DE2634355C3 - Kernreaktoranlage in unterirdischer Bauweise - Google Patents

Kernreaktoranlage in unterirdischer Bauweise

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DE2634355C3 DE2634355A DE2634355A DE2634355C3 DE 2634355 C3 DE2634355 C3 DE 2634355C3 DE 2634355 A DE2634355 A DE 2634355A DE 2634355 A DE2634355 A DE 2634355A DE 2634355 C3 DE2634355 C3 DE 2634355C3
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Description

Die Erfindung betrifft eine Kernreaktoranlage in unterirdischer Bauweise mit einem Stollen, der von der Erdoberfläche in einen unterirdischen Betonbehälter führt Ein solcher Stollen ist zum Beispiel in der Zeitschrift »Chemische Rundschau«, Nr. 17 vom 1.9.1962, Seite 482, zu sehen, in der das Projekt eines Versuchsatomkraftwerkes beschrieben wird, das eine Turbinenleistung von nur 8—10 MW haben solL Der Stollen führt in horizontaler Richtung von einem an einem Berghang gelegenen Betriebsgebäude in den Berg hinein, wo der Reaktor in einer zylindrischen Kaverne untergebracht sein solL
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, unerwünschte Folgen zu vermeiden, die der Stollen als Durchbrechung der unterirdischen Bauweise verursachen könnte, ohne daß die für den Betrieb notwendige Zugänglichkeit zum Betonbehälter beeinträchtigt wird.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß von einem geradlinigen Hauptstollen mit einem für den Transport von großen Anlageteilen ausreichenden Querschnitt unterirdisch mindestens ein Nebenstollen kleineren Querschnitts abgezweigt ist, der an einer anderen Stelle als der Hauptstollen an der Erdoberfläehe mündet und mindestens einen betriebsmäßig offenbaren Verschluß aufweist, während der Hauptstollen zwischen dem Abzweigpunkt und der Erdoberfläche beim Betrieb der Kernreaktoranlage ständig verschlossen ist
Bei der Erfindung ist im Normalbetrieb nur ein relativ kleiner Stollen vorhanden, der mit einem Verschluß betriebsmäßig gut gesichert werden kann, so daß Einflüsse durch den Stollen auf den Reaktorbetrieb, aber auch Auswirkungen des Reaktors aus dem Hügel hinaus praktisch ausgeschlossen sind. Andererseits ist für den Fall, daß Reparaturen den Transport großer Anlageteile erfordern, eine ausreichende Zugänglichkeit gegeben. Hierfür kommt es nicht auf einen betriebsmäßig offenbaren Verschluß an, vielmehr kann man hierfür mehr Zeit aufwenden und braucht nicht damit zu rechnen, daß Radioaktivität austritt, weil der Kernreaktor in diesem Fall außer Betrieb ist Das Querschnittsverhältnis von Hauptstollen zu Nebenstollen sollte
mindestens 2:1 sein. In der Praxis wird man jedoch im allgemeinen noch größere Werte erreichen können, zum Beispiel 4 :1 bis zu 10:1.
Der Nebenstollen kann vorteilhaft zwei betriebsmäßig offenbare Verschlösse aufweisen, weil dann ein s schleusenartiger Betrieb möglich ist, bei dem mindestens einer der Verschlüsse für eine Sperrung des Weges zwischen der Erdoberfläche und dem Betonbehälter sorgt
Haupt- und Nebenstollen können Schienen enthalten, die im Abzweigpunkt durch eine Drehscheibe verbunden sind. Damit ist eine Transportmöglichkeit auch für schwere Güter gegeben. Vorzugsweise wird ein Schleusenwagen verwendet, der einen eigenen elektrischen Antrieb hat und auch Schwerlasten, zum Beispiel ts Brennelementtransportbehälter mit einem Gewicht von 100 t und mehr, durch beengte Schleusenabmessungen zu fahren gestattet Der Wagen sollte verhältnismäßig kurz sein, weil damit auch die Schleusenabmessungen entsprechend klein gehalten werden können. Auch für die Drehscheibe ist eine kurze Bauweise des Schleusenwagens günstig.
Im Abzweigpunkt, also dort, wo Haupt- und Nebenstollen miteinander verbunden sind, können auch mehrere Nebenstollen abzweigen. Man kann dann eine Drehscheibe für den Anschluß mehrerer Schienenverbindungen nutzen und erhält bauliche Vereinfachungen, wie später bei der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels noch näher dargestellt wird.
Der bei der Erfindung vorgesehene VerschiuB umfaßt vorteilhaft einen Rotationskörper mit einer Bohrung, deren Querschnitt von den den Rotationskörper umfassenden Stollenwänden in der Schließstellung vollständig bedeckt ist Der Rotationskörper ist vorteilhaft ein Zylinder. Es kann sich aber auch um einen kugelförmigen Körper handeln. Dabei ist es günstig, wenn der Nebenstollen im Bereich des Verschlusses verdickt ist, um eine Einschnürung des Durchlaßquerschnittes durch den VerschiuB zu vermeiden. Vorzugsweise ist die Verdickung symmetrisch bezogen auf die Stollenlängsachse.
Der Verschluß kann zwei in Stollenlängsrichtung hintereinanderliegende Dichtungen aufweisen, zwischen denen eine Absaugung vorgesehen ist Damit kann vermieden werden, daß Radioaktivität, die zum Beispiel in Form von Gasen oder Dämpfen aus dem Betonbehälter bei einem Störfall austritt, durch den Stollen aus dem Hügel dringt Das abgesaugte Volumen wird zweckmäßig in den dem Betonbehälter zugekehrten Stollenteil zurückgepumpt Man kann aber auch eine so Filteranlage vorsehen, um die abgesaugte Gas- oder Dampfmenge aktivitätsfrei zu machen, so daß sie ins Freie entlassen werden kann.
Bei Kernreaktoranlagen mit einem rotationssymmetrischen Betonbehälter kann einer der Nebenstollen vorteilhaft annähernd tangential in den Betonbehälter münden, weil man dann im Inneren des Betonbehälters vorteilhaft große Abmessungen für den Weitertransport der durch den Stollen beförderten Anlagenteile erhält Besonders günstig ist diese Bauweise, wenn der Nebenstollen in einen Ringraum zwischen dem Betonbehälter und einer von diesem umschlossenen, vorzugsweise kugelförmigen Sicherheitshülle mündet
Eine einfache Bauweise für den Stollen ergibt sich dadurch, daß die Wände von Haupt- und/oder Nebenstollen von Be'onrohrstücken gebildet werden, die mit elastischen Fugendichtungen versehen sind. Die Betonrohrstücke sind datwi mindestens so druckfest daß sie den von Erdreich ausgeübten Belastungen mit Sicherheit gewachsen sind. Zusätzlich kann man Stollenbereiche, die zwischen dem Betonbehälter und dem diesen zugekehrten ersten Verschluß liegen, noch besonders verstärken, damit sie auch einem Überdruck standhalten, der beim Entweichen von Dampf aus dem Betonbehälter ausgeübt werden könnte.
Die elastischen Fugendichtungen können in Form von Gummi- oder Kunststoffbälgen ausgeführt sein. Es kann sich aber auch um die zum Beispiel aus dem Bau von Abwässerkanälen bekannten Dichtungsmassen handeln, die jedenfalls eine so weitreichende Beweglichkeit ergeben, daß Erdverschiebungen, die zum Beispiel durch das Setzen von Erdreich zustande kommen, ohne Oberbeanspruchungen nachgiebig aufgenommen werden.
Die Stollen sollten oberhalb des Grundwasserspiegels verlaufen, damit auch beim Versagen der obengenannten Dichtungen keine Störungen zu befürchten sind. Für Anlagen mit einem Hügel, der auf dem ursprünglichen Erdboden aufgeschüttet ist, können ix. Stollen vorteilhaft in Höhe des ursprünglichen Erdbodens verlaufen, weil dies den Aufbau der Stollen wesentlich erleichtern kann. Hierbei sollte der Abzweigpunkt um mindestens den Stollendurchmesser mit Erdreich überschüttet sein.
Um die; Sicherheit des Abschlusses, den der Hügel für die in der Kernreaktoranlage vorhandene Radioaktivität bildet, möglichst dauerhaft zu gestalten, wird der Verschluß vorteilhaft im Bereich einer quer zum Stollen verlaufenden Trennwand aus wasserundurchlässigem Material, insbesondere aus Ton, angeordnet Bei Kernreaktoranlagen mit mehreren hintereinandergeschalteten derartigen Trennwänden kann man im Bereich jeder Trennwand einen VerschiuB vorsehen. Es kann aber auch günstig sein, je einen Verschluß auf beiden Seiten einer Trennwand vorzusehen.
Bei einer besonders wichtigen Ausführungsform der Erfindung enthält der Nebenstellen eine Rohrleitung, die in mindestens einer festen Querwand gehaltet! ist, neben der ein den Restquerschnitt des Nebenstollens einnehmender Verschluß liegt Solche Nebenstollen wird man insbesondere dann vorsehen, wenn die in dem Betonbehälter zum Beispiel in Form von Dampf vorliegende Energie zu einer Stelle außerhalb des Betonbehälters geleitet wird, etwa zu einer Maschinenhalle zur Erzeugung elektrischer Energie. Die Rohrleitungen sind dann Frischdampfleitungen bzw. Speisewasserleitungen mit großen Drücken von zum Beispiel 80 bar und mehr. Hier kommt es darauf an, daß die Betriebssicherheit durch Überprüfungen kontrolliert werden kann. Der Stollen gewährleistet dabei die Zugänglichkeit zu den Rohrleitungen, wobei die feste Querwand die Leitung festlegt, so daß auch bei Leitungsbruch keine unzulässigen Bewegungen auftreten. Darüber hinaus kann die Leitung in einem Doppelrohr verlegt werden, wenn man für den Fall eines Leitungsbruchs verhindern will, daß der Stollen durch inneren Überdruck beschädigt wird
Wie schon eingangs erwähnt, wird der Hauptstollen nur für den Fall benötigt, daß bei Reparaturen große Anlagenteile ausgewechselt werden müssen. Deshalb kann es günstig sein, daß der Hauptstollen heraust<ehmbare Einbauten enthält, die einen dem Nebenstollen angepaßten Teilquerschnitt begrenzen. Mit diesen Einbauten, die zum Beispiel in Form von Betonteilen ausgebildet sind, kann man zugleich eine Versteifung des Hauptstollens erreichen, die die Sicherheit vergrößert
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird anhand der Figuren ein Ausführungsbeispiel beschrieben. Es zeigt
F i g, 1 einen vertikalen Teilschnitt durch eine Kernreaktoranlage der Hügelbauweise,
F i g. 2 einen zugehörigen Horizontalschnitt und
Fig.3 ebenfalls in einem Hurizontalschnitt einen anderen Teil der Anlage.
Die Kernreaktoranlage umfaßt beim Ausführungsbeispiel einen Druckwasserreaktor. Auf die besondere Ausbildung des Reaktors kommt es jedoch nicht an, vielmehr ist die Erfindung auch für andere Reaktoren sowie für kerntechnische Anlagen geeignet, die sich etwa mit der Aufbereitung oder Lagerung von Reaktorbrennelementen usw. befassen.
Der nicht näher dargestellte Druckwasserreaktor sitzt mit seinen Primärkühlkreis in einer kugelförmigen Sicherheitshülle 1. Die Sicherheitshülle 1 ist von einem Betonbehälter 2 umgeben, der der sogenannten Sekundärabschirmung entspricht Der Betonbehälter 2 ist zum Teil in den ursprünglichen Erdboden 3 eingelassen, dessen Oberfläche mit 4 bezeichnet ist Über den Betonbehälter 2 ist ein Hügel 5 aus Kies aufgeschüttet, der den Betonbehälter mit einer Höhe von mehreren, zum Beispiel 20 m überdeckt, in dem Hügel 5 sind wasserdichte Trennwände 6 vorgesehen, die ebenso wie eine an der Oberseite des Hügels S angebrachte Deckschicht 7 aus wasserundurchlässigem Material, vorzugsweise aus Ton, bestehen. Die Oberseite des Hügels wird von einer mechanisch festen Schicht 8, zum Beispiel aus Beton gebildet, die einen mechanischen Schutz für die Schicht 7 bilden soll und mit einem Fundamentring 9 im Erdboden 3 verankert ist
Der Betonbehälter 2 ist mit der Hügeloberfläche durch einen geradlinigen Hauptstollen 10 verbunden, dessen kreisförmiger Querschnitt einen Durchmesser D von 9 m hat Der Hauptstollen 10 führt radial zu dem im Grundriß kreisförmigen Betonbehälter 2 zu einer sogenannten Materialschleuse 11, die in der Wand der kugelförmigen Sicherheitshülle 1 sitzt. Etwa in der Mitte des Hauptstollens 10 ist ein Abzweigpunkt 12 vorgesehen. Dort ist der Hauptstollen 10 mit drei Nebenstollen 13, 14 und 15 verbunden. Alle Stollen 10, 13, 14, 15 liegen in Höhe der ursprünglichen Erdoberfläche 4.
Die Nebenstollen haben einen rechteckigen Querschnitt, der an die lichten Maße der Materialschleuse 11 angepaßt ist Der Querschnitt ist jedoch erheblich kleiner als der des Hauptstollens 10 und zwar beträgt das lichte Maß der Nebenstollen 13 und 15 3 m χ 3 m, so daß sich, bezogen auf den Hauptstollen, ein Querschnittsverhältnis von 1 :7 ergibt Der Nebenstollen 14 hat ein lichtes Maß von 2 m χ 1 m und damit ein Querschnittsverhältnis von 1 :32.
Der Nebenstollen 13 führt vom Abzweigpunkt 12 schräg zum Rand des Hügels 5, so daß er neben dem Hauptstollen 10 an der Erdoberfläche mündet Er enthält zwei Verschlüsse 16 und 17. Diese sind zylindrische Rotationskörper, wie später noch näher beschrieben wird. Es könnten aber auch Schiebetore verwendet werden. Im Nebenstollen 13 sind Schienen 18 verlegt Sie führen zu einer Drehscheibe 19 im Abzweigpunkt IZ In Verlängerung des Nebenstollens 13 ist im Abzweigpunkt 12 eine sogenannte Schußnische 20 vorgesehen, mit der erreicht wird, daß durch den Nebenstollen 13 nach Zerstörung der Verschlüsse 16 und 17 eindringende Geschosse im Abzweigpunkt 12 abgefangen werden, so daß sie nicht in die Nebenstollen 14 und 15 sowie in den zwischen dem Abzweigpunkt 12 und dem Betonbehälter 2 liegenden Teil 21 des Hauptstotlens wirken können.
Der Nebenstollen 14 führt zu einem Notstandsgebäude 22, in dem zum Beispiel Notstandsdiesel für den Hilfsbetrieb untergebracht sind. Der Nebenstollen 14 ist ebenfalls mit zwei Verschlüssen 23 und 24 ausgerüstet. Von diesen ist der Verschluß 23 ebenso wie der
ίο Verschluß 17 in das Bauwerk des Abzweigpunktes 12 einbezogen, während der Verschluß 24 in einer symmetrischen Verdickung 25 der Stollenwand angeordnet ist.
Der Nebenstollen 15 enthält ebenfalls zwei Ver-
is Schlüsse 26 und 27. Der Verschluß 26 sitzt im Bauwerk des Abzweigpunktes 12. Für den Verschluß 27 ist wiederum eine symmetrische Verdickung 28 der Stollenwand vorgesehen.
Der Nebenstollen 15 führt wie die Fig.2 zeigt,
annähernd tangential in einen Ringraum 29 zwischen dem Betonbehälter 2 und der Sicherheitshülle 1. An seinem inneren Ende ist ein Schleusenraum 30 mit den beiden Schleusentüren 31 und 32 vorgesehen. Dadurch wird es möglich, auch relativ sperrige, vor allem lange Transportgüter, wie zum Beispiel Wärmetauscher mit 8 m länge durch Stollen in den Betonbehälter 2 einzubringen, ohne daß dadurch die sonst erforderlichen Abmessungen von Sicherheitshülle 1 und Betonbehälter 2 verändert werden müssen.
Im Teil 21 des Hauptstollens 10 ist der ursprüngliche Stollenquerschnitt mit dem Durchmesser D durch herausnehmbare Einbauten 33 verkleinert Die Form der Einbauten, die im einzelnen aus den F i g. 1 und 2 zu ersehen ist, ergibt eine dem Stollen 13 entsprechende lichte Weite von 3 m χ 3 m. Der verkleinerte Stollenteil enthält Schienen, die durch die Schleuse 11 führen.
Im Zuge der Einbauten 33 liegen auch zwei Verschlüsse 34 und 35. Ihre zylindrischen Körper mit den Durchgangsbohrungen 36 und 37 sind mit Rollen auf einem Schienenring 38 bzw. 39 abgestützt so daß sie leicht um 90° verdreht werden können. In dieser nicht gezeichneten Stellung ist dann der Durchgang durch den verengten Hauptstollenteil 21 gesperrt In gleicher Weise ist eine Sperrung der anderen Verschlüsse 16,17;
<5 23,24 und 26,27 möglich.
Der zwischen dem Abzweigpunkt 12 und der Hügeloberfläche liegende äußere Teil 40 des Hauptstollens 10 ist im Normalfall verschlossen. Zu diesem Zweck sind zwei Betonplatten 41 und 42 in die Stollenwände eingelassen. Der Zwischenraum 43 und der nach 3'iBen führende Bereich 44 ist zusätzlich mit gas- und wasserundurchlässigem Material, zum Beispiel mit Ton, aufgefüllt Dadurch entsteht ein Verschluß, der betriebsmäßig nicht offenbar ist Für den Fall von Reparaturen, bei dem große Anlagenteile, zum Beispiel komplette Dampferzeuger auszuwechseln sind, besteht jedoch die Möglichkeit nach Stillegen des Reaktors den Hauptstollenbereich 40 zu öffnen, so daß nach Ausbau der Einbauten 33 die genannten großen Bauteile transportiert werden können.
Neben den zum Zugang dienenden Stollen 10, 13,14 und 15 sind noch vier weitere Stollen für Leitungen zwischen dem Betonbehälter 2 und einer nicht dargestellten Maschinenhalle vorgesehen. Von diesen ist der eine Nebenstollen 45 in der F i g. 3 vollständig gezeichnet während die in gleicher Weise ausgebildeten Nebenstollen 46, 47 und 48 nur durch ihre strichpunktiert dargestellten Achsen angedeutet sind. Die Leitun-
gen 49 in den Nebenstollen 45 bis 48 sind vor allem die Frischdampfleitungen und die Speisewasserleitungen für den Sekundärkreis des Druckwasserreaktors. Es handelt sich also um druckführende Leitungen, die besonders geschützt sein müssen. Außerdem sollen diese Leitungen zur Kontrolle zugänglich sein. Sie können auch mit Doppelrohren versehen sein.
Die Mebenstollen 45 bis 48 sind überwiegend als zylindrische Betonrohre ausgeführt. Sie enthalten jedoch feste Querwände 50, die die Leitungen 49 einschließen und eine Schikane im Verlauf der Nebenstollen 45 bilden, mit der der Stollenquerschnitt gegen das Eindringen von Bruchstücken oder Geschossen geschützt ist. Im Verlauf der Querwände 50, von denen beim Ausführungsbeispiel zwei hintereinander gestaffelt angeordnet sind, ist die Stollenwand bei 51
aufgeweitet, um Platz für einen Verschluß 52 zu schaffen, der, ebenso wie die vorbeschriebenen Verschlüsse ausgebildet ist, jedoch etwas kleinere Abmessungen besitzt.
Die F i g. 3 zeigt ferner, daß die Nebenstollen 45 bis 48 abgewinkelt ausgeführt sind. Im Scheitelpunkt 53 des Winkels ist ein im Verlauf des nach außen führenden Teils liegender Fortsatz 54 vorgesehen, der zum Auffangen von Teilen dient, die durch den äußeren Kanalteil eindringen sollen.
In der F i g. 3 ist dargestellt, daß die Nebenstollen 45 bis 48 zusätzlich zu dem winklig ausgeführten Verlauf einen geradlinigen als Hauptstollen 55 dienenden Teil aufweisen, der durch Betonplatten 56, 57 und eine Tonfüllung 58 versperrt ist. Dieser Teil dient für den Bau der Anlage und die Montage der Leitungselemente.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (16)

Patentansprüche:
1. Kernreaktoranlage in unterirdischer Bauweise mit einem Stollen, der von der Erdoberfläche in einen unterirdischen Betonbehälter fahrt, dadurch gekennzeichnet, daß von einem geradlinigen Hauptstollen (10,55) mit einem für den Transport von großen Anlageteilen ausreichenden Querschnitt unterirdisch mindestens ein Nebenstollen (13,14,15,45,46,47,48) kleineren Querschnitts abgezweigt ist, der an einer anderen Stelle als der Hauptstollen (10,55) an der Erdoberfläche mündet und mindestens einen betriebsmäßig offenbaren Verschluß (16,17) aufweist, während der Hauptstollen (10, 55) zwischen dem Abzweigpunkt (12) und der Erdoberfläche beim Betrieb der Kernreaktoranlage ständig verschlossen ist
2. Kernreaktoranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Querschnittsverhältnis von Hauptstollen (10) zu Nebenstollen (13) mindestens 2:1 ist
3. Kernreaktoranlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebenstollen (13) zwei betriebsmäßig offenbare Verschlösse (16, 17) aufweist
4. Kernreaktoranlage nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ilaupt- und Nebenstollen (10,13) Schienen (18) enthalten und daß die Schienen (18) im Abzweigpunkt (12) durch eine Drehscheibe (19) verbunden sind.
5. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Abzweigpunkt (12) mehrere I* jbenstollen (13, 14, 15) abzweigen.
6. Kernreaktoranlage nach ehern der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß (16, 17) einen Rotationskörper mit einer Bohrung umfaßt, deren Querschnitt von den den Rotationskörper umfassenden Stollenwänden in der Schließstellung vollständig bedeckt ist
7. Kernreaktoranlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebenstollen (13) im Bereich des Verschlusses (16) verdickt ist
8. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß zwei in Stollenlängsrichtung hinterelnanderliegende Dichtungen aufweist, zwischen denen eine Absaugung vorgesehen ist
9. Kernreaktoranlage nach Anspruch 5 mit einem rotationssymmetrischen Betonbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Nebenstollen (15) annähernd tangential in den Betonbehälter (2) mündet
10. Kernreaktoranlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebenstollen (15) in einem Ringraum (29) zwischen, dem Betonbehälter (2) und einer von diesem umschlossenen, vorzugsweise kugelförmigen Sicherheitshülle (1) mündet
11. Kernfeaktöfanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände von Haupt- und/oder Nebenstollen (10,13,14,15) von Betonrohrstücken gebildet werden, die mit elastischen Fugendichtungen versehen sind.
12. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche I bis 11 mit einem Hügel, der auf dem ursprünglichen Erdboden aufgeschüttet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Stollen (10, 13, 14, 15) in Höhe des ursprünglichen Erdbodens (3) verlaufen.
13. Kemreaktoranlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Anbzweigpunkt (12) um mindestens den Stollendurchrnesser mit Erdreich überschüttet ist
14. Kernreaktoranalge nach einem der Ansprüche I bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein Verschluß im Bereich einer quer zum Stollen (15) verlaufenden Trennwand (6) aus wasserundurchlässigem Material, insbesondere aus Ton, angeordnet ist
15. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche I bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebenstollen (45) eine Rohrleitung (49) enthält, die in mindestens einer festen Querwand (50) gehalten ist, neben der ein den Restquerschnitt des Nebenstollens (45) einnehmender Verschluß (52) liegt
16. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptstollen (10) herausnehmbare Einbauten (33) enthält, die einen dem Nebenstollen (13) angepaßten Teilquerschnitt begrenzen.
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