DE2916156C2 - Verfahren zur Herstellung von Orthokieselsäureestern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Orthokieselsäureestern

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DE2916156C2
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F7/00Compounds containing elements of Groups 4 or 14 of the Periodic Table
    • C07F7/02Silicon compounds
    • C07F7/04Esters of silicic acids

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Orthokieselsäureestern, entsprechend dem vorstehenden Patentanspruch.
Orthokieselsäureester sind wertvolle Verbindungen, die beispielsweise als Binder im Präzisionsguß. Schalenguß und für keramische Massen, für die Oberflächenbehandlung von Glaswaren, als Hydraulik- und Wärmeübenragungsflüssigkeiten und zur Härtung von Silikonen eingesetzt werden.
ts besteht daher Interesse, diese Ester aus möglichst billigen und einfach zugänglichen Rohstoffen mit einfachen und billigen Verfahren zu gewinnen.
Zahlreiche Verfahren zur Herstellung von Kieselsäureestern gehen vom Siliziumtetrafluorid aus. das in großen Mengen als Abfallprodukt beim Aufschluß von Rohphosphalen in der Düngemittelindustrie und in Glasbeize rc ic π anfällt.
In den DE-PS 9 46 893 und 10 02 748 sowie der US-PS 28 14 635 sind Verfahren beschrieben, bei denen Siliziumleirafluorid mit Alkoholen oder Phenolen in Gegenwart von Ammoniak zu Orlhokieselsäureesiern umgesetzt wird. Die theoretische Ausbeute beträgt maximal 33'·. bezogen auf eingesetztes SiF4- Die praktisch erzielbaren Ausbeuten sind noch geringer.
Gemäß der DE-PS 9 52 263 wird Siliziumtetrafluorid mit Alkoholaten oder Phenolaten der Metalle der Gruppe Il .ι des Periodischen Systems umgesetzt Alkoholale sind leuer und müssen umständlich aus Metallen und Alkohol hergestellt werden
In der DE-PS 9 55 236 wird die Umsetzung von SiE4 mil Alkohol bei Gegenwart solcher Metalle, die nicht zur Alkcholatblldung geeignet sind, wie Zink oder Eisen, beschrieben Bei dieser Verfahrensweise geht jedoch SiF4 in einer Nebenreaklion als FcSiI. verloren, wodurch die Ausbeute drastisch erniedrigt wird
In der DI AS Il 25 898 sowie der DE-AS Il 30 799 sind Verfahren beschrieben, hei denen SiI4 mit Meiallsalzen bestimmter Mkall- oder Erdalkalimetalle in Gegenwar! von Alkohol umgesetzt wird, wobei Kieselsäureester. Metiilll'luorid und ilie ι m Mciallsalz. entsprechende Saure entstehen. Diese Säure muß durch Destillation aus dem Ansatz entfernt werden können, damit die Reaktion zu meßbaren Ausbeuten l'üi-.ri. Wegen iler Korrosiviiät U/v,. Giftigkeit eier entstehenden Nebenprodukte, der langen Reaktionszeiten sowie der geringen Ausbeute haben diese Verl.iiiren keine praktische Bedeutung erlangt.
Gemäß der DE-PS 26 09 767 wird Siliziumietrafluorid mit einem Alkohol in Gegenwart bestimmter Alkali- und/oder Erdalkalisalze und Ammoniak umgesetzt. Dabei reagiert SiF4 mit dem Alkohol und dem Metallsalz zu Kieselsäureester und Metallfluorid. die entstehende Säure wird durch Ammoniak neutralisiert, so daß das Ammoniumsalz der Säure gebildet wird.
Allen vorgenannten Verfahren ist gemeinsam, daß sie von konzentriertem, reinem, wasserdampfTreiem Silizi unitetrafluoridgas ausgehen, das üblicherweise durch thermische oder saure Zersetzung von Hexafluorosilikaten hergestellt werden muß.
Zwar fällt Siliziumtetrafluorid in bedeutenden Mengen beim Aufschluß von Rohphosphaten in der Düngemittel- Industrie und in Glasbeizereien an, allerdings meist in großer Verdünnung mit Luft und Wasserdampf und mit Beimengungen verschiedener anorganischer Verbindungen, insbesondere Phosphor- und Schwefelver'.indungen. Insbesondere aus Umwellschutzgründen muß das SiIi ziumtetrafluorid durch Auswaschen aus den Abgasen entfernt werden.
Beim Auswaschen SiFVhaltiger Abgase mit Laugen. Soda oder Metallsalzlösungen entstehen Hexafiuorosilikate, die im allgemeinen entweder ;-Js Schadstoffe ent- sorgt werden müssen, in technisch aufwendigen Verfahren zu Fluorverbindungen, beispielsweise ΑΙΕΊ oder HF. aufgearbeitet werden oder die als Ausgangsprodukt für die Gewinnung von Siliziumtetrafluorid eingesetzt werden können.
Es besteht daher großes Interesse, ein Verfahren zu finden, mit dem Orthokieselsäurees'.er in einfacher Weise und hoher Ausbeute direkt aus Hexafluorosilikaten hergestellt werden können, so daß der Umweg über das Siliziumtetrafluorid. welches aus den Hexafluorosilikaten hergestellt werden muß. entfällt.
In der DE-PS 8 92 438 und der DE-PS 9 52 263 sind zwar Verfahren beschrieben, bei denen Orthokieselsäureester durch Umsetzung von Hexafluorosilikaten erhalten werden können. Diese bekannten Verfahren werden
«o jedoch bei hohen Temperaturen in der Schmelze durchgeführt. Die Umsetzung erfolgt mit Alkoholaten. Alkoholate sind teuer und umständlich herzustellen und bedingen eine wasserfreie Arbeitsweise. Diese bekannten Verfahren haben sich daher als nicht zufriedenstellend erwiesen.
Daß auf andere Weise als durch Umsetzung bei hoher Temperatur in der Schmelze Orthokieselsäureester aus Hexafluorosilikaten darstellbar seien, war nicht zu erwarten. Bei den in den deutschen Palentschriften 9 46 893.
9 55 236 und 10 02 748 sowie der US-PS 28 14 635 beschriebenen Verfahren, die von Siliziumietrafluorid ausgehen, entsteht gemäß der Gleichung
3SiF4 + 4ROH + 4NH, ► Si(OR)4 +
llciafluorosilikal. das wieder zu SlI4 aufgearbeitet werden muß. Bei diesem Verfahren setzt sich nur ein Mol Siliziumieirafluorid zu den gewünschten Orthokieselsäureestern um. wahrend zwei Mole SiF4 bei der Bil dung des Iicxafiuorosiiikats eingehen.
Aulgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens /ur Herstellung von Orthokieselsaurecstern durch Umsetzung von Hexafluorosillkalen in einfacher Weise ohne Einsatz teurer Alkoholate und ohne Anwendung hoher Temperaturen.
Diese Aufgabe vvircl durch die im kennzeichnenden Teil ilcs Patentanspruches gegebenen Maßnahmen gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß es die Herstellung von Orthokieselsäureestern direkt aus den Hexafluorosilikuten ermöglicht, so daß der Umweg über das Siliziumleiralluorid entfällt. Es zeichnet sich ferner dadurch aus, daß ein Einsatz von umständlich herzustellenden und teuren Alkoholaten und hohe Reaktionstemperaturen nicht erforderlich sind.
Die Ausbeute der Umsetzung, bezogen auf flexafluorosilikat. kann über 90">. der Theorie sein.
Ein wesenUicher Vorteil der Reaktion ist ferner darin zu sehen, daß zur Durchführung der Reaktion trotz der an sich sauer reagierenden Hexafluorosilikate keine säureresistenten Reaktormaterialien erforderlich sind.
Als Alkalihexafluorosilikate werden beim erfindungsgemäßen Verfahren Natrium- und Kaliumhexafluorosilikat bevorzugt. Die primären und sekundären Alkohole können gesättigte und ungesättigte aliphatische Alkohole sowie aromatische Alkohole sein. Beispielsweise seien angeführt Methanol, Äthanol. Propanol, Butanol. Cyclohexanol, wobei Methanol, Äthanol und Propanol besonders bevorzugt werdtsr. Besonders geeignete Protonenakzeptoren (B) sind Ammoniak und Amine, wie Trimethylamin und Triäihylamin. Beispiele für geeignete Metallsalze sind die Halogenide. Nitrate und Sulfate des LithiumsX'alciums, Magnesiums und Aluminiums. Insbesondere eignen sich Lithiumchlorid, Lithiumbromid. Lithiumiodid. Lithiumnitrai, Lithiumsulfat; Calciumchlorid, Calciumbromid, Calciumsulfat; Magnesiumchlorid, Magnesiumbromid; Aluminiumchlorid. Aluminiumbromid und Aluminiumjodid. sowie deren Mischungen.
Je nach Ausgangsstoffen verläuft die Bildung der ürthokieselsäureesier gemäß den nachstehenden Gleichungen:
35
40
M2SiF6 + 6LiCI + 4 B + 4ROH
>· Si(OR)4 + 6LiF + 2MCI + 4BHCI
M2SiF6 + 3CaCl2 + 4 B + 4ROH
» Si(OR)4 + 3CaF2 + 2MCI +4BHCI
M2SiF6 + 3CaSO4 + 4 B + 4R0H
> Si(OR)4 + 3CaF2 + M2SO4 + 2(BH)2SO4
M2SiF6 + AICl3 + 4B + 4 ROH
> Si(OR)4 +(BH)3AlF6 + BHCL + 2MCI
Die Umsetzung erfolgt vorzugsweise derart, daß eine Aufschlämmung des fiexafluorosilikats in Alkohol, in Gegenwart des Metallsalzes und des Protonenakzeptors einige Minuten bis /u zwei Stunden vorzugsweise bei erhöhter Temperatur unter dauerndem Rühren umgesetzt wird
Alternativ wird das Mexafluorosilikat mit dem Alkohol in Gegenwart des Metallsalzes und des Protonenakzeptors vorzugsweise bei Temperaturen zwischen etwa 100 und 200' C. insbesondere bei etwa 120 C. unter dauernder Bewegung im Autoklaven umgesetzt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen näher erläutert
Beispiel ΐ
In einem Reaktfcjnsgefäß, das mit einer Rührvorrichtung, einem Rückflußkühler und einem Tropftrichter ausgestattet war, wurden 53,4 g (0,3 MoI) fein gepulvertes Ammontumhexafluorosilikat in 300 ml trockenem Methanol suspendiert und anschließend der mit Eiswasser gekühlten Suspension unter Rühren portionsweise 40,0 g (0,3 Mol) wasserfreies Äluminiumchlorid zugesetzt. Dann wurden im Verlauf von etwa 10 min über den Tropftrichter 300 ml Methanol, in dem 21,5 g (1,26 Mol) Ammoniak gelöst waren, zugetropft, der Ansatz bei Raumtemperatur 15 min gerührt, 30 min am Rückfluß gehalten und schließlich abdestilliert. Durch Fraktionierung wurden aus dem Destillat 42,3g Orthokieselsäuremethylester, Kp. 1200C bei 0,96 bar, erhalten. Die Ausbeute betrug somit 92,6".., bezogen auf eingesetztes Ammoniumhexafluorosilikat. Der Destillationsrückstand bestand im wesentlichen aus Ammoniumhexafluorouluminat und Ammoniumchiorid.
Beispiei 2
53,4 g (0,3 Mol) Ammoniumhexafluorosilikat und 99,9 (0,9 Mol) trockenes Calciumchlorid, beide fein pulverisiert, wurden in 600 ml trockenem Äthanol in einem Reaktionsgefäß, das mit einer Rührvorrichtung, einem Rückflußkühler und einet?t Gaseinleitungsrohr ausgestattet war, suspendiert. Anschließend wurden durch das Gaseinleitungsrohr 21,5 g (1,26 MoI) trockener Ammoniak geleitet, der Ansatz 2 h am Rückfluß gehalten und schließlich abdestilliert. Durch Fraktionierung wurden aus dem Destillat 50,8 g Orlhokieselsäureäthylester, Kp. 166" C bei 0,95 bar, gewonnen. Die Ausbeute betrug somit 8!.3".. bezogen auf eingesetztes Ammoniumhexafluorosilikat. Der Destillationsrückstand bestand im wesentlichen aus Calciumfluorid und Ammoniumchlorid.
Beispiel 3
53.4 g (0,3 Mol) Ammoniumhexafluorosilikat und 122,5 g (0,9 MoI) Calciumsulfat (Anhydrit), beide fein pulverisiert, wurden in 600 ml trockenem Methanol, in dem 20,4 g (1,2 Mol) Ammoniak gelöst waren, in einem Autoklaven, der mit einem Rührwerk versehen war. suspendiert, und 4 h unter gutem Rühren bei 1200C gehalten. Anschließend wurde der erkaltete Autoklaveninhalt zentrifugiert und aus dem Zentrifugat durch Fraktionierung Orthokieselsäuremethylester gewonnen. Die Ausbeute betrug 32,7 g, das sind 71,6'*.. bezogen auf eingesetztes Ammoniumhexafluorosilikai. *
Beispiel 4
56,4g Natriumhexafluorosilikat (0,3 Mol) und 99,9 (0.9 Mol) trockenes Calciumchlorid, beide fein pulverisiert, wurden in 600 ml trockenem Methanol, in dem 20.4 g (1.2 Mol) Ammoniak gelöst waren, wie in Beispiel 3 beschrieben, umgesetzt. Die Ausbeute an Orthokieselsäuremethylester betrug 35.1 g. das sind 76.8v. bezogen auf eingesetztes Natriumhexafluorosilikat

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von ürthokleselsäureestern durch Umsetzung von Hexafluorosilikaten. dadurch gekennzeichnet, daB man ein Alkali-, ein Eirdalkali- oder An.nioniumhexafluorosilikat mit einem primären oder sekundären Alkohol oder mit Phenol oder einem Kresol unter Zugabe einer jeweils im Bereich der stöchiometrischen Menge liegenden Mege eines Metallsalzes, dessen entstehendes Fluorid in dem alkoholischem Medium schwerer löslich sein muß als das eingesetzte Alkali-, Erdalkali- oder Ammoniumhexafluorosilikai. und einer Base, die bei der Reaktion kein Wasser bildet, bei Temperaturen bis etwa 200° C umsetzt.
DE2916156A 1979-04-20 1979-04-20 Verfahren zur Herstellung von Orthokieselsäureestern Expired DE2916156C2 (de)

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JPS506464B1 (de) * 1970-04-20 1975-03-14

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