DE2618305A1 - Scharnierbandkette aus rostfreiem stahl - Google Patents
Scharnierbandkette aus rostfreiem stahlInfo
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- C22C38/00—Ferrous alloys, e.g. steel alloys
- C22C38/18—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium
- C22C38/40—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing chromium with nickel
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Description
PATENTANWÄLTE
DIpl.-lng. P. WIRTH · Dr. V. SCHMIED· KOWARZlK
DipL-lng. G. DANNENBERG ■ Dr. P. WEINHOLD · Dr. D. GUDEL
281134 β FRANKFUI''7M
287014 Ga ESCHENHEIMER STR.39
26.4.1976
Ruberg & Renner
Zweigniederlassung der Rexncrc. GmbH 5800 Hagen / Westfalen
Scharnierbandkette aus rostfreiem Stahl
Die Erfindung betrifft eine Scharnierbandkette aus rostfreiem Stahl.
Anfänglich wurden Scharnierbandketten aus verschiedenen Werkstoffen eingesetzt, die nicht wärmebehandelt waren und
daher eine niedrige Bruchlast und Streckgrenze hatten. Auf Grund der im Betrieb auftretenden Belastungsspitzen, die
mit zunehmendem Leistungsvermögen der Anlagen immer größer wurden, dehnten sich die Ketten zu schnell und rissen unter
Last.
Um diesem Problem abzuhelfen, wurde aus X 20 Cr 13» dem
DIN-Werkstoff Nr. 14021, eine vergütete Scharnierbandkette entwickelt. Die relativ hohe Bruchlast von über 10.000 N
mit einem günstigen Streckgrenzenverhältnis > 80 % erwies
sich dabei als entscheidende Verbesserung, die diesem Produkt zu einer marktführenden Position verhalf. Alternativ
dazu wurde für einen gewissen Zeitraum auch eine vergütete Kette aus X 22 Cr Ni 17 nach Werkstoff Nr. 14057 gefertigt,
um bei hoher Bruchlast und Streckgrenze noch eine TO 98 /,δ/0052
26183ÜS
verbesserte Korrosionsbeständigkeit erzielen zu können. Jedoch ließ sich der höhere Kostenfaktor durch Verwendung
eines 17 %±gen Chromstahles vergleichsweise zum 13 %
Chromstahl nicht vertraten.
Nachdem in de:-i wichtigen Bereichen des Anlagenbaues, insbesondere
für Brauereien, Limonaden-, Mineralwasser- und Spirituosenerzeugung, die Stahlgleitleisten durch Kunststoff Führungen
ersetzt wurden, verringerte sich auch der Plattenverschleiß entsprechend, so daß unter normalen Betriebsbedingungen
ohne extremen Abrieb auf die Forderung nach sehr hoher Oberflächenhärte der Scharnierbandplatten verzichtet
werden kennte.
Die mit der Fertigung der vergüteten Scharnierbandketten
verbundene Wärmebehandlung verursacht bei 13 %igen Chromstählen nach DIN 17.440 auf Grund der sehr steilen Anlaß-Charakteristik
eine relativ große Streuung der Festigkeitswerte, wobei der Streubereich bei der bandvergüteten Ausführung
noch stärker ist als bei der Einzelvergütung. Da für die Festigkeit einer Kette immer nur das schwächste
Glied ausschlaggebend ist, muß bei der Auslegung aus Sicherheitsgründen darauf Rücksicht genommen werden. Aber es ist
außerdem für die Funktion einer Kette nicht die statische Festigkeit, d.h. Bruchlast oder Streckgrenze, maßgebend,
sondern das dynamische Festigkeitsverhalten und der Materialverschleiß. Durch eine Wärmebehandlung lassen sich natürlich
Bruchlast und Streckgrenze zu hohen Werten treiben, jedoch verringert sich damit gleichzeitig das Arbeitsvermögen des
Werkstoffes.
Die Beurteilung einer Kette für die vorgesehenen Einsatzfälle darf daher nicht nach der statischen Festigkeit
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erfolgen, sondern das dynamische Festigkeitsverhalten muß dazu herangezogen werden. Man kann die Werte der statischen
Festigkeit bis zum Sprödbereich treiben, jedoch verschlechtert sich dabei die Leistungsfähigeit Cer Kette, wie aur,
(i'3n abnehmenden Werten der Zerreißa±-beit deutlich wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugr ande, eine Kette
herzustellen, die einen geringen Streubereich in der Festigkeit hat und ein besseres dynamisches Festigkeitsverhaltcn
zeigt, ohne dabei vom Kostenvergleich ner unwirtschaftlich zu sein, wobei den Legierungsbestandtcilen des Grundwerkstoffes
entsprechend, auch eins gute Korrosionsbeständigkeit gewährleistet sein muß.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch eine Scharnierbandkette
gelöst, die sich dadurch kennzeichnet, daß die Glieder der Kette aus einer Legierung auf der Basis von X 20
Cr 13, dem DIN-Werkstoff Nr. 14021, mit einem Nickelzuschlag
von 0,9 bis 1,4 % hergestellt und kaltverformt sind. Vorzugsweise
beträgt der Nickelzuschlag 1,0 bis 1,1 %,
Aufgrund ihrer Zusammensetzung läßt sich die erfindungsgemäß verwendete Legierung bei guter Zähigkeit auf hohe
Festigkeitswerte kalt verformen. Durch die einwandfreie Beherrschung des erforderlichen Abwalzgrades mit sehr engen
Toleranzen im Kaltwalzwerk ergibt sich eine geringe Streuung im statischen Festigkeitsbereich, wobei die absoluten Werte
an der unteren Grenze der bekannten einzelvergüteten Ausführung liegen.
Weitere Vorteile bieten sich fertigungstechnisch bei dieser Legierung durch die gleichmäßige Formgebung der Augen und
Ausschaltung des unvermeidlichen Härteverzuges gegenüber den
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einzeln vergüteten Scharnieren. Dadurch wird auf alle Fälle ein gleichmäßiger, stoßfreier und ruhiger Lauf der Kette
im betrieblichen Einsatz gewährleistet. Hervorzuheben sind besonders die Vorteile unter dynamischer Belastung.
Hinsichtlich des dynamischen Belastung.sverhaltens zeigt die
neue Legierung gegenüber der einzeln vergüteten Kette und der bandvergüteten Ausführung die weitaus besseren Werte,
sowohl in der Dauer- als auch in der Zeitfestigkeit. Das ungünstigste Arbeitsvermögen hat dabei die bandvergütete
Ausführung.
Vor Jahren durchgeführte Versuche nxit bandvergüteten Werkstoffen führten zu keinem befriedigenden Ergebnis. Dazu muß
erklärend gesagt werden, daß das Bandvergüten ein gezieltes Abkühlverfahren in Verbindung mit dem Walzprozeß ist, wobei
die kontrollierte Wärmebehandlung des ganzen Coils gewissen Schwierigkeiten unterliegt, so daß die Gefügeumwandlung
und die Festigkeitswerte sehr unterschiedlich ausfallen können.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäß verwendeten Legierung gegenüber den vergüteten Ausführungen ist die gute
Korrosionsbeständigkeit durch volle Ausnutzung der Legierungseleraente.
Im anderen Falle wird beim Härten der Grundmasse Chrom entzogen und bei der verhältnismäßig, hohen
Anlaßtemperatur durch Karbidausscheidung das Korrosionsverhalten vermindert.
Durch die besondere Zusammensetzung nach der Erfindung wurden bei umfangreichen Korrosions- und Säuretests Werte erreicht,
die mit wesentlich teureren vergüteten 17 ?iigen Chromstählen
gleichzusetzen sind. Diese verbesserte Korrosionsbeständig-709346/0052
keit der Speziallegierung ist auf eine homogene Werkstoffeigenheit
zurückzuführen, die auch nicht durch eine elektrolytische Oberflächenveredelung der vergüteten Scharm erbandglieder
erreicht v/erden kann. Eino chemische Oberflächenbehandlung kann zwar das optische Aussehen, nich^ eüier die
Eigenschaft des Grundwerkstoffes verbessern, da ja die
Korrosionsbeständigkeit in erster Linie :.*ur von den vorhandenen
Legierungselemenxen abhängt. Bei einer elektrolytischen
Oberflächenbehandlung ist nicht auszuschließen, daß Wasserstoff in die Schnittflächen der äußeren Konturen eindringt
und dadurch bei sehr hoch gewählten Härtv/erten an den ScharnierLandaugen Spannungsrißkorrosion hervorruft.
Zu den positiven Eigenschaften einer Scharnierbandkette nach der Erfindung gehört auch das Verschleißverhalten, und zwar
der Verschleiß in den Gelenken und die sich hieraus ergebende bleibende Längung. Vergleichsversuche zeigten, daß bei den
vergüteten Scharnierbandgliedern während der ersten Betriebsstunden trotz optimalen Vorreckens eine höhere Verschleißlängung
eintritt, wogegen danach das Verschleißverhalten beider Werkstoffe kontinuierlich gleichmäßig verläuft. Durch
die bessere Augengeometrie bei der erfindungsgemäßen Ausführung ist bis zum Erreichen der zulässigen 3 &Lgen Kettenlängung
eine wesentlich längere Betriebsdauer gegeben.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert, und zwar zeigen:
Fig. 1 in Draufsicht, Stirnansicht und Seitenansicht eine geradlaufende Scharnierbandkette mit Einfachgelenkausführung
;
Fig. 2 in Draufsicht, Stirnansicht und Seitenansicht eine geradlaufende Scharnierbandkette mit Doppelgelenkausführung
; und
709846/005?
Fig. 3 in Draufsicht, Ansicht von unten und Seitenansicht
eine kurvengängige Scharnierbandkette,
Fig. 1 zeigt eine a '„lßsmßin mit 1 bezeichnete geradlauf ende
Scharnierbandkette, von der hier nur zwei Scharnierglieder gezeigt sind, derer.· jedes einen Plattenkörper 3 mit zwei
äußeren Scharnieraugen 4 an der einen Querseite und einem zentralen Scharnierauge 5 an der gegenüberliegenden Seite
aufweist. Die Scharnierglieder 2 sind in bekannter Weise
durch von den Augen aufgenommene Stifte 6 gelenkig verbunden. Außerdem sind in der Stirnansicht zwei durchgehende Gleitleisten
7 und 8 im Querschnitt angedeutet, denen die Randbereiche des Plattenkörpers 3 beiderseits gleitend aufliegen.
Die Verwendung der erfindungsgemäßen Legierung für die
Scharnierglieder 2 ergibt neben guter statischer Festigkeit
gegenüber den bisher verwendeten Legierungen ein verbessertes dynamisches Festigkeitsverhalten. Weiter wirkt sich das
verbesserte Verschleißverhalten der Legierung dahin aus, daß der Abstand 9 zwischen benachbarten Scharnierglie dem 2 sich
langsamer verändert. Es tritt also die zulässige Kettenlängung durch allmähliche Vergrößerung des Spaltes 9 als
Folge von Verschleiß in den Gelenken erst nach wesentlich längerer Betriebsdauer ein als bei bekannten Ketten dieser
Art.
Die Ausführungsform nach Fig. 2 entspricht im wesentlichen der nach Fig. 1 mit dem Unterschied, daß anstelle der
Einfachgelenke/4, 5 hier Doppelgelenke/14, 15 vorgesehen
sind. mi^ AuSen mi* Augen
Schließlich zeigt Fig. 3 die Ausführung von Scharnierglie-709846/0052
dern nach der Erfindung für eine kurvengängige Scharnierbandkette,
die insgesamt mit 21 bezeichnet ist. Dabei sind die einzelnen Scharnierglieder 22 nicht nur senkrecht zur,
sondern auch in der ^eichenebene, entsprechend der Ebene dar Plattenkörper 3, gegencinander verschwenkbar. Hierfür
ist in an sich bekannter Weise, wie in Fig. 3 Mitte angedeutet, das zentrale Scharnierauge 25 so ausgebildet, daß es
den Stift 6 gelenkförmig aufnimmt. Zwei seitliche Gleitleisten legen den gewünschten Kurvenweg iest entsprechend
den Leisten 7 und 8 der Ausführungsforn; nach Fig. 1 und 2.
An sich bekannte Führungsschuhe 27 bzw. 28 sind starr an der Unterseite der Plattenkörper 3 befestigt. Auch hierbei wirken
sich die Festigkeitseigenschaften der verwendeten Legierung vorteilhaft auf den Verschleifj und damit die Änderung
der Spalte 29 zwischen benachbarten Scharniergliedern 22
aus.
Die gezeigten Ausführungsformen sind nur beispielhaft für nach der Erfindung herstellbar Scharnierbandketten in
geradlaufender und kurvengängiger Ausführung, obwohl die Erfindung gegebenenfalls auch für andere Kettenausfülirungen
mit Vorteil Anwendung finden kann.
709846/005 I
Leerseite
Claims (6)
- Ansprüche :Scharnierbandkette aus rostfreiem Stahl, dadurch gekennzeichnet, daß die Glieder (2,;12,22) der Kette (1,11;21) aus einer Legierung auf der Basis von X 20 Cr 135, dem DIN-Werkstoff Kr. 14021, mit einem Nickelzuschlag von 0,9 bis 1,4 % hergestellt and kaltverformt sird.
- 2. Scharnierbandkette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nickelzuschlag 1,0 bis 1,1 % beträgt.
- 3. Scharnierbandkette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettenglieder (2,12;22) aus einer in weichgeglühtem Zustand kaltgewalzten Legierung geformt sind.
- 4. Scharnierbandkette nach einem der vorhergehenden Ansprüche,dadurch gekennzeichnet, daß die Glieder (2j12) in an sich bekannter Weise geradlaufend geformt sind.
- 5. Scharnierbandkette nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Glieder (22) in an sich bekannter Weise kurvengängig geformt sind.- Anspruch 6 709846/0052
- 6. Verwendung einer Stahllegierung auf der Basis von X 20 Cr 13, dem DIN-Werkstoff Nr. 14021, Lit einem Nickelzuschlag von 0,9 bis 1,4 %, vorzugsweise 1,0 1,1 %t i'ür Scharnierbandketten.Dannenberg'098^6/005
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Legal Events
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OD | Request for examination | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: RUBERG & RENNER ZWEIGNIEDERLASSUNG DER REXNORD GMB |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |