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Vorrichtung zum Antrieb eines Transportbodens
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Antrieb eines
Transportbodens, z. B. Roll- oder Kratzboden an landwirtschaftlichen Fahrzeugen
und Arbeitsmaschinen, wie Stalldungstreuern oder dergl., bestehend aus einer, von
einem Schlepper umlaufend angetriebenen Exzenterscheibe und einem Schrittschaltwerk,
das auf der Antriebswelle des Transportbodens befestigt ist, und das aus einem,
von zwei Schaltschwingen umgriffenen Klinkenschaltrad besteht, das über Klinken
in beide Richtungen umlaufend angetrieben werden kann und den Transportboden in
Fahrtrichtung oder mit gleicher oder nahezu doppelter Geschwindigkeit gegen Fahrtrichtung
bewegt.
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Aus der DT-OS 21 12 994 ist eine Vorrichtung dieser Art bekannt, bei
der für die Bewegung des Transportbodens in Fahrtrichtung entgegengesetzt
zur
Entladerichtung eine Doppelklinke angeordnet ist, die wippenartig befestigt und
über einen Hebel mit jeweils einem Klinkenteil mit dem Klinkcnschaltrad in Eingriff
gebracht werden kann. Die weitere Klinke für die Bewegung des Transportbodens entgegen
der Fahrtrichtung ist an einer zweiten Schaltschwinge drehbar und federbelastet
angeordnet. Ein Klinkenteil der Doppelklinke wird über eine Schaltscheibe derart
geschaltet, daß bei deren Eingriff eine Sperrklinke und die Klinke für die Bewegung
entgegengesetzt zur Fahrtrichtung nicht mit dem Klinkenrad in Eingriff gelangen.
Der zweite Teil der Doppelklinke wird unabhängig von der Schaltscheibe handbetätigt
mit dem Klinkenschaltrad in Eingriff gebracht und gewährleistet nahezu eine Verdopplung
der ursprünglichen Transportbodengeschwindigkeit.
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Bei der vorstehend genannten Vorrichtung und Verstelleinrichtung erfolgt
die Umschaltung des Schrittschaltwerks vom Vorlauf mit einfacher Geschwindigkeit
auf die doppelte Geschwindigkeit oder auf den Rücklauf durch Betätigen der Doppelklinke
mit Hilfe des Hebels. Zu diesem Zweck muß die Bedienungsperson den Schlepper verlassen
und am hinteren Ende des Stalldungstreuers den Hebel umlegen. Dadurch entsteht ein
erheblicher Zeitverlust und eine Verzögerung im Be- bzw. Entladevorgang. Es ist
mit dieser und anderen bekannten Vorrichtungen dieser Art nicht möglich, alle Bewegungen
des Transportbodens, wie Rücklauf, Vorlauf mit doppelter
Geschwindigkeit
oder Vorlauf mit einfacher Geschwindigkeit und mit RUckhalteklinke funktionsgerecht
über die Schaltscheibe zu schalten, da sich die Wirkbereiche zwischen den Klinken
und der Schaltscheibe mindestens teilweise Uberlappen würden.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, die Nachteile der bekannten Vorrichtungen
zu beseitigen und einen Transportbodenantrieb zu schaffen, bei dem sämtliche wesentlichen
Bewegungsabläufe des Transportbodens von der Bedienungsperson geschaltet werden
können, ohne daß diese den Schlepper verlassen muß. Es werden dadurch vorteilhafterweise
die Zeiten für die Belade- und Entladevorgänge wesentlich verkürzt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß derart gelöst, daß eine Schaltschwinge
festgelegt werden kann, und die von ihr getragene Klinke während der Bewegung des
Transportbodnes entgegen der Fahrtrichtung als RUckhalteklinke dient.
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Diese und weitere Merkmale der Erfindung sind anhand einiger AusfUhrungsbeispiele
in den Zeichnungen dargestellt und nachfolgend näher beschrieben. Fig. 1 bis Fig.
5 zeigen jeweils eine Seitenansicht des Transportbodenantriebs in unterschiedlichen
Schaltstellungen der Steuerscheibe.
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Derartige Vorrichtungen für den Antrieb eines Transportbodens
finden
beispielsweise bei Stalldungstreuern Verwendung. Diese Stalldungstreuer sind mit
einem leicht abnehmbaren Streuwerk ausgerustet, so daß sie einerseits für den Transport
und das dosierte Ausbringen von Stalldung und andererseits auch für einfache Transportarbeiten
herangezogen werden können, wie sie z. B. bei der Kartoffenernte Feder RUbenernte
anfallen.
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Diese universelle Verwendbarkeit des Stalldungstreuers stellt an den
Transportboden und insbesondere an den Transportbodenantrieb hohe Ansprüche. Es
ist erforderlich, den vorwählbaren Geschwindigkeitsbereich so auszulegen, daß sich
der Transportboden beim Ausbringen von Stalldung verholtnismäßig langsam in Fahrtrichtung
8 und entgegengesetzt zur Fahrtrichtung 8 bewegenkann und hierbei gegen Rücklauf
gesperrt ist, damit das Streuwerk gleichmaßig und verstopfungsfrei arbeiten kann.
Weiterhin muß bei einfachen Transportarbeiten eine größere Transportbodengeschwindigkeit
vorzuwählen sein, um die Entladevorgonge möglichst kurz zu gestalten.
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In den Abbildungen ist das hintere oder ggf. das vordere Ende eines
landwirtschaftlichen Transportfahrzeugs dargestellt, Das Fahrzeug ist selbstfahrend
oder als Anhängefahrzeug ausgebildet und besteht aus einem Hauptrahmen 1, der sich
Uber die nicht dargestellten Räder einer oder mehrerer Aahsen auf dem Boden abstützt.
Bei der Darstellung des hinteren Endes weist der Pfeil 8 in Fahrtrichtung, in die
sich der nicht näher dargestellte Laderaum erstreckt und am Hauptrahmen 1 abstützt.
Weiterhin trägt der Hauptrahmen 1 eine
LadeDlattform. die den unteren
Abschlul3 des Laderauvmes birdetwund von einem ebenfalls nicht naher dargestellten
Transportboden Uberstrichen bzw. eingenommen wird. Den hinteren Abschluß des Laderaumes
bildet ein Streuwerk, das abgenommen und durch eine Rückwand ersetzt werden kann.
Ebenfalls am hinteren Ende des Hauptrahmensi befindet sich die Antriebsmechanik
in Form eines Schrittschaltwerks 4 für den Transportboden.
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Die Antriebsmechanik besteht aus einer , z. B. im Hauptrahmen 1 oder
in einer nach unten ragenden Konsole 2 gelagerten Antriebswelle 3, die an einem
Ende eine Exzenterscheibe 9 trägt, und die von einem Schlepper in beide Richtungen
des Pfeiles 10 angetrieben werden kann. Einen weiteren Bestandteil bildet das Schrittschaltwerk
4. Es besteht aus der Transportbodenwelle 5, mit einer quer zur Fahrtrichtung 8
verlaufenden Drehachse. An einem Ende der Transportbodenwelle 5 ist ein Klinkenschaltrad
6 befestigt. Es ist an seinem Umfang mit Antriebszähnen 13 versehen. Das Klinkenschaltrad
6 wird von zwei Schaltschwingen 11 und 12 umgriffen, die frei drehbar auf der Transportbodenwelle
5 gelagert sind und sich annähernd gegenüberliegen. Die Schaltschwinge 11 steht
Uber eine Schubstange 20 und die Schaltschwinge 12 Uber eine Schub-Zug-Stange 21
mit einem Lagerbolzen 26 der Exzenterscheibe 9 in Verbindung. Bei einer Drehung
der Exzenterscheibe 9 wird an den Schaltschwingen 11 und 12 eine kontinuierliche
hin- und hergehende Bewegung hervorgerufen (dargestellt durch die Pfeile 31 und
32). Die Schaltschwinge 11 trägt außerhalb des Umfanges des Klinkenschaltrades 6
eine auf
einem Bolzen 25 gelagerte Klinke 14, deren Spitze z. B.
durch eine Feder belastet zwischen die Antriebszähne 13 greift und das Klinkenschaltrad
6 während des Betriebs in Richtung des Pfeiles 15 schrittweise verdreht und beim
Rückschub über die Antriebszähne 13 hinwegspringt. Die beispielsweise nach unten
ragende weitere Schaltschwinge 12 trägt zwei auf Bolzen 16 und 17 gelagerte Klinken
18 und 19, deren Spitzen ebenfalls federbelastet zwischen die Antriebszähne 13 greifen
und in zueinander entgegengesetzte Richttungen weisen, so daß das Klinkenschaltrad
6 in Richtung des Pfeiles 15 oder des Pfeiles 24 verdreht werden kann.
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Einen weiteren Bestandteil des Schrittschaltwerks 4 bildet die Steuerscheibe
7. Sie ist ebenfalls frei drehbar auf der Transportbodenwelle 5 gelagert und wird
durch ein Gestänge, bestehend aus einer Zugstrebe 22 und einer außerhalb der Drehachse
der Steuerscheibe 7 angreifenden Zwischenstrebe 23 in Verbindung mit einer gegenüberliegend
angreifenden rückstellenden Feder 27 durch eine Bedienungsperson vom anderen Fahrzeugende
aus verdreht. Zu diesem Zweck wird die Zugstrebe 22 in Richtung des Doppelpfeiles
30 verschoben.
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Die Steuerscheibe 7 besitzt zwei Steuernocken 28 und 29, die in ihrem
Durchmesser über die Antriebszähne 13 hinausragen und beim Zusammenwirken mit den
Klinken 14, 18 und 19 diese aus den Antriebszähnen 13 herausnehmen. Der Einwirkbereich
der Steuernocken 28 und 29 auf die Klinken 14, 18 und 19 erstreckt sich über deren
gesamten Bewegungsbereich, so daß sie wie in der in Fig. 1 dargestellten
Stellung
der Steuerscheibe 7 nicht mit den Antriebszähnen 13 zusammenwirken können, und das
Schrittschaltwerk 4 eine Leerlaufstellung einnimmt.
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In Fig. 2 ist eine weitere Schaltstellung des Schrittschaltwerkes
4 abgebildet, die aus der Leerlaufstellung heraus vorgenommen werden kann. Die Steuerscheibe
7 wird im Uhrzeigersinn verdreht und die Steuernocken 28 und 29 geben die Klinken
14 und 19 frei, so daß sie nach und nach mit zunehmendem Eingriffsbereich zwischen
die Antriebszähne 13 greifen können und das Klinkenschaltrad 6 in Richtung des Pfeiles
15 verdrehen und der Transportboden sich mit seiner größten Geschwindigkeit in Abladerichtung
entgegengesetzt zur Fahrtrichtung 8 bewegen kann. Der Steuernocken 28 ist derart
ausgebildet, daß er in dieser Stellung die Klinke 18, die den Transportboden in
entgegengesetzter Richtung antreiben wUrde außer Eingriff hält. Fig. 3 zeigt eine
weitere Schaltstellung des Schrittschaltwerks 4. Sie wird erreicht, wenn die Steuerscheibe
7 gegen den Uhrzeigersinn über die Leerlaufstellung hinaus verdreht wird. Hierbei
werden die Klinken 14 und 19 durch die Steuernocken 28 und 29 außer Eingriff gebracht
und die Klinke 18 wird freigegeben und verdreht das Klinkenschaltrad 6 in Richtung
des Pfeiles 24, so daß sich der Transportboden in Fahrtrichtung 8 bewegt.
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In Fig. 4 ist eine Schaltstellung des Transportbodenantriebs gemäß
Fig. 2 dargestellt, bei der eine Klinke 14 die Funktion einer Rückhalteklinke
übernimmt
und die vorherige Geschwindigkeit des Transportbodens verringert wird. Erfindungsgemöß
wird hierbei die Schubstange 20 mit ihrem Lagerauge von dem Lagerbolzen 26 der Exzenterscheibe
9 herungergenommen und an einem, mit dem Hauptrahmen 1 ader der Konsole 2 verbundenen
Zapfen 33 aufgesteckt. Der Zapfen 33 ist ortsfest zur Transportbodenwelle 5 angeordnet.
Durch diese Anordnung führt die Schaltschwinge 11 während des Betriebs keine hin-
und hergehende Bewegung aus, so daß die Klinke 14 festgelegt Ist und als Rückhalteklinke
beim Betrieb des Transportbodens in Abladerichtung dient. Erfolgt eine Umkehr der
Bewegung des Klinkenschaltrades 6 in Richtung des Pfeiles 24, so wird die Klinke
14 funktionsgerecht durch die Drehung der Steuerscheibe 7 von dem Steuernokken 29
außer Eingriff gebracht, und das Schrittschaltwerk 4 nimmt eine Schaltstellung ein,
wie sie ähnlich in Fig. 3 abgebildet ist.
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Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform des Schrittschaltwerks 4
mit einer Ausbildung der Klinke 14 als RUckschalteklinke gemäß Fig. 4. Hierbei wird
die Schubstange 20 gegen eine Teleskopstange 34 ausgetauscht. Die Teleskopstange
34 besteht aus einer, mit der Schaltschwinge 11 verbundenen Stößelstange 35 und
aus einem mit der Exzenterscheibe 9 gekoppeltem Stößelrohr 36. Die Stößelstange
35 wird in das Stößelrohr 36 eingeführt und liegt während des Betriebs an der inneren
Anschlagfläche 37 des Stößelrohres 36 an.
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Während des RUckschubes wird die Stößelstange 35 durch die mit dem
Stößelrohr 36 verbundenen Zugfeder 38 gegen die Anschlagfläche
37
gezogen, und somit die Schwinge 11 funktonsgerecht zurückgeholt. Einen weiteren
Bestandteil dieser Ausführungsform bildet die am Hauptrahmen 1 gelagerte Sperrklinke
39, die beispielsweise mit der Schwinge 11 zusammenwirkt. Befindet sich die Schwinge
11 in der äußersten Stellung des Arbeitshubes, kann sich die Sperrklinke 39 mit
Hilfe der Feder 41 und durch ein Seil 40 oder es" Gestänge beispielsweise vom anderen
Fahrzeugende aus betätigt an die Schaltschwinge 11 anlegen und den RUckhub verhindern.
Somit wird die Klinke 14 als RUckhalteklinke verwandt. Die Teleskopstange 34 gewährleistet
durch ihre jeweilige Langenänderung den Betrieb.
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der Exzenterscheibe 9 und die Bewegung der Schaltschwinge 12 in Richtung
des Pfeiles 32, dessen Klinke 19 das Klinkenschaltrad 6 in Richtung des Pfeiles
15 verdreht.
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L e e r s e i t e