylen gefüllten Kühlmantel; tiefere Temperaturen werden
durch Gemische flüssiger Kohlenwasserstoffe mit flüssigem Methan bis herunter zu —1640, dem Siedepunkt
flüssigen Methans, erreicht. Abkühlung bis zu diesem Bereich erfordert aber einen größeren Kostenaufwand
und ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht anzustreben. Das nach Bedarf gekühlte Gemisch
wird mittels eines Rührwerkes intensiv gerührt und dann mit der Lösung eines Friedel-Craftsschen Katalysators
in einem Lösungsmittel, welches keine komplexen Verbindungen bildet, oder in flüssiger Form
versetzt.
Lösungen von Aluminiumchlorid in Methylchlorid finden im Vorrang Anwendung; in vielen Fällen ist
auch Bortrifluorid besonders geeignet, und zwar als Gas oder als Lösung in flüssigem Propan, flüssigem
Äthan, flüssigem Äthylen oder auch in höher siedenden
Lösungsmitteln. Desgleichen kommen Aluminiumbrornid, namentlich als Lösung in einem Kohlenwasserstoff,
ferner Titantetrachlorid und die übrigen Friedel-Craftsschen Katalysatoren in Betracht.
Die Gruppe dieser Katalysatoren umfaßt die aktiven Metallhalogenide, die alle im Sinne der Erfindung
anwendbar sind. Diese Katalysatoren sind von N. O. C a Ho way in dem Aufsatz yThe Friedel-Crafts
Synthesis« beschrieben, der in der Ausgabe der »Chemicals Reviewsee, die für die American Chemical
Society, Baltimore, erscheint, im Jahrgang 1935, Band XVII, Nr. 3, abgedruckt ist; der Aufsatz beginnt
auf S. 327; die Zusammenstellung auf S. 375 ist besonders hervorzuheben. .
Bortrifluorid und Titantetrachlorid sind bei Raumtemperatur normal flüssig und gewöhnlich bei tieferer
Temperatur noch so flüssig, daß sie unmittelbar als Katalysatoren wirken können. Die anderen Substanzen
kommen in Form von Lösungen zur Anwendung. Ein hierfür geeignetes Lösungsmittel braucht
nur den Anforderungen zu genügen, daß es einen niedrigen Erstarrungspunkt hat, der unter dem
Gefrierpunkt des Wassers liegt, und keine komplexen Verbindungen bildet. Unter letzterer Eigenschaft ist
zu verstehen, daß sich das Lösungsmittel beim Verdampfen nicht als Verbindung mit dem Katalysator
ausscheidet oder daß der Siedepunkt des Lösungsmittels nur eine geringe Abweichung von dem normalen
Siedepunkt nach unten in Gegenwart desselben erfährt oder daß, wie Findley in ;-The Phase Rule
and its Application«, 6. Ausgabe, Verlag Longmans, Green and Company, New York, dargelegt hat, das
Lösungsmittel dampfförmig dem Katalysator bei konstanter Temperatur zugesetzt werden kann und
beim Zusatz die Zusammensetzung der katalytischen Phase praktisch kontinuierlich ändert und seinen
Partialdruck kontinuierlich erhöht. Im allgemeinen kann der Katalysator unverändert durch Entfernung
des Lösungsmittels zurückgewonnen werden.
Das Polymerisationsgemisch kann ein Verdünnungsmittel
enthalten, z. B. normale halogensubstituierte aliphatische Verbindungen, wie Äthyl- oder Methylchlorid,
Äthyl- oder Methyldichlorid, Chloroform, Äthylentetrachlorid usw. Alle halogensubstituierten
Alkylverbindungen, die bei der Polymerisationstemperatur flüssig sind, sind mehr oder weniger
brauchbar. Auch Schwefelkohlenstoff oder Erdölkohlenwasserstoffe können als Verdünnungsmittel
Anwendung finden. Verdünnungsmittel reduzieren oder vermindern den Umfang der Vernetzung und
die Menge des in Kohlenwasserstoffen unlöslichen Polymeren.
Der Anteil der Divinylverbindung, der in einer gegebenen Mischung mischpolymerisiert wird, ist eine
Funktion der relativen Mischpolymerisicrbarkeit des
Isobutylens und der Divin ylverbindung. Diese Verbindungen sind weniger störend als Diolefine wie
Butadien insofern, als sie dazu neigen, annähernd in dem Anteil, den sie in dem Gemisch bilden, in das
Mischpolymerisat einzugehen. Einige Verbindungen zeigen eine merklich höhere, andere eine merklich
niedrigere Mischpolymerisierbarkeit; daher besteht kein zwangsläufiger Zusammenhang zwischen dem
Anteil der Divinylverbindung im Polymerisat und
ίο dem im Ausgangsstoff.
Divinylbenzol neigt nun, wie festgestellt wurde, ziemlich stark zur Bildung eines unlöslichen Gels,
das sich bei der Weiterbehandlung störend auswirkt. Letzteres läßt sich durch Auflösen des Polymeren in
einem Kohlenwasserstoff und Filtration der Lösung, zweckmäßig über einer Filtermasse wie Infusorienerde
o. ä., entfernen. Zweckmäßig wird der Anteil an Divinylbenzol im fertigen Polymerisat unter etwa
2 bis 3°/0 gehalten, weil höhere Anteile stark zur Bildung des Gels sowohl im Polymerisationsgefäß
als auch bei der Weiterbehandlung neigen.
Die Bildung des Polymeren als Gel läßt sich auch durch Einführung kleiner Mengen der normalen
Butene in das Polymerisationsgemisch weitgehend zurückdrängen. Augenscheinlich beteiligen sich die
normalen Butene nicht an der Polymerisation; sie üben aber einen tiefgreifenden Einfluß auf die Polymerisation
aus insofern, als sie die Gelbildung hintanhalten und das Molekulargewicht vermindern.
Das Polymerisat ist gewöhnlich eine weiße, plastische, feste Masse; seine Beschaffenheit wird bis
zu einem gewissen Grade durch Verunreinigungen, Polymerisationstemperatur und den jeweils angewandten
Katalysator bestimmt. Es hat eine Jodzahl von etwa 0,4 bis etwa 50. Wenn das Molekulargewicht
über etwa 20000 liegt, ist das Produkt noch etwas plastisch, aber nur wenig kaltfließbar. Bei
einem Molekulargewicht von über etwa 20000 und einer Jodzahl von über 0,4 bis 1 ist das Polymerisat
vulkanisierbar mit Schwefel, Parachinondioxim, dessen Homologen oder mit den verschiedenen Dinitrosoverbindungen
und liefert ein Vulkanisat mit bestimmter Zerreißfestigkeit und Bruchdehnung als hervorragenden
Austauschstoff für Kautschuk. Man erzielt eine Zerreißfestigkeit von 227 bis 1589 oder sogar
1816 kg/6,25 °icm (500 bis 3500 oder sogar 4000 ψ)
und Bruchdehnungswerte von 250 bis 1200 °/0, je nach
dem Vulkanisationsgrad sowie Art und Menge der Füllstoffe und anderer Zusätze. Dieses vulkanisierbare
Polymerisat besitzt die wertvolle Eigenschaft, praktisch nicht kaltfließbar vor der Vulkanisation zu
sein, was die Erzeugung von Bereifungsschläuchen und anderen Körpern aus Kautschukersatz erheblich
vereinfacht.
Im Rahmen der Erfindung können bei Temperaturen von etwa —10 bis etwa —400 mit weniger
wirksamen Katalysatoren und weniger reinen Reagentien Mischpolymerisate mit einem Molekulargewicht
von 1000 bis 20000 hergestellt werden. Mischpolymerisate mit derartigem Molekulargewicht lassen
sich nicht zu einem festen Produkt mit bestimmter Zerreißfestigkeit und bestimmter Bruchdehnung vulkanisieren.
Sie sind aber gleichwohl vielfacher Verwendbarkeit fähig, z. B. zur Herstellung von Bindemitteln.
Mischpolymerisate mit einem Molekulargewicht von 5000 bis etwa 15000 können als solche
oder in Verbindung mit zahlreichen anderen Stoffen, wie Kautschuk, thermoplastischen Harzen und Weichmachungsmitteln
für hochwertige druckempfindliche Stoffe benutzt werden, die ein Minimum an Kaltfließbarkeit
und ein Maximum an Klebevermögen und Haltevermögen für die druckempfindlich überzogene
Schicht an dem gewünschten Objekt zeigen. Das Molekulargewicht von 15000 ist kein Grenzwert;
denn Polymere mit einem Molekulargewicht von z.B. 35000 oder sogar 40000 sind in einigen Fällen als
Klebstoffe erwünscht, namentlich wenn sie durch geringe Mengen von Weichmachungsmitteln wie
flüssigen Kohlenwasserstoffen oder durch einfache Polybutene oder durch brüchigen (broken down)
Kautschuk usw. modifiziert werden.
Das Mischpolymerisat gemäß vorliegender Erfindung kann für zahlreiche verschiedene Verwendungszwecke
benutzt werden, was sich teils nach dem Molekulargewicht, teils nach den angeschlossenen
Verbindungen, teils nach dem jeweiligen Anwendungsgebiet richtet.
Zwei Mischungen von Isobutylen und Divinylbenzol wurden unter Anwendung entsprechender Mengen
von Verdünnungsmitteln, wie in Tabelle I aufgezeigt ist, bereitet. Die erste Mischung enthielt 350 Teile
Isobutylen, 10 Teile Divinylbenzol und 1050 Teile Methylchlorid; die zweite Mischung war in gleicher
Weise zusammengesetzt, mit der Abweichung, daß 20 Teile Divinylbenzol angewandt wurden. Die
Mischungen wurden auf etwa —98° mittels eines Kühlmantels mit flüssigem Äthylen abgekühlt und durch
Zusatz des Katalysators polymerisiert, der aus einer Lösung von etwa 0,26 Teilen Aluminiumchlorid in
i'oo ecm Methylchlorid bestand. Die Katalysatorlösung
wurde in Form eines feinen Hochdruckstrahles in das Gemisch aus ungesättigten Verbindungen und
Verdünnungsmittel eingeführt. Die Polymerisationsreaktion ging schnell vonstatten, und es wurden etwa
220 g festes Polymerisat je Gramm Aluminiumchlorid gebildet. Das Molekulargewicht der Produkte belief
sich, wie aus der Tabelle hervorgeht, auf 34200 und 42200, die Jodzahl auf 2,0 und 3,5.
Die Polymeren wurden aus dem Polymerisationsgemisch entfernt, auf Raumtemperatur gebracht, auf
einer Doppelwalze mit Wasser zur Entfernung der restlichen flüchtigen Bestandteile und des Katalysators
gewaschen und schließlich nach folgendem Rezept zur Mischung verarbeitet und vulkanisiert:
Mischpolymerisat 100 Teile
Stearinsäure 5 Teile
Zinkoxyd 5 Teile
Ruß 10 Teile
Schwefel 3 Teile
Tetramethylthiuramdisulfid 1 Teil
Die Mischungen wurden während 8,16 und 32 Minuten vulkanisiert und der Prüfung auf Zerreißfestigkeit,
Bruchdehnung und Modul unterworfen; die entsprechenden Werte sind in Tabelle I aufgeführt.
Tabelle I Mischpolymerisation von Divinylbenzol (DVB) und Isobutylen
Vers.
Nr.
Nr.
MeCl
ecm
ecm
Ausgangsstoff
Isobut.
ecm
DVB
ecm
ecm
Polymer.
Temp. °
Temp. °
Katalysator 2) Konz. EfE.
g/100 ecm gPol/gKat.
Umstz.3)
Staudinger Molekulargewicht
Jodzahl
I
2
2
1050
1050
1050
1450
350
350
350
350
350
IO
20
•10
100
100
100
40
220
35O
45O
35O
45O
63
ΙΟΙ
ΙΟΙ
34,2oo
42,200
15,000
2,0
3,5
2,5
Werkstoff für Bereifungsschläuchc, vulkanisiert bei 3200 | Vers. | f | I | 1 | 2 | 1 | 3 | I | Vulkanisations | Zerreißfestigkeit | Dehnung | Modul | 130 |
Nr. | f | dauer in Min. | 37° | 740 | 300 % 400 % | 210 400 | |||||||
8 | 490 | 720 | 50 ] 120 | 100 150 | |||||||||
16 | 730. | 610 | 40 | 160 ; 260 | |||||||||
32 | 300 | 800 | 310 470 | ||||||||||
8 | 500 | 700 | Vulkanisation unzureichend | ||||||||||
16 | 790 | 680 | |||||||||||
32 | |||||||||||||
8 | |||||||||||||
16 | |||||||||||||
32 | |||||||||||||
■) Die Polymerisationsreaktionen wurden in
miniumchloridlösung in Methylchlorid. 3)
;m Reaktionsgefäß von Berechnet auf Isobutylen.
2,5 1 mit Kühlmantel durchgeführt. 2) AIu-
Wie die Tabelle zeigt, erhält man wertvolle Mischpolymerisate, die hochwertige Austauschstoffe für
Naturkautschuk darstellen und insbesondere für die Fabrikation von Reifen, Schläuchen, undurchlässigen
Artikeln, Gummihandschuhen und anderen Tauchwaren geeignet sind.
Es wurde eine Reihe von Polymerisationsversuchen durchgeführt, bei denen die Konzentration an Divinylbenzöl
im Ausgangsstoff 0,1 bis 0,8 Gewichtsprozent, bezogen auf Isobutylen, betrug. Die Temperatur im
Reaktionsgefäß wurde durch Anwendung flüssigen Äthylens als direktes Kühlmittel bis zu einer Menge
von 3 Raumteilen Äthylen auf 1 Raumteil Isobutylen auf —ioo° gehalten. Das Gemisch wurde dann mit
10% Buten -—i, bezogen auf den Isobutylengehalt
des Ausgangsstoffes, versetzt, um das Polymerisat durch Reduktion des Molekulargewichts und Erhöhung
der Löslichkeit zu modifizieren. Als Katalysator wurde eine Lösung zugesetzt, die 0,38 g AlCl3 je
100 ecm Methylchlorid enthielt. Folgende Werte wurden erhalten:
0/0 DVB | % Um | Moo- | % Gel | % Fließ |
im Aus | satz von | neyO | im Poly | barkeit O 6o° |
gangs | C4 = | I0O° | merisat | i,8 kg/qcm |
stoff bez. | während | |||
auf C4 = | 80 | 65 | 0,0 | 4 Wochen |
0,0 | 7° | 69 | 8,3 | 37 |
0,1 | 40 | 64 | 21,4 | 5 |
0,2 | 64 | 79 | 54,0 | 0 |
0,4 | 71 | 58 | 41,2 | 0 |
0,6 | 90 | 55 | 42,9 | 0 |
0,8 | 5 | |||
Diese Tabelle zeigt, daß schon ein geringer Anteil, nämlich von 0,1% DVB in dem Ausgangsstoff die
Neigung des Polymerisates zur Fließbarkeit erheblich vermindert.
Das Produkt ist zur Verwendung als druckempfindliches Material bei der Herstellung der »Scotch tape«-
Stoffe hervorragend geeignet.
Zur Verminderung des Gelgehaltes der Polymeren und zur Herabsetzung der Mooney-Viskosität oder
des Molekulargewichts der Polymeren wurde der Anteil von Buten — 1 im Ausgangsstoff auf 20 Gewichtsprozent,
bezogen auf Isobutylen, erhöht; die übrigen Arbeitsbedingungen waren die gleichen wie in
Beispiel II:
% DVB | % Um | Moo- | % Gel | % Fließ |
im Aus | satz von | neyö | im Poly | barkeit O 6oD |
gangs | C4 = | 100° | merisat | 1,8 kg/qcm |
stoff bez. | während | |||
auf C4 = | 33 | 49 | 1,1 | 4 Wochen |
0,2 | 98 | 45 | 6,7 | 5 |
o,4 | 59 | 46 | 11,2 | 5 |
0,6 | 90 | 56 | 42,1 | 0 |
0,8 | 0 | |||
Der Gelgehalt dieser Polymeren war gering, wenn der Ausgangsstoff weniger als 0,8% DVB enthielt.
Die Erfindung führt zu einem neuen Mischpolymerisat, nämlich einem Mischpolymerisat aus Isobutylen
und einer aromatischen Divinylverbindung, das in dem genannten Molekulargewichtsbereich ein hervorragender
Austauschstoff für Naturkautschuk und für früher gebrauchte druckempfindliche Überzüge ist.
In der Beschreibung sind nur einige Ausführungsformen der Erfindung erwähnt; die Erfindung läßt
sich noch in anderen Ausführungsformen verwirklichen, ohne den Rahmen des Verfahrens zu verlassen.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisationsprodukten,
dadurch gekenrzeichnet, daß man Isobutylen und eine aromatische Divinylverbindung
vermischt, das Gemisch bis etwa —io° bis —164° abkühlt und danach in Gegenwart
eines Friedel-Craftsschen Katalysators aus einem aktiven Metallhalogenid, der gegebenenfalls in
einem Lösungsmittel gelöst ist, das einen niedrigen Erstarrungspunkt hat und keine komplexen Verbindungen
bildet, polymerisiert.
2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet
durch die Polymerisierung eines Gemisches, das bis zu etwa 20 Teilen einer aromatischen Divinylverbindung
auf 100 Teile Isobutylen enthält.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch die Polymerisierung eines
Gemisches, das etwa 0,5 bis 20 Teile einer aroma- «5 tischen Divinylverbindung auf 100 Teile Isobutylen
enthält.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Verdünnungsmittels
für das Polymerisationsgemisch, beispielsweise von halogensubstituierten aliphatischen
Verbindungen.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch den Zusatz normaler Butene
zum Polymerisationsgemisch.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als aromatische
Divinylverbindung Divinylbenzol angewandt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als aromatische
Divinylverbindung Divinyltoluol angewandt wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als aromatische
Divinylverbindung Divinylxylol angewandt wird.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als aromatische
Divinylverbindung Divinylnaphthalin angewandt wird.
1925 10.
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