DE2632316C3 - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Phosphin - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von PhosphinInfo
- Publication number
- DE2632316C3 DE2632316C3 DE2632316A DE2632316A DE2632316C3 DE 2632316 C3 DE2632316 C3 DE 2632316C3 DE 2632316 A DE2632316 A DE 2632316A DE 2632316 A DE2632316 A DE 2632316A DE 2632316 C3 DE2632316 C3 DE 2632316C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- reaction
- phosphorus
- phosphine
- hydroxide solution
- gas
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B25/00—Phosphorus; Compounds thereof
- C01B25/06—Hydrogen phosphides
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Phosphin (Phosphorwasserstoff) aus
elementarem, gelbem Phosphor und einer wäßrigen Alkalihydroxidlösung in Gegenwart von Alkohol unter
Ausschluß von Sauerstoff.
Phosphin ist ein wichtiges Ausgangsmaterial zur Herstellung von phosphororganischen Verbindungen,
riarwmschutzmittc'.i und Pharmazeutika.
In der DE-PS 1112 722 wird ein Verfahren
beschrieben, bei dem gelber Phosphor durch elektrolytisch erzeugten Wasserstoff zu Phosphin reduziert wird.
Nachteilig dabei ist, daß die Elektrodenräume durch ein keramisches Diaphragma getrennt werden müssen,
woraus sich Materialprobleme ergeben und was zu verminderten Stromausbeuten führt. Hinzu kommt, daß
das entstehende Phosphin in hohem Maße mit gleichzeitig gebildetem Wasserstoff verunreinigt ist.
In den Patentschriften GB-PS 9 90 918, DE-PS 12 19 911 und US-PS 33 71994 ist beschrieben, daß
Phosphor in saurem Medium unter gleichzeitiger Bildung von Phosphorsäure und Phosphin disproportioniert.
Nachteile einer solchen Arbeitsweise sind, daß die Reaktion erst bei hoher Temperatui (>250°C) abläuft,
bei der praktisch alle Gefäßmaterialien in Gegenwart der konzentrierten Phosphorsäure sehr stark angegriffen
werden — wie eigene Versuche gezeigt haben — und daß zunächst der gelbe Phosphor in einer langsam
ablaufenden Reaktion in roten Phosphor umgewandelt werden muß, bevor er mit geringer Reaktionsgeschwindigkeit
disproportioniert. Außerdem ergibt dieser Prozeß nur geringe Raum-Zeit-Ausbeuten.
Im alkalischen Medium disproportioniert gelber Phosphor zu Phosphin und Hypophosphit.
So ist in der US-PS 29 77 192 ein Verfahren
beschrieben, nach dem gelber Phosphor in Gegenwart von Alkohol mit wäßriger Natronlauge bei Temperaturen
zwischen 44 und 9(TC gemäß der Reaktionsgleichung
P4 + 3 NaOH + 3 H2O- PH,+ 3 NaIl2PO2
umgesel/t wird.
umgesel/t wird.
Nach dieser bekannten Arbeitsweise entstehen jedoch Phosphin-Wasserstoff-Gemische, deren Zusammensetzung
sich stetig in der Weise ändert, daß zum Beginn und zum Ende der Umsetzung der Wasserstoffanteil
im Gemisch besonders hoch liegt Das läßt darauf schließen, daß mehrere sich überlagernde Reaktionen
während der Umsetzung ablaufen.
Die starken Schwankungen des Phosphingehaltes im erzeugten Gas sind ein erheblicher Nachteil der
to bekannten Verfahren, weil für viele chemische Umsetzungen
höher konzentriertes Phosphin benötigt wird (90 Volumen-% PH3). Zur Erzeugung von höher
konzentriertem Phosphin aus einem stark in der Zusammensetzung schwankenden PH3-Gasstrom, mußten
daher bislang aufwendige und teure Apparaturen eingesetzt werden (Kondensationsanlagen bei — 120° C,
Membrandiffusionsanlagen o. dgl.).
Andererseits erschwert die sich ständig ändernde PHj-Konzentration erheblich die Prozeßführung von
Reaktionen, bei denen eine konstante Menge an Phosphin dosiert werden muß. Die periodischen
Schwankrngen der Gaszusammensetzung würden sich zwar herabmindern lassen durch paralleles Betreiben
mehrerer, zeitlich gegeneinander versetzter Phosphinerzeuger oc;r durch kontinuierliches Zugeben der
Reaktionspartner, wie es in der US-PS 29 77 192 erwähnt wird, die Phosphinkonzentration bleibe jedoch
zwangsläufig auf mittleren Konzentrationen zwischen 50 und 85 Volumen-% PH3.
jo Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren zu finden, daß es gestattet, durch Umsetzung
von gelbem Phosphor mit konzentrierter wäßriger Alkalihydroxidlösung unter Ausschluß von Sauerstoff in
Gegenwart von Alkohol bei Temperaturen zwischen 44
J5 und 900C — wobei man den Phosphor und die
Alkalihydroxidlösung getrennt in eine Reaktionszone einträgt — kontinuierlich einen Phosphingasstrom
herzustellen, der eine hohe Phosphinkonzentration aufweist und in seiner Zusammensetzung nur sehr
geringe Schwankungen zeigt.
Überraschenderweise vurde gefunden, daß man einen solchen Gasstrom mit Phosphingehalten von 94
bis 98 Volumen-% erhält, wenn man die Umsetzung in zwei getrennten Reaktionsstufen durchführt. Dabei
•π setzt man in der ersten Reaktionsstufe die Alkalihydroxidlösung
und den Phosphor in einem Molverhältnis von 0,7 bis 0,9 unter Rühren um. Das dabei entstehende reine
gasförmige Phosphin fängt man auf und führt gleichzeitig die flüssige Phase, welchp nicht-umgesetzten
Phosphor enthält, der zweiten Reaktionsstufe zu, wo man der flüssigen Phase weitere Alkalihydroxidlösung
zusetzt und den restlichen Phosphor umsetzt. Die dabei entstehenden gasförmigen Reaktionsprodukte fängt
man getrennt von denen der ersten Reaktionsstufe auf
Vi und verwertet sie anderweitig.
Vorteilhafterweise werden pro Mol Phosphor 100 bis
2000 ml Alkohol eingesetzt.
Bevorzugt werden wäßrige Alkalihydroxidlösungen mit einer Konzentration von 50 bis 80Gew.-%
ω) eingesetzt.
Werden alkoholisch wäßrige Alkalihydroxidlösungen verwendet, so sollten diese pro Mol Alkalihydroxid 0.5
bis 2.2 Mol H2O enthalten.
Als Alkohole eignen sich insbesondere solche, mit
Ί". einer Kohlenstoffkettenlänge von I bis 12, vorzugsweise
5 oder 6, C-Atomen.
Günstig ist es, die Umsetzung bei Temperaturen zwischen 50 und 70" C durchzuführen.
Vorteilhafterweise wird in der zweiten Reaktionsstufe der flüssigen Phase so viel Alkalihydroxidlösung
zugesetzt, daß das Molverhältnis des insgesamt eingesetzten Alkalihydroxids: Phosphor etwa 1,2 beträgt
Die Reaktionspartner sollten mit solcher Geschwindigkeit in die erste Reaktionsstufe eingetragen werden,
daß deren mittlere Verweilzeit entsprechend 50 bis 150 g Phosphor/h/l Reaktionsgemisch beträgt
Die aus der ersten in die zweite Reaktionsstufe to überführte flüssige Phase enthält etwa noch 10
Gewichts-% des eingesetzten Phosphors. Dieser wird dort unter Zusatz von weiterer Alkalihydroxidlösung
quantitativ umgesetzt
Um diese quantitative Umsetzung zu erreichen, ist es erforderlich, insgesamt eine Menge Alkalihydroxid
einzusetzen, die größer ist, als es einem Alkalihydroxid : Phosphor Molverhältnis von 0,9 entspricht.
Der Überschuß an Alkalihydroxid in der zweiten Verfahrensstufe i-.t in seiner Höhe nur durch die
Wirtschaftlichken des Verfahrens begrenzt
Im Gegensatz zum in der ersten Verfahrensstufe erhaltenen Gasstrom, schwankt das in der zweiten
Reaktionsstufe anfallende Gasgemisch stark im PH3 : H2-Verhältnis; die PH3-Konzentration liegt zwisehen
10 und 70 Volumen-% PH3; im Mittel bei 20—30 Volumen-% PH3. Die Phosphinmenge entspricht
im bevorzugten Bereich etwa 10% des insgesamt aus dem eingesetzten Phosphor entwickelten
Phosphins.
Das Phosphin-Wasserstoff-Gemisch der zweiten Reaktionsstufe kann für Reaktionen, die leicht mit
Phosphin ablaufen, wie z. B. oie Absorption in salzsaurer
Formalinlösung zur Herstellung von Tetrakishydroxymethylphosphoniumchlorid
oder derbleichen verwen- v,
det werden. Das Gasgemisch kann auch verbrannt werden. Das entstandene P2O5 wird dann beispielsweise
in Wasser absorbiert.
Der zugegebene Alkohol hat ein geringes Lösungsvermögen für Phosphor, Natronlauge und die entste-
henden Salze. Er erfüllt hier vor allem die Funktion als Reaktionsvermittler und Suspensionsmedium für die
Ausgangs- und Reaktionsprodukte.
Eine ausreichende Menge an Alkohol liegt vor, wenn sich die Aufschlämmung der entstehenden Salze gut
rühren läßt. Dies ist in der Regel der Fall, wenn auf 1 Mol P 100 ml Alkohol eingesetzt werden. Da der
Alkohol wiedergewonnen wird, ist einer Zugabe großer Mengen Alkohol nur eine wirtschaftliche Grenze
gesetzt, da größere Gefäße verwendet, größere >o Volumina erwärmt, gekühlt und gefördert werden
müssen.
Aus praktischen Gründen wird handelsübliche 50%ige wäßrige Alkalihydroxidlösung eingesetzt. Verdünnte
Lauge bringt mehr Wasser in das System, so daß es zum unerwünschten Ausklumpen der Salze kommt.
Eine Verringerung der Wassermenge bringt eine geringe Verbesserung der PHj-Konzentration. Ein
Alkoholantei! in der Alkalihydroxidlösung ist ohne Einfluß auf die Gasqualität. Mit wasserfreier alkoholischer
Alkalihydroxidlösung findet jedoch kein Umsatz mit gelbem Phosphor statt.
Beispiel I
(Stand der Technik)
(Stand der Technik)
Im 2,5-l-Doppelinantel-Glasreaktor mit Rührer, Thermometerstutzen,
Stickstoffspülung, Natronlaugetropftrichter, Reaktionsgasableitiing und Bodenablaßventil
für die Reaktionslösung werden 2000 ml n-Hexanol und 100 g gelber Phosphor vorgelegt und sorgfältig mit
Stickstoff gespült
Bei Erreichen der gewünschten Temperatur von 60° C wird bei kräftigem Rühren (~500Upm) während 2
Stunden insgesamt 176 ml 50%ige wäßrige Natronlauge zutropfen gelassen. Die Gasentwicklung setzt sofort
nach Dosierungsbeginn ein. Das entwickelte Gas wird über eine kurze Aktivkohlaschicht (150 ml) zur Konzentrationsmessung
(0—100 Volumen-% PH3) durch ein Ultrarotabsorptionsmeßgerät geschickt (URAS II,
Hartmann und Braun, Frankfurt/M.). Anschließend wird mittels Gasuhr die entstandene Gasmenge ermittelt und
bei -120° C kondensiert
Die folgende Tabelle gibt die erhaltenen Werte wieder.
Zeit min. | NL Gas | Volumen-% PH3 |
3 | 1 | 4,5 |
5 | 2 | 12,0 |
7 | 3 | 24,0 |
11 | 5 | 51,5 |
21 | 10 | 79,0 |
30 | 15 | 84,0 |
40 | 20 | 82,0 |
51 | 25 | 72,0 |
62 | 30 | 50,0 |
75 | 35 | 27,0 |
125 | 40 | 8,0 |
Die Lösung hellt sich gegen Ende der Reaktion stark auf. Die Gasentwicklung und die PH3-Konzentration
nehmen deutlich ab. Die Umsetzung wurde als beendet angesehen, als in 30 Min. weniger ais 2 I Gas entstand.
Die entwickelten 401 Gas enthalten 21,51 PH3. Das
entwickelte Gas entspricht einer mb'.leren PH3-Konzentration
von etwa 54 Volumen-% PH3, durchläuft jedoch einen Konzentrationsbereich von <
10 Volumen-% PH3 bis fast 85 Volumen-% PH3. Etwa 30% des
eingesetzten Phosphors werden in Phosphin umgewandelt. Die Salzphase enthält Hypophosphit und Phosphit
im Molverhältnis P1+ : P3+ =0,6.
Beispiel 2
(Stand der Technik)
(Stand der Technik)
In der Apparatur gemäß Beispiel 1 werden 950 ml Methanol und 100 g gelber Phosphor vorgelegt und
unter N2-Spülung auf 6O0C aufgewärmt. Im Laufe von
60 Min. werden insgesamt 127 ml 50%ige wäßrige NaOH zutropfen gelassen. Die Gasentwicklung zeigt
folgenden Verlauf:
/eil min. | Nl Cias | Volumen-"/* f'll, |
5 | 21.0 | |
Il | 67,3 | |
24 | K) | 86,5 |
36 | 15 | 89.0 |
50 | 20 | 81,7 |
66 | 25 | 66.8 |
91 | 30 | 19.2 |
Durch Zugabe von 200 ml Wasser werden
aufgeschlämmten Salze gelöst. Die Salze liegen
Molverhältnis von P1+ : P3+ =0,51 vor.
aufgeschlämmten Salze gelöst. Die Salze liegen
Molverhältnis von P1+ : P3+ =0,51 vor.
Das Methanol wird durch Destillation zurückgewonnen.
Beispiel 3
(erfindungsgemäß)
(erfindungsgemäß)
Im 2,5-1-Doppelmantel-Glasreaktor mit Rührer, Thermometerstutzen,
Stickstoffspülung, geheiztem Phosphoreinleitungsröhrchcn, geheiztem Natronlaugeeinleitungsröhrchen.
Alkoholeinleitungsrohr, Reaktionsgasableitung und Bodenablsß-Ventil für die Reaktionslösung
werden 100 ml nHexanol vorgelegt, so daß bei Betätigung des Rührers bereits eine befriedigende
Rührwirkung erzielt werden kann. Dann wird auf 70°C
erwärmt. Dann werden aus beheizten (70° C) Vorratsgefäßen mittels beheizter Membranpumpe durch beheizte
Leitungen gleichzeitig 82 ml gelber Phosp.hor/Std. und
144 ml/Std. wäßrige NaOH (65%ig) in obigen Reaktor kontinuierlich eindosiert. Nach etwa 1 Stunde und 20
Min. wird zusätzlich der Alkohol mittels Schlauchpumpe mit 681 ml nHexanol/Std. kontinuierlich eindosiert. Die
Gasentwicklung setzt sofort nach Dosierungsbeginn der Komponenten Phosphor und Natronlauge ein. Das
entstehende Gas wird gemäß Beispiel 1 gemessen und aufgefangen.
Die folgende Tabelle gibt die erhaltenen Meßwerte tabellarisch wieder:
26 | 32316 | 6 | Nl Gas | Volumen-% PII3 |
0,3 | 18 | |||
die ι im |
Zeit min. | 0,8 | 48 | |
von- | I | 1,3 | 76 | |
5 3 | 1,9 | 42 | ||
5 | 2,1 | 27 | ||
7 | 2,3 | 12 | ||
10 | ||||
12 | ||||
Die Umsetzung ist nach 10 bis 15 Min. beendet. Gasentwicklung und PH3-Konzentration nehmen stark
ab. Die anfangs dunkelbraun gefärbte Lösung ist farblos mit leichtem Gelbstich. Die aufgeschlämmten Salze sind
körnig, sandig und von schwach gelblichem Farbton, jetzt werden 175 ml H2O zufließen gelassen. Die Salze
werden vollständig aufgelöst. Die ausreagierte Lösung wird in einen Behälter abgelassen, in dem sich die
Salzlösung von der alkoholischen Phase trennen kann.
Der Alkohol wird erneut eingesem. in der Salzlösung
liegen Hypophosphit und Phosphn im Molverhältnis 1.0
P1+ :1,1 P3+und einer Konzentration vor, die etwa 11%
P gesamt entspricht.
-,. Be i s pi el 4
(erfindungsgemäß)
In der Apparatur gemäß Beispiel 1 werden zu vorgelegten 1000 ml nHexanol 80 ml gelber Phosphor/
Std. und 195 ml 50%ige wäßrige Natronlauge/Std. kontinuierlich eindosiert und nach etwa 85 Min.
nHexanol (700 ml/Std.) zusätzlich kontinuierlich zugegeben. Das entstehende Gas wird analog Beispiel 1, 2
und 3 analysiert und ist in der folgenden Tabelle
Zeit min. | Nl Gas | Volumen-% PIl, | Zeit min. | Nl Gas | Volumen-% PlI1 |
J | 2 | 15 | 4 | 2 | 45 |
6 | 4 | 48 | 40 7 | 4 | 72 |
16 | 10 | 74 | IO | 6 | 78 |
25 | 16,5 | 88 | 13 | 8 | 82 |
30 | 20 | 91 | 16 | 10 | 84 |
40 | 27 | 94 | 19 | 12 | 85 |
60 | 40 | 95 | 4-, 21 | 14 | 87 |
120 | 80 | 95 | 30 | 20 | 85 |
180 | 120 | 95 | 90 | 60 | 84 |
240 | 160 | 95 | 180 | 120 | 86 |
270 | 180 | 85 | |||
Die dunkelbraun gefärbte flüssige Phase dieser ersten Reaktiorsstufe besteht aus einer Aufschlämmung der
Salze Natriumhypophosphit und Natriumphosphit im Alkohol, in dem sie weitgehend unlöslich sind, ferner aus
restlichem, feinverteiltem, nicht umgesetztem Phosphor neben wenig freier Natronlauge.
Diese flüssige Phase wird in eine zweite Reaktionsstufe, bestehend aus einem 750 ml Doppelmantelreaktor
mit Rührer, Thermostulzen, Stickstoifspülung, beheiztem
Natronlaugeeinleilungsrohr, Gasableitungsrohr, Wassertropftrichter und Bödenablaßventil portionsweise
überführt.
Im Abstand von etwa 20 Min. werden 350 ml von der
flüssigen Phase in die zweite Reaktionsstufe abgelassen und dort auf 90' C aufgewärmt. Unter kräftigem Rühren
werden 15 ml wäßriger NaOH 65%ig zudosiert. Die
folgende Tabelle gibt Hie Zusammensetzung des in der
zweiten Reaktionsstiifc erhaltenen Gases wieder:
55
Je 350 ml Reaktionslösung werden portionsweise im Abstand von etwa 20 Min. in den Nachreaktionskclben
analog Beispiel 3 abgelassen. Während der Zugabe der 25 mi 50%igen wäßrigen Natronlauge pro Nachreaktionsportion
tritt Aufhellung der anfangs tiefbraunen Lösung ein. Gleichzeitig ist ein Zusammenklumpen der
anfangs sandigen, körnigen, aufgeschlämmten Salze zu beobachten, die nach vollständiger Zugabe der Natronlauge
als heller schaumiger Salzbrei an der Gefäßwandung hängt. Das jeweils entstehende Gas hat den
typischen Kon^cntrationsverlauf:
Zeit min.
Nl G;is
Volumen-% PI I ·,
0,2
0,4
0.7
46
64
/eil min. | Nl (,as | \ nlumen- | I1I |
4 | 0.8 | (i2 | |
0.9 | 55 | ||
7 | 1.2 | 39 | |
9 | 1.5 | 28 | |
11 | 2.0 | 8 | |
15 | 2.1 | 5 |
Durch Zugabe von 150 ml H2O wird der Salzbrei
aufgelöst und in den Trennbehälter abgelassen. Der abgetrennte, klare Alkohol wird wiederverwendet. Die
Salzlösung enthalt etwa 11% P. Die Salze stehen im Verhältnis 1.0 P'- : 0.95 P".
Beispiel 5
(erfindungsgemäß)
In einer Reaktorkaskade, bestehend aus einem
50-l-Doppelmantelhauptreaktor. einem dahintergeschalteten
20-l-Doppelmantel-Nachreaktor. einem nachgeschalteten I 5-l-Lösebehälter und einem anschließenden
100-l-Phasentrenngefäß wird ein kontinuierlicher Gasstrom hochkonzentrierten Phosphorwasserstoffs
erzeugt. In den Hauptreaktor werden durch beheizte Leitungen flüssiger, gelber Phosphor (J.J kg P
gelb'Skl). wäßrige, 70%ige Natronlauge (4.6 kg NaOH 70%ig/Std.) und Amylalkohol (24 1/Stcl.) eingepumpt
und bei 70"C unter kräftigem Rühren und Kühlung zur
Reaktion gebracht.
Dabei entsteht ein kontinuierlicher Gasstrom (720 Nl Gas/Std) von 940/oigem Phosphin (Rest Wasserstoff) im
Hauptreaktor. Die Suspension der gebildeten Salze Natriumhypophosphit und Natriumphosphit in Alkohol
wird samt anhaftendem, noch nicht umgesetztem Phosphor durch das Bodenablaßveiitil kontinuierlich
abgelassen, indem das Ventil getaktet kurzfristig den gesamten Querschnitt freigibt.
Im Nachreaktor wird weitere Natronlauge (0.6 kg NaOH 70%ig/Std.) zur vollständigen Umsetzung des
restlichen Phosphors unter kräftigem Rühren und Heizung zugesetzt. Das entstehende Gas (350 Nl/Std.)
ist stark mit Wasserstoff verdünnt (20% PHj, 80% H2).
Uie Suspension der Saize im Alkohol, die jeizi frei von
elementarem Phosphor ist. wird ebenfalls getaktet am Bodenventil des Nachreaktors abgelassen. Im Lösegefäß
wird unter Rühren Wasser (15 1/Std) zugegeben,
wobei sich die Salze auflösen.
Im Trennbehälter trennen sich die beiden nichtmischbaren
Phasen: konzentrierte wäßrige Natriumphosphit-Natriumhypophosphitlösung
und Alkohol. Der Alkohol wird wieder eingesetzt. Die Salzlösung (22 kg/Std.)
enthält KVo Pgesamt im Verhältnis P1 VP3^ =0.5.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Phosphin durch Umsetzung von gelbem Phosphor mit konzentrierter wäßriger Alkalihydroxidlösung unter Auschluß von Sauerstoff in Gegenwart von Alkohol bei Temperaturen zwischen 44 und 900C, bei dem man den Phosphor und die Alkalihydroxidlösung getrennt voneinander in eine Reaktionszone einträgt, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in zwei getrennte Reaktionsstufen durchführt, wobei man in der ersten Reaktionsstufe die Alkalihydroxidlösung und den Phosphor in einem Molverhältnis 0,7 bis 0,9 unter Rühren umsetzt, das dabei entstehende reine gasförmige Phosphin auffängt, gleichzeitig die flüssige Phase, welche nicht umgesetzten Phosphor enthält, der zweite Reaktionsstufe zuführt, dort den restlichen Phosphor umsetzt und die dabei entstehenden gasförmigen Reaktionsprodukte getrennt von denen der ersten Reaktionsstufe auffängt und verwertet.
Priority Applications (13)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2632316A DE2632316C3 (de) | 1976-07-17 | 1976-07-17 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Phosphin |
CH641177A CH631417A5 (de) | 1976-07-17 | 1977-05-24 | Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von phosphin. |
NLAANVRAGE7706777,A NL182634C (nl) | 1976-07-17 | 1977-06-20 | Werkwijze voor het continu bereiden van zuiver fosfine. |
IT50081/77A IT1079733B (it) | 1976-07-17 | 1977-07-01 | Procedimento per produrre continuamente fosfian pura |
GB27882/77A GB1535711A (en) | 1976-07-17 | 1977-07-04 | Continuous production of phosphine |
ES460465A ES460465A1 (es) | 1976-07-17 | 1977-07-06 | Procedimiento para la preparacion continua de fosfina pura. |
US05/815,161 US4143121A (en) | 1976-07-17 | 1977-07-13 | Continuous production of pure phosphine |
FR7721767A FR2358359A1 (fr) | 1976-07-17 | 1977-07-13 | Procede de preparation en continu de la phosphine pure |
SE7708204A SE7708204L (sv) | 1976-07-17 | 1977-07-14 | Sett att kontinuerligt framstella rent fosfin |
CA282,811A CA1083777A (en) | 1976-07-17 | 1977-07-15 | Continuous production of pure phosphine |
DK322277A DK146925C (da) | 1976-07-17 | 1977-07-15 | Fremgangsmaade til kontinuerlig fremstilling af rent phosphin |
DD7700200097A DD131009A5 (de) | 1976-07-17 | 1977-07-15 | Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von reinem phosphin |
BE179367A BE856843A (fr) | 1976-07-17 | 1977-07-15 | Procede de preparation en continu de la phosphine pure |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2632316A DE2632316C3 (de) | 1976-07-17 | 1976-07-17 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Phosphin |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2632316A1 DE2632316A1 (de) | 1978-01-19 |
DE2632316B2 DE2632316B2 (de) | 1981-02-05 |
DE2632316C3 true DE2632316C3 (de) | 1981-12-24 |
Family
ID=5983317
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2632316A Expired DE2632316C3 (de) | 1976-07-17 | 1976-07-17 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Phosphin |
Country Status (13)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4143121A (de) |
BE (1) | BE856843A (de) |
CA (1) | CA1083777A (de) |
CH (1) | CH631417A5 (de) |
DD (1) | DD131009A5 (de) |
DE (1) | DE2632316C3 (de) |
DK (1) | DK146925C (de) |
ES (1) | ES460465A1 (de) |
FR (1) | FR2358359A1 (de) |
GB (1) | GB1535711A (de) |
IT (1) | IT1079733B (de) |
NL (1) | NL182634C (de) |
SE (1) | SE7708204L (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2840147A1 (de) * | 1978-09-15 | 1980-03-27 | Hoechst Ag | Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von phosphan |
US6685904B1 (en) * | 1998-04-16 | 2004-02-03 | Occicdental Chemical Corporation | Process for making phosphorus halides and oxyhalides |
CN111453708A (zh) * | 2020-05-21 | 2020-07-28 | 天津中科拓新科技有限公司 | 一种电子级磷烷的合成与精制方法及装置 |
CN114620695B (zh) * | 2022-02-23 | 2023-07-07 | 沧州华宇特种气体科技有限公司 | 一种制备磷化氢的系统及其制备方法 |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH322981A (fr) * | 1956-09-10 | 1957-07-15 | Fonte Electr S A | Procédé pour la préparation d'hypophosphites. |
US2977192A (en) * | 1958-08-26 | 1961-03-28 | Fmc Corp | Process for the production of phosphine and sodium hypophosphite |
DE2125587C3 (de) * | 1971-05-24 | 1974-08-15 | Knapsack Ag, 5033 Huerth-Knapsack | Verfahren zur Herstellung von Hypophosphiten |
DE2549084C3 (de) * | 1975-11-03 | 1981-04-30 | Hoechst Ag, 6000 Frankfurt | Verfahren zur Herstellung von Phosphin |
-
1976
- 1976-07-17 DE DE2632316A patent/DE2632316C3/de not_active Expired
-
1977
- 1977-05-24 CH CH641177A patent/CH631417A5/de not_active IP Right Cessation
- 1977-06-20 NL NLAANVRAGE7706777,A patent/NL182634C/xx not_active IP Right Cessation
- 1977-07-01 IT IT50081/77A patent/IT1079733B/it active
- 1977-07-04 GB GB27882/77A patent/GB1535711A/en not_active Expired
- 1977-07-06 ES ES460465A patent/ES460465A1/es not_active Expired
- 1977-07-13 FR FR7721767A patent/FR2358359A1/fr active Granted
- 1977-07-13 US US05/815,161 patent/US4143121A/en not_active Expired - Lifetime
- 1977-07-14 SE SE7708204A patent/SE7708204L/xx unknown
- 1977-07-15 DD DD7700200097A patent/DD131009A5/de not_active IP Right Cessation
- 1977-07-15 DK DK322277A patent/DK146925C/da not_active IP Right Cessation
- 1977-07-15 BE BE179367A patent/BE856843A/xx not_active IP Right Cessation
- 1977-07-15 CA CA282,811A patent/CA1083777A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2632316A1 (de) | 1978-01-19 |
DK146925B (da) | 1984-02-13 |
BE856843A (fr) | 1978-01-16 |
FR2358359B1 (de) | 1982-02-26 |
NL7706777A (nl) | 1978-01-19 |
US4143121A (en) | 1979-03-06 |
NL182634B (nl) | 1987-11-16 |
DE2632316B2 (de) | 1981-02-05 |
IT1079733B (it) | 1985-05-13 |
DK322277A (da) | 1978-01-18 |
FR2358359A1 (fr) | 1978-02-10 |
DD131009A5 (de) | 1978-05-24 |
DK146925C (da) | 1984-07-23 |
ES460465A1 (es) | 1978-05-01 |
GB1535711A (en) | 1978-12-13 |
NL182634C (nl) | 1988-04-18 |
CA1083777A (en) | 1980-08-19 |
CH631417A5 (de) | 1982-08-13 |
SE7708204L (sv) | 1978-01-18 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2632316C3 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Phosphin | |
DD219023A3 (de) | Verfahren zur herstellung von natriumtaurinat | |
DE1667500A1 (de) | Verfahren zur Verwertung von Fluorokieselsaeure | |
DE69006489T2 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen wiedergewinnung von fluorwasserstoffgas. | |
DE2060218A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 1-Phenyl-vinyl-1-phosphonsaeure | |
DE19614503A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Lithiumhexafluorophosphat | |
DE69004204T2 (de) | 2,4-Pentandionmonosulfonsäure und Verfahren zu ihrer Herstellung. | |
DE1811178B2 (de) | Verfahren zur herstellung von wasserfreier fluorwasserstoffsaeure | |
EP0035201B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Phosphorpentachlorid | |
DE1041017B (de) | Verfahren zur Herstellung polymerer Chlor und Stickstoff enthaltender Phosphorverbindungen | |
DE3872441T2 (de) | Verfahren zur herstellung von propanon-1,3-disulfonsaeure. | |
DE2831994A1 (de) | Verfahren zur herstellung von tobias- saeure | |
DE2033122A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von omega Lactamen und deren m Lactame uberfuhrbaren Vorlaufern | |
EP0082350B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Methyldichlorphosphan | |
DE2658961A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 1-hydroxy-3-amino-propan-1,1-diphosphonsaeuren | |
GB2037728A (en) | Process for the preparation of orthophosphorus acid and phosphine | |
DE69104782T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von ungesättigten Bromiden. | |
DE1808832C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Pentafluorjodäthan | |
CH628618A5 (de) | Verfahren zur herstellung von hochreinem s-carboxymethyl-l-cystein. | |
CH636865A5 (de) | Verfahren zur herstellung von 4-methyl-2-aminobenzthiazol. | |
AT302968B (de) | Zyklisches verfahren zur herstellung wasserfreier fluorwasserstoffsaeure | |
DE2503660A1 (de) | Verfahren zur herstellung von diphenylamin | |
DE2601824C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von beta-Chlorpropionsäurechlorid | |
DE3622786A1 (de) | Verfahren zur herstellung von vinyldiphosphonsaeure und ihren salzen | |
DE2916156C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Orthokieselsäureestern |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OD | Request for examination | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |