DE2634355C3 - Kernreaktoranlage in unterirdischer Bauweise - Google Patents
Kernreaktoranlage in unterirdischer BauweiseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kernreaktoranlage in unterirdischer Bauweise mit einem Stollen, der von der
Erdoberfläche in einen unterirdischen Betonbehälter führt Ein solcher Stollen ist zum Beispiel in der
Zeitschrift »Chemische Rundschau«, Nr. 17 vom
1.9.1962, Seite 482, zu sehen, in der das Projekt eines
Versuchsatomkraftwerkes beschrieben wird, das eine Turbinenleistung von nur 8—10 MW haben solL Der
Stollen führt in horizontaler Richtung von einem an einem Berghang gelegenen Betriebsgebäude in den
Berg hinein, wo der Reaktor in einer zylindrischen Kaverne untergebracht sein solL
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, unerwünschte Folgen zu vermeiden, die der
Stollen als Durchbrechung der unterirdischen Bauweise verursachen könnte, ohne daß die für den Betrieb
notwendige Zugänglichkeit zum Betonbehälter beeinträchtigt wird.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß von einem geradlinigen Hauptstollen mit einem für den Transport von großen Anlageteilen ausreichenden Querschnitt unterirdisch mindestens ein Nebenstollen kleineren Querschnitts abgezweigt ist, der an einer anderen Stelle als der Hauptstollen an der Erdoberfläehe mündet und mindestens einen betriebsmäßig offenbaren Verschluß aufweist, während der Hauptstollen zwischen dem Abzweigpunkt und der Erdoberfläche beim Betrieb der Kernreaktoranlage ständig verschlossen ist
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß von einem geradlinigen Hauptstollen mit einem für den Transport von großen Anlageteilen ausreichenden Querschnitt unterirdisch mindestens ein Nebenstollen kleineren Querschnitts abgezweigt ist, der an einer anderen Stelle als der Hauptstollen an der Erdoberfläehe mündet und mindestens einen betriebsmäßig offenbaren Verschluß aufweist, während der Hauptstollen zwischen dem Abzweigpunkt und der Erdoberfläche beim Betrieb der Kernreaktoranlage ständig verschlossen ist
Bei der Erfindung ist im Normalbetrieb nur ein relativ kleiner Stollen vorhanden, der mit einem Verschluß
betriebsmäßig gut gesichert werden kann, so daß Einflüsse durch den Stollen auf den Reaktorbetrieb, aber
auch Auswirkungen des Reaktors aus dem Hügel hinaus praktisch ausgeschlossen sind. Andererseits ist für den
Fall, daß Reparaturen den Transport großer Anlageteile erfordern, eine ausreichende Zugänglichkeit gegeben.
Hierfür kommt es nicht auf einen betriebsmäßig offenbaren Verschluß an, vielmehr kann man hierfür
mehr Zeit aufwenden und braucht nicht damit zu rechnen, daß Radioaktivität austritt, weil der Kernreaktor
in diesem Fall außer Betrieb ist Das Querschnittsverhältnis von Hauptstollen zu Nebenstollen sollte
mindestens 2:1 sein. In der Praxis wird man jedoch im
allgemeinen noch größere Werte erreichen können, zum Beispiel 4 :1 bis zu 10:1.
Der Nebenstollen kann vorteilhaft zwei betriebsmäßig
offenbare Verschlösse aufweisen, weil dann ein s
schleusenartiger Betrieb möglich ist, bei dem mindestens einer der Verschlüsse für eine Sperrung des Weges
zwischen der Erdoberfläche und dem Betonbehälter sorgt
Haupt- und Nebenstollen können Schienen enthalten,
die im Abzweigpunkt durch eine Drehscheibe verbunden sind. Damit ist eine Transportmöglichkeit auch für
schwere Güter gegeben. Vorzugsweise wird ein Schleusenwagen verwendet, der einen eigenen elektrischen
Antrieb hat und auch Schwerlasten, zum Beispiel ts Brennelementtransportbehälter mit einem Gewicht von
100 t und mehr, durch beengte Schleusenabmessungen zu fahren gestattet Der Wagen sollte verhältnismäßig
kurz sein, weil damit auch die Schleusenabmessungen entsprechend klein gehalten werden können. Auch für
die Drehscheibe ist eine kurze Bauweise des Schleusenwagens günstig.
Im Abzweigpunkt, also dort, wo Haupt- und
Nebenstollen miteinander verbunden sind, können auch mehrere Nebenstollen abzweigen. Man kann dann eine
Drehscheibe für den Anschluß mehrerer Schienenverbindungen nutzen und erhält bauliche Vereinfachungen,
wie später bei der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels noch näher dargestellt wird.
Der bei der Erfindung vorgesehene VerschiuB umfaßt vorteilhaft einen Rotationskörper mit einer Bohrung,
deren Querschnitt von den den Rotationskörper umfassenden Stollenwänden in der Schließstellung
vollständig bedeckt ist Der Rotationskörper ist vorteilhaft ein Zylinder. Es kann sich aber auch um einen
kugelförmigen Körper handeln. Dabei ist es günstig, wenn der Nebenstollen im Bereich des Verschlusses
verdickt ist, um eine Einschnürung des Durchlaßquerschnittes durch den VerschiuB zu vermeiden. Vorzugsweise
ist die Verdickung symmetrisch bezogen auf die Stollenlängsachse.
Der Verschluß kann zwei in Stollenlängsrichtung hintereinanderliegende Dichtungen aufweisen, zwischen
denen eine Absaugung vorgesehen ist Damit kann vermieden werden, daß Radioaktivität, die zum
Beispiel in Form von Gasen oder Dämpfen aus dem Betonbehälter bei einem Störfall austritt, durch den
Stollen aus dem Hügel dringt Das abgesaugte Volumen wird zweckmäßig in den dem Betonbehälter zugekehrten
Stollenteil zurückgepumpt Man kann aber auch eine so Filteranlage vorsehen, um die abgesaugte Gas- oder
Dampfmenge aktivitätsfrei zu machen, so daß sie ins Freie entlassen werden kann.
Bei Kernreaktoranlagen mit einem rotationssymmetrischen Betonbehälter kann einer der Nebenstollen
vorteilhaft annähernd tangential in den Betonbehälter münden, weil man dann im Inneren des Betonbehälters
vorteilhaft große Abmessungen für den Weitertransport der durch den Stollen beförderten Anlagenteile
erhält Besonders günstig ist diese Bauweise, wenn der Nebenstollen in einen Ringraum zwischen dem Betonbehälter
und einer von diesem umschlossenen, vorzugsweise kugelförmigen Sicherheitshülle mündet
Eine einfache Bauweise für den Stollen ergibt sich dadurch, daß die Wände von Haupt- und/oder
Nebenstollen von Be'onrohrstücken gebildet werden, die mit elastischen Fugendichtungen versehen sind. Die
Betonrohrstücke sind datwi mindestens so druckfest daß sie den von Erdreich ausgeübten Belastungen mit
Sicherheit gewachsen sind. Zusätzlich kann man Stollenbereiche, die zwischen dem Betonbehälter und
dem diesen zugekehrten ersten Verschluß liegen, noch
besonders verstärken, damit sie auch einem Überdruck standhalten, der beim Entweichen von Dampf aus dem
Betonbehälter ausgeübt werden könnte.
Die elastischen Fugendichtungen können in Form von Gummi- oder Kunststoffbälgen ausgeführt sein. Es kann
sich aber auch um die zum Beispiel aus dem Bau von Abwässerkanälen bekannten Dichtungsmassen handeln,
die jedenfalls eine so weitreichende Beweglichkeit ergeben, daß Erdverschiebungen, die zum Beispiel durch
das Setzen von Erdreich zustande kommen, ohne Oberbeanspruchungen nachgiebig aufgenommen werden.
Die Stollen sollten oberhalb des Grundwasserspiegels verlaufen, damit auch beim Versagen der obengenannten
Dichtungen keine Störungen zu befürchten sind. Für Anlagen mit einem Hügel, der auf dem ursprünglichen
Erdboden aufgeschüttet ist, können ix. Stollen vorteilhaft
in Höhe des ursprünglichen Erdbodens verlaufen, weil dies den Aufbau der Stollen wesentlich erleichtern
kann. Hierbei sollte der Abzweigpunkt um mindestens den Stollendurchmesser mit Erdreich überschüttet sein.
Um die; Sicherheit des Abschlusses, den der Hügel für
die in der Kernreaktoranlage vorhandene Radioaktivität bildet, möglichst dauerhaft zu gestalten, wird der
Verschluß vorteilhaft im Bereich einer quer zum Stollen verlaufenden Trennwand aus wasserundurchlässigem
Material, insbesondere aus Ton, angeordnet Bei Kernreaktoranlagen mit mehreren hintereinandergeschalteten
derartigen Trennwänden kann man im Bereich jeder Trennwand einen VerschiuB vorsehen. Es
kann aber auch günstig sein, je einen Verschluß auf beiden Seiten einer Trennwand vorzusehen.
Bei einer besonders wichtigen Ausführungsform der Erfindung enthält der Nebenstellen eine Rohrleitung,
die in mindestens einer festen Querwand gehaltet! ist,
neben der ein den Restquerschnitt des Nebenstollens einnehmender Verschluß liegt Solche Nebenstollen
wird man insbesondere dann vorsehen, wenn die in dem Betonbehälter zum Beispiel in Form von Dampf
vorliegende Energie zu einer Stelle außerhalb des Betonbehälters geleitet wird, etwa zu einer Maschinenhalle
zur Erzeugung elektrischer Energie. Die Rohrleitungen sind dann Frischdampfleitungen bzw. Speisewasserleitungen
mit großen Drücken von zum Beispiel 80 bar und mehr. Hier kommt es darauf an, daß die
Betriebssicherheit durch Überprüfungen kontrolliert werden kann. Der Stollen gewährleistet dabei die
Zugänglichkeit zu den Rohrleitungen, wobei die feste Querwand die Leitung festlegt, so daß auch bei
Leitungsbruch keine unzulässigen Bewegungen auftreten.
Darüber hinaus kann die Leitung in einem Doppelrohr verlegt werden, wenn man für den Fall
eines Leitungsbruchs verhindern will, daß der Stollen
durch inneren Überdruck beschädigt wird
Wie schon eingangs erwähnt, wird der Hauptstollen nur für den Fall benötigt, daß bei Reparaturen große
Anlagenteile ausgewechselt werden müssen. Deshalb kann es günstig sein, daß der Hauptstollen heraust<ehmbare
Einbauten enthält, die einen dem Nebenstollen angepaßten Teilquerschnitt begrenzen. Mit diesen
Einbauten, die zum Beispiel in Form von Betonteilen ausgebildet sind, kann man zugleich eine Versteifung
des Hauptstollens erreichen, die die Sicherheit vergrößert
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird anhand der Figuren ein Ausführungsbeispiel beschrieben. Es
zeigt
F i g, 1 einen vertikalen Teilschnitt durch eine Kernreaktoranlage der Hügelbauweise,
Fig.3 ebenfalls in einem Hurizontalschnitt einen anderen Teil der Anlage.
Die Kernreaktoranlage umfaßt beim Ausführungsbeispiel einen Druckwasserreaktor. Auf die besondere
Ausbildung des Reaktors kommt es jedoch nicht an, vielmehr ist die Erfindung auch für andere Reaktoren
sowie für kerntechnische Anlagen geeignet, die sich etwa mit der Aufbereitung oder Lagerung von
Reaktorbrennelementen usw. befassen.
Der nicht näher dargestellte Druckwasserreaktor sitzt mit seinen Primärkühlkreis in einer kugelförmigen
Sicherheitshülle 1. Die Sicherheitshülle 1 ist von einem Betonbehälter 2 umgeben, der der sogenannten
Sekundärabschirmung entspricht Der Betonbehälter 2 ist zum Teil in den ursprünglichen Erdboden 3
eingelassen, dessen Oberfläche mit 4 bezeichnet ist Über den Betonbehälter 2 ist ein Hügel 5 aus Kies
aufgeschüttet, der den Betonbehälter mit einer Höhe von mehreren, zum Beispiel 20 m überdeckt, in dem
Hügel 5 sind wasserdichte Trennwände 6 vorgesehen, die ebenso wie eine an der Oberseite des Hügels S
angebrachte Deckschicht 7 aus wasserundurchlässigem Material, vorzugsweise aus Ton, bestehen. Die Oberseite
des Hügels wird von einer mechanisch festen Schicht 8, zum Beispiel aus Beton gebildet, die einen
mechanischen Schutz für die Schicht 7 bilden soll und mit einem Fundamentring 9 im Erdboden 3 verankert
ist
Der Betonbehälter 2 ist mit der Hügeloberfläche durch einen geradlinigen Hauptstollen 10 verbunden,
dessen kreisförmiger Querschnitt einen Durchmesser D von 9 m hat Der Hauptstollen 10 führt radial zu dem im
Grundriß kreisförmigen Betonbehälter 2 zu einer sogenannten Materialschleuse 11, die in der Wand der
kugelförmigen Sicherheitshülle 1 sitzt. Etwa in der Mitte des Hauptstollens 10 ist ein Abzweigpunkt 12
vorgesehen. Dort ist der Hauptstollen 10 mit drei Nebenstollen 13, 14 und 15 verbunden. Alle Stollen 10,
13, 14, 15 liegen in Höhe der ursprünglichen Erdoberfläche 4.
Die Nebenstollen haben einen rechteckigen Querschnitt, der an die lichten Maße der Materialschleuse 11
angepaßt ist Der Querschnitt ist jedoch erheblich kleiner als der des Hauptstollens 10 und zwar beträgt
das lichte Maß der Nebenstollen 13 und 15 3 m χ 3 m, so daß sich, bezogen auf den Hauptstollen, ein
Querschnittsverhältnis von 1 :7 ergibt Der Nebenstollen 14 hat ein lichtes Maß von 2 m χ 1 m und damit ein
Querschnittsverhältnis von 1 :32.
Der Nebenstollen 13 führt vom Abzweigpunkt 12 schräg zum Rand des Hügels 5, so daß er neben dem
Hauptstollen 10 an der Erdoberfläche mündet Er enthält zwei Verschlüsse 16 und 17. Diese sind
zylindrische Rotationskörper, wie später noch näher beschrieben wird. Es könnten aber auch Schiebetore
verwendet werden. Im Nebenstollen 13 sind Schienen 18 verlegt Sie führen zu einer Drehscheibe 19 im
Abzweigpunkt IZ In Verlängerung des Nebenstollens 13 ist im Abzweigpunkt 12 eine sogenannte Schußnische
20 vorgesehen, mit der erreicht wird, daß durch den Nebenstollen 13 nach Zerstörung der Verschlüsse 16
und 17 eindringende Geschosse im Abzweigpunkt 12 abgefangen werden, so daß sie nicht in die Nebenstollen
14 und 15 sowie in den zwischen dem Abzweigpunkt 12 und dem Betonbehälter 2 liegenden Teil 21 des
Hauptstotlens wirken können.
Der Nebenstollen 14 führt zu einem Notstandsgebäude 22, in dem zum Beispiel Notstandsdiesel für den
Hilfsbetrieb untergebracht sind. Der Nebenstollen 14 ist ebenfalls mit zwei Verschlüssen 23 und 24 ausgerüstet.
Von diesen ist der Verschluß 23 ebenso wie der
ίο Verschluß 17 in das Bauwerk des Abzweigpunktes 12
einbezogen, während der Verschluß 24 in einer symmetrischen Verdickung 25 der Stollenwand angeordnet
ist.
Der Nebenstollen 15 enthält ebenfalls zwei Ver-
Der Nebenstollen 15 enthält ebenfalls zwei Ver-
is Schlüsse 26 und 27. Der Verschluß 26 sitzt im Bauwerk
des Abzweigpunktes 12. Für den Verschluß 27 ist wiederum eine symmetrische Verdickung 28 der
Stollenwand vorgesehen.
annähernd tangential in einen Ringraum 29 zwischen dem Betonbehälter 2 und der Sicherheitshülle 1. An
seinem inneren Ende ist ein Schleusenraum 30 mit den beiden Schleusentüren 31 und 32 vorgesehen. Dadurch
wird es möglich, auch relativ sperrige, vor allem lange Transportgüter, wie zum Beispiel Wärmetauscher mit
8 m länge durch Stollen in den Betonbehälter 2 einzubringen, ohne daß dadurch die sonst erforderlichen
Abmessungen von Sicherheitshülle 1 und Betonbehälter 2 verändert werden müssen.
Im Teil 21 des Hauptstollens 10 ist der ursprüngliche Stollenquerschnitt mit dem Durchmesser D durch
herausnehmbare Einbauten 33 verkleinert Die Form der Einbauten, die im einzelnen aus den F i g. 1 und 2 zu
ersehen ist, ergibt eine dem Stollen 13 entsprechende lichte Weite von 3 m χ 3 m. Der verkleinerte Stollenteil
enthält Schienen, die durch die Schleuse 11 führen.
Im Zuge der Einbauten 33 liegen auch zwei Verschlüsse 34 und 35. Ihre zylindrischen Körper mit
den Durchgangsbohrungen 36 und 37 sind mit Rollen auf einem Schienenring 38 bzw. 39 abgestützt so daß sie
leicht um 90° verdreht werden können. In dieser nicht gezeichneten Stellung ist dann der Durchgang durch
den verengten Hauptstollenteil 21 gesperrt In gleicher Weise ist eine Sperrung der anderen Verschlüsse 16,17;
<5 23,24 und 26,27 möglich.
Der zwischen dem Abzweigpunkt 12 und der Hügeloberfläche liegende äußere Teil 40 des Hauptstollens
10 ist im Normalfall verschlossen. Zu diesem Zweck sind zwei Betonplatten 41 und 42 in die Stollenwände
eingelassen. Der Zwischenraum 43 und der nach 3'iBen
führende Bereich 44 ist zusätzlich mit gas- und wasserundurchlässigem Material, zum Beispiel mit Ton,
aufgefüllt Dadurch entsteht ein Verschluß, der betriebsmäßig nicht offenbar ist Für den Fall von Reparaturen,
bei dem große Anlagenteile, zum Beispiel komplette Dampferzeuger auszuwechseln sind, besteht jedoch die
Möglichkeit nach Stillegen des Reaktors den Hauptstollenbereich 40 zu öffnen, so daß nach Ausbau der
Einbauten 33 die genannten großen Bauteile transportiert werden können.
Neben den zum Zugang dienenden Stollen 10, 13,14 und 15 sind noch vier weitere Stollen für Leitungen
zwischen dem Betonbehälter 2 und einer nicht dargestellten Maschinenhalle vorgesehen. Von diesen
ist der eine Nebenstollen 45 in der F i g. 3 vollständig gezeichnet während die in gleicher Weise ausgebildeten
Nebenstollen 46, 47 und 48 nur durch ihre strichpunktiert dargestellten Achsen angedeutet sind. Die Leitun-
gen 49 in den Nebenstollen 45 bis 48 sind vor allem die Frischdampfleitungen und die Speisewasserleitungen
für den Sekundärkreis des Druckwasserreaktors. Es handelt sich also um druckführende Leitungen, die
besonders geschützt sein müssen. Außerdem sollen diese Leitungen zur Kontrolle zugänglich sein. Sie
können auch mit Doppelrohren versehen sein.
Die Mebenstollen 45 bis 48 sind überwiegend als
zylindrische Betonrohre ausgeführt. Sie enthalten jedoch feste Querwände 50, die die Leitungen 49
einschließen und eine Schikane im Verlauf der Nebenstollen 45 bilden, mit der der Stollenquerschnitt
gegen das Eindringen von Bruchstücken oder Geschossen geschützt ist. Im Verlauf der Querwände 50, von
denen beim Ausführungsbeispiel zwei hintereinander gestaffelt angeordnet sind, ist die Stollenwand bei 51
aufgeweitet, um Platz für einen Verschluß 52 zu schaffen, der, ebenso wie die vorbeschriebenen Verschlüsse
ausgebildet ist, jedoch etwas kleinere Abmessungen besitzt.
Die F i g. 3 zeigt ferner, daß die Nebenstollen 45 bis 48 abgewinkelt ausgeführt sind. Im Scheitelpunkt 53 des
Winkels ist ein im Verlauf des nach außen führenden Teils liegender Fortsatz 54 vorgesehen, der zum
Auffangen von Teilen dient, die durch den äußeren Kanalteil eindringen sollen.
In der F i g. 3 ist dargestellt, daß die Nebenstollen 45 bis 48 zusätzlich zu dem winklig ausgeführten Verlauf
einen geradlinigen als Hauptstollen 55 dienenden Teil aufweisen, der durch Betonplatten 56, 57 und eine
Tonfüllung 58 versperrt ist. Dieser Teil dient für den Bau der Anlage und die Montage der Leitungselemente.
Claims (16)
1. Kernreaktoranlage in unterirdischer Bauweise mit einem Stollen, der von der Erdoberfläche in
einen unterirdischen Betonbehälter fahrt, dadurch gekennzeichnet, daß von einem
geradlinigen Hauptstollen (10,55) mit einem für den
Transport von großen Anlageteilen ausreichenden Querschnitt unterirdisch mindestens ein Nebenstollen
(13,14,15,45,46,47,48) kleineren Querschnitts
abgezweigt ist, der an einer anderen Stelle als der Hauptstollen (10,55) an der Erdoberfläche mündet
und mindestens einen betriebsmäßig offenbaren Verschluß (16,17) aufweist, während der Hauptstollen
(10, 55) zwischen dem Abzweigpunkt (12) und der Erdoberfläche beim Betrieb der Kernreaktoranlage
ständig verschlossen ist
2. Kernreaktoranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Querschnittsverhältnis von
Hauptstollen (10) zu Nebenstollen (13) mindestens 2:1 ist
3. Kernreaktoranlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebenstollen (13)
zwei betriebsmäßig offenbare Verschlösse (16, 17) aufweist
4. Kernreaktoranlage nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ilaupt- und Nebenstollen
(10,13) Schienen (18) enthalten und daß die Schienen (18) im Abzweigpunkt (12) durch eine
Drehscheibe (19) verbunden sind.
5. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im
Abzweigpunkt (12) mehrere I* jbenstollen (13, 14,
15) abzweigen.
6. Kernreaktoranlage nach ehern der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß (16, 17) einen Rotationskörper mit einer
Bohrung umfaßt, deren Querschnitt von den den Rotationskörper umfassenden Stollenwänden in der
Schließstellung vollständig bedeckt ist
7. Kernreaktoranlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebenstollen (13) im
Bereich des Verschlusses (16) verdickt ist
8. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Verschluß zwei in Stollenlängsrichtung hinterelnanderliegende
Dichtungen aufweist, zwischen denen eine Absaugung vorgesehen ist
9. Kernreaktoranlage nach Anspruch 5 mit einem rotationssymmetrischen Betonbehälter, dadurch gekennzeichnet,
daß einer der Nebenstollen (15) annähernd tangential in den Betonbehälter (2) mündet
10. Kernreaktoranlage nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Nebenstollen (15) in einem Ringraum (29) zwischen, dem Betonbehälter (2) und
einer von diesem umschlossenen, vorzugsweise kugelförmigen Sicherheitshülle (1) mündet
11. Kernfeaktöfanlage nach einem der Ansprüche
1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände
von Haupt- und/oder Nebenstollen (10,13,14,15)
von Betonrohrstücken gebildet werden, die mit elastischen Fugendichtungen versehen sind.
12. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche I bis 11 mit einem Hügel, der auf dem
ursprünglichen Erdboden aufgeschüttet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Stollen (10, 13, 14, 15) in
Höhe des ursprünglichen Erdbodens (3) verlaufen.
13. Kemreaktoranlage nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anbzweigpunkt (12) um mindestens den Stollendurchrnesser mit Erdreich
überschüttet ist
14. Kernreaktoranalge nach einem der Ansprüche
I bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein Verschluß im Bereich einer quer zum Stollen (15)
verlaufenden Trennwand (6) aus wasserundurchlässigem Material, insbesondere aus Ton, angeordnet
ist
15. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche I bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
Nebenstollen (45) eine Rohrleitung (49) enthält, die in mindestens einer festen Querwand (50) gehalten
ist, neben der ein den Restquerschnitt des Nebenstollens (45) einnehmender Verschluß (52) liegt
16. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hauptstollen (10) herausnehmbare Einbauten (33) enthält, die einen dem Nebenstollen (13) angepaßten
Teilquerschnitt begrenzen.
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