DE19601844A1 - Leitwalze für eine Bahn aus Papier oder einem ähnlichen Material - Google Patents
Leitwalze für eine Bahn aus Papier oder einem ähnlichen MaterialInfo
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- B65H23/02—Registering, tensioning, smoothing or guiding webs transversely
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- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
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- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
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- D21G1/00—Calenders; Smoothing apparatus
- D21G1/02—Rolls; Their bearings
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Leitwalze für eine
Bahn aus Papier oder einem ähnlichen Material gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einer bekannten Leitwalze dieser Art (DE 20 42 001
A) dient die Leitwalze der Umlenkung einer Papierbahn
um etwas weniger als 180°, damit diese Bahn nacheinan
der Arbeitsspalte durchlaufen kann, die durch in einem
Stapel übereinander angeordnete Walzen gebildet werden.
Der Walzenkörper besteht aus drei hohlzylindrischen
Abschnitten, von denen der mittlere Walzenkörper an
beiden Enden und die beiden äußeren Walzenkörper an den
einander zugewandten Enden über Wälzlager auf einem
durchgehenden, drehfesten Träger gelagert sind. Die
einander abgewandten Enden der beiden äußeren Abschnit
te des Walzenkörpers sind über ein Wälzlager auf einer
Hülse gelagert. Diese kann exzentrisch zum Träger ver
stellt werden, wodurch sich der Walzenkörper relativ
zum Träger durchbiegt. Die Durchbiegung soll so groß
sein, daß bei Belastung durch das bahnförmige Material
dessen Mantellinien annähernd parallel verlaufen.
Die bekannte Konstruktion eignet sich aber nur für ver
hältnismäßig geringe Bahnspannungen und Bahngeschwin
digkeiten, weil das Korrekturpotential auf den Exzen
ter-Stellweg der beiden äußeren Hülsen beschränkt ist.
Aus diesem Grund sind bei modernen Kalandern, die mit
hohen Geschwindigkeiten und dementsprechend auch hohen
Bahnspannungen arbeiten, jeweils Leitwalzenkombinatio
nen vorgesehen, die aus einer Umlenkwalze und einer
Breitstreckwalze bestehen. Bei der Umlenkwalze nimmt
man eine Durchbiegung des Walzenkörpers und damit die
Gefahr einer Faltenbildung der Bahn in Kauf. Dies ist
zulässig, weil die Falten in der nachgeschalteten
Breitstreckwalze wieder entfernt werden. Diese Breit
streckwalzen brauchen nicht im Anschluß an jede Leit
walze vorgesehen zu werden; es genügt wenn sie nur ei
nigen Walzenspalten zugeordnet sind, beispielsweise den
obersten Arbeitsspalten des Stapels und dem Wechsel
spalt. Solche Leitwalzen-Kombinationen sind beispiels
weise im Sonderdruck aus dem "Wochenblatt für Papierfa
brikation" 13/1975, Abb. 4 beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Leitwal
ze der eingangs beschriebenen Art anzugeben, die eine
Kompensation der Durchbiegung, welche von der laufenden
Bahn hervorgerufen wird, auch bei höheren Bahnspannun
gen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Durch die Verwendung der Ausleger in Verbindung mit der
Spannvorrichtung kann man außerordentlich große Biege
momente auf die Leitwalze ausüben, so daß auch die Aus
wirkungen hoher Bahnspannungen kompensiert werden kön
nen. Je nach Anwendungszweck kann die Vorspannung so
gewählt sein, daß der Walzenkörper bei Belastung durch
die Bahn annähernd Zylinderform oder unter Last eine
vorgegebene Durchbiegung annimmt. Auch bei höheren
Bahnspannungen ist keine Breitstreckwalze erforderlich.
Da sich Ausleger und Spannvorrichtung außerhalb des
Walzenkörpers befinden, gibt es keine engen Begrenzun
gen, wie bei der bekannten Exzenterverstellung; viel
mehr steht dem Fachmann ausreichend Raum zur Verfügung,
um die Erfindungsidee in einer Vielzahl von Variationen
zu realisieren.
Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 2, befinden sich
die Einstellmittel in einem Bereich, in dem sie die
Einführung der Bahn nicht behindern. Außerdem kann die
Spannvorrichtung mit Zugkräften auf die Ausleger wir
ken, was es erlaubt, Übertragungselemente zu verwenden,
die ein erheblich geringeres Gewicht aufweisen als für
Druckkräfte gleicher Größe geeignete Übertragungsele
mente.
Gemäß Anspruch 3 kommen als Übertragungselemente ins
besondere Stahlseile in Betracht.
Bei der Ausführungsform nach Anspruch 4 wirkt die über
die Ausleger eingeführte Spannkraft auf den Träger. Die
Abschnitte des Walzenkörpers passen sich dann selbst
tätig dieser Durchbiegung an. Durch die im Betrieb auf
tretenden Gegenkräfte ergibt sich wieder die gewünschte
Zylinderform des Walzenkörpers.
Bei der Alternative nach Anspruch 5 werden die Spann
kräfte über die Ausleger und endseitigen Hülsen auf den
Walzenkörper übertragen, so daß dieser die gewünschte
Biegung annimmt, wodurch die im Betrieb auftretenden
Gegenkräfte kompensiert werden.
Gemäß Anspruch 6 kann jede Hülse eine zweite Funktion,
nämlich die Aufnahme und Lagerung der mit dem Walzen
körper verbundenen Lagerzapfen, übernehmen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung
dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Kalanders
für die Papierveredelung,
Fig. 2 eine schematische Schnittdarstellung einer er
sten Ausführungsform der Erfindung und
Fig. 3 einen schematischen Schnitt durch eine zweite
Ausführungsform der Erfindung.
In Fig. 1 ist ein Walzenstapel 1 gezeigt, von dem le
diglich drei Walzen 2, 3 und 4 dargestellt sind. Sie
bilden zwischen sich Arbeitsspalte 5 und 6, durch die
eine Bahn 7 aus Papier, Kunststoffolie usw. hindurch
läuft. Eine solche Bahn wird durch die in den Walzen
spalten 5 und 6 herrschenden Bedingungen (Druck, Tempe
ratur) veredelt. Eine Leitwalze 8 sorgt für eine Umlen
kung der Bahn 7. Die Bahn liegt längs eines Umlenkbe
reichs 9 an der Leitwalze 8 an. Der Umlenkbereich 9
erstreckt sich über einen Winkel β, der nahezu 180°
beträgt. Da die Bahn 7 unter Zugspannung steht, muß die
Leitwalze 8 eine resultierende Kraft R aufnehmen, die
sich aus der Kraft P1, hervorgerufen durch die Spannung
der zulaufenden Bahn 7, der Kraft P2, hervorgerufen
durch die Spannung der ablaufenden Bahn, und das Ge
wicht G der Leitwalze 8 zusammensetzt. Unter dem Ein
fluß der resultierenden Kraft R biegt sich die Leitwal
ze 8 in Richtung dieser Kraft R durch. Durch Verwendung
der Spannvorrichtung 10 und der durch sie vorgespannten
Ausleger 11 wird die im Betrieb auftretende Durchbie
gung so kompensiert, daß die Leitwalze 8 annähernd Zy
linderform annimmt.
Die Einstellmittel 12 behindern den Betrieb nicht. Die
Ausleger 11 befinden sich axial außerhalb des Walzen
körpers 13 und die Spannvorrichtung 10 befindet sich in
einem Raum 14, der durch die Walzen 3 und 8 sowie die
Bahn 7 begrenzt ist. Da die Einstellmittel den Umlenk
bereich 9 gegenüberliegen, besteht auch keine Schwie
rigkeit bei dem Einführen der Bahn in den Kalander.
Fig. 2 zeigt schematisch eine Ausführungsform der Leit
walze 8 gemäß Fig. 1. Der Walzenkörper 13 besteht aus
vier hohlzylindrischen Abschnitte 15 bis 18, die je
über ein Wälzlager 19 auf einem drehfest gehaltenen
Träger 20 abgestützt sind. Die Enden des Trägers 20
stellen Tragelemente 21 und 22 dar, die auf einem Fest
lager 23 bzw. einem Loselager 24 abgestützt sind.
An beiden Tragelementen 21 und 22 ist ein etwa radial
verlaufender Ausleger 11, 11′ angebracht. Die freien
Enden der Ausleger können mit Hilfe der Spannvorrich
tung 10 und entsprechender Übertragungselemente 25 und
26 gegeneinander verspannt werden. Beim Einbau der
Leitwalze 8 gemäß Fig. 1 übt die Spannvorrichtung 10
Zugkräfte auf die Ausleger 11, 11′ aus, so daß die
Übertragungselemente 25 und 26 als Stahlseile o. dgl.
ausgebildet werden können. Im unbelasteten Zustand
biegt sich daher der Walzenkörper 13 (in der Darstel
lung der Fig. 2) nach oben durch. Im Betrieb, wenn die
resultierende Kraft R wirksam ist, nimmt der Walzenkör
per 13 wieder die in Fig. 2 veranschaulichte Zylinder
form an. Die jeweilige Richtung der Ausleger 11, 11′
ist einstellbar, so daß sie der resultierenden Kraft R
angepaßt werden kann.
Als Spannvorrichtung 10 können sehr einfache Vorrich
tungen verwendet werden, beispielsweise solche mit ei
nem Kupplungselement, das ein linksgängiges und ein
rechtsgängiges Gewinde aufweist, in die ein Endstück
des Übertragungselements 25 mit Rechtsgewinde und ein
Endstück des Übertragungselements 26 mit Linksgewinde
eingeschraubt sind. Durch einfaches Drehen des Kupp
lungselements werden die erforderlichen Zugspannungen
erzeugt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 werden für entspre
chende Teile um 100 erhöhte Bezugszeichen verwendet.
Die veranschaulichte Leitwalze 108 besitzt einen Wal
zenkörper 113, der an beiden Enden fest mit einem Trag
element 121 und 122 in der Form eines Lagerzapfens ver
bunden ist. Die Lagerzapfen sind über Wälzlager 127 in
Hülsen 128, 129 gelagert, die drehfest, aber kippbar
gehalten und auf einem Festlager 123 bzw. einem Losela
ger 124 abgestützt sind. Jede Hülse 128, 129 ist mit
einem Ausleger 111, 111′ versehen. Die freien Enden der
Ausleger 110 werden wie in Fig. 2 durch eine Spannvor
richtung 110 gegeneinander verspannt. Zwischen der
Stirnseite der Hülsen 128, 129 einerseits und des Wal
zenkörpers 113 andererseits gibt es Wälzlager 130, 131.
Beim Spannen der Spannvorrichtung wird von den Ausle
gern 111, 111′ ein Biegemoment auf Walzenkörper 113
(über die Wälzlager 130, 131) und auf die Tragelemente
121, 122 über die Wälzlager 127 ausgeübt, was zu einer
Durchbiegung der Leitwalze (in der Darstellung der Fig.
3) nach oben führt. In der Frage der Kompensation der
Durchbiegung im Betrieb sind die Verhältnisse ähnlich
wie sie im Zusammenhang mit Fig. 2 erläutert wurden.
Man kann die Spannvorrichtung auch in einen der Ausle
ger integrieren. Die Spannvorrichtung kann statt mit
Zugspannungen auch mit Druckspannungen arbeiten; dies
setzt allerdings voraus, daß die Ausleger sich auf der
gegenüberliegenden Seite der Leitwalze, also in der
Nähe des Umlenkbereichs 9, befindet.
Die Leitwalze ist vorstehend in Verbindung mit dem Wal
zenstapel eines Kalanders beschrieben worden. Sie kommt
aber für zahlreiche andere Anwendungszwecke in Be
tracht, bei denen eine Bahn umgelenkt wird, beispiels
weise bei einem Wickler.
Claims (6)
1. Leitwalze für eine Bahn aus Papier oder einem ähn
lichen Material mit einem Walzenkörper und beidsei
tig vorstehenden Tragelementen sowie mit Mitteln
zum Einstellen einer Durchbiegung des Walzenkör
pers, die einer Durchbiegung infolge Belastung
durch die Bahn entgegengesetzt ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einstellmittel (12; 112) zwei
Ausleger (11, 11′; 111, 111′), zwischen denen sich
der Walzenkörper (13; 113) befindet, und eine au
ßerhalb des Walzenkörpers angeordnete Spannvorrich
tung (10; 110), die die beiden Ausleger gegenein
ander verspannt, aufweisen.
2. Leitwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannvorrichtung (10; 110) auf der dem Um
lenkbereich (9) des Walzenkörpers (13; 113) gegen
überliegenden Seite angeordnet ist und die freien
Enden der Ausleger (11, 11′; 111, 111′) durch Zug
kräfte belastet.
3. Leitwalze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannvorrichtung (10; 110) über Stahlseile
mit den Auslegern (11, 11′; 111, 111′) verbunden
ist.
4. Leitwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausleger (11, 11′) an den
Tragelementen (21, 22) angebracht sind, die Teile
eines durchgehenden, drehfest gehaltenen Trägers
(20) sind, und daß der Walzenkörper (13) in mehrere
Abschnitte (15 bis 18) unterteilt ist, die je für
sich auf dem Träger (20) drehbar gelagert sind.
5. Leitwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausleger (111, 111′) an
drehfest gehaltenen Hülsen (128, 129) angebracht
sind, die stirnseitig über Lager (130) an den
Stirnseiten des Walzenkörpers (113) angreifen.
6. Leitwalze nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragelemente (121, 122) durch fest mit dem
Walzenkörper (113) verbundene Lagerzapfen gebildet
sind, die im Innern der Hülsen (128, 129) gelagert
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996101844 DE19601844A1 (de) | 1996-01-19 | 1996-01-19 | Leitwalze für eine Bahn aus Papier oder einem ähnlichen Material |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1996101844 DE19601844A1 (de) | 1996-01-19 | 1996-01-19 | Leitwalze für eine Bahn aus Papier oder einem ähnlichen Material |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=7783180
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DE1996101844 Withdrawn DE19601844A1 (de) | 1996-01-19 | 1996-01-19 | Leitwalze für eine Bahn aus Papier oder einem ähnlichen Material |
Country Status (1)
Country | Link |
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