DE2622717C2

DE2622717C2 - Vorrichtung zum Planrichten und Breitstrecken von Material-, insbesondere Papierbahnen

Info

Publication number: DE2622717C2
Application number: DE19762622717
Authority: DE
Inventors: Des Erfinders Auf Nennung Verzicht
Original assignee: Jagenberg Werke AG
Current assignee: Jagenberg AG
Priority date: 1976-05-21
Filing date: 1976-05-21
Publication date: 1983-04-07
Also published as: DE2622717B1

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Planrichten und Breitstrecken von Material-, insbesondere Papierbahnen, bestehend aus einer Walze, die außenseitig auf von einer Traverse getragenen, über die Walzenlänge verteilt angeordneten Stützelementen, insbesondere Stützrollen, drehbar gelagert ist.

Voraussetzung für ein einwandfreies Planrichten einer Papierbahn ist, daß die Walze, über die die Papierbahn läuft, sich nicht durchbiegt. Da die Walze, über die die Papierbahn läuft, einen bezogen auf ihre Länge kleinen Durchmesser hat, ist sie nicht in der Lage, die von der Papierbahn ausgehende Belastung aufzufangen, ohne dabei durchzubiegen. Es ist bekannt, zur Vermeidung des Durchbiegens, die Walze auf von einer Traverse getragenen, über die Walzenlänge verteilt angeordneten Rollen abzustützen. Die Traverse muß dann so stark dimensioniert werden, daß sie eine ausreichende Steifigkeit hat. Der Dimensionierung der Traverse sind aber insofern Grenzen gesetzt, als sie möglichst schmal zu halten ist, um kleine Brechungswinkel an der Walze zu erhalten.

Eine weitere Schwierigkeit beim Planrichten einer örtlich überdehnten Papierbahn besteht darin, daß sich die Papierbahn beim Lauf über eine gerade Walze in Falten legt. Zur Vermeidung der Faltenbildung ist es bekannt, eine konvex zur Papierbahn gebogene Walze zu verwenden. Beim Lauf der Papierbahn über diese Walze erfolgt eine Breitstreckung der Papierbahn.

Es ist bekannt (US-PS 30 85 503), bei einer Kalanderwalze die durch ihr hohes Eigengewicht bedingte Durchbiegung dadurch zu kompensieren, daß über Hebelarme in die endseitigen Lager ein Biegemoment eingeleitet wird. Eine solche Maßnahme läßt sich allerdings nur bei großvolumigen Walzen anwenden.

Bei Walzen, die einen bezogen auf ihre Länge kleinen Durchmesser haben, wie bei Walzen zum Planrichten, würde das nur über die Enden der Walze eingeleitete Biegemoment nicht ausreichen, ein Durchbiegen der Walze auf der gesamten Länge durch die darüberlaufende Papierbahn zu verhindern.

Auch eine andere bekannte Maßnahme (AT-Patent anmeldung 5470/73) läßt sich nur bei Walzen mit großem Durchmesser verwirklichen. Diese Maßnahme besteht darin, daß die Achse der Welle in Längsrichtung geschlitzt ist. Durch besondere axial wirkende Spannmittel läßt sich die eine Hälfte der Achse mit Zug und die andere mit Druck beaufschlagen, so daß die Achse sich krümmt. Diese Krümmung der Achse überträgt sich über auf Lagern angeodnete hülsenförmige Abschnitte auf den auf den hülsenförmigen Abschnitten aufliegenden Walzenmantel. Eine solche Vorrichtung ist deshalb nur für Walzen, wie Breitstreckwalzen, also mit großem Durchmesser, verwendungsfähig.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei kleinem Gewicht und möglichem kleinen Brechungswinkel gewährleistet, daß die abzustützende Walze sich nicht durchbiegt und zusätzlich eine Breitstreckung der Papierbahn bewirkt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an der Traverse ein Spannorgan angreift, das in die Traverse eine Biegespannung einleitet, die der von den Stützrollen in die Traverse eingeleiteten Biegespannung entgegengerichtet ist und die Walze für Breitstreckzwecke gekrümmt hält.

Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die jo Steifigkeit nicht mit einer schwergewichtigen Traverse, sondern durch eine vorgespannte leichtgewichtige Traverse erreicht. Die Vorspannung wird so eingestellt, daß bei der zu erwartenden Belastung sich die Walze nicht durchbiegt. Ein zusätzlicher besonderer Effekt der Erfindung besteht darin, daß die Traverse derart vorgespannt ist, daß die Walze zur Materialbahn hin konvex gewölbt ist. Mit einer solchen Walze wird dann nicht nur ein Planrichten, sondern auch ein Breitstrekken der Materialbahn erreicht.

Nach einer konstruktiv einfachen Ausgestaltung der Erfindung besteht das Spannorgan aus einem oder mehreren Zugelementen. Die Angriffspunkte des Spannorgans können an den Enden der Traverse sich befinden.

Ferner ist von Vorteil, wenn zwischen den Angriffspunkten ein oder mehrere zwischen dem Zugelement bzw. den Zugelementen und der Traverse eingesetzte Stützelemente vorgesehen sind.

Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigt

Fig. 1 die Vorrichtung im Querschnitt und in schematischer Darstellung,

Fig. 2 die Vorrichtung mit gerader Walze in Seitenansicht und in schematischer Darstellung und

Fig. 3 die Vorrichtung mit zur Walzenbahn konvex durchgebogener Walze in Seitenansicht und in schematischer Darstellung.

In Fig. 1 ist die Vorrichtung zwischen zwei Umlenkrollen 1, 2 angeordnet, die eine Papierbahn 3 führen. Diese Papierbahn 3 läuft über eine im Durchmesser sehr kleine Walze 4, die die Papierbahn 3 planrichtet.

Die Walze 4 ist mit ihren Enden in Lagerböcken 5, 6, die mit Pendellagern ausgerüstet sind, gelagert. Die Lagerböcke 5, 6 sind auf einer Traverse 7 befestigt.

Zwischen ihren Enden ist die Walze 4 auf mehreren Rollenpaaren 8,9, 10, 11 abgestützt. Die Rollenpaare 8

bis 11 werden von der Traverse 7 getragen. Die Walze 4 kann sich also in den Pendellagern der Böcke 5, 6 und auf den Rollenpaaren 8 bis 11 frei drehen. Auf der den Rollenpaaren 8 bis 11 gegenüberliegenden Seite der Traverse 7 sind als Spannorgan zwei Zugstangen 12 vorgesehen, die an den Enden der Traverse 7 angreifen. Die Zugstangen 12 haben einen bogenförmigen Verlauf. Zwischen ihren Angriffspunkten sind etwa in der Mitte der Traverse 7 zwei Stützelemente 13 vorgesehen, die von den Zugelementen 12 ein Biegemoment in die Traverse 7 einleiten. Mittels an den Enden der Zugelemente 12 vorgesehener Muttern können die Zugelemente 12 mehr oder weniger stark gespannt werden.

Da erfindungsgemäß die Traverse 7 vorgespannt werden kann, kann sie bei wesentlich leichterer Dimensionierung als die bekannte Traverse von der Warenbahn 3 ausgehende Kräfte aufnehmen, ohne daß sie sich dabei verbiegt und damit die Stützfunktion für die Walze 4 verlorengeht Der leichtgewichtige Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglicht es, daß der Brechungswinkel der Warenbahn 3 an der Walze 4 sehr klein eingestellt werden kann, da die Breite der Traverse 7 kaum breiter als die Walze 4 baut. Endlich ist es möglich, durch besonders starkes Anspannen der Zugelemente 12 die Traverse 7 nach oben durchzubiegen und damit auch die Walze 4 nach oben durchzubiegen, so daß sie eine Breitstreckwirkung auf die über sie geführte Warenbahn ausüben kann.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Planrichten und Breitstrecken von Material-, insbesondere Papierbahnen, bestehend aus einer Walze, die außenseitig auf von einer Traverse getragenen, über die Walzenlänge verteilt angeordneten Stützelementen, insbesondere Stützrollen, drehbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß an der Traverse (7) ein Spannorgan (12) angreift, das in die Traverse eine Biegespannung einleitet, die der von den Stützelementcn (8 bis 11) in die Traverse eingeleiteten Biegespannung entgegengerichtet ist und die Walze (4) für Breitstreckzwecke gekrümmt hält.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannorgan (12) aus einem oder mehreren Zugelementen besteht.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Angriffspunkte des Spannorgans (12) an den Enden der Traverse (7) sich befinden.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Angriffspunkten ein oder mehrere zwischen dem Zugelement (12) bzw. den Zugelementen und der Traverse (7) eingesetzte Stützelemente (13) vorgesehen sind.