DE2617991C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Abwassern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von AbwassernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung von metallhaltigem Abwasser unter Verwendung
eines das Abwasser enthaltenden Behälters, in h">
welchem mindestens eine Anode und eine in einer perforierten Zelle enthaltene, aus elektrisch leitenden
Partikeln bestehende Schüttkathode angeordnet sind und in welchem das Abwasser einer Elektrolyse unterworfen
wird, während der das Abwasser aus dem Behälter heraus- und wieder in denselben zurückgefordert
und die Zelle mit der Schattkathode um ihre Achse gedreht wird. Weiterhin bezieht sich die
Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Abwasser im Sinne der Erfindung sollen alle bei technischen Prozessen anfallenden, metallhaltigen Lösungen
sein. Solche Lösungen sind beispielsweise Waschwässer, Sickerwässer, Endlaugen, Mutterlaugen
oder Grubenabwässer, Diese verdünnten Lösungen haben im Gegensatz zu Konzentraten oder Halbkonzentraten
einen Metallgehalt von 1 g/I und weniger.
Für die Rückgewinnung von Metallen aus Konzentraten und Halbkonzentraten mit höherem Metallgehalt
werden elektrolytisch arbeitende Verfahren schon seit langer Zeit angewandt Auf diese Weise gelingt es, einen
großen Teil der Metalle aus diesen Lösungen direkt käihüdiseh abzuscheiden. Wenn die Elektrolyse in
Bädern mit vertikalen Elektroden durchgeführt wird, erreicht man je nach der Art des Metalls, der
Badzusammensetzung und den Badzusätzen Endkonzentrationen von 8 bis 1 g/l. Bei diesen Metallgehalten
sinkt die Stromausbeute aber bereits itark ab, und eine haftfeste, kompakte Abscheidung ist nicht mehr zu
erreichen.
Zur Verbesserung der kathodischen Abscheidungsbedingungen sind viele Vorschläge bekanntgeworden. So
kann man der Elektrolytverarmung im Bereich der Kathode dadurch begegnen, daß die Elektroden in
Längs- oder Querrichtung angeströmt werden, daß die Kathoden vibrierend bewegt werden, daß man als
Kathode eine rotierende Welle oder eine rotierende Scheibe verwendet odei daß als Kathode leitende
Metallteilchen verwendet werden, die sich in einer Glocke befinden, die mit geneigter Drehachse bewegt
wird. Ferner wird die metallhaltig.. Lösung vielfach auf 40—700C erwärmt, um die elektrische Leitfähigkeit zu
erhöhen und um zu erreichen, daß sich das Metall kompakt abscheidet.
Alle diese Vorschläge sind darauf gerichtet, die Bedingungen für die Abscheidung von Metallen bis
herab zu einem Metallgehalt der Lösungen von etwa I g/l zu verbessern. Sofern die teilweise entmetallisierten
Lösungen, z. B. Beizbäder, Sickerwässer oder Mutterlaugen, in den Prozeß zurückgeführt werden,
reicht eine so weitgehende Entmetallisierung auch völlig aus. und der Aufwand für eine vollständige
Abscheidung des Metallinhalts wäre gar nicht gerechtfertigt. Wenn die Metalle jedoch aus Lösungen
zurückgewonnen werden sollen, die nicht rezirkuliert werden können, sondern abgeleitet werden müssen, sind
diese Verfahren allein nicht ausreichend.
Bei diesen Verfahren zur elektrolytischen Rückge winnung des Metalls aus Abwässern bleiben nämlich
»verdünnte« Lösungen mit Metall-Konzentrationen von etwa I g/l zurück, die nicht direkt in den Vorfluter
abgeführt werden können, sondern deren Metallinhah vorher abgetrennt werden muß. Derartig verdünnte
Abwässer werden deshalb häufig chemisch behandelt. Nach der Entgiftung erfolgt eine Neutralisation, bei der
die Metalle größtenteils ausgefällt werden. Das Abwasser wird anschließend geklärt und abgeleitet. Der
zurückbleibende Schlamm wird eingedickt, entwässert und zu einer Deponie transportiert. Ein solches
Verfahren ist wegen des erheblichen Aufwandes wirtschaftlich kaum vertretbar und wird wegen der
Es sind auch schon Versuche durchgeführt worden, derart, verdünnte Abwasser unmittelbar elektrolytisch
aufzuarbeiten. Mit Hilfe der Wirbelschichtelektrolyse ist
es z. B. möglich, erwärmte Lösungen mit weniger als
1 g/l Kupfer bis unter 1 mg/1 zu entkupfern. Der technische Einsatz der Wirbelschichtelektrolyse ist aber
durch apparative Probleme sehr erschwert Die geringe Leitfähigkeit in Verbindung mit dem Diaphragma führt
zu einem hohen Spannungsbedarf, das Diaphragma ι ο wird leicht verstopft, z. B. durch daran abgeschiedenes
Metall, und die Kontaktierung der Wirbelschicht ist problematisch.
Bei dem bekannten Verfahren nach der DD-PS 1 14 624 sowie der Zeitschrift »Erzmetall«, 1975, Heft
10, Seils 439, in welcher dieses hinsichtlich der Gattung dem Anmeldungsgegenstand entsprechende Verfahren
«usführlicher beschrieben ist, wird eine mit schräger Achse in dem Abwasserbehälter angeordnete Elektrolysezelle
mit einer Schüttkathode verwendet, die während der Elektrolyse gedreht wird. Das Abwasser
wird dabei ständig aus dem Behälter heraus- und wieder in denselben zurückgefordert Durch die Drehung der
Zelle werden die elektrisch leitenden Partikel der Schüttkathode zwar nach und nach in andere Positionen
bewegt jedoch sind diese Bewegung und die Strömungsgeschwindigkeit
des Abwassers so langsam und gleichförmig, daß Toträume und potentialfreie Zonen
innerhalb der Schüttkathode nicht zu vermeiden sind. Dadurch werden die Abscheidungsbedingungen ver
»chlechteit so daß sich auch mit diesem Verfahren kein
ausreichend niedriger Metallgehalt der Abwässer erzielen läßt Vor einer Ableitung der Abwässer ist
somit auch hier die schon geschilderte chemische Behandlung mit dem angegebenen, unvertretbar hohen
Aufwand erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Behandlung metallhaltiger Abwasser
anzugeben, das einfach, betriebssicher und praktisch kontinuierlich arbeitet das eine möglichst weitgehende
Rückgewinnung der in den Abwässern enthaltenen Metalle in metallischer Form ermöglicht und durch das
die Abwässer so behandelt werden, daß keine metallhaltigen Schlämme entsteher so daß die Abwäs-•er
anschließend ohne weitere Behandlung bzw. mi*. 4-,
weiterem, weitgehend verringertem Behandlungsaufwand abgeleitet werden können.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs geschilderten Art gemäß der Erfindung
dadurch gelöst, daß das Abwasser mittels einer Pumpe durch ein an seinem in den Behälter hineinragenden
Ende perforiertes Rohr, das an diesem Ende rundum von der Schüttkathode umgeben ist, während der Dauer
des elektrolytischen Prozesses ständig mit großer Strömungsgeschwindigkeit durch die Partikel der
Schüttkathode hindurch und aus dem Behälter herausgepumpt sowie von der Pumpe über eine Leitung
wieder in den Behälter zurückgepumpt wird.
Mit einem solchen Verfahren wird der größte Teil der
in den Abwässern enthaltenen Metalle elektrolytisch, f>o
d. h. ohne Verbrauch an Chemikalien, in einer unmittelbar wiederverwendbaren Form zurückgewonnen.
Ferner findet während der Elektrolyse eine weitgehende Entgiftung des Abwassers statt, z. B. durch
Oxidation von Cyaniden während des Elektrolysepro- bi
zesses, für die ebenfalls keine zusätzlichen Chemikalien benötigt wird. Diese Vorteile werden unter Verwendung
der aus vielen Par'ikeln bestehenden Schüttkathode, die einen äußerst einfachen apparativen Aufbau
ermöglicht, im wesentlichen durch die Erzeugung der Zwangsströmung des zu behandelnden Abwassers
erreicht welches ständig durch die infolge der Drehung der Zelle bewegten Partikel hindurchbewegi wird.
Hierdurch werden die Abscheidungsbedingungen erheblich verbessert da Toträume und potentialfreie
Zonen innerhalb der Schüttung vollständig ausgeschlossen werden. Eine anschließende Restentgiftung und
Vorneutralisation können mit dem theoretisch notwendigen Minimum an Chemikalien durchgeführt werden,
wobei keine Fällungsprodukte entstehen. Wegen der weitgehenden elektrolytischen Entmetallisierung wird
zum Entfernen des Restmetallgehaltes, z. B. mit Hilfe eines Kationenaustausches oder einer Flüssig-flüssig-Extraktion,
nur eine geringe Anlagenkapazität benötigt Die bei der Regeneration des Ionenaustauschers bzw.
beim Strippen des Extraktionstiittels anfallenden
metallreichen Lösungen werdeis wahlweise in den Prozeß, bei dem die Abwässer entstaiiden sind, oder in
die erste Verfahrensstufe zwecks elektrolytischer Rückgewinnung zurückgeführt Durch die vol.'-.tändige
Abtrennung der Metalle aus den Abwässern erübrigen sich klärung und Filtration des Abwassers, es entstehen
keine Schlämme, keine Transportprobleme, und damit entfallen auch Deponien und die damit zusammenhängenden
Umweltprobleme.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist im Anspruch 2 angegeben.
Ausgestaltungen dieser Vorrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche 3 bis 7.
Das Verfahren nach der Erfindung wird an Hand der Zeichnungen beispielsweise erläutert
F i g. 1 zeigt schematisch den Einsatz des Verfahrens nach der Erfindung in Verbindung mit einem galvanischen
Prozeß, und in
F i g. 2 ist eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens schematisch dargestellt.
Mit 1 ist ein galvanisches Bad bezeichnet in dem Werkstücke behandelt und anschließend in einer
Spülkaskade 2 im Gegenstrom dreifach gespült werden. Das aus der Spülkaskade 2 überlaufende Abwasser wird
mit Hilfe einer Entmetallisierungseinrchtung 3 weitgehend entmetallisiert und gelangt anschließend in einen
Entgiftungs- und Vorneutralisierbehälter 4, in dem z. B. restliches Cyanid oxidiert und der pH-Wert des
Abwassers schwach sauer eingestellt werden. Anschließend wird das Abwasser einem Kationenaustauscher 5
aufgegeben, den κ vollständig entmetallisiert verläßt.
In der Entmetallisierungseinrichtung 3 wird der größte Teil des im Abwasser enthaltenen Metalls durch
den Llektrolysestrom kathodisch abgeschieden und somit metallisch zurückgewonnen, so daß es im
galvanischen Bad I wieder verwendet werovn kann. Das weitgehend entmetallisierte Abwasser wird im Entgiftungs-
und Vorneutralisierbehälter 4 durch Zugabe von Entgiftungs- u.iH Neutralisationsmitteln entgiftet und
vorneutralisiert und gelangt über den Kationenaustauscher 5 entmetallisiert, entgiftet und mit neutralem
ph-Wert in den Vorfluter. Der Kationenaustauscher 5 wird mit Säure regeneriert, und das metallreiche
Regenerat wird in die Entmetallisierungseinrichtung 3 oder, sofern dies nöglich ist, in das galvanische Bad 1
zurückgeführt.
In F i g. 2 ist die Entmetallisierungseinrichtung 3 genauer dargestellt. Mit 6 ist schematisch ein Behälter
bezeichnet, in welchem sich das zu entmetallisierende Abwasser 7 befindet. Im Behälter 6 befindet sich in
horizontaler Lage ein Rohr 8, das in einem weiten Bereich durchbrochen ist. Über diesem durchbrochenen
Bereich ist ein beispielsweise aus Streckmetall bestehendes Rohrstück konzentrisch um das Rohr 8
angeordnet. Konzentrisch um das Rohrstück sind die beiden aus Kunststoffgittern bestehenden RohrstUcke
10 und 11 angeordnet, von denen das RohrstUck U einen größeren Durchmesser aufweist als das Rohrstück
10, und die zusammen eine Zelle zur Aufnahme einer Schuttkathode ergeben. Der Zwischenraum zwischen
den Rohrstücken 10 und 11 ist z. B. zu 85% mit Metallteilchen einer Schüttkathode gefüllt. Oberhalb
des Rohrstücks 11 ist ein Metallblech angeordnet. Über
eine Welle 14 werden die Rohrstücke 10 und 1! in Rotation versetzt. Zum Antrieb dient ein Getriebemotor
15.
Für die elektrolytische Entmetallisierung stehen zwei Oleichrichter 16 und 17 zur Verfugung. Heren
Gleichspannung verstellbar ist. Die im Zwischenraum zwischen den Rohrstücken 10 und 11 befindlichen
Metallteilchen werden als Kathode geschaltet. Das aus Streckmetall bestehende Rohrstück wird als Innenanode
9 geschaltet, und der Strom des Innenstromkreises wird an einem Strommesser 18 angezeigt. Das oberhalb
des Rohrstücks 11 angeordnete Metallblech wird als Außenanode 13 geschaltet, deren Strom anhand eines
Strommessers 19 eingestellt wird. An das Rohr 8 ist an seinem aus dem Behälter 6 herausragenden Ende über
eine Leitung 20 eine Pumpe 21 angeschlossen, die das Abwasser über eine Leitung 22 und eine Rieseleinrichtung
23 in den Behälter 6 zurück fördert.
Bei der Inbetriebnahme der Entmetallisierungseinrichtung 3 wird zunächst die Pumpe 21 eingeschaltet, die
das Abwasser 7 von außen durch die Zelle der Schüttkathode und damit durch die Zwischenräume
zwischen den Metallteilchen und das Streckmetallrohr ansaugt und Ober die Rieseleinrichtung 23 in den
Behälter 6 zurückfördert. Anschließend wird die aus den Rohrstücken 10 und 11 bestehende Zelle mit Hilfe des
Getriebemotors 15 in Rotation versetzt. Nun werden die beiden Gleichrichter 16 und 17 eingeschaltet. Die
Stromdichte des inneren Stromkreises mit der Anode 9 und der Kathode 12 und die Stromdichte des äußeren
Stromkreises mit der Anode 13 und der Kathode 12 lassen sich über die Strommesser 18 und 19 separat
einstellen.
Im folgenden werden drei Beispiele dafür angegeben, wie das Verfahren gemäß der Erfindung praktisch
durchgeführt wird:
D e i s ρ i e 1 t
Abwasser, das 0,6 g/l Nickel enthält, und dessen ph-Wert um 5 beträgt, wird in der ersten Verfahrensstufe
elektrolytisch entnickelt Die Anoden bestehen aus Blei, als Kathode dienen Nickelstifte, und das Abwasser
wird mit einer Förderleistung von 0,5 l/s umgepumpt.
Der Außenstromkreis wird auf 6 A, der Innenstromkreis auf 4 A eingestellt Die Elektrolyttemperatur beträgt ca.
22° C Bei einem Nickelgehalt des Abwassers von 0,08 g/l wird die Elektrolyse beendet Da eine Entgiftung
des Abwassers, dessen pH-Wert etwas gesunken ist, nicht erforderlich ist kann die zweite Verfahrensstufe
(Entgiftung und Vorneutralisation) übersprungen werden, und das Abwasser wird in der dritten Verfahrenssiüfe
direkt einem schwachsauren Kationenaustauscher in der Natriumform mit Iminodiessigsäure-Ankergruppen
aufgegeben, der die restlichen Nickelionen praktisch vollständig gegen Natriumionen auslauscht, so daß
das entmetallisierte Abwasser mit einem pH-Wert von knapp 7 abläuft. Der Kationenaustauscher wird mit
12-prozentiger Schwefelsäure regeneriert, das Regenerat
wird nach entsprechender pH-Korrektur in die ■j elektrolytische Entmetallisierungseinrichtung zurückgegeben.
Nach der Regeneration wird der Kationenaustauscher mit 6-prozentiger Natronlauge in die Natriumform
umgeladen.
|fJ Beispiel 2
Abwasser, das 0,8 g/l Zink, 1,8 g/l Natriumcyanid und 5 g/l Natronlauge enthält, wird in der ersten Verfahrensstufe
elektrolytisch entzinkt. Die Anoden bestehen aus Stahl, als Kathode dienen verzinkte Stahlstifte, und
das Abwasser wird mit einer Förderleistung von 0,5 l/s
umgepumpt. Der Außenstromkreis wird auf 8 A, der Innenstromkreis auf 4 A eingestellt. Die Elektrolyttemn?re!ur
beträ"! es. 24"C. Bsi eineni Zinicshsii des
Abwassers von 0,08 g/l wird die Elektrolyse beendet Als zweite Verfahrensstufe wird nun die Entgiftung
durchgeführt. Dazu wird dem alkalischen Abwasser, dessen Cyanidgehalt auf ca. 1 g/l gesunken ist,
Natriumhypochloritlösung zugegeben. Nach einstündiger Reaktionszeit wird die Lösung mit Schwefelsäure
auf einen pH-Wert von 4 eingestellt Die dritte Verfahrensstufe besteht darin, daß das schwach saure
Abwasser .-nalog zu Beispiel 1 einem schwach sauren
Iminodiacetat-Ionenaustauscher in der Natriumform aufgegeben wird, wodurch das Abwasser entzinkt und
nahezu neutralisiert wird, so daß es direkt abgeleitet werden kann. Der Kationenaustauscher wird mit
zinkhaltiger Rücknahmesäure regeneriert, so daß ein zinkreiches Regenerat mit einem geringen Überschuß
an freier Säure entsteht Diese wird mit Natronlauge
si abgestumpft, und das Regenerat wird nun dem
alkalisch-cyanidischen Abwasser in der elektrolytischen Entmetallisierungseinrichtung bis zur beginnenden
Trübung zudosiert.
Abwasser, das 1 g/l Kupfer als Sulfat und I g/l Schwefelsäure enthält, wird in der ersten Verfahrensstufe
elektrolytisch entkupfert Die Anoden bestehen aus Blei, als Kathode dienen Kupferdrahtabschnitte, und das
4^ Abwasser wird mit einer Förderleistung von 0,5 l/s
umgepumpt. Der Außenstromkreis wird auf 10 A, der Innenstromkreis auf 6 A eingestellt Die Elektrolyttemperatur
beträgt ca. 23° C. Die Elektrolyse wird beendet, sobald der Kupfergehalt unter 1 mg/1 gesunken ist Die
jo zweite Verfahrensstufe besteht in einer Neutralisation
des entkupferten Abwassers mit Natronlauge auf pH 7 bis 8. Da das neutralisierte Abwasser keine Giftstoffe
und praktisch kein Kupfer mehr enthält, ist die zweite
Verfahrensstufe abgeschlossen, und die dritte Verfahrensstufe kann entfallen. Die Drahtabschnitte können
direkt wieder als Anodenwerkstoff eingesetzt werden.
Die zweite Verfahrensstufe besteht in einer herkömmlichen Entgiftung und Vorneutralisation, die zum
Stand der Technik gehören. Bei der Behandlung des
*" Abwassers sind lediglich solche Entgiftungsmethoden
zu wählen, bei denen keine schwerlöslichen Stoffe entstehen.
Die dritte Verfahrensstufe umfaßt die chemische Abtrennung der Restgehalte des Abwassers an Metall.
<·"· Auch hierfür werden an sich bekannte Verfahren
angewandt So versteht es sich, daß anstelle des Festbettaustauschers z. B. auch der Flüssig-flüssig-Austausch
treten kann.
Eine große Bedeutung kommt der Bewegung des Abwassers durch die Rohrstücke IO und It zu, weil die
Metallteilchen auf diese Weise intensiv angeströmt werden und zugleich das an der Innenanode 9
entstehende Gas abtransportiert wird, so daß dadurch eine chemische Rücklösung des kathodisch abgeschiedenen
Metalls verhindert wird. Durch die Rieseleinrichtung 23 wird erreicht, daß das mit dem Abwasser durch
das Innenrohr 8 abgezogene Gas zum großen Teil aus dem Abwasser entweichen kann, bevor das Abwasser in
den Behälter 6 zurückfließt.
Die konzentrische Anordnung von Schüttkathode 12 und Anode 9 kann auch mehrfach wiederholt werden,
indem um die Schüttkathode 12 beispielsweise ein anodisch geschaltetes, perforiertes Doppelmantelrohr
und um dieses herum eine weitere, rohrförmige Schüttkathode angeordnet werden.
Wenn die Rohrstücke 10 und 11 etwa geneigt gegen die Horizontale angeordnet werden, bewegen sich die
Partikel der Schüttkathode 12 während der Drehbewegung langsam zum tiefer liegenden Ende der Rohrstükke
und können dort entnommen werden. Am anderen, höher liegenden Ende können Metallteilchen als
Kathode neu aufgegeben werden. Auf diese Weise ist es beispielsweise möglich, die kathodenschüttung zu
klassieren, d. h. größere und kleinere Teilchen voneinander zu trennen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zur Behandlung von metallhaltigem Abwasser unter Verwendung eines das Abwasser
enthaltenden Behälters, in welchem mindestens eine Anode und eine in einer perforierten Zelle enthaltene,
aus elektrisch leitenden Partikeln bestehende Schüttkathode angeordnet sind und in
welchem das Abwasser einer Elektrolyse unterworfen wird, während der das Abwasser aus dem
Behälter heraus- und wieder in denselben zurückgefördert und die Zelle mit der Schattkathode um
ihre Achse gedreht wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abwasser mittels einer Pumpe (21) durch ein an seinem in den Behälter (6) hineinragenden
Ende perforiertes Rohr (8), das an diesem Ende rundum von der Schüttkathode (12) umgeben
ist, während der Dauer des elektrolytischen Prozesses ständig mit großer Strömungsgeschwindigkeit
Ourch die Partikel der Schüttkathode hindurch- und aus dem Behälter herausgepumpt sowie
von der Pumpe über eine Leitung (22) wieder in den Behälter zurückgepumpt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit mindestens einer in einem
Behälter angeordneten, um ihre Achse drehbaren Schüttkathode aus elektrisch leitenden Partikeln,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Behälter (6) zur Aufnahme des Abwassers als Zelle für die Schüttkathode
(12) zwei konzentrische, perforierte Rohrstükke (10, It, zwischen denen sich die Partikel der
Schüttkathode (12) befinde*1, angeordnet sind, die um ihre Achse drehbar sind, daß im Zentrum dieser
Zelle ein aus dem Behälter (6) herausragendes Rohr
(8) angebracht ist, dessen im Bereich der Zelle liegendes Ende eine perforierte Wandung hat und an
dessen aus dem Behälter (6) hinausragenden Ende eine Pumpe (21) angeschlossen ist, und daß zwischen
Rohr (8) und Zelle eine erste Anode (9) und außerhalb der Zelle eine zweite Anode (13), die an
getrennte Stromkreise angeschlossen sind, ange- «o
bracht sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrstücke (10, 11) der Zelle als
Kunststoffgitter ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3. dadurch *5
gekennzeichnet, daß die erste Anode (9) als aus Streckmetall bestehendes Rohrstück ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß für die Rückführung des Abwassers in den Behälter (6) am Ende der
Leitung (22) eine Rieselvorrichtiing (23) angebracht
ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die konzentrische
Anordnung von Schüttkathode (12) und perforierter « A node (9) mehrfach wiederholt wird.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6. dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrstücke (10,11)
gegen die Horizontale geneigt angeordnet sind.
M)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762617991 DE2617991C3 (de) | 1976-04-24 | 1976-04-24 | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Abwassern |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762617991 DE2617991C3 (de) | 1976-04-24 | 1976-04-24 | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Abwassern |
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DE2617991A1 DE2617991A1 (de) | 1977-10-27 |
DE2617991B2 DE2617991B2 (de) | 1978-12-14 |
DE2617991C3 true DE2617991C3 (de) | 1981-02-19 |
Family
ID=5976141
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762617991 Expired DE2617991C3 (de) | 1976-04-24 | 1976-04-24 | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Abwassern |
Country Status (1)
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DE (1) | DE2617991C3 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH649789A5 (de) * | 1980-09-29 | 1985-06-14 | Sandoz Ag | Elektrolytische zelle. |
DE3705956A1 (de) * | 1987-02-25 | 1988-09-08 | Dornier System Gmbh | Simultane abreicherung von schwermetallen und oxidierbaren schadstoffen aus abwaessern |
-
1976
- 1976-04-24 DE DE19762617991 patent/DE2617991C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2617991A1 (de) | 1977-10-27 |
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