DE2618305C3 - Verwendung eines nichtrostenden Stahles als Werkstoff für geradlaufende oder kurvengängige Scharnierbandketten - Google Patents
Verwendung eines nichtrostenden Stahles als Werkstoff für geradlaufende oder kurvengängige ScharnierbandkettenInfo
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Description
Rest Eisen und übliche Verunreinigungen in kaltgewalztem Zustand als Werkstoff für geradlaufende
oder kurvengängige Scharnierbandketten.
2. Verwendung eines Stahles nach Anspruch 1 mit der Maßgabe, daß der Nickelgehalt 1,0 bis 1,1%
beträgt, für den Zweck nach Anspruch 1.
3. Verwendung eines Stahles nach Anspruch 1 oder 2 für den Zweck nach Anspruch ! mit der
Maßgabe, daß die Glieder der Scharnierbandkette aus in weichgeglühtem Zustand kaltgewalztem Stahl
geformt sind.
25
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung eines nichtrostenden Stuhles als Werkstoff für geradlaufende
oder kurvengängige Scharnierbandketten.
Mit zunehmendem Leistungsvermögen der Transportanlagen
wurden an die Scharnierbandketten steigende Anforderungen in bezug auf -Corrosionsbeständigkeit
und Festigkeit gestellt. Die Scharnierbandketten sollen sich auch bei den im Betrieb auftretenden
Belastungsspitzen nicht zu schnell dehnen oder zu schnell reißen.
Es ist bekannt, Scharnierbandketten aus vergütetem, nichtrostendem Stahl herzustellen. Bewährt hat sich
hierbei der deutsche Normstahl mit der Werkstoff-Nummer: 1.4021 (Kurzname X 20 Cr 13), der
0,17-0,22% C, 12-14% Cr, bis 1,0% Si, bis 1,0% Mn, < 0,045% P und < 0,030% S enthält.
Dieser Stahl hat im vergüteten Zustand eine Zugfestigkeit bis zu 1.000 N/mm2 bei einem günstigen
Streckgrenzenverhältnis >80%. Alternativ hierzu wurde auch für einen gewissen Zeitraum für vergütete
Scharnierbandketten der genormte Werkstoff 1.4057 (Kurzname X 22 CrNi 17) eingesetzt. Dieser Werkstoff
unterscheidet sich von dem zuerst genannten insbesondere durch höhere Cr-Gehalte von 16-18% und einen
Nickel-Zusatz von 1,5-2,5%. Dieser Werkstoff hat eine noch bessere Korrosionsbeständigkeit, jedoch spricht
gegen die Verwendung dieses Werkstoffs der hohe teure Chromanteil. Aus diesen Gründen haben die
Fachleute den eingangs zitierten Werkstoff mit 12-14% Cr bevorzugt. Um die gewünschten Festigkeitswerte
zu erzielen, muß der Werkstoff vergütet werden, wobei aufgrund der sehr steilen Anlaß-Cha- 6<)
rakteristik eine relativ große Streuung der Festigkeitswerte beobachtet wird. Insbesondere bei bandvergüteten
Werkstoffen wird ein großer Streubereich beobachtet. Bei der Auslegung muß aus Sicherheitsgründen auf
den niedrigsten Wert Rücksicht genommen werden, da '''
für die Festigkeit einer Kette immer nur das schwächste glied ausschlaggebend ist. Für die Funktion der Kette ist
auch nicht die statische Festigkeit, d. h. die Zugfestigkeit oder Streckgrenze, ausschlaggebend, sondern das
dynamische Festigkeitsverhalten und der Materialverschleiß. Eine sehr hohe Zugfestigkeit ist nicht gleichbedeutend
mit einer hohen Leistungsfähigkeit der Kette. Durch die bei der Vergütung notwendige Wärmebehandlung
lassen sich Zugfestigkeit und Streckgrenze zu hohen Werten treiben, jedoch verringert steh damit
gleichzeitig das Arbeitsvermögen des Werkstoffes.
Als weitere Forderung an eine gute Scharnierbandkette ist zu berücksichtigen, daß in vielen wichtigen
Bereichen des Anlagenbaus, insbesondere in der Brauindustrie, Limonadenindustrie, Mineralwasser- und
Spirituosenindustrie, die üblichen Stahlgleitleisten durch Kunststoff-Führungen ersetzt wurden. Hierdurch hat
sich der Plattenverschleiß verringert, so daß unter normalen Betriebsbedingungen ohne extremen Abrieb
auf die Forderung nach sehr hoher Oberflächtnhärte der Scharnierbandplatten verzichtet werden konnte.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Merkmale für die Glieder einer Schamicrbandkette
anzugeben, die einen geringen Streubereich der Festigkeitswerte und ein besseres dynamisches
Festigkeitsverhalten und eine gute Korrosionsbeständigkeit gewährleisten, ohne dabei vom Kostenvergleich
her unwirtschaftlich zu sein.
Diese Aufgabe wird durch die Verwendung eines Stahls gelöst, der
0,17 bis 022% Kohlenstoff
bis 1 % Silizium
bis 1 % Mangan
bis 0,045% Phosphor
bis 0,030% Schwefel
12 bis 14% Chrom
0,9 bis 1,4% Nickel
Rest Eisen und die üblichen Verunreinigungen
enthält und in kaltgewalztem Zustand als Werkstoff für
geradlaufende oder kurvengäpgige Ejharnierbandketten
verwendet wird. Vorzugsweise enthält der Stahl 1,0 bis 1,1% Nickel.
Von der Legierung her ist ein ähnlicher Stahl, der bis zu 1,0% Nickel enthalten kann, durch den Britischen
Normstahl En 56 C bekannt. Vom Verwendungszweck ist keine Berührung gegeben, denn der vorbekannte
Stahl wird als hitzebeständiger Ventilstahl eingesetzt.
Nach der erfindungsgemäßen Lehre wird der Stahl dagegen im kaltverformten Zustand als Werkstoff für
Scharnierbandketten verwendet.
Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Glieder der Scharnierbandkette aus in weichgeglühtem
Zustand kaltgewalztem Stahl geformt sind.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Scharnierbandkette sind insbesondere darin zu sehen, daß die
gewünschten Eigenschaften im statischen Festigkeitsbereich bei geringer Streuung erzielt werden.
Weitere Vorteile ergeben sich fertigungstechnisch durch die gleichmäßige Formgebung der Scharnieraugen
und der Ausschaltung des unvermeidlichen Härteverzuges gegenüber den bekannten, einzeln
vergüteten Scharniergliedern. Dadurch wird auf alle Fälle ein gleichmäßiger, stoßfreier und ruhiger Lauf der
Kette im betrieblichen Einsatz gewährleistet.
Hervorzuheben sind besonders die Vorteile unter dynamischer Belastung. Hinsichtlich des dynamischen
Belastungsverhaltcns zeigt der Erfindungsgegenstand gegenüber den vorbekannten, einzeln vergüteten
Ketten oder der bandvergüteten Atisführungsform weitaus bessere Werte, sowohl in der Dauer- als auch in
der Zeitstandfestigkeit.
Diese Vorteile zeigen sich insbesondere gegenüber der bandvergüteten Ausführungsform. Bei diesen
bandvergüteten Werkstoffen ergibt sich die Schwierigkeit, daß die kontrollierte Wärmebehandlung des
ganzen Coils Schwankungen unterliegt, so daß aufgrund unterschiedlicher Gefügeumwandlung die Festigkeitswerte größere Schwankungen zeigen.
Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß die gute Korrosionsbeständigkeit bei einem relativ geringen
Anteil von Legierungselementen erzielt wird. Es ist zu berücksichtigen, daß bei den vorbekannten, vergüteten
Ausführungsformen aufgrund von Karbidausscheidungen bei höheren Anlaßtemperaturen das Korrosionsverhalten
verschlechtert wird. In umfangreichen Korrosions- und Säuretests hat sich gezeigt, daß der
Erfindungsgegenstand mit den Produkten gleichgesetzt werden kann, die aus dem wesentlich teureren
Chromstahl mit! δ -18% Cr hergestellt wurden.
Hervorzuheben ist beim Erfindungsgegenst£/.',d auch
das Verschleißverhalten und hier insbesondere der Verschleiß in den Gelenken und die sich hieraus
ergebende bleibende Längung. Vergleichsversuche mit den vorbekannten, vergüteten Scharnierbandketten
haben gezeigt, daß schon während der ersten Betriebsstunden bei den vorbekannten Scharnierbandgliedern
— trotz optimaler Vorreckung — eine höhere Verschleißlängung eintritt Durch die bessere Geometrie
der Scharnieraugen ist bei der erfindungsgemäßen jo Ausführungsform bis zum Erreichen der zulässigen
3%igen Kettcnlängung eine wesentlich längere Betriebsdauer gegeben.
Nachfolgend wird der Erfindungsgegenstand anhand der Zeichnungen erläutert
Es zeigen
Fig. I in Draufsicht, Stirnansicht und Seitenansicht
eine geradlaufende Scharnierbandkette mit Einfach-Gelenkausführung;
Fig.2 in Draufsicht, Stirnansicht und Seitenansicht eine Geradlaufende Scharnierbandkette mit Doppel-Gelenkausführung;
Fig.3 in Draufsicht, Ansicht von unten und Seitenansicht eine kurvengängige Scharnierbandkette.
F i g. I zeigt eine allgemein mit 1 bezeichnete, geradlai'fende Schiirnierbandkette, von der hier nur
zwei Glieder 2 gezeigt sind, deren jedes einen Plattenkörper 3 mit zwei äußeren Scharnieraugen 4 an
der einen Querseite und einem zentralen Scharnierauge 5 an der gegenüberliegenden Seite aufweist. Die Glieder
2 sind in bekannter Weise durch von den Scharnieraugen 4, 5 aufgenommene Stifte 6 gelenkig verbunden.
Außerdem sind in der Stirnansicht zwei durchgehende Gleitleisien 7 und 8 im Querschnitt angedeutet, denen
die Randbereiche des Plattenkörpers 3 beiderseits gleitend aufliegen.
Das verbesserte Verschleißverhalten der erfindungsgemäßen Scharniergiieder zeigt sich darin, daß sich der
Abstand 9 zwischen benachbarten Gliedern 2 langsamer verändert, es tritt also die zulässige Kettenlängung
durch allmähliche Vergrößerung des Abstandes 9 als Folge von Verschleiß in den Gelenken erst nach
wesentlich längerer Betriebsdauer ev; als bei vorbekannten
Scharnierbandketten.
Die in F i g. 2 gezeigte Ausführungsform entspricht im wesentlichen der Ausführungsform nach Fig. 1, wobei
anstelle des einen Gelenkes Doppelgelenke vorgesehen sind. Die Glieder 12 der Kette 11 weisen zu diesem
Zweck an der einen Querseite drei Scharnieraugen 14 und an der anderen Querseite zwei innenliegende
Scharnieraugen 15 auf.
Schließlich zeigt die Fig.3 eine Kette 21 mit kurvengängig geformten Gliedern 22. Dabei sind die
einzelnen Glieder 22 nicht nur senkrecht zur sondern auch in der Zeichenebene, entsprechend der Ebene des
Plattenkörpers 3, beweglich. Hierfür ist — in an sich bekannter Weise — das zentrale Scharnierauge 25 so
ausgebildet, daß es den Stift 6 gelenkförmig aufnimmt. Zwei seitliche Gleitleisten legen den gewünschten
Kurvenweg fest entsprechend den Leisten 7 und 8 der Ausführungsform nach Fig. 1. An der Unterseite des
Plattenkörpers sind Führungsschuhe 27 und 28 starr befestigt. Auch bei den kurvengängig geformten
Gliedern 21 ergibt sich eine im Vergleich zum Stand der Technik langsamere Änderung des Abstandes 29, so daß
die vorteilhaften Verschleißeigenschaften auch hier festgestellt werden können.
Claims (1)
1. Verwendung eines Stahles, bestehend aus
0,17 bis 0,22% Kohlenstoff,
bis 1 % Silizium,
bis 1% Mangan,
bis 0,045% Phosphor,
bis 0,030% Schwefel,
12 bis 14% Chrom,
0,9 bis 1,4% Nickel,
ίο
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