DE2634355A1 - Kernreaktoranlage in unterirdischer bauweise - Google Patents
Kernreaktoranlage in unterirdischer bauweiseInfo
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Description
VPA 76 P 9 3 5 5 BRD
Die Erfindung betrifft eine Kernreaktoranlage in unterirdischer Bauweise mit einem Stollen, der von der Erdoberfläche in
einen unterirdischen Betonbehälter führt. Ein solcher Stollen ist zwar in dem Aufsatz "Unterground siting of Nuclear Power
Reactors" eines für das IAEA/ΝΕΑ Symposium vorbereiteten Druckes
nicht dargestellt, er wird jedoch vorausgesetzt, da anders ein Betrieb der Kernreaktoranlage in dem Betonbehälter kaum vorstellbar ist.
Die Erfindung befaßt sich mit der Ausbildung dieses Stollens. Sie geht dabei von der Aufgabe aus, einerseits eine für den Betrieb ausreichende Zugänglichkeit zum Betonbehälter zu schaffen,
andererseits aber auch unerwünschte Folgen zu vermeiden, die der Stollen als Durchbrechung der unterirdischen Bauweise ver-
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß von einem geradlinigen Stollen mit einem für den Transport von Großkomponenten ausreichenden Querschnitt (Hauptstollen) unterirdisch ein Stollen
kleineren Querschnitts (Nebenstollen) abgezweigt ist, der an einer anderen Stelle als der Hauptstollen an der Erdoberfläche
mündet und mindestens einen betriebsmäßig offenbaren Verschluß
aufweist, während der Hauptstollen zwischen dem Abzweigpunkt und der Erdoberfläche beim Betrieb der Kernreaktoranlage stän
dig verschlossen ist.
Sm 21 Hgr / 26.7.1976
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Bel der Erfindung 1st Im Normalbetrieb nur ein relativ kleiner
Stollen vorhanden, der mit einem Verschluß betriebsmäßig gut gesichert werden kann, so daß Einflüsse durch den Stollen auf
den Reaktorbetrieb, aber auch Auswirkungen des Reaktors aus dem Hügel hinaus praktisch ausgeschlossen sind. Andererseits
ist für den Fall, daß Reparaturen den Transport von Großkomponenten erfordern, eine ausreichende Zugänglichkeit gegeben.
Hierfür kommt es nicht auf einen betriebsmäßig offenbaren Verschluß
an, vielmehr kann man hierfür mehr Zeit aufwenden und braucht nicht damit zu rechnen, daß Radioaktivität austritt,
weil der Kernreaktor in diesem Fall außer Betrieb ist. Das Querschnittsverhältnis von Hauptstollen zu Nebenstollen sollte
mindestens 2:1 sein. In der Praxis wird man jedoch im allgemeinen noch größere Werte erreichen können, zum Beispiel 4:1 bis
zu 10:1.
Der Nebenstollen kann vorteilhaft zwei betriebsmäßig offenbare
Verschlüsse oder Tore aufweisen, weil dann ein schleusenartiger Betrieb möglich ist, bei dem mindestens einer der Verschlüsse
für eine Sperrung des Weges zwischen der Erdoberfläche und dem Betonbehälter sorgt.
Haupt- und Nebenstollen können Schienen enthalten, damit eine Transportmöglichkeit auch für schwere Güter gegeben ist. Dabei
wird vorzugsweise ein Schleusenwagen verwendet, der einen eigenen elektrischen Antrieb hat und auch Schwerlasten, zum
Beispiel Brennelementtransportbehälter mit einem Gewicht von 100 t und mehr, durch beengte Schleusenabmessungen zu fahren
gestattet. Der Wagen ist vorteilhaft verhältnismäßig kurz, weil damit auch die Schleusenabmessungen entsprechend klein
gehalten werden können. Die Schienen können im Abzweigpunkt durch eine Drehscheibe verbunden sein, weil dies die raumsparendste
Möglichkeit ist, einen Abzweig für die Schienen auszubilden. Auch für die Drehscheibe ist eine kurze Bauweise des
Schleusenwagens günstig.
Im Anschlußpunkt, in dem Haupt- und Nebenstollen miteinander
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verbunden sind, können auch mehrere Nebenstollen abzweigen. Man kann dann eine Drehscheibe für den Anschluß mehrerer Schienenverbindungen
nutzen und erhält bauliche Vereinfachungen, wie später bei der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
noch näher dargestellt wird.
Der bei der Erfindung vorgesehene Verschluß umfaßt vorteilhaft einen Rotationskörper mit einer Bohrung, deren Querschnitt
von den den Rotationskörper umfassenden Stollenwänden in einer quer zur Durchlaßrichtung verlaufenden Stellung vollständig bedeckt
ist. Der Rotationskörper ist vorteilhaft ein Zylinder. Es kann sich aber auch um einen kugelförmigen Körper handeln.
Dabei ist es günstig, wenn der Stollen im Bereich des Verschlusses verdickt ist, um eine Einschnürung des Durchlaßquerschnittes
durch den Verschluß zu vermeiden. Vorzugsweise ist die Verdickung symmetrisch bezogen auf die Stollenlängsachse.
Der Rotationskörper kann zwei in Stollenlängsrichtung hintereinanderliegende
Dichtungen aufweisen, zwischen denen eine Absaugung vorgesehen ist. Damit kann vermieden werden, daß Radioaktivität,
die zum Beispiel in Form von Gasen oder Dämpfen aus dem Betonbehälter bei einem Störfall austritt, durch den Stollen
aus dem Hügel dringt. Das abgesaugte Volumen wird zweckmäßig in den dem Betonbehälter zugekehrten Stollenteil zurückgepumpt.
Man kann aber auch eine Filteranlage vorsehen, um die abgesaugte Gas- oder Dampfmenge aktivitätsfrei zu machen, so
daß sie ins Freie entlassen werden kann.
Bei Kernreaktoranlagen mit einem rotationssymmetrischen Betonbehälter
kann einer der Nebenstollen vorteilhaft etwa tangential in den Betonbehälter münden, weil man dann im Inneren des Betonbehälters
vorteilhaft große Abmessungen für den Weitertransport der durch den Stollen beförderten Anlagenteile erhält. Besonders
günstig ist diese Bauweise, wenn der Nebenstollen in einen Ringraum zwischen dem Betonbehälter und einer von diesem
umschlossenen, vorzugsweise kugelförmigen Sicherheitshülle mündet.
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Eine einfache Bauweise für den Stollen ergibt sich dadurch, daß die Wände von Haupt- und/oder Nebenstollen von Betonrohrstücken
gebildet werden, die schwimmend mit elastischen Fugendichtungen im Erdreich liegen. Die Betonrohrstücke sind dabei
mindestens so druckfest, daß sie den von Erdreich ausgeübten Belastungen mit Sicherheit gewachsen sind. Zusätzlich kann man
Stollenbereiche, die zwischen dem Betonbehälter und dem diesen zugekehrten ersten Verschluß liegen, noch besonders verstärken,
damit sie auch einem überdruck standhalten, der beim Entweichen
von Dampf aus dem Betonbehälter ausgeübt werden könnte.
Die elastischen Fugendichtungen können in Form von Gummi- oder Kunststoffbälgen ausgeführt sein. Es kann sich aber auch um
die zum Beispiel aus dem Bau von Abwässerkanälen bekannten Dichtungsmassen handeln, die jedenfalls eine so weitreichende Beweglichkeit
ergeben, daß Erdverschiebungen, die zum Beispiel durch das Setzen von Erdreich zustande kommen, ohne Überbeanspruchungen
nachgiebig aufgenommen werden.
Die Stollen sollten oberhalb des Grundwasserspiegels verlaufen,
damit auch beim Versagen der oben genannten Dichtungen keine Störungen zu befürchten sind. Für Anlagen mit einem Hügel, der
auf dem ursprünglichen Erdboden aufgeschüttet ist, können die Stollen vorteilhaft in Höhe des ursprünglichen Erdbodens verlaufen,
weil dies den Aufbau der Stollen wesentlich erleichtern kann.
Um die Sicherheit des Abschlusses, den der Hügel für die in der Kernreaktoranlage vorhandene Radioaktivität bildet, möglichst dauerhaft
zu gestalten, wird der Verschluß vorteilhaft im Bereich einer quer zum Stollen verlaufenden Trennwand aus wasserundurchlässigem
Material, insbesondere aus Ton, angeordnet. Bei Kernreaktoranlagen mit mehreren hintereinander geschalteten derartigen
Trennwänden kann man im Bereich jeder Trennwand einen Verschluß vorsehen. Es kann aber auch günstig sein, je einen
Verschluß auf beiden Seiten einer Trennwand vorzusehen.
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Eine besonders wichtige Ausführungsform der Erfindung, die unter Umständen auch unabhängig von der Gestaltung eines Hauptstollens
wesentliche Vorteile bietet, ist durch einen Nebenstollen gekennzeichnet, der eine Rohrleitung enthält, wobei die Rohrleitung
in mindestens einer festen Querwand gehalten ist, neben der ein den Restquerschnitt des Nebenstollens einnehmender Verschluß
liegt. Solche Nebenstollen wird man insbesondere dann vorsehen, wenn die in dem Betonbehälter zum Beispiel in Form von
Dampf vorliegende Energie zu einer Stelle außerhalb des Betonbehälters geleitet wird, etwa zu einer Maschinenhalle zur Erzeugung
elastischer Energie. Die Rohrleitungen sind dann Frischdampf leitung en bzw. Speisewasserleitungen mit großen Drücken
von zum Beispiel 80 bar und mehr. Hier kommt es darauf an, daß die Betriebssicherheit durch Überprüfungen kontrolliert
werden kann. Der Stollen gewährleistet dabei die Zugänglichkeit zu den Rohrleitungen, wobei die feste Querwand die Leitung festlegt,
so daß auch bei Leitungsbruch keine unzulässigen Bewegungen auftreten. Darüber hinaus kann die Leitung in einem Doppelrohr
verlegt werden, wenn man für den Fall eines Leitungsbruchs verhindern will, daß der Stollen durch inneren Überdruck
beschädigt wird.
Der Verschluß ermöglicht die für den Einschluß wesentliche Schottung. Dabei kann auch bei dieser AusfUhrungsform der Stollen
im Bereich des Verschlusses verdickt sein. Hierfür empfiehlt sich jedoch eine einseitige Ausbildung, wie anhand eines Ausführungsbeispiels
noch beschrieben wird.
Vie schon eingangs erwähnt, wird der Hauptstollen nur für den Fall benötigt, daß bei Reparaturen Großkomponenten ausgewechselt
werden müssen. Deshalb kann es günstig sein, daß der Hauptstollen herausnehmbare Einbauten enthält, die einen dem Nebenstollen
angepaßten Teilquerschnitt begrenzen. Mit diesen Einbauten, die zum Beispiel in Form von Betonteilen ausgebildet sind, kann
man zugleich eine Versteifung des Hauptstollens erreichen, die die Sicherheit vergrößert.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird anhand der beiliegenden
Figuren ein Ausführungsbeispiel beschrieben. Dabei zeigt die Fig. 1 einen vertikalen Teilschnitt durch eine Kernreaktoranlage
der Hügelbauweise, während die Fig. 2 einen zugehörigen Horizontalschnitt zeigt. In Fig. 3 ist ebenfalls in
einem Horizontalschnitt ein anderer Teil der Hügelanlage dargestellt.
Die Kernreaktoranlage umfaßt beim Ausführungsbeispiel einen Druckwasserreaktor. Auf die besondere Ausbildung des Reaktors
kommt es jedoch nicht an, vielmehr ist die Erfindung auch für andere Reaktoren sowie für kerntechnische Anlagen geeignet,
die sich etwa mit der Aufbereitung oder Lagerung von Reaktorbrennelementen usw. befassen.
Der nicht näher dargestellte Druckwasserreaktor sitzt mit seinen Primärkomponenten in einer kugelförmigen Sicherheitshülle 1,
wie zum Beispiel in der KWU-Broschüre "Druckwasserreaktor" vom Mai 1975, Bestell-Nr. 295, angegeben ist. Die Sicherheitshül-Ie
1 ist von einem Betonbehälter 2 umgeben, der der sogenannten Sekundärabschirmung nach der genannten Druckschrift entspricht.
Der Betonbehälter 2 ist zum Teil in das Erdreich 3 des ursprünglichen Erdbodens eingelassen, dessen Oberfläche mit
4 bezeichnet ist. über den Betonbehälter 2 ist ein Hügel 5 aus Kies aufgeschüttet, der den Betonbehälter mit einer Höhe von
mehreren, zum Beispiel 20 m überdeckt. In der Schüttung 5 sind wasserdichte Trennwände 6 vorgesehen, die ebenso wie eine an
der Oberseite des Hügels 5 angebrachte Deckschicht 7 aus wasserundurchlässigem Material, vorzugsweise aus Ton, bestehen.
Die Oberseite des Hügels wird von einer mechanisch festen Schicht 8, zum Beispiel aus Beton gebildet, die einen mechanischen
Schutz für die Schicht 7 bilden soll und mit einem Fundamentring 9 im Erdreich 3 verankert ist.
Der Betonbehälter 2 ist mit der Hügeloberfläche durch einen geradlinigen Hauptstollen 10 verbunden, dessen kreisförmiger
Querschnitt einen Durchmesser D von 9 m hat. Der Hauptstol-
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len 10 führt radial zu dem im Grundriß kreisförmigen Betonbehälter
2 zu einer sogenannten Materialschleuse 11, die in der Wand der kugelförmigen Sicherheitshülle 1 sitzt. Etwa in der
Mitte des Hauptstollens 10 ist ein Abzweigpunkt 12 vorgesehen. Dort ist der Hauptstollen 10 mit drei Nebenstollen 13»
und 15 verbunden. Alle Stollen 10, 13, 14, 15 liegen in Höhe der ursprünglichen Erdoberfläche 4.
Die Nebenstollen haben einen rechteckigen Querschnitt, der an die lichten Maße der Materialschleuse 11 angepaßt ist. Der
Querschnitt ist jedoch erheblich kleiner als der des Hauptstollens 10 und zwar beträgt das lichte Maß der Nebenstollen 13
und 15 3 m χ 3 m, so daß sich, bezogen auf den Hauptstollen, ein Querschnittsverhältnis von 1:7 ergibt. Der Nebenstollen 14
hat ein lichtes Maß von 2 m χ 1 m und damit ein Querschnittsverhältnis von 1:32.
Der Nebenstollen 13 führt vom Abzweigpunkt 12 schräg zum Rand des Hügels 5, so daß er neben dem Hauptstollen 10 an der Erdoberfläche
mündet. Er enthält zwei Verschlüsse 16 und 17. Diese sind zylindrische Rotationskörper, wie später noch näher beschrieben
wird. Es könnten aber auch Schiebetore verwendet werden. Im Nebenstollen 13 sind Schienen 18 verlegt. Sie führen
zu einer Drehscheibe 19 im Abzweigpunkt 12. In Verlängerung des Nebenstollens 13 ist im Abzweigpunkt 12 eine sogenannte
Schußnische 20 vorgesehen, mit der erreicht wird, daß durch den Nebenstollen 13 nach Zerstörung der Verschlüsse 16
und 17 eindringende Geschosse im Abzweigpunkt 12 abgefangen werden, so daß sie nicht in die Nebenstollen 14 und 15 sowie in
den zwischen dem Abzweigpunkt 12 und dem Betonbehälter 2 liegenden Teil 21 des Hauptstollens wirken können.
Der Nebenstollen 14 führt zu einem sogenannten Notstandsgebäude 22, in dem zum Beispiel Notstandsdiesel für den Hilfsbetrieb
untergebracht sind. Der Nebenstollen 14 ist ebenfalls mit zwei Verschlüssen 23 und 24 ausgerüstet. Von diesen ist der Verschluß
23 ebenso wie der Verschluß 17 in das Bauwerk des Abzweigpunktes 12 einbezogen, während der Verschluß 24 in
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einer symmetrischen Verdickung 25 der Stollenwand angeordnet
ist.
Der Nebenstollen 15 enthält ebenfalls zwei Verschlüsse 26 und 27. Der Verschluß 26 sitzt im Bauwerk des Abzweigpunktes 12,
Für den Verschluß 27 ist wiederum eine symmetrische Verdickung 28 der Stollenwand vorgesehen.
Der Nebenstollen 15 führt, wie die Fig. 2 klar erkennen läßt, annähernd tangential in einen Ringraum 29 zwischen dem Betonbehälter
2 und der Sicherheitshülle 1. An seinem inneren Ende ist ein Schleusenraum 30 mit den beiden Schleusentüren 31 und
32 vorgesehen. Dadurch wird es möglich, auch relativ sperrige, vor allem lange Transportgüter, wie zum Beispiel Wärmetauscher
mit 8 m Länge durch Stollen in den Betonbehälter 2 einzubringen, ohne daß dadurch die sonst erforderlichen Abmessungen von
Sicherheitshülle 1 und Betonbehälter 2 verändert werden müssen.
Im Teil 21 des Hauptstollens 10 ist der ursprüngliche Stollenquerschnitt
mit dem Durchmesser D durch herausnehmbare Einbauten verkleinert, die insgesamt mit 33 bezeichnet sind. Die Form
der Einbauten, die im einzelnen aus den Fig. 1 und 2 zu ersehen ist, ergibt einö dem Stollen 13 entsprechende lichte Weite
von 3 m χ 3 m. Der verkleinerte Stollenteil enthält Schienen, die durch die Schleuse 11 führen.
Im Zuge der Einbauten 33 liegen auch zwei Verschlüsse 34 und
Ihre zylindrischen Körper mit den Durchgangsbohrungen 36 und
sind mit Rollen auf einem Schienenring 38 bzw. 39 abgestützt, so daß sie leicht um 90° verdreht werden können. In dieser
nicht gezeichneten Stellung ist dann der Durchgang durch den verengten Hauptstollenteil 21 gesperrt. In gleicher Weise ist
eine Sperrung der anderen Verschlüsse 16, 17; 23, 24 und 26, möglich.
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gende äußere Teil 40 des Hauptstollens 10 ist im Normalfall verschlossen. Zu diesem Zweck sind zwei Betonplatten 41 und 42
in die Stollenwände eingelassen. Der Zwischenraum 43 und der nach außen führende Bereich 44 ist zusätzlich mit gas- und wasserundurchlässigem
Material, zum Beispiel mit Ton, aufgefüllt. Dadurch entsteht ein Verschluß, der betriebsmäßig nicht offenbar
ist. Für den Fall von Reparaturen, bei dem Großkomponenten, zum Beispiel komplette Dampferzeuger auszuwechseln sind, besteht
Jedoch die Möglichkeit, nach Stillegen des Reaktors den Hauptstollenbereich 40 zu öffnen, so daß nach Ausbau der Einbauten
33 die genannten großen Bauteile transportiert werden können.
Neben den zum Zugang dienenden Stollen 10, 13, 14 und 15 sind noch vier weitere Stollen für Leitungen zwischen dem Betonbehälter
2 und einer nicht dargestellten Maschinenhalle vorgesehen. Von diesen ist der eine Stollen 45 in der Fig. 3 vollständig
gezeichnet, während die in gleicher Weise ausgebildeten Stollen 46, 47 und 48 nur durch ihre strichpunktiert dargestellten
Achsen angedeutet sind. Die Leitungen 49 in den Stollen 45 bis 48 sind vor allem die Frischdampfleitungen und die
Speisewasserleitungen für den Sekundärkreis des Druckwasserreaktors. Es handelt sich also um druckführende Leitungen, die
besonders geschützt sein müssen. Außerdem sollen diese Leitungen zur Kontrolle zugänglich sein. Sie können auch mit Doppelrohren
versehen sein.
Die Stollen 45 bis 48 sind überwiegend als zylindrische Betonrohre
ausgeführt. Sie enthalten jedoch feste Querwände 50, die die Leitungen 49 einschließen und eine Schikane im Verlauf
der Stollen 45 bilden, mit der der Stollenquerschnitt gegen das Eindringen von Bruchstücken oder Geschossen geschützt ist.
Im Verlauf der Querwände 50, von denen beim Ausführungsbeispiel zwei hintereinander gestaffelt angeordnet sind, ist
die Stollenwand bei 51 aufgeweitet, um Platz für einen Verschluß 52 zu schaffen, der, ebenso wie die vorbeschriebenen
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Verschlüsse ausgebildet ist, jedoch etwas kleinere Abmessungen
besitzt.
Die Fig. 3 zeigt ferner, daß die Stollen 45 bis 48 abgewinkelt ausgeführt sind. Im Scheitelpunkt 53 des Winkels ist ein im
Verlauf des nach außen führenden Teils liegender Fortsatz 54 vorgesehen, der zum Auffangen von Teilen dient, die durch
den äußeren Kanalteil eindringen sollen.
In der Fig. 3 ist dargestellt, daß die Stollen 45 bis 48 zusätzlich
zu dem winklig ausgeführten Verlauf einen geradlinigen Teil 55 aufweisen, der durch Betonplatten 56, 57 und eine
Tonfüllung 58 versperrt ist. Dieser Teil dient nur für den Bau der Anlage und die Montage der Leitungselemente. Es ist
auch durchaus denkbar, daß man auf einen solchen geradlinigen Teil verzichten kann.
19 Patentansprüche
3 Figuren
3 Figuren
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Claims (19)
- PatentansprücheflJ Kernreaktoranlage in unterirdischer Bauweise mit einem Stollen, der von der Erdoberfläche in einen unterirdischen Betonbehälter führt, dadurch gekennzeichnet, daß von einem geradlinigen Stollen mit einem für den Transport von Großkomponenten ausreichenden Querschnitt (Hauptstollen 10) unterirdisch ein Stollen kleineren Querschnitts (Nebenstollen 13) abgezweigt ist, der an einer anderen Stelle als der Hauptstollen (10) an der Erdoberfläche mündet und mindestens einen betriebsmäßig offenbaren Verschluß (16, 17) aufweist, während der Hauptstollen (10) zwischen dem Abzweigpunkt (12) und der Erdoberfläche beim Betrieb der Kernreaktoranlage ständig verschlossen ist.
- 2. Kernreaktoranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Querschnittsverhältnis von Hauptstollen (10) zu Nebenstollen (13) mindestens 2:1 ist.
- 3. Kernreaktoranlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebenstollen (13) zwei betriebsmäßig offenbare Verschlüsse oder Tore (16, 17) aufweist.
- 4. Kernreaktoranlage nach Anspruch 1, 2 oder 3» dadurch gekennzeichnet, daß Haupt- und Nebenstollen (10, 13) Schienen (18) enthalten und daß die Schienen (18) im Abzweigpunkt (12) durch eine Drehscheibe (19) verbunden sind.
- 5. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Abzweigpunkt (12) mehrere Nebenstollen (13» 14, 15) abzweigen.
- 6. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß (35) einen Rotationskörper mit einer Bohrung (37) umfaßt, deren Querschnitt von den den Rotationskörper umfassenden Stollenwänden in einer quer zur Durchlaßrichtung verlaufenden Stellung vollständig bedeckt ist.709885/0402
ORIGINAL INSPECTED- 76 P 9 3 5 5 BRD - 7. Kernreaktoranlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Stollen (14) im Bereich des Verschlusses (24) verdickt ist (25).
- 8. Kernreaktoranlage nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine symmetrische Verdickung (25) bezogen auf die Stollenlängsachse .
- 9. Kernreaktoranlage nach Anspruch 3f 6» 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotationskörper oder das Tor zwei in Stollenlängsrichtung hintereinander liegende Dichtungen aufweist, zwischen denen eine Absaugung vorgesehen ist.
- 10. Kernreaktoranlage nach Anspruch 5 mit einem rotationssymmetrischen Betonbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Nebenstollen (15) annähernd tangential in den Betonbehälter (2) mündet.
- 11. Kernreaktoranlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebenstollen (15) in einen Ringraum (29) zwischen dem Betonbehälter (2) und einer von diesem umschlossenen, vorzugsweise kugelförmigen Sicherheitshülle (1) mündet.
- 12. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände von Haupt- und/oder Nebenstollen (10, 13, 14, 15) von Betonrohrstücken gebildet werden, die schwimmend mit elastischen Fugendichtungen im Erdreich (3) liegen.
- 13. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12 mit einem Grundwasserspiegel, dadurch gekennzeichnet, daß die Stollen oberhalb des Grundwasserspiegels verlaufen.
- 14. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 13 mit einem Hügel, der auf dem ursprünglichen Erdboden aufgeschüttet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Stollen (10, 13, 14, 15) in Höhe des ursprünglichen Erdbodens (4) verlaufen.709885/0402_ ~ V* - 76 P 9 3 5 5 BRD
- 15. Kernreaktoranlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Abzweigpunkt (12) um mindestens den Stollendurchmesser mit Erdreich überschüttet ist.
- 16. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß (27) im Bereich einer quer zum Stollen (15) verlaufenden Trennwand (6) aus wasserundurchlässigem Material, insbesondere aus Ton, angeordnet ist.
- 17. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 16, gekennzeichnet durch einen Nebenstollen (45), der eine Rohrleitung (49) enthält, wobei die Rohrleitung (49) in mindestens einer festen Querwand (50) gehalten ist, neben der ein den Restquerschnitt des Nebenstollens einnehmender Verschluß (52) liegt.
- 18. Kernreaktoranlage nach Anspruch 17» dadurch gekennzeichnet, daß die im Stollen (45) verlaufende Leitung (49) als Doppelrohr ausgebildet ist.
- 19. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptstollen (10) herausnehmbare Einbauten (33) enthält, die einen dem Nebenstollen (13) angepaßten Teilquerschnitt begrenzen.709885/0402
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