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BEZEICHNUNG;
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Schlüssel
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schlüssel,
der in beiden Schließendstellungen abziehbar ist.
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STAND DER TECHNIK Die Überwachung des Schließzustandes von Schlössern
ist, was vielfach als Nachteil empfunden wird und auch häufig mit unliebsamen Folgeerscheinungen
verbunden ist, in unerwünscht hohem Maße von der Aufmerksamkeit und dem Erinnerungsvermögen
der Benutzer bzw. Schlüsselinhaber abhängig. Dieser Mangel tritt insbesondere dann
in Erscheinung, wenn es sich darum handelt, beispielsweise beim Verlassen eines
Hauses und Grundstückes eine Mehrzahl von Schlössern zu betätigen bzw. zu sichern.
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AUFGABE Zur Beseitigung dieser Mängel hat sich der Erfinder die Aufgabe
gestellt, den Schließzustand eines Schlosses am abgezogenen Schlüssel erkennbar
zu machen.
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LÖSUNG DER AUFGABE Diese Aufgabe ist errindungsgemäß dadurch gelöst
worden, daß der Schlüssel mit einem Anzeigeelement für den Schließzustand des betätigten
Schlosses versehen ist, das vorzugsweise durch die Betätigung des Schlosses selbst
gesetzt wird. Zu diesem Zweck kann der Schlüssel aus zwei gegeneinander verdrehbaren
Teilen bestehen, von denen der eine mit dem Bart und der andere mit dem Griff des
Schlüssels verbunden ist. Da die Verdrehung
des Schlüssels beim
Schließen und öffnen in entgegengesetztem Sinne erfolgt, ergeben sich zwei voneinander
unterscheidbare Drehstellungen, aus denen erkennbar ist, ob der Schlüssel zuletzt
im einen oder anderen Sinne benutzt wurde. Es ist zweckmäßig, den einen Teil mit
einem Sichtfenster und den anderen Teil mit im Sichtfenster erscheinenden Schließmarken,
beispielsweise einer grünen Marke für die Stellung "abgeschlossen" und einer roten
Marke für die Stellung "nicht abgeschlossen" zu verbinden.
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Die Drehverbindung von Griffteil und Bartteil des Schlüssels läßt
sich so ausrühren, daß die Schließanzeigen durch einen zusätzlichen Drehhub nach
dem Abschließen oder Aufschließen gesetzt werden; man kann aber auch Schlüssel und
Schloß so aufeinander abstimmen, daß sowohl Schließhub als auch Öffnungshub erst
ausgeübt werden können, nachdem zuvor die Schließanzeige "rot'" oder "grün" am Schlüssel
eingestellt worden ist. Zu diesem Zweck kann ein Drehmechanismus vorgesehen sein,
der zu seiner Betätigung einen Drehmoment erfordert, welches eine unbeabsichtigte
Verstellung verhindert, aber kleiner ist als das zur Betätigung des Schloßwerkes
zu überwindende Drehmoment.
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Praktische Versuche haben gezeigt, daß das Drehmoment zur Schließanzeige
auch hierbei stets so groß bemessen werden kann, daß eine unbeabsichtigte Verstellung,
etwa durch unkontrollierte Bewegung der Schlüssel in der Tasche, praktisch ausgeschlossen
ist.
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Eine zusätzliche Sicherung kann dadurch erzielt werden, daß zur Betätigung
der Schließanzeige auch noch ein Schubmechanismus vorgesehen ist, der in seinen
beiden Endstellungen den Schlüsselgriff entweder im Schließ- oder im Offnungssinne
mit dem Schiüsselbart koppelt.
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Das erforderliche Widerstandsmoment für die Schließanzeige läßt sich
auf mannigfache Weise verwirklichen. So kann der Drehmechanismus-für die Schließanzeige
mit Reibflächen versehen sein, welche das erforderliche Widerstandsmoment erzeugen.
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Eine besonders einfache Bauweise ergibt sich dadurch, daß zur Übertragung
der Drehmomente eine Muffe vorgesehen ist, die unter Überwindung einer vorgegebenen
Reibung im einen oder anderen Sinn verdrehbar ist und deren Drehhub durch Anschläge
begrenzt ist, über welche Griff- und Bartteil starr miteinander gekuppelt werden.
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BESCHREIBUNG VON AUSFUHRUNGSBE 15 PIElEN Die Zeichnung veranschaulicht
einige Ausführungsbeispiele.
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In der Zeichnung ist Fig. 1 Seitenansicht eines Schlüssels nach der
Erfindung, teilweise im Schnitt, Fig. 2 ein Querschnitt nach der Linie II-II der
Fig. 1, Fig. 5 Teilansicht des Schlüssels nach Fig. 1, von der Rückseite versehen,
Fig.
4 Teilansicht einer anderen Ausführungsform, in gleicher Darstellung wie Fig. 1,
mit Voreinstellung für den Schließhub, Fig. 5 Teilansicht des Schlüssels nach Fig.
4, mit Voreinstellung für den Öffnungshub, Fig. 6 Querschnitt nach der Linie VI-VI
der Fig. 4, Fig. 7 Querschnitt nach der Linie VII-VII der Fig. 5, Fig. 8 Seitenansicht
des Kupplungsbereiches zwischen Bartteil und Qiffteil nach Fig. 4, in der Abwicklung
gesehen und Fig. 9 Seitenansicht des Kupplungsbereiches zwischen Bartteil und Griffteil
nach Fig. 5, in der Abwicklung gesehen.
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Die in der Zeichnung dargestellten Schlüssel bestehen im wesentlichen
aus zwei gegeneinander verdrehbaren Teilen, einem Bartteil 1 und einem Griffteil
2. Der Griffteil 2 mit seinem Griff 5 ist mit einem Zapfen 4 in einer Bohrung 7
eines am Bartteil 1 angebrachten Kopfstückes 6 gelagert, das oberhalb des Bartes
5 angebracht ist.
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Zur Kupplung der beiden Schlüsselteile ist im ersten Ausfuhrungsbeispiel
eine Muffe 9 vorgesehen, die in einer Bohrung 8 des Kopfstückes 6 mit Reibungsschluß
drehbar gelagert ist und eine Aussparung 10, im dargestellten Beispiel als axialer
durchgehender Schlitz ausgebildet, aufweist, in die ein am Umfang des Griffzapfens
4 angebrachter Mitnehmer 11 eingreift. Am Kopf-
ende ist der Lagerraum
für die Buchse 9 durch eine Kappe 12 abgeschlossen.
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Griffzapfen 4 und Bohrung 7 können, wie in der Zeichnung dargestellt
ist, zur Bildung einer Schulter 13 von einem weiteren äußeren auf einen kleineren
inneren Durchmesser abgesetzt sein.
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Im Mantel des Kopfstückes 6 ist ein Fenster 14 angebracht, in welchem
durch eine grüne R-Marke für Rechtsdrehung der Schließzustand "abgeschlossen" und
durch eine rote L-Marke der Zustand "nicht abgeschlossen" angezeigt werden. An der
Außenseite der Muffe 9 ist ein Mitnehmer 17 für das Kopfstück 6 des Bartteiles angebracht,
bei dessen Anschlag am Kopfstück die Reibungskupplung durch eine starre Mitnahme
beim Weiterdrehen des Griffes 3 abgelöst wird, sofern der Schlüssel nicht bereits
unter Vermittlung der Reibungskupplung in die endgültige Schließlage gebracht worden
ist. Sollte letzteres, insbesondere bei leichtgängigen Schlössern, der Fall sein,
so kann die Muffe 9 durch kräftigeres Weiterdrehen unter Überwindung der Reibung
zwischen Muffe und Kopfstück in die Anschlagstellung zwischen Mitnehmer 11 und Kopfstück
6 gebracht werden, wodurch die grüne R-Marke in das Blickfeld des Fensters 14 gebracht
wird.
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Nimmt man an, daß Griff 3 und Bart 5 bei Stellung der Mitnehmer 11
und 17 in der Mitte von Aussparung 10 und Fenster 14 die gleiche Winkelstellung
einnehmen, so ergibt sich bei
Rechtsdrehung des Griffteiles zunächst
eine Winkeldrehung des GriS<teiles algen bis zum Anschlag des Mitnehmers 11 an
der Muffe 9 und anschließend oder nach gemeinsamer Winkeldrehung von Bart- und SopateLl
zusammen mit der Muffe 9 eine Verdrehung von Griffteil 2 und Muffe 9 zum Kopfstück
6 bis zum Anschlag des Mitnehmers 17 am Kopfstück 6 und damit ein R-Hub 18 des Griffes
3 zum Bart 5 um beispielsweise 450. Aus dieser Winkelverstellung 18 und zusätzlich
aus dem Erscheinen der grünen R-Marke 15 im Fenster 14 ist alsdann am abgezogenen
Schlüssel zu erkennen, daß das Türschloß in die Schließstellung gebracht worden
ist. Sinngemäß das Gleiche gilt für den Gebrauch des Schlüssels zum Aufschließen
mit entsprechendem L-Hub 19 nach links, wobei dann im Fenster 14 anstelle der grünen
R-Marke 15 die rote 1.-Marke 16 erscheint.
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Bei der in Fig. 4 bis 9 dargestellten Ausführungsform wird der Schließzustand
nicht nur durch eine gegensinnige Winkelverdrehung zwischen Griff und Bart, sondern
zusätzlich eine gegenseitige Axialverschiebung zwischen Griff und Bart kenntlich
gemacht.und angezeigt. Zu diesem Zweck sind Bartteil 1 und Griffteil 2 um einen
Axialhub 20 gegeneinander verschiebbar angebracht und mit einer Schaltkupplung versehen,
die von Freilaufkupplung für Rechtsdrehung auf Freilaufkupplung für Linksdrehung
umschaltbar ist. Im dargestellten Beispiel sind zur Freilaufkupplung eine R-Klinke
21 für Rechtsdrehung und eine L-Klinke 22
für Linksdrehung, axial
gegeneinander versetzt, an der Innenwandung der Bohrung 8 angebracht und der Mitnehmer
11 am Griffzapfen 4' ist so ausgebildet, daß er durch Axialverschiebung des Griffteiles
2 mit seinem Zapfen 4' entweder mit der R-Klinke 21 oder der L-Klinke 22 zusammenarbeitet.
R-Klinke 21 und L-Klinke 22 bestehen im dargestellten Beispiel aus einfachen Blattfedern,
welche sich im einen Drehsinn sperrend in den Weg des Mitnehmers 11 stellen und
im entgegengesetzten Drehsinn ohne Kupplungseffekt vom Mitnehmer verdrängt werden.
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Am Griffteil 2 ist ein kappenförmiger Schieber 2) mit Fenster 14'
angebracht, der sowohl die Axialverschiebungen als auch die Verdrehungen des Griffteiles
2 zum Bartteil 1 mitmacht und bei den Schließbewegungen zwei axial und im Winkel
gegeneinander versetzte Marken, eine grüne R-Marke 15' und eine rote L-Marke 16'
zur Anzeige des Schließzustandes im Fenster 14' erscheinen läßt.
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Im Rahmen der Erfindung sind noch mancherlei Abänderungen und andere
Ausführungen möglich. Wo, wie bei der Buchse 9 und dem axial verschiebbaren Griffzapfen
4' die Übertragung des Drehmomentes bzw. die Sicherung der Schaltstellung durch
Reibungssitz vermittelt wird, können auch andere, an sich bekannte Mittel kraft-
oder formschlüssiger Verbindung eingesetzt werden; auch könnte der Reibungssitz
durch Verwendung von Andrückfedern bewirkt bzw. unterstützt werden.
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Im allgemeinen wird man bei Reibungsschluß zur Übertragung des Drehmomentes
die Reibungskräfte so bemessen, daß die zur Schließanzeige erforderliche Verdrehung
von Bart- und Griffteil erfolgt, bevor der eigentliche Schließvorgang, sei es zum
Verschließen oder zum Aufschließen, vor sich geht, für welchen dann ein noch höheres
Drehmoment auszuüben ist. Insbesondere bei schwergängigen Schlössern wird man eine
solche vorgängige Schließanzeige bevorzugen. Bei- leichtgängigen Schlössern kann
die zur Schließanzeige erforderliche Kraft auch größer bemessen sein als die zur
Betätigung des Schlosses. Dadurch-wirddann erreicht, daß die Qohlioßanzeige erst
vollzogen wird, nachdem der Bartteil in seine Endlage gebracht worden ist. Hierdurch
wird naturgemäß eine erhöhte Sicherheit gegen Fehlanzeige erreicht. Bei einer Betätigung
der Schließanzeige vor Ausübung des eigentlichen Schließvorganges könnte durch Rückdrehung
und Abziehen des Schlüssels, gegebenenfalls unbeabsichtigt, eine Anzeige "abgeschlossen"
vorliegens obwohl ein Abschließen tatsächlich nicht erfolgt ist. Man könnte eine
solche, wenngleich auch unwahrscheinliche und sicher nur bei großer Unaufmerksamkeit
vorkommende Fehlanzeige dadurch verhindern, daß man nach einmal eingeleiteter Schließdrehung,
insbesondere Rechtsdrehung zum Abschließen, die Linksdrehung des Bartes sperrt,
so daß der Schlüssel nicht abgezogen werden kann, bevor wirklich abgeschlossen worden
ist. Der Benutzer würde dann, wenn er nach Beginn des Abschließens sich besinnen
sollte und den Schlüssel
abziehen will, ohne abzuschließen, gezwungen
sein, zunächst den Schließvorgang zu vollenden und danach wieder aufzuschliessen.
Das ist zwar etwas umständlich, erhöht aber die Zuverlässigkeit der Schließanzeige.
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Bei Reibungsschluß der Kupplungsbuchse 9 nach Fig. 1 bis 3 würde ein
Zurückdrehen, nachdem der eigentliche Schließvorgang im Schloß bereits zum Teil
vollzogen worden ist, auch die Schließanzeige an ihre Ausgangslage zurückfiihren,
sofern nur das Drehmoment zur Betätigung der Schließanzeige kleiner ist als das
Drehmoment zur Betätigung des Schlosses.
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Bei der zweiten Ausführungsform nach Fig. 4 bis 9 ist zur Schließanzeige
nur ein ganz geringes Drehmoment erforderlich; natürlich ließe sich aber auch dort
ein Wideistandsmoment zur Ausübung der Schließanzeige einsetzen, indem die Klinken
21 und 22 nicht unmittelbar an der Innenwandung des Kopfstückes 6 befestigt werden,
sondern an der Innenwandung der dann mit entsprechendem Spiel den Griff zapfen umschließenden
Muffe nach Art der Muffe 9 in Fig. 1 bis 3. Ferner besteht die Möglichkeit, für
Rechts- und Linksdrehung getrennte Kupplungen einzusetzen, die eine Drehung nur
im Rechtssinn oder Linkssinn zulassen. Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 bis 9
ließe sich dies beispielsweise dadurch erreichen, daß der Griffzapfen in seinen
getrennten Bereichen für Rechtsdrehung und Linksdrehung mit gegensinnigen Sperrzähnen
versehen ist, in welche die R-Klinke 21 bzw. L-Klinke 22 mit entsprechenden Widerhaken
eingreift.
Ist man gezwungen, den Schlüssel abzuziehen, nachdem der SchließvorganE erst teilweise
vollzogen worden ist, etwa, weil der Schlüssel nicht paßt, kann dies dadurch erreicht
werden, daß durch Axialverschiebung von Rechts- auf Linksdrehung umgeschaltet wird
oder umgekehrt.
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BEZUGSZE ICHENLISTE 1 Bartteil 2 Griffteil 3 Griff 4,4' Griffzapfen,
Zapfen 5 Bart 6 Kopfstück von 1 7 Bohrung für 4,4' 8 Bohrung für 9 bzw. 21,22 9
Muffe 10 Aussparung in 9 11 Mitnehmer für 9 an 4 12 Kappe 13 Schulter von 4,7 14,14'
Fenster 15,16 und 15, und Schließmarken 15, 15t R-Marke, grün 16,16' L-Marke, rot
17 Mitnehmer für 6 an 9 18 R-Hub, Winkelverstellung 19 L-Hub 20 Axialhub von 2 zu
1 21 R-Klinke 22 L-Klinke 23 Schieber
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